Tempo: Frankfurt in Takt 20-1

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Mehr als Credit Points: 20 Jahre nach dem Start des Bologna-Prozesses schaut die HfMDK neu auf die Potenziale der Studienreform.

Re-boot Bologna Stichwort: Bologna-Reform Laut „Bologna-Erklärung“ von 1999 verfolgt sie das Ziel, einen einheitlichen europäischen Hochschulraum mit vergleichbaren Studien­‑ abschlüssen zu schaffen. Zu den Eckpunkten gehören unter anderem:

↘ vergleichbare Studienstrukturen (BA/MA)

Qualitätssicherung auf der Grundlage gemeinsamer Standards und Richtlinien

Einsatz von Transparenzinstrumenten wie Qualifikationsrahmen, Diploma Supplement und European Credit Transfer System (ECTS), inklusive der Beschreibung und Bewertung von Lernergebnissen

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Tempo

TEXT: SINA-MAREEN RETOLAZA, INGO DIEHL Das Corona-Virus bringt gerade viele Planungen durcheinander und konfrontiert uns alle angesichts des wochenlangen, äußeren Stillstands mit neuen Fragen. Im Ressort Qualitätsentwicklung reflektieren auch wir die Auswirkungen auf unsere Ziele und Vor­ haben, sowohl inhaltlich als auch zeitlich. Wir hatten geplant, in den nächsten zwei Jahren möglichst alle Studiengänge der HfMDK durch die Akkreditierung zu bringen; dafür müssen sie zunächst ein Verfahren zur Qualitätssicherung durchlaufen. Jetzt, Anfang April, wo dieser Text entsteht, haben wir auch weiterhin vor, diesen Weg zu gehen. Wir möchten dabei Lehrende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studie­ rende zu einem offenen Dialog über ihre Erfahrungen mit den Rahmenbedingungen von Studienstrukturen einladen, über die Angebote, über die Studien- und Prüfungs­ ordnungen, Bestimmungen innerhalb der HfMDK und den Bologna-Prozess mit all seinen Möglichkeiten und Grenzen. Warum uns das als Hochschule so wichtig ist, führt zum Kern dessen, was wir tun. Letztlich mittenhinein in einen inhaltlichen Austausch rund um den Bologna-­Prozess und zur Frage, welche Rahmenbedingungen ein Studium in einem künstlerischen Fach oder in den anderen Programmen an unserer Hochschule heute braucht. Es geht darum, den Lernprozess von Studierenden ins Zentrum zu rücken, also um Student-­ centered learning. Um Kommunikation, Transparenz, Orientierung. Darum, vor dem Hintergrund sich wandelnder Anforderungen Qualität neu zu definieren, stärker auf die Inhalte zu schauen, Kompetenzen zu beschreiben und zu vermitteln, bestehende Studienstrukturen zu hinterfragen – und auf diese Weise auch wegzukommen von der Jagd nach ETCS-Punkten, die in den vergangenen Jahren im Alltag vieles domi­ niert hat. Studiengänge sind selbst lernende Systeme: Das fordert uns heraus und dem sollten wir uns als Hochschule auch weiterhin verpflichten.


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