LübeckPride - Magazin 2023

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Liebe LGBTQIA*-Community, liebe Lübecker:innen, liebe Gäste,

das Motto des diesjährigen ChristopherStreet-Days lautet #bleibMUTIG. Und das Motto ist leider aktueller denn je, denn Angriffe auf Menschen der LSBTIQ*-Community sind keine Einzelfälle, sondern bittere Realität. Täglich gibt es laut Zahlen des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD) im Durchschnitt drei Vorfälle im Zusammenhang mit Hasskriminalität gegenüber queeren Menschen. Im vergangenen Jahr ist es bei etlichen CSD-Veranstaltungen in Deutschland zu gewaltsamen Übergriffen gekommen. Dies können wir in einer toleranten Welt nicht akzeptieren. Und deshalb ist es wichtig zusammen ein eindeutiges Zeichen zu setzten! Gegen Queerfeindlichkeit und für eine offene, bunte und tolerante Gesellschaft.

Das tun wir seit vielen Jahren mit einem Tag im Jahr, an dem wir ein glückliches, friedvolles und vielfältiges Miteinander in unserer Gesellschaft feiern. Lasst uns daher gemeinsam laut werden und gegen Hasskriminalität einstehen – getreu dem Motto #bleibMUTIG! Denn als pluralistische Gesellschaft müssen wir dafür sorgen, dass jede Person, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, frei und sicher ohne Vorurteile, Diskriminierung, Hass und Angst leben kann. Es ist entscheidend, dass wir uns für die Rechte und Bedürfnisse der LGBTQ+-Community einsetzen und sie unterstützen - dafür stehe ich als Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, aber auch ganz persönlich, aus vollster Überzeugung ein.

Dem Organisationsteam des CSD Lübeck danke ich sehr herzlich für die herausragende Arbeit und das große Engagement, das die Ehrenamtlichen nicht nur bei der Vorbereitung des Christopher-Street-Days, sondern das ganze Jahr über zeigen!

Ich freue mich, auch in diesem Jahr wieder mit allen Teilnehmenden auf die Straße zu gehen, für eine offene Gesellschaft zu demonstrieren und gemeinsam den CSD 2023 unter dem Motto #bleibMUTIG in Lübeck zu feiern. Willkommen in der Hansestadt Lübeck!

Herzliche Grüße

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FOTO:
www.lorenz.cafe Täglich 7.30 - 18.00 Uhr Lorenz.Café Moislinger Allee 69B 23558 Lübeck TEL: 0451 / 80 89 45 25 Email: info@lorenz.cafe Kuchen & Torten Brot & Brötchen Schokoladen & Pralinen - hausgemacht -
Jan Lindenau • Bürgermeister der Hansestadt Lübeck
STEFAN HARDT, KEVIN HACKERT

DANKESCHÖN

Der CSD in Lübeck lebt vom Beteiligen. Darum ein großes Dankeschön

allen EHRENAMTLICHEN

HELFER:INNEN, die durch ihr Engagement eine Veranstaltung dieser Größe erst möglich machen, den VEREINEN, INITIATIVEN und UNTERNEHMEN für ihre Beteiligung am Rahmenprogramm, der Demonstration und dem Straßenfest,

allen ANZEIGENPARTNER:INNEN und SPONSOR:INNEN,

der LÜBECKER POLIZEI und dem MALTESER HILFSDIENST E.V. für die Begleitung und Sicherung der Demonstration.

Partner:innen:

Liebe LSBTIQ+-Community, liebe Leser:innen, liebe Lübecker:innen,

wir freuen uns auch in diesem Jahr wieder Teil des CSD zu sein und wünschen Ihnen allen ein buntes, fröhliches und vielfältiges Erlebnis.

Das UKSH ist mit seinen rund 16.000 Mitarbeitenden aus 120 Nationen ein offenes und tolerantes Unternehmen. Hier finden alle Menschen unabhängig von Geschlecht oder Ethnie ihren Platz. Die Unternehmensführung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Vielfalt zu fördern und zu schützen.

An unseren beiden Standorten in Lübeck und Kiel werden wir auch dieses Jahr wieder die Regenbogenflagge hissen und unseren Kodex, zu dem Anerkennung, Respekt und Akzeptanz zählen, nach außen deutlich sichtbar darstellen.

In unserer Gesellschaft ist kein Platz für Intoleranz und Ausgrenzung. Durch dieses ganzjährige Engagement und Veranstaltungen wie dem Lübeck Pride setzen wir gemeinsam ein deutliches Zeichen in Norddeutschland und stehen zusammen für die Werte ein, die eine bunte, diverse und stabile Gesellschaft benötigt.

Ich wünsche Ihnen einen fröhlichen CSD 2023 und: #bleibMUTIG.

Lübeck Pride - Christopher Street Day gefördert durch:

Ihre Corinna Jendges UKSH, Vorständin für Krankenpflege, Patientenservice und Personalangelegenheiten/COO

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Care People pluss ersonalmanagement Gourmet Kontor GK
FOTOS: KEVIN HACKERT, UKSH

HERZLICH WILLKOMMEN ZUM CHRISTOPHER STREET DAY IN LÜBECK

Es ist an der Zeit, dass wir gemeinsam ein starkes Zeichen setzen und mutig gegen Queerfeindlichkeit auftreten. Während die großen Themen wie die Ehe für alle oder das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare in den letzten Jahren von der Forderungsliste abgeräumt werden konnten, steigen jedoch gleichzeitig die Zahlen der Hasskriminalität gegenüber LSBTIQ*-Personen in alarmierender Weise an. Leider haben wir bereits in diesem Jahr Übergriffe auf Teilnehmende von Pride-Demonstrationen erleben müssen.

Mit dem diesjährigen Motto #bleibMUTIG fordern wir daher nicht nur ein couragiertes Auftreten von uns allen, sondern auch konsequente Maßnahmen zum Schutz von LSBTIQ*Menschen. Hier ist vor allem die Politik adressiert, die Prävention, Erfassung und Bekämpfung queerfeindlicher Hasskriminalität weiterzuentwickeln und zu stärken. Die im bundesweiten Aktionsplan „Queer leben“ beschriebenen Handlungsschritte sind ein Anfang, die Akzeptanz und den Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu fördern. Darüber hinaus setzen wir uns für eine aktive Aufklärungsund Bildungspolitik in Schleswig-Holstein ein und möchten das Thema „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ als festen Bestandteil der Lehr- und Bildungspläne verankert sehen. Es ist wichtig, dass Schüler:innen die Fähigkeit vermittelt wird, anderen Menschen mit Respekt und vielfältigen Lebensweisen mit Akzeptanz zu begegnen.

Ein weiteres dringendes Anliegen ist eine klare Haltung in der Rechtsprechung und Gesetzgebung. Wir fordern die Ergänzung des Artikels 3 des Grundgesetzes um die Merkmale „sexuelle und geschlechtliche Identität“. Des Weiteren setzen wir uns für die zügige Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes ein, das die Grundrechte von trans*-Menschen in allen Lebensbereichen sicherstellen soll.

Doch der CSD ist nicht nur eine Zeit des Engagements und der Forderungen, sondern auch eine Zeit für bunten Lebens. Unser Veranstaltungsprogramm ist so vielfältig wie sein Publikum: Freut euch auf eine spannende und heitere Lesung, einen queeren Stadtrundgang und einen Film über das Erwachsenwerden. Wir erinnern an Wilhelm Prull mit einer Stolpersteinverlegung in Travemünde und greifen queere Lebensgeschichten beim Eröffnungsgottesdienst auf. Unser Terminkalender zeigt neben vielen weiteren Events auch wieder eine Menge Spass mit Flaggen.

Das Straßenfest auf dem Markt wird unter anderem zur perfekten Bühne für Livebands und Solist:innen, und für euch zur großartigen Gelegenheit, zu sehen und gesehen zu werden. Am Samstagmittag wird die CSD-Demonstration für viel Aufsehen sorgen und euch eine Plattform bieten, um eure Forderungen kreativ an Politik und Gesellschaft zu richten.

In der Nacht könnt ihr mit einem Sprung über die Trave den Rainbow Aftermove im treibSAND feiern. Lasst uns gemeinsam tanzen und feiern, aber auch ein Zeichen setzen und für unsere Rechte kämpfen!

Wir freuen uns darauf, euch alle beim Christopher Street Day in Lübeck zu begrüßen. Der Lübecker CSD e.V. wünscht viele, interessante Pride-Momente und ein tolles CSD-Wochenende.

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Happy Pride & #bleibMUTIG Christian Till • Lübecker CSD e.V.

#BLEIBMUTIG

„MUT STEHT AM ANFANG DES HANDELNS, GLÜCK AM ENDE“

Demokrit

Eine oberflächlich erscheinende Weisheit, und dennoch ein passendes Zitat für die derzeitige Lage der queeren Community.

WIR HABEN SCHON VIEL ERREICHT

Im letzten Jahrzehnt hat sich in Deutschland so viel getan, was die Rechte der Community anbelangt. Nach langem und zähen Kämpfen wurde die Ehe für alle eingeführt, das Transsexuellengesetz von 1981 in weiten Teilen für ungültig erklärt, es gab Fortschritte in puncto Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare. Außerdem eine augenscheinlich wachsende Akzeptanz in der Mehrheitsgesellschaft. Doch wenn man genauer hinschaut, erscheinen schon die ersten Risse in diesen Erfolgsgeschichten. Denn wer hat diese Veränderungen herbeigeführt?

MEHR ENGAGEMENT DURCH DIE GESETZGEBUNG

Wünschenswert wären mehr Veränderungen durch den Bundestag selbst gewesen, durch die Repräsentant:innen des Volkes. Doch meistens war es das Bundesverfassungsgericht, das die Rechte der Community gegen den Staat verteidigt und erweitert hat. Das bedeutet, dass wir in einem Land leben, in dessen Verfassung die Rechte von LSBTIQ* inkludiert sind. Mit anderen Worten, wir haben ein Recht auf unsere Rechte. Es zeigt zudem, dass der Rechtsstaat funktioniert, und das ist auch gut so. Allerdings ebenso, dass die Abgeordneten im Bundestag teilweise zögerlich sind, sich vielleicht einfach nicht vorwagen. Zurzeit wird sehr langatmig am neuen Selbstbestimmungsgesetz gearbeitet.

Woran liegt das? Sind so vielen Abgeordneten die Rechte der Community und zurzeit im Besonderen Rechte für transidente

Menschen egal oder trauen sie sich nicht aus politischen Gründen? Kurzum, fehlt ihnen der Mut?

Ich bin mir nicht sicher, was mir lieber ist. Sollten die Politiker:innen tatsächlich davon überzeugt sein, dass Teilen unserer Gesellschaft ihre in der Verfassung verbürgten Rechte vorenthalten werden dürfen, stellt sich nicht nur die Frage nach der Akzeptanz, sondern auch nach den Grundfesten unserer Demokratie. Wenn sie vor allem Angst vor Verlust von Wähler:innenstimmen haben, stellt sich die Frage, wie akzeptiert die Queere Community in der sogenannten Mehrheitsgesellschaft ist. Wenn den Abgeordneten einfach nur die Courage fehlt, würde dann ein stärkerer Rückhalt in der wählenden Mehrheitsgesellschaft nicht gleichzeitig mehr Rechte bedeuten?

NICHT ALLE IMPORTE SIND GUTE IMPORTE

Nur, wie sieht es denn zurzeit mit der Stellung von LSBTIQ* aus? Die USA haben, was westliche Kultur anbelangt, eine Vorreiterrolle. Wer auch nur sporadisch den US Medien folgt, kann das verbale Aufrüsten und Festbeißen der konservativen Medien und Teilen der Politik an Trans*rechten beobachten. Dies führt zu weitreichenden Konsequenzen außerhalb der (sozialen) Medien. In einzelnen Staaten gibt eine ganze Welle an diskriminierenden Gesetzen. Dazu gehören rigorose Altersbeschränkungen für die Inanspruchnahme geschlechtsangleichender medizinischer Versorgung, teilweise ein Mindestalter von bis zu 26 Jahren. Von jetzt auf gleich wird das Recht von transidenten Menschen auf Entfaltung ihrer Persönlichkeit beschnitten. Man mag sich die Verzweiflung der

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FOTOS: MONIKA KOZUB/UNSPLASH

Betroffenen gar nicht vorstellen. Gleichzeitig werden Bücher mit queeren Inhalten aus Schulbibliotheken verbannt, Redeverbote in den öffentlichen Schulen eingeführt und die Angst vor dem sogenannten Grooming, also dem Vorbereiten von Straftaten gegen Minderjährige, geschürt. Mit anderen Worten, das Gespenst der pädokriminellen Schwulen ist aus den Untiefen der Vergangenheit zurückgekehrt. Es wird eine Drohkulisse aufgebaut, in der die Kinder durch die queere Community erst vereinnahmt, und dann verstümmelt wieder ausgespuckt werden.

MEHR GEWALTTATEN

GEGEN LSBTIQ*

Und hier in Deutschland? In den letzten Jahren wurde begonnen, die Gewalttaten gegen LSBTIQ* systematischer zu erfassen. Dass hier der Anfang gemacht ist, ist zu begrüßen. Allerdings zeigt sich leider auch, dass die Zahlen stetig ansteigen. Einen kleinen Effekt hat sicher auch eine wachsende Bereitschaft, solche Taten zur Anzeige zu bringen. Die Dunkelziffer aber ist hoch. Diese Entwicklung erodiert das Sicherheitsgefühl, denn die Übergriffe finden auch in bisher sicheren Ausgehvierteln statt. Es wird teilweise wieder überlegt, halten wir Händchen in der Öffentlichkeit? Wie ziehe ich mich an?

DAS GESELLSCHAFTLICHE

KLIMA WIRD RAUER

„Genderwahn“ ist ein so beliebtes wie abgedroschenes Schlagwort der Springerpresse und vor allem auch in den sozialen Medien präsent. „Man“ hat Angst vor Redeverboten, dabei lassen die meisten Medien ihren Mitarbeitenden frei, ob sie gendergerechte Sprache nutzen wollen. Auch nicht alle Behörden nutzen sie, dabei soll die Verwaltung doch für alle Bürger:innen da sein. In den Schulen wird die Sprachregelung diskutiert, in SchleswigHolstein gibt

es sogar einen Erlass durch die Kultusminsterin, in dem das Gendersternchen in Schulen verboten wird. Also ein Erlass gegen sprachliche Sichtbarkeit, vor allem die von Teilen der Schüler:innen. Letztlich ist dies eine Reaktion auf das Einstehen von LSBTIQ* für ihre -verfassungsmäßig verbrieften- Rechte.

WIR KÖNNEN DANKBAR ZURÜCKBLICKEN

Diese verstärkte Sichtbarkeit der queeren Community fußt auf einer langen Geschichte von mutigen Aktivist:innen, die viel riskiert haben, um für sich und ihre Rechte einzustehen. Dazu zählen nicht nur die bekannten Ereignisse und Gesichter, wie beispielsweise die Geschehnisse am Stonewall Inn, oder ein Corny Littmann, der Klappen-Spiegel zerschlägt, es zählen auch die vielen unbekannten dazu. Diejenigen, die in Deutschland so oft den zähen Klageweg bis zum Verfassungsgericht durchlaufen sind. Diejenigen Ehrenamtlichen, die Gewaltopfer unterstützen. Die Polizist:innen, Soldat:innen, Feuerwehrleute, und andere, die sich getraut haben, sich zu outen und zu sich zu stehen.

WO ALSO STEHEN WIR HEUTE?

Die Erfolge der letzten Jahre, das Aufatmen nach teilweise jahrzehntelangem Versteckspielen und die weitreichende Akzeptanz, gerade bei jungen Menschen, machen Hoffnung. Hoffnung auf eine echte Gleichstellung. Hoffnung auf das persönliche Lebensglück. Die Aggressivität auf der anderen Seite, die sich auszubreiten scheint, macht Angst. Es gibt wieder mehr Gewalt. Können wir die Sichtbarkeit aufrechterhalten? Wie genau werden die Rechte für transidente Menschen in Deutschland aussehen? Hier werden zurzeit wichtige Weichen gestellt. Erfreulich ist das Miteinbeziehen von Interessenverbänden transidenter Menschen, weniger erfreulich der Eingang transphober Klischees aus den sozialen Medien in den Gesetzesentwurf.

WIR MÜSSEN UNS ENTSCHEIDEN

Was für Menschen sind wir also? Was für ein Mensch bist Du? Wie lautet unsere Entscheidung? Wie lautet Deine Entscheidung?

Sind wir diejenigen, die schweigen oder die, die laut sind?

Ängstlich oder mutig? Wir sind beides, denn erst die Angst macht den Mut erforderlich. Es ist jeden Tag eine neue Entscheidung, zu sich selbst und seinem eigenen Leben zu stehen, deshalb #bleibMUTIG

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Katharina van Bel • Lübecker CSD e.V.

DAS ABENTEUER KINDERWUNSCH

ZWEI FRAUEN UND IHR WEG ZUM BABY TEIL 3

Keine Frage, zwei Frauen, die sich ein Kind wünschen, können dieses nicht mal eben so im heimischen Schlafzimmer (oder woanders) miteinander zeugen. Für sie sieht der Weg anders aus, anders, vielleicht auch beschwerlicher, aber er ist und bleibt ein großes Abenteuer. Für Heteropaare genauso wie für queere Paare.

In den letzten beiden Jahren haben wir in unserem CSD Magazin bereits über den Weg zum Kind für queere Paare berichtet: Angefangen bei den rechtlichen Grundlagen im Familienrecht, über die komplexen Zusammenhänge bei der Samenspende und die Herausforderungen und Details der Stiefkindadoption.

Offene Fragen sind noch: Wie sehen die Schritte denn im Detail aus? Wie funktioniert das mit dem Kinderwunschzentrum und welche Dokumente benötigt man überhaupt?

Natürlich gibt es auch für lesbische Paare unterschiedliche Möglichkeiten ein Kind zu zeugen, aber die Option, welche rechtlich am stärksten abgesichert ist, bleibt der Weg über ein Kinderwunschzentrum.

AN WEN KÖNNEN WIR UNS MIT UNSEREM KINDERWUNSCH

WENDEN?

Der Prozess ist eigentlich recht einfach, aber natürlich gibt es immer mal Hürden, Optionen und Anforderungen, die sich von Kinderwunschzentrum zu Kinderwunschzentrum unterscheiden. Zunächst müssen Paare mit Kinderwunsch ein entsprechendes Zentrum finden, bei dem sie sich wohlfühlen, wo sie ernst genommen werden und bei welchem sie das Gefühl haben, dass es kein Problem ist, dass sie lesbisch sind. Einige der Kinderwunschzentren in Deutschland werben auf ihren Websites damit, dass sie auch den Kinderwunsch lesbischer Frauen oder von Single-Frauen unterstützen, für andere ist es so selbstverständlich, dass ihnen gar nicht einfällt damit zu werben und wieder andere wollen SingleFrauen oder lesbische Paare nicht betreuen. Die letzte Gruppe gibt es glücklicherweise am wenigsten häufig.

Viele Kinderwunschzentren haben aber alle Dokumente, die von Paaren ausgefüllt werden müssen, nicht nur für HeteroPaare sondern auch für lesbische Frauenpaare vorliegen.

FOTOS: WWW.ISTOCKPHOTO.COM / FRANKIEFOTOGRAFIE
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Damit wird der Kinderwunsch eines Frauenpaares als etwas behandelt, das zur Lebensrealität dazugehört, sie werden nicht als „anders“ oder als „nachträglicher Gedanke“ behandelt, sondern mit Respekt und Würde.

WELCHE INFORMATIONEN MÜSSEN WIR PREISGEBEN?

Sobald ein Termin mit dem Kinderwunschzentrum vereinbart wurde, werden die Paare aufgefordert einige Informationen einzureichen. Dabei muss die Frau, welche das Kind austragen möchte, allerhand Fragen zu ihrem Gesundheitsstatus und ihrer medizinischen Historie beantworten und insbesondere auch gynäkologische Informationen zur Verfügung stellen. Dazu gehören beispielsweise Themen wie chronische Erkrankungen, die Monatsblutung oder vergangenen Schwangerschaften und Fehlgeburten. Die Frau, welche nicht das Kind austragen möchte (die Co-Mutter), muss hingegen deutlich weniger Informationen preisgeben, da sie nicht physisch an der Zeugung des Kindes beteiligt ist. Bei Hetero-Paaren ist der Fragebogen für den Mann deutlich länger, detaillierter und fragt viele Informationen zu seinem Gesundheitszustand ab.

Am Ende stellt das Kinderwunschzentrum dann häufig eine Diagnose, wieso eine natürliche Kindeszeugung für dieses Paar bisher nicht möglich war.

Ein lesbisches Frauenpaar im Raum Bonn hat keine eigenen Fragebögen für gleichgeschlechtliche Paare erhalten, so dass die Co-Mutter den Bogen für den Mann ausfüllen sollte. Am Ende hat der Arzt des Kinderwunschzentrums dann auch tatsächlich eine Diagnose eingetragen: Homosexuell. Ob das wirklich zeitgemäß und würdevoll ist, muss an dieser Stelle wohl kaum diskutiert werden.

WIE LÄUFT EIN TERMIN IM KINDERWUNSCHZENTRUM AB?

Für den ersten Termin müssen dann in den meisten Fällen verschiedene Dokumente, wie Personalausweise und Impfpässe mitgebracht werden.

Nach einer ersten Beratung, einer Erklärung der Behandlungskosten und der Beantwortung von allen Fragen des Paares, wird die Frau, die das Kind austragen möchte gynäkologisch untersucht. In den meisten Fällen steht dann kein weiterer Termin an, bis das Paar einen Samenspender gefunden hat und beim Notar war. In einigen Fällen fordern Kinderwunschzentren auch eine psychologische Beratung bevor mit der Behandlung weitergemacht wird. Diese Beratung ist dann aber Pflicht für queere und nicht-queere Paare, die eine Samenspende in Anspruch nehmen wollen und soll die werdenden Eltern auf die Realität einer solchen Kinderwunschbehandlung vorbereiten. Sie dauert im Schnitt etwa eine Stunde und kostet um die 100,00-150,00 €. In diesem Termin werden die zukünftigen Eltern nicht auf ihre Eignung geprüft, sie müssen nichts beweisen und sich nicht verstellen. Der Termin findet statt, um die Eltern zu unterstützen und ihnen einen Rahmen geben, damit sie ihre persönlichen und emotionalen Fragen und Themen besprechen können.

DIE GROSSE FRAGE: WELCHEN SPENDER WÄHLEN WIR AUS?

Besonders spannend wird es, wenn ein Paar versucht, sich auf einen Spender zu einigen. Dazu können sie sich (meist kostenfrei) einen Account bei den Samenbanken zulegen und

die verschiedenen Spender ansehen (welche Samenbanken hierbei genutzt werden dürfen, entscheidet oft das Kinderwunschzentrum und stellt einige zur Auswahl). Meistens gibt es Filtermöglichkeiten für Faktoren wie Aussehen oder Herkunft und Kinderbilder der potentiellen Spender. Gegen einen Aufpreis sind zum Teil auch Erwachsenenbilder verfügbar. Je nach Samenbank bekommen die werdenden Eltern Informationen zu Interessen, Fähigkeiten, Beruf, Lieblingstieren,- filmen, oder-büchern. Auch die medizinische Historie des Spenders und seiner nahen Verwandten stehen oft zur Verfügung, so dass Paare sich ein umfängliches Bild des potentiellen Spenders machen können. Oft können sie auch eine Stimmprobe hören.

Hat sich ein Paar auf einen Spender geeinigt, so kann es Samenhalme erwerben und häufig auch ein Samendepot, in dem die Halme für einen bestimmten Zeitraum aufbewahrt werden. Die durchschnittlichen Kosten für einen Samenhalm liegen bei etwa 900,00 € (je nach Samenbank und Spender mal mehr oder weniger). Um mehr als einen Versuch im Kinderwunschzentrum zu haben und ggf. Samenhalme für die Zeugung eines Geschwisterkindes zurückbehalten zu können, kaufen die meisten Paare etwa 5-8 Halme auf einmal. Der Kauf von Spendersamen ist also recht kostspielig, weswegen sich viele lesbische Paare für einen privaten Spender entscheiden, auch wenn die rechtliche Ausgangslage in diesem Fall deutlich komplexer ist.

WICHTIGE GRUNDLAGE: DER NOTARTERMIN

Der Notartermin ist bei allen lesbischen Paaren unerlässlich. Hier muss die zukünftige Co-Mutter die Elternschaft anerkennen. In der notariell beglaubigten Vereinbarung zwischen der zukünftigen Mutter und der zukünftigen Mutter geht es um Themen wie Unterhalt und Erbe. Sie dient insbesondere der rechtlichen Absicherung der zukünftigen Mutter, des zukünftigen Kindes und des Kinderwunschzentrums. Die Kosten für diesen Termin belaufen sich in den meisten Fällen auf etwa 150,00-200,00 €.

WIE GEHT ES WEITER?

Hat das Frauenpaar sich nun für einen Spender entschieden, Samenhalme gekauft, die notariell beglaubigte Anerkennung der Elternschaft mit der Post erhalten und den psychologischen Beratungstermin wahrgenommen, so steht dem nächsten Termin im Kinderwunschzentrum nichts mehr im Wege.

Zu diesem Zeitpunkt haben die Paare zum Teil schon 10.000,00-15.000,00 € ausgegeben. Im nächsten Termin mit dem Kinderwunschzentrum wird dann konkret geplant, wie es weiter geht und wann die Insemination, stattfindet. Der Weg bis es zur Insemination und dann im Folgenden hoffentlich auch zu einem Kind kommt, ist also lang, kostspielig und zum Teil aufwendig. Man kann nur allen Paaren wünschen, dass sich die Strapazen lohnen und sie ein paar Monate später ihr kleines großes Glück im Arm halten.

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PROGRAMM

CSD GOES STADTHALLE: BIS ANS ENDE DER NACHT

Deutschland 2023, 119 Min., deutsche Fassung, FSK 12

Um das Vertrauen eines Großdealers zu gewinnen, soll sich der verdeckte Ermittler Robert als Partner der trans* Frau Leni ins Milieu einschleusen lassen. Eine echte Herausforderung, denn die beiden waren früher mal ein Paar. Für Robert wird die Geschichte zunehmend kompliziert, da sich die Linie zwischen Spiel und echten Gefühlen für ihn immer mehr verschiebt. Für Leni stellt sich die Frage gar nicht, sie hat ohnehin keine Wahl, vom Erfolg der Mission hängt ab, ob sie wieder zurück ins Gefängnis muss oder nicht. Es ist ausgerechnet Victor, der Großdealer, der Robert dazu bringt, sich seinen widersprechenden Liebesgefühlen zu stellen…

Im Anschluss kann mit dem Regisseur Christoph Hochhäusler und Teilnehmer:innen aus der Community diskutiert werden.

CINESTAR - STADTHALLE MÜHLENBRÜCKE 11

Veranstalter:

Cinestar Lübeck - Stadthalle

04. AUGUST 2023 10:00 UHR - 14:00 UHR

TEAMSPIRIT IM WALD MIT EXEO E.V.

Du hast Lust, dich und deine Grenzen besser kennenzulernen und aus der persönlichen Komfortzone rauszukommen? Dann ist dieses Angebot genau das Richtige für dich! Freu dich auf eine aufregende Kletteraktion, begleitet durch das Team von EXEO e.V. Eine vorherige Anmeldung ist unbedingt notwendig!

Zugänglichkeit: Nicht barrierefrei Alter: 12 bis 27 Jahre Anmeldung & Rückfragen: jugendarbeit@lambda-nord.de 01520 1340380

FORST BLANKENSEE LÜBECK

Veranstalter: Jugendnetzwerk lambda::nord e.V. in Kooperation mit EXEO e.V.

SA12. AUGUST 2023

20.00 UHR

KEINE ANGST VOR WILDSCHWEINEN!

Die Anonymität, die das Internet und seine verschiedenen Plattformen bereithält, sind teils Segen und teils Fluch. Sie bietet Menschen jedoch auch die Chance, die eigenen Sorgen, Bedenken und Nöte geradeheraus und ungeschönt von der Seele zu schreiben sowie nach Rat und Unterstützung zu suchen.

Mit den gelesenen Momenten aus dem Leben eines Hilfeforums, die sowohl heiter, skurril aber auch nachdenklich sind, soll an diesem Abend - auf zum Teil humorvolle Art - beschrieben werden, mit welchen Problemen es LSBTIQ*-Menschen bis heute zu tun haben und welche Lücke noch immer in Aufklärung, Beratung und Unterstützung klafft. Und was das alles mit Wildschweinen zu tun hat, findet ihr am Abend auch noch heraus.

Ticket: 6€

Reservierung empfohlen: www.wassertheater.de

LÜBECKER WASSER

MARIONETTEN THEATER

KANALSTRASSE 108

Veranstalter: Lübecker CSD

SO
16. JULI 2023 19:00 UHR
e.V.
FOTOS:
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SHARON MCCUTCHEON/UNSPLASH, MAX SAELING/UNSPLASH, GRANDFILM, KEVIN HACKERT, MICHAEL KRAHN/UNSPLASH FRFERIEN PASS

14. AUGUST 2023

15:00 UHR

STOLPERSTEINVERLEGUNG FÜR WILHELM PRULL

In der Kurgartenstraße 89 in Travemünde hatte Wilhelm Prull seinen letzten Wohnsitz. Der 32-Jährige wurde am 6. März 1943 aufgrund des § 175 in Hamburg verhaftet und beendete sein Leben mit einem Sprung aus dem dritten Stock der Gestapozentrale im Stadthaus. Ein Stolperstein soll nun an ihn, sein Leben und Schicksal erinnern. Der vom Team des Künstlers Gunter Demnig gefertigte Gedenkstein wird von Torsten Zülch verlegt, während Heidemarie Kugler-Weiemann vom Leben und Schicksal Wilhelm Prulls berichtet. Worte von dessen Nichte Ingrid Stiehler, Worte des Lübecker CSD e.V. und weitere Grußworte folgen. Die Verlegung wird von Ariane Jahn und Lukas Schick musikalisch umrahmt.

KURGARTENSTRASSE 89

LÜBECK-TRAVEMÜNDE

Veranstalter: Initiative Stolpersteine für Lübeck, Lübecker CSD e.V.

14. AUGUST 2023

16:00 UHR

OFFENES TREFFEN FÜR QUEERE ELTERN UND PERSONEN MIT KINDERWUNSCH

Ihr würdet gerne andere Regenbogenfamilien oder queere Eltern kennenlernen, euch austauschen und vernetzen? Dann schaut mit euren Kindern unbedingt beim offenen Treffen für Regenbogenfamilien bzw. -eltern vorbei. Vom gemeinsamen Treffpunkt (u.g. Adresse) aus geht es zu einem nahegelegenen Spielplatz, wo ihr euch bei einem kleinen Picknick besser kennenlernen und den Nachmittag gemeinsam ausklingen lassen könnt. Wer Lust hat, kann gern eine Kleinigkeit zu essen mitbringen.

JUGENDNETZWERK

LAMBDA::NORD E.V.

PFERDEMARKT 6-8

Veranstalter: Jugendnetzwerk lambda::nord e.V.

14. AUGUST 2023

18:00 UHR

AUFZIEHEN DER REGENBOGENFLAGGEN

Das Aufziehen der Regenbogenflaggen vor dem Rathaus markiert den Beginn der Veranstaltungswoche des Christopher Street Day in Lübeck. Der Bürgermeister von Lübeck und Schirmherr des CSD, Jan Lindenau, wird die bunte Kundgebung vor dem Rathaus eröffnen. Den Worten des Bürgermeisters folgen Grußworte und Statements von Politiker:innen aus der kommunalen, Landes- und Bundespolitik sowie Vertreter:innen der LSBTIQ*-Community. Lasst uns gemeinsam ein starkes Zeichen für die Rechte und die Sichtbarkeit der LSBTIQ*-Gemeinschaft setzen.

RATHAUS

BREITE STRASSE 62

Veranstalter: Lübecker CSD e.V.

MO
MO
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FERIEN PASS

14. AUGUST 2023

19:00 UHR

MORE THAN GREY - BDSM IM WIRKLICHEN LEBEN

Die Mitglieder vom Stammtisch SM Lübeck und Umgebung nehmen euch mit in ihre dunkelbunte Welt und erzählen euch, was es mit BDSM im realen Leben auf sich hat. Von Konsens und Miteinander; von Lustschmerz und Schmerzlust; von Unterwerfung und unterworfen werden; von Lack und Leder und Latex und Gummi...

Der Abend wird mit mehreren Minivorträgen rund um Kommunikation, Konsens, Disziplin, Dominanz, Submission, Sadismus, Masochismus und Fetisch eröffnet und nimmt euch mit auf eine Reise, in die Welt von BDSM abseits von Liebesromanen und Filmen. Danach könnt ihr in entspannter Atmosphäre Fragen stellen und Antworten bekommen, euch eine Auswahl an Spielgeräten ausschauen, in die Hand nehmen, selbst ausprobieren, wie sich verschiedene Materialien auf der Haut anfühlen und ganz unverbindlich einen weiteren Blick in unsere große Spielzeugkisten werfen. Und bloß keine Angst: gebissen wird nur, wer darum bittet.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, darum wird um eine verbindliche Voranmeldung gebeten:

0151-53540442

Sm-stammtisch-hl@gmx.de

PUZZLE SPORTBAR UND BDSM TREFF FRIEDENSTRASSE 43

Veranstalter: Stammtisch SM Lübeck und Umgebung

MO14. AUGUST 2023

22:00 UHR

LIGHTS ON @ ST. MARIEN

Lights on und „Stößchen!“ heißt es am Montagabend in der noch dunklen Kirche. Mit einem Gläschen zum Anstoßen in der Hand, kann anschließend die einmalige Atmosphäre des in Regenbogenfarben illuminierten Backsteingewölbes genossen werden.

ST.MARIEN ZU LÜBECK MARIENKIRCHHOF 1

Veranstalter: St. Marien zu Lübeck

DI15. AUGUST 2023

11.00 UHR

UKSH UNTERM REGENBOGEN

Das Universitätsklinikum SchleswigHolstein bringt zum diesjährigen Christopher Street Day seine Solidarität zum Ausdruck und zieht als Zeichen der Unterstützung die Regenbogenflagge in einem öffentlichen Akt am Campus Lübeck auf. Im Rahmen dieses feierlichen Ereignisses wird Corinna Jendges, Vorständin für Krankenpflege, Patientenservice und Personalangelegenheiten, ein Grußwort halten.

UKSH CAMPUS LÜBECK RATZEBURGER ALLEE 160

HAUPTEINGANG ZENTRALKLINIKUM

Veranstalter:

Universitätsklinikum

Schleswig-Holstein

MO
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FOTOS: STAMMTISCH SM LÜBECK UND UMGEBUNG, KEVIN HACKERT, PETER MUSK/UNSPLASH

DI

15. AUGUST 2023

13:00 - 17:00 UHR

FERIEN PASS

DI

15. AUGUST 2023 14:30 UHR

KREATIVE PROTESTFORMEN

Du interessierst dich für kreative Protestformen und hast Lust, allein oder in der Gruppe etwas für den anstehenden CSD vorzubereiten? Dann ist dieses Angebot genau das Richtige für dich! In Vorbereitung auf den diesjährigen CSD, möchten wir uns gemeinsam kreativen Protestformen, wie z.B. der Erstellung von Plakaten und Bannern, widmen. Hier lernst du nicht nur etwas über die verschiedensten Protestformen, sondern kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen.

JUGENDNETZWERK LAMBDA::NORD E.V.

PFERDEMARKT 6-8

Veranstalter:

Jugendnetzwerk lambda::nord e.V.

IMPRESSUM

HERAUSGEBER:

Lübecker CSD e.V.

Hartengrube 25/27

23552 Lübeck

REDAKTION:

SENIORINNENEINRICHTUNG SOLMITZSTRASSE HISST DIE REGENBOGENFLAGGE

Die SeniorInnenEinrichtung Solmitzstraße hisst die Regenbogenflagge und setzt damit ein Zeichen für einen Lebensraum ohne Diskriminierung. Toleranz und gegenseitiger Respekt sind die Grundwerte, die bei Aufbau der Regenbogenpflege in den Vordergrund gestellt werden. Ihr seid herzlich willkommen! Lasst uns gemeinsam dieses Ereignis feiern!

SENIORINNENEINRICHTUNG SOLMITZSTRASSE SOLMITZSTRASSE 47

Veranstalter: SeniorInnenEinrichtung Solmitzstraße

DI

15. AUGUST 2023

18:00 UHR

STADTRUNDGANG: ÜBER ROTE LICHTER UND ROTE KONDOME – VERSTECKTES HINTER ROTEM BACKSTEIN

Gemeinsam mit der Aidshilfe Lübeck und vielen Expert:innen machen wir diesen Stadtrundgang für euch zu einem ganz besonderen Erlebnis: Lausche den spannenden Geschichten rund um das (ehemalige) Rotlichtmilieu, folge auf historischen Spuren den Erzählungen Heinrich und Thomas Manns, erfahre mehr über das schwul-lesbische L(i)eben und über versteckte Sünden in Lübeck.

START: AIDSHILFE LÜBECK

KREUZWEG 2

Veranstalter:

Aidshilfe Lübeck

für sexuelle Gesundheit e.V.

KONTAKT:

Fax:

Kevin Hackert

FOTOS & LAYOUT:

Kevin Hackert

Christian Till

Tel.: 0451 - 38 94 16 7
Christian Till 0451 - 38 94 18 7
info@luebeck-pride.de www.luebeck-pride.de
COVER:

MI

16. AUGUST 2023

16:00 - 18:00 UHR (12- 16 JAHRE)

18:30 - 21:00 UHR (17- 27 JAHRE)

KENNENLERNEN DER KINDER- UND JUGENDGRUPPEN

Du bist zwischen 12 und 27 Jahren alt und queer (z.B. lesbisch, schwul, bi trans*) oder noch nicht ganz sicher und möchtest neue Leute kennenlernen und dich austauschen? Vielleicht bist du auch auf der Suche nach Personen oder einer Gruppe, mit der du gemeinsam zum CSD gehen kannst? Dann komm vorbei und lerne unsere Kinderund Jugendgruppen kennen. Es warten nette Menschen, Snacks, Getränke und ein tolles Kreativangebot auf dich!

Alter: 12 bis 27 Jahre

Rückfragen: jugendarbeit@lambda-nord.de 01520 1340380

JUGENDNETZWERK

LAMBDA::NORD E.V.

PFERDEMARKT 6-8

Veranstalter: Jugendnetzwerk lambda::nord e.V.

MI

BONDAGE – FESSELNDE LEIDENSCHAFT

Der Stammtisch SM Lübeck und Umgebung lädt euch zu einem Abend rund um das Thema Bondage ein. Angefangen bei der Frage, was Bondage eigentlich ist, über die verschiedenen Arten von Fesseln und Fixieren, bis zu anschaulichen Beispielen dafür, was und womit bei dieser Facette des BDSM alles möglich ist. Die Mitglieder des Stammtisches erzählen euch was zu beachten ist, welche Sicherheitsaspekte nicht außer Acht gelassen werden dürfen, was Menschen dazu bewegt sich bewegungslos machen zu lassen, zeigen euch die verschiedenen Fesselmaterialien und ihr bekommt die Möglichkeit mal selbst zu spüren, wie sich Bondage anfühlt (so ihr denn möchtet). Selbstverständlich könnt ihr in einer offenen Runde oder im Einzelgespräch, Antworten auf eure Fragen zum Thema bekommen.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, darum wird um eine verbindliche Voranmeldung gebeten:

0151-53540442

Sm-stammtisch-hl@gmx.de

PUZZLE SPORTBAR UND BDSM TREFF FRIEDENSTRASSE 43

Veranstalter: Stammtisch SM Lübeck und Umgebung

MI16. AUGUST 2023

20.00 UHR

CSD GOES FILMHAUS: KOKON

Deutschland 2020, 94 Minuten, deutsche Originalfassung, FSK 12

Jahrhundertsommer in Berlin-Kreuzberg. Im multikulturellen Mikrokosmos rund um das Kottbusser Tor bahnt sich die 14-jährige Nora ihren Weg durchs Erwachsenwerden. Während die Hitze auf ihrer Haut klebt, bekommt sie zum ersten Mal die Periode, entdeckt ihre Liebe für andere Mädchen und lernt die wilde Romy kennen. Mit ihr wirkt die Welt plötzlich endlos groß und voller verborgener Schönheit, der Park wird zum Dschungel, das Freibad zum Meer. Nora lernt, zu sich zu stehen und traut sich endlich Wege abseits der Clique ihrer älteren Schwester Jule zu gehen. Doch wie kann Nora ihren Blick für all diese Schönheit bewahren, nachdem ihr zum ersten Mal das Herz gebrochen wurde? In ihrem zweiten Film „Kokon“ erzählt Regisseurin und Drehbuchautorin Leonie Krippendorff in sinnlichen Bildern eine authentische Berliner Coming-of-AgeGeschichte über aufkeimende Gefühle, sexuelles Erwachen und die erste große Liebe. Eine Geschichte über wilde Mädchen, die sich von den Körperbildern der allgegenwärtigen sozialen Netzwerke emanzipieren und erst so herausfinden, wer sie sein wollen.

FILMHAUS LÜBECK KÖNIGSTRASSE 38-40

Veranstalter:

Cinestar Lübeck - Filmhaus

14 WWW.LUEBECK-PRIDE.DE FOTOS: DIM HOU/UNSPLASH,
ARTEM LABUNSKY/UNSPLASH, SALZGEBER, KEVIN HACKERT, ST. MARIEN ZU LÜBECK
FERIEN PASS 16. AUGUST 2023 19:00 UHR

DO

17. AUGUST 2023

13:00 - 17:00 UHR

„ICH PACKE MEINEN INFOSTAND“

Du wolltest schon immer mal wissen, was es alles für einen gut ausgestatten Infostand braucht? Dann komm vorbei und packe mit uns gemeinsam die Infomaterialien, wie z.B. Flyer, Sticker und Buttons, für den CSD zusammen. Vielleicht hast du ja auch Lust, den Infostand beim CSD zweitweise mitzubetreuen?

Alter: 12 bis 27 Jahre Rückfragen: jugendarbeit@lambda-nord.de 01520 1340380

JUGENDNETZWERK

LAMBDA::NORD E.V.

PFERDEMARKT 6-8

Veranstalter: Jugendnetzwerk lambda::nord e.V.

FR

18. AUGUST 2023

18:00 UHR

ERÖFFNUNGSGOTTESDIENST

#bleibmutig und Fürchte dich nicht! – In beiden Formulierungen steckt Anspruch und Zuspruch. Es sind Aufforderungen an uns: Zeig dich, wie du bist! Geh auf die Straße! Mach dich gerade! Kämpfe für das, was dir wichtig ist! Rede und schweige nicht! Aber weder die Pridebewegung noch Gott sprechen diesen Anspruch aus, ohne gleichzeitig etwas zu versprechen: Du bist nicht allein. Wir sind bei dir. Wir kämpfen an deiner Seite. Ich bin mit dir und will dich segnen. Ich helfe dir. –Als ökumenisches Team aus katholischen, reformierten und lutherischen Christ:innen freuen wir uns auf einen Gottesdienst, der in diesem Sinne beides vereint: Anspruch und Zuspruch, Mut und Stärkung, Bekenntnis und Segen.

Der Gottesdienst wird in Gebärdensprache übersetzt und es singt der Lübecker Kneipenchor unter der Leitung von Christian Sondermann.

ST.MARIEN ZU LÜBECK MARIENKIRCHHOF 1

Veranstalter: Ökumenisches Team der Katholischen Pfarrei Zu den Lübecker Märtyrern, der Ev.-Reformierten Gemeinde Lübeck und des Ev.-Luth. Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg und St. Marien zu Lübeck

FERIEN PASS

FR + SA

18. AUGUST 2023 - 15:00 UHR

19. AUGUST 2023 - 11:00 UHR

STRASSENFEST

Der Marktplatz, Lübecks erste Adresse und gute Stube, wird sich an diesem Wochenende in eine pulsierende Mischung aus politischem Engagement, buntem Treiben, Diskussion und Information verwandeln. Freut euch auf mitreißende Live-Auftritte, auf beeindruckende Interpretationen und werdet vom Sound und der Atmosphäre mitgerissen. Lasst euch an den Infoständen der Vereine, Organisationen und Parteien zu inspirierenden Gesprächen und spannenden Diskussionen einladen. Genießt kühle Erfrischungen, heiße Snacks und ein breitgefächertes Angebot an den Ständen der Gastronomen.

Seid Teil dieses bunten Events, wo Sehen und Gesehen werden zum Erlebnis und Teil des Konzepts werden.

MARKT

Veranstalter:

Lübecker CSD e.V.

FREITAG + SAMSTAG RICARDO M

Der Charmeur mit dem Oberlippenbärtchen, der Tube Gel im Haar und dem frechen Spruch auf den Lippen führt auf der CSD-Bühne durch zweitägige Straßenfest.

FREITAG

MARTIN KÄMPFER

Mit seiner Band hat Martin Kämpfer einen Sound entwickelt, der dem Genre Deutsch-Pop mit einem Hauch 80ies, Verspieltheit und trotzdem moderner Klarheit eine ganz neue Note hinzufügt.

FREITAG + SAMSTAG

THE MAESTROS

Die Gruppe „The Maestros“ besteht aus drei jungen Musikern aus Lübeck und Hamburg und sorgen mit Bluesrock und Rock’n’Roll für ordentlich Stimmung und gute Laune.

SAMSTAG

BEL • EPOQ

BEL EPOQ aus Lübeck verbinden ihre Einflüsse aus straightem 80s-Pop und verzerrten Darkwave-Welten auf ganz eigene Weise zu ihrer Version von modernem Synthwave.

FREITAG + SAMSTAG

PART OF THE ART

bescheren euch Momente der Extraklasse: Die Band kombiniert am Freitagabend Hits der 80er mit modernen Sounds und mixen am Samstagabend das Beste des NDW auf stampfende Beats.

SAMSTAG

DANIEL SCHUHMACHER

Daniel Schuhmacher wurde im Jahr 2009 bekannt als Gewinner bei „DSDS“. Seit seinem Sieg hat der Sänger sein Leben der Musik verschrieben und er verdient damit erfolgreich seinen Lebensunterhalt.

FREITAG

JORDAN HANSON

Seit über 10 Jahren erfolgreich unterwegs kommt Jordan Hanson mit Spaß, Leidenschaft sowie einer guten Mischung aus eigenen Songs und bekannten Chartstürmern nach Lübeck.

SAMSTAG

ARIANE JAHN & BAND

Ariane Jahn präsentiert mit Ihrer Band die perfekte Mischung aus angesagten, modernen Party-Songs und den besten Hits der letzten Jahrzehnte. Vollgas mit echter Live-Band. Wer da nicht tanzt, dem ist nicht zu helfen.

FOTOS: KEVIN HACKERT, PART OF THE ART, M. C. ERMEL, THE MAESTROS, BEL EPOQ, DANIEL SCHUHMACHER, SUNSTROEM-EFFECT RON SCHEFFEL, ARIANE JAHN
WWW.LUEBECK-PRIDE.DE

19. AUGUST 2023 12:00 UHR

DEMONSTRATION #BLEIBMUTIG

Die Demonstration beginnt mit der Auftaktkundgebung auf dem Marktplatz. Vor hier startet der Marsch durch die Holstenstraße, führt vorbei am Holstentor, kehrt zurück durch die historische Altstadt und endet wieder auf dem Marktplatz mit dem CSDStraßenfest.

START/ZIEL: MARKT & MARIENKIRCHHOF

Aufgerufen durch: Lübecker CSD e.V.

SA

19. AUGUST 2023 15.00 - 18.30 UHR

19. AUGUST 2023 15.00 - 18.30 UHR

TRANSITIONSSEGEN

Endlich ich! Die Transition gehört zu den einschneidendsten Prozessen, die ein Mensch und sein Umfeld durchmachen können. Outing, Namensänderung, eine anstehende OP – Egal, in welcher Phase dieses aufreibenden Prozesses

Du gerade bist, wir möchten Dich für Deinen Weg mit einem individuellen Segensritual stärken. Wenn Du Dir einen Transitionssegen wünschst, dann komm in die Kirche St. Marien. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Für Deine Fragen melde Dich gerne bei Pastorin Judith Fincke (fincke@st-juergen.de, 0451/70983518).

ST.MARIEN ZU LÜBECK MARIENKIRCHHOF 1

Veranstalter:

Ökumenisches CSD-Projektteam

Lübeck, St. Marien zu Lübeck

SPONTANTRAUUNGEN UND SEGNUNGEN FÜR ALLE!

Den CSD 2023 ganz spontan zum schönsten Tag Eures Lebens machen?

Ohne viel Schnickschnack „Ja!“ zu Deiner:m Liebsten sagen? Eure Liebe einfach mal durch einen Segen stärken? Das geht bei den Spontantrauungen und Segnungen für alle! in St. Marien. Eingeladen sind alle Lebensgemeinschaften, die sich lieben und sich einen Segen für ihre Liebe wünschen. Wenn Ihr standesamtlich bereits miteinander verheiratet seid, dann vergesst nicht die Urkunde mitzubringen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Für Eure Fragen meldet Euch gerne bei Pastorin Judith Fincke (fincke@st-juergen.de, 0451/70983518).

ST.MARIEN ZU LÜBECK MARIENKIRCHHOF 1

Veranstalter:

Ökumenisches CSD-Projektteam Lübeck, St. Marien zu Lübeck

SA
WWW.LUEBECK-PRIDE.DE 17
SA

19. AUGUST 2023

21.00 UHR

RAINBOW AFTERMOVE

Ein weiteres Mal gestaltet das treibsANDKollektiv die CSD-Partynacht aus und organisiert den Rainbow Aftermove: Wer also nach dem CSD-Straßenfest noch Beats auf die Ohren und Bewegung auf der Tanzfläche braucht, setzt vom Markt direkt auf die Wallhalbinsel über. Wir freuen uns über diese spannende Kooperation, sagen Danke und wünsche euch und uns eine fantastische Nacht.

Abendkasse: 5 - 10€

TREIBSAND WILLY-BRANDT-ALLEE 9

Veranstalter: treibsAND

23. AUGUST 2023

13:00 - 20:00 UHR

KENNENLERNEN DER INFORMATIONS- UND BERATUNGSSTELLE NASOWAS

Du bist auf der Suche nach Informationen rund um die Themen sexuelle Orientierung und geschlechtliche Vielfalt? Dann komm vorbei und lerne das Angebot unserer Informations- und Beratungsstelle NaSowas kennen.

Alter: 12 bis 27 Jahre

Rückfragen:

jugendarbeit@lambda-nord.de 01520 1340380

JUGENDNETZWERK

LAMBDA::NORD E.V.

PFERDEMARKT 6-8

Veranstalter:

segensreich. für Lübeck-Lauenburg, St. Marien zu Lübeck

25. AUGUST 2023 16.00 - 19.00 UHR

ERÖFFNUNG DES QUEERCAFÉS IM BURGTOR

Du bist zwischen 12 und 21 Jahren alt und queer (z.B. lesbisch, schwul, bi trans*) oder noch nicht ganz sicher und möchtest neue Leute kennenlernen und dich in entspannter Umgebung austauschen? Dann komm zur feierlichen Eröffnung des Queercafés im Jugendzentrum Burgtor. Nach der Eröffnung wird das Queercafé einmal im Monat freitags von 16 bis 19 Uhr stattfinden. Es warten nette Menschen, Musik, Snacks und Getränke auf dich!

Alter: 12 bis 21 Jahre

Rückfragen:

jugendarbeit@lambda-nord.de 01520 1340380

burgtor@luebeck.de 0451-1225148

JUGENDZENTRUM

BURGTOR GROSSE BURGSTRASSE 2

Veranstalter:

Jugendzentrum Burgtor in Kooperation mit dem Jugendnetzwerk lambda::nord e.V.

MI
FR
SA
FOTOS: INSTAGRAM.COM/LAMBDANORD,
PARZUCHOWSKI/UNSPLASH,
18 WWW.LUEBECK-PRIDE.DE
MICHAL
KEVIN HACKERT, BETELGEJZE/FOTOLIA
FERIEN PASS FERIEN PASS

Der Vorhang öffnet sich erneut für die Filmreihe des Queer Cinema! Mit Spannung präsentiert der Lübecker CSD e.V. die Saison 2023/24, die dich in eine Welt voller Liebe, Leidenschaft und Selbstentdeckung entführt. Sei dabei, wenn wir einmal im Monat ausgewählte Filme des Genres „Queer“ auf die große Leinwand zaubern.

Freu dich auf ein beeindruckendes Line-up, das dich zum Lachen, Weinen und Nachdenken bringen wird: Begleite uns in der Coming-of-Age-Geschichte „Futur Drei“ (29.09.2023) auf einer einzigartigen Reise voller Selbstfindung und Entdeckungen. Lass dich von dem israelischen Drama „Du sollst nicht lieben“ (27.10.2023) mitreißen und tauchte ein in eine leidenschaftliche Geschichte über verbotene Liebe. Erlebe das mitreißende Liebes- und Tanzdrama „Als wir tanzten“ (24.11.2023), das dich mit seinem pulsierenden Rhythmus und seiner fesselnden Romanze begeistern wird. Lach und fiebere mit der Sport-Komödie „Die glitzernden Garnelen“ (29.12.2023), in der ein schräges Team queerer Schwimmer für jede Menge Spaß und Überraschungen sorgt. In einem bewegenden Dokumentarfilm erhältst du einen tiefen Einblick in das Leben von „Nelly und Nadine“ (26.01.2024). Tauch ein in die emotionale Reise des deutschen Dokumentarfilms „Anima - Die Kleider meines Vaters“ (23.02.2024) und entdecke die Macht der Kleidung, um

Identitäten auszudrücken. Erfahre vom faszinierende Leben der Anne Lister in „Die geheimen Tagebücher der Anne Lister“ (22.03.2024) und lass dich von ihrer Stärke und ihrem Mut inspirieren. Genieß den romantischen und bittersüßen Coming-of-Age-Film „So Damn Easy Going“ (26.04.2024), der dich mit seiner aufrichtigen und berührenden Geschichte begeistern wird.

Als besonderes Highlight erwartet dich am Freitag, 15.12.2023 ein queerer Kurzfilmabend, der dich mit kreativen und inspirierenden Werken verzaubern möchte.

Und das Beste: Der Eintritt ist wie immer frei! Die Location 25 in der Hartengrube 25-27 in Lübeck öffnet ihre Türen um 19 Uhr, um dich in eine gemütliche Atmosphäre einzuladen. Der Film beginnt um 20 Uhr.

Der Lübecker CSD e.V. freut sich auf ein filmbegeistertes Publikum. Lass dich wieder von den Geschichten, Bildern und Emotionen verzaubern.

Das Team des Queer Cinema • Lübecker CSD e.V.

Alle Termine, Details zu dem Filmen & Trailer: www.luebeck-pride.de/queercinema

ein neues Zuhause im Alter.

Wir
LSBTIQ-Senior:innen sowie Menschen mit Immundefekten
Ilka Richter | richter@aph-luebeck.de | 0451-307 89 34 Christina Rethmann | rethmann@aph-luebeck.de | 0451-307 89 12 Ansprechpersonen:
kümmern uns um Ihre Pflege REGENBOGENPFLEGE Die SeniorInnenEinrichtung Solmitzstraße bietet
QUEER CINEMA 2023/24
19
FEBRUAR 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 AUGUST 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 19. August 2023 • Lübeck Pride | 11. Oktober 2023 • Coming Out Day | 23. Januar 2024 • Gedenktag für die queeren NS-Opfer
SEPTEMBER 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 JANUAR 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 JULI 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 OKTOBER 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 MÄRZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 APRIL 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
2023 2024
MAI 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 NS-Opfer in Lübeck | 17. Mai 2024 • Internationaler Tag gegen LSBTIQ*-Feindlichkeit | 17. August 2024 • Lübeck Pride JUNI 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 JULI 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 AUGUST 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 NOVEMBER 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 DEZEMBER 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31

AUSGEZEICHNET

Die Projektidee „60 Jahre queeres Schleswig-Holstein: Lebensgeschichten von 1960 - 2020“ wurde vom Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet.

Jedes Jahr schreibt das Bündnis den Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ aus, bei dem Geldpreise von bis zu 10.000 €, eine verstärkte Präsenz in der Öffentlichkeit und ein Workshop-Angebot für die Gewinnerprojekte winken. Damit unterstützt das von der Bundesregierung gegründete BfDT zivilgesellschaftliche Aktivitäten im Bereich der praktischen Demokratie- und Toleranzförderung.

Die Broschüre „60 Jahre queeres Schleswig-Holstein: Lebensgeschichten von 1960 - 2020“ umfasst 92 Seiten und gibt erstmals Auskunft darüber, wie es war, als schwuler Mann oder lesbische Frau in Schleswig-Holstein in den Sechziger-, Achtziger- oder Zweitausenderjahren zu leben. In der Broschüre erzählen 14

Menschen sehr offen von ihren persönlichen Erfahrungen mit Selbstverwirklichung, Ängsten und der Freiheit, die sie im Norden gefunden haben. Die Geschichten vermitteln ein beeindruckendes Gesellschaftsbild und zeigen, wie sich Menschen und Vorstellungen in den letzten sechs Jahrzehnten entwickelt haben.

Die Lebensgeschichten sind ein Projekt des Lübecker CSD e.V, wurden vom Journalisten Oliver Pries gesammelt und vom Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung in Schleswig-Holstein gefördert.

Inzwischen liegt die Broschüre in einer zweiten Auflage vor und kann hier bestellt werden: WWW.LUEBECK-PRIDE.DE/NEWS/ LEBENSGESCHICHTEN

So vielfältig wie Dein Leben
So vielfältig sind unsere Jobs.
Komm
zur Hansestadt!
FOTOS: KEVIN HACKERT

In liebevoller Erinnerung an Jen-Sofia Schulz

Am 13. April 2023 haben wir einen geschätzten Menschen verloren, der uns allen so viel bedeutet hat. Jen-Sofia Schulz, geboren am 20. Mai 1953, hat während ihres Lebens eine unvergessliche Spur der Liebe, des Engagements und des Mutes hinterlassen.

Jen-Sofia begann ihr Leben in Kiel, wo sie Soziologie an der Fachhochschule studierte. Später zog sie nach Lübeck und ließ sich in der Falkenstraße nieder. Dort fand sie ihr Glück an der Seite ihrer Partnerin Doris. Jen-Sofia und Doris waren unzertrennlich und wurden schließlich noch kurz vor Doris‘ Tod offiziell verheiratet, um der Welt auch offiziell ihre Liebe zu zeigen.

Nach dem Verlust von Doris hatte Jen-Sofia den Mut, sich zu ihrer wahren Identität zu bekennen und auch öffentlich als Trans*frau zu leben. Dieser Schritt erforderte nicht nur Tapferkeit, sondern zeigte auch Jen-Sofias außergewöhnliche Stärke. Doris wusste von Jen-Sofias Gefühlen und stand ihr immer bedingungslos zur Seite.

Jen-Sofia fand ihre politische Heimat zunächst bei den LINKEN. In dieser Zeit engagierte sie sich leidenschaftlich für soziale Fragen und trat sogar als Kandidatin für das Bürgermeisteramt an. Ihr Kampf für Gerechtigkeit war von unschätzbarem Wert. Jen-Sofia und Doris waren immer an der Seite derjenigen, die Hilfe und Unterstützung benötigten.

Später entschied sich Jen-Sofia, die LINKEN zu verlassen und half mit, die GAL (Wähler*innengemeinschaft grün+ alternativ+links) mitzugründen. Dort übernahm sie die Rolle der Fraktionsgeschäftsführerin und setzte sich weiterhin mit unermüdlicher Hingabe für ihre Überzeugungen ein. Jen-Sofia war bekannt für ihre Empathie, Warmherzigkeit, Klugheit und ihren Sinn für Humor. Sie war eine Quelle der Inspiration und des Trostes für alle, die sie kannten.

Mit Jen-Sofias Weggang haben wir nicht nur eine liebevolle und mitfühlende Person verloren, sondern auch eine mutige Stimme, die für diejenigen eintrat, die keine Stimme hatten. Ihre Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit wird uns fehlen, und ihr Andenken wird immer in unseren Herzen weiterleben.

In tiefer Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit mit Jen-Sofia Schulz, Diejenigen, die sie kannten und liebten

Der Lübecker CSD e.V. bedankt sich für die zahlreichen Spenden, die wir auf Jen-Sofias Wunsch erhalten haben.

Achtsam und Queer

Warum wir mehr über

unsere psychische Gesundheit reden sollten

Dass zur Gesundheit auch das psychische Wohlbefinden gehört, ist kein Geheimnis. Corona-Pandemie, Klima-Krise, Angriffskrieg in Europa und die Inflation sind Themen, die unsere Gesellschaft bewegen. Queerfeindlichkeit und ein spürbarer Rechtsruck in unserer Gesellschaft prägen öffentliche Debatten.

Was bei den Diskursen jedoch oftmals unerwähnt bleibt, sind die mentalen Spuren, die die permanente Angespanntheit bei vielen Menschen hinterlässt.

Zugleich ist die Versorgung im Bereich psychische Gesundheit völlig unzureichend – und geradezu katastrophal, was queersensible Angebote und Therapeut*innen angeht.

„ICH WEISS WAS ICH TU“, die Präventionskampagne der Deutschen Aidshilfe, möchte sich mit genau diesem Thema beschäftigen – als Türöffner, damit Angehörige und Betroffene vielleicht einfacher ein Gespräch starten können.

Mentale Gesundheit ist für uns ein intersektionales Thema: Wir sehen, dass sich auf Menschen, die Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund ihres Gesundheitsstatus, Rassismen oder Queerfeindlichkeit erleben, Stress oftmals anders auswirken kann. Diese Erfahrungen können krankmachen.

Mit einer Depression und einer Angststörung habe ich mich in einer psychiatrischen Nervenklinik wiedergefunden. Dort durfte ich durch verschiedene therapeutische Angebote lernen, mich mit meiner psychischen Gesundheit und meiner Erkrankung auseinanderzusetzen. Offen und ehrlich mit anderen Menschen in den Austausch zu kommen, gibt mir heute noch viel Kraft.

Mehr Infos auf Instagram, Facebook und unserer Website. www.iwwit.de

Sommer, Reisen, Sex und Souvenirs?

FIT & GESUND – MENCHECK

Wir wollen das Bewusstsein für sexueller Gesundheit stärken und Männer über HIV, STI und Hepatitis informieren. Auch Präventionsmaßnahmen wie Kondomgebrauch und die Möglichkeit einer PrEP zum Schutz gegen HIV. Immer mehr Männer* achten auch auf ihre sexuelle Gesundheit und nutzen unser einmalig günstiges Angebot, sich für nur 10,00 Euro auf Syphilis, Hepatitis C, HIV, Gonokokken und Chlamydien testen zu lassen.

Für den Hepatitis-Check bringe bitte deinen Impfpass mit!

Für weitere Fragen steht unser Beraterteam schon im Vorwege gerne zur Verfügung unter Tel. 0451 122–5327 oder 0451 72551.

TERMIN: 28. – 31. August nach vorheriger telefonischer Anmeldung unter 0451 122-5371. Kostenbeitrag maximal

€10,00

Aidshilfe Lübeck für sexuelle Gesundheit & Beratungsstelle für sexuell übertragbare Infektionen und HIV; Gesundheitsamt Lübeck, Sophienstraße 19-21, 23560 Lübeck.

HIV & STI CHECK FÜR FLINTA PERSONEN

Während unserer Frauen*Check-Woche haben Frauen / Flintapersonen die Möglichkeit, sich anonym, kompetent, vertraulich und kostenfrei beraten und kostengünstig auf sexuell übertragbare Krankheiten (STI) wie Chlamydien, Tripper oder Syphilis testen zu lassen. Wir bieten eine individuelle Beratung zu den Themen HIV, sexuell übertragbare Krankheiten und selbstbestimmte sexuelle Gesundheit. Bei dem Beratungsund Informationsgespräch durch weibliche Beraterinnen werden alle Fragen rund um die weibliche Sexualität beantwortet und ein individuelles Testangebot auf STI erarbeitet.

Für weitere Fragen steht unser Beraterteam schon im Vorwege zur Verfügung unter Tel. 0451 72551 oder 0451 122–5327.

TERMIN: 28. – 31. August nach vorheriger telefonischer Anmeldung unter 0451 122-5371. Kostenbeitrag maximal €10,00

Aidshilfe Lübeck für sexuelle Gesundheit & Beratungsstelle für sexuell übertragbare Infektionen und HIV; Gesundheitsamt Lübeck, Sophienstraße 19-21, 23560 Lübeck.

NEWS
FOTOS: PRIVAT
Bмec т e — л y чшe. Дaвaйтe пoмoжeм дpуг дpугу! MPX / «Оспа обезьян»: с прививкой спокойнее. Fucking united –We are community! MPX / “Monkeypox”: With vaccination, one less thing to worry about. Paзoм — к крaщe. Пi дтpимaймo oднe oднoгo! MPX / «Віспа мавп»: з щепленням спокійніше. Foto: Spyros Rennt Community ist geil! Wir sind füreinander da. MPX/ „Affenpocken“ : Mit der Impfung eine Sorge weniger. iwwit.de/Affenpocken Alle Infos findest du hier | Here is all you need to know | Уся інформація доступна тут | Вся информация доступна здесь:

AUF ZUM „DINOZUG“: GRUPPE

FÜR JUNGE QUEERE MENSCHEN

VON 12-16 JAHREN

Jung und queer?! Die Kinder- und Jugendgruppe des Jugendnetzwerk lambda::nord e.V. trifft sich mittwochs von 16-18 Uhr am Pferdemarkt 6-8 in den Räumen der Queeren Zentralen Anlaufstelle. Du kannst gerne mit oder ohne Eltern/Angehörige/Freund*innen auch vorher ein Kennenlerntermin vereinbaren.

LAMBDA::NORD FEIERT GEBURTSTAGE UND JUBILÄUM

Der Jugendnetzwerk lambda::nord e.V. wird 30 Jahre. 2023 ist unser Jubiläumsjahr und gleichzeitig feiern wir mit unserem Bundesverband das 33 jährige Bestehen von Lambda Bund. Außerdem arbeiten wir mit HAKI und SL Veranstaltungen seit 5 Jahren gemeinsam gefördert als SCHLAU Schleswig-Holstein. Lasst uns gemeinsam während der CSDs in Schleswig-Holstein und Hamburg feiern!

SOCIAL MEDIA CAMP UND LAMBDA::NORD GEWINNEN MEKO-PREIS

Das „Social Media Camp“, eine Idee von Tommy Toalingling, bekannter YouTuber, und Jennifer Arp, medienpädagogische Referentin und Workshopleiterin, hat den 1. Preis beim Medienkompetenzpreis 2023 des Landes Schleswig-Holstein in der Kategorie „Außerschulische Projekte“ gewonnen. Das ehrenamtliche Team wird dabei durch lambda::nord unterstützt. Gemeinsam sind wir aktiv gegen Hate Speech und für Empowerment junger Menschen.

GESTALTE DEINE ZUQ*NFT JETZT!

lambda::nord erhält 2023 eine Bundesförderung vom Familienministerium: Das Zukunftspaket ermöglicht 100 queere Infopakete an Schulen und 16 Zuq*NFTswerkstätten für junge LSBTIQ* in ganz Schleswig-Holstein. In den Herbstferien organisieren wir eine ZUq*NFTskonferenz in Lübeck. Wenn Du mit dabei sein willst, schau doch auf die Homepage: www. lambda-nord.de

KOMM ZUR ROSA EINHORN BRIGADE: GRUPPE FÜR JUNGE QUEERE MENSCHEN AB 17 JAHREN

Die Gruppe für Jugendliche und junge Erwachsene (bis 27) von lambda::nord trifft sich mittwochs ab 18 Uhr am Pferdemarkt 6-8 im Safer Space. Du kannst gerne vorher ein Kennenlerntermin vereinbaren.

DU WEISST NICHT WEITER? DU BIST NICHT ALLEIN!

Die queere Informations- und Beratungsstelle NaSowas hat ein offenes Ohr für Dich und hilft Dir gerne. Melde Dich einfach telefonisch (0451 707 5588), per Mail anonym in der Onlineberatungsstelle oder vor Ort bei uns für ein Beratungsgespräch zu den Themen geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung. Wir beraten auch Interessierte Angehörigen und Fachkräfte.

#IMEINSATZFÜRVIELFALT

ZENTRALE

ANSPRECHSTELLE LSBTIQ* DER POLIZEI:

DAS VERTRAUEN STEIGT

#bleibMUTIG lautet das Motto des diesjährigen CSD in Lübeck. Sehr viele queere Menschen aus Lübeck und ganz SchleswigHolstein waren im vergangenen Jahr sehr mutig und haben den Weg zu uns als Polizei gefunden. Wir spüren durch die vielen Kontakte und die stetige Zunahme an Anzeigen, dass das Vertrauen in die Polizei Schleswig-Holstein steigt. Dafür sagen wir DANKE!

Steigende Zahlen können natürlich auch bedeuten, dass sich mehr Delikte ereignet haben aus Hass auf die sexuelle Orientierung oder die geschlechtliche Identität und so heißt es auch künftig:

„BLEIB MUTIG! ZEIG SIE*IHN AN!“

o Wenn du dich akut in einer Notsituation befindest, nutze bitte den Polizeinotruf „110“.

o Du kannst auf jeder beliebigen Polizeidienststelle Anzeige erstatten.

o Dir steht die Onlinewache zur Verfügung: http://schleswig-holstein.de/onlinewache

o Gerne kannst du dich auch direkt an die Zentrale Ansprechstelle LSBTIQ* wenden.

Wir wünschen einen schönen CSD und sehen uns auf dem Straßenfest in Lübeck.

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FOTOS: LANDESPOLIZEI SCHLESWIG-HOLSTEIN

EIN EHRENAMT IN DER AIDSHILFE LÜBECK

WIESO? WESHALB? WARUM?

BÜRGER:INNEN-ENGAGEMENT, FREIWILLIGENARBEIT, EHRENAMT?

Hinter all diesen Begriffen verbergen sich viele tausende Menschen und Organisationen, die sich in ihrer Freizeit unentgeltlich für unsere Gesellschaft engagieren. Millionen Menschen tun dies Tagtäglich in allen Lebensbereichen unserer großen Bundesrepublik. Sie setzen sich für das Wohlergehen anderer ein oder stellen ihre Zeit, Energie und Fähigkeiten in den Dienst einer „guten Sache“. Bürgerschaftliches Engagement ist deshalb eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Traurig dabei, dass diese Art der Arbeit deshalb so wichtig ist, da viele staatliche Einrichtungen einen immensen Teil der Hilfe und Beihilfe nicht leisten will oder leisten kann bzw. es ansonsten keine offiziellen Anlaufstellen gibt.

DER WERT VON EHRENAMT

Freiwilliges Engagement wird häufig mit Unentgeltlichkeit verbunden. Inzwischen wurden zahlreiche Modelle entwickelt, die als Anerkennung des freiwilligen Engagements eine Art Vergütung ausdrücken. Neben unterschiedlichen symbolischen Anerkennungen, Preisen und Ehrenamtsnachweisen bieten Städte und Landkreise Ehrenamtskarten an. Mit der Ehrenamtskarte sind bundesweit viele (kulturellen) Vergünstigungen verbunden. Ehrenamtliche übernehmen wertvolle und häufig hoch anspruchsvolle Aufgaben in der Gesellschaft. Genau wie Hauptamtliche sollen sie deshalb die Möglichkeit bekommen, sich vielfältig weiterzubilden.

DAS GUTE GEFÜHL DIE FREIE ZEIT FÜR ETWAS

SINNVOLLES ZU NUTZEN

Ein Ehrenamt nimmt unter Umständen schon mehrere Stunden der wöchentlichen Zeit außerhalb von Schule oder Job ein. Wird es mal wieder stressig, kommt sicher schon mal die Frage: „Warum und wozu mache ich das eigentlich? Könnte ich meine Zeit nicht sinnvoller, vor allem auch für mich selbst, nutzen?“ Letzten Endes komme ich immer wieder zu der gleichen Antwort. „Ja Vielleicht.“ Vielleicht könnte ich diese Zeit für einen Kaffee mit Freund:innen, einen Thermenbesuch, ein ausgiebiges Putzen meiner Wohnung, ein früheres Zubettgehen - also besser für mein Privatleben nutzen. Würde ich deshalb meine ehrenamtliche Arbeit beenden? Hier kann ich aber mit einem klaren NEIN antworten.

WARUM EHRENAMT?

Warum engagiere ich mich in einem Ehrenamt? Was ist meine Motivation dafür? Um diese Frage zu beantworten, ist es hilfreich zu schauen, in welchen Bereichen unserer Gesellschaft Ehrenämter besonders stark zum Tragen kommen. Es sind unzählige Vereine wie Sport- und Musikvereine, die Freiwilligen Feuerwehren und das THW, Organisationen zur Betreuung und Unterstützung von alten und kranken Menschen, die Jugendhilfe, die Flüchtlingshilfe, der Tierschutz, und und und... genauer betrachtet, lassen sich diese Bereiche alle in die Kategorie des Sozialen einordnen. Unbezahlte Ehrenämter werden also zu einem großen Anteil im Sozialsektor ausgeübt. Es ist somit nicht verwunderlich, dass die meisten Menschen sicherlich sagen würden, ihr Ehrenamt und der Einsatz für die Gesellschaft gibt ihnen ein Gefühl der Sinnhaftigkeit. Schließlich tut man etwas Gutes und gibt anderen Menschen etwas zurück. Egal ob in der Kinder- und Jugendarbeit oder der AIDS-Hilfe - auch mir gibt das Ehrenamt ein gutes Gefühl. Das Gefühl, meine freie Zeit für etwas Sinnvolles zu nutzen. Das Besondere dabei: es ist nicht einfach nur Arbeit. Es macht Spaß und ich lerne dabei auch viel über mich selbst, über andere und über das Leben.

VON DER DRINGENDEN NOTWENDIGKEIT DER EHRENÄMTER IM SOZIALEN BEREICH

Doch was mich immer wieder zum Grübeln bringt und auch unzufrieden macht, ist die dringende Notwendigkeit der Ehrenämter im sozialen Bereich. Viele soziale Einrichtungen und Organisationen könnten ihre Arbeit nicht leisten, gäbe es nicht zahlreiche Ehrenamtliche, die sie in dieser Arbeit unterstützen. Ehrenamt ist notwendig, weil die Menschen und Einrichtungen darauf angewiesen sind Da die ausreichende Finanzierung des Sozialsektors und die damit einhergehende Entbehrlichkeit des Ehrenamtes jedoch noch in weiter Ferne liegen, werde ich mich wohl weiterhin ehrenamtlich engagieren.

DIE EHRENAMTLER*INNEN DER LÜBECKER AIDSHILFE

„Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können wir das Gesicht der Welt verändern.“ Ich mag das Sprichwort! Auch wenn es ein wenig kitschig klingt und inzwischen etwas angestaubt sein mag. Ich musste direkt daran denken, als es darum ging, die ehrenamtliche Arbeit der Lübecker AIDS-Hilfe zu beschreiben. Wir sind eine bunt

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FOTOS: ISTOCKPHOTO/MELITAS, AIDSHILFE LÜBECK FÜR SEXUELLE GESUNDHEIT E.V.

gemischte Gruppe von Menschen, die der Meinung sind, dass es sich lohnt, die Lübecker Aidshilfe, ihre Projekte und ihr Engagement zu unterstützen. Alter und Herkunft spielt hier keine Rolle. Egal ob gerade 18 oder schon über 70 Jahre, geboren im In- oder Ausland. Schwul, Hetero und alles dazwischen. Vollzeit Ehrenamtler*in oder Gelegenheitshelfer*in. Unsere Truppe vereint sie Alle. Mit gegenseitigem Respekt und Interesse am Gegenüber. Schüler*innen, Student*innen, Arbeiter*innen oder Rentner*innen. Ist doch völlig Banane.

Nicht vergessen werden darf dabei: auch unser Vorstand ist mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen besetzt. Aber auch wer weniger Kapazitäten für die Ehrenamtliche Tätigkeit in seinem Leben hat findet hier Raum, hier oder sein Engagement sinnvoll einzusetzen. Oft sind es schon Kleinigkeiten, durch die man der Lübecker Aidshilfe helfen kann. Womit wir wieder beim Ausgangssatz angekommen wären. Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Ecken viele kleine Dinge tun, können wir alle das Gesicht der Lübecker Aidshilfe mitprägen.

UNSER AUFRUF

Wir freuen uns auch über Nichtmitglieder, die sich für die Lübecker Aidshilfe einsetzen möchten. Eine ehrenamtliche Unterstützung hängt immer davon ab, wieviel Zeit Du investieren möchtest. Gemeinsam schauen wir, welche Talente und Vorlieben Du mitbringst und wie auch Du dich am besten bei uns mit einbringen kannst. Wie Du gesehen hast, ist das Spektrum unserer Arbeit sehr vielfältig. Vielleicht kommt für Dich keine dauerhafte ehrenamtliche Mitarbeit in Frage, sondern Du entscheidest lieber von Fall zu Fall, ob Du uns unterstützen kannst? Auch das ist möglich. Einfach mal vorbeikommen, durchklingeln oder Anschreiben. Wir freuen uns immer auf engagierte Menschen, die uns ein Stück weit auf dem Weg in die Zukunft begleiten möchten.

Mehr zum Ehrenamt in der Aidshilfe findest du unter: www. luebecker-aids-hilfe.de

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Florian Roddau • Aidshilfe Lübeck für sexuelle Gesundheit e.V.

WILHELM PRULL:

EIN LEBEN IM VERBORGENEN UND EIN TOD AUS VERZWEIFLUNG

In der Kurgartenstraße 89 in Travemünde wird ein vom Künstler Gunter Demnig gefertigter Stolperstein mit seiner Inschrift an einen jungen Mann erinnern, der am 6. März 1943 in Hamburg aufgrund des § 175 verhaftet wurde und sich nach zwei Tagen am 8. März 1943 in der dortigen Gestapozentrale das Leben nahm: Vor einem neuerlichen Verhör sprang er aus dem Fenster des Büros im 3. Stock des Stadthauses und erlag kurz darauf im Hamburger Hafenkrankenhaus seinen schweren Verletzungen.

Wilhelm Johannes Heinrich Prull war am 27.12.1910 in Zetel geboren. In dieser kleinen Gemeinde in Friesland verdiente sein Vater Heinrich als selbständiger Tischlermeister den Lebensunterhalt für seine Familie: Ehefrau Anne Sophie, geborene Bolling und die beiden Kinder, Tochter Grete und Sohn Willi. Als dieser acht Jahre alt war, verstarb die Mutter an Tuberkulose. Die Kinder wurden zunächst von Verwandten und später von einer Haushälterin betreut, bis ihr Vater 1924 erneut heiratete. Seine zweite Frau Marie,

FOTOS: PRIVAT

geborene Hibbeler, nahm sich liebe- und verständnisvoll der nun 13 und 15 jährigen Jugendlichen an und kümmerte sich um die beiden Stiefkinder wie um ihre beiden kleinen Töchter Hanna und Gerda.

Eine Nichte Wilhelm Prulls geht seit einigen Jahren den Spuren ihres Onkels nach und hat eine sehr bewegende Website erstellt. Die Homosexualität Wilhelms war in der Familie offenbar nicht bekannt, zumindest sei niemals davon die Rede gewesen. Den kleinen Ort Zetel habe Wilhelm Prull vermutlich sehr bewusst früh verlassen, um freier leben zu können, ohne sich selbst oder Angehörige durch seine Beziehungen in Gefahr zu bringen. Vor allem in Hamburg, aber auch in anderen Orten gab es eine schwule Szene mit verschiedenen Treffpunkten. Zur Familie in Zetel stand Willi Prull in engem Kontakt, ebenso zu seiner älteren Schwester Grete, die inzwischen in Hamburg lebte.

Über viele Jahre seines Erwachsenenlebens ist nichts bekannt. Wo hat er nach dem Weggang aus Zetel gelebt? Wo hat er seine Ausbildung gemacht?

Anfang Mai 1940 meldete sich der nunmehr 29jährige Wilhelm Prull, aus Hamburg kommend, in LübeckTravemünde an. Dort hatte er eine Anstellung als Dekorateur und Verkäufer gefunden, im Geschäft für Manufakturwaren des Kaufmanns Wilhelm Friedrichsen, dem Eckhaus Rose 9 zur Vogteistraße. Wenige Schritte vom Laden entfernt bezog er seine Unterkunft als Untermieter beim Bootsmann Heinrich Schlichting in der Kurgartenstraße 89. Ein Vermerk auf seiner Meldekarte zum Wehrverhältnis besagt, dass er im November 1938 mit dem Wehrpass Nr. 10/108/1/2 als „begrenzt tauglich“ der „Ersatzreserve II, Eutin“ zugewiesen worden sei.

Eine Reihe von Fotos zeigen Wilhelm Prull in Travemünde oder anderen Seebädern, mal auf dem Weg zum Baden, meist aber modisch elegant gekleidet und Lebensfreude ausstrahlend. Wer mag diese Fotos gemacht haben? Wen lächelte er hinter der Kamera an?

zerschmetterten Gliedern aber noch lebend auf dem Pflaster des Stadthaushofes liegen. Kurz nach der Einlieferung in das Hafenkrankenhaus ist er gestorben.“

Dem vorgesehenen Verhör Wilhelm Prulls im dritten Stock der Gestapozentrale am 8. März 1943 waren bereits Verhöre vorausgegangen, Verhöre, die mit Foltermaßnahmen verbunden gewesen sein dürften, um Geständnisse zu erzwingen. In einer solchen Befragung hatte Emanuel Quisthout den Namen von Wilhelm Prull genannt. Fürchtete Willi Prull, unter neuerlicher Folter ebenfalls Namen preiszugeben oder sich mit Geständnissen in weitere Schwierigkeiten zu bringen? Seine Ängste und seine Not lassen sich kaum erahnen. Es lässt sich nicht belegen, ob Wilhelm Prull tatsächlich bereits eine Vorstrafe aufgrund des §175 verbüßt hatte, wie er laut Polizeibericht gestanden habe soll. Auch der dort erhobene Vorwurf des Diebstahls ist nicht beweisbar: Eine Anzeige des Arbeitsgebers gab es offenbar nicht, und das Geld, das Wilhelm bei sich hatte, wurde später seinem Vater ausgehändigt. Heinrich Prull quittierte am 11. Mai 1943 die Aushändigung von 91,46 Reichsmark.

DER MENSCH IST ERST

WIRKLICH TOT, WENN NIEMAND

MEHR AN IHN DENKT.

BERTOLT BRECHT

Laut einer Akte der Kriminalpolizei im Hamburger Staatsarchiv (Polizeibehörde 331-5) wurde Wilhelm Prull am Samstag, den 6. März 1943 um 22 Uhr in einem Hotel im Stadtteil St. Georg verhaftet. Der in Elmshorn lebende junge Belgier Emanuel Quisthout (Jg.1922) hatte ihn in einem Verhör als homosexuellen Partner genannt. Im Bericht des Kriminalinspektors heißt es: „Am 8.3.1943 hat der Krim.Sekr. Herschelmann als Sachbearbeiter den festgenommenen Prull gegen 8.30 Uhr vom Polizeigewahrsam im Stadthaus zwecks Vernehmung pp. auf sein Dienstzimmer (Nr. 305 - III. Stock) gebracht. Von dort ist er durch einen Sprung auf das Fensterbrett und einen solchen in die Tiefe geflüchtet. Er blieb mit

Der Familie wurde mitgeteilt, dass ihr Sohn Selbstmord begangen habe, über die Umstände seines Todes allerdings erhielten Eltern und Schwestern keine Auskünfte. Am 17. März 1943 konnten sie Willi auf dem Neuen Friedhof in Zetel beerdigen. Im Sterberegister der Kirchengemeinde ist sein Tod mit einem falschen Geburtsjahr sowie dem Vermerk „Selbstmord“ handschriftlich eingetragen. „Das Ende seines kurzen Lebens wäre ein Aktenvermerk im Sterberegister seiner Heimatstadt Zetel: „Selbstmörder“, zu der Zeit sicher ein Makel, über den man nicht sprach und für seine Eltern und Geschwister eine furchtbare Tragödie.“, so heißt es auf der Website von Ingrid Stiehler. Sie schreibt weiter: „Fast 80 Jahre war der Familie nichts über sein trauriges Schicksal bekannt - alle Zeitzeugen sind bereits verstorben. Nur durch Zufall bin ich über den Stolperstein gestolpert, der ihm in Hamburg gewidmet wurde, weil er dort 1943 als Homosexueller denunziert, verfolgt, verhaftet wurde - und Verhör und Folter, nur durch einen Sprung in den Tod entfliehen konnte.“

www.erinnern-luebeck.de

Der Beitrag stützt sich im wesentlichen auf die Recherchen des Lübecker Historikers Christian Rathmer, die dieser 2018 / 2019 im Auftrag des Lübecker CSD e.V. als eine Vorstudie begonnen hat, und die intensive Spurensuche von Ingrid Stiehler, der Nichte Wilhelm Prulls: wilhelm-prull. weebly.com. Beide verweisen u.a. auf folgende Quellen: Staatsarchiv Hamburg, Bestand 331-5, Nr. 47/43, Rainer Hoffschild, Schwul-Lesbisches Archiv Hannover 2019, Bernhard Rosenkranz, Ulf Bollmann, Gottfried Lorenz, Homosexuellenverfolgung in Hamburg 1919-1969, Hamburg 2009, S. 246. Eine wichtige Quelle war zudem die Meldekarte aus Lübeck.

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DIE FEHLENDEN GENERATIONEN

Wie sichtbar queere Menschen in der Gesellschaft sind, und wie stark sie sich engagieren, hängt davon ab, wo sie leben – und von ihrem Alter. Woran könnte das liegen? Eine Spurensuche bei norddeutschen Initiativen und bei Homosexuellen aus vier Generationen

Wenn Christian Till Veranstaltungen organisiert, wundert sich der Vorsitzende des Lübecker Christopher Street Day (CSD) in letzter Zeit: Relativ wenige seiner Gäste sind zwischen 30 und 60 Jahre alt, gehören also zu den Generationen X und Y. Dabei müssten sie „rechnerisch sehr stark vertreten sein“, sagt er. Die Generation der Babyboomer, geboren 1950 und 1964, und die Generation Z (1995 bis 2009) sind dagegen viel sichtbarer.

Er fragte Queer-Aktivgruppen in Norddeutschland, ob das auch anderswo so ist. Für den CSD Schwerin organisiert Sebastian ein Vereins-Café und gelegentlich Veranstaltungen. Hier gehen die Menschen seit Corona grundsätzlich weniger aus, sagt Sebastian – und besonders fehlen die mittleren und älteren Generationen. Ein Teil der queeren Community wandert wegen fehlender Angebote ab in größere Städte wie Berlin.

Auch in Neustrelitz sind die Generationen X und Y wenig sichtbar, beobachtet Christian von „Queer-Strelitz“. Der CSD sei für junge, auch nicht-queere Menschen „eine gute Möglichkeit, am Tag auf der Straße miteinander zu feiern“. Minderjährige kommen, weil sie abends nicht in Clubs dürfen, oder Dorfbewohner:innen, weil es dort „keine Klubs gibt“. Viele Ältere hätten weniger Interesse an Partys, wollen ruhig und unauffällig leben. Dazu kommt, dass in Kleinstädten und auf dem Land alle alle kennen. „Wenn du dann auf einem CSD durch die Stadt

ziehst, in der du lebst und arbeitest, kommt das einem öffentlichen Outing gleich, zu dem nicht alle Menschen bereit sind“.

EIN DRITTEL DER JUNGEN QUEER

Umso größer also die gefühlte oder tatsächliche Akzeptanz ist, umso größer der Mut zum Outing - und ohne Outing kein Engagement für queere Themen. Laut einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Ipsos, die Menschen in 27 Ländern zu ihrer sexuellen Orientierung befragt hat, liegt der Anteil der Babyboomer, die sich selbst als transgender, nonbinär oder divers bezeichnen, bei unter vier Prozent. Bei jungen Erwachsenen der Generation Z dagegen ist das sogar ein Drittel der Gesellschaft, und beinahe jede fünfte Person (18 Prozent) von ihnen bezeichnet sich selbst als schwul, lesbisch oder bisexuell.

Der Vorstand des LSVD Schleswig-Holstein Danny Clausen-Holm verglich den starken Anstieg der Outings mit der Zahl der Linkshänder. Als diese noch zu Rechtshändern umerzogen wurden, waren es nur zwei Prozent, danach stieg ihr Anteil auf zwölf Prozent. “Bei queeren Menschen ist es ähnlich: Wenn Queersein illegal ist und unter Strafe steht, outen sich weniger Menschen”.

JUNG, QUEER, POLITISCH ERFOLGREICH

Bruno Hönel gehört zur Gruppe der jungen, queeren Menschen. Der 27-jährige Psychologe studierte in Lübeck, seit 2021 sitzt er für die Grünen im Bundestag. Seine sexuelle Identität hatte weniger Einfluss auf sein politisches Engagement als der Einsatz für Klimaschutz, Steuer- und Generationengerechtigkeit, erzählt er im Interview. In Berlin erlebt er eine große und diverse Szene, in der sich Partys und Queer-Politik gegenseitig

FOTOS: KEVIN HACKERT
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befruchten: “Wenn Künstler:innen wie Drag-Queens auftreten, die sich engagieren und darüber sprechen, sind sie gerade für junge Menschen wichtige Vorbilder”, sagt er. “Sie zeigen ihnen, dass sie nicht allein sind”.

Gleichzeitig seien durch die Sozialen Medien Vereine nicht mehr so wichtig wie früher, um sich zu vernetzen. Ein anderer Faktor, warum die mittleren Generationen weniger sichtbar sind, könnte sein, dass “sie nicht mehr so viel ausgehen, weil sie mitten im Erwerbsleben stehen und vielleicht Kinder haben”.

“HETEROS SPRECHEN AUCH NICHT STÄNDIG ÜBER SEX”

Ein Beispiel dafür ist Naomi (41). Mit ihrer Ehefrau hat sie in Rheinland-Pfalz zwei kleine Kinder. Die Familie hat nie offene Diskriminierung erlebt, ein Privileg, das queere Menschen in sehr vielen Ländern nicht haben, “etwa in Uganda, wo Homosexuelle abgeschlachtet werden”. Wenn Naomi Zeit bleibt, sich politisch zu engagieren, setzt sie sich für dieses Thema oder gegen Klimawandel ein. Sie engagiert sich für nachhaltigen Konsum und verzichtet bei der Erziehung der Kinder auf geschlechtliche Rollenbilder. Wer sich in wen verliebt, ist für sie kein wichtiges Thema – “Heterosexuelle sprechen ja auch nicht dauernd darüber, welche sexuelle Orientierung sie haben”.

POLIZEISTURM AUF DIE SCHWULENBAR

Naomi steht nicht unter einem Leidensdruck wie die Generation der Babyboomer, die 1994 die Abschaffung des “Homosexuellen”-Paragrafen 175 und 2001 bzw. 2017 die “Ehe für alle” erkämpfte. Zu dieser Generation gehört der 79jährige Rolf. Wenn er als junger Mann in Hamburg eine Schwulenbar betrat, achtete er darauf, nicht gesehen zu werden. Er musste an einer verschlossenen Tür klingeln.

Dann kam es vor, dass das Lokal von der Polizei gestürmt wurde, und alle Besucher mussten auf der Davidswache ihre Personalien abgeben. Grundlage für die Schikanen war der Paragraf 175, der Homosexualität verbot. “Seine Abschaffung war ein verspätetes Resultat der 68er”, sagt Rolf. “Wir haben Häuser besetzt und waren dauernd auf der Straße, zum Beispiel gegen Atomenergie”.

Danach kam die vermeintliche “Schwulenseuche” AIDS. In dieser Zeit wuchs der 58-jährige Lübecker Thomas heran, engagierte sich in der AIDS-Hilfe und später in der VorläuferInitiative des Lübecker CSD. Erste Schwul-lesbische Straßenfeste verbanden Lebensfreude mit politischen Botschaften. Es war die große Zeit der Schwulenkneipen. Dass es heute in Lübeck keine einzige mehr gibt, “lässt die Dynamik der Bewegung versanden”, sagt Thomas.

Als Teil der älteren Generation haben sowohl Rolf als auch Thomas mehrere Freunde und Partner durch Krankheiten und Alter gepflegt und verloren – “wir waren ihre Familie”. Ohne solchen Rückhalt sind alternde Queer-Menschen oft einsam und ohne Unterstützung.

Bald könnten noch weitere Probleme auf queere Menschen in Deutschland zukommen, fürchten Thomas und Rolf: Sie beobachten sie das Erstarken der AfD in Deutschland mit großer Sorge. Ihr Fazit: “Der Weg ist noch nicht zu Ende”.

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Friederike Grabitz • Freie Journalistin

PRIDE HOROSKOP

WIDDER (21.03. - 20.04.)

Deine Abenteuerlust ist diesen Sommer besonders stark. Halte Ausschau nach einem Flirt, der dir das Herz hoch schlagen lässt. Aber Vorsicht vor zu viel Drama – du bist schließlich kein Theaterstück!

KREBS (22.06. - 22.07.)

Dein emotionales Radar ist scharf gestellt. Nutze deine Einfühlsamkeit, um anderen zu helfen, aber pass auf, dass du nicht im Tränenmeer deiner eigenen Gefühle versinkst. Ein kleines Drama ist ok, solange du die Hauptrolle spielst!

WAAGE (23.09. - 23.10.)

Du bist der Inbegriff von Ruhe und Schönheit. Du kannst auch die perfekte Balance zwischen Party und Selbstpflege finden. Nur darauf achten, dass du nicht zu viel Zeit damit verbringst, dich zwischen zwei Outfits zu entscheiden!

STEINBOCK (22.12. - 20.01.)

Deine Ambitionen sind unersättlich. Nun kannst du jedes Ziel erreichen, das du dir setzt. Aber vergiss nicht, dass das Leben auch Spaß machen sollte. Ein bisschen Tanz und Glitzer können deiner Karriere nicht schaden!

STIER (21.04. - 21.05.)

Dein Sinn für Stil ist unschlagbar. Zeige der Welt, wie man mit einem Hauch von Glitzer und einem Schuss Selbstvertrauen alle erobert. Nur sicherstellen, dass dein Outfit auch gegen einen Wetterumschwung gewappnet ist!

LÖWE (23.07. - 23.08.)

Dein strahlendes Lächeln ist unwiderstehlich. Jetzt ist die perfekte Zeit, um im Rampenlicht zu glänzen. Aber sei nicht zu überheblich – denk daran, dass es andere Sternzeichen gibt, die auch ihren Moment verdienen!

SKORPION (24.10. - 22.11.)

Deine magnetische Anziehungskraft ist kaum zu übersehen. Lass deine wilde Seite raus und ziehe alle Blicke auf dich. Aber hüte dich vor den Stacheln deines eigenen Egos – niemand will mit einem überspannten Skorpion spielen!

WASSERMANN (21.01. - 18.02.)

Du bist sehr originell. Lass deine einzigartige Persönlichkeit strahlen und bringe frischen Wind in jede Situation. Aber pass auf, dass du nicht zu exzentrisch wirst – es könnte schwierig sein, passende Schuhe dafür zu finden!

ZWILLINGE (22.05. - 21.06.)

Du bist ein Genie der Kommunikation, das jeden Flirt meistert. Doch gerade jetzt solltest du aufpassen, dass du nicht zu viel plapperst und in ein Gespräch verwickelt wirst, das länger dauert als deine Maniküre.

JUNGFRAU (24.08. - 22.09.)

Deine analytischen Fähigkeiten laufen auf Hochtouren. Nutze sie, um das perfekte Outfit für den Pride und den perfekten Schatz zu finden. Aber verliere nicht den Fokus auf die wichtigen Dinge im Leben, wie die richtige Menge an Glitzer.

SCHÜTZE (23.11. - 21.12.)

Du hast den Drang, neue Horizonte zu erkunden. Schnapp dir deine Regenbogenfahne und ziehe los um die Welt. Aber Achtung vor zu viel Optimismus – nicht alle Länder sind schon so offen für die queere Community wie du!

FISCHE (19.02. - 20.03.)

Dein Mitgefühl ist grenzenlos. Nutze deine Sensibilität, um anderen zu helfen und Liebe in die Welt zu bringen. Aber pass auf, dass du nicht in deinen eigenen Gefühlen ertrinkst – deine Flossen sind zum Schwimmen, nicht zum Jammern da!

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ANPACKEN MITMACHEN EHRENSACHE #

BEITRITTSERKLÄRUNG

Hiermit beantrage ich die Aufnahme im Lübecker CSD e.V.

Die Mitglieder sind das Herz und die Seele eines jeden Vereins. Sie sind es, die aus einer bloßen Satzung eine lebendige Gemeinschaft formen. Egal, ob es sich um einen Fußball-, Kleingarten-, Musik- oder Selbsthilfeverein handelt - ihre Kreativität, Schaffenskraft, Verbindungen und ihr Beitrag machen den Unterschied aus.

Unser Verein, der Veranstalter des Christopher Street Day in Lübeck, verkörpert genau diese Leidenschaft. Unser Ziel ist es, die queere Lebensweise sichtbar zu machen und die Akzeptanz für LSBTIQ* zu stärken. Wir setzen uns mit politischem und gesellschaftlichem Engagement für dieses Ziel ein.

Wir bieten eine Plattform für Begegnungen, Austausch und Aufklärung. Darüber hinaus organisieren wir weitere kulturelle Veranstaltungen, die fest im Leben Lübecks verankert sind.

ICH ZAHLE EINEN MONATLICHEN BEITRAG* VON

*Monatlicher Regelbeitrag 4€, für Nichtverdienende 2€

Der Beitrag wird jährlich im Februar fällig.

Überweisung auf das Vereinskonto

Lübecker CSD e.V.

IBAN: DE09 2305 0101 0030 0115 63

BIC: NOLADE21SPL

Sparkasse zu Lübeck

SEPA-Lastschriftmandat

Ich ermächtige den Lübecker CSD e.V. Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Gleichzeitig weise ich mein Kredit-institut an, die von dem Lübecker CSD e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir in einem gesonderten Schreiben mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von 8 Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

Gläubiger-Identifikationsnummer: DE70ZZZ00000347715

Wir heißen Menschen jeden Alters, Geschlechts, sexueller Identität, Herkunft und Religion willkommen, solange sie unsere Vereinsziele teilen. Unsere Ziele bilden die Grundlage für eine gelebte Vereinskultur, in der familiäres Miteinander, Akzeptanz und gegenseitiger Respekt im Vordergrund stehen.

Wir legen großen Wert auf Verbindlichkeit gegenüber dem Verein und allen Mitgliedern. Neben dem ehrenamtlichen Engagement bieten wir unseren Mitgliedern auch zahlreiche Möglichkeiten für freundschaftlichen Austausch und Kennenlernen. Von Spieleund Filmabenden über Reisen zu benachbarten CSDs bis hin zu regelmäßigen Teamtreffen - bei uns ist für alle etwas dabei.

Wir freuen uns darauf, auch Dich bald in unseren Reihen willkommen zu heißen. Sei Teil unserer Gemeinschaft und trage aktiv zur Verwirklichung unserer Ziele bei.

So leben wir unser Engagement:

Loyalität: Wir machen Verbesserungsvorschläge und reden lieber über Ideen statt übereinander.

Zuverlässigkeit: Wir bleiben bei unseren Zusagen und vermeiden Versprechungen, die wir nicht halten können.

Teamfähigkeit: Wir haben alle unsere eigenen Talente sowie Fähigkeiten und nur gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen. Aufmerksamkeit: Wir beschäftigen uns mit den Zielen und Projekten unseres Vereins, um uns einbringen zu können.

Akzeptanz: Wir respektieren einander und die Regeln im Verein.

Die Satzung des Vereins erkenne ich an.

*Bei Minderjährigen des Unterschrift des Erziehungsberechtigten.

Interesse: Uns ist es wichtig, Dinge zu klären und Fragen offen zu besprechen.

Lernwilligkeit: Einige Aufgaben erfordern möglicherweise eine umfassende Einarbeitung.

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Vollzeit & Teilzeit 6 Monate Kino Flatrate* CineStar Stadthalle & Filmhaus www.cinestar.de/kino-luebeck-filmhaus/karriere Die Leitung des Serviceteams und die Sicherstellung des reibungslosen Tagesablaufes in allen Servicebereichen. Anleitung der Servicemitarbeiter • Abrechnen der Einnahmen • Koordination der Warenströme • Sicherstellung der Gästezufriedenheit • Durchführung von Teaminformationsgesprächen • uvm. (m|w|d) *Beginnt mit Vertragsbeginn & endet nach 6 Monaten oder nach Ausscheiden des Mitarbeitenden. Greater Union First Cinema B.V. & Co. KG, Mühlenbrücke 11 | D-23552 Lübeck Für deine erfolgreiche Vermittlung
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