LübeckPride-Magazin 2016

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GruSSwort Des Ministerpräsidenten

U N I V E R S I TÄT Z U L Ü B E C K S T I F T U N G S U N I V E R S I TÄT S E I T 2 0 15

Gemeinsam

lernen forschen leben Weltweit setzen auch in diesem Jahr Christopher Street Day-Paraden (CSD) ein starkes Zeichen des Selbstbewusstseins, der Lebensfreude und des Anspruchs auf volle Akzeptanz und Gleichberechtigung von Lesben, Schwulen, Transgendern und Trans- und Intersexuellen (LSTTI). Auch in Lübeck wird die Community dafür auf die Straßen gehen, zusammen mit ganz vielen, die sich mit ihnen solidarisch zeigen. Auch ich unterstütze ihr Anliegen von Herzen, es sollte – nicht nur bei uns in Deutschland und in Schleswig-Holstein – längst selbstverständlich sein. Dass dies nicht so ist, zeigt auch das diesjährige CSD-Motto, das ich als Ausdruck von langem Atem und von Zutrauen in die Entwicklungsfähigkeit der Menschen und der Gesellschaft verstehe. Trotz aller Rückschläge auf dem Weg zu wirklicher Akzeptanz dürfen wir diese Zuversicht nicht verlieren. Der Terroranschlag von Orlando und viele andere homophobe Gewalttaten zeigen uns, wie weit wir von dem Ideal noch entfernt sind. Und auch, dass dies nicht nur ein Thema für nicht-westliche Staaten und beileibe nicht „nur“ ein Thema im Bereich steuerrechtlicher Benachteiligung ist. Nein, Diskriminierung ist oft, auch in unserem Land, verbunden mit sehr konkreter Gewalt.

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Mir ist wichtig: In Schleswig-Holstein steht die breite Mehrheit der Bevölkerung solidarisch an der Seite von Menschen mit anderen sexuellen Identitäten. Das wird eine der wichtigen Botschaften auch beim Lübecker CSD 2016 sein: Der echte Norden steht für echte Vielfalt und für echte Solidarität!

Foto: Olaf Bathke

Torsten Albig Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein

quarg@asta.uni-luebeck.de Sprechstunden: Mittwoch 13–14h im ASTA


Dankeschön ................................................................................................

Der CSD in Lübeck lebt durch Beteiligungen und viele Kooperationen. Darum ein großes Dankeschön: Allen EHRENAMTLICHEN HELFERN, die durch ihr Engagement eine Veranstaltung dieser Größe erst möglich machen. Den VEREINEN und UNTERNEHMEN für ihre Beteiligung am Rahmenprogramm, der Parade, dem Straßenfest und der Abschlussparty. Allen ANZEIGENPARTNERN und SPONSOREN. Der Gemeinnützigen SPARKASSEN-STIFTUNG und der POSSEHL-STIFTUNG für die finanzielle Unterstützung bei der Realisierung der Kleinkunstbühne. Dem Verein der BUNDESTAGSFRAKTION DIE LINKE E.V. für die finanzielle Unterstützung. Der LÜBECKER POLIZEI und der JOHANNITER UNFALLHILFE E.V. für die fröhliche Begleitung und Sicherung der Demonstration.

Lübeck Pride - Christopher Street Day in Kooperation mit dem

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AKZEPTANZ STICHT TOLERANZ Herzlich willkommen zum Christopher Street Day in Lübeck, jedes Jahr versammeln sich über 1500 Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle sowie viele heterosexuelle Freundinnen und Freunde, die sich mit den Zielen des Christopher Street Day solidarisch erklären, an der Obertrave und starten von hieraus zur größten politischen Veranstaltung Lübecks, wenn nicht sogar Schleswig-Holsteins. Und das aus gutem Grund: Noch immer werden Menschen, die nicht der traditionellen Rolle von Frau oder Mann entsprechen, offene Anfeindung, versteckte Diskriminierung, gesetzliche Ungleichbehandlung, hartnäckige Vorurteile, alte Klischees und gewaltsame Homo- oder Transphobie entgegengebracht. Der lautstarke Protest über die politischen und gesellschaftlichen Missstände haben für Lübecks queere Community schon Tradition, denn in diesem Jahr zieht der Lübeck Pride zum 15. Mal durch die historische Altstadt.

Schlimmer noch: Die Stagnation der rechtlichen Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften gepaart mit Allianzen aus „besorgten“ Bürgern, religiösfundamentalistischen Gruppierungen oder Parteien wie NPD und AfD, die verbissen das eigene Weltbild zum Maßstab erheben, lassen uns einen gesellschaftlichen Rollback spüren. Es ist wieder „salonfähig“ geworden, Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen gleiche Rechte abzusprechen und sie in die Unsichtbarkeit zurückzudrängen. Die Zeit des Feierns und der bunten, fröhlichen CSD-Paraden hat spätestens seit dem Anschlag von Orlando ein Ende gefunden. Die Transparente werden unmissverständlich die Forderungen der Demonstranten aufzeigen. Die teilnehmenden Politiker werden zu Rede und Antwort aufgefordert sein.

Lübeck zu Fuß entdecken Das moderne Stadthotel mit angenehmem 4-Sterne-Komfort befindet sich in einem denkmalgeschützten Kontorhaus. Es verfügt über 96 klimatisierte Zimmer, ein Restaurant, eine Bar und einen Fitnessbereich mit Sauna und Ruheraum. In nur wenigen Gehminu-5 ten sind das berühmte Holstentor und die schöne Altstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten erreichbar.

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Mit dem Motto »Akzeptanz sticht Toleranz« möchte der Lübecker CSD e.V. deutlich machen, dass die Atmosphäre aus Ignoranz oder bloßer Duldung endlich in ein gesellschaftliches Klima übergehen muss, in dem Menschen unabhängig von ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können. Solang Menschen in ihrer Familie, im Freundeskreis, im Sportverein oder am Arbeitsplatz ihre Lebensweise aus Angst vor Zurückweisung lieber verschweigen, haben wir ein Problem in Deutschland.

Wir wollen am 20. August deutlich machen, dass unser Leben nicht durch das Bauchgefühl von Frau Merkel und schon gar nicht durch AfD und Co. bestimmt sein kann, die mit ihren Auffassungen von Politik und Gesellschaft dem nächsten Killer die ideologische Kugel in den Lauf legen. Wir werden sichtbar sein und stolz unsere Botschaft von Toleranz, Akzeptanz und Vielfalt in die Stadt und drüber hinaus senden. Der Lübecker CSD e.V. wünscht allen eine interessante CSD-Programmwoche und ein erfolgreiches Pride-Wochenende. Christian Till • Lübecker CSD e.V.

H4 Hotel Lübeck City Centre **** Am Bahnhof 12 – 14 | D-23558 Lübeck Tel.: +49 (0)451 80909-0 Fax: +49 (0)451 80909-100 E-Mail: luebeck@h-hotels.com


In Bewegung Bewegung

„Lübeck Pride“ Projekt „Lübeck Die Menschen Menschen hinter dem Projekt

Christian

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Der Verein ist für mich zum Freundeskreis und Familie geworden. Menschen, mit denen ich gern Zeit verbringe, und die vielen kleinen und großen Vorhaben des CSD e.V. in Lübeck und Norddeutschland verwirklichen kann. Meine Aufgabe ist, den Überblick über die Großbaustelle „Lübeck Pride“ und für die vielen organisatorischen Fragen die passenden Antworten zu haben.

Daniel Ich glaube an die Freiheit und Gleichheit eines jeden Menschen. Gerade die Entwicklungen der letzten Wochen und Monate zeigen jedoch, dass dies auch in unserer Gesellschaft bei Weitem noch kein Selbstverständnis ist. Deshalb setze ich mich selbst für meine Rechte ein - in meiner Heimat in Lübeck. Als 2. Vorsitzender des CSD-Vereins unterstütze und entlaste ich natürlich unseren 1. Vorsitzenden. Meinen Schwerpunkt sehe ich dabei vor allem beim Straßenfest und der Abschlussparty. Im laufenden Jahr gestalte ich dann das Vereinsleben aktiv.

Peter Weil in unserer Gesellschaft die Akzeptanz von Schwulen, Lesben und Transgendern immer noch verbesserungswürdig ist, engagiere ich mich beim CSD. Vor allem weil bei der Jugend das Wort „schwul“ immer noch als Synonym für „schlecht“ steht. Meine Hauptaufgabe sehe ich in der Durchführung des Straßenfestes, dort insbesondere im Backstagebereich und bei der Betreuung der Künstler und Gäste unserer Veranstaltung.

Beata Ich möchte dabei sein um uns sichtbar zu machen, mit zu organisieren und natürlich viele nette Menschen kennenzulernen. Mich findet man immer da, wo ich gebraucht werde.

Max Ich habe viel Gutes über den CSD gehört und dachte mir, das schaue ich mir an. Seitdem bin ich vom Team völlig begeistert und möchte helfen, wo ich kann.

Oliver In Lübeck gibt es kaum noch eine Community. Zusammenhalt ist aber wichtig. Deshalb engagiere ich mich im CSD Verein, vor allem im Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

FotoS: Kevin Hackert, Oliver Pries

Der Christopher Street Day wirbelt seit 2002 den Veranstaltungskalender der Hansestadt auf. Seit 2007 organisiert der Lübecker CSD e.V. die inzwischen größte politische Veranstaltung der Stadt. Grund genug einmal einige jener Menschen vorzustellen, die sich seit Vereinsgründung oder auch erst seit Kurzem aktiv für den CSD einsetzen.


Katja

DiE FAmiLiE Sucht VErStärkung

Ich finde es wichtig, mich für die Dinge einzusetzen, von denen ich überzeugt bin und die ich für richtig halte. Meist übernehme ich die Betreuung unseres Informationsstandes und bin für Eure Fragen da. Auf unseren Partys bin ich in der Garderobe zu finden.

Kevin Der Lübecker CSD ist für mich als Fotograf seit Jahren ein willkommenes, farbenfrohes und spannendes Motiv. Das hat mich auch bewegt, mich mit einzubringen und den CSD mit zugestalten. Inzwischen kümmere ich mich um die Finanzen des Vereins und ihr werdet mich natürlich weiter hinter der Kamera finden.

Beitrittserklärung Hiermit beantrage ich die Aufnahme im Lübecker CSD e.V. name, Vorname / name der juristischen Person oder sonstigen gruppe

Lars-Ole

Straße / Hausnummer

Ich möchte mich für meine Rechte nicht nur politisch sondern auch gesellschaftlich einsetzen, gerade für diejenigen, die sich noch nicht trauen, zu ihrem Leben zu stehen. Darum findet man mich beim CSD am Infostand des Vereins.

PLz

Wohnort

e-mail-Adresse

telefon

geburtsdatum

ICH zAHLe eInen monAtLICHen BeItrAg* Von

Sven

3€

Meine Forderung nach rechtlicher Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften möchte ich mit vielen Gleichgesinnten in der Öffentlichkeit vertreten und hoffe so, mehr Toleranz und Verständnis zu erreichen. Bei den Aktionen rund um den CSD bin ich beim Auf- und Abbau zur Stelle und bringe mich mit meinem handwerklichen Hintergrund ein.

5€

10€

_____€

*monatlicher regelbeitrag 3€, für nichtverdienende 1,50€ Der Beitrag wird jährlich im Februar fällig.

Überweisung auf das Vereinskonto Lübecker CSD e.V. IBAn: DE09 2305 0101 0030 0115 63 BIC: NOLADE21SPL Sparkasse zu Lübeck SEPA-Lastschriftmandat Ich ermächtige den Lübecker CSD e.V. zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. gleichzeitig weise ich mein Kredit-institut an, die von dem Lübecker CSD e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die mandatsreferenz wird mir in einem gesonderten Schreiben mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von 8 Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die erstattung des belasteten Betrages verlangen. es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. gläubiger-Identifikationsnummer: DE70ZZZ00000347715

Du hast ganz eigene Gründe oder findest dich in den Statements der Mitglieder wieder und möchtest dich in Lübeck politisch, kulturell und sozial engagieren, dann werde Mitglied im Lübecker CSD e.V. Ein Willkommen gilt, unabhängig ihres Alters, Geschlechts, sexueller Identität, Herkunft und Religion, allen, die sich mit unseren Vereinszielen identifizieren.

Kontoinhaber/in

Allen Vereinszugehörigen bieten wir neben dem ehrenamtlichen Engagement auch Möglichkeiten zum freundschaftlichen Austausch, wie bei Spieleabenden und sportlichen Aktivitäten oder gemeinsame Fahrten zu den benachbarten CSDs.

Kreditinstitut

BIC

Die Satzung des Vereins erkenne ich an. ort, Datum

Ein Vereinsportrait, das Leitbild und Antworten auf deine Fragen zur Mitgliedschaft findest Du unter: www.luebeck-pride.de/verein

IBAn

Unterschrift*

*Bei minderjährigen des Unterschrift des erziehungsberechtigten.


Aids-Hilfe – 30 Jahre Lübecker Aids-Hilfe Jahre Lübecker Solidarität 30 Jahre gelebte Solidarität Jahre gelebte

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Auch 30 Jahre später gehört für die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen die Aufklärung über das Leben mit HIV zu den Hauptaufgaben der LAH. Dennoch erleben Menschen mit HIV/Aids Tag für Tag Ausgrenzung, Stigmatisierung, Mobbing. Beim Sex. Beim Arzt. Bei Freunden. Im Krankenhaus. Auf der Arbeit. Behörden. Auf Ämtern. In der Familie. Im täglichen Leben.

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Leben mit HIV steht daher im Mittelpunkt unseres 30. Geburtstages. Mit all unseren Aktionen und Veranstaltungen wollen wir über das Leben mit HIV aufklären, informieren, Akzeptanz schaffen. „Die Geschichte lehrt uns, dass die Menschen lieber strafen als akzeptieren, lieber verletzen als die Leiden anderer lindern, lieber anklagen als verstehen … umso mehr, wenn sie über Macht verfügen.“ Dieser Satz kommt von einem Protagonisten aus dem Roman „Ketzer“ von dem kubanischen Autor Pablo Padura. Die Szene spielt im 17. Jahrhundert. Es ist ein erfundener Satz, aber er macht deutlich, dass der Weg im Kampf um Akzeptanz noch nicht zu Ende ist, vielleicht niemals enden wird. Akzeptanz kommt nicht von selbst, sie muss immer wieder aufs Neue hart erkämpft werden. Der Weg zu mehr Akzeptanz führt über Solidarität! Wir erleben in Europa gerade einen Rechtsruck, der Auswirkungen auf unser aller Leben haben wird. Jeder Angriff auf Ausländer,

auf Schwule und Lesben, auf Menschen mit HIV/Aids usw. ist ein Angriff gegen die Freiheit der Demokratie, gegen die Freiheit des Individuums, gegen unser aller Freiheit. Wir werden auch in Zukunft unsere Freiheit gegen rechtes Gedankengut verteidigen und Solidarität mit Menschen am Rande der Gesellschaft leben. Ihr alle seid aufgerufen, mit uns Solidarität zu leben. Unterstützt uns, indem ihr euch über das Leben mit HIV informiert, indem ihr euer Gesicht gegen Diskriminierung zeigt, indem ihr uns bei allen unseren Veranstaltungen unterstützt und Flagge zeigt! Hartmut Evermann, Lübecker AIDS-Hilfe e.V. www.luebecker-aids-hilfe.de • facebook.com/lubecker.aidshilfe Fotoaktion: „Mein Gesicht gegen Diskriminierung“, auch auf dem CSDStraßenfest und auf Aktionen während der Pride-Week! Die Bilder werden auf unserer Homepage und auf unserer Facebook-Seite veröffentlicht. Benefiz-Matinee: Till Werner spielt Werke von Beethoven, Chopin und Schubert am Klavier. Sonntag, 10. Juli 2016, 11 Uhr, Audienzsaal im Rathaus Kreativwettbewerb: Noch bis zum 24. Juli 2016 können Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahren ihre kreativen Ideen zu 30 Jahren Prävention und/oder 30 Jahren gelebte Solidarität bei uns einreichen. 30 Jahre – 30 Partner: Bis zu unserem Geburtstag am 29. September 2016 suchen wir 30 Betriebe, Unternehmen, gemeinnützige Vereine usw., die unsere Erklärung gegen Ausgrenzung von Menschen mit HIV unterschreiben. Fachtag: Am 22. Oktober veranstalten wir gemeinsam mit dem Kompetenznetz AIDS in Schleswig-Holstein und dem ASTA der Universität zu Lübeck den Fachtag „Leben mit HIV – Diskriminierung beginnt im Kopf“ im Audimax auf dem Campus in Lübeck. Der Eintritt dazu ist frei, bedarf aber einer vorherigen Anmeldung. Festabend: Eine Veranstaltung der Extraklasse erwartet euch am 17. November 2016 im Kolosseum. Der Eintritt wird frei sein, um großzügige Spenden wird gebeten. Mehr Informationen dazu gibt es rechtzeitig auf unserer Homepage und auf unserer Facebook-Seite.

Fotos: Kevin Hackert, Oliver Pries, Lübecker Aids-hilfe e.V.

29. September 1986: In einer Privatwohnung in Lübeck kommen 12 Frauen und Männer zusammen und gründen die Lübecker AIDS-Hilfe e.V. (LAH). In der Satzung der LAH heißt es, dass der Verein „HIV-Infizierte, AIDS-Erkrankte, ihre Lebenspartner und Angehörigen persönlich betreuen (soll), um einer sozialen Isolierung vorzubeugen.“


AKZEPTANZ STICHT TOLERANZ Spiel mit uns Beim Spieleabend des CSD-Vereins geht es blutig zu. Sehr blutig. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist, dass sich der monatlich stattfindende Abend mittlerweile zum größten und beliebtesten LGBTAngebot Lübecks entwickelt hat. Häufig sind es mehr als 20 Teilnehmer, die sich im Hinterstübchen der Kulturkneipe Tonfink in der Großen Burgstraße 46 einfinden um zu spielen, zu klönen, zu flirten.

Menschen mit HIV/Aids „Leben mit HIV”

In der Regel ist an jedem dritten Dienstag des Monats Im Tonfink das Hinterzimmer für den Verein reserviert, teilnehmen darf aber jeder, das Angebot ist offen, der Eintritt natürlich frei. Los geht’s immer um 19 Uhr, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. www.luebeck-pride.de/verein/spieleabend

… auch für

OUT IN LÜBECK

ausgehen Schwul-lesbisch Schwul-lesbisch ausgehen „In Lübeck gibt es kaum noch eine Community. Viele Schwule und Lesben sehnen sich aber danach, auch mal standesgemäß auszugehen, einen Abend mit dem gewissen Touch zu verbringen. Ohne dafür gleich nach Hamburg fahren zu müssen“, sagt Oliver Pries. Der Journalist hat deswegen gemeinsam mit dem CSD-Verein die Facebook-Seite „Out in Lübeck“ geschaffen. Hier wird alles gepostet, was die LGBT-Gemeinschaft in der Region interessant finden könnte. „Durch meinen Job als Zeitungsredakteur habe ich einen guten Überblick über sämtliche Veranstaltungen in Lübeck. Egal ob Theater, Konzerte, Kino, Lesung: Bei mir läuft alles auf. Das wird sortiert, und damit bestücken wir dann Out in Lübeck.“ Auf der Facebook-Seite gibt es also gebündelte Informationen für das schwule, das lesbische, das transsexuelle Leben in der Hansestadt. Und regelmäßig gibt es hier sogar Tickets zu gewinnen, zum Beispiel für gemütliche Kino-Besuche. Rund 400 User hängen bereits an der Seite, Tendenz steigend. www.outinluebeck.de

30 Jahre

Gelebte Akzeptanz

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Doch zurück zu den blutigen Fakten: Gespielt wird häufig das Kultspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“. Darin müssen die Spieler herausfinden, wer nachts die (relativ) unbescholtene Dorfgemeinschaft dezimiert. Jeder Teilnehmer erhält eine Charakterkarte. Dann wird gerätselt, es werden wilde Theorien entwickelt, und schließlich fordert die Dorfgemeinschaft einen Kopf. Aber ist der beschuldigte wirklich ein fieser Werwolf? „Die Werwölfe von Düsterwald“ kommt ursprünglich aus Frankreich und hat längst Kultstatus erreicht. Das Schöne: Das Spiel kann mit einer beliebigen Anzahl von Teilnehmern gespielt werden. Die Regeln sind schnell erklärt, jeder kann sofort einsteigen. Das macht es zum idealen Game für den Spielabend des CSD-Vereins.

seit 30 Jahren Lübecker AIDS-Hilfe e.V. Engelsgrube 16 23552 Lübeck Telefon 0451 72551 info@ luebecker-aids-hilfe.de facebook.com/ lubecker-aidshilfe


Pop-Musik Die Freiheit Freiheit der Pop-Musik

Lübeck Pride im Gespräch Gespräch mit Kery Fay

Wenn Du deine Musik auf einem Dating-Portal anpreisen müsstest, wie würde das aussehen? Ich mache Musik für gute Laune, für spannende Momente. Die Leute sollen sich frei fühlen, wenn sie meine Songs hören. Freiheit ist mir ganz wichtig! 10 www.luebeck-pride.de

Du hast jetzt schon eine große Fangemeinde. Wie mobilisierst Du die Menschen? Sowas entwickelt sich über die Zeit. Man fängt ganz klein an, und dann wird es immer größer. Das ist echt cool, ein schönes Gefühl. In erster Linie funktioniert das über Facebook und Instagram. Und übrigens habe ich jetzt gerade Snapchat für mich entdeckt! Wie nah bist Du denn deinen Fans? Schon sehr nah. Ich freue mich wirklich, wenn ich mit den Fans kommunizieren kann. Ich antworte auch auf Anfragen, und manchmal drehe ich sogar Videos für sie. Du engagierst dich stark für Schwule und Lesben. Wie ist denn das entstanden? Ich komme aus der Ukraine, da ist das Thema ein bisschen schwieriger. (Anmerkung der Redaktion: Homosexualität ist in der Ukraine nicht verboten, darf aber nicht öffentlich gezeigt werden.) Das darf nicht sein! Das beschäftigt mich sehr, weil viele meiner Freunde deswegen nie mitkommen können dorthin. Und deswegen habe ich angefangen, mich für die LGBT-Gemeinschaft zu engagieren.

Deswegen bist Du ja auch viel auf den Prides unterwegs. Hast Du eine Lieblings-Pride? Nein, eigentlich nicht. Hannover ist sehr groß, das war toll. Und in Trier ist es eher gemütlich, aber die Leute sind echt nett dort. Das war etwas ganz anderes. Jede Pride ist irgendwie anders. Und natürlich freue ich mich sehr auf Lübeck! Denn Lübeck war eine der ersten deutschen Städte, die ich kennengelernt habe. Damals bin ich mit meinen Eltern hingefahren. Aber seitdem war ich nie wieder dort. Du hast gerade eine EP herausgebracht, die „Otherside“ heißt. Ich habe viel Liebe in die fünf Songs gesteckt. Und das hat lange gedauert. Viele Menschen denken immer, man schreibt heute Songs und übermorgen gibt es die auf I-Tunes. Aber tatsächlich ist das ein langer Prozess. Aber zurück zur Musik: Es sind Songs über Liebe und Freiheit. Mein Lieblingsthema. Auf was dürfen sich die Besucher deines Auftritts freuen? Ich möchte gerne meine eigene Musik auf der Bühne machen, ich schreibe ja auch alle Songs selbst. Cover-Songs sind erst einmal nicht geplant, obwohl ich großer Rihanna-Fan bin. Das wäre mir zu einfach. Ich bin ja Künstlerin, weil ich meine Musik machen möchte. Dann ist hier jetzt Platz für eine Einladung zu deinem CSDAuftritt. Liebe Lübecker, ich spiele am 20. August in Eurer wunderschönen Stadt. Kommt alle und erlebt mit mir die Freiheit der Popmusik! Interview: Oliver Pries Kery Fay tritt am 20. August um 20 Uhr auf dem CSD-Straßenfest auf. Siehe Seite 17.

FotoS: Kevin Hackert, Alexander Popp

Die Sonne lacht über Hamburg, als wir Kery Fay auf der Dachterrasse des feudalen George Hotels zum Interview treffen Die 27-jährige Wahl-Hamburgerin ist ein aufstrebender Stern am deutschen Elektro-Pop-Himmel, hat schon eine riesige Fangemeinde – und sie wird auf dem Lübecker CSD singen.


CSD Kiel 30. Juli, 12 Uhr

Asmus-Bremer-Platz

Offener Stammtisch Stammtisch schwuler schwuler Männer mit BISS! Schwule Männer unterschiedlichsten Alters aus der Lübecker Region treffen sich an jedem zweiten Donnerstag im Monat von 20.30 bis 22.30 Uhr zu einem offenen Stammtisch in Lübeck. Eingeladen ist jeder, der sich gerne in gemütlicher Runde treffen und austauschen will. Der Stammtisch hat kein festes Programm, darf aber gerne durch Impulse fürs Gespräch bereichert werden. Wenn Du also dem Stammtisch Deinen eigenen Biss geben möchtest: Stöckel oder Sneaker an die Füße und auf in Larrys Bar! Treffpunkt bis auf weiteres: Larrys Bar |Marlesgrube 9-15 | 23552 Lübeck [Altstadtinsel] weitere Termine 2016: 14. Juli | 11. August | 8. September 13. Oktober | 10. November | 8. Dezember Rückfragen gerne an den Initiator Alexander Popp unter 0171-8991402 oder per Mail an kontakt@alexander-popp.de.

Wer Toleranz pflanzt, erntet Akzeptanz BARF SHOP KIEL back to nature

Kulturbühne Travemünde Neue-Deutsche-Welle-Star Markus Moerl (Ich will Spaß), Pop-Entdeckung Ela Querfeld, der echonominierte Cris Cosmo, die Berliner Schauspielerin und Musikerin Wilhelmine, NDR-Kolumnistin und Buchautorin Annie Heger sowie 100-Prozent-Mensch-Gründer Holger Edmaier singen für Liebe und Verantwortung. „Ich sage ja“ ist offizieller Kampagnensong der Initiative #EheFürAlle, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Thema “Eheöffnung für gleichgeschlechtliche Paare” in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Das Projekt „100% Mensch“ ist Gründungsmitglied der Initiative. Die Single ist seit dem 27. Mai als Download auf allen gängigen Internetplattformen erhältlich. Der neue 100-Prozent-Mensch-Sampler mit weiteren Liedern z.B. von Ela Querfeld, Cris Cosmo, Steffi List, Keye Katcher und vielen anderen ist auf der Homepage www.100mensch.de sowie an den CSD-Ständen des Projektes „100% MENSCH“ erhältlich!

Kabarett – Varieté – Travestie – Musik

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Ich sage Ja

Das Theater für Kleinkunst in Travemünde

Bei uns sitzen Sie richtig! Kleine Tische, bequeme Stühle. Kulturbühne Travemünde gUG Tel: 04502 / 7887 150 www.kulturbuehne-travemuende.de

Kulturbahnhof Vogteistr. 13 23570 Travemünde


2016 CSD PROGRAMM PROGRAMM 2016 Montag 15. August

Rathaus, Breite Straße 62 • Karte A

18:30

AUFZIEHEN DER REGENBOGENFLATTEN Der Lübecker CSD e.V. lädt die Community, deren Freunde und alle Interessierten ans Rathaus ein. Das Aufziehen der Regenbogenflaggen ist seit Jahren fester Bestandteil des CSD sowie Auftakt der Programmwoche und wird von politischen Statements der Bürgerschaftsparteien begleitet. Mit dem Aufziehen der Regenbogenflaggen hoffen wir auch gleichzeitig ein Zeichen zu setzen und auf die immer noch anhaltende Ungleichbehandlung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern hinzuweisen. Galerie der Essigfabrik, Kanalstraße 26 • Karte B

19:30

COMMUNITY EMPFANG

Die Lübecker CSD-Woche eröffnen bereits zum zweiten Mal der Lübecker CSD e.V., die Lübecker AIDS-Hilfe e.V. sowie die Informations- und Beratungsstelle NaSowas des Jugennetzwerk lambda::nord e.V. am Montag, 15. August 2016, um 19.30 Uhr mit einem Empfang, dieses Mal in der Galerie der Essigfabrik in der Kanalstraße 26. Eingeladen sind alle, die sich der queeren Community zugehörig fühlen sowie Unterstützerinnen aus Politik, Verwaltung, befreundeten Verbänden und Institutionen, des kulturellen Lebens und der Wirtschaft. Es erwartet die Gäste ein ebenso informatives wie kurzweiliges Abendprogramm. Für musikalische Abwechslung sorgt Annie Heger mit einer Mischung aus humorvoll-schlagfertigen und poetisch-tiefsinnigen Songs. Anmeldung bis zum 10. August unter www.luebeck-pride.de/community-empfang

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Dienstag 16. August Denkmal für im Nationalsozialismus verfolgte Homosexuelle, Parade 10-12 • Karte C

19:00

Gedenkminute für im Nationalsozialismus verfolgte Homosexuelle

Im Rahmen einer Gedenkminute möchten wir an die Verfolgung von Homosexuellen in der Zeit des Nationalsozialismus erinnern. Die Gedenkrede spricht Pröpstin Petra Kallies. Warum erinnern wir? Auch die schwulen Männer Lübecks waren von Verfolgung betroffen: am 23. Januar 1937 wurden etwa 230 Männer im Rahmen einer Razzia verhaftet und zunächst in das als Gestapo-Zentrale dienende ehemalige Zeughaus am Dom gebracht. Die Schicksale der Betroffenen verliefen in den kommenden Monaten unterschiedlich: Es wurden Anklagen wegen Verstoßes gegen §175 erhoben, es kam zu Gerichtsprozessen und Verurteilungen. Haus der Kulturen, Parade 12 • Karte C

19:30

Dokumentation „Ich bin nicht HarAm“ Im Rahmen eines Seminars der Universität Hamburg entstand unter der Leitung der Dokumentarfilmer Timo Großpietsch und Lutz Mahlerwein 2015 der Dokumentarfilm „Ich bin nicht Haram“. Ein halbes Jahr begleiteten die angehenden FilmemacherInnen Michel Arriens, Noemi Brachvogel, Jana Stüven und Duygu Masal zwei homosexuelle Männer, die dem islamischen Glauben angehören. Entstanden ist ein Film über Liebe und Hass gegenüber der Familie, Flucht, Ängste, Hoffnung und Sehnsucht nach Wertschätzung und Akzeptanz.

FotoS: Kevin Hackert, Monica Chiappara, Steffi Niemann, OIDigitalEye, Michel Arriens, stephaniem40/Fotolia

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Mittwoch 17. August

Filmhaus, Königstraße 38 • Karte D

20:00

CSD goes Filmhaus: Für immer eins

Tickets: ab 6,50 € · Italien · 2015 · Laufzeit 102 Minuten · FSK 0 · Komödie, Drama · OmU · von Maria Sole Tognazzi, mit Margherita Buy und Sabrina Ferilli Für immer eins zu sein mit einer Frau ist etwas, an das sich Margherita Buy in dieser Tragikomödie erst noch gewöhnen muss, denn zuvor hat sie mit einem Mann zusammengelebt. Handlung von „Für immer eins“: Die Architektin Federica Salvini (Margherita Buy) und die einst gefeierte Schauspielerin Marina Baldi (Sabrina Ferilli) sind ein Paar. Während Marina sich allerdings schon seit Jahren offen zu ihrer Homosexualität bekennt, ist das Zusammenleben mit einer Frau für Federica etwas völlig Neues. Sie hat gerade erst die Trennung von ihrem Mann hinter sich gebracht und will sich weiterhin um ihre Kinder kümmern. Doch sie weiß auch nicht so recht, wie offen sie ihre Gefühle zeigen will. Gemeinsam versuchen die zwei Frauen, verschiedene Hindernisse zu umschiffen, um zu einem glücklichen Zusammenleben zu finden.

Donnerstag 18. August Start: Lübecker AIDS-Hilfe e.V., Engelsgrube 16 • Karte E

19:00

Stadtführung: Über rote Lichter und rote Kondome – Verstecktes hinter rotem Backstein

Diese besondere Stadtführung findet in diesem Jahr bereits zum dritten Mal anlässlich des CSD statt. Auch in diesem Jahr haben wir neue Ideen und Anregungen umgesetzt. Dieser Stadtrundgang ist eine tolle Alternative und Ergänzung zu den allgemeinenStadtführungen. Wer mehr über schwullesbisches Leben und versteckte Sünden in Lübeck wissen und erfahren will, ist bei dieser Veranstaltung genau richtig. Wir begeben uns auf die Spuren der Vergangenheit, besuchen Orte der Lust, Erotik und des Leids, um schließlich wieder die Freuden der Gegenwart zu genießen - eine Stadtführung mit besonderer Aufregung, besonderen Überraschungen – und besonderem Genuss! Die Teilnahme ist gratis.

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FREITAG 19. August

Ev.-Luth. Bugenhagenkirche, Karavellenstraße 8 • Karte F

18:00

CSD-Eröffnungsgottesdienst Das Ringen um das rechte Verhältnis von Toleranz und Akzeptanz kennt das Christentum nur zu gut. Der Auftrag „Ertragt einer den andern in Liebe“ (Eph 4,2) scheint wie ein Paradox: Braucht es nicht mehr als bloßes Ertragen, wenn Zusammenleben funktionieren soll? Die Ev.-Luth. Bugenhagengemeinde in Buntekuh freut sich sehr, zum zweiten Mal den CSD in Lübeck mit einem Gottesdienst geistlich eröffnen zu dürfen und sich genau dieser Frage zu stellen.

18:00

An der Obertrave • Karte G (Eventfläche vor der Musikhochschule)

StraSSenfest (Warm-Up)

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Details auf Seite 16/17.

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Samstag 20. August An der Obertrave • Karte G (Eventfläche vor der Musikhochschule)

StraSSenfest

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Details auf Seite 16/17.

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13:00

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Start/Ziel: An der Obertrave • Karte G (Eventfläche vor der Musikhochschule)

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Demonstration

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Die CSD-Demonstration ist seit der ersten Demo 2002 ein Magnet für die vielen hundert Teilnehmer und die Schaulustigen und Passanten, die das Anliegen des CSD unterstützen. Der Start ist an der Obertrave vor der Musikhochschule. Der Marsch führt dann vorbei am Holstentor zum Lindenplatz, zurück durch die historische Innenstadt, über die Verkehrsknotenpunkte Lübecks und endet wieder an der Obertrave mit der politischen Kundgebung und dem CSD-Straßenfest.

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LÜBECK

DEMOROUTE: 1. An der Obertrave (Start) 2. Holstentorplatz 3. Lindenplatz 4. Holstentorplatz 5. Holstentraße 6. Sandstraße 7. Mühlenstraße 8. Mühlentorplatz 9. Mühlenstraße 10. Königstraße 11. Koberg 12. Breite Straße 13. Beckergrube 14. An der Untertrave 15. An der Obertrave (Ziel & Straßenfest) (Aufgrund von Baustellen kann sich die Strecke kurzfristig ändern)

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FotoS: Kevin Hackert

12:00

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Hafenschuppen 6, An der Untertrave / Willy- Brandt-Allee Karte H

SUPREME - Die offizielle CSD-Abschlussparty 22:00

Die beste Party des Jahres steigt im historischen Hafenschuppen 6. Die rustikale sowie maritime Eventlocation liegt an der Untertrave nur wenige Minuten vom Straßenfest entfernt und wird in dieser Nacht in besonderem Glanz erstrahlen.

Vorverkauf: 8€ Abendkasse: 10€ Vorverkaufsstellen: Pressezentrum, Breite Straße 78 (zzgl. VVK-Gebühren) CSD-Straßenfest Hamburg (05.08.-07.08.) CSD-Straßenfest Lübeck (19. & 20.08.) Online: www.maximum-luebeck.de

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Das StraSSenfest StraSSenfest 2016 FREITAG 19. August Der Regenbogen geht seit 4 Jahren schon am Freitag über der Hansestadt auf, wenn das Straßenfest an der Obertrave beginnt. Auf der Live-Bühne geben sich Frühstücks-Beat und Part of the Art das Mikrofon in die Hand. Der Musikkabarettist Holger Edmaier präsentiert den neue Kampagnensong „Ich sage Ja!“ des Projekts „100% Mensch“ in einem Gastauftritt.

19:00

FRÜHSTÜCKSBEAT Frühstücks-Beat sind immer nett anzusehen und gekleidet im original 60er-Jahre-Stil: Cindy Sennheiser, die mit ihrem herzerfrischenden holländischen Dialekt die Show galant mit interessanten EntertainmentEinlagen führt, und direkt daneben ihr Kollege Walter Düsenberg, der die notwendige Beatunterstützung auf seiner elektrischen Gitarre mitbringt.

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20:00

PART OF THE ART Part of the Art lassen mit ihren modernen Sounds und Grooves die 80er wieder auferstehen, so aufregend, wie wir sie damals empfunden haben. Die Gewinner von „Die Superchance 2014“ begeistern mit ihren zeitgemäßen und hochkarätigen Interpretationen so bekannter Songs wie „Sweet Dreams“, „Tainted Love“ und „Radio Ga Ga“.

Fotos: Kevin Hackert, Marco Rothenburger PHOTOGRAPHY, Michael May, Alexander Schmitt, Mirko Majchrzak

LIVE


Samstag 20. August Vor, aber auch während und vor allem nach der Demo einem kurzen sowie unterhaltsamen PolitTalk verspricht das Fest im Herzen der Stadt zum ausgefallenen und unvergesslichen Höhepunkt des CSD-Samstags zu werden. Während sich Livebands wie Die Kusinen, Sweet Sugar Swing und Kery Fay moderiert von Kabarettist Holger Edmaier auf der Bühne abwechseln, laden die Stände der Vereine, Organisationen und Parteien zu Gesprächen und auch Diskussionen ein. Die Verkaufsstände Lübecker Gastronomen locken mit kühlen Erfrischungen und einem vielfältigen Angebot. Auf diese Weise wird Lübecks Flaniermeile Nr. 1 zur perfekten Mischung aus politischem Engagement und buntem Treiben, Diskussion und Information. ERINNERN

MODERATION

HOLGER EDMAIER

Seit über 16 Jahren ist der Musikkabarettist Holger Edmaier auf den Brettern der Republik unterwegs. Kleinste Kaschemmen und große Häuser, Kuhdorf und Weltstadt, Open Air und Wiesnzelt, Radio und Fernsehen. Als Moderator eroberte er die CSD-Bühnen zwischen Lübeck und Konstanz. 2014 hat Holger Edmaier das gemeinnützige Projekt „100% MENSCH“ ins Leben gerufen und den Benefiz-Song „100% Mensch“ und mit über 30 Künstler*innen aufgenommen.

18:00

In der Schweigeminute wird an jene Menschen erinnert, die in der Hansestadt an den Folgen von AIDS verstorben sind. Während „Tears in Heaven“ von der Bühne erklingt, lassen die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und Freunde der Lübecker AIDS-Hilfe e.V. ca. 130 schwarze Ballons aufsteigen.

KUNDGEBUNG

15:00

POLIT-TALK

Während des Polit-Talks haben die VertreterInnen der Bundes-, Landesund Kommunalpolitik - auf unterhaltsame Weise - die Möglichkeit, den Fragen des Moderators Rede und Antwort zu stehen. Der Talk ist jedes Jahr eine interessante und spritzige Mischung aus Meinungen, Standpunkten und Argumenten.

SWINGCOMEDY

18:30

DIE KUSINEN

Seit gut 20 Jahren gibt es Die Kusinen und „ihre Heimatstadt Berlin liebt sie dafür“ (taz). Sie sind eine „verdammt gute Live-Band“ (taz), „Szeneschönheiten, die glamouröse Schlager- und Popversionen präsenteren“ (Siegessäule) – vor allem aber fünf Musikerinnen, die professionell und gut gelaunt ihr Publikum von 8 bis 80 Jahren begeistern. Mit ihrem Repertoire kultger Schlager aus den 60er bis 80er Jahren, ausgewählten Pop-Perlen – mit eigenen deutschen Texten – und mit eigenen Songs im Gepäck reisen Die Kusinen quer durch die Republik.

SWEET SUGAR SWING

Mit viel Charme, Witz und einem Schuss Erotik, dabei stets authentisch bis in die Haarschleifen und mit einem breitgefächerten Repertoire interpretieren, Mary, Annie und Tina in ihrer Show klassischen Swing, Boogie Woogie und energievolle Rockabilly-Songs immer wieder frisch und unkonventionell. Die drei Fräuleins lassen sich nicht stoppen. Erst recht nicht von Pop-, Soul oder Rockmusik. Gnadenlos stecken die Ladies neue Songs in ihr unverwechselbares Swing-Gewand. Von Queen über Donna Summer bis zu Trude Herr – alles swingt!

LIVE

LIVE

16:00

SCHWEIGEN & GEDENKEN

20:00

KERY FAY

„In mir steckt purer Lebensdrang. Statt auf mein Glück zu warten, lebe ich mich aus und lasse mich von meinem Puls vorantreiben.“ Ihren Empfindungen folgend spielt KERY FAY mit den vielen Facetten der Popmusik und beweist, dass sie keine Angst vor Veränderungen hat. Im Gegenteil. Nach ihrer neuesten Metamorphose lädt sie ihre Songs wahlweise mit elektronisch powervollen Beats auf oder präsentiert sie als Akustik-Version intim und gefühlvoll. Dabei immer herauszuhören: ihr eigener Puls, der in jedem ihrer Töne mitschwingt, kraftvoll und authentisch.

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12:00


Nationalsozialismus Denkmal Denkmal für im Nationalsozialismus Lübeck verfolgte Homosexuelle in Lübeck verfolgte Homosexuelle

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Die Nationalsozialisten hielten Homosexualität für eine „widernatürliche Veranlagung“, für eine den sogenannten „Volkskörper“ schädigende „Seuche“, die „auszurotten“ sei. Im Herbst 1934 setzte eine systematische Verfolgung homosexueller Männer ein. Über 100.000 wurden polizeilich erfasst, und rund die Hälfte wurde nach dem Strafrechtsparagraphen 175 verurteilt. Etwa 10.000 bis 15.000 schwule Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt, viele starben dort.

Auch die schwulen Männer in der Hansestadt waren von Verfolgung betroffen. Der 1906 in Lübeck geborene Friedrich-Paul von Großheim beschreibt eine der größten Massenverhaftung von Homosexuellen in der Nazi-Zeit. So wurden am 23. Januar 1937 230 Männer, unter ihnen auch von Großheim, festgenommen und zunächst in das als GestapoZentrale dienende ehemalige Zeughaus am Dom gebracht. Die Häftlinge wurden verhört und gefoltert, um sich gegenseitig zu denunzieren. Es wurden Anklagen wegen Verstoßes gegen § 175 erhoben, es kam zu Gerichtsprozessen, Verurteilungen, zu Haftstrafen, einige Männer wurden ins KZ gebracht. Die Gedenkstätte für die Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft an der Parade erinnert seit 1986 an Lübecker, die auf Grund von Politik, Religion oder Rasse Opfer der Nationalsozialisten wurden und deren Leidensweg in vielen Fällen in den Haftzellen der Geheimen Staatspolizei im Keller des ehemaligen Zeughauses begann. Homosexuelle wurden dabei aber bislang außer Acht gelassen.

Die GAL steht für Akzeptanz und Toleranz und wird alle Formen der verbreiteten Homosexuellenfeindlichkeit entgegentreten und diese nicht tatenlos hinnehmen. Unsere Bürgerschaftsanträge: • Rehabilitierung homosexueller Opfer des § 175! • keine Vergabe städtischer Räume und Plätze an homosexuellenfeindliche Parteien und Organisationen! Fraktion grün+alternativ+links (GAL) • Rathaus Lübeck • Email: gal@luebeck.de • Web: gal-luebeck.de • Tel. 0451 122-1067/-1068

Fotos: Kevin Hackert

Am 23. Januar wurde in Lübeck das Denkmal für im Nationalsozialismus verfolgte Homosexuelle enthüllt. Die gusseiserne Gedenktafel ist eine Ergänzung der Gedenkstätte für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft an der Parade und stammt vom Lübecker Künstler Erich Lethgau. Das Denkmal ist weltweit das achte seiner Art in einem innerstädtischen Bereich nach z.B. Berlin, Köln, Frankfurt, Amsterdam oder Tel Aviv. Weitere Gedenktafeln befinden sich in KZ-Gedenkstätten wie z.B. Mauthausen, Neuengamme, Dachau oder Sachsenhausen.


Die neue Gedenktafel wurde an der Parade neben dem Zeughaus enthüllt. Zur feierlichen Übergabe an die Öffentlichkeit sprachen Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer, Martin Sölle (Centrum Schwule Geschichte e.V., Köln) und Christian Till (Vorsitzender des Lübecker CSD e.V.) vor ca. 200 Vertreter*innen aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik sowie aus dem Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, aus Vereinen und Organisationen sowie vielen UnterstützerInnen und Gästen. Die Entstehung des Denkmals sowie die feierliche Enthüllung wurden durch den Lübecker CSD e.V. foto- und videodokumentiert und in deinem Denkmaltagebuch online zusammengefasst: www.luebeck-pride.de/denkmal

SPENDENAUFRUF Um die Erinnerung am Leben zu halten und in Lübecks Gedenkkultur aktiv zu sein, ist der Verein weiter auf Mithilfe angewiesen. Unterstütze die Arbeit mit einer Spende. SPENDENKONTO: Lübecker CSD e.V. IBAN: DE65 2305 0101 0026 4653 02 BIC-/SWIFT-Code: NOLADE21SPL Sparkasse zu Lübeck

Raum für Veranstaltungen und Ideen Bislang gibt es nur den Namen, ein Modell und viele Ideen: Wolf Dietrich Turné will in den Räumen des früheren Chapeau Claque einen neuen Laden eröffnen. Location 25 wird er heißen, und die Räumlichkeiten sollen Platz geben für Lesungen, Seminare und Treffen verschiedener Gruppen. Im Moment ist das, was bis zum April Lübecks letzte Szenekneipe war, aber noch eine Baustelle. Holzpaneele und Möbel stehen herum, alte Leitungen liegen frei, an den Wänden haben fleißige Hände Tapeten aus den Sechziger Jahren freigelegt, eine traurige Regenbogenflagge steht aufgerollt in der Ecke. Und Staub. Überall Staub. „Ich habe am Tag nach der Chapeau-Abschiedsfeier angefangen, hier alles raus zu reißen. Das ist wirklich sehr anstrengend“, sagt Wolf Dietrich Turné, der seine Kult-Kneipe aus wirtschaftlichen und gesundheitlichen Gründen nach 20 Jahren aufgeben musste. Turné hat einige Helfer, aber den Großteil der Umbauarbeiten stemmt der Fotograf und Wirt alleine. Irgendwann im August, so hofft er, wird dann die Location 25 fertig sein. „Projektierte Veranstaltungen“, sollen dann in der Hartengrube 25 stattfinden. Und das kann alles mögliche sein: Lesungen, Gruppentreffen, Workshops und Ausstellungen. Auch die seiner eigenen Fotos, denn Turné ist auch Fotograf, arbeitet seit vielen Jahren unter anderem für die Nordischen Filmtage. Kleine Speisen soll es ebenfalls geben. Und Wolf Dietrich Turné ist offen für Vorschläge, gerade aus der Community. „Es wäre doch schade, wenn hier in Lübeck gar nichts mehr für Schwule und Lesben stattinden würde“, sagt er. Vorstellen könne er sich zum Beispiel einen schwulen Kaffeeklatsch, sagt Turné, der nach eigenen Angaben „eher die ältere Generation“ als Gäste im Blick hat. Bis dahin ist aber noch sehr viel zu tun im Domviertel. facebook.com/location25luebeck

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Darum startete der Lübecker CSD e.V. 2014 seine Initiative „Ein Denkmal, das nicht allen gedenkt“ und fand zügig Unterstützung durch VertreterInnen der Kommunalpolitik. Außerdem sammelte der Verein rund 4000 Euro an Spenden, den Rest finanzierte die Hansestadt Lübeck. Knapp eineinhalb Jahre später war es dann soweit:


Homosexualität § 175 – Schuldig wegen Homosexualität Schuldig wegen Verurteilte rehabilitieren endlich rehabilitieren Verurteilte endlich

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Bis 1969 wurden 100.000 Männer Opfer von Ermittlungsverfahren, 50.000 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilt. Das sind genauso viele Männer wie unter Hitler aufgrund ihres Begehrens schuldig gesprochen wurden. Viele kamen ins Gefängnis, verloren ihren Beruf und ihre gesamte bürgerliche Existenz. Doch letztlich wurden alle Männer, die gleichgeschlechtlich begehrten und liebten, um ihr Lebensglück betrogen. Sie lebten in Angst vor Entdeckung und Erpressung, viele flüchteten in Scheinehen, Doppelleben, Einsamkeit oder sogar in den Tod. Das ist ein monströser Schandfleck unseres Rechtsstaates, ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Bundesrepublik. Der § 175 verstieß von vornherein gegen die Würde des Menschen nach Artikel 1 des Grundgesetzes, auch wenn dies der Gesetzgeber und selbst das Bundesverfassungsgericht lange nicht erkannt haben. Durch die Existenz des § 175 waren schwule und bisexuelle Männer schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Erst 2002 hat der Bundestag durch Ergänzung des Gesetzes zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege (NS-Aufhebungsgesetz) die Urteile aufgehoben, die zwischen 1933 und 1945 auf der Grundlage von § 175 ergangen waren. Die Verurteilungen nach 1949 haben jedoch bis heute ihre Gültigkeit, obgleich sie auf der gleichen rechtlichen Grundlage

beruhen. Die Betroffenen gelten weiterhin als schuldig - sind vorbestraft. Bislang hat sich der Deutsche Bundestag lediglich entschuldigt, eine Rehabilitierung hingegen mit formalen Erwägungen abgelehnt. Für den LSVD war das bloße Bedauern allerdings nicht ausreichend. Immer haben wir die Argumente gegen eine Aufhebung der Urteile als vorgeschoben kritisiert und die Rehabilitierung und Entschädigung als rechtlich geboten gefordert. Diese Sicht hat am 11. Mai 2016 einen enormen Auftrieb bekommen. In seinem im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes erstellten Gutachten kam der Verfassungsrechtler Prof. Dr. Martin Burgi zu dem Schluss, dass der Gesetzgeber die nach 1949 aufgrund von § 175 StGB verurteilten Männer nicht nur rehabilitieren kann, sondern muss. Justizminister Heiko Maas reagierte unmittelbar und kündigte noch am gleichen Tag an, einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg zu bringen. Rückenwind hat er dafür seit Anfang Juni auch aus den Ländern. Die Justizministerkonferenz bekräftigte ihren Beschluss von 2015, dass die Opfer antihomosexueller Strafverfolgung durch § 175 StGB und andere Bestimmungen „umgehend, d.h. noch in dieser Wahlperiode“ rehabilitiert und entschädigt werden müssen. Nun stehen Bundesregierung und Bundestag in der Pflicht. Denn der Rechtsstaat zeigt gerade dann seine Stärke, wenn er so souverän ist, seine Fehler zu korrigieren. Und die Zeit drängt, damit Opfer der Homosexuellenverfolgung noch die Aufhebung der Unrechtsurteile und die Wiederherstellung ihrer Würde erleben. Markus Ulrich • LSVD-Pressesprecher www.lsvd.de

Fotos: Kevin Hackert, falk von traubenberg, Jim Rakete

Für Homosexuelle war das NS-Unrechtsregime nach 1945 noch nicht zu Ende. Vom nationalsozialistischen Ungeist geprägt und mit demselben Eifer praktiziert wurde ihre Strafverfolgung in der jungen Bundesrepublik bruchlos fortgesetzt. § 175 StGB blieb in der nationalsozialistischen Fassung bis 1969 unverändert geltendes Recht, wurde weiter angewandt und zerstörte das Leben unzähliger Menschen. Endgültig abgeschafft wurde der Paragraph erst 1994.


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Was für ein Theater! Theater!

Natürlich darf Thomas Mann in Lübeck nicht fehlen. Seine Novelle „Tod in Venedig“ [3] wurde bereits auf die Bühne gebracht, feierte am 4. Juni Premiere in den Kammerspielen. Wer erleben möchte, wie sich der Schriftsteller Gustav von Aschenbach nach dem Knaben Tadzio verzehrt, kann das ab dem 14. Oktober wieder tun. Dann wird das Stück wieder aufgenommen.

Ein echter Besetzungs-Coup ist im Musiktheater geglückt. Ab dem 21. Oktober wird die Sängerin Gitte Hænning in der Rolle der Norma Desmond in Andrew Lloyd Webbers Musical „Sunset Boulevard“ [4] zu sehen sein. Darin geht es um eine alternde Hollywood-Diva, die nicht über ihren verlorenen Ruhm hinweg kommt. Das Musical basiert auf dem gleichnamigen genialen Film von Billy Wilder. „Sunset Boulevard“ läuft im Großen Haus des Theaters. Ein Dauerbrenner – nicht nur am Theater Lübeck – ist Richard O‘Briens „Rocky Horror Show“. Das wüste Musical um ein biederes Pärchen, das im Schloss des bizarren Transvestiten Frank‘N‘Furter strandet, ist vieles: Rock-Märchen, vulgäres Lustspiel, sexuell offensive Emanzpationshymne. In den Kammerspielen ist es wieder ab dem 2. März 2017 zu sehen. Rainer Werner Fassbinder reflektiert in seinem Theaterstück „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ [2] das explosive Spannungsfeld zwischen Sex, Liebe und Macht. Das Drama um eine Modeschöpferin, die sich in eines ihrer Modells verguckt, läuft in den Kammerspielen wieder ab dem 18. September. www.theaterluebeck.de

www.linksfraktion.de/folder/konsequent-sozial-original-queer/

...adoptiert doch uns! www.die-linke-luebeck.de

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Das Theater Lübeck bietet in der kommenden Spielzeit jede Menge Premieren und Wiederaufnahmen mit homosexuellem Einschlag. So sind gleich zwei Stücke des schwulen amerikanischen Dramatikers Tennessee Williams zu sehen. In „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ [1] schwelen Konflikte in einer dekadenten Südstaaten-Familie. Sohn Brick trägt ein schwules Geheimnis mit sich herum. Legendär ist die Verfilmung des Stückes mit Elizabeth Taylor und Paul Newman. Wer „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ in dieser Spielzeit verpasst hat, muss sich allerdings noch bis Mai 2017 gedulden. Dann soll es wieder aufgenommen werden. In „Orpheus steigt herab“ entlarvt Williams bigotte Kleinstadt-Strukturen. Auch dieses Stück wurde verfilmt, seinerzeit mit Marlon Brando in der Hauptrolle. Premiere im Theater ist 3. Februar 2017 in den Kammerspielen.


5 Dos & Don‘ts Don‘t: Ignoriere ruhig den Rat des Veranstalters, reise trotzdem mit dem Auto an und stehe im Stau.

Do: Lade Dein Smartphone.

Don‘t: Nackt und betrunken. Stimmt, wir haben alle drauf gewartet, Dich so zu sehen.

Do: Stecke Sonnencreme sowie Kondome ein.

Don‘t: Zum Abkühlen in die Trave. Die Schiffe werden schon ausweichen.

Do: Denk auch mal an Softdrinks und iss was zwischendurch.

Don‘t: Flipflops sind genau das Richtige in der Menschenmenge. Die Anderen nehmen sicher gern Rücksicht auf deine FüSSe.

Do: Doch, Du schaffst die 20 Meter bis zur Toilette.

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Do: Besorg Dir Tickets für die Abschlussparty, spare Geld und stehe Nachts nicht in der Schlange.

Don‘t: Ein Deo brauchst du nicht. Im SchweiSS sind schliesslich auch Sexuallockstoffe.

Foto: Markus Tacker/flickr.com, Martin Abegglen/flickr.com, Flare/Flickr.com, Armando Mejía/flickr.com, Kevin Hackert, Melissa O‘Donohue/flickr.com, Marco Verch/flickr.com, MarkScottAustinTX/flickr.com

Wie Du den CSD überlebst, was Du tun und was Du lieber lassen solltest

BRASILIANISCHE HAARENTFERNUNG ... spürbare Schönheit zum fairen Preis! WaxPOINT • Mühlenbrücke 2 • 23552 Lübeck • Tel: 0451 / 20 98 35 65 • www.waxpoint.net


PRIDE HOROSKOP WIDDER (21.03. - 20.04.) Die aktuellen Sterne lassen dich das Leben in vollen Zügen genießen. Wage mal etwas Neues. Es wird dir gelingen. Merkur unterstützt deine Pläne.

STIER (21.04. - 21.05.) Jetzt geht es um Sensibilität, die dein Schatz einfordert. Zeige die sanfte Seite, die auch in steckt. Sicherheit und Geborgenheit sind dir dann garantiert.

ZWILLINGE (22.05. - 21.06.) Deine Gefühlslage befindet sich auf einem hohen Level. Es herrschen Harmonie und Einklang auf ganzer Linie. Jetzt überraschst du deine Lieben aufs Neue.

KREBS (22.06. - 22.07.) Kopf und Bauch sind bei dir derzeit im Einklang. Überlasse Venus die Führung und geniesse einfach mal den Weg zu deinem nächsten Ziel. Es könnte auch ein Abenteuer sein.

LÖWE (23.07. - 23.08.) Dank deiner Ideenvielfalt geht es wieder bergauf. Das bemerken auch andere und zeigen Interesse an dir. In der Liebe bieten sich versprechende Chancen.

JUNGFRAU (24.08. - 22.09.) In puncto Lust und Liebe ergeben sich sehr schöne Perspektiven. Kein Wunder: Liebesgöttin Venus meint es jetzt gut mit Jungfrauen. Genieße diese schwungvolle Phase.

WAAGE (23.09. - 23.10.) Deine derzeitige Gelassenheit sorgt für ein harmonisches Miteinander. So wirst du deinen Schatz für dich begeistern und erobern.

SKORPION (24.10. - 22.11.) Lasse lieber Gefühle und Taten als Worte sprechen. Venus hilft mit Charme und Anziehungskraft jede Situation zu meistern. Nutze die Gelegenheit.

SCHÜTZE (23.11. - 21.12.) Mars schenkt dir viel Energie, Merkur jede Menge Ausdauer und Gelassenheit. Gute Voraussetzungen, um ein Sommerabenteuer zu starten. Du kannst jetzt nur gewinnen.

STEINBOCK (22.12. - 20.01.) Dein Selbstbewusstsein und dein Schwung kommen gut an. Wenn du jetzt nicht mit dem Kopf durch die Wand gehst. Hast du noch lang vom positiven Einfluss der Sterne.

WASSERMANN (21.01. - 18.02.) Du kannst momentan mit großen Gefühlen rechnen. Auch erotisch dürfte es weiterhin interessant bleiben. Lebe deine Leidenschaft voll aus!

FISCHE (19.02. - 20.03.) Mars steht sehr günstig, regt dich zum Handeln an und weckt auch die Lust und erotische Ambitionen in dir. Mit ein wenig Mut gelingen dir die tollsten Momente.

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° Einseitige Bevorzugung traditioneller Rollen- und Familienmodelle überwinden ° Freie Selbstbestimmung des Zusammenlebens ° Eingetragene Lebenspartnerschaften für alle Formen von Partnerschaft öffnen

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