SANS PARADE Fast vier Jahre ist es her, dass Sans Parade mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum Musikliebhaber und Kriti ker gleichermaßen begeisterten. Ihr aktuelles Album Artefacts steht dem Erstling jedoch in Nichts nach und zeigt auf beeindruckende Weise, zu welch musikalisch-emotionaler Dichte die Finnen imstande sind. Basierend auf gefundenen und gesammelten TextFragmenten gern auch mal vom Nachbartisch mitgehört oder aus religiösen TV-Spots abgeschrieben entstand ein Album, das durch die zu sammenhanglos wirkenden Texte kaum facettenreicher sein könnte. All die Wort-Fetzen spielen irgendeine Rolle im Leben der Bandmitglieder, haben sie auf eine persönliche Art und
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Weise berührt und ihnen Inspiration geliefert. Visuelle und kulturelle Frag mente bilden darüber hinaus auch die Grundlage der Kompositionen. So ent stand Hyperborea beispielsweise in Gedanken an die pagan ritual scene in Andrei Tarkovsky's Film Andrei Rublev und The Premises Of A Life That Could Have Been Yours wurde aus den Erinnerungen an den semireligiösen und moralisierenden Mor genappell an der Gesamtschule gebo ren. Alles in allem ist Artefacts vor allem ein mutiges und herausfordern des Stück (Pop-)Kunst. ¢ Fr, 6. Januar 2017 20.00 Uhr, Waschhaus www.waschhaus.de