CreativeMornings Magazine #14

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Editorial

Wandel, Veränderung, Umwälzung – grundlegend, groß, weitreichend und nachhaltig – das alles sind Schlagworte, die immer wieder auftauchen, wenn es darum geht, den großen Begriff «Revolution» zu beschreiben. Viele Bereiche befinden sich gerade in so einer Veränderung: angefangen vom Energiesektor, der Agenturszene, bis hin zum Musikbusiness. Hatte man früher ein CD-Regal zu Hause stehen, in dem man ganz stolz das neueste Stück zur Schau stellte, ist es aus den heutigen Wohnzimmern verschwunden, denn Files brauchen bekanntlich so etwas nicht mehr. Der heutige Talk wird sich mit den großen Revolutionen im Musikbusiness beschäftigen. Ich freue mich auf Einblicke und Hintergründe zu diesem Thema, das ich als Musikliebhaberin schon teilweise «live» miterlebt habe. Happy creative morning!

Lisa Langmantel, C r e at i v e M o r n i n g s V i e n n a H o s t


content

speaker

i n s p i r at i o n

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H I , VIENNA

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Editorial

Peter Tschmuk

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Special

Poster Challenge Die Sieger-Motive unserer Siebdruck-Aktion

INTERVIE W Professor für Kulturbetriebslehre am Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft (IKM) der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien im Gespräch mit Verena Rumplmair

IMPRINT

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backcover

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Q U OTE

Zitat zum Monatsthema gestaltet von den Typejockeys

speaker's profile

Peter Tschmuk

sponsors AND T e a m

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Neighbours

Hello Ljubljana! Marie-Pascale Gafinen zu Besuch bei CreativeMornings Ljubljana

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I L L U STRATION

zum Monatsthema von Janina Kepczynski

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IMPRINT

NET W ORK

HERAUSGEBER Verein zur Förderung, Vernetzung und Inspiration der Kreativszene

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REDAKTION Lisa Langmantel, Marie-Pascale Gafinen, Christina Hosiner, Florine Kammerer, Thomas Piribauer, Verena Rumplmair, Anna Wacholder, Julia Weithaler

C o ll a b o r a t o r

ILLUSTRATION Portraits in dieser Ausgabe: Anna Hazod Illustration Monatsthema (Cover, S. 18): Janina Kepczynski

Barbara Heiner & Christoph Milek DruckerInnen bei Hand.Sieb.Druck

DRUCK REMAprint Litteradruck AUFL AGE 250

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COPYRIGHT Die Verantwortung für die Inhalte trägt der/die jeweilige AutorIn des Textes. Das CreativeMornings Magazine bietet die Plattform.

Illu s t r a t o r

Konzept Florine Kammerer / BueroApril, Marie-Pascale Gafinen, Thomas Piribauer

Janina Kepczynski Illustratorin, Grafikdesignerin Studio Janinski

Designkonzept Florine Kammerer / BueroApril, Thomas Piribauer

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L ayout  Marie-Pascale Gafinen, Anna Wacholder Projektmanagement Marie-Pascale Gafinen

team

Eva Bertalan

INTERVIEW / TExtredaktion / LEKTORAT Verena Rumplmair

Community Facilitator, Kunsthandwerkerin

KONTAKT vienna@creativemornings.com CREATIVE MORNINGS VIENNA facebook.com/CreativeMorningsVienna twitter.com/Vienna_CM creativemornings.com/vie

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© Wien, 2015

community

Monika Kanokova Community & Content Strategist

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s p e a k e ESSAY r interview

Peter Tschmuck

f o t o : M a g d a l é n a T s ch m uc k

Professor für Kulturbetriebslehre am Institut für Kultur m anagement und Kulturwissenschaft (IK M) der Univ ersität für Musik und darstellende Kunst Wien i n t e r v i e w : v e r e n a r u m p l m a i r 6


s p e a k e ESSAY r interview

Die Musikindustrie unterliegt einem permanenten Entwicklungsprozess. Wie tiefgreifend müssen Veränderungen sein, damit du von einer Revolution sprichst? Eine Revolution tritt in einer Industrie dann ein, wenn sich mehrere Faktoren gleichzeitig ändern. Es reicht nicht aus, dass, wie im Fall der Digitalisierung, eine neue Technologie auftritt; es müssen gleichzeitig auch sozio-kulturelle, wirtschaftliche, rechtliche, politische und, für die Musikindustrie ganz wichtig, ästhetische Veränderungen vonstatten gehen.

Das Wort «Revolution» hat oft einen politischen Beigeschmack. Inwiefern sind die bisherigen Revolutionen in der Musikindustrie politisch motiviert? Die politische Komponente hat bei allen Revolutionen in der Musikindustrie eine wichtige Rolle gespielt. Die Jazz-Revolution der 1920er Jahre hat viel mit der rassistisch motivierten Segregationsspolitik des weißen Establishments gegenüber den Afro-AmerikanerInnen zu tun und ist untrennbar mit der Wanderungsbewegung der in den USSüdstaaten entrechteten Afro-AmerikanerInnen verbunden. Auch die Rock 'n' Roll-Revolution Mitte der 1950er Jahre spielt sich vor dem Hintergrund der aufkeimenden schwarzen Bürgerrechtsbewegung ab und ist gleichzeitig von der Auflehnung der jungen Generation gegenüber ihren erzkonservativen Mittelschichtseltern getragen, die in den 1960er Jahren dann in der Flower-Power- bzw. Hippie-Bewegung und in den Studentenprotesten mündete. Und auch die digitale Revolution ist hochpolitisch. Dabei geht es vor allem um den Konflikt zwischen einem revolutionären Nutzungsverhalten – Stichwort Filesharing – und den Interessen der RechtinhaberInnen, d.h. vor allem den großen Plattenfirmen und deren Musikverlage. So war das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts geprägt von einem Kampf der wichtigsten Akteure der Musikindustrie gegen Tauschbörsen und sogar gegen einzelne FilesharerInnen – siehe Abmahnwesen in Deutschland.

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speaker interview

Trotz aller Industrie dahinter ist Musik eine Kunstform, die allerdings auf völlig anderen Wegen vertrieben wird als z.B. Kunst, die man in Museen findet. Wo liegen die zentralen Unterschiede zwischen den diversen Kunstmärkten? Die Musikindustrie baut auf einem Kopienmarkt auf; deswegen ist das Urheberrecht, das im Englischen nicht zufällig Copyright heißt, von immenser wirtschaftlicher Bedeutung. Bildende Kunst hingegen stellt i.d.R. ein Unikat dar und lässt sich nur auf Umwegen vervielfältigen. Im digitalen Zeitalter sind Kopienmärkte wesentlich stärker von Umwälzungen betroffen. Allerdings wird das sogenannte «Internet of Things» auch in den Unikat-Märkten für eine revolutionäre Umwandlung der Produktions- und Distributionssysteme sorgen.

Wäre es sinnvoll, dass die verschiedenen Märkte voneinander lernen und sich gegenseitig Strategien abschauen? Vor allem sollte den Film-, Verlags-, Games- und Medienindustrien die Musikindustrie als lehrreiches Beispiel dienen, wie mit der digitalen Revolution umgegangen werden soll. Dabei sollte nicht nur auf Veränderungen im Nutzungsverhalten reagiert, sondern pro-aktiv gehandelt und neue nutzerInnenfreundliche Angebote entwickelt werden – sich hinter einem immer restriktiveren Urheberrecht zu verschanzen, reicht nicht aus. Damit werden sich à la longue auch Industrien, die materielle Güter vermarkten, auseinandersetzen müssen, weil auch sie von der digitalen Revolution erfasst werden.

Die Vertriebsmöglichkeiten für Musik werden immer diverser; notwendige Grundlage ist meist ein Internet8


speaker interview

zugang. Schlagen all diese neuen Konzepte in dieselbe Kerbe? Oder gibt es Unterschiede, die sowohl für MusikerInnen, als auch KonsumentInnen spürbar werden? Anders gefragt: Abgesehen von Musikqualität, -auswahl und Bezahlsystem(en): Was unterscheidet die vielen Download- und Streamingplattformen wirklich voneinander? Auf welcher Basis welcher Gesichtspunkte werden MusikerInnen und KonsumentInnen in Zukunft die Entscheidung treffen müssen, auf welcher Plattform sie (ver-)kaufen wollen? Die Entwicklung des Musikkonsums geht in Richtung Verfügbarkeit von Musik rund um die Uhr und von jedem Ort aus. Möglichst viele Musiktitel anzubieten reicht dabei nicht aus, es müssen auch werthaltige Zusatzangebote an die KonsumentInnen gemacht werden. Das können kuratierte Angebote sein, die helfen, sich in der Musikflut zurechtzufinden. Oder interaktive Komponenten, die es Fans ermöglichen, direkt mit den MusikerInnen in Kontakt zu treten, oder auch Zusatzangebote, wie ermäßigte Konzerttickets oder Merchandisingartikel, die in einem Package mit der Musik angeboten werden. Für die KünstlerInnen wird es entscheidend sein, über welche Kanäle sie am besten an ihre Fans herankommen und mehr über ihre Konsumgewohnheiten erfahren. Dabei sind über das Internet gesammelte Daten wesentlich. Ich würde sogar sagen, dass Daten überhaupt das Erdöl des 21. Jahrhunderts sind.

Manchmal bekommt man den Eindruck, es würde mehr über Musikanbieter gesprochen, als über Musik. Tritt die Musik an sich durch Innovationen im Vertriebsbereich immer mehr in den Hintergrund? Es stimmt, dass die digitale Revolution als technologische Revolution wahrgenommen wird. Allerdings hat bereits zuvor in den 1980er Jahren

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speaker interview

ein ästhetischer Wandel eingesetzt, der vor allem durch die TechnoSzene getragen wurde. Der Computer wurde dabei immer mehr zu einem Musikinstrument und hat das Berufsbild der Musikschaffenden gewaltig verändert. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass die digitale Revolution in der Muikindustrie eine EDM-Revolution («Electronic Dance Music») ist. Die ästhetische Komponente der gegenwärtigen Revolution ist daher genauso wichtig wie die technologische.

In den letzten Jahren wenden sich Musikschaffende immer immer öfter von klassischen Labelstrukturen ab und suchen nach Alternativen. Woran krankt es bei den vorhandenen Strukturen? Wer profitiert tatsächlich von diesem System und was könnte für alle Beteiligten besser laufen? In den traditionellen Strukturen in der Musikindustrie stand der Tonträger im Zentrum der Wertschöpfung. MusikerInnen waren daher einseitig von den Labels anhängig, wenn sie ein breites Publikum erreichen wollten. Die digitale Revolution hat nun die Musikschaffenden ins Zentrum der Wertschöpfung gerückt, die nunmehr in der Lage sind, die Musikproduktionen selbst durchzuführen und mit Crowdfunding vorzufinanzieren, digital über Content-Aggregatoren zu verbreiten und über Social-Media-Kanäle Direktmarketing zu betreiben. Im digitalen Zeitalter ist es nicht mehr nötig, sämtliche Rechte an die Lebels zu übertragen, die sich jetzt überlegen müssen, welchen Mehrwert sie den KünstlerInnen bieten können.

Ein Musikstück muss auf Spotify ca. 24.000 Mal gestreamt werden, damit die MusikerInnen gerade mal 100 Euro daran verdienen. Für andere Streaming10


Mit Musikstreaming lässt sich derzeit für MusikerInnen kein relevantes Einkommen erzielen. Allerdings ist Streaming ein wichtiger Teil des Vermarktungs-Mix. Es hilft, Aufmerksamkeit zu generieren und kann wertvolle Informationen über die NutzerInnen liefern. Die wichtigste Einkommensquelle sind für InterpretInnen die derzeit boomenden Live-Musikveranstaltungen geworden. Diese lassen sich aber gut im Zusammenhang mit dem Verkauf von Musik in physischer und digitaler Form kombinieren.

1.800 1.500 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200

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2012

2005

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Tschmuck@mdw.ac.at

und Downloadplattformen sehen die Zahlen ähnlich traurig aus. Wie lässt es sich auf einem zunehmend von solchen Diensten dominierten Markt als MusikerIn finanziell überleben?

musicbusinessresearch.wordpress.com musikwirtschaftsforschung.worpress.com

speaker interview


speaker interview

Um wen herum ist die Industrie aktuell wirklich organisiert: KonsumentInnen, Vertrieb oder MusikerInnen? Geht es beim Kauf von Musik tatsächlich noch um das Werk und die Kreativen dahinter, oder spielen iTunes, Spotify und Co. jetzt die zentralen Rollen? Wie wird sich diese Rollenverteilung in Zukunft entwickeln? Die Musikschaffenden stehen nunmehr im Zentrum der musikwirtschaftlichen Wertschöpfung und mutieren immer stärker zu Artepreneurs, die sich mit Hilfe eines Managements selbst vermarkten müssen. Zusätzlich kommt es zu einer Verschmelzung zwischen Produktion und Konsum – der Prosumption. Dazu gehören Sampling und Mash-ups, die allerdings rasch an die BREAKFAST CHECK Grenzen des bestehenden Urheberrechts stoßen. Wegweisend für die aktuellen EntM orgen m uff el oder F r ü h au f st e h e r ? wicklungen ist eine Zeile des Rappers und Ich stehe zwar nicht besonders gern Musikentrepreneurs Jay Z, der auf sich in aller Herrgottsfrüh auf, kann aber am Morgen bzw. am Vormittag am produkbezogen rappt: «I'm not a business man, tivsten arbeiten. I'm a business, man!»

Ka ffee oder T ee? Unbedingt schwarzer Assam- oder Ceylon-Tee mit Milch!

Wie sieht dein ideales Frühstück aus? Nach englischem Vorbild mit Rührei, gebratenem Speck, Würstchen, Champignons, Bohnen, Bratkartoffeln und gebratenen Tomaten. Das lässt sich aber nur am Wochenende verwirklichen..

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ZUKUNFT


C o ll a b o r a t o r

Revolutionen sind druckbar

Barbara Heiner & Christoph Milek Drucker*Innen bei Hand.Sieb.Druck Wir sind Barbara und Christoph – gemeinsam arbeiten wir unter dem Namen HAND.SIEB.DRUCK. Hand.Sieb.Druck versteht sich als Anlaufstelle für Personen, die sich für die Drucktechnik des Siebdruckens interessieren. Es gibt die Möglichkeit, bei uns den Prozess der Herstellung eines Druckes in Workshops zu erlernen, außerdem bieten wir aber auch Assistenz bei der eigenen Durchführung von Arbeiten im künstle-

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o.l.: belichtetes Sieb; o.r.: Farbe wird mit dem Rakel durch's Sieb gedrückt; u.r.:fertiger Druck;

C o ll a b o r a t o r

rischen Kontext an. Wenn weder das eine noch das andere für einen interessant ist und man sich einfach nur über ein paar fertige Drucke auf Anfrage freut, ist man bei uns auch richtig – wir drucken es für dich!

Wir arbeiten ausschließlich mit wasserbasierten Siebdruckfarben und verzichten auf den Einsatz von schädlichen Lösungsmitteln. Durch unsere Kooperation mit der offenen Siebdruckwerkstatt dasviadukt, bei der wir seit mehreren Jahren die Workshops leiten dürfen, sind wir in der glücklichen Lage, bei vielen spannenden Projekten dabei sein zu können und schätzen diesen Austausch sehr. Wien hat sich in den letzten Jahren in vielen Bereichen zum positiven verändert. Wir freuen uns, diese Entwicklung im Bereich des Siebdruckens gemeinsam mit dasviadukt fortzuführen.

handsiebdruck.at barbara@handsiebdruck.at christoph@handsiebdruck.at +43 660 7338827

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SPE C IA L

Poster challenge 1 ye ar Cr e ativ eMor nings Vienna- Ser ies Anlässlich des einjähren Jubiläums von CreativeMornings Vienna haben wir zur Poster-Challenge unter dem Motto Morning aufgerufen. Das Interesse und die eingereichten Werke aus der CMVIE Community haben uns sehr gefreut – vielen, vielen Dank für eure Motive! Wir haben sechs Gewinnerwerke gekürt, die wie schon angekündigt, mit dem aufwendigen Siebdruckverfahren zu «Limited Editions» werden (Auflage pro Motiv: 50 Stück). Ganz herzlich möchten wir uns bei allen TeilnehmerInnen, den Siebdruck-Profis von HAND.SIEB.DRUCK und unserem Papiersponsor Mondi bedanken. Also, schnappt euch einen Rahmen und den Siebdruck eurer Wahl und bringt Farbe und a little bit of CreativeMornings in eure Wohnräume, Büros, Co-Workingspaces oder Ähnliches :) Viel Freude damit! Euer CreativeMornings Vienna Team

richard klippfeld

Cornelia Gleichweit

richard.klippfeld@gmx.net richardklippfeld.com

co.gleichweit@gmail.com

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Special

QUOTE    Das Zitat zum Monatsthema «Revolution» auf der folgenden Doppelseite wurde vom Wiener Schriftgestaltungs- und DesignBüro Typejockeys umgesetzt – unter Verwendung ihrer Schriftfamilie Vito, erhältlich auf typejockeys.com

Daniela Höllmüller

karin lachmann

behance.net/dhoelli

WIR Design Agency karin@wir.agency

ÜBER VITO: Vito ist eine kraftvolle und zugleich elegante Sans Serif Familie mit 60 Schnitten. Die Bandbreite an Fetten und Weiten schafft enorme typographische Flexibilität – perfekte und harmonische Kombinationen für MagazinGestaltung, Packaging oder Corporate Designs. Maskulin und sportlich für Adrenalinjunkies, glaubwürdig und kultiviert für seriöse Typographen, mit ein bisschen Bling Bling für die High Snobiety.

TYPEJOCKEYS.AT hello@typejockeys.com +43 1 890 11 71 Henriettenplatz 8/6, 1150 Wien

silvia weber

Natascha Safarik

hi@silviaweber.at silviaweber.at

Kalligraphie & Grafikdesign hallo@tintenfuchs.net, tintenfuchs.net

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Gesetzt in Henriette von




Illu s t r a t o r

Janina Kepczynski Illustr ator in, Gr afik designer in Studio Janinski

Rebelliert das innere Kind, musst du etwas 채ndern. 22


Illu s t r a t o r

Als Tochter zweier Tänzer schwinge ich seit jeher lieber den Pinsel als das Tanzbein. Nach dem Studium für Grafik und Werbung und einer damit verbundenen Odyssee durch die Werbewelt, wandte ich mich wieder dem zu, was ich als Kind am liebsten getan habe: Zeichnen.

Fragte man mich als Kind, was ich denn einmal werden wolle, war meine Antwort «Comiczeichnerin oder Tierärztin». Aus dem Plan mit der eigenen Tierarztpraxis wurde nichts, dafür spielen Natur, Mensch und Tier nach wie vor eine zentrale Rolle in meinen Arbeiten.

Zu meinem Glück lassen sich die beiden Disziplinen Werbung und Illustration gut verbinden, weshalb ich nun als selbstständige Illustratorin unter dem Namen Janinski für Werbeagenturen (dasuno) und Magazine tätig bin. Während meines Auslandsjahres in der Klasse für Illustration in Rotterdam ­bildete sich ein internationales Kollektiv. Mit Freund­Innen aus Bristol, Barcelona, Paris und ­A msterdam tauschen wir uns über Trends aus und arbeiten an freien Projekten.

janinski.com facebook.com/janinski.illustration +43 650 3503888 janina.kep@gmail.com Schönbrunnerstraße 119/21

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TEAM

NO HEARTBEAT, NO SERVICE.

Eva Bertalan

Communit y Facilitator, Kunsthandw er k er in

Ich bin Wienerin aus Leidenschaft, hier geboren und immer noch gerne hier zuhause. Ich interessiere mich für Alles, Neugier ist mein dritter Vorname. Ich probiere viel Neues aus – «scare yourself daily» ist ein gutes Motto. Auch wenn ich immer gerne Kunst-Hand-werklich zu Gange bin, konnte ich mich noch nie auf eine Richtung festlegen. Alles ist so spannend und ein Leben viel zu kurz, um alles was mich interessiert, unterzubringen. Zeichnen, Weben, Keramik, Tanzen, Schattentheater usw.

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TEAM

Ich bin eine unverbesserliche Optimistin  –  nicht zufällig, sondern aus Überzeugung.

Das Gute und Wertvolle in allem und jedem zu sehen, ist ein Schritt, um die Welt ein bisschen zu verbessern. Meine zeichnerischen Ambitionen gehen derzeit in Richtung «doodles», oder glamouröser gesagt: «grafische Mitschriften» von Vorträgen. Ich liebe die Herausforderung, Gehörtes schnell in möglichst verständliche Bilder umzusetzen. Einmal im Monat mache ich daher für die Vorträge bei CreativeMornings Vienna «doodles». Ich glaube an eine Revolution der kleinen Schritte Vieler, die in jedem von uns beginnt, mit Umdenken – einem neuen ­Gedanken.

eva.bertalan@me.com facebook.com/brightdaylightvisuals +43 660 4662779

Doodles – CreativeMornings Vienna, 2015

Ich finde nichts so spannend wie Menschen. Die Arbeit mit Menschen ist nicht nur mein Beruf, sondern auch meine Leidenschaft und Berufung. Ich leite ein Nachbarschaftszentrum (www.nachbarschaftszentren.at), ein Platz, an dem Menschen zusammenfinden und durch unser aller Unterschiedlichkeit soviel mehr möglich wird, als jeder Einzelne von uns umsetzen könnte. Nachdem ein Job allein nicht reicht, habe ich derzeit einen kleinen Projektspace im 15. Bezirk, wo ich Ausstellungen und andere Events organisiere.

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Community

Nichts fängt mit einem großen Schritt an. Es sind immer kleine Schritte, die zählen.

MONIKA KANOKOVA Communit y & Content Str ategist Ich war nie eine von denen, die sich einschüchtern haben lassen. Mit 14 habe ich das Internet für mich entdeckt und damals schon Wildfremde auf ICQ zu meiner Liste hinzugefügt. Nächtelang habe ich mich mit Menschen online unterhalten und so auch immer mehr gelernt, auf die Kommunikationsund Kulturunterschiede zu achten. Nun aber, wie kommt man denn von einer Modeschule und einem Studium der Innen­­architektur zu dem Beruf «Community Manager» und was macht man da eigentlich so? Angefangen hat alles mit der Frage:

Braucht die Welt noch mehr Kleider? Später habe ich das Wort «Kleider» durch «Stühle» ersetzt. Und ich dachte: Eigentlich nicht.

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Community

Jetzt, wo alle von Social Web sprechen, braucht die Welt virtuelle Archi­ tekten, die sich mit dem Informations­fluss und Datenaustausch beschäftigen; Menschen, die sich mit dem Bauen virtueller Räume befassen, digital entstandene Beziehungen fördern und Brücken zwischen «Sender» und «Empfänger» schaffen. Es ist nämlich so, dass es im Internet vor allem um das «ich, ich, ich» geht, und daher ist es wichtig, dass es jemanden gibt, der die «wir»Perspektive im Auge behält. Das soziale Web ist noch jung und es liegt in unserer Hand, die Richtung und den Ton zu bestimmen. Dadurch, dass wir uns eines neuen Mediums bedienen, könnte man meinen, wir sind diejenigen, die die Kommunikation revolutionieren.

nicht finden, daher beschloss ich kurzerhand, selbst diese (für mich) so wertvolle Information anderen zur Verfügung zu stellen. Das E-Book «This Year Will Be Different: The insightful Guide to becoming a Freelancer» ist für alle, die selbst überlegen, den Weg in die berufliche Freiheit zu beschreiten. Wer also nach Tipps, Tricks, Stories und Interviews sucht, um in den Creative Industries Fuß zu fassen, der kann #TYWBD auf Amazon finden. Wer lieber mit mir plaudern möchte, der findet mich auf Instagram (@kathmo) oder Twitter (@mkanokova). Ich freue mich, von euch zu hören!

Ich persönlich spezialisiere mich auf Netzwerkbildung und Kundenkommunikation und mache das seit Ende 2014 als selbstständige Community & Content Strategin. Mittlerweile arbeite ich mit Kunden wie Kickstarter, taliaYstudio oder auch der New Yorker Werbeagentur Badger & Winters. Das klingt alles durchaus etabliert, doch muss man dazu sagen, dass es noch vor wenigen Monaten nicht ganz so war. Kurz nachdem ich bei der Wirtschaftskammer mein Vorhaben gemeldet habe, begann ich im Netz zu recherchieren, wie man es denn am besten mit der Selbstständigkeit so anstellt. Das, was ich wirklich wissen wollte, konnte ich

mkanokova.com/blog thisyearwillbedifferent.com linkedin.com/in/monikanicoletta twitter.com/mkanokova instagram.com/kathmo monikanicoletta@gmail.com

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Say Hello to our Neighbours

Im März reiste ich nach Slovenien und besuchte dort das CreativeMornings Event in Ljubljana. Ich wusste nichts, erwartete alles und wurde empfangen von einem Haufen groĂ&#x;artiger, inspirierender und herzlicher Menschen! Auf den folgenden Seiten stellen sich ein paar davon vor.

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TE X T : M a r i e - P a s c a l e G a f i n e n

Hello Ljubljana!


N e i g h b o u r s : Sl o v e n i a

Gregor Zakelj

F o u n d e r a n d A r t d i r e c t o r a t VBG H OST C REATIVE MORNINGS L J U B L J ANA Gregor started out years back focused on web and motion design. But even as a young creative/art director the growing passion towards illustration, typography and graphics design drove him out of the agency world.

He started his own design studio - Visual Brain Gravity and in the same time became a Young creative of the year and presented Slovenia in Cannes. He has won numerous international and domestic design awards (Volvo Design Award, SOF, Brumen, golden European Design Award, golden Golden Drum). Besides occasional lVectures and exhibitions he has also been a member of Golden Drum jury and the Slovenian 足Advertising Festival for several times.

Dimension Two Longboard

Currently he is building brands for a verity of industries ranging from music to sports. He discovered importance of studio sideproject with his brands of longboards and emphasizing his claim that good design is for good clients.

visualbraingravity.com info@vbg.si

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N e i g h b o u r s : Sl o v e n i a

Polona PaCnik

Teja Ideja

Illu s t r at o r – S p e a k e r C REATIVE MORNINGS L J U B L J ANA M a r ch

Teja Ideja designs colourful range of products she decorates with patterns you might find familiar. She draws her inspiration from the memories of the past. Her images wrap you in the warm nostalgic embrace.

G r a p h i c a n d Pat t e r n D e s i g n , c o n c e p t and Brand Development

raised with utmost care in Ljubljana, Slovenia, studied without a care in the world in Paris, France lacking sense, full of sensibility, mind wicked and tongue sweet, likes movies with complicated plots and music with simple rhythm, learned how to draw with ink and how to write with humor; Bookish.

Tejas simple graphic landscapes are recognizable miniatures of European cities. With each postcard you send, Teja appeases her restless nature and desire to travel.

polonapolona.com

tejaideja.com

Polona@polonapolona.com

tejaideja.tumblr.com facebook.com/TejaIdejaIO

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N e i g h b o u r s : Sl o v e n i a

Matej de Cecco

Milanka FabjanCiC

Illu s t r at i v e d e s i g n e r , i llu s t r a t o r , ch a r a c t e r d e s i g n e r a n d c o m i c a r t i s t

i llu s t r a t o r a n d a n i m a t o r Milanka Fabjanˇciˇc is an illustrator and animator, who tells stories through stills, objects and moving images. She graduated in Painting at the Academy of Fine Arts in Ljubljana with an animated short and has since been working with various clients, besides running an illustration based brand HA HA!.

Matej de Cecco is an illustrative designer, illustrator, charac ter designer and comic artist. Lately he’s been illustrating mainly for youth magazines and books, but his work also includes illustrating for ad agencies, packaging, animation, games and much more! Currently he is sharing a working space with Milanka Fabjanˇciˇc and Teja Ideja and four other creative professionals in Ljubljana.

milanka.si milankafabjancic.tumblr.com/ vimeo.com/milanka facebook: Ha ha

matejdececco.daportfolio.com matejdececco@gmail.com

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WE LIKE Außergewöhnliche Ideen, die Eindruck hinterlassen — die sich ins Gedächtnis brennen! Das sechsköpfige Designer-Team rund um Bernhard Rameder entwirft und produziert schöne Dinge, die manchmal ein bisschen verrückt sind und uns staunen lassen: Ziegelsteine, die zu wertvollen Award-Statuen mutieren. Direct Mails, für die selbst Minzblätter hauchdünn gebrannt werden und Formen aus feinem Papier, die sich zu Objekten — ja sogar stabilen Sesseln entfalten. Rausgebrannt entwickelt und produ ziert für Sie Lösungen, die auffallen. Mit modernster Lasertechnologie und je nach Material können unterschied lichste Effekte erzielt werden.

Mit der Rausgebrannt-Musterbox stellen wir Ihnen einen Auszug an Umsetzungsbeispielen zur Verfügung, die Ihnen helfen sollen das Ausmaß unserer Möglichkeiten zu erkennen. Rausgebrannt besteht aus zwei Brennpunkten in Wien: Das Designbüro Hier arbeitet das junge Team an Lösungen für Unternehmen und Agenturen. Es entstehen innovative Designs, ausgefallene Produkte oder auffällige Werbematerialien. Die Produktionshalle An diesem Ort werden alle Ideen umgesetzt. Als Einzelstücke oder in großen Mengen und in Verbindung mit Lasertechnologie.

Nach einem Materialtest entscheiden Sie, ob das Ergebnis Ihre Anforderung erfüllt.

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TO OPEN UP

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office@rausgebrannt.at

rausgebrannt.at

VIENNA DESIGN WEEK, FEDRIGONI //ENTWICKLUNG VON WÜRFELN AUS PAPIER

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SPONSORS & TEAM

Lisa Langmantel

Ch r i s t i n a H o s i n e r

Th o m a s P i r i b a u e r

Gastgeberin Rebranding & Strategy @lisalangmantel lisalangmantel.at

Magazin Grafik-Design christina-hosiner.at

Magazin Grafik-Design thomaspiribauer.com

Fl o r i n e K a m m e r e r

Verena Rumplmair

Co-Gastgeber UX & Game-Design imagilabs.com

Magazin Visuelle Kommunikation & Illustration BueroApril.com

Text/Magazin Kommunikation, Presse& Öffentlichkeitsarbeit

E V A B ERTA L AN

A n d i e K at s c h t h a l e r

Organisation Mary Poppins @brightdaylight

Communications Copycrafter @thegrumpygirl katschthaler.com

H a r a l d E c k m ü ll e r

S o p h i e D o blh o f f - D i e r Organisation Industrie- & Grafik-Design doblhoff-dier.at

M a r i e - Pa s c a l e G a f i n e n Magazin Kommunikationsdesign & Illustration gafinen.com

Al i c e K at t e r Social Media Social Media Strategy @alicekatze

V i c t o r i a K o ll e r Fotografie Editorial-Design & Fotografie victoriakoller.at

Danke für die unterstüzung!

Th o m a s S t r o bl Technik/Organisation Jack of all trades thomas-strobl.com

Anna Wacholder Magazin Grafik-Design & Illustration annawacholder.at

Julia Weithaler Magazin Grafik-Design & Lettering dschuleia.com


C U RATED BY REMAPRINT L ITTERADR U C K

Studio März «Deal with it» Studio März, Märzstraße 7, A - 1150 Wien Kuratiert von REMAprint Litteradruck


s p e a k e r ’s p r o f i l e in zweiter Auflage sein Standardwerk Dr. Peter Tschmuck, ist Professor für Kulturbetriebslehre am Institut für KulturPeter «Creativity and Innovation in the Music Industry». Seit 2012 gibt Peter management und Kulturwissenschaft (IKM) Tschmuck Tschmuck das «International Journal der Universität für Musik und darstellende mdW for Music Business Research» heraus Kunst Wien. Er forscht zur Musikwirtund ist Initiator der Vienna Music schaft, Ökonomik des Urheberrechts, Kunst- und Kulturökonomik, Kulturpolitik sowie Business Research Days. Regelmäßig erscheinen zum Kulturmanagement. Er lehrt zudem an der Aufsätze und Kommentare im Blog zur MusikWU und der Donau-Universität Krems. 2010 wirtschaft in deutscher und englischer Sprache: war er Gastprofessor an der James-Cook-Univer- musikwirtschaftsforschung.wordpress.com und musity in Townsville (Australien). 2012 erschien sicbusinessresearch.wordpress.com

NOTES ✎

CREATIVEMORNINGS.com/VIE

fb/CreativeMorningsVienna

@vienna_cm

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