CreativeMornings Magazine #16

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#16 ACTION

August 2015, Wien



Editorial

Mit dem heutigen Event sind wir einem unserer Ziele näher gekommen: Jede Facette des Events und eurer Experience mit CreativeMornings Vienna so inspirierend wie möglich zu gestalten. Deswegen mag ich auch die CreativeMornings Themen im heurigen Sommer so gerne; sie haben uns dazu angeregt, neue Arten von Vorträgen auszuprobieren. Bei unserer letzten Veranstaltung haben wir die Community eingebunden, diesmal wird es actionreich. Passend zum Thema „Action“ gibt es eine Performance. So viel sei verraten: auch für den Geschmackssinn gibt’s Action – bei „KitchenSoundPerformance“ ist der Name Programm. Ich wünsche euch einen herrlichen Augustausklang mit viel Eis, Aperols, kaltem Bier und Wassermelone! 3, 2, 1 … ACTION!

Lisa Langmantel, C r e at i v e M o r n i n g s V i e n n a H o s t


content

speaker

i n s p i r at i o n

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Editorial

Kitchen Sound Performance

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Titi Laflora im Gespr채ch mit Verena Rumplmair

H I , VIENNA

IMPRINT

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Q U OTE

Zitat zum Monatsthema

INTERVIE W

backcover speaker's profile

Kitchen Sound Performance

sponsors AND T e a m

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gestaltet von den Typejockeys

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I L L U STRATION

zum Monatsthema von Claudia Domongos


IMPRINT

NET W ORK

HERAUSGEBER Verein zur Förderung, Vernetzung und Inspiration der Kreativszene

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REDAKTION Lisa Langmantel, Marie-Pascale Gafinen, Christina Hosiner, Florine Kammerer, Thomas Piribauer, Verena Rumplmair, Anna Wacholder ILLUSTRATION Illustration Cover & Monatsthema: Claudia Domongos Illustration Vorsatzpapier: Marie-Pascale Gafinen Portraitillustrationen: Florine Kammerer

C OMM U NIT Y & MONATSI L L U

Claudia Domongos

DRUCK REMAprint Litteradruck

Schneidermeisterin, Modeschöpferin, Mode- & Designpädagogin

AUFL AGE 250 COPYRIGHT Die Verantwortung für die Inhalte trägt der/die jeweilige AutorIn des Textes. Das CreativeMornings Magazine bietet die Plattform.

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Konzept Florine Kammerer / BueroApril, Marie-Pascale Gafinen, Thomas Piribauer

Community

Designkonzept Florine Kammerer / BueroApril, Thomas Piribauer

Peter Phobia Künstler & Illustrator

L ayout  Katrin Bichler

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INTERVIEW / TExtredaktion / LEKTORAT Verena Rumplmair

Lilo Krebernik

KONTAKT vienna@creativemornings.com

Projektmanagement Thomas Piribauer

Community Designer, Illustrator & „Concierge“ im Adhocpad

CREATIVE MORNINGS VIENNA facebook.com/CreativeMorningsVienna twitter.com/Vienna_CM creativemornings.com/vie © Wien, 2015

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Speaker interview

Kitchen sound performance Titi Laf lora gründete zusammen mit Fräulein Terpsi und dem Musiker K EINK EIN die KitchenSoundPerformance. Hier erzählt sie uns, wie es dazu kam, über das Verhältnis von Kochen und Musik, und warum Kochen mehr als ein Handwerk sein kann. i n t e r v i e w : V e r e n a Ru m p l m a i r

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Speaker interview

Was passiert während einer KitchenSoundPerformance? Fühlt ihr euch in dieser Situation eher als Köchinnen oder als Schauspielerinnen? Bei der KitchenSoundPerformance (KSP) geht es darum, dass Geräusche, die während des Kochprozesses entstehen, abgenommen werden, bewusst gehört und anschließend zu einem Klangteppich verwoben werden. Nachdem ein Gericht vollendet ist, wird es sofort dem Publikum serviert. Wir sind keine SchauspielerInnen sondern PerformerInnen. Die KSP ist eine performative und kollaborative Aktion.

Die Menschen hinter KSP kommen ursprünglich aus sehr unterschiedlichen Bereichen. Wie habt ihr euch und den gemeinsamen Nenner aus Kochen und Musik, Theorie und Praxis gefunden? So zufällig, wie Zufälle es wollen. Aber was uns drei verbindet, ist die Neugierde und Offenheit für Experimentierfreude sowie die Kraft der Diversität und Kombination.

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Speaker interview

kitchensoundperformance.net

Hat sich das Konzept von der Idee bis zur ersten Performance verändert? Oh ja. Die KSP befindet sich im dauernden Veränderungsprozess. Zuerst gab es die Idee und das intensive Wollen, einfach zu tun. Die erste Performance war im Vergleich zu jetzt sehr roh, sehr ungeschliffen. Wir fühlten jedoch, auch aufgrund der Reaktionen unseres Publikums, dass wir hier etwas initiiert haben, das großes Potential innehat. So begannen wir ein Konzept und eine Struktur zu entwickeln, die nie abgeschlossen sein wird.

Was hattet ihr bei der Entwicklung von KSP vor Augen: Kochen und die dabei entstehenden Geräusche, oder Musik, die sich dem Instrument Küche bedient? Es ging uns darum, die Geräusche, die während eines Kochprozesses entstehen, in die Wahrnehmung zu integrieren, indem wir auch mit den verschiedenen Sounds spielen und diese in eine Art Gericht verwandeln.

Seht ihr eine KSP als einen zwar gescripteten, aber intuitiven Vorgang? Oder kommt die Idee eher aus einer theoretischen Annäherung, die in der Praxis in kulinarischen, also sinnlichen Genüssen mündet? Die KSP kommt aus dem sinnlichen Umgang mit Kochen und Essen. Es gibt eine Struktur, damit wir ein Gefühl für das Zeitkorsett haben. Die Vorgänge, die während der KSP geschehen, sind sehr intuitiv.

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Speaker interview

Essen ist etwas basal menschliches, organisches. Das akustische Ergebnis einer KSP hingegen sind artifizielle Soundscapes. Spielt dieser Gegensatz eine Rolle für euch? Für uns ist es kein Gegensatz, sondern eine Erweiterung und Ergänzung des Kochprozesses. Genauso wie die Produkte ihre Textur und Konsistenz verändern so, verändern sich auch die Klänge. Aus einem Bund Basilikumblätter wird während der Verarbeitung ein cremiges Pesto, aus einer knackigen Nuss wird ein grooviger Rhythmusteppich.

Wäre es treffend, eure Performance mit Koch-MusikAnalogien zu beschreiben, z.B. die KöchInnen als MusikerInnen zu sehen? Prinzipiell wollen wir uns in keiner Schublade wiederfinden. Wenn man trotzdem versuchen möchte in Analogien zu denken, dann würden wir es am ehesten so sehen: Die Nahrungsmittel und die Kochutensilien sind die Instrumente. Die KöchInnen und der Sounddesigner sind die InstrumentalistInnen. Die Komposition ist der gesamte performative Akt.

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Speaker interview

BREAKFAST CHECK M orgen m uf f el oder F r ü h au f st e h e r ? Titi Laflora: Geübte Frühaufsteherin Fräulein Terpsi: Spätmuffel KeinKein: Fröhlicher Spätaufsteher

Ka ff ee oder T ee? Titi Laflora: Kaffee Fräulein Terpsi: Kaffee KeinKein: Kaffee

Wie sieht dein ideales Frühstück aus? Titi Laflora: Capuccino, Buttercroissant mit selbstgemachter Erdbeermarmelade, 1 Zigarette Fräulein Terpsi: Kaffee, Mohnflesserl mit Butter oder Topfengolatsche und 1 Zigarette KeinKein: 3 verschiedene Wecker, frisch gepresster Saft und viel Zeit

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Speaker interview

In einer Drehbuch-Übung an der Uni meinte ein Dozent einmal, dass jemand, der gerne (und gut) kocht, auch gute Drehbücher schreibt. Sind KöchInnen die kreativeren Menschen? Menschen, die in der Lage sind, gerne und gut ohne Rezept zu kochen, aufgrund von Geschmackserfahrungen, Kombinationen, Niederlagen und Erfolgen, und diese Fähigkeiten der Kreativität auf andere Bereiche übertragen können, dann ja.

Kochen wird gemeinhin als Handwerk gesehen. Würdest du so weit gehen, es als Kunsthandwerk zu bezeichnen? Es ist so wie bei anderen Handwerksberufen, dass sich ein künstlerischer Umgang entwickeln kann. Wenn wir dem Handwerk die entsprechende Intensität, Leidenschaft und Perfektion widmen, kann es sehr wohl ein Kunsthandwerk werden.

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QUOTE    Das Zitat zum Monatsthema „Action“ auf der folgenden Doppelseite wurde vom Wiener Schriftgestaltungs - und Design-Büro Typejockeys umgesetzt – unter Verwendung ihrer Schrift Carabelle, erhältlich auf typejockeys.com ÜBER CARABELLE: Carabelle basiert auf dem Entwurf Calipso der Schriftgießerei Nebiolo. Neu gezeichnet, durch viele originelle Details erweitert, wurde sie revitalisiert. Die edel-süße Carabelle ist ein eleganter Begleiter für Cup Cake-Läden, Hochzeitseinladungen oder kulinarische Reisen durch die Genuss-Welt.

TYPEJOCKEYS.AT hello@typejockeys.com +43 1 890 11 71 Henriettenplatz 8/6, 1150 Wien


Ă„t k Arnold Schwarzenegger


sh cn Gesetzt in Carabelle von




C o m m u n i t y & M o n a t s i llu

Dear Past, thank you for all the lessons. Dear Future, I am ready. Und Action!

CLAUDIA DOMONGOS

SCHNEIDER MEISTER IN, MODESCHÖPFER IN, MODE - & DESIGNPÄDAGOGIN

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C o m m u n i t y & M o n a t s i llu

Ich werde zu Alice im Wunderland sobald ich ein Stoffgeschäft betrete. Ich verliere jedes Zeitgefühl und genieße die Farben und Muster. Beim Betasten der Stoffe spielt sich vor meinem inneren Auge ein Feuerwerk ab. Küsst mich die Muse, weiß ich auf den ersten Blick, was aus einem Stoff entstehen wird – und zwar bis ins kleinste Detail. Die Arbeit als Schneidermeisterin bedeutet für mich das Feingefühl bei der Schnittkonstruktion, die Konzentration bei der Verarbeitung, die Präzision bei der Passform, die Vorfreude auf das fertige Kleidungsstück – zusammengefasst: es ist meine

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Berufung. Inspiriert von der heimischen Natur und meinen Tauchreisen nach Südostasien arbeite ich zurzeit an eigenen Stoffdesigns. Zudem plane ich Anfang 2016 mein eigenes Modelabel („Domongos“) zu gründen, das für nachhaltige Mode mit Raffinesse stehen wird – geradlinig, elegant, selbstbewusst.

DOMONGOS.com claudia@domongos.com +43 699 18 20 01 89


C OMM U NIT Y

Bananas, Golf & Rock'n'Roll!

PETER PHOBIA Künstler & Illustr ator Mit Skateboarding hat alles angefangen. Die bunten Grafiken auf den Boards, sowie die Designs auf T-Shirts und Stickern der Skateboard-Firmen faszinierten mich als Jugendlicher sehr. Zudem kam ich durch das Skaten auf den Straßen und in verlassenen Fabrikgebäuden, in denen wir uns früher eigene SkateRampen bauten, mit Graffiti in Kontakt.

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C OMM U NIT Y

Was damals als Hobby begann, hat sich nun seit einigen Jahren zu einer Leidenschaft entwickelt, welche mir die Freiheit gibt, meine Ideen umzusetzen , mit Leuten zusammenzuarbeiten, die ich schätze, und meinen Tag so einzuteilen, wie ich mÜchte.

Inhaltlich versuche ich in meiner Arbeit die Grenzen zwischen Illustration und Kunst aufzuheben und zu vermischen. NatĂźrlich gibt es oft Unterschiede zwischen Auftragsarbeiten und freien Arbeiten, jedoch ist mir wichtig, in beiden Feldern mit narrativen Elementen zu arbeiten. Das Ziel meiner Arbeit ist es, eine visuell ansprechende Welt zu erschaffen, in der ein Standpunkt kommuniziert oder der Betrachter zum Nachdenken angeregt wird. Dabei lasse ich mich beispielsweise von absurden Situationen des Alltags, bis hin zu Popkultur, den Medien oder manchmal auch nur einer Banane inspirieren.

PETERPHOBIA.com hello@peterphobia.com

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C OMM U NIT Y

Lilo Krebernik Designer, Illustrator & „Concierge“ im adhocPAD Mir geht vieles oft zu langsam, ich bin ungeduldig und daher ist es nicht verwunderlich, dass ich mir mehr auflade als eigentlich nötig. Angreifen und tun hat mich seit jeher mehr interessiert als abwarten und Tee trinken. Das führt zu Projekten, die zusätzlich zu meinem Dayjob als Grafikdesigner und Illustrator für Action sorgen. Meine sechs Meter große Lemming- Skulptur zum Beispiel. Oder das adhocPAD, das ich seit vier Jahren in Wien betreibe – ein Hybrid aus Gemeinschaftsbüro, Werkstatt, Ausstellungsfläche, Eventlocation und Artist

in Residence-Programm, der Aktivitäten zulässt, die in dieser Form sonst nicht möglich wären: Toy Design Workshops, Siebdruck, Info-Veranstaltungen, Skatesessions mit Pro-Skateboardern, Screenings von Dokumentarfilmen, akustische Konzerte und Ausstellungen mit jugendlichen Asylwerbern sind nur ein Teil des Ganzen. Alles unter einem Dach zu vereinen ist nicht neu, braucht aber einen guten Plan und ständige Bereitschaft, Dinge zu verbessern oder zu ändern. Zum Glück habe

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C OMM U NIT Y

Bei uns ist immer was los, unsere Kinder und unsere Location sorgen für volles Programm!

adhocpad.com adhocPAD – creative hub & project space Kienmayergasse 22, 1140 Wien facebook.com/adhocpad adhocrates.net

ich mit meiner Freundin Kathi jemanden, der sich darauf einlässt und einen enormen Teil dazu beiträgt. So wurde ein altes Fuhrwerkerhaus nach unserenVorstellungen adaptiert und wird jetzt bespielt. Action steht an der Tagesordnung, egal ob von beruflicher Seite oder weil unsere drei Kids quer durchs Büro laufen. Was meine Projekte und die Location so spannend macht ist: mit viel Aktivität geht es leichter! Kinder zeigen einem sehr gut, was getan werden muss; sie werden irgend-

wann unrund wenn nichts weitergeht. Ausstellungen, Workshops und Netzwerkevents bedienen zu einem großen Teil unsere Interessen, Themen wie Characterdesign, Streetart und Skateboarding kommen regelmäßig vor. Natürlich ist alles familienfreundlich und kindertauglich, man muss sich nur darauf einlassen! Wer sich das anschauen will, ist herzlich willkommen. Infos zu Aktivitäten im adhocPAD finden sich auf der Website und auf Facebook.

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SPONSORS & TEAM

Lisa Langmantel

Ch r i s t i n a H o s i n e r

Th o m a s P i r i b a u e r

Gastgeberin Rebranding & Strategy @lisalangmantel lisalangmantel.at

Magazin Grafik-Design christina-hosiner.at

Magazin Grafik-Design thomaspiribauer.com

Fl o r i n e K a m m e r e r

Verena Rumplmair

Co-Gastgeber UX & Game-Design imagilabs.com

Magazin Visuelle Kommunikation & Illustration BueroApril.com

Text/Magazin Kommunikation, Presse& Öffentlichkeitsarbeit

E V A B ERTA L AN

A n d i e K at s c h t h a l e r

Organisation Mary Poppins @brightdaylight

Communications Copycrafter @thegrumpygirl katschthaler.com

H a r a l d E c k m ü ll e r

S o p h i e D o blh o f f - D i e r Organisation Industrie- & Grafik-Design doblhoff-dier.at

M a r i e - Pa s c a l e G a f i n e n Magazin Kommunikationsdesign & Illustration gafinen.com

Al i c e K at t e r Social Media Social Media Strategy @alicekatze

V i c t o r i a K o ll e r Fotografie Editorial-Design & Fotografie victoriakoller.at

Danke für die unterstützung!

Th o m a s S t r o bl Technik/Organisation Jack of all trades thomas-strobl.com

Anna Wacholder Magazin Grafik-Design & Illustration annawacholder.at

Julia Weithaler Magazin Grafik-Design & Lettering dschuleia.com


illu.at

C U RATED B Y REMAPRINT L ITTERADR U C K

Nur wer sich das Unmรถgliche zum Ziel setzt, kann das gerade noch Mรถgliche erreichen. Viktor Frankl

remaprint.at


s p e a k e r ’s p r o f i l e Titi Laflora absolvierte ein Studium für Touristik poniert. Die Idee zu KitchenSoundPerformance und Kochlehre, danach führte sie ihr Weg über die entsteht und konkretisiert sich, als die im MusikHotellerie, Projekt- und Eventmanagement und und Tanzbereich umtriebige Fräulein Terpsi dazu Kommunikationsdesign.Seit stößt. Die erste Veranstaltung sechs Jahren verwirklicht sie 2012 macht KünstlerInnen Foodkonzepte und Essprojekte, kitchensoundperformance und Publikum Lust auf mehr. bei denen sie immer wieder Seither entwickelt das Trio über Geräusche stoplert, die während des Kochens entstehen. Sie lernt den das Konzept und die Struktur der KitchenSound­ Musiker KEINKEIN kennen, der unter anderem Performance ständig weiter und erfreut sein PubliElektronik / Jazz /Rock / Noise -Projekte realisierte kum visuell, akustisch und nicht zuletzt kulinarisch. und seine Sounds größtenteils aus Samples kom- Mehr dazu auf kitchensoundperformance.net

NOTES ✎

CREATIVEMORNINGS.com/VIE

fb/CreativeMorningsVienna

@vienna_cm

@vienna_cm

#viecm & #creativemornings


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