CreativeMornings Magazine #12

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# 12 Humility

Wien, April 2015

it’s for you, it’s free, it’s NETWORKing, Yeah!



Illustration links: Marie-Pascale Gafinen

Ich kann mich gut an Anfang Jänner erinnern. Basecamp, neue Nachricht vom HQ, sollte ich lesen: Die neuen Monatsthemen sind da. Schnell drüber geschaut und bei April hängen geblieben: Humility. Aha. Leo muss herhalten – Übersetzung: Demut. Ein interessantes und vielfältiges Thema, vor allem im Kontext des kreativen Arbeitens. Ich freue mich sehr, dass wir dieses Monat Erwin Bauer als Sprecher gewinnen konnten und bin gespannt, welchen Zugang er zu diesem Thema wählt.

E i n e n i n s p i r i e r e n d e n Ta l k !

L i s a L a n g m a n te l , C r e at i v eM o r n i n g s V i e n n a H o s t P.S.: Nicht vergessen, am 29. Mai feiern wir unser einjähriges Jubiläum – fett im Kalender anstreichen und stay tuned! :)


content

speaker

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H I , VI E NNA

Editorial

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IMPRIN T

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sponsors AND T e a m

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IN T E RVI E W

Erwin K. Bauer

Der Landwirt, Typograf und Grafikdesigner im Gespräch mit Verena Rumplmair

backcover speaker's profile

Erwin K. Bauer

i n s p i r at i o n

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QUOTE

Zitat zum Monatsthema

gestaltet von den Typejockeys

16 E SSA Y

Humility

Harald Triebnig von der Journalistengruppe paroli über das Monats­t hema „Humility“

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ILL U S T RA T ION

zum Essay von Daniela Weiss


IMPRINT

N E T W ORK

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ILL U S T RA T OR i n

HERAUSGEBER Verein zur Förderung, Vernetzung und Inspiration der Kreativszene REDAKTION Lisa Langmantel, Marie-Pascale Gafinen, Christina Hosiner, Florine Kammerer, Thomas Piribauer, Verena Rumplmair, Anna Wacholder ILLUSTRATION Portraits in dieser Ausgabe: Thomas Piribauer Illustration Monatsthema (Cover, S. 18): Daniela Weiss

Daniela Weiss

DRUCK REMAprint Litteradruck

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COPYRIGHT Die Verantwortung für die Inhalte trägt der/die jeweilige AutorIn des Textes. Das CreativeMornings Magazine bietet die Plattform.

C o l l a b o r at o r

BueroApril

Visuelle Kommunikation

24 Team

Michaela Mab Hamajova Tribal Bellydance

AUFL AGE 250

Konzept Florine Kammerer / BueroApril, Marie-Pascale Gafinen, Thomas Piribauer Designkonzept Florine Kammerer / BueroApril, Thomas Piribauer L ayout  Christina Hosiner Projektmanagement Thomas Piribauer INTERVIEW / TExtredaktion / LEKTORAT Verena Rumplmair KONTAKT vienna@creativemornings.com CREATIVE MORNINGS VIENNA facebook.com/CreativeMorningsVienna twitter.com/Vienna_CM creativemornings.com/vie © Wien, 2015


s p e a k e r i n te r v i ew

Erwin K. BAuer

Gelernter Landwirt, Typograf, Grafikdesigner & Gr端nder von buero Bauer

i n te r v i ew : Ve r e n a Ru m p l m a i r

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s p e a k e r i n te r v i ew

Der Begriff Demut hat von der Antike bis ins Christentum und die moderne Philosophie eine lange Geschichte. Was verstehst du heute unter Demut? Für mich persönlich trifft es am ehesten der Begriff Bescheidenheit. Zu wissen, dass man für jedes Erlebnis, jede Begegnung dankbar sein muss. Sich bewusst zu machen, dass dazu Glück und vor allem andere Menschen gehören. Die Erkenntnis, im Leben nicht alles selbst im Griff haben zu können, führt zu Demut.

Im Zusammenhang mit Demut geht es immer um Beziehungen. Bei den Römern war es das Herr-KnechtVerhältnis, im Christentum das Verhältnis zwischen Geschöpf und Schöpfer. Inwiefern würdest du heute die Beziehungen zwischen KundInnen und DesignerInnen als equivalent bezeichnen? Zu etwas Größerem aufzublicken hat im Idealfall mit Bewunderung zu tun. Personen dafür zu bewundern, weil sie außergewöhnliche Fähigkeiten oder Ideen, eine beeindruckende Haltung oder Ausstrahlung haben, kann ein Grund sein. Ich unterscheide da nicht zwischen KundInnen, DesignerInnen oder anderen Menschen. Mir geht es um den Menschen an sich. Man sollte allen mit Respekt und Offenheit begegnen.

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s p e a k e r i n te r v i ew

Wie in jeder Beziehung spielt aber auch Macht eine Rolle. Gibt es in deiner Arbeit zwischen AuftraggeberInnen und -nehmerInnen Machtkämpfe und wie gestalten sie sich? Die römischen Herren hatten Sklaven, da war das Verhältnis klar definiert. Auch wenn der Faktor Geld in einem Auftragsverhältnis naturgemäß eine gewisse Dominanz bedeutet, kann man das heutige AuftraggeberInnen-DesignerInnen-Verhältnis keineswegs damit vergleichen. Je smarter AuftraggeberInnen sind, desto weniger setzen sie ihre führende Position dafür ein, ihre Wünsche oder Forderungen im Designprozess durchzusetzen.

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s p e a k e r i n te r v i ew

Erlebst du das Pochen auf eine Machtposition im Arbeitsprozess als störendes Element? Versuchen AuftraggeberInnen mit Druck ihre Interessen durchzusetzen, ist das schnell kontraproduktiv. Unmotivierte DesignerInnen machen keine guten Entwürfe. Geht die gestalterische Vision verloren, entsteht kein starkes, sondern ein schwaches Bild. Damit ist den AuftraggeberInnen nicht gedient, auch wenn einzelne Details buchstäblich nach Wunsch ausgeführt wurden.

Konstruktiv wird es dann, wenn beide Seiten ihre angestammten Rollen leben, verstehen und danach handeln. AuftraggeberInnen kommen mit einer Frage oder Problemstellung zu uns. Wir stellen im Gegenzug durchaus viele Fragen, um detailliert darüber nachdenken zu können, wie die beste Antwort, die beste Lösung aussehen kann. In dieser „Ping-Pong-Phase“ ergibt ein Wort das andere. Wenn man sich gut versteht, macht das beiden Seiten Spaß und ist der Beginn einer guten Arbeitsbeziehung.

Macht rollentreues Verhalten die Zusammenarbeit einfacher, weil erwartbarer? Sobald sich die Rollen verändern, muss das von beiden Seiten gewünscht und vor allem definiert werden. Selbstverständlich können auch KundInnen gute Designideen oder DesigerInnen gute Unternehmensideen für ein Projekt beisteuern. Zu definieren ist aber immer, wer in welchem Bereich die Entscheidungen trifft.

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buerobauer.com

Kann es auch anders ablaufen?


s p e a k e r i n te r v i ew

Ansonsten werden nicht nur die Expertisen der Beteiligten untergraben, sondern auch der Gesamtprozess unklar und damit ineffizient.

Würde es sich lohnen, die klassischen Rollen aufzubrechen und neue Wege zu gehen? Ein Weg, diese klassischen Muster aufzubrechen, sind strukturiert gestaltete, moderierte Workshops mit dem Ziel, in der Frühphase einer Projekt- bzw. Produktentwicklung Ideen zu sammeln, diese zu clustern und zu bewerten. In diesem interaktiven Arbeitsrahmen können alle gleichberechtigt Input liefern: von ProduktanwenderInnen über ForscherInnen, MarketingexpertInnen, ControllerInnen, KünstlerInnen oder DesignerInnen. Ich erlebe so ein offenes Setting immer als sehr befruchtend, weil sich völlig neue Blickwinkel erschließen. Die Diskussion um andere Sichtweisen und Problemlösungskompetenzen führt dann zu überraschenden Ergebnissen.

Macht das auch für die weitere Umsetzung Sinn? In der tatsächlichen Realisierung im nachfolgenden Designprozess sollten die Rollen und damit die Aufgaben festgeschrieben sein. Das ist alleine schon deshalb notwendig, weil klar definiert sein muss, wer welche Leistung um welchen vereinbarten Betrag und bis wann erbringt. Hier steht die Ergebnisorientierung und die Klarheit des Prozesses im Vordergrund, um festgesetzte Ziele auch wirksam zu erreichen.

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s p e a k e r i n te r v i ew

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s p e a k e r i n te r v i ew

Der christlichen Interpretation von Demut zufolge ist die Beziehung vom Schöpfer zu seinem Geschöpf ein sehr einseitiges Machtverhältnis. Lässt sich das Prinzip auf den Designbereich anwenden? Wer hat schlussendlich die Macht über Design: Kunde oder Designer? Dazu müsste man definieren, was (visuelle) Gestaltung umfasst. Klassischerweise denkt man an die Gestaltung der Form, von Oberfläche, vielleicht auch noch Textierung oder Medienwahl. Klarerweise beginnt Gestaltung wesentlich früher: bei der Ideenfindung für ein Produkt, bei der Zusammenstellung eines Teams von ExpertInnen, bis zur finalen technischen BREAKFAST CHECK Umsetzung und dem Vertrieb. Wenn GestalterInnen gründlich arbeiten, analysieMorg en m uf f el ode r F r ü h au f st e h e r ? ren, strukturieren, bewerten, selektieren Ich stehe gerne früh auf, wenn es draußen und organisieren, dann haben sie oft den hell ist. Das ist im Winter schwieriger, im Sommer einfach. Es wäre sowieso gesünbesten Überblick über ein Projekt. Vor der, wieder mehr im Rhythmus der Natur allem auch deshalb, weil der Blick von mit dem Sonnenstand zu leben. außen einfacher und objektiver ist. Noch dazu bringen sie die Essenz eines Projekts in Form und kommunizieren sie. Ka f f ee oder T ee? Morgens ein guter, schwarzer Tee, am Für AuttraggeberInnen stellt sich die besten eine kräftige Ostfriesenmischung. Frage, wie sie diese spezielle, erweiterte Zucker braucht es nicht, wenn der Tee zu (Design-)Kompetenz der GestalterInnen stark wird, etwas Milch. für sich nutzen können. Eine der Wie sieht dein ideales Frühstück aus? Je nach Tag und Uhrzeit kann es sehr einfach sein oder schon zu einem Brunch werden. Da gibt es dann alles, was Kühlschrank, Keller und Garten hergeben.


besten Methoden ist das Zuhören – eine Qualität, die viele DesignerInnen auch haben. Dazu brauchen beide Seiten ein gutes Maß an Demut, aber zugleich braucht es die Begegnung auf Augenhöhe, mit Respekt.

QUOTE ☛

Kann es so etwas wie „gesunde Demut“ geben? Demut schließt selbstbewusstes Handeln nicht aus. Sie ist aber ein gesunder Gegenpol zu Eitelkeit, Narzissmus und Selbstüberschätzung. In dieser Beziehung tut Demut allen gut. Es tut gut, sich selbst weniger wichtig zu nehmen.

Über Premiéra: Premiéra ist eine Buch-Schrift, die speziell für die Arbeit in kleinen Schriftgrößen entwickelt wurde und sich sehr gut für große Textmengen eignet. Die hohe x-Höhe und die kurzen Ober- und Unterlänge sorgen für immese Lesbarkeit auch in Größen jenseits der 5 pt. Die Familie umfasst drei Schnitte, Premiéra Book sowie Premiéra Bold und Premiéra Italic für Auszeichnungen. Die Kapitälchen, Ligaturen, stilistischen Alternativen und sieben verschiedene Zahlenformate lassen das Gestalterherz höher schlagen.

TYPEJOCKEYS.AT hello@typejockeys.com +43 1 890 11 71 Henriettenplatz 8/6, 1150 Wien

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mehr als


Schein! Gesetzt in PremiĂŠra von


E SSA Y

Humility

TEXT: Harald Triebnig Harald.Triebnig@gmx.at paroli-magazin.at

E s s a y z u m T he m a d e s M o n at s

Danke dafür, dass du mir immer mit der Gabel in die Hand gestochen hast, damit du und nicht ich das letzte Faschierte Laibchen bekommst. Danke dafür, dass du meiner Puppe das Bein ausgerissen hast. Meinem Fahrradreifen die Luft ausgelassen hast. Meinen Ball in den Garten des Nachbarn geworfen hast, vor dem ich mich so gefürchtet habe. Danke dafür, dass du in der Schule immer den Lehrern erzählt hast, dass ich gar nicht krank bin, sondern nur mit meinen Freunden am Teich. Danke dafür, dass du Mutter gesagt hast, wer die Weihnachtskekse schon am vorletzten Adventtag gegessen hat. Danke dafür, dass du dich immer hinter mir versteckt hast, wenn Vater nach Hause kam und die Tür zu unserem Zimmer eingetreten hat.

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Danke dafür, dass du nie gesagt hast, wohin du gehst, wie lange du weg bleibst und wann du wiederkommst. Danke dafür, dass ich sonntags immer gehofft habe, dass du nicht kommst, damit es nicht wieder Streit gibt. Danke, dass es die Bescherung zu Weihnachten schon immer um drei Uhr gab, weil du noch zu deiner neuen Familie musstest. Danke dafür, dass ich dich so oft aus deinem Stammlokal abholen musste, weil du nicht mehr laufen konntest. Nicht einmal mehr fahren. Danke dafür, dass du deine Hand gegen Mutter erhoben hast und ich deswegen die Polizei rufen musste.


E SSA Y

HArald Triebnig Danke dafür, dass du immer so viele Zigaretten in der Wohnung geraucht hast, sodass ich am nächsten Tag in der Schule noch danach gerochen habe. Danke dafür, dass du immer geschrien hast, obwohl ich auch nichts dafür konnte, dass Vater nicht da war. Danke dafür, dass du in deiner Wut immer so schnell mit dem Auto gefahren bist, dass ich vor Angst weinen wollte, mich aber nicht getraut habe. Danke dafür, dass du immer „Gut“ gesagt hast, wenn ich dich gefragt habe, wie es dir geht, ich aber das Gegenteil gesehen habe. Danke dafür, dass du Vater niemals verlassen hast. Niemals verlassen wirst.

Danke dafür, dass du Harald Triebnig, Jahrgang 1988, mich in den dunklen lebt in Wien, hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und kalten Keller studiert und ist als freischaffengeführt hast. Wo es der Journalist tätig. Als Mitglied der paroli-Redaktion arbeitet er nach Heizungsöl, an neuen Darstellungsformen im frischer Wäsche und Online-Journalismus. alten Kartoffeln gerochen hat. Danke dafür, dass du mich gezwungen hast mein T-Shirt auszuziehen, dann die Hose, dann die Unterhose. Danke dafür, dass du dir deine Hose bis zu den Knien hinuntergelassen hast und deine Unterhose zur Seite geschoben hast. Danke dafür, dass du mich berührt hast, mich gestreichelt hast und mich so schön angesehen hast. Danke dafür, dass du niemandem davon erzählt hast. Und danke dafür, dass ich es niemanden erzählen konnte.

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i l l u s t r at o r i n

Daniela Weiss

Il lustr ation, U X Design, Sk etch notes

litto.eu@gmail.com ssiew-eu.tumblr.com behance.net/ssiew dribbble.com/ssiew

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i l l u s t r at o r i n

Zuerst die Pflicht, dann die Kür?

Mein dreißigjähriger Lebensweg war bisher immer mit einem Wechselspiel aus klagvollem Fügen und klagloser Hingabe verbunden. Zuerst ging ich den pflichtbewussten Weg, Gymnasium mit Mathematik-Schwerpunkt, Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Ausblick auf bessere Berufschancen. Kopfentscheidungen hauptsächlich, Kürübungen blieben meist aus. Dennoch ertappte ich mich in manchen Situationen der zeitlosen Hingabe bei willkürlichen Kreativausbrüchen, die sich in illustrativen Darstellungen auf den BWLManuskripten äußerten. Nach vollendeter Pflicht entschied ich mich 2009 ganz anders als erwartet und studierte Kommunikationsdesign an der Graphischen in Wien. Illustration, Corporate und Editorial Design erhellten meinen Alltag. 2012 begann ein brodelndes Agenturleben in Amsterdam und Berlin. User Experience, Web Design und Sketchnotes waren die Zutaten.

Amsterdam ist ausgiebig gedeckt, mit viel Liebe zum Detail und fein dosierten Prozessabläufen. Berlin ist wie Kuchen mit einer ordentlichen Portion „Erste Sahne“Projekten, Startup-Glasur und zuckersüßen Inspirationsquellen. Beides habe ich mit vollem Genuss ausgekostet, gut angesetzt und 2014 nach Wien gebracht. Das Wechselspiel bleibt auch dieses Jahr, nur nicht klagend.

Denn die Würze im Leben, so sehe ich das, ist ein ausgewogener Mix aus Pflicht und Kür. Deshalb belege ich mit Illustrationen und freien Arbeiten mein täglich Brot. Es schmeckt einfach besser so und gibt mir die richtige Portion Ausgewogenheit für Projekte jeglicher Art.

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C o m m u n i ty

Was wäre das Leben, wenn wir nicht Mut hätten, etwas Verrücktes zu riskieren? – Vincent van Gogh

bueroapril

V isu el l e Kom mu n ik ation Der April ist wohl der perfekte Monat, um mein Studio vorzustellen. BueroApril liebt den April! Die Vielfalt und Bandbreite des ganzen Jahres, die dieser Monat für uns bereithalten kann, war unter anderem die Inspiration für den Studionamen – außerdem bin ich ein Aprilkind!!

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Ich bin Illustratorin und Kommunikationsdesignerin. Als letztere arbeite ich unter dem Studionamen BueroApril. Nach den Arbeitserfahrungen bei DASUNO, ME&friends und Vault49 in NYC und alessandridesign arbeite ich seit einigen Jahren auf eigene Faust im schönen Wien. Die


Dior Retail Studies Buchpräsentation für Christian Dior Für und mit dasuno Domaine L a Louviere Corporate Design und Labels Für und mit alessandridesign CreativeMornings Maga zine Zusammen mit Marie-Pascale Gafinen, Thomas Piribauer und Anna Wacholder

Studioschwerpunkte sind Editorial Design, Corporate Design, Packaging und Hochzeitspapeterie. In meinen Arbeiten gibt es eine lange Tradition von „Do what you love“-Projekten, die meist nicht als bezahlte Jobs starten, sondern arbeitsintensive, ehrgeizige und oft etwas verrückte freie Projekte sind. In meiner „Love Story“ reiht sich ein wahnwitzig riesiges Ausstellungsprojekt an die Gründung einer Off-Space Galerie, gefolgt von der Mitinitiierung des Designer- und Künstlerkollektivs dasviadukt, für das eine Siebdruckwerkstatt in Wien installiert wurde. Mein aktuelles „Do what you love“-Projekt ist seit einem Jahr das CreativeMornings Magazine.

Wenn man, wie ich, den Beruf auch als Hobby betreibt und der Kopf von selbst neue Dinge erschafft, ohne dass dem eine Bestellung vorangeht, dann passieren diese Herzensprojekte von ganz alleine und es findet sich immer irgendwo eine Minute, die dafür verwendet werden kann – und eine kleine Ecke im Hirn, die schon mal grübelt. Gleichzeitig Fluch und Segen, aber wenn dann bezahlte Jobs daraus werden und die Kunden genau die Dinge bestellen, die du am liebsten machen willst, ist das einfach wunderbar!

BueroApril.com Florine Kammerer +43 699 19 02 99 68 A-1020, Wien mail@BueroApril.com

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T E AM

Michaela Mab Hamajova Tribal Bellydance

Ich kann endlose Stunden an Orten der Begegnung verbringen. Meine Religion ist Performance Art – so „live“ wie nur möglich, geplant oder ungeplant – sobald die Musik spielt, wird alles zur Kunst. Auf die Frage „Was machst du?“ darf ich mit breitem Grinsen antworten: „Ich tanze!“ Als ich vor fast zehn Jahren zufällig das erste Video dieses modernen Bauchtanzes, des Tribal Style Bellydance, entdeckt habe, war mir sofort klar, dass

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ich lernen muss so zu tanzen, egal wie schwierig es ist. Das Gefühl ist weiterhin da, ich werde nie aufhören zu tanzen, zu lernen, aufzutreten und zu unterrichten. Ich bin Teil der Tanzgruppe Wüstenrosen und eine Hälfte des Nakari Duo, das ein internationales Tribal Festival in Wien organisiert und einen europaweiten Terminkalender für Tribal Events anbietet, zu denen wir teilweise selber fahren. Ich habe Freundinnen und Freunde auf der ganzen Welt, die ich durch die gemeinsame


Stay Humble. Hustle Hard. – Jennet Liaw

Leidenschaft zu diesem Tanz gefunden habe. Wir alle wurden durch diesen Tanz verändert, und geformt – ein endloser Prozess, der unheimlich viel Spaß macht. „Was machst du sonst?“ Ich kann Stunden im Internet verbringen. Dann reihe ich Wörter aneinander, Erinnerungen an Reisen und Zurückkommen, an fremde und gleichzeitig familiäre Orte, die ein Stück meines Herzens behalten haben. Wo Worte nicht genug sind, lasse ich Bilder sprechen. Manchmal verstecke ich mich hinter meiner analogen Praktica Kamera und schaue mir die Welt durch den kleinen Sucher an. Die Magie von analogem, akustischem, spontanem ist, wonach ich immer suche. Der Wunsch alles festzuhalten, mit anderen Menschen zu teilen, sich über Distanzen zu verbinden – erfüllt durch digitale Möglichkeiten. Meine Blogs beginne ich mit Tintenfeder auf dem gelblichen Papier meiner Notizbücher und dem analogen Film meiner Kamera. Meine Tänze haben ihren

Ursprung in Inspirationsfunken – unerwartete Situationen, die unvermeidlich flüchtig sind, aber einen unlöschbaren Eindruck hinterlassen. Meine Fotos, vor sowie hinter der Kamera, entstehen entweder im Vorbeigehen an spannenden Orten, oder mit viel Planung mit Freunden bei Kerzenlicht, Wein und Schokolade. Spontane Entscheidungen sind die kreativsten und Bauchgefühl ist der beste Regisseur. Ob vor der Kamera oder auf der Bühne: Ich schlüpfe in ein Kostüm, eine Rolle und die Kunst entfaltet sich. Ungewöhnliche Situationen entstehen, die manche einfach nur „das Leben“ nennen.

michaelamabdance@gmail.com Tribal Bellydance: nakari.info; caravanseray-vienna.info +43 676 319 32 49 michaelamab.blogspot.com facebook.com/lilith47 @Lilith47

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SPONSORS & T E AM

Danke

DAS CREATIVEMORNINGS TEAM

Für die unterstüzung:

Li s a L a n gm a n t e l G a s t g e b e r IN Rebranding & Strategy @lisalangmantel Harald Eckmüller C O - GAS T G E B E R UX & Game-Design imagilabs.com EVA BERTALAN ORGANISAT ION Mary Poppins @brightdaylight S o phi e D o b l h o f f - Di e r ORGANISAT ION Industrie- & Grafik-Design doblhoff-dier.at M a r i e - Pa s c a l e G a f i n e n MAGAZIN Kommunikationsdesign & Illustration gafinen.com SU P P ORT

Wenn Du eine Anzeige im CreativeMornings Magazine schalten möchtest: vienna@creativemornings.com

CREATIVEMORNINGS.com/VIE a l l e a u s g a b e n z u m n a ch l e s e n : issuu.com/vienna_cm

A n d i e K at s c h t h a l e r C o m m u n i c at i o n s Copycrafter @thegrumpygirl katschthaler.com A l i c e K at t e r SO C IAL M E DIA Social Media Strategy @alicekatze Vi c t o r i a K o l l e r Fotografie Editorial-Design & Fotografie victoriakoller.at Th o m a s P i r i b a u e r MAGAZIN Grafik-Design thomaspiribauer.com V e r e n a R u mp l m a i r Text/Magazin Kommunikation, Presse& Öffentlichkeitsarbeit

Ch r i s t i n a H o s i n e r MAGAZIN Grafik-Design christina-hosiner.at

Th o m a s S t r o b l T ech n i k / O r g a n i s at i o n Jack of all trades thomas-strobl.com

F l o r i n e K a mm e r e r MAGAZIN Visuelle Kommunikation & Illustration BueroApril.com

ANNA w a c h o l d e r MAGAZIN Grafik-Design & Illustration annawacholder.at

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illu.at

C u r a te d b y Re m a p r i n t l i tte r a d r uc k

Ich warte dem체tig auf Druckauftr채ge S o n j a RuSS

remaprint.at


s p e a k e r ’s p r o f i l e Erwin K. Bauer wurde zum alpenländischen Land- des Experiments und der Diskussion. Er hält natiwirt, Typografen und Grafikdesigner ausgebildet. onal und international Vorträge sowie Workshops, ist Mitglied fachspezifischer Bevor er das interdisziplinäre DeJuries und schreibt regelmässig signstudio buero bauer gründete, erwin K. Bauer über Design. arbeitete er bei Total Identity in Gelernter L andwirt, Amsterdam. Erwin K. Bauer ver- T ypograf & GrafikDesigner Selbstinitiierte Projekte – wie das tieft die Auseinandersetzung mit Gestaltung und vernetzt die praktische Arbeit des Labor der Vienna Design Week oder die Typopassage, Büros mit dem noch jungen Feld der Designfor- das Mikromuseum für Gestaltung von und mit schung. Seine langjährige Unterrichtstätigkeit an Schrift – geben starke Impulse für einen lebendider Universität für angewandte Kunst und weite- gen Designdiskurs. Fachartikel und -bücher dokuren Institutionen bietet hier ein spannendes Feld mentieren Forschung und Wissen.

NOTES ✎

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