CreativeMornings Magazine #9

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it’s for you, it’s free, it’s NET WORKing, Yeah!

Wien, Januar 2015

# 9 U G LY



Illustration links: Marie-Pascale Gafinen, bearbeitet von Thomas Piribauer Illustration Cover: David Mathews

Ein neues Jahr beginnt und man nimmt sich viel vor. The „ugly side“: Die Erkenntnis, dass das Loslegen gar nicht so leicht und das Neue immer ein hartes Stück Arbeit ist, aber auch die Erfahrung, dass selbst große Ideen oft klein anfangen müssen. The „beauty“ an jedem neuen Jahr: Die vielen Chancen, etwas neu anzufangen und zu entdecken, die Gelegenheit, Dinge zu evaluieren und zu verbessern und eine Portion mehr an Motivation. Wir von CreativeMornings Vienna kennen beide Seiten sehr gut und haben befunden, dass „the ugly side“ kein Grund sein sollte, nicht zu starten. Deswegen haben wir schon begonnen, zwölf inspirierende Events für 2015 auf die Beine zu stellen – denn jetzt ist ein guter Zeitpunkt loszulegen.

Auf ein inspirierendes 2015!

Lisa Langmantel, C r e at i v e M o r n i n g s V i e n n a H o s t 3


content

speaker

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H I , VIENN A

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Editorial

Marcel Koehler

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IMPRINT

sponsors A ND T e a m

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I L L USTR A TOR

David Mathews

INTERVIE W Der Fotograf im Gespräch mit Verena Rumplmair

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C OMMUNIT Y

BACKCOVER speaker's profile

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NET W ORK

Marcel Koehler

Stefan Mayer & Christian Begusch Seite Zwei – Bureau für Design

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C OMMUNIT Y

Katharina Mischer & Thomas Traxler mischer'traxler studio


IMPRINT

i n s p i r at i o n

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Ugly

Lukas Wagner von der Journalistengruppe paroli über das Monats­t hema „Ugly“

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I L L USTR A TION

zum Essay

von David Mathews

20 Q UOTE

Zitat zum Thema „Ugly“

gestaltet von den Typejockeys

HERAUSGEBER Verein zur Förderung, Vernetzung und Inspiration der Kreativszene REDAKTION Lisa Langmantel, Marie-Pascale Gafinen, Florine Kammerer, Thomas Piribauer, Anna Wacholder ILLUSTRATION Portraits in dieser Ausgabe: Anna Wacholder Illustration Monatsthema (Cover, S. 16): David Mathews DRUCK REMAprint Litteradruck AUFL AGE 250 COPYRIGHT Die Verantwortung für die Inhalte trägt der/die jeweilige AutorIn des Textes. Das CreativeMornings Magazine bietet die Plattform. Konzept Florine Kammerer / BueroApril, Marie-Pascale Gafinen, Thomas Piribauer Designkonzept Florine Kammerer / BueroApril, Thomas Piribauer L ayout  Thomas Piribauer Projektmanagement Florine Kammerer INTERVIEW / TExtredaktion / LEKTORAT Verena Rumplmair KONTAKT vienna@creativemornings.com CREATIVE MORNINGS VIENNA facebook.com/CreativeMorningsVienna twitter.com/Vienna_CM creativemornings.com/vie © Wien, 2015


speaker interview

Marcel Koehler visual communication & photography interview: Verena Rumplmair

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speaker interview

Da ich eine Baulehre absolviert habe und wir später beim Arbeiten immer wieder die Fehler der Bauverantwortlichen ausbügeln mussten, kam mir der Gedanke selbst Architekt zu werden. Allerdings waren die Ansprüche in den Fächern Chemie, Physik und Mathematik größer als meine Motivation. Deshalb habe ich einen gestalterischen Weg einge­ schlagen und bin bis heute sehr zufrieden mit dieser Entscheidung. Das Technische hat also nur einen peripheren Eindruck bei mir hinter­lassen. Heute hilft es mir bei Studioaufbauten und ande­ ren praktischen Dingen, wie etwa ein Bild an die Wand nageln. Solange ich mich erinnern kann, haben Hässlichkeit oder Schönheit für mich nichts mit Aussehen, sondern mit Verhalten, Situationen oder dem Wesen von Dingen zu tun. Das bekommen wir schon früh durch Märchen beigebracht, z. B. dem Froschkönig: Was hässlich ist kann

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marcelkoehler.com

Lieber Marcel, du hast einen vielfältigen, teils tech­ nischen, teils künstlerischen Ausbildungs­hintergrund. Heute unterrichtest und arbeitest du als Fotograf. Haben diese unterschiedlichen Einflüsse deine Sichtweise auf und Definitionen von Hässlichkeit beeinflusst?


speaker interview

schön sein und umgekehrt. Hässliches und Schönes existieren also gleichzeitig und bedingen einander, oft in derselben Person oder demselben Ding. Auch im Alltag kann man sehr gut beobachten, wie eng das Hässliche mit dem Schönen verknüpft ist.

Zinefair Wien mit dasviadukt

Welchen Zugang zu Ästhetik möchtest du deinen Studenten vermitteln? Jemand, der gestalterisch arbeitet, sollte seine eigene Ästhetik entwickeln und eine nachvollziehbare Begründung dafür finden, warum seine Ästhetik so sein muss, wie sie ist, ohne allerdings „Weil ich es schön finde“ zur Begründung hin­ zuzuziehen. In angewandten Bereichen bestimmt immer die Funktion die Ästhe­ tik und nicht umgekehrt. Wenn etwas gut aussieht, aber seine Funktion oder seinen Zweck nicht erfüllt, haben die Gestalter grundsätzlich etwas falsch gemacht. Im Auftragsbereich gelten noch mehr Parameter als das eigene ästhetische Empfinden. Das sollte zwar mit einfließen, aber nicht bestimmendes Kriterium sein. Im freien Arbeiten ist es genau umgekehrt, aber auch in künstlerischen Arbeiten ist die Ästhetik kein vordergründiges Ausdruckskriterium, sondern das Resultat, das Wesen der Arbeit.

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speaker interview

Was ist für dich persönlich „ugly“? Wenn bei etwas soviel Unangenehmes zusammenkommt, dass ich sprachlos bin und dann froh darüber, dass „Wäh, ist das hässlich“ alles vereint, was ich sagen will. Das Schöne finde ich auch hässlich. Da kommt mir zuviel Angenehmes zusammen.

Ist das Gegenstück zu „hässlich“ automatisch „schön“? Hältst du solche Kategorisierungen für möglich und sinnvoll? Definitiv, zu „hässlich“ kann nur „schön“ als Gegenstück dienen. Zu mehr sind die beiden Begriffe nicht in der Lage. Man braucht etwas, um schnell und vereinfacht seine Empfindung ausdrücken und mittei­ len zu können, dafür gibt es diese Adjektive. Um den ersten, spontanen und meistens ergreifenden Eindruck zu erklären sind sie auf jeden Fall sinnvoll, um eine differenzierte Beobachtung zu beschreiben aber überhaupt nicht.

Gibt es objektive Kriterien für Hässlichkeit? Oder sind eher Emotionen dafür verantwortlich, dass wir etwas hässlich finden? Nein, das sind absolut subjektive Wahrnehmungen. Was wir als hässlich empfinden ist in vieler Hinsicht relativ. Man kann zwar Kriterien aufstellen, die die Allgemeinheit als hässlich empfindet, aber das kann nur eine zeitlich und örtlich begrenzte Bestandsaufnahme sein. Ich sage nur: Schlaghose oder Halskrause. Unsere eigenen Erfahrungen, unsere gesellschaftliche, geistige, kulturelle und kunstgeschichtliche Entwick­ lung prägen das Bild des Hässlichen. Im Visuellen sind wir speziell von unseren Sehgewohnheiten (z.B. unserer Schreibrichtung) abhängig und werden von unserem vorhandenen Bildwissen beeinflusst.

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seventeen Kamil 2010 Wien

speaker interview

In deinem Projekt „Seventeen“ beschäftigst du dich mit sehr unterschiedlichen Arten von Selbst­ inszenierung und machst dadurch die Ambivalenz von Schönheits­ empfinden deutlich. Wie ist die Idee zu dem Projekt entstanden? Den ersten Impuls gaben die Mitte der 2000er auf­ gekommenen Modeblogs. Die Bloggerin Mary Scherpe hat bei uns in der WG übernachtet als sie hier zur Fashion Week eingeladen war. Sie hat fokussiert fest­ gehalten und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wie modisch interessierte Menschen auf der Straße aussehen. Doch die Extravaganz der Mode­szene hat mich dabei nicht interessiert. Menschen kaufen sich Kleidung, die sie persönlich als so geeignet ansehen, dass sie sich damit auf die Straße trauen. Das gilt für „Exoten“ genauso wie für „Normale“. Mich interessiert, wie sich Mode im Normalen ausdrückt. Es gibt eine offensichtliche Differenz zwischen Bekleidung im Stadtbild und den Abbildungen in Modemaga­ zinen. Da sich bei Jugendlichen die eigene Inszenierung sehr stark über die Bekleidung ausdrückt und vor allem noch nicht prägend festgelegt ist, war die gezeigte Altersgruppe eine logische Schlussfolgerung.

Angenommen jemand bezeichnet eine der porträtierten Personen tatsächlich als hässlich: Wäre das Provozieren einer so extremen Reaktion im Sinne des Projekts, z. B. um die Bandbreite individuellen Schönheitsempfindens aufzuzeigen?

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speaker interview

Es ist zumindest nichts Verwerfliches dabei, also legitim, so etwas zu behaupten. Es ist ja eine subjektive Wahrnehmung, die an sich nicht mehr diskussionsfähig ist. Es ist daher nicht provoziert, sondern im schlimmsten Fall unüberlegt – ein guter Beweis für individuelles Schönheitsempfinden.

Kann „Seventeen“ als eine von vielen Sicht­weisen auf „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“ gelesen werden? Welchen Zugang hast du zu solchen alles relativierenden Behauptungen?

seventeen Manuel 2008 Wien

Das Projekt zeigt nicht wie schön jemand ist, sondern wie jemand aussieht. Es lässt Rückschlüsse darauf zu, wie es zu diesem Aussehen gekommen ist, ohne dieses zu bewerten. Dass man davon „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“ ableiten kann, ist nur ein Nebenprodukt der Serie. An sich liebe ich so einfache „Wahrheiten“, wie z.B. „Es gibt nichts gutes, außer man tut es“, da man sie überall und immer gut anwenden kann und es immer einen gegenteiligen, ebenfalls gut an­wendbaren Spruch dazu gibt. In der Beur­ teilung einer gestalterischen Ar­ beit ist dieser Spruch jedoch das Letzte, was man zur Diskussion beitragen sollte.

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speaker interview

Die Phänomene Schönheit und Hässlichkeit sind nicht nur Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzungen, sondern auch unterschiedlichster wissenschaftlicher Dis­ ziplinen, die ebenso unter­schiedliche Ansätze ver­folgen. Beschäftigst du dich auch mit theoretischen Zugän­ gen? Welchen kannst du am meisten abgewinnen?

seventeen Johanna 2010 Wien

Die Auseinandersetzung mit der Theorie halte ich für einen wesentlichen Be­ standteil und Grundlage gestalterischer und künstlerischer Arbeiten. Besonders geprägt hat mich die Beschäftigung mit Semiotik und Ikono­g rafie, mit Susan Sontag, Roland Barthes und Walter Ben­ jamin, aber auch Paul Virilio, Umberto Eco und neuerdings Byung-Chul Han.

Inwiefern fließen theoretische Ansätze in deine künstlerische Arbeit ein? Sie sind so generell und grundlegend wichtig und fließen unbewusst in meine Arbeit ein, konkret in der Recherche und Vorbereitung zu einem Thema. Je mehr

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speaker interview

man herausfinden kann, desto gezielter kann der Fokus gesetzt werden. Manchmal arbeite ich aber auch ganz gerne ohne Theorie und Recher­ che und folge einfach den bunten Murmeln im Kopf.

Existieren Schönheit und Hässlichkeit ausschließlich in Verbindung mit ästhetischen Kriterien? Gibt es Bereiche auch abseits von Ästhetik, in denen diese Begriffe Verwen­ dung finden können, ohne dabei ihre Bedeutung all zu sehr zu verschieben? Natürlich. Bricht einer nur so aus Spaß einem Anderen den Arm, ist die Handlung an sich hässlich und hat nichts mit ästhetischem Empfinden zu tun. Bekommt man nur so aus Spaß einen Kuss, dann ist das schön und hat auch nichts mit visueller Ästhetik zu tun. Es sei denn, die Handlungen BREAKFAST CHECK werden in ihrer Bewegung beson­ ders ästhetisch ausgeführt, was ja M o r g e nmu ffel o d er Frü h au fs t eh er? durchaus denkbar wäre. Frühaufsteher. Ich gehe aber nach dem Frühstück auch gerne wieder ins Bett.

K aff e e o d er Tee? Kaffee.

Wie sieht dein ideales Frühstück aus? 9:30 Uhr, Sonne, Sonntag, Meer, Terrasse, warmes Lüftchen, Freundin, Kaffee, Brötchen, Ei, Schinken, Marmelade, Rucola, Würstel, Apfel, Senf, Lachs, Butter, Forelle, Tomaten, Weintrauben, Saft, Wasser, Ziegen­käse, Zeitung. Zum Abschluss ein kleines Stück Quarktorte.

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ESS A Y

Ugly

Text: Luk as Wagner lukas.david.wagner@gmail.com paroli-magazin.at

E s s ay z u m Th e m a d e s M o n a t s

U

nser Büro ist ein Würfel. Beinahe zumindest. Es ist genauso breit wie lang und auch fast genauso hoch. Einfach ein Würfel.

Es ist ebenerdig, ein altes Geschäfts­ lokal. Zur Straße hin ist der Würfel of­ fen: eine Glastüre und große Fenster. Die oberen davon sind ganz dreckig – zu hoch, um sie zu putzen. Man bräuchte eine Leiter. Wir haben keine. Eine milchige Schichte von Staub, Ab­ gasen und Straßendreck bedeckt die Fenster. Auf einem sieht man – wenn Blickwinkel und Lichtverhältnisse pas­ sen – Fragmente eines Schriftzuges. ELEKTRO Installation 0–24 Dort, wo die Buchstaben einmal auf der Scheibe klebten, ist das Fenster etwas weniger dreckig.

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Links neben uns befindet sich eine Computer-Werksstatt. Alte Menschen kommen hier her, um ihre alten Compu­ ter, Drucker oder Handys reparieren zu lassen. Man schmeißt nichts weg. Manchmal kommt der Besitzer der Computer-Werkstatt zu spät. Dann sit­ zen diese alten Menschen mit ihren alten Computern, Druckern und Handys bei uns auf dem Sofa und warten. „Seid ihr die Computer-Menschen?“, fragen sie. Rechts daneben ist das Büro der ÖVEK. Der österreichische Verband für die Zucht und Haltung von Edelkatzen. Die ÖVEK hat fast nie offen. Fast immer sind die Fenster dunkel. Nur manchmal, meist mitten in der Nacht, sieht man eine alte Frau an einem Schreibtisch sitzen. Sie blättert dann in Unterlagen, tippt etwas in den Computer ein oder bedient das Fax-Gerät. Hinter ihr Ur­ kunden und Pokale.


ESS A Y

Lukas Wagner Als wir in das Büro eingezogen sind war es noch leer. Die Vormieter – ein Geschäft für Umstands-Brautmode – ließen nichts zurück, außer ein paar Kleiderbügel. Jetzt, zwei Jahre später, befinden sich hier: drei Holzplatten auf sechs Böcken, sechs Bürosessel, fünf Klappstühle, ein kleines Sofa, eine gro­ ße Metallbox, ein kleines und ein etwas größeres Metallregal, eine Küchenzei­ le mit Kühlschrank, Waschbecken und Herdplatten, ein langes Regalbrett an der Wand und ein kleiner Holz-Kasten. Darin und darauf befinden sich: zwei Schreibtischlampen, ein Drucker, eine Kaffeemaschine, ein Wasserkocher, eine Espresso-Kanne, Tassen, Teller, Glä­ ser, Besteck, eine Pfanne und ein großes Küchenmesser. Außerdem einige Stati­ ve, eine alte Stereoanlage, ein Dutzend Schallplatten (aber kein Plattenspieler). Dazu noch die ganzen Kleinigkeiten: Stifte, DVD-Rohlinge, Ladekabel, eine alte Tastatur, Klebeband, ein Stofftier (Schwein), einige Bücher und viel Pa­

pier. An den Wänden hängen handgeschrie­ bene Notizen, Fotos, Zeichnungen, Postkarten eine große Tafel und ein kleines Reh-Geweih. An dessen Hörnern hängt wiederum der Kloschlüs­ sel.

Lukas Wagner, Jahrgang 1983, ist Journalist und Filmemacher. Als Mitglied der paroli-Redaktion arbeitet er an neuen Darstellungsformen im Online-Journalismus. Dabei stehen Bewegtbilder – von Video bis Animationen – im Mittelpunkt seiner Arbeiten. Seit 2015 arbeitet er als Redakteur bei der NZZ Österreich.

In ihrem Journalismuslabor arbeiten die Mitglieder von paroli an innovativen Darstellungsformen, Formaten und Finanzierungs­m odellen des modernen Onlinejournalismus.

Seit diesem Jahr arbeite ich nur noch selten hier. Ich habe eine feste Stelle angenommen. Büro im ersten Bezirk, gleich hinter der Hofburg. Die Nach­ barn: Gemäldegalerie, Juwelier, die Hof­ reitschule. Das Büro befindet sich im ersten Stock. Nur der Schriftzug auf der Klingel ver­ rät es. Oben: große Empfangshalle, ein eigener Server-Raum, ganze Reihen an Bürotischen. Und saubere Fenster.

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Ill u s t r a t o r

The moment we have snapped the spell of conventional beauty, there are a million beautiful faces waiting for us everywhere, just as there are a million beautiful spirits. F r o m “ A D e f e n c e o f U g ly Th i n g s ” , a n e s s ay b y G . K . C h e s t e rt o n , p u b l i s h e d i n “ Th e D e f e n d a n t ” ( 1 9 0 1 )

David Mathews

Comics & animation

More than anything else, I like stories. Drawing is my way of telling them. I’m from Delhi, studied illustration in Fal­ mouth, and now work out of Vienna doing design, comics, and animation. Years ago, I came across a sublime obser­ vation about the Inuit people, recorded in the early part of the 20th century. It goes something like this: “... in this place where life is at its harshest, and there is precious little energy to expend on anything but the vital necessities of gathering food and seeking shelter, the culture of storytelling continues to flourish …”

davidm.co +43 680 502 78 27

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quote

QUOTE ☛ This truth – that stories are inextricably woven into the essence of being human – has stayed with me as a beacon ever since. And in light of this, I’d like to share with you some colossi of storytelling: The Man who Planted Trees, an animation by Frédéric Back Mr. Wilson’s Cabinet of Wonder, a non-fiction book by Lawrence Wechsler The Man who was Thursday, a novel by G.K. Chesterton The London Jungle Book, a picture-book by Bhajju Shyam The Kingdom of Dreams and Madness, a documentary by Mami Sunada

Ugly liegt im Auge des Betrachters. Qualität nicht. Professionelle Schrift­ gestalter weltweit entwickeln innovati­ ve Schriften, mit feinfühligem Augen­ merk auf Leserlichkeit, Homogenität, und Form-Qualität. Bildschirm-Optimie­ TYPEJOCKEYS.AT rung und OpenType- hello@typejockeys.com Programmierung sind +43 1 890 11 71 gleichermaßen Teil Henriettenplatz 8/6, 1150 Wien des Jobs, wie die korrekte Gestaltung diakritischer Zeichen – aus Bewusst­ sein für die sprachliche Vielfalt unse­ rer Mitmenschen. Gute Fonts sind die Basis eines wertigen Designs. Sie zu entwickeln kann mehrere Jahre dau­ ern. Zumindest bei Professionisten sollte eine Bereitschaft da sein, deren Entwicklung zu honorieren. Halbher­ zig hingerotzte Free-Fonts sind die verfaulte Basis für minderwertige Ge­ staltung.




community

Stefan Mayer & Christian Begusch Seite Zwei – Bureau fßr Design

seitezwei.com mail@seitezwei.com +43 1 947 75 60 Piaristengasse 62/4, 1080 Wien

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community

Hässlichkeit besteht aus Fehlern, die manchmal wunderschön sein können.

„Eine Reise wild und weise.“ Diese zwei wechselseitigen Eigenschaften spiegeln am besten unsere Gestaltungsprozesse wider. Der Mut zu experimentellen und unkonventionellen Lösungen soll durch konzeptionellen Fokus und kommunikati­ ve Relevanz nicht ausgeschlossen werden und umgekehrt. Wir entwickeln kopf- und bauchlastige Gestaltungs­ lösungen in den Bereichen kommerziellen und kulturellen Designs. Von selbst initiierten Printprojekten, Editorial Design und Plakatgestaltung, bis hin zu Brandings größerer Marken. Wir streben in jedem unserer Projekte nach einer Balance aus Idee, Funktion und Ästhetik und schaffen so inhaltlich

und grafisch relevante Lösungen, die sich nahtlos über unterschiedlichste Medien spannen können – egal, ob wir eine Marke entwickeln oder ein Plakat gestalten.

Wir starteten unsere Reise im Sommer 2011, um unsere Wünsche nach kreativer Freiheit und Herausforderung zu verwirklichen. Unser kleines Team ist stetig im Wachsen und wir sind immer auf der Suche nach interessanten Persönlichkeiten, die diese Reise mit uns gehen wollen. Ganz wild und weise.

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C OMMUNIT Y

Das Schöne an „schirch“ ist, dass es Emotionen auslöst.

Katharina mischer & Thomas traxler mischer'traxler studio Wir schreiben eigentlich eher wenig. Wir experimentieren dafür mehr mit unseren Händen und diversen Ideen. Zu zweit ei­ nen Text schreiben ist auch gar nicht ein­

mischertraxler.com we@mischertraxler.com Sechshauserstraße 28/1, 1150 Wien

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Day-by day – rug Kunde: Nodus rug Jahr: 2014 Handgeknüpfter Teppich the idea of a tree Kunde: selbst initiiert Jahr: 2008 – ongoing Autonomer solarbetriebener Produktionsprozess Fliegende Gärten Kunde: Geriatriezentrum Donaustadt Jahr: 2012–2015 Kinetische Installation

fach, weil man sich ja einig werden muss, was man eigentlich schreibt. Obwohl einig werden, das müssen wir bei unseren Pro­ jekten auch.

handgeknüpfte Teppiche, bei dem der Arbeitsrhythmus des Knüpfers auf die Musterung des Teppichs Einfluß nimmt, mehr Sinn.

Wir arbeiten meistens zu zweit (manch­ mal auch mit Projekt­m itwirkenden) – al­ leine wären wir wahrscheinlich auch nur halb so gut. Gemeinsam erarbeiten und gestalten wir Objekte, alternative Pro­ duktionsprozesse, interaktive Installatio­ nen und mehr. Dabei diskutieren, strei­ ten und testen wir viel und gern. Uns ist wichtig, dass ein Projekt, im gegebenen Kontext, Sinn macht. Deshalb variieren unsere Resultate auch sehr. Mal passt eine Maschine, die im Rythmus der Na­ tur Objekte produziert, besser, dafür macht ein anderes Mal ein System für

Im Moment arbeiten wir an kinetischen Installationen für ein Geratriezentrum. Da es für immobile Menschen sehr schwer ist zum Garten im Innenhof zu gelangen, dachten wir “bringen wir halt den Garten zu ihnen” – deshalb wird es bald ‚fliegende Farne‘ geben. Aufgrund dieser relativ offenen Herange­ hensweise an Projekte entstand in den letz­ ten Jahren ein breitgefächertes Portfolio an Arbeiten, die schwer zu kategorisieren sind, aber durch unseren Zugang zu De­ sign doch irgendwie zusammenpassen.

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SPONSORS & TE A M

Danke

DAS CREATIVEMORNINGS TEAM

Für die unterstüzung:

Li s a La n g ma n t e l Ga s t g e b e r IN Projektmanagement & Storytelling lisalangmantel.at Hara l d E c km ü l l e r C O - G A STGEBER UX & Game-Design imagilabs.com

SU P P O R T Wenn Du eine Anzeige im CreativeMornings Magazine schalten möchtest: vienna@creativemornings.com

CREATIVEMORNINGS.com/VIE

A l i c e K at t e r SO C I A L MEDI A Social Media Strategy @alicekatze V i c t o ria K o l l e r Fotografie Editorial-Design & Fotografie victoriakoller.at

E VA B E RTA L A N Mary Poppins @brightdaylight

T h o ma s P iriba u e r M A G A ZIN Grafik-Design thomaspiribauer.com

S o p h i e D o b l h o ff - Di e r ORG A NIS ATION Industrie- & Grafik-Design doblhoff-dier.at

V e r e n a R u mp l mair T e x t / Ma g a z i n Kommunikation, Presse& Öffentlichkeitsarbeit

M ari e - P a s c a l e Gafi n e n M A G A ZIN Kommunikationsdesign & Illustration gafinen.com

T h o ma s S t r o b l T e ch n i k / O r g a n i s at i o n Jack of all trades thomas-strobl.com

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all e a u s g a b e n z u m n achl e s e n : i s s u u . c o m / vi e n n a _ c m

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C u r a t e d b y r e m a p r i n t l i t t e r aD r u c k

Florine Kammerer Sleeping beatuy and her friends – Augarten, 2014, 15 × 15 cm, Fotografie & Illustration FlorineKammerer.com Kuratiert von REMAprint Litteradruck


speaker’s profile Marcel Köhler, Jahrgang 1972, absolvierte zu­ beteiligte er sich an Ausstellungen in Weimar, nächst ein Baufach­ abitur, bevor er ab 1995 Erfurt, Tokyo, Krakau, Hamburg, Wien und Visuelle Kommunikation am Bauhaus Weimar Trier. Seit 2007 ist Marcel auch in Wien tätig, wo er seine künstlerischen Zelte im Studio studierte. Seit 2000 arbeitet er als freiberuflicher Fotograf und unter­ Marcel Koehler von dasviadukt aufgeschlagen hat. richtet Studenten an mehreren Hoch­ visual communication & Seit 2008 beschäftigt er sich in sei­ schulen, darunter die Europäische photography nem dokumentarischen Langzeit­ Kunstakademie Trier. Seine Arbei­ ten erschienen bisher u.a. im Fleisch Magazin, projekt Seventeen mit Formen der Selbstinszenie­ NEWS und im MONKI Magazine. Inter­national rung in unterschiedlichen Jugendkulturen.

NOTES ✎

fb/CreativeMorningsVienna

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