CreativeMornings Magazine #4

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it’s for you, it’s free, it’s NET WORK, Yeah!

# 4 Fa i l u r e

Wien, August 2014



Illustration links: Marie-Pascale Gafinen Illustration Cover: Simon Häussle

Guten Morgen, Wien! Auf geht’s in die vierte Runde: Kaffee und Kipferl, Networking und Inspiration. Unser Thema des Monats lautet „Failure“. Have a creative morning, lovely Vienna! — E U e r C r e at i v e m o r n i n g s t e a m

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W o h e r k o m m t C r e a t i v eM o r n i n g s ?

Good morning, Vienna!

CreativeMornings ist ein global etabliertes Event­ konzept, das 2008 in New York von der Bloggerin Tina Roth Eisenberg ins Leben gerufen wurde. Seither treffen sich einmal monatlich weltweit insgesamt bis zu 6.000 Interessierte in 88 Städten auf 5 Kontinenten zum Frühstücken, Netzwerken und kreativen Brainstormen.

W a s i s t d a s Z i e l v o n C r e a t i v eM o r n i n g s ? CreativeMornings steht für eine neue Art, Kreativität zu vermitteln, die lokale Kreativcommunity zu stärken und besser zu vernetzen. Weltweit vorgegebene Monatsthemen (wie „Education“, „Minimal“ oder „Rebel“) werden in jeder Stadt frei interpretiert und mit Speakern besetzt. So gleicht keine CreativeMorningsVeranstaltung der anderen.

W a r u m z a h lt s i c h f r ü h a u f s t e h e n a u s ? Die Teilnahme an unseren Veranstaltungen ist immer kostenlos und für alle Interessierten offen. Frischer Kaffee und Croissants, spannende Persönlichkeiten und eine große Portion Inspiration garantieren einen guten Start in den Tag.

W e r s t e h t h i n t e r C r e a t i v eM o r n i n g s V i e n n a ? Seit Mai 2014 arbeitet das Team rund um Lisa Langmantel ehrenamtlich und mit viel Elan daran, den Vibe von CreativeMornings in Wien zu verbreiten und zu etablieren.

W a s b l e i b t n o c h zu s a g e n ? Have a great day & happy CreativeMorning mit #viecm! Euer CreativeMornings Vienna Team

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Good Morning, Vienna!

IN ZAHLEN

88

Städte in 30 Ländern

Besucher pro Event

WebSeitenbesuche pro monat

1.5M

VideoViews der aufgezeichneten Vorträge

Tassen KÖSTLICHEN kaffee genossen

Twitter FollOWer

900 CreativeMornings Events bis heute

Weltweite Besucher pro Monat

Tumblr Follower

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Newsletter Abonnenten


content

speaker

N E T W ORK

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HI , VI E NNA

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Editorial

Ali Mahlodji

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IMPRINT

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ILL U STRATOR

Simon H채ussle

INT E RVI E W Der whatchado-Gr체nder und CEO im Gespr채ch mit Verena Rumplmair

T E AM

BACKCOVER speaker's profile

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Ali Mahlodji

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C OMM U NIT Y

Christian Anderl Fotograf und Filmemacher

sponsors AND Te a m

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cOLLABORATOR

Sophie Pollak We Bandits

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IMPRINT

i n s p i r at i o n

HERAUSGEBER Verein zur Förderung, Vernetzung und Inspiration der Kreativszene

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REDAKTION Lisa Langmantel, Marie-Pascale Gafinen, Florine Kammerer, Thomas Piribauer ILLUSTRATION Portraits in dieser Ausgabe: Marie-Pascale Gafinen Illustration Monatsthema: Simon Häussle (Cover & S.14/15)

E SSA Y

DRUCK REMAprint Litteradruck

Richtig Einfahren

AUFL AGE 250

Levin Wotke von der Journalistengruppe paroli über das Monatsthema „Failure“

COPYRIGHT Die Verantwortung für die Inhalte trägt der/die jeweilige AutorIn des Textes. Das CreativeMornings Magazine bietet die Plattform.

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Konzept Florine Kammerer/BueroApril, Marie-Pascale Gafinen, Thomas Piribauer Designkonzept Florine Kammerer/BueroApril, Thomas Piribauer

ILL U STRATION

zum Essay

L ayout  Thomas Piribauer

von Simon Häussle

Projektmanagement Marie-Pascale Gafinen

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Interview / Textredaktion / Lektorat Verena Rumplmair KONTAKT vienna@creativemornings.com

Q U OT E

Zitat zum Thema „Failure“

CREATIVE MORNINGS VIENNA facebook.com/CreativeMorningsVienna twitter.com/Vienna_CM creativemornings.com/vie #viecm

gestaltet von den Typejockeys

© Wien, 2014

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S p e a k e r I n t e r v i ew

Ali Mahlodji Lieber Ali, du bist mit whatchado sehr erfolgreich. Wie stehst du persönlich dem großen Thema „Scheitern“ gegenüber? Bevor dir nicht zig mal das Herz ge­ brochen wurde, weißt du echte Liebe nicht zu schätzen. So Ähnlich ist es beim Scheitern – jeder Gewinn ist nichts wert, wenn du nicht die Gegenseite kennst. Außerdem ist Scheitern das Einzige, das uns dazu bringt, unsere Grenzen zu erkennen.

Was muss passieren, damit du etwas als Fehlschlag betrachtest? 1. Bauchgefühl: wenn es sich einfach scheiße anfühlt. 2. Wenn man sieht, dass man beim x-ten Anlauf einfach nicht das Ziel erreicht, das man sich selbst gesetzt hat. Dabei

whatchado C H i E F STOR Y T E LL E R , C E O & FO U ND E R 8


S p e a k e r I n t e r v i ew

geht es darum, dass man es selbst als Fehlschlag sieht und nicht den Worten anderer Menschen folgt.

Und was gehört für dich zu einem vollen Erfolg? 1. Wenn es sich richtig geil anfühlt. 2. Es kommt immer darauf an, was man sich vorgenommen hat. Oftmals ist das Erreichen des Ziels gar nicht so wichtig, wie das, was man am Weg dorthin erreicht hat. Das kann oft auch Erfolg genug sein, wenn man hier mehr geleistet hat, als man sich je erdacht hat.

„Zwei Schritte nach vorne und einer zurück“ – sieht so der Weg zum Erfolg aus? Sind Rückschläge zwischendurch (un-)vermeidbar? Es ist eher ein Schritt zurück und dann zwei nach vorne – kein Meister ist vom Himmel gefallen und das gilt auch hier. De facto ist das ein ganz normaler Lernvorgang, bei dem einem bewusst sein muss, dass man – wenn man etwas zum ersten Mal macht – eigentlich keine Ahnung davon hat und damit umgehen lernen muss. Es gibt auch genug Projekte ohne Rückschläge, aber deshalb dürfen Rückschläge nicht als Ausnahme gesehen werden.

Sind es die erwartbaren Hürden, die bei der Umsetzung eines Projekts die meiste Kraft kosten, oder die über­raschend auftretenden Problemchen, mit denen man spontan um­gehen muss? Beides hält sich die Waage – natürlich sind Problemchen ärgerlich, aber was wirklich Kraft kostet ist der Umgang damit. 10% des Lebens sind das, was uns tatsächlich passiert und 90%, wie wir damit umgehen. Dasselbe gilt hier.

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S p e a k e r I n t e r v i ew

Ist es deiner Meinung nach möglich, aus solchen Hindernissen oder Rückschlägen Positives mitzunehmen? Was würdest du jemandem raten, der gerade damit konfrontiert ist?

Whatchado.com

Stell dir immer die Frage: Was ist das Schlimmste, das mir passiert ist? – Wenn du überlebt und noch alle Körperteile hast, noch mit deiner Familie und deinen Freunden redest und weißt, wo du nächste Nacht schlafen kannst, ist alles gut und du bist um eine Erfahrung weiter, die andere erst machen müssen.

Inwiefern war whatchado dein Kindheitstraum? Wie hast du dir ein derartiges Projekt damals vorgestellt und was wolltest du damit bewirken? Ich wollte mit 14 Jahren wissen, ob es Menschen auf dieser Welt gibt, die so denken wie ich, und was die aus ihrem Leben gemacht haben. Da habe ich mir einfach gewünscht, dass ich mit jedem Menschen auf der Welt 5 Minuten sprechen kann und mir erzählen lasse, wie die ihr Leben gelebt haben – inklusive aller Ups and Downs. Dann wollte ich noch sehen, wie sehr ich wie alle diese Menschen denke. Mein Problem war, dass wir als Flüchtlingsfamilie wenige Freunde und Bekannte in Österreich hatten und ich mir so meine Vorbilder selbst zusammenstellen musste. Und das war nun mal potentiell jeder Erwachsene, der etwas Spannendes macht. Da wollte ich eben selbst wissen, ob ich das auch machen kann. 

Wenn du zurück denkst: Haben sich deine Ziele im Laufe der Zeit verändert? Was sich verändert hat ist, dass ich stärker denn je weiß, dass ich meine Ziele alle umsetzen kann und dass es keine Ausreden gibt. Früher dachte ich immer, dass vieles Wunschdenken bleibt – heute weiß ich: It’s all in your head – it’s all there!

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S p e a k e r I n t e r v i ew

Konntest du bisher erreichen, was du dir vorgenommen hast? Ich fasse mal die letzten Jahre zusammen: Ich bin als Flüchtling nach Österreich gekommen und in einem Flüchtlingslager aufgewachsen, habe die Schule abgebrochen und durfte in diesem Land meine komplette Ausbildung inkl. Studium nachholen. Ich hatte tolle Jobs und darf gerade meine Kindheitsidee international umsetzen, bin seit letztem Jahr EU Jugendbotschafter und mein Baby, whatchado, wurde während der letzten Jahre im HR- und Nachhaltigkeitsbereich mehrmals ausgezeichnet – die UNO hat uns den Award als bestes Internetprojekt verliehen. Ich darf mit über 30 tollen Menschen an meiner Idee arbeiten und wir zählen Spitzen­ kunden zu unseren Partnern. Unsere Lösung wird an Unis und Schulen eingesetzt und regelmäßig hören wir von Erfolgsstories von Menschen, die über uns einen Job oder eine neue Richtung gefunden haben.

BREAKFAST CHECK

Ob ich alles erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe? – Sicher noch lange nicht, aber das Leben, das ich führen darf, ist reiner Luxus und ich bin dankbar für jeden Tag. Schließlich kann mir morgen ein Ziegelstein auf den Kopf fallen und die Reise ist vorbei.

Morgenmuffel oder Frühaufsteher? Frühaufsteher, der aber zwischen 4:30 und 5:30 für sich alleine sein muss.

K a f f ee o d e r Tee ? Kaffee, was ist Tee?

Wie sieht dein ideales Frühstück aus? Kaffee und mein Moleskine und ab 6:00 meine wunderschöne Freundin am anderen Tischende, bei deren Frühstück ich mitnasche.

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E SSA Y

Richtig Einfahren

Text: Levin Wotke paroli-magazin.at

E s s a y zu m T h e m a d e s M o n a t s

M

an kennt das Gefühl. Vielleicht noch von der Uni oder von der Schule. Der Prüfungsbogen liegt vor einem. Bedrohlich sehen einem die ersten Wörter von den zusammengehefteten Blättern entgegen. Man beginnt zu blättern, die Augen­ brauen heben sich, die Stirn legt sich in Falten und man beginnt nervös zu wer­ den. Man weiß, was einem bevorsteht. Oder vielleicht beim Vorstellungsge­ spräch. Man betritt den Raum, ein routiniertes Handeschütteln und eini­ ge Fragen später weiß man: Das wird nichts. Oder vielleicht das eine Projekt, der Pitch, auf den man eine gefühlte Ewigkeit hingearbeitet hat, der sich aber zum Desaster auswächst. Es sind keine schönen Momente, jene des Misserfolges. Jene, in denen keine

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Ausreden mehr gelten, in denen man genau weiß, wo das Ziel war, und dass man es verfehlt hat. So zumindest die all­ gemeine Sichtweise. Man muss aber gar nicht mit chinesischen Sprichwörtern anfangen, um den Versuch zu wagen, es etwas anders zu interpretieren. Samuel Beckett, der als Nobelpreisträger und einer der einflussreichsten Literaten des vergangenen Jahrhunderts wohl kaum als „failure“ zu bezeichnen ist, hat die positiven Seiten des Scheiterns am präg­ nantesten auf den Punkt gebracht:

Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better. Fail better ist der Punkt, der dem Schei­ tern den Schrecken nimmt, den es so oft innehat. Fail better macht Scheitern


E SSA Y

Levin Wotke Levin Wotke ist 22 Jahre alt, arbeitet als freier Journalist in Wien. Er kommt ursprünglich aus Graz, hat an der dortigen Fachhochschule Joanneum und ein Semester in Oslo Journa­ l ismus und PR studiert und studiert nun Rechtswissenschaften und Slawistik an der Universität Wien.

zum Teil des Prozesses, an dessen Ende Erfolg stehen kann, wenn auch vielleicht ein anderer, als zu Beginn gedacht. Denn so gerne man in derartigen Situ­ ationen auf solche Ratschläge wohl im besten Fall mit Verbalinjurien antworten möchte, so sind sie doch ganz logisch. Nachdem man auf gut österreichisch „eing’fahrn“ ist, tritt man schnell einen Schritt zurück. Was hab ich mir eigent­ lich dabei gedacht?, fragt man sich. Ja, was eigentlich? Ist die Motivation noch dieselbe, hat sich die Perspektive ver­ schoben? Wenn man diese Fragen be­ antwortet, stellt man, frei nach Beckett, schnell fest, wie einen das Scheitern in eine andere Richtung gelenkt hat und meist weiter voran bringt als der gerade Weg. Man denke nur an all die Tests, all die Vorstellungsgespräche, all die Prä­ sentationen, die gut gelaufen sind – wenn

man sich überhaupt noch daran erinnern kann. In ihrem Journalismuslabor arbeiDie richtig großen Feh­ ten die Mitglieder von paroli an ler brennen sich im Ge­ innovativen Darstellungsformen, Formaten und Finanzierungs­ gensatz in die Erinne­ modellen des modernen Onlinerung ein und lösen sich journalismus. nicht mehr so schnell. Oder um den Optimismus auf die Spit­ ze zu treiben könnte man vielleicht sogar sagen, Scheitern ist die Lernmethode schlechthin. Nichts zwingt einen so sehr dazu, sein Verhalten zu ändern, wie das eigene Scheitern. Man muss aber gar nicht so weit gehen. Vielleicht reicht allein der Gedanke da­ ran, dass jeder erfolgreiche Gründer, je­ der Autor, jeder Künstler für jeden Erfolg geschätzte zehnmal so viele Misserfolge ertragen musste. Auch wenn niemand gerne über das Scheitern spricht: Ohne failure geht’s nun mal auch nicht.

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I l l u s t r at o r

No fails, just happy accidents!

Simon Häussle IL LUSTR ATION

„Failure“ ist für mich beim Zeichnen ei­ gentlich ganz normal.

Mir gefällt es, die beiläufigen, klein­ teiligen Fusseln eines Entwurfs einzu­ arbeiten und dabei das, was zuerst nach Nichts aussieht, in die eigentliche Arbeit einzuschleusen. Meistens simonshaus. fallen dem die ersten Ide­ wordpress.com en zum Opfer – irgendeine office@simonshaus.com

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qu o t e

QUOTE ☛ kleine Sache vom Rand übernimmt dann das Ganze. Aus einer werden gleich drei Zeichnungen, die, alle zusammen ge­ nommen, die späte Form der ursprüng­ lichen, mutierten Idee bilden.

Typische Themenverfehlung eigentlich, wenn man von der klassischen Illustration mit einem endgültigen Motiv spricht, die oft wenig Spielraum für Variationen zulässt. Die so genannten „happy accidents“, die glücklichen Zufälle, die ungeplant auf dem Weg zwischen Skizze und Rein­ zeichnung passieren (wenn sie dürfen), sind für mich wichtige Eigenheiten beim händischen Arbeiten, die sich wieder­ holende Vorgänge frisch halten. Planen kann ich dabei nur, dass ich ihnen beim Zeichnen die Möglichkeit lasse, all zu Sauberes zu stören.

Das Zitat zum Monatsthema „Failure“ auf der folgenden Doppelseite wurde vom Wiener Schriftgestaltungs- und DesignBüro Typejockeys umgesetzt – unter Verwendung ihrer Schrift Aniuk, erhältlich auf typejockeys.com Über Aniuk: Aniuk ist eine originale Schrift­familie, die vor allem für die Anwendung in großen Größen konzipiert und opti­ miert wurde. Mit ihren fünf Schnit­ ten – Regular, Me­ dium, Bold, Heavy TYPEJOCKEYS.com und Black – eignet +43 1 890 11 71 sie sich besonders hello@typejockeys.com gut für Anwendun­ Henriettenplatz 8/6, 1150 Wien gen im Editorial-Bereich, Plakat- oder Logogestaltung. Die perfekte Ba­ lance zwischen spannenden Kurven, aus­ gefallenen Details aber auch den nötigen Ecken und Kanten, machen die Familie charakterstark und robust, ohne auf eine gewisse Verspieltheit zu verzichten. Ein verlässlicher Partner für kreative Abenteuer!

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what if you fly? Gesetzt in Aniuk von


What if I fall?


DAS CREATIVE MORNINGS-TEAM mit Speakerin Stefanie Jovanovic-Kruspel beim Juli-Event (Foto: Victoria Koller)

T E AM

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T E AM

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C OMM U NIT Y

Fail, fail again, fail better.

christian anderl Fotograf & Filmemacher Ich bin im schönen, aber tiefen Wald­ viertel aufgewachsen. Ein Umfeld, das einen fast schon von Klein auf zur Fo­ tografie zwingt. Wunderschöne Land­ schaft und sonst nicht allzu viel. Viel­ leicht wusste ich deswegen schon sehr früh, dass ich mich der Fotografie widmen will. Als Ju­ christiananderl.com gendlicher habe ich teilweise Badetage in +43 699 10 40 87 39 einem dunklen klei­ office@christiananderl.com nen Kämmerchen mit Rotlicht verbracht, um Schwarz/WeissFilme selbst zu entwickeln. Nach vie­ len Umwegen über Gastronomie, Web­ design und Radiomoderation bin ich vor

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sieben Jahren wieder bei meiner echten Leidenschaft gelandet und jetzt Fotograf und Filmemacher. Ich arbeite für öster­ reichische und internationale Agenturen und Kunden, was mir idealer Weise auch noch erlaubt meine Reiselust mit mei­ nem Job zu kombinieren. Ich denke – ohne geschwollen klingen zu wollen – Fotografie kann nicht ein­ fach nur Erinnerungen festhalten, son­ dern auch (oder vielleicht sogar vor allem) eben solche erschaffen. Mit Pro­ jekten wie Movember Portraits (movember. christiananderl.com), Dogue (christianan­ derl.com/shop/dogue) und einem aktuel­


Samaria Günter Tol ar Sankil Jones

len Projekt, das noch in Vorbereitung ist, möchte ich genau das tun und gleichzeitig auch etwas zurückgeben. Mir macht es auch Spaß, mein gesam­ meltes Wissen weiterzugeben und ich habe echt Freude daran, zu sehen, wenn Menschen, die meine Leidenschaft für die Fotografie teilen, deswegen Fort­ schritte machen. Deshalb veranstalte ich schon seit einigen Jahren Workshops und habe dieses gesammelte Wissen Anfang diesen Jahres in einen 7-wöchigen On­ linekurs gepackt, der jetzt auf shootcamp. at mit mittlerweile 400 TeilnehmerIn­ nen läuft. Und vor allem ist shootcamp.at

dank der dazugehörigen Community für KursteilnehmerInnen weit mehr gewor­ den, als einfach nur ein Onlinekurs. Es ist ein echter Genuss, täglich mindestens eine Kaffee­länge zu beobachten, wie viel Leiden­schaft da ausgetauscht wird. Ich glaube, wir leben in einer Zeit, in der es längst nicht mehr reicht, einen Job zu finden. Wir müssen vielmehr ei­ nen Job erfinden und dann in Bewegung bleiben. CreativeMornings ist genau da­ für ein perfekter Anlaufpunkt und eine gute Möglichkeit, in Bewegung zu blei­ ben und auf neue Gedanken und Ideen zu kommen.

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C OLLABORATOR

Sophie Pollak W e bandits

Manchmal unterscheiden sich die großen Träume von den eigenen Be­gabungen. Manchmal stehen einem die eigenen Ängste und hohen Ansprüche im Weg. Eine offene Auseinandersetzung mit sich selbst, seinen Stärken, Schwächen, Wün­ schen und Realitäten ist essentiell, um den persönlich richtigsten Weg zu finden. Mein großer Traum nach dem Studium: Designerin bei MMMargiela. Reality Check? Ich ziehe nach Paris, allerdings um Sales Agent für David Szeto zu wer­ den. Wie konnte denn das passieren? Eingegraben in Excel-Tabellen, Produkti­ onspläne und Showroom-Appointments. Ich mochte die Geschwindigkeit, die Produktions­stätten und Stoffberge.

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C OLLABORATOR

Als Unternehmer lernt man, dass nicht alles immer gleich geht. Als Widder lernt man das nie.

Aber mein Herz blutete, wenn ich die anderen in den Ateliers sah. Da wollte ich hin! Nach zwei Jahren zog das Atelier um nach Brüssel und mich hielt nicht mehr viel. Was sollte ich tun? Ein Jahr Auszeit, zurück nach Wien auf die Angewandte. Der menschenverachtende Umgang dort befremdete mich aber so sehr, wie es die Modeindustrie schon öfter getan hatte – quit it ! Bald 30, Wolfsjahre sind over. Aber ist nicht der Weg das Ziel? Nach drei Mona­ ten Bestandsaufnahme, allein mit meinen Ängsten und Wünschen, hatte ich einen Plan: WE BANDITS . Ich war bereit für dieses Abenteuer, auf das ich nie gehofft hatte. Dann kam der flow. Das Ergebnis: ein Store, ein freundlicher Ort der Begegnung und irgendwann auch ein Atelier. Aber das ist eine andere Ge­ schichte.

WEBANDITS.EU webandits@gmail.com Theobaldgasse 14, 1060 Wien Mo–Fr 12:00–19:00 Sa 12:00–18:00

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SPONSORS & T E AM

Danke

DAS CREATIVEMORNINGS TEAM

Für die unterstüzung:

L isa L a n gma n t e l G a s t g e b e r IN Projektmanagement & Storytelling lisalangmantel.at

V i c t o ria K o ll e r Fotografie Editorial-Design & Fotografie victoriakoller.at

Haral d E c km ü ll e r co-gastgeber und O r g a n i s at i o n UX & Game-Design imagilabs.com

T h o mas L i c h t bla u D E SIGN Grafik-Design thomaslichtblau.com

S o p h i e D o bl h o ff - Di e r ORGANISATION Industrie- & Grafik-Design doblhoff-dier.at M ari e - P as c al e G afi n e n MAGA Z IN Kommunikationsdesign & Illustration gafinen.com F l o ri n e K amm e r e r MAGA Z IN Visuelle Kommunikation & Illustration BueroApril.com

VISIT US AT CREATIVEMORNINGS.COM/VIE Sei Teil der Vienna Communit y!

A li c e K at t e r SO C IAL M E DIA Social Media Strategy twitter.com/AliceKatze

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M at t h ias M e n t as t i D E SIGN Grafik-Design mment.at T h o mas P iriba u e r MAGA Z IN Grafik-Design bei alessandridesign thomaspiribauer.com, alessandri-design.at V e r e n a R u mplmair Te x t / M a g a z i n Kommunikation, Presse& Öffentlichkeitsarbeit T h o mas S t r o bl Tec h n i k / O r g a n i s a t i o n Jack of all trades thomas-strobl.com


C u r a t e d b y r e m a p r i n t l i t t e r a D r uc k

Karin Amber Die B채umin, aus der Serie Elemental Abstracts, Fotografie karinamber.com Kuratiert von REMAprint Litteradruck


speaker’s profile Der whatchado-Founder und CEO Ali Mahlodji und BIPA (Auszug) übernommen. Während­ ist als Berater für internationale IT Großprojekte dessen hat er berufsbegleitend Software Enginee­ bei Siemens AG tätig gewesen und hat über meh­ ring studiert und einen Bachelor in Informationand Communication-Systems an der rere Jahre hinweg das technische Sales Team von Sun Microsystems ausgebaut. Ali Mahlodji FH Technikum Wien angehängt. whatchado

Während seiner Laufbahn als Projekt­ leiter bei der Online Agentur Super-Fi hat er die Leitung von großen, digitalen Medienprojekten für die Kunden Heineken, Red Bull Mobile, Drei

Der Wiener mit persischen Wurzeln war in insgesamt 42 Jobs tätig bis er seinen Kindheitstraum, die Gründung der Plattform whatchado.com, verwirklichte.

NOTES ✎

fb/CreativeMorningsVienna

@vienna_cm

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