O toene juni 10web

Page 1

O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 2 | 3. Juni 2010 Ein Wort vorweg Liebe Lehrende und Studierende, liebe MitarbeiterInnen, am 18. Mai haben alle hessischen Hochschulleitungen den Hochschulpakt für die Jahre 2011 bis 2015 mit der Hessischen Landesregierung unterschrieben. Dies ist den Präsidentinnen und Präsidenten nicht leicht gefallen. Die Auseinandersetzungen fanden vor dem Hintergrund der Entscheidung der Landesregierung statt, angesichts leerer öffentlicher Kassen auch bei der Bildung den Rotstift anzusetzen. Ich halte dies für den falschen Weg. Gerade in diesen Zeiten ist es notwendiger denn je, in die Bildung und damit in die Zukunft zu investieren. Bei allem Verständnis für die Nöte und die schwierige Situation des Finanzministers – hier muss eine Landesregierung Prioritäten setzen, und das Argument „Alle müssen sparen, also muss es die Bildung auch tun“ ist kein inhaltliches, sondern ein sehr schwaches formales Argument. Unsere Hochschule ist von den Kürzungen nicht so schwer betroffen wie die Universitäten und Fachhochschulen. Trotzdem müssen wir uns darauf einstellen, dass die nächsten Jahre eher magere Jahre werden, denn bei festgeschriebenem Hochschuletat unter eher vagen Zusagen einer Beteiligung des Landes an den Tariferhöhungen werden wir mit weniger Geld auskommen müssen. Wir werden darauf mit einer Vielzahl von Maßnahmen reagieren, um vor allem Stellenstreichungen zu verhindern. Zwar wird jeder Fachbereich ein wenig „bluten“ müssen, aber letztendlich hat es uns nicht in der Substanz getroffen. Im Gegenteil: Wir können unsere erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortsetzen. Wir haben für die nächsten fünf Jahre eine weitgehende Planungssicherheit und können uns jetzt wieder auf unsere Kernaufgaben und die Weiterentwicklung der HfMDK konzentrieren. Die vorliegenden O-Töne zeigen es: Die HfMDK ist eine ungemein erfolgreiche und lebendige Hochschule. Daran werden wir weiter arbeiten. Ihr

Thomas Rietschel

Mit Schönberg in die Mitternacht Mit drei großen Veranstaltungen würdigt die HfMDK Frankfurt am Main in diesem Sommersemester das fünfjährige Bestehen ihres Instituts für zeitgenössische Musik (I z M): Die zweite Neue Musik Nacht – im Bild oben die Sinfonietta Frankfurt unter Leitung von Hubert Buchberger beim Eröffnungsakt im Hochschulfoyer – stellte in einer Reihe von Konzerten und Lectures die Anfänge der II. Wiener Schule und die von ihr ausgehenden Traditionslinien bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts vor. Außerdem erarbeitete der zeitgenössische Komponist Helmut Lachenmann eine Woche lang mit Studierenden der HfMDK und in Kooperation mit der Internationalen Ensemble Modern Akademie mehrere seiner Werke. Eine Nachlese beider Veranstaltungen finden Sie auf den Seiten 6 und 7 dieser Ausgabe. Der äußerlich wohl spektakulärste Akt zum fünfjährigen Bestehen des I z M werden die Maritime Rites sein, wenn am 19. Juni um 18 Uhr 100 Bläser, Signalhörner und Elektronik von Schiffen aus in Richtung Mainufer in Höhe des Holbeinstegs musizieren. Seit fünf Jahren ist Dr. Julia Cloot Geschäftsführerin des Instituts für zeitgenössische Musik und damit auch inhaltlich verantwortlich für sämtliche Konzerte, Workshops und Vorträge des I z M, die das Studienangebot an der HfMDK seit einem halben Jahrzehnt bereichern. bjh


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 2 | 3. Juni 2010 Supervisionsprojekt des Fachbereiches 2 endete mit aussagekräftiger Studierendenbefragung

Gewachsene Zufriedenheit Alle Studierenden waren nach ihrer Meinung über die Ausbildung an der HfMDK gefragt, als ein zweijähriges Supervisionsprojekt im Fachbereich 2 im Sommersemester 2009 mit einer Studierendenbefragung zu Ende ging. Die wichtigsten Ergebnisse sind nachfolgend dargestellt. Diese Studierendenbefragung ist die zweite dieser Art an der HfMDK. Bereits Ende des Wintersemesters 2007 / 2008 gab es eine erste Befragung. Beide Male gab es einen für solche Befragungen sehr hohen Rücklauf (2008: 34 %, 2009: 27 %), er repräsentierte darüber hinaus sehr gut die tatsächliche Zusammensetzung der Studierenden an der Hochschule (Verteilung auf die Studiengänge, männlich / weiblich, Verteilung auf die Semester), einzig bezüglich der Muttersprache zeigte sich bei beiden Befragungen, dass diejenigen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, unterrepräsentiert sind. Dennoch lassen sich die Ergebnisse gut vergleichen; Entwicklungen sind deutlich erkennbar. Bei der Befragung konnten sich die Studierenden auf einer 6er-Skala von 1 („trifft voll und ganz zu“) bis 6 („trifft überhaupt nicht zu“) zu Aussagen äußern. Wenn im Folgenden von „starker Zustimmung“ oder „Top2-Boxes“ die Rede ist, meint dies die Bewertung mit 1 („trifft voll und ganz zu“) oder 2 („trifft zu“).

Diese bessere Bewertung der Gesamtsituation spiegelt sich auch in den einzelnen Unterpunkten der Befragung wider. So gab es beispielsweise bei den Fragen zum Bereich Lehre gegenüber der Befragung von 2008 folgende Veränderungen:

Auch das Angebot der Bibliothek wurde weitestgehend besser bewertet als 2008, insbesondere die Beratung:

63 % an der Wunschhochschule Bei der Aussage „Ich bin an meiner Wunschhochschule“ gab es eine starke Zustimmung bei 63 % der Befragten. Bei der letzten Studierendenbefragung lag der Wert noch bei 55 %, ein Anstieg also um 8 %. Ebenso erfreulich sind die Veränderungen bei der Frage nach der Gesamtzufriedenheit: Auch hier gab es bei dem Anteil mit hoher Gesamtzufriedenheit einen deutlichen Anstieg um 7 %.

Bei der Frage nach der Betreuung gab es ebenfalls noch einmal deutliche Verbesserungen, so beispielsweise bei der Erreichbarkeit der studentischen Vertreter.


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 2 | 3. Juni 2010 Hochschule bietet Hilfe an Bemerkenswert ist insbesondere die Verbesserung bei der Frage nach der Zufriedenheit mit der Studienbetreuung durch den Fachbereich. Der Anteil der zufriedenen Studierenden liegt in allen Fachbereichen bei 10 %, im Fachbereich 2 sogar bei 20 %. Schwierig bleibt die Raumsituation der Hochschule, insbesondere die Ausstattung der Räume. Die zumeist eher negativen Bewertungen haben sich in der neuen Befragung verstärkt:

Abschließend wurden die Studierenden befragt, wie sie das Hochschulklima wahrnehmen. Insbesondere die positive Bewertung des Klimas der Studierenden untereinander hat deutlich zugenommen. Die einzige negative Entwicklung in diesem Themenkomplex: Es fühlen sich noch weniger Studierende an der Hochschule bei wichtigen Entscheidungen genügend einbezogen. Allerdings korreliert der Wert stark mit der Bereitschaft, sich in die studentische Gremienarbeit einzubringen.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass in fast allen Bereichen des Studienalltags die Studierenden die Situation deutlich besser einschätzen als vor drei Semestern. Einzig das Thema „Räume und Ausstattung“ bleibt ein Dauerbrenner; hier hat sich die Situation in der Wahrnehmung der Studierenden sogar verschlechtert. Wer mehr zu den Ergebnissen der Befragung wissen möchte: Sämtliche Daten zur Studierendenbefragung (Tabellen, Profilcharts etc.) mit weiteren Detailauswertungen (Verteilung nach Fachbereichen, Geschlecht, Alter etc.) sind in den Fachbereichen einsehbar. Frank Rosenberger

Supervision bei Bedarf Nach Beendigung des Supervisionsprojektes im FB 2 gibt es seit Jahresbeginn im Rahmen eines Kontingents von 16.000 Euro für alle Mitglieder der Hochschule die Möglichkeit, Supervision kostenlos in Anspruch zu nehmen. In den Fachbereichen und in der Bibliothek kann ein Katalog mit in Frage kommenden Supervisoren eingesehen werden. Anhand der Profile wählen Interessierte selbst ihren Supervisor, die Anmeldung erfolgt direkt bei der ausgewählten Person. Die Kosten für bis zu fünf Supervisionssitzungen werden übernommen. Sollte der Studierende mit der gewählten Person nicht zurechtkommen, besteht jederzeit die Möglichkeit zu wechseln. SupervisorInnen sind zur absoluten Verschwiegenheit gegenüber Dritten verpflichtet und bieten einen geschützten Raum für alles, was sonst nicht ohne weiteres geäußert werden kann. Die SupervisorInnen sind extern Beratende und stehen in keiner Verbindung zur Hochschule. Zur Gewährleistung hoher Beratungsqualität verpflichten sich die SupervisorInnen zur kontinuierlichen Weiterbildung und zur regelmäßigen Reflexion ihres beraterischen Handelns in Lehrsupervisionen. Außerdem werden sie durch die Fachhochschule Frankfurt evaluiert. Um Distanz zur HfMDK und Diskretion garantieren zu können, wurde vereinbart, dass die Termine nicht in der HfMDK stattfinden, sondern in neutralen Räumlichkeiten der zentral gelegenen Fachhochschule Frankfurt. Wer Rückfragen zu dem Angebot hat, kann sich an den Geschäftsführer des betreffenden Fachbereiches wenden. Frank Rosenberger


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 2 | 3. Juni 2010 Nach Premiere im Gallus Theater wiederholen Schauspieler ihren Liederabend im Kleinen Saal

Lohnendes Ziel „Endstation Mutti“ „Frankfurt / mein Frankfurt / mein Frankfurt/Main“ (Rio Reiser) hatte sich keiner von uns neun Badewannensängern als Schauspielschul-Station erträumt. Udo Jürgens zum Beispiel singt bestimmt nicht von ungefähr über New York, Hawaii und San Fransisco statt von Frankfurt/ Main. 2007 zog das Glück uns doch nach „Mainhattan“, Drehkreuz und Geldautomat Europas und von nun an „Unsere Heimat“ (Hans Naumilkat). All die Jahre, in denen wir Gehen, Sprechen und Denken von Grund auf neu erlernten, erwarteten wir das Sahnehäubchen unseres Endspurts: ein Abendprogramm aus reinem Gesang, obwohl der weder unser Hauptfach noch unsere Hauptbegabung ist. Zugegeben: Ein gesprochener Satz ist im Liederabend doch zu hören, und wer ihn bei einer der beiden Vorstellungen im Juli findet, bekommt ein Privatständchen – von Schubert über Holländer bis Sido reicht unser Repertoire. Zu Beginn der Arbeit, an einem Anita Iselin führt Regie. überdrehten Abend nach irgendeiner zu langen Probe, trafen wir uns zur Themendiskussion – wäre die Entscheidung doch auf „Insekten“ gefallen, könntet ihr uns jetzt in den verlockenden Bienenkostümen des Fundus‘ der Städtischen Bühnen sehen. So aber harren die weiter ihres Einsatzes, und wir setzten uns fast ein Jahr lang mit den „Sternen unserer Heimat“ (Werner Bochmann), den „Country Roads“ zum „Ebbelwoi“ (Traditionals aus Hessen und aller Welt) und unserem Verhältnis zu „Mama“ (Heintje), „Father and Son“ (Simon and Garfunkel) und

„Endstation Mutti“ stellt die Schauspielstudierenden des Abchlussjahrgangs 2011 vor eine große Herausforderung auf der Bühne: Am 10. und 11. Juli sind sie im Kleinen Saal als Sänger dieses unter der Regie von Anita Iselin durchinszenierten Liederabends zu sehen und zu hören.

„Mutti“ (gespielt von unserem Überraschungsgast) auseinander. Die regelmäßigen Chansonstunden und die drei Aprilwochen mit szenischen Proben in LAB und Gallus Theater weckten in uns Vertrauen in Musik, Rhythmus und ein feines, neues Gruppengefühl als Chor. Lieder aussuchen, die wir schon immer mal singen wollten, Figuren und Geschichten entwickeln, die keinen Bogen um Plattitüde und Slapstick machen müssen, Probentiefs als heilsame Quatschquellen und Inspirationen nutzen – ich wünsche mir, dass wir die Leichtigkeit dieses Liederabends auch in scheinbar ernstere Produktionen mitnehmen können. Aber erstmal gucken wir nach den beiden Vorstellungen alle zusammen Fußball im Foyer und probieren mit euch die Stadionchöre zur WM. Weitere Vorstellungen finden am 10. und 11. Juli um jeweils 17 Uhr im Kleinen Saal der HfMDK statt. Bis dann! Luise Audersch, Schauspielstudentin


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 2 | 3. Juni 2010 Bettina John-Willeke übernimmt von Frank Rosenberger die Geschäftsführung im Fachbereich 2

Mit leiser Beharrlichkeit „Er ist ein Lautloser, aber er hinterlässt Spuren“, charakterisierte Hochschulpräsident Thomas Rietschel einen Verwaltungsangestellten, der „mit leiser Beharrlichkeit“ Prozesse und Strukturen an der Hochschule verändert habe, die er nun aber als fester Mitarbeiter verlässt: Frank Rosenberger ist seinem inneren Wunsch gefolgt, die existenzielle Sicherheit als Geschäftsführer des Fachbereiches 2 (Lehramt und Komposition) gegen die Herausforderung einer unbestimmteren Existenz als freier Musiker einzutauschen. Auf einer Abschiedsparty in der Leimenrode resümierte der Präsident Rosenbergers Verdienste nicht nur als Geschäftsführer, sondern auch als einstiger Beauftragter für den Bolognaprozess und die Hochschulentwicklung. Innovative Studienkonzepte wie der „Kronberg Academy Master“ oder die „Internationale Ensemble Modern Akademie“ seien Frank Rosenberger zu verdanken. Maßgeblich mitgewirkt habe er aber auch – neben der Pflichtaufgabe Bolognaprozess – an der Kooperation der Hochschule mit der Goethe Universität und an einem Supervisionsprojekt. Viele Lehrende und Mitarbeiter stießen mit Frank Rosenberger anschließend auf

Lehrende und Mitarbeiter verabschiedeten kürzlich Frank Rosenberger (im Bild links) aus dem Amt des Geschäftsführers des Fachbereiches 2. Auch Dekanin Melinda Paulsen (ganz rechts) gehörte zu den Laudatoren in der Leimenrode.

seinen neuen Lebensabschnitt an. Er hat selbst an der HfMDK Schulmusik und Solorepetition studiert, stets als Klavierbegleiter, Ensembleleiter und Bühnenmusiker an verschiedenen Theatern gearbeitet und will diese Möglichkeiten nun ausbauen. Übergeben hat Frank Rosenberger seinen Geschäftsführerposten an Bettina John-Willeke. „Ich freue mich, dass wir mit ihr eine kompetente und hervorragende Nachfolgerin gefunden haben“, fügte der Präsident seiner Laudatio auf den Mann an, der bei aller Entschlossenheit in seiner Arbeit eines immer im Blick gehabt habe: seine Loyalität zur Hochschule. bjh

Bettina John-Willeke ist seit März neue Geschäftsführerin des Fachbereiches 2.

Die Nachfolgerin Bettina John-Willeke stellt sich vor – eine Kunsthistorikerin mit Weitblick Seit 1. März 2010 bin ich als neue Geschäftsführerin im Fachbereich 2 der HfMDK tätig, nachdem ich zuvor in meiner Heimatstadt Darmstadt acht Jahre als Geschäftsführerin eines Museumsvereins und als Leiterin einer stadtgeschichtlichen Sammlung gearbeitet habe. Ursprünglich bin ich Kunsthistorikerin und habe neben Kunstgeschichte Italienische Philologie und Klassische Archäologie in Marburg/Lahn und in Italien studiert. Mein Schwerpunkt hat sich durch meine administrativen Aufgaben im Museum

und durch meine Mitarbeit in verschiedenen kulturpolitischen Gremien jedoch immer stärker in Richtung Kulturmanagement verschoben. Auch an meiner neuen Tätigkeit reizt mich die Verbindung von inhaltlichen und organisatorischen Aspekten, eingebunden in das anregende Umfeld einer künstlerischen Bildungseinrichtung. Um den Anforderungen im Hochschulbereich gerecht werden zu können, habe ich meine geisteswissenschaftliche Ausbildung um ein Studium des Wissenschaftsmanagements an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer ergänzt. Daneben wurde mir die Zulassung zum Lehramt L2 und L3 für die Fächer Italienisch, Kunst und Geschichte erteilt, so dass ich formal über ähnliche Voraussetzungen wie die Absolventen des Fachbereiches 2 verfüge. Somit verstehe ich mich einerseits als direkte Schnittstelle zwischen Studierenden und Lehrenden; andererseits sehe ich meine Aufgabe in der Umsetzung übergreifender hochschulpolitischer Rahmenbedingungen auf Fachbereichs-Ebene. Bettina John-Willeke


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 2 | 3. Juni 2010

Hochschule feiert fünf Jahre Institut für zeitgenössische Musik – Workshop und Konzerte mit Helmut Lach

„Am Grund des Lebens kratzen

Paul Hübner, Trompeter im Studiengang Internationale Ensemble Modern Akademie, über die Arbeit mit Helmut Lachenmann: „Schließt die Flügeldeckel ab, wenn der Lachenmann kommt, sonst wirft der euch da Nägel rein!“ – solche Vorbehalte waren noch in den 90er Jahren gang und gäbe, und auch heute trifft man bei Musikern auf innere Widerstände, wenn es darum geht, die eigene instrumentale Praxis von Grund auf in Frage zu stellen, wie Helmut Lachenmanns Musik es oft fordert. Angelernte Gesten und Gewohnheiten, Phrasierungsmuster und Verhaltensweisen stehen zur Disposition, und manch einer muss sein Instrument – zumindest temporär – neu erlernen, denn „Komponieren heißt: ein Instrument bauen“ (Helmut Lachenmann). Wenn Helmut Lachenmann selbst auftritt, sind diese Widerstände jedoch bald vergessen, so überzeugend ist seine Präsenz, die durchdrungen ist von der eigenen Ästhetik. Kunst und Leben vereinen sich in einer Person, und die Überzeugung des eigenen Tuns überträgt sich schnell auf die Musiker, so dass in den besten Momenten tatsächlich so etwas wie Magie entsteht. In einem Bogenrauschen die ganze Welt.“

Mit Lachenmann auf Augenhöhe: Eine Woche lang bot das Institut für zeitgenössische Musik an der HfMDK den Studierenden Arbeitsphasen mit Helmut Lachenmann: oben links in einem Gespräch mit dem Tubisten Karel Skopek nach einer Ensembleprobe von „...zwei Gefühle..., Musik mit Leonardo (1992 rev. 2003)“ unter Leitung von Susanne Blumenthal (großes Foto, der Komponist als Sprecher am rechten Bildrand), auf dem Foto Mitte oben im Unterricht mit der Cellistin Lea Rahel Bader. Seit fünf Jahren leitet Dr. Julia Cloot (rechtes Bild) das Institut für zeitgenössische Musik, das im Sommersemester 2010 mit gleich drei größeren Projekten auf sich aufmerksam macht - abschließend übrigens am 19. Juni um 18 Uhr am Mainufer mit „Maritime Rites“ von Alvin Curran mit über 100 Musikern.

Die Gesangsabsolventin Johanna G mit dem Komponisten Helmut Lach Werk „temA“ für Cello, Flöte und St nachfolgend ihre Eindrücke: „Zu alle spannender inspirierender Mensch. und Augen. Sensible Antennen. Ein Worte findet, die bei mir Anklang fin auf die Musik hat und wissend ist u nicht in Formulie muss, die kein an sondern viele Pun Aus Kratzen, Sch Quetschen mach Helmut angehalte Ausdruck, Spann viel gute, feinfüh Spannungsbögen und persönlichen manchmal fast w Publikum stehend dich sofort zum n der vielleicht dan Unabdingbarkeit des Lebens Kratz Humor und Freud


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 2 | 3. Juni 2010

henmann – zweite Neue Musik Nacht präsentierte die Anfänge und Folgen der II. Wiener Schule

n“

Greulich erarbeitete enmann dessen timme und schildert ererst mal ein . Mit offenen Ohren Mensch,der viele nden, der einen Blick t, der groß und weit und sich deshalb erungen verlieren nderer versteht, nkte setzen kann. hreien, Kreischen, hen Proben mit enen Atem, Not, nung und vor allem hlige, starke Musik. Mit n, die fast zerreißen, n, tiefen Momenten; wie nackt vor dem d, aber die Musik trägt nächsten Augenblick, nn ein Gefühl von Not, oder vom „am Grund zen“ malt. Oder Spaß, de, Glück.“

Marianne Dahmen, Kontrabassistin im 6. Semester, über die Neue Musik Nacht: „Die Neue Musik Nacht ist für mich ein unglaublich tolles Projekt. Dieses Jahr habe ich selber zu Beginn in der Sinfonietta mitgespielt und mir danach durchgängig bis 24 Uhr Beiträge angehört. Die Möglichkeit, soviel zeitgenössische Musik auf höchstem Niveau geboten zu bekommen, wollte ich auf jeden Fall nutzen. Besonders beeindruckt hat mich „Pierrot lunaire“ von Schönberg, das von Dozenten und Professoren der Hochschule aufgeführt wurde. Von dem Stück hatte ich schon viel gehört, es aber nie live miterlebt. Die Beiträge der Internationalen Ensemble Modern Akademie waren ebenfalls sehr eindrucksvoll. Die Installation im Kleinen Saal mit Schlagwerk, Klavier und elektronischen Klängen war nicht nur zum Hören, sondern auch zum Sehen ein Erlebnis. Schade fand ich, dass dieses Jahr im Vergleich zum letzten Mal nur wenige Studenten der HfMDK beteiligt waren. Dennoch hat es sehr viel Spaß gemacht, und obwohl ich abends mit Kopfschmerzen nach Hause ging, würde ich jederzeit wieder sechs Stunden ´Neue Musik` miterleben wollen.“

Impressionen aus der Neue Musik Nacht 2010 an der HfMDK: ganz oben links die Sinfonietta Frankfurt unter Leitung von Hubert Buchberger mit Sopranistin Heidrun Kordes (Schönbergs 2. Streichquartett), ganz oben rechts Gerhard Müller-Hornbach beim Dirigat von „Pierrot lunaire“, darunter Sopranistin Henriette Meyer-Ravenstein („Das Buch der hängenden Gärten“), links Schlagzeugerin Agnieszka Koprowska-Born, rechts daneben Ernst August Klötzke auf der Bühne des Kleinen Saales im Gespräch mit Frank Gerhardt über Elektronische Musik der 50er Jahre. Auf dem Bild rechts erklärt Team-Mitarbeiterin Johanna Berger den Programmablauf der Nacht unter dem Schlagwort „Ich fühle Luft“.


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 2 | 3. Juni 2010 Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK feierte im Mai ihr dreijähriges Bestehen

Vorstand wiedergewählt Am 10. Mai feierte die Gesellschaft der Freunde und Förderer (GFF) der HfMDK ihr dreijähriges Bestehen. Lehrende und Studierende der Hochschule gestalteten das künstlerische Programm im Kleinen Saal. Zuvor hatten die Mitglieder den Vorstand des Fördervereins mit Dr. Clemens Börsig (Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank), Wolfgang Kirsch (Vorstandsvorsitzender der DZ BANK) und dem Präsidenten Thomas Rietschel für weitere drei Jahre wiedergewählt. Der Förderverein der Hochschule arbeitet mit drei Schwerpunkten: Er unterstützt die Lehre, zum Beispiel mit dem Ankauf wertvoller Instrumente, er fördert künstlerische Projekte mit großer Ausstrahlung wie zuletzt die Oper „Rinaldo“ oder aktuell das zeitgenössische Musiktheater „Mond. Finsternis.Asphalt.“, und er stärkt das Stipendienangebot der HfMDK. Mit einem Starterstipendium für die begabtesten Studienanfänger unterstützten die Freunde und Förderer schon 14 Stipendiaten, im Oktober kommen fünf weitere dazu. Auch für die DAAD-Stipendien für ausländische Studierende spenden die Freunde und Förderer regelmäßig. Hier werden 20.000 Euro im Jahr bereitgestellt. Insgesamt förderte die GFF im zurückliegenden Jahr 14 Hochschulprojekte mit rund 160.000 Euro. be

Auch Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth war der Einladung zum Jahrestreffen der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK gefolgt (Bild oben links im Gespräch mit Clemens Börsig und Thomas Rietschel). Dort erlebten die Gäste einen Querschnitt der künstlerischen Arbeit, unter anderem mit der Fagottklasse und ihrem von der Gesellschaft finanzierten Kontrafagott und dem Tänzer Ramon John, einem der Starterstipendiaten der GFF.

HfMDK-Musikpädagogen laden zu einer Vorlesungsreihe mit Gastdozenten und Studierenden ein

Prinzip „Aufbauender Musikunterricht“ „Aufbauender Musikunterricht“ ist der Leitbegriff einer Vorlesungsreihe, zu deren weiteren Veranstaltungen die beiden HfMDK-Musikpädagogik-Professoren Dr. Werner Jank und Dr. Maria Spychiger einladen. Sie und geladene Gäste thematisieren Aspekte dieses pädagogischen Prinzips, nach dem die HfMDK das Grundschulprojekt „Primacanta - Jedem Kind seine Stimme“ initiiert. Die Vorlesungen finden jeweils Donnerstag von 16.15 bis 18

Uhr im Raum A 206 statt. Die nächsten Termine: 10. Juni Prof. Dr. Ortwin Nimczik, Detmold: Kulturerschließung – Ein Praxisfeld des Aufbauenden Musikunterrichts; 17. Juni Prof. Dr. Maria Spychiger: Primacanta – Einblick in die wissenschaftliche Begleitung eines AMUProjekts. Nach zwei Jahren Primacanta lassen sich erste Ergebnisse der

wissenschaftlichen Begleitforschung darstellen; 24. Juni Prof. Gero Schmidt-Oberländer, Weimar: Das Instrument Stimme – tonal-vokale Kompetenzen aufbauen; 1. Juli Studentische Beiträge Teil II Verschiedene ReferentInnen (Studierende); 8. Juli Prof. Dr. Jank / Prof. Dr. Spychiger: Schlussdiskussion mit Gästen.


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 2 | 3. Juni 2010 Tag der offenen Tür im LAB Frankfurt in der Schmidtstraße

Persönliches: Petra Knop

Kontrolle übers Geld Ich heiße Petra Knop und bin seit Oktober 2009 in der Abteilung Finanzen in der HfMDK für das Controlling zuständig. Nach meinem BWL-Studium war ich SAP-

„Eine einmalige Chance“ vier der fünf Projektpartner machte die einmalige Chance klar, die dieser Ort für die künstlerischen Entwicklungen bieten kann und soll. Ein Raum für Zeit, für Experimente, in dem Entstehungs- und Forschungsprozesse öffentlich gemacht und zeitgenössische Formen der Kunst entwickelt werden. Ein Ort, der hoffentlich für spannende Begegnungen zwischen den Partnern sorgt. Dass darüber neue künstlerische Impulse für die Region entstehen, wünschen sich alle. Die Hallen jedenfalls sind dafür perfekt eingerichtet. Gesponsert wird das Unternehmen für vier Jahre von der BHF Bank Stiftung, der Polytechnischen Gesellschaft und dem Kulturfonds frankfurtrheinmain. Jetzt fehlt nur noch eine Podesterie für die vielen Zuschauer, Auch die Tänzer der ZuKT-Abtei- die schon am Samstag lung präsentierten sich im LAB das LAB besuchten und Frankfurt den Zuschauern, die auf reges Interesse hoffen diesmal noch auf dem Boden Platz nehmen mussten (oben). lassen. Marion Tiedtke

Am Tag der Arbeit war es endlich soweit: Das LAB Frankfurt als modernes Musik-, Tanz- und Theaterlabor der Kooperationspartner Ensemble Modern, The Forsythe Company, Künstlerhaus Mousonturm, Hessische Theaterakademie und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main öffnete zum ersten Mal in der Schmidtraße seine Türen. Auf 1000 Quadratmetern wurden in den beiden neu eingerichteten Produktionshallen Projekte, Proben, Trainings und Installationen gezeigt, die Einblicke in das Vorhaben und die kommenden Produktionsprozesse gaben. Die Hochschule war mit dem Institut für zeitgenössische Musik vertreten sowie mit den Studiengängen Tanz, Schauspiel und Regie. Die Besucher wurden von LAB-Guides in Empfang genommen, die sie nicht nur durch die Räumlichkeiten führten, sondern zugleich ihre Fragen beantworteten. Eine Gesprächsrunde mit

Verantwortliche (SAP ist das Buchungssystem der Verwaltung) im Controlling der Technischen Universität Darmstadt und für die Kostenträgerrechnung zuständig. Meine Aufgabe an der HfMDK ist nun in erster Linie das Projektcontrolling. Da ich nicht nur gern mit Zahlen, sondern auch mit Menschen arbeite, freue ich mich, für die Betreuung der SAPNutzer zuständig zu sein. In meinen Verantwortungsbereich gehören aber auch das Controlling im SAP-System und das Berichtswesen für die Fachbereiche und die Hochschulleitung. Es macht Spaß, kreative Köpfe in den unterschiedlichen Disziplinen bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen zu können. Ich arbeite hier in einem kleinen Team, in dem die Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung groß geschrieben werden. Außerdem freue ich mich darüber, jetzt mehr Allrounder als begrenzt eingesetzter Spezialist zu sein. Dennoch geht es manchmal „ans Eingemachte“, wenn die Finanzpläne umfangreicher Vorhaben in SAP umgesetzt werden sollen. Petra Knop


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 2 | 3. Juni 2010 Neue Gesichter im Studierendenparlament der HfMDK – mehrere Aktionen im Sommersemester

Rückendeckung für den AStA Liebe Studierende, nach der letzten Wahl im Winter gibt es bei uns in AStA und Studierendenparlament wieder personelle Veränderungen. Verlassen haben das Studierendenparlament Ole Driever, Caspar Wedell, Lydia Arnold und Cyril Sjöström. Wir danken ihnen für ihre tatkräftige Unterstützung. Neu gewählt

Aber die Arbeitsmoral bei uns sinkt natürlich, wenn wir keine Rückendeckung seitens der Studenten bekommen. Ab nächstem Wintersemester wird es einen Ruheraum im B-Gebäude geben, in dem alle Studenten die Möglichkeit haben, sich in den Pausen zu erholen. Die genauen Nutzungsregeln könnt ihr am AStA-Brett nachlesen. Des Weiteren Fortsetzung auf der nächsten Seite

wurden Marianne Dahmen (FB 1), Manuel Dahme (FB 1), Friedmar Deller (FB 1) und Marit Trantel (FB 2). Letztere hat zugleich das Amt der StuPa-Präsidentin von Sarah Werner übernommen. Ihr danken wir für ihr Engagement in dieser Position und freuen uns, dass sie uns aber im AStA erhalten bleibt. Das letzte Semester stand sehr im Zeichen der Demonstrationen. Es war gut, dass so viele unserer Studenten sich die Zeit genommen haben, unsere Kommilitonen an der Universität zu unterstützen und für Aufklärung an unserem Haus zu sorgen. Auch uns trifft es direkt Nur gemeinsam können wir gegen die Kürzungen und Umstrukturierungen in der Bildung vorgehen. Auch uns trifft es direkt. Ab dem kommenden Wintersemester wird der Fachbereich 1 auf Bachelor umgestellt, was vor allem die StudienKombination von IGP und Schulmusik erschwert. Aber allem voran trifft uns, dass es keine Mittel für einen Umzug oder einen Neubau gibt (siehe nebenstehender Artikel). Schon im letzten Semester haben wir bei Infoveranstaltungen im Stadtteil Bockenheim und im Stadtrat für einen Umzug an die Bockenheimer Warte plädiert. Dies wollen wir im nächsten Semester weiter tun. Um dafür kämpfen zu können und auch für weitere Verbesserungen zu sorgen, brauchen wir eure Unterstützung. Nur bei einer hohen Wahlbeteiligung erhalten wir die Gelder, die wir brauchen. Wir können besser arbeiten, wenn wir wissen, dass ihr hinter uns steht.

Das Studierendenparlament der HfMDK: Die neue StuPa-Präsidentin Marit Trantel (ganz links), Luise Rummel, stellvertr. StuPa-Präsidentin (ganz unten), Michael Meininger, AStA-Präsident (oben), Konrad Heinz, stellvertr. AStA-Präsident (oben rechts), Johanna Wolf, Finanzreferentin (Mitte), Sabine Binder, RMV-Referentin (ganz oben) sowie die weiteren StuPa-Mitglieder Friedmar Deller (rechts außen), Marianne Dahmen (unten rechts), Manuel Dahme (oben Mitte), Sina Dotzert (Zweite von unten), David Müller (Mitte rechts) und Sarah Werner (Zweite von oben).


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 2 | 3. Juni 2010 Fortsetzung von vorheriger Seite

AStA bedauert die Absage für den „Campus Bockenheim“

planen wir, auf dem Campus ungenutzt herumstehende Fahrräder auszurangieren. Viele alte Klappermühlen blockieren Stellplätze. Im Sommersemester werden wir alle Räder, die wir als herrenlos ansehen, rot markieren. Diese werden dann entsorgt bzw. fit gemacht und zum Ausleihen angeboten – für Studenten, die dringend ein Rad brauchen. Wer sein Rad behalten will, sollte es auf Markierungen prüfen und dann ggf. selbst wegschaffen. Auch dazu mehr Infos am AStA-Brett.

„Raumnot wird größer“

Die lange Meile der Vorurteile Außerdem planen wir wieder eine Party am 11. Juni unter dem Motto „die lange Meile der Vorurteile – lebe dein Klischee“ sowie passend zur WM ein Kickertunier am 4. Juli und diverse Live-Übertragungen der wichtigen WM-Spiele. Am 28. Juni wird die Hochschule wieder zum Sommerfest einladen, bei dem wir euch mit einem lustigen Programm überraschen wollen. Wir wünschen euch alles Gute, starke Nerven und stets Freude an der Kunst. Wir freuen uns über alle Anregungen und Wünsche, die ihr einfach per Mail info@asta-hfmdk-frankfurt.de an uns senden könnt. Euer Studierendenparlament

Die Raumnot in den Gebäuden an der Eschersheimer Landstraße wird zum immer größeren Problem und

Wunsch nach dem Aufbau eines „kulturellen Zentrums“ mit der HfMDK als Mittelpunkt in Bockenheim von der Landesregierung abgewiesen wird, ist für die Studentenschaft eine große Enttäuschung. Wir verstehen diese Entscheidung als den Versuch der Landesregierung, in einem Bereich Geld einzusparen, der als nebensächlich oder zweitrangig abgewertet

ist für die Studierenden nicht länger hinnehmbar. Nicht zuletzt die Qualität der Lehre leidet unter den schwierigen Bedingungen, die unter diesen Umständen gegeben sind. Es ist für den AStA nicht nachzuvollziehen, dass das Raumproblem von der Landesregierung zwar erkannt, aber fahrlässig in Kauf genommen wird. Den Plan eines Neubaus auf dem Gelände des ehemaligen Campus Bockenheim hat der AStA befürwortet und unterstützt. Von Seiten der Studierendenschaft hat diese Option breite Zustimmung gefunden. Nicht nur die zentrale Lage in der Stadt, sondern auch die bereits vorhandene studentische Infrastruktur machten diesen Standort ideal. Dass der

wird. Davor möchten wir warnen: Wir sehen uns als Studenten der einzigen Hochschule für Musik, Tanz und Theater Hessens in einer Sonderstellung und möchten zu Bedenken geben, dass die Investition in kulturelle Bildung kein Luxus ist, sondern eine Investition in die Zukunft. Die Landesregierung riskiert mit ihrer Entscheidung, dass die HfMDK auf ihrem Weg, eine der führenden, exzellenten Hochschulen zu werden, ausgebremst wird und Stillstand oder sogar ein Abwärtstrend eingeleitet wird. Es ist unwahrscheinlich, dass die HfMDK auf Dauer mit Hochschulen anderer Bundesländer mithalten kann, in denen in kulturelle Bildung erheblich mehr investiert wird. Euer AStA

Der AStA der HfMDK bedauert den Beschluss der Hessischen Landesregierung sehr, den Standort „Campus Bockenheim“ als Option für den Neubau seiner Hochschule auszuschließen.

Studierende der HfMDK können sich jedes Jahr mit interdisziplinären Projekten bewerben

Drei Projekte für „Tanz der Künste“ ausgewählt Bei drei von Studierenden gestellten Anträgen hat sich die Jury des Interdisziplinären Projektfonds „Tanz der Künste“ für eine Förderung entschieden: „Just.Before. After, Kane (AT)“ heißt das Projekt unter der Regie von Laura Linnenbaum aus dem gleichnamigen Studiengang an der HfMDK. Daran beteiligt sind neben ihr Sophie Barthels (HfS Berlin), Victoria Philipp und Jagoda Szmytka (HfMDK, Komposition). „Pony und Kleid sind Tristans militarisierter Liebestod“ steht unter der Projektleitung von Martin Tansek (HfMDK, Komposition), Daniel Schauf (HfMDK, Regie) und Karolin Trachte (Goethe-Universität, MA-Dramatur-

gie). Am Projekt „mute“ schließlich sind Bettina Berger und Daniel Lorenzo (HfMDK, IEMA) sowie Bernhard Greif und Recha la Dous (Liebig-Universität Gießen, Angewandte Theater-Wissenschaften) beteiligt. Das Förderprogramm „Tanz der Künste“ richtet sich an alle Studierenden der HfMDK. Gefördert werden interdisziplinäre, studiengangsübergreifende Projekte, die von Studierenden eigenverantwortlich durchgeführt und in der Regel von einem von den Projektteilnehmern selbst gewählten Mentor begleitet werden. Die Projektanträge werden von einer Jury, bestehend aus Professoren aller drei Fachbereiche, geprüft und beraten. Das Programm ist seit 2006 an der HfMDK etabliert und wird durch Lehrveranstaltungen und individuelle Betreuung begleitet. Im Wintersemester 2010 / 2011 wird im Rahmen von Tanz der Künste zusätzlich ein Patchworkprojekt unter der Leitung Julian Klein angeboten. Hier können Studierende aller Fachbereiche im Rahmen einer vorbereiteten Struktur zusammenarbeiten und ihre Ergebnisse präsentieren. Fragen werden beantwortet unter tanzderkuenste@gmail.com. Infos sind bald abrufbar unter „Projekte“ auf der HfMDK-Homepage.Florian Ackermann


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 2 | 3. Juni 2010

Erfolge unserer Studierenden Elen Guloyan, Viola (Klasse Prof. Jörg Heyer, Diplom Sommer 2010), hat am Staatstheater in Darmstadt die Stelle der stellvertretenden Solobratschistin bekommen. Marie Smolka, Sopran (Klasse Prof. Hedwig Fassbender, Diplom Sommer 2010), ist ab September am Landestheater Coburg engagiert.

Mathias Monrad Moeller, Komposition (Klasse Prof. Gerhard Müller-Hornbach), erhielt vom Verein chiffren in Kiel den Auftrag, eine Komposition für den Chor und das Orchester der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zu schreiben. Die Uraufführung wird 22. Jaunuar 2011 im Kieler Schloss stattfinden (weitere Aufführungen: 24. und 25. Januar 2011).

Amadeu Gois, Bariton (Klasse Prof. Hedwig Fassbender, Diplom 2011), ist ab September am Theater Heidelberg engagiert.

Jagoda Szmytka, Komposition (Klasse Prof. Gerhard Müller-Hornbach) wurde für Acanthes 2010 ausgewählt und

Erfreuliche Nachrichten aus der Geigenklasse von Prof. Walter Forchert: Alejandro Aldana und Rajissa Dubitsky haben Orchesterpraktika an der Staatsoper Stuttgart erhalten. Beatrize Junco und Daria Danilova haben als Geigerinnen Praktikantenstellen bei den Stuttgarter Philharmonikern erhalten. Chihiro Ishii bekam eine Aushilfsstelle am Staatstheater Darmstadt zugesprochen. Schließlich erhielten Rajissa Dubitsky und Xabier de Felipe eine Einladung für ein Projekt des Gustav Mahler Jugendorchesters. Matthias Kowalczyk, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), hat das Probespiel für die Solotrompete an der Oper Frankfurt gewonnen, außerdem das Probespiel für das Schleswig HolsteinFestivalorchester 2010. Bianca Nassauer und Annabelle Paul, Doktorandinnen von Prof. Dr. Ute Jung-Kaiser, referierten im Rahmen des 1. Innsbrucker Symposiums zum programmbezogenen Komponieren unter dem Titel „Musik nach Bildern“ über „Moritz von Schwinds Freskenzyklus als Inspirationsquelle für Franz Liszts Oratorium von der Hlg. Elisabeth“ sowie über „Natur als Siegel seelischer Erfahrungen. Analogien zwischen Segantini und Webern“. Ihre Vorträge werden in einem Symposiumsbericht publiziert. Paul Schaeffer, Komposition (Klasse Prof. Gerhard Müller-Hornbach), hat einen Kompositionsauftrag für das Festival der Jungen in Bayreuth erhalten. Im August soll im Rahmen des Festivals Richard Wagners als Libretto gedachtes Stück “Eine Kapitulation” inszeniert werden (Regie: Gergios Kapoglou). Paul Schaeffer wird für diese Inszenierung eine Theatermusik schreiben.

zum Ateliers de composition 2010 nach Metz eingeladen. Außerdem erhielt sie den Auftrag, eine Komposition für das Orchestre National de Lorraine zu schreiben. Anne-Kathrin Frank, Sopran (Klasse Prof. Heidrun Kordes, Diplom 2010), ist ab Sommer am Internationalen Opernstudio in Zürich engagiert. Außerdem spielt sie in diesem Sommer bei den Heidelberger Schlossfestspielen die Giannetta in Donizettis Liebestrank. Miroslava Stareychinska, Harfe (Klasse Prof. Francoise Friedrich), hat die silberne Plakette beim 2. Internationalen Harfenwettbewerb 2010 in Slovenien bekommen. Außerdem erhielt sie für den Sommer 2010 ein Vollstipendium an der Académie musicale de Villecroze in Frankreich. Laura Grimm, Jungstudentin Harfe (Klasse Prof. Francoise Friedrich), hat einen 2. Preis beim Internationalen Harfenwettbewerb der harpACademy Assia Cunego in Bremen gewonnen. Bleuenn Le Friec, Harfe (Prof. Francoise Friedrich), ist zurzeit Mitglied des Gustav Mahler Jugendorchesters. Gustavo Quaresma, Tenor (Klasse Prof. Hedwig Fassbender, Diplom Februar 2010), singt in der Akademie Belcanto in Wildbad im Sommer die Hauptrollen in Cenerentola (Rossini) und Adelina von Pietro Generali. Die gleiche Produktion wird für Naxos als CD aufgenommen. Außerdem ist er ab Herbst 2010 am Opernstudio der Oper Köln engagiert.

> Impressum Thomas Rietschel, Präsident Dr. Sylvia Dennerle, Telefon 069/154 007 170, sylvia.dennerle@hfmdk-frankfurt.de Redaktion und Layout Björn Hadem, bhadem@arcor.de Redaktionsbeirat Sylvia Dennerle, Björn Hadem, Prof. Gerhard Müller-Hornbach, Anatol Riemer, Thomas Rietschel, Prof. Marion Tiedtke Herausgeber Konzept

Florian Ackermann, AStA, Luise Audersch, Marianne Dahmen, Beate Eichenberg (be), Johanna Greulich, Björn Hadem (bjh), Paul Hübner, Bettina John-Willeke, Petra Knop, Thomas Rietschel, Frank Rosenberger, Prof. Marion Tiedtke Fotos Björn Hadem (24) Erscheinungsweise zwei- bis fünfmal im Semester Druck Vario Plus Druck GmbH Autoren


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.