O-Töne Dezember 2016/Januar 2017

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O-Töne 14. Jahrgang | Nr. 5 | Dez. 2016/Jan. 2017 Ein Wort vorweg Advent, Weihnacht, Jahreswechsel. Da besonders kollidieren der Wunsch nach Besinnung und Einkehr mit dem üblichen Stress, alle familiären und beruflichen Herausforderungen noch abzuschließen und zu bewältigen. Wir blicken auf ein Jahr zurück, das ereignisreich war, an Herausforderungen übervoll, vielfältig in seinen Aufgaben und komplex in seiner Bewältigung. Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst – ein Haus, dem ich lange verbunden bin, das ich gut zu kennen glaubte und im vergangenen Jahr noch einmal aus einer neuen Perspektive kennenlernen durfte – ist eine Institution, die sich durch vielerlei auszeichnet: durch die Vielfalt inhaltlicher und künstlerischer Positionen, durch eine im großen und ganzen konstruktive und kollegiale Atmosphäre; vor allem durch permanenten Diskurs über alle Gremien hinweg – das hat auch die Wahl gezeigt, an deren Ende der erweiterte Senat Prof. Dr. Robert Höldrich zum neuen Präsidenten der HfMDK bestellt hat. Nach einem Jahr des Übergangs, den ich mitzugestalten die Ehre hatte, beginnt für unsere Hochschule ein neues Kapitel. Der geplante Hochschulneubau wird mehr und mehr in den Fokus rücken; gewichtige Studiengänge werden einer strukturellen und inhaltlichen Revision unterzogen, so der Bachelor KIA im FB 1 und die Gesangausbildung im FB 3; viele neue Kolleginnen und Kollegen haben im vergangen Jahr ihre Tätigkeit bei uns aufgenommen, und weitere werden folgen, so dass in Lehre und akademischer Selbstverwaltung neue Akzente gesetzt werden können; wie immer befinden wir uns in einem Prozess permanenter Veränderung, bei dem manchmal nicht auszumachen ist, welche Bereiche stabil sein sollten und welche sinnvollerweise einem Wechsel unterzogen werden müssen. Auch in dieser Hinsicht hält das neue Jahr sicherlich wieder einige Überraschungen bereit. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten in der Verwaltung, allen Lehrenden, ProfessorInnen, Lehrbeauftragten und akademischen Mittelständlern und unseren Studierenden, die durch ihr Engagement und ihre Hingabe wieder einmal dafür gesorgt haben, dass die HfMDK ein kultureller Leuchtturm in unserer Region und darüber hinaus ist. Ich wünsche allen einen schönen Jahreswechsel, die Möglichkeit, kurz innezuhalten und zu Atem zu kommen, und eine schöne Zeit mit Menschen, die ihnen lieb und nahe sind. Herzliche Grüße Prof. Christopher Brandt Präsident der HfMDK

Prof. Dr. Robert Höldrich zum neuen Präsidenten gewählt Am Montag, 5. Dezember 2016, hat der Erweiterte Senat Prof. Dr. Robert Höldrich zum neuen Präsidenten der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) gewählt. Bis zum Amtsantritt des neuen Präsidenten im Frühjahr 2017 wird Prof. Christopher Brandt weiter die Geschäfte der Hessischen Hochschule für Musik, Theater und Tanz führen – unterstützt von seinen beiden Präsidiumskollegen, der langjährigen Kanzlerin Angelika Gartner und dem Vizepräsidenten Prof. Ernst August Klötzke.

Prof. Dr. Robert Höldrich

Intensive Suche erfolgreich: Während Albrecht Eitz, Referent des Präsidenten, die Wahlurne leert, assistiert ihm Prof. Eike Wernhard mit tiefem Griff ins Innere, mit wachsamem Blick flankiert von Kanzlerin Angelika Gartner und Wahlvorstandsmitglied Dr. Karin Dietrich. Im Bild unten das gespannte Plenum der Wahlprozedur.


O-Töne 14. Jahrgang | Nr. 5 | Dez. 2016/Jan. 2017 Robert Höldrich forscht und lehrt am Institut für Elektronische Musik und Akustik Graz (IEM). Der 1962 in Linz geborene Österreicher hat seine künstlerische Ausbildung für Querflöte am Konservatorium Graz und für Komposition an der Kunstuniversität Graz absolviert. Daneben studierte er an der Technischen Universität Graz Elektrotechnik/ Toningenieur mit dem Abschluss zum Diplom-Ingenieur und promovierte anschließend noch in der Angewandten M athematik. Von 2007 bis 2014 lenkte Robert Höldrich zunächst als Vizerektor und ab 2011 als amtierender Rektor die Geschicke der Kunstuniversität Graz, einer Der „President-elect“ Prof. Dr. Robert Höldrich bei seiner Kunsthochschule mit Schwerpunkt zweiten Vorstellungsrunde im Kleinen Saal. Musik und Darstellende Kunst mit etwa 2.400 Studierenden. on und der Wahlvorstand unter dem Arbeitsintensive Suche Vorsitz von Prof. Eike Wernhard waren im Jahr 2016 mit der neuerlichen AusMit der Wahl am 5. Dezember ging eine schreibung beschäftigt. Sie führte dazu, arbeitsintensive, fast zweijährige Suche nach dass schließlich vier KandidatInnen einem regulär gewählten Nachfolger für den in die engere Auswahl kamen. Sie 2015 ausgeschiedenen HfMDK-Präsidenten präsentierten sich im Oktober 2016 der Thomas Rietschel zu Ende. Im Dezember Hochschulöffentlichkeit in einer zweiten 2015 hatte die erste Wahl keine absolute Vorstellungsrunde. Unter diesen KanMehrheit für einen Kandidaten ergeben. didatInnen wählte der Erweiterte Senat Seitdem führt Christopher Brandt, Professor am 5. Dezember Prof. Dr. Robert Höldfür Gitarre und bis dato Vize-Präsident der rich zum neuen Präsidenten der HfMDK HfMDK, die Amtsgeschäfte als Präsident. mit 23 Ja-Stimmen. Die erforderliche Der Hochschulrat, die FindungskommissiStimmenmehrheit lag bei 18 Stimmen.

Lehrbeauftragten-Vertreterin Betty Nieswandt bei einer der Urnengänge.

Wer die Wahl hat... Von Prof. Eike Wernhard, Vorsitzender der Findungskommission und des Wahlvorstands für die Wahl des HfMDKPräsidenten im Jahr 2016 Dass sich über Musik und Theater gut streiten lässt, ist bekannt; doch kaum weniger Potenzial zur Auseinandersetzung bietet das Verfahren zur Besetzung der Präsidentenstelle an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. So verschieden wie ihre Ausbildungsbereiche und die Lehrenden, so verschieden sind auch die Erwartungen an eine künftige Führungspersönlichkeit. Aus diesem Grund hat es einige Male Wahlen gegeben, zuletzt 2015, bei der selbst nach mehreren Wahlgängen keiner der BewerberInnen die erforderliche Stimmenzahl auf sich vereinigen konnte. Umso erfreulicher ist die Nachricht, dass nach einem durchaus polarisierenden Prozess der Meinungsfindung sich das Wahlgremium in Form des erweiterten Senats am 5. Dezember 2016 mit deutlicher Mehrheit für einen Kandidaten entschieden hat! Zum ersten Mal in der Praxis erprobt, bewährte sich die neue Wahlordnung, indem sie ausreichend Raum für offizielle Aussprache und informellen Meinungsaustausch

Ein ganzes Stück Arbeit liegt hinter den Mitgliedern des Wahlvorstands, hier am Tag der Wahl im Kleinen Saal. In der Mitte Prof. Eike Wernhard, rechts die Kanzlerin Angelika Gartner.

bot. Wie in früheren Verfahren blieb die Auswahl derjenigen Bewerberinnen und Bewerber, die zu einer ersten, internen Vorstellungsrunde eingeladen werden sollten, der Findungskommission vorbehalten, und trotz, oder vielleicht sogar wegen der recht divergie-

renden Ansichten ihrer Mitglieder, ist es gelungen, interessante Persönlichkeiten mit völlig verschiedenen Profilen aus dem Bewerberpool herauszufiltern. Dass in Zusammenarbeit mit den drei Fachbereichen die ProfessorInnen der Findungskommission –


O-Töne 14. Jahrgang | Nr. 5 | Dez. 2016/Jan. 2017 Christoph Schmidt, Dieter Heitkamp und mir – selbst gemeinsam einen Fragenkatalog zusammengestellt hatten, um die ersten Anhörungen zu strukturieren und die Vergleichbarkeit der Befragungen zu garantieren, erwies sich als konstruktiv und spricht nebenbei auch für die offene Kommunikationskultur innerhalb des Kollegiums. Kontrovers, doch konstruktiv Im Verlauf der teils einvernehmlichen, teils aber auch kontroversen Debatte des erweiterten Senats nach den ersten Vorstellungen kristallisierte sich ein Meinungsbild heraus, das die Findungskommission dazu bewog, vier KandidatInnen zur zweiten, nun öffentlichen Runde zuzulassen. Die zweite Anhörungsrunde bestätigte und verstärkte den Eindruck der ersten, dass alle vier übrig gebliebenen KandidatInnen – alle auf sehr eigene Art und Weise – qualifiziert sind, um die Hochschule in den kommenden Jahren zu leiten. Und die Findungskommission entsprach diesem Stimmungsbild, indem sie diese vier zur Wahl vorschlug. Dass es am 5. Dezember in den ersten beiden Wahlgängen bereits die erforderliche absolute Mehrheit für einen der Bewerber geben würde, hat sicher niemand erwartet: Dafür waren die KandidatInnen zu stark und die Präferenzen innerhalb des Wahlgremiums zu gestreut. Dass aber die meisten Mit-

Der Blick in die Runde bei der Auszählung der Wahl des Präsidenten im Kleinen Saal.

glieder des erweiterten Senats danach bereit waren, derjenigen Persönlichkeit auch ihre Stimme zu geben, für die sich nach und nach eine Mehrheit abzeichnete, zeigt sowohl die Kompromissbereitschaft des Gremiums als auch den Willen, das Haus zu einen. Gestärkte Gemeinschaft Es war in meinen Augen ein gutes Verfahren, in dem sachlich debattiert, konstruktiv gestritten und unsere Hochschule doch als Gemeinschaft gestärkt wurde. Nun glauben und hoffen wir, dass wir für die zahlreichen Aufgaben, die zu bewältigen sind, einen nach außen starken und nach innen integrie-

rend wirkenden Präsidenten gewählt haben, der von nicht weniger starken Gremien gestützt wird.

Senats-Termine Die Termine für die Sitzungen des Senatssitzungen Senats der HfMDK im kommenden Sommersemester 2016 stehen fest: Das Gremium tagt an den Montagen 24. April, 22. Mai und 3. Juli jeweils um 10 Uhr, für gewöhnlich in einem Seminarraum im zweiten Stock des A-Gebäudes. Die Sitzungen sind für alle Hochschulmitglieder öffentlich.

Eine neue CD-Reihe der Hochschule widmet sich den an der HfMDK tätigen Komponisten

„Innere Spuren“ zum Abschied Die HfMDK setzt in ihrer Ausbildung auch einen Akzent auf die Auseinandersetzung mit und die Ausbildung in zeitgenössischer Musik. Zeitgenössische Musik soll selbstverständlich zur Musikerausbildung, zur Musikpädagogik, zum Konzertleben dazugehören. Darum widmet sich eine neue HfMDK-CD-Reihe den an unserem Haus tätigen Komponisten. Den Auftakt macht Gerhard Müller-Hornbach, ein Künstler, für den kompositorische Produktivität, musikalische Praxis, engagierte Lehre und kompetente Vermittlung eine Einheit bilden. Mit drei Konzerten verabschiedete sich die Hochschule im vergangenen Sommersemester von ihrem langjährigen Kompositionsprofessor, der mit 65 Jahren in den Ruhestand ging. „Innere Spuren“ ist der Titel der vorliegenden CD und gleichzeitig eine der drei Kompositionen von Gerhard Müller-Hornbach, die als Liveaufnahmen aus diesen drei Konzertprogrammen auf der CD zu hören sind. Alle Mitwirkenden können sich gerne ihr Belegexemplar bei Sylvia Dennerle in Raum C 201 abholen. Alle übrigen Interessierten können die CD ab sofort für 5.- Euro Schutzgebühr ebenfalls in C 201 im neuen Jahr erwerben.

Zum Auftakt der neuen HfMDK-CD-Reihe ist die CD „Innere Spuren“ erschienen und enthält Kompositionen des nun emeritierten Professors Gerhard Müller-Hornbach, hier bei einem seiner Abschiedskonzerte im Sommer 2016 im Großen Saal mit Marie Seidler als Gesangssolistin.


O-Töne 14. Jahrgang | Nr. 5 | Dez. 2016/Jan. 2017 Der Komponist und Theologe Dieter Schnebel arbeitete mit Studierenden der Hochschule

Einer der ganz Großen Am 23. und 24. November war mit dem Komponisten Dieter Schnebel wieder einer der ganz großen Zeitgenossen auf Einladung des Instituts für zeitgenössische Musik IzM zu Gast an der HfMDK, um mit Studierenden, Lehrenden und Gästen ins Gespräch zu kommen. Unter ihnen waren, zur Freude des Komponisten, auch ehemalige Schüler, die Schnebel in den 1960er Jahren an der Wöhlerschule im Fach Religion unterrichtet hatte. Die Themeninsel „Dieter Schnebel“ startete mit „Andante con moto – Ein Porträt“, dem kürzlich erschienenen Dokumentarfilm über Schnebel von Susanne Elgeti, die ebenfalls Gemeinsam mit Dieter Schnebel auf der Bühne: Schlussapplaus für eine herzliche Begegnung. anwesend war. In dem sehr privaten und beund mit üppigem Kontext versehene dass das Stück gemeinsam eine ganz rührenden Porträt, das den Komponisten in Erläuterungen gelang eine wohltuende neue Fassung erhielt, die abends beim den jetzigen Jahren zeigt, kam einem sowohl und bereichernde Fokussierung im Gesprächskonzert der Komponist als auch Umgang mit seinem Werk. uraufgeführt wurde. der Theologe nä her. „Indem nun Zeit zum Augenblick Im abschließenden Podiumsgespräch Weiterhin studierIm Workshop am 24. wird, verwandelt sie sich in Raum. mit Musikpublizist Stefan Fricke vom hr te er mit Mu He November erarbeitete Jedes räumliche Gebilde, jede räumkamen vielerlei Querbezüge des Kom(Klavier) Auszüge Schnebel in drei Phasen liche Distanz ist eine zeitliche, eine ponisten und Theologen und seiner aus den Bagatellen Werke mit Studierenden Zeiteinheit, in der die Zeit erstarrt.“ Werke zu – und das ist wörtlich zu nehder HfMDK. Zunächst Dieter Schnebel und mit Mitgliedern men – Gott und der Welt zur Sprache, der Internationalen arbeitete er mit Aya und es ergab sich Gelegenheit, den Ensemble Modern Komatsu, Jasmin Röder, Begriff „Utopie“, der im Wirken SchneAkademie „IEMA“ den ersten Satz Isabel Röbstorf und Caroline Rohde (Blockbels eine so wichtige Rolle spielt, aufaus dem B-Dur Quintett für Violine, flöten) an dem Stück „Pan“. Die originelle schlussreich in den Diskurs zu bringen. Flöte, B ass-Klarinette, Violoncello und ambitionierte Bearbeitung des Werkes Ein reicher Abend! Dr. Karin Dietrich und Klavier. Durch Schnebels ruhige durch die Studentinnen gefiel ihm so gut,

Nicht nur Bach Ein Bonmot des englischen Schriftstellers George Bernard Shaw, dass England und Amerika zwei Länder seien, die durch eine gemeinsame Sprache getrennt sind, trifft, leicht abgewandelt, auch auf das Verhältnis zwischen Cembalisten und Pianisten zu: Beide spielen Klavierinstrumente, beide teilen sich ein gewisses Repertoire, und das unterscheidet sie! Geprägt durch eine aus dem 19. Jahrhundert stammende Bach-Tradition glaubten viele Pianisten, der moderne Flügel könne die Absichten der barocken Komponisten besser als jedes historische Instrument wiedergeben, und taten Interpretationen, die auf Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis beruhten, als unzeitgemäß und sektiererisch ab. Dass dieses Bild sich ändert und Cembalisten und Pianisten auch in Harmonie miteinander leben können, bewies der Workshop „Nicht nur Bach“, den die Cembalo-Professorin Eva Maria Pollerus und der Klavierprofessor Eike Wernhard nun bereits zum zweiten Mal für Cembalisten und Pianisten veranstaltet haben. In einem Konzert erklangen die Ergebnisse des Workshops. Der nächste ist bereits geplant; interessierte Studierende sind dazu willkommen. Prof. Eike Wernhard

Keine Spur von Konkurrenz: Pianisten und Cembalisten in einträchtiger Harmonie bei ihrem gemeinsamen Tastenworkshop „Nicht nur Bach“. Der nächste ist bereits in Planung.


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Impressionen aus dem Semester

Links oben: Szene aus der Hindemith-Miniatur-Oper „Hin und zurück“ im Foyer der Hochschule; oben und Mitte links: Momentaufnahmen des Projekts „Musik für Stummfilme“.

Oben: Probe zum Sonderkonzert zu Ernst Kreneks 25. Todestag; rechts: Harfenist Daniel Noll am Rande des Orchesterprojekts. Er und Enea Cavallo sind die ersten männlichen Harfenisten in der HfMDK-Harfenklasse von Prof. Francoise Friedrich. Oben Mitte: Schnappschuss aus dem jüngsten „Percussion Plus“.


O-Töne 14. Jahrgang | Nr. 5 | Dez. 2016/Jan. 2017 Interview mit Prof. Vassilis Christopoulos nach seiner Dirigier-Premiere mit dem Hochschulorchester

Motivieren ist das Schlüsselwort Die Redaktion der O-Töne bat den neuen HfMDK-Chefdirigenten und Dirigierprofessor Vassilis Christopoulos um seine Eindrücke nach seinem ersten Projekt mit dem Hochschulorchester. Anatol Riemer, Geschäftsführer des Fachbereichs 1, und seine Kollegin Lisa Beck, Koordinatorin im Chor- und Orchesterbüro, waren mit dabei. O-Töne: Herr Christopoulos, Ihre erste Arbeitsphase mit dem Hochschulorchester ist vor vollem Haus konzertant mit der Ouvertüre von Verdis „Macht des Schicksals“, Mendelssohns Violinkonzert und Beethovens 5., der Schicksals-Symphonie, zu Ende gegangen. Ein dirigentisches Fazit gefällig?

Botschaft der Musik zu wecken, nicht etwa nur an richtigen Tönen. Die sind eine Voraussetzung, aber bei weitem nicht das Ziel. Das Humanistische an der Musik darf uns nicht aus dem Blick geraten, und zwar angesichts der mehr und mehr individualisierten Gesellschaft. Ich möchte bei jedem Orchestermusiker die Begeisterung und Dankbarkeit wecken, sich im Kollektiv mit den größten künstlerischen Schöpfungen unserer Zivilisation auseinandersetzen zu dürfen. Für mich ist es eine vordringliche

Früchte dessen waren für mich letztlich beglückend. Anatol Riemer: Stichwort Motivation: Mit den nun von Ihnen verpflichtend installierten Repertoireproben mehrmals pro Semester treffen Sie genau ins Schwarze, ist mein Eindruck – was auch Rückmeldungen aus dem Orchester bestätigen. Prof. Vassilis C hristopoulos: Für die wünsche ich mir, dass sich Kollegen, Mitarbeiter und Studierende interessieren, die Enddurchläufe der Repertoireproben besuchen. Doch viel wichtiger ist mir dabei die konzertartige Präsentation sowohl für die Dirigierstudierenden als auch für die Orchestermusiker.

Prof. Vassilis Christopoulos: Am Ende war ich erstaunt, wie viel Energie das Orchester im Konzert entfesselte und welch langen und aufsteigenden Weg die Musiker von der ersten Probe bis hin zur Aufführung zurückgelegt haben. O-Töne: Das kann man positiv wie negativ deuten. Prof. Vassilis Christopoulos: Es wäre nicht ehrlich zu verschweigen, dass ich zu Beginn der ersten Probe unangenehm überrascht davon war, wie wenig die jungen Musiker mit den zu spielenden Werken vertraut waren – vor allem Verdi betreffend. Nur sehr wenige von ihnen hatten sich vor Probenbeginn mit der Musik überhaupt auseinandergesetzt, beispielsweise in eine Aufnahme hineingehört, was heutzutage doch so einfach ist dank der digitalen Medien. O-Töne: Woran liegt das? Prof. Vassilis Christopoulos: In Teilen sic her daran, dass Instrumentalisten heutzutage vor allem mit ihrem Solorepertoire und Probespielstellen beschäftigt sind, denn die technischen Anforderungen und die weltweite Konkurrenz sind in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen; außerdem ist der Zeitplan der Studierenden ja oft mit – gewiss wichtigen und lehrreichen – Nebenfächern und Vorlesungen vollgestopft, so dass keine Zeit oder Energie für das Wesentliche, aber nicht Dringende bleibt. Wir Lehrenden haben die Verantwortung – ich als Dirigent ganz besonders –, ihr Interesse an der

Anne Luisa Kramb als Violinsolistin.

Erziehungsaufgabe, die Wertigkeit des Miteinanders zu betonen. O-Töne: Ist Ihnen diese Sensibilisierung im Laufe der Proben denn gelungen? Prof. Vassilis C hristopoulos: Ich habe jedenfalls gespürt, dass ihre Freude an der Musik und am musikalischen Ausdruck stetig wuchs. Angesichts der hohen spielerischen Fertigkeiten konnten sie Anregungen schnell und qualitätvoll umsetzen. Gut zu proben, ist in meinen Augen eine wahre Kunstform. Proben sind dazu da, Gefühle und Energien wirklich auszuprobieren, sich nicht nur für das Konzert zu schonen. Und das Schlüsselwort zu allem lautet für den Dirigenten: motivieren. Die

Als neuer Dirigierprofessor gab Vassilis Christopoulos (Bild links ob


O-Töne 14. Jahrgang | Nr. 5 | Dez. 2016/Jan. 2017 O-Töne: Was würden Sie als heutige Herausforderungen des Orchesterspiels beschreiben? Prof. Vassilis Christopoulos: Die epochal bedingte Herausforderung ist das aufmerksame Zuhören. Wir sind ständig mit Klängen konfrontiert – sei es im Kaufhaus, im Wartezimmer oder im Restaurant. Das menschliche Gehirn muss sich vor dieser Überfrachtung schützen – dadurch wird das musikalische, aber auch kommunikative Zuhören schwieriger. Doch genau dies ist essenziell für gute Orchesterarbeit. Die Hälfte meiner Probenarbeit mit dem Hochschulorchester bestand jetzt darin, anzudeuten, wer mit wem im Orchester zusammenspielt und kommuniziert. Die besten Orchester der Welt sind diejenigen, die wirklich kammermusikalisch musizieren, weil alle aufeinander hören. In diesem Sinne kann ich als Dirigent nur ein Mediator sein, das wirkliche Musizieren findet unter den Orchestermusikern statt. O-Töne: Warum enthielt Ihr erstes Projekt eine Beethoven-Symphonie? Prof. Vassilis Christopoulos: Ganz einfach – weil Beethoven der Mount Everest der Orchesterliteratur ist. Und generell Klassik gut zu spielen, bedarf einer sprechenden Artikulation, einer Durchsichtigkeit, die aber auch zerbrechlich ist. Wenn Klassik im Klangkörper gut funktioniert, ist alles andere auch leichter zu spielen. Langfristig ist es mir aber wichtig, dass Orchestermusiker im Laufe ihres Studiums alle wichtigen Säulen des Gesamtrepertoires kennengelernt haben. O-Töne: Für Sie, Frau Beck, war es das erste Orchesterprojekt als Koordinatorin. Wie erging es Ihnen damit? Lisa Beck: Ich war anfangs schon überrascht, wie lässig manche Studierende mit Disziplin-

Jung und international: Die aktuelle Besetzung des Hochschulorchesters offenbarte viele neue Gesichter an der Hochschule. Auch an musikalischer Begeisterung mangelte ihr Spiel nicht.

fragen wie zum Beispiel Pünktlichkeit umgegangen sind. Doch je näher der Konzerttermin heranrückte, desto disziplinierter wurden sie. Eine buchstäbliche Zitterpartie durchlebten wir, als die Heizung während der Proben streikte und die InstrumentalistInnen in Schal und Mantel spielen mussten. Doch zum Konzert lief die Anlage wieder. Davon abgesehen, hat mir dieses Projekt großen Spaß gemacht. Und ich weiß, dass sich die Studierenden über wechselnde Konzertformate freuen – mal in einem anderen Saal zu spielen oder im Verbund mit professionellen KollegInnen wie denen des Museumsorchesters. All das kommt ja bald.

oulos (Bild links oben während der Probe) im Großen Saal mit dem Hochschulorchester sein gut besuchtes Antrittskonzert.

Anatol Riemer: Aus Sicht des Fachbereichs haben die Doppelpremiere und Zusammenarbeit von Herrn Prof. Christopoulos als neuem künstlerischem Leiter des Hochschulorchesters und Frau Beck im Orchesterbüro wunderbar funktioniert. O-Töne: Welche Wünsche bleiben offen? Anatol Riemer: Für noch größer dimensionierte Projekte sicher die der quantitativen Besetzungsmöglichkeiten. Ein noch größerer Pool an verfügbaren Violinen täte der Planungssicherheit zukünftiger Vorhaben sicher gut. bjh


O-Töne 14. Jahrgang | Nr. 5 | Dez. 2016/Jan. 2017 Fachbereichsübergreifendes Symposium THE ARTIST`S BODY zum Thema EMBODIED KNOWLEDGE

Verkörpertes Wissen Am 11. und 12.November fand in der HfMDK Frankfurt zum fünften Mal das fachbereichsübergreifende S ymposium THE ARTIST’S BODY zum Thema EMBODIED KNOWLEDGE statt. Körperliche Wahrnehmung, ästhetisches Erleben und künstlerische Erfahrung bestimmten den Ansatz, den die AG Körper & Bewegung für das Symposium TAB5 BODY TALK! gewählt hatte. BODY TALKS waren dialogische Gesprächsformate betitelt, die mit je zwei international renommierten Künstlern und Wissenschaftlern besetzt waren. Diese stellten abseits tradierter Vermittlungsformate ihre Positionen vor, welche in den anschließenden Workshops direkt erfahren werden konnten. Als Einstieg legten der Bassbariton Prof. Ulrich Messthaler und Dr. med. Wolfgang Steinmüller, Dozent für Feldenkrais und Ideokinese, in BODY TALK 1 in einem lockeren Dialog, „THE THINKING BODY & THE SINGING BODY“, ihre Erfahrungen mit Körperarbeit in der künstlerischen Praxis und Ausbildung dar. BODY TALK 2 namens „Musikalisches Embodiment“ hingegen gestaltete sich als furiose performative Lecture von Prof. Wolfgang Lessing, ehemaliger Lehrbeauftragter für Violoncello, Musikwissenschaft und Formenlehre an der HfMDK, und Prof. Wolfgang Rüdiger (Fagott). Zusammen spannten sie den Bogen körperlicher Repräsentation in musikalischen Konzepten und Kompositionen der letzten 100 Jahre, von Dadaismus

bis heute und arbeiteten Körper und „Körperlichkeit als Kardinalthema von Musik und Grunddimension des Musiklernens“ heraus. In BODY TALK 3 „Sharing and Translating Tacit Knowledge“ mit der Choreographin und Performerin Stepahnie Maher und Dr. Christina Deloglu-Kahlert, Koordinatorin des Graduiertenkollegs „Das Wissen der Künste“, UdK Berlin, sprachen und improvisierten die beiden über die Möglichkeitsräume und die Notwendigkeit von Embodied Knowledge in Artistic Research als ein „hybrid between art and research“. Als folgerichtiger Schlusspunkt stellten in Body TALK 4 „Dance Editions“ Florence Corin und Babtiste Andrien, contredanse (Brüssel), ihre Visualisierung und Archivierung von Embodied

Knowledge vor. Ihre DVDs „Material for the Spine“ über die Arbeit von Steve Paxton und „Dancing Life“ zu Anna Halprin sind herausragende Beispiele medialer Dokumentation von Embodied Knowledge im Bereich Bewegung und Tanz. Während des Workshops erprobten sie zusammen mit den Teilnehmern ihr aktuelles Projekt „Tuning Scores“, ein Video-Spiel, welches den Zusammenhang zwischen visueller, kinästhetischer und auditiver Wahrnehmung und unseren Bewegungsmustern untersucht. Neben den von den Studierenden sehr gut besuchten Workshops zu u.a. Gyrokinesis, Alexander-Technik, Body-MindCentering, Qi Gong, Körperwahrnehmung und Selbstkommunikation sowie der Performance „Shanghai Patterns“


O-Töne 14. Jahrgang | Nr. 5 | Dez. 2016/Jan. 2017 von Ania Losinger und Mats Eser wurde auf Dozentenebene in den beiden Gesprächsrunden ein sehr offener und intensiver Diskurs geführt. In der Vielfalt der Angebote wurde deutlich, welche unterschiedlichen Konnotationen der Begriff „Embodied Knowledge“ mit sich trägt und dass dieser gleichzeitig eine Schlüsselstelle zwischen Theorie und Praxis einnimmt. Susanne Triebel Ein Ausführlicherer Bericht von Melanie Suchy zu TAB5 wird ab Februar 2017 auf http://tab.hfmdk-frankfurt.info zu finden sein.

Kreativ-Stiftung fördert Tänzer

Stipendien der Giovanni OmodeoStiftung für die Gesangsabteilung Seit 2015 vergibt die Giovanni OmodeoStiftung Stipendien an fortgeschrittene Gesangs-Studierende. Mit ihrer Förderung möchte die Stiftung Sängerinnen und Sängern den Einstieg in ihr Berufsleben erleichtern. Für das Studienjahr 2016/2017 erhielten Paula Bohnet, Jolana Slaviková, Kseniya Mitusova und Julian Habermann ein Stipendium in Höhe von jeweils 2.250 Euro. Mit dieser Unterstützung können sie an Meisterkursen und Wettbewerben im In- und Ausland teilnehmen oder zu Vorsingen an Opernhäusern reisen. „Ich kann auch mit leichterem Herzen Konzerte und Oper besuchen, die so wichtig für unsere Ausbildung sind“, unterstreicht die Sopranistin Jolana Slavíková. Die Giovanni Omodeo-Stiftung ist glücklich darüber, dass sie die künstlerische Ausbildung der Sängerinnen und Sänger so wirksam fördern kann: „Es bereitet uns große Freude, junge und talentierte Studenten der

HfMDK unterstützen zu können“, so Maddalena Alvi, Sprecherin der Stiftung, die Paolo Omodeo Salé zum Andenken an seinen Bruder Giovanni, einem großen Opernliebhaber und leidenschaftlichen Sänger, gegründet hat.

Erstmals fördert die Kreativ-Stiftung die Tanzabteilung der HfMDK. Hendrik Hebben, Student im 3. Jahr BAtanz, erhielt 2016 ein Stipendium in Höhe von 500 Euro. „Stipendien erleichtern das Studium enorm – denn mit finanzieller Unterstützung können sich Studierende im teuren Frankfurt (einfach) besser auf ihr Studium und den Übergang ins Berufsleben konzentrieren“, so Ausbildungsdirektor Dieter Heitkamp. Und Hendrik Hebben hat schon gute Ideen, wie er das Stipendium für den Übergang ins Berufsleben gut einsetzen kann: „Ich möchte das Geld dafür nutzen, um mich für Kompanien im Ausland zu bewerben, ohne mir allzu große Sorgen zu machen, wie ich die Anreise und Unterkunft für das Vortanzen bezahlen soll. Falls ich nächstes Jahr noch kein Engagement habe, könnte ich mir auch vorstellen, mein Studium durch eine Ausbildung in einer somatischen Praxis zu ergänzen.“ Auch 2017 möchte die KreativStiftung wieder ein Stipendium für Tanz-Studierende vergeben – und legt nochmal 50 Euro dazu!

Der Richard-Wagner-Verband schreibt vier Stipendien aus

Besuche auf dem Grünen Hügel Bereits zum fünften Mal vergibt der Richard-Wagner-Verband (RWV) Frankfurt am Main e.V. Stipendien an Studierende der HfMDK. Das Stipendium beinhaltet vor allem den Besuch von Aufführungen der Bayreuther Festspiele auf dem „Grünen Hügel“. Mit diesem Angebot möchte der Richard-Wagner-Verband junge Bühnenschaffende auf ihrem Weg in die Professionalisierung begleiten. 2017 haben vier Studierende aller

Fachbereiche der Hochschule die Möglichkeit, die Bayreuther Festspiele zu erleben. Insgesamt vergibt der Regionalverband zehn Stipendien an junge Bühnenschaffende in Frankfurt. Damit zählt der Richard-WagnerVerband Frankfurt zum förderstärksten Ortsverband aller weltweiten WagnerVerbände. Weitere Informationen dazu gibt es im Fundraising-Büro der Hochschule bei Laila Nissen: laila.nissen@hfmdkfrankfurt.de, Telefon 069 154007 210.


O-Töne 14. Jahrgang | Nr. 5 | Dez. 2016/Jan. 2017 „Förderverein ZuKT“ hat nach 34-jährigem Engagement für den Tanz seine Auflösung beschlossen

Engagement für den Tanz Über 34 Jahre hat sich der Förderverein ZuKT e.V. für bessere Ausbildungsbedingungen in der Tanzabteilung der HfMDK eingesetzt. In der Mitgliederversammlung am 26. November 2016 hat der Verein seine Auflösung beschlossen. „Wir bedauern das sehr, denn wir sind dem Förderverein ZuKT e.V. eng verbunden“, betont Dieter Heitkamp, Ausbildungsdirektor der Tanzabteilung. „Doch wir haben auch Verständnis für die Entscheidung der Mitglieder, andere Wege zu gehen und sich zum Beispiel in der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK weiterhin für den Tanz zu engagieren.“ Der Förderverein ZuKT wurde 1982 auf Initiative von Prof. Egbert Strolka und Dr. Jürgen Strunden als „Verein zur Förderung der tänzerischen Berufsausbildung in Hessen e. V.“ gegründet. Seither haben die etwa 40 Mitglieder die Tanz-Studierenden mit einem Gesamtvolumen von über 150.000 Euro gefördert. Damit finanzierte der Förderverein Stipendien, Gastdozenturen, Deutschkurse für ausländische Studierende und unterstützte den Ausbildungsbereich ZuKT mit Geld- und Sachspenden. Zudem halfen die Mitglieder mit hohem persönlichen Einsatz bei der Bereitstellung von bezahlbaren Unterkünften für Tanz-Studierende. „Der Vereins-Auflösung sehe ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegen“, so die Vorsit-

Wichtelspaß Auf – man höre und staune – 184 Schenkende und Beschenkte war in der Woche vor Weihnachten die Zahl der Wichtel angewachsenen, die sich an der vom hochschuleigenen AStA im Jahr 2015 ins Leben gerufenen Wichtelaktion beteiligten. 24 Stunden hatten die Studierenden allein schon damit verbracht, das „Wichtel Office“ im Foyer geöffnet zu halten, wo Studierende, Lehrende und Verwaltungsmitarbeiter ihr en Wichtel-Partner zogen, um für ihn ein Geschenk in Höhe von rund 5 Euro zu besorgen. Am vierten Adventssonntag dann verwandelten die Oberwichtel das Hochschulfoyer in eine Bescherungsmeile, vollgehängt mit kleinen Präsenten und damit angenehmen Überraschungen für alle Beteiligten, die ihren Namen auf den Geschenken suchen mussten, um ans Ziel ihrer Wünsche zu gelangen. Eine Menge studentischen Engagements für eine nette Aktion – „damit jeder mal ein bisschen lieb sein kann“, legitimiert Studierenden-Parlaments-Präsidentin Roxana Littau die Mühen, die wahlweise auch das eine oder andere Kennenlernen von Wichtelpartnern er möglichen.

Die Mitglieder des „Fördervereins ZuKT e.V“ auf den Stufen zur Tanzabteilung.

zende Claudia Sauter. „Wir haben mit unseren Möglichkeiten einiges bewegt und waren in all den Jahren ein verlässlicher Ansprechpartner für die TanzStudierenden und -Lehrenden. Für die

Foto: Verein

Zukunft hoffe ich, dass viele Mitglieder ihr Engagement für die Tanzabteilung unter dem Dach der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK fortsetzen.“


O-Töne 14. Jahrgang | Nr. 5 | Dez. 2016/Jan. 2017 Der zweite Ausbildungsjahrgang Schauspiel zeigt sein Vordiplom ab 2. Februar im Gallus Theater

„Kommt ein Mann zur Welt“

Am 2. Februar findet im Gallus Theater Frankfurt die Premiere von Martin Heckmanns Theaterstück „Kommt ein Mann zur Welt“ mit dem aktuell zweiten Ausbildungsjahrgang Schauspiel statt. Für die Studierenden ist es ihre Arbeit zum Vordiplom. Als Bruno zur Welt kommt, scheint sein Leben schon vorbestimmt zu sein. Die Stimmen in seinem Kopf sagen ihm: alles schon mal dagewesen, auch du. Bruno will raus aus den vorbestimmten Bahnen. Alles anders machen. Er will Künstler werden. Wie sein Vater. Bruno landet einen Hit und im Gefängnis. Und er trifft Suse, die Liebe seines Lebens. Aber da sind auch noch die Tina und die Anna und die Britta. Wie soll man sich entscheiden? Wo bin ich, wenn ich denke? Was liegt in meiner Hand? Wem nützt der Mond?“, wundert sich Bruno. Was ist ein gutes Leben? Und wer bin ich am Ende gewesen? „Ich hätte vielleicht...“, sind Brunos letzte Worte. Es spielt der zweite Ausbildungsjahrgang Schauspiel: Lisa Eder, Kristin Hunold, Vincent Lang, Philippe Ledun, Nicolas Matthews, Nelly Politt, Christina Thießen und Felix Vogel.Regie füh rt Werner Wölbern; Austattung: Claudia Krauspe; Körperarbeit: Aleksandra Scibor; Tanz-Choreographien: Heidi Böhm-Schmitz; Technische L eitung:Richard Wesp; Technischer S upport: Tarkan Gür soy. Nach der Premiere am 2. Februar 2017 um 20 Uhr in der Kleyerstraße 15 laufen weitere Vorstellungen am 3. und 4. Februar 2017 zur gleichen Uhrzeit. Karten unter www.gallustheater.de oder 069/758060-20.

Kinderhörbuchpreis für Marlene Breuer Marlene Breuer, Lehrbeauftrage für Mikrofonsprechen im Ausbildungsbereich Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und HR2 Redakteurin, hat den Deutschen Kinderhörbuchpreis BEO 2016 gewonnen – mit der Hörfassung des Bilderbuches „Lindbergh. Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“ von Torben Kuhlmann. Die Auszeichnung teilen sich Bastian Pastewka als Interpret und Marlene Breuer als Regisseurin. Marlene Breuer arbeitet außerdem an Lesungen, Hörspielen und Features für die ARD und diverse Hörverlage.

Über 100 Bewerbungen sind für die Förderung eingegangen

20 Deutschlandstipendien Über 100 Studierende aller Fachbereiche und Ausbildungsstufen haben sich 2016 um ein Deutschlandstipendium an der HfMDK beworben. Das Deutschlandstipendium ist eine einfache und zugleich außergewöhnliche Förderung – denn private Geldgeber und der Bund unterstützen gemeinsam. Jede Seite übernimmt 1.800 Euro, sodass jeder Stipendiat für ein Jahr lang ein monatliches Stipendium in Höhe von 300 Euro erhält. Zum aktuellen Wintersemester 2016/2017 hat die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Hochschule die Vergabe von 20 Deutschlandstipendien ermöglicht. Zu den Stipendienge-

bern gehören Stiftungen wie die Albert und Barbara von Metzler-Stiftung, die con moto foundation, die Dr. Bodo Sponholz-Stiftung, die DZ BANK Kulturstiftung, die Stiftung Musica aeterna, die Tanja Liedtke Stiftung und die von Schad'sche Stiftung, Unternehmen wie die Frankfurter Sparkasse und die Landwirtschaftliche Rentenbank und private Förderer wie Dr. Richard J. Byer, Ute Bramann und Dr. Martin Dill, Gisela Ingrid und Matthias von Tettau. Informationen zum Deutschlandstipendium und zu weiteren Fördermöglichkeiten im Fundraising-Büro der HfMDK: Dr. Laila Nissen, laila.nissen@hfmdkfrankfurt.de, Telefon 069 154 007 210.


O-Töne 14. Jahrgang | Nr. 5 | Dez. 2016/Jan. 2017

Erfolge unserer Studierenden Jonas Huck, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), hat das Probespiel für die Aushilfsstelle als stellvertretender Solotrompeter am Staatstheater Nürnberg gewonnen. Clara Holdenried, Viola (Klasse Prof. Roland Glassl), hat das Zirp-Musikstipendium der Villa Musica gewonnen, das mit einer Zuwendung in Höhe von 4.000 Euro verbunden ist. Pauline Spiegel und R émi Wjuniski, Violoncello (Klasse Jan Ickert), haben das Probespiel für die Junge Deutsche Philharmonie gewonnen. Emily Nebel, Violine (Klasse Prof. Sophia Jaffé), hat bei dem Symphony Orchestra Norrkoping (Schweden) und in der Royal Opera of Scotland/Glasgow Konzertmeisterprobespiele gewonnen. Sophie Schüler, Violine (Klasse Prof. Sophia Jaffé), gewann die Hindemith Orchesterakadmie des Museumsorchesters Frankfurt und zudem das Evah Pirazzi Stipendium 2016. Anne Luisa Kramb, Violine-Jungstudierende (Klasse Prof. Sophia Jaffé und Precollege der Kronberg Academy), hat den 1. Preis und zwei Sonderpreise beim Louis Spohr Wettbewerb in Weimar zugesprochen bekommen. Das Quartett mit Rei Nakashima, Traversflöte (Klasse Prof. Karl Kaiser), Filip Rekiec, Violine (Klasse Prof. Mechthild Karkow), Adrian Cygan, Violoncello, und Sofija Grgul, Cembalo, erspielte sich beim Internationalen Gebrüder-Graun-Wettbewerb einen zweiten Preis. Quadro animato mit Lorenzo Gabriele, Traversflöte (Klasse Prof. Karl Kaiser), Emanuele Breda, Violine, Francesca Venturini, Viola (Klasse Prof. Mechthild Karkow), Isabell Walter, Violoncello (Klasse Heidi Gröger), und Flora Fabrí erhielten beim Internationalen Wettbewerb um den Gebrüder GraunPreis in Bad Liebenwerda den Sonderpreis. Eva Schomerus und Enea Cavallo, Harfe (Klasse Prof. Francoise Friedrich), gewannen beim Concours de Harpe de Juniors in Nizza den ersten Preis in ihrer Alterskategorie. Isabelle Müller, Harfe (Klasse Prof. Francoise Friedrich), gewann den dritten Preis des Wettbewerbs 1ères Rencontres Internationales de la Harpe en Île de France.

Das Ensemble La Récréation mit Carolin Rohde, Blockflöte (Klasse Prof. Michael Schneider), Julia Palac, Traversflöte (Klasse Prof. Karl Kaiser), Anna Kaiser, Violine (Prof. Mechthild Karkow), Martina Jankowska, Violoncello (Klasse Prof. Kristin von der Goltz), und Ortrun Sommerweiß, Cembalo (Klasse Prof. Eva Maria Pollerus), wurde in das Programm „Live-MusicNow“ der Yehudi-Menuhin-Stiftung aufgenommen. Yang Liu, Horn (Klasse Prof. Esa Tapani), erhielt im Juli den 1. Preis beim 14. Wettbewerb für die Solisten in China, im August den 3. Preis beim 2. Internationalen Jinbao Wettbewerb in Tianjin. Neben einem Preisgeld erhielt er eine Wagner-Tuba. Jing Peng, Klarinette (Konzertexamen Klasse Prof. Laura Ruiz Ferreres), hat die erste Solo-Klarinetten-Stelle im Guangzhou Symphonieorchester (China) gewonnen. Laura Mañez Miralles, Klarinette (Alumna Klasse Prof. Laura Ruiz Ferreres), hat die Stelle als Solo-Klarinettistin im Orquestra del Gran Teatre del Liceu (Barcelona) gewonnen und befindet sich dort gerade in der Probezeit.

Frankfurts Sänger hervorragend Beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin gingen in diesem Jahr von neun zu vergebenden Preisen drei an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK): Jana Baumeister (Alumna aus der Klasse Prof. Hedwig Fassbender) erhielt den ersten, mit 10.000 Euro dotierten Preis sowie den Sonderpreis der Leipziger Bach-Stiftung. Theodore Browne (Klasse Prof. Thomas Heyer) konnte den gemeinsamen Sonderpreis der Deutschen Oper Berlin, der Komischen Oper Berlin und der Staatsoper im Schiller Theater entgegen nehmen. Das Finale wurde von zwölf Teilnehmern bestritten, die sich im Vorfeld unter insgesamt 250 Wettbewerbsteilnehmern für die Endrunde qualifizierten. Der Bundeswettbewerb Gesang Berlin ist der bedeutendste nationale Gesangswettbewerb Europas.

Kammermusikwettbewerb der Polytechnischen Gesellschaft

Tenero Quartett siegte Zum insgesamt 19. Mal fand an der HfMDK der jährliche Kammermusikwettbewerb der Polytechnischen Gesellschaft e.V. statt.

den Mitgliedern Jonas Zschenderlein (Barockvioline), Jan Nigges (Blockflöte), Karl Simko (Barockcello) und Alexander von Heißen (Cembalo).

In diesem Jahr haben sich das Tenero Quartett – Sophie Schüler (Violine), Natalia Nagyova (Violine), Clara Holdenried (Viola), Bettina Kessler (Violoncello) – mit Werken von Franz Schubert, Joseph Haydn und Maurice Ravel sowie das Duo Julian Fahrner (Violine) und Jaepyo Jeong (Klavier) mit Kompositionen von Ludwig van Beethoven, Cesar Franck und Richard Strauß den 1. Preis und damit jeweils ein Preisgeld von 4.000 Euro erspielt. Darüber hinaus hat sich die Jury entschieden, einen Förderpreis zu verleihen: Damit geht ein Preisgeld von 2.000 Euro an das Ensemble 4 Times B aroque mit

Dem musikalischen Wettstreit stellten sich diesmal insgesamt neun Ensembles (fünf Duos, zwei Trios und zwei Quartette) aus Studierenden der HfMDK. Die Ensembles verpflichten sich mit der Annahme des Preises, für die Dauer der Förderung regelmäßig und intensiv als Ensemble zu arbeiten und die Ergebnisse ihrer Arbeit in der Konzertreihe des „Vereins zur Pflege der Kammermusik und zur Förderung junger Künstler“ zu präsentieren. Die Preisträgerkonzerte werden im Mai 2017 im Kundenzentrum der Frankfurter Sparkasse stattfinden.

> Impressum Prof. Christopher Brandt, Präsident Hadem, bhadem@arcor.de Redaktionsbeirat Prof. Christopher Brandt, Dr. Sylvia Dennerle, Björn Hadem, Dr. Laila Nissen, Anatol Riemer, Prof. Silke Rüdinger, Prof. Eike Wernhard Autoren Dr. Sylvia Dennerle, Dr. Karin Dietrich, Björn Hadem (bjh), Dr. Laila Nissen, Susanne Triebel, Prof. Eike Wernhard

Björn Hadem (27) zwei- bis fünfmal im Semester Druck Brandenburgische Universitäts-Druckerei und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH

Herausgeber

Fotos

Redaktion und Layout Björn

Erscheinungsweise


O-Tรถne 14. Jahrgang | Nr. 5 | Dez. 2016/Jan. 2017


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