LübeckPride-Magazin 2014

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CSD2014 LÜBECK PRIDE // PROGRAMM

Zwei Tage Straßenfest Seite 22 -23

CSD - Party im Bunker Seite 21

Laufen der Szene die Schwulen weg? Seite 14

Gewinne, Gewinne, Gewinne Seite 26


Bunt wie das Leben... ‌und der CSD 2014 ist auch das Programm der Lßbecker CineStar-Kinos: Entdecke bei uns deine neuen Lieblingsfilme, Geheimtipps und Events! Mehr Infos und Karten unter cinestar.de

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// Grußwort der CSD Schirmherrin

Foto: kk-ll/Steffi Niemann

Die Stadt der sieben Türme ist eine weltoffene und tolerante Stadt. Die Stadtmauern sind, bis auf ein kleines, nostalgisches Stückchen, abgebrochen. Die Menschen in Lübeck haben einen weiten Horizont und treten Ausgrenzung und Diskriminierung entgegen. Wir wollen keine trennenden Mauern mehr. Viele Lübecker unterstützen die Forderung nach gleichen Rechten für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender. Als leitende Pastorin der evangelischen Kirche in unserer Stadt freue ich mich über Gemeinden, die zur Segnung einladen. Mauern in den Köpfen einzureißen ist oftmals eine mühsame Angelegenheit. Es braucht immer wieder Menschen, die für ihr Anliegen eintreten und damit der Gesellschaft klar machen: Hier muss sich etwas ändern. Dass gleichgeschlechtliche Lebensformen in Lübeck akzeptiert werden, das ist keine Selbstverständlichkeit. Diese Offenheit ist wesentlich denen mit zu verdanken, die seit vielen Jahren am Christopher Street Day mit kreativen Aktionen und klaren Forderungen an die Öffentlichkeit gehen, immer wieder für Akzeptanz werben und sich für Gleichberechtigung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender einsetzen. Auch wenn das Schrille und Bunte des CSDs manche Bürger verschreckt – der CSD drückt Selbstbewusstsein, Energie und Lebensfreude aus, die viele Leute motiviert, sich zu solidarisieren. Der Grand Prix –Gewinn von Conchita Wurst hat gezeigt, dass die Europäer viel toleranter sind als manche Wahlergebnisse vermuten lassen.

Lübeck zu Fuß entdecken Das moderne Stadthotel mit an­ genehmem 4­Sterne­Komfort be­ findet sich in einem denkmalge­ schützten Kontorhaus. Es verfügt über 96 klimatisierte Zimmer, ein Restaurant, eine Bar und einen Fitnessbereich mit Sauna und Ruheraum. In nur wenigen Geh­ minuten sind das berühmte Holstentor und die schöne Alt­ stadt mit vielen Sehenswürdig­ keiten erreichbar.

Doch trotz aller Weltoffenheit braucht auch Lübeck nach wie vor eine engagierte Antidiskriminierungsarbeit, zu der ich gerne meinen Beitrag leiste. Ich danke den OrganisatorInnen des CSDs 2014 für die umfangreichen Vorarbeiten und wünsche allen einen erfolgreichen Tag, Spaß an der Demonstration und viele UnterstützerInnen für berechtigte politische und rechtliche Forderungen. Petra Kallies // Pröpstin im Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg

TREFF HOTEL Lübeck City Centre Am Bahnhof 12–14 • D­23558 Lübeck Telefon: +49 (0)451 80909-0 Telefax: +49 (0)451 80909-100 luebeck@treff­hotels.de www.treff­hotels.de

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// Dankeschön Der CSD in Lübeck lebt durch Beteiligungen und vielen Kooperationen. Darum ein großes Dankeschön: Allen EHRENAMTLICHEN HELFERN, die durch ihr Engagement eine Veranstaltung dieser Größe erst möglich machen. Den VEREINEN und UNTERNEHMEN für ihre Beteiligung am Rahmenprogramm, der Parade, dem Strassenfest und der Abschlussparty. Allen ANZEIGENPARTNERN und SPONSOREN. Der Gemeinnützigen SPARKASSEN-STIFTUNG und der POSSEHL-STIFTUNG für die finanzielle Unterstützung bei der Realisierung der Kleinkunstbühne. KUNDTDESIGN für Artdirection und grafische Umsetzung der Kampagne und des Programmheftes. Dem Verein der BUNDESTAGSFRAKTION DIE LINKE E.V. für die finanzielle Unterstützung. Der LÜBECKER POLIZEI und der JOHANNITER UNFALLHILFE E.V. für die fröhliche Begleitung und der Sicherung der Demonstration. Der Lübecker CSD e.V. sagt Danke!

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// Grußwort der Sozialministerin Der Christopher Street Day (CSD) in Lübeck ist binnen weniger Jahre von einer kleinen Demo zum bunten, lautstarken und fröhlichen schwul-lesbischen Event mit großer sympathisierender Anteilnahme in der Stadt geworden. In diesem Jahr wird er unter dem Motto stehen „Sieben Türme für Akzeptanz“. Ich verstehe das nicht nur als Anspielung auf Lübecks weltberühmte Altstadtkulisse, sondern auch als Symbol dafür, dass Akzeptanz von sexueller Vielfalt zur gemeinsamen Haltung „der ganzen Stadt“ werden soll.

Dieses Ziel unterstütze ich nachdrücklich und ich bin überzeugt, es braucht den nachdrücklichen und gemeinsamen Einsatz vieler Menschen. Wir wissen, dass es noch nicht normal ist, sich zu seiner sexuellen Orientierung zu bekennen. Noch immer gibt es (leider nicht ohne Grund) Ängste und Sorgen vor negativen Folgen. Ich möchte dazu beitragen, dass sich das ändert. Die Akzeptanz von sexueller Vielfalt soll endlich selbstverständlich werden. Die Landesregierung engagiert sich in vielfältiger Weise, damit dieser Anspruch Realität wird. Beispielsweise mit unserem Vorstoß im Bundesrat für ein gleichwertiges Adoptionsrecht für Lesben und Schwule. Beispielsweise mit dem Aktionsplan „Echte Vielfalt“. Und auch durch die Unterstützung des Christopher Street Day, der auch 2014 mit vielfältigen Aktivitäten dazu beiträgt, sexuelle Vielfalt sichtbar zu machen und als Normalität zu akzeptieren.

Ich wünsche den Organisatoren eine erfolgreiche Parade mit breiter Beteiligung, die nicht nur toll anzusehen ist, sondern vor allem ein Anliegen auf die Straße trägt, das auf dem Weg ist – aber eben noch nicht am Ziel: die gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung von Lesben, Schwulen, Transgender und Intersexuellen. Kristin Alheit // Sozialministerin des Landes Schleswig-Holstein

Der CSD in Kooperationen mit dem: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung Schleswig-Holstein

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// 13. Christopher Street Day - Lübeck Pride „SIEBEN TÜRME FÜR AKZEPTANZ“ Der CSD Lübeck, längst die größte politische Veranstaltung der

In der Nacht heißt es Party, Party, Party! SUPREME, die

Stadt, präsentiert sich wieder lebendig und vielfältig, laut bis

CSD-Abschlussparty, steigt dann zum ersten Mal im Bunker in der

nachdenklich, politisch und unterhaltsam, atmosphärisch und

Ziegelstraße direkt am Lübecker Hauptbahnhof. Hier kann auf vier

stürmisch. Der Regenbogen geht schon am Freitag, 15. August,

Etagen und zwei Floors getanzt, gechillt und geflirtet werden.

über der Hansestadt auf, wenn das Straßenfest an der Obertrave

Lübecks weltberühmte Altstadtkulisse bildet auch das Motto des

mit einem WarmUp beginnt.

diesjährigen CSDs: „Sieben Türme für Akzeptanz“. Eine Stadt zeigt sich solidarisch und demonstriert deshalb mit den lesbischen,

Die Demonstration am Sonnabend, 16. August, das Highlight für

schwulen, bisexuellen und transsexuellen Teilnehmern des Lübeck

viele Teilnehmer aus nah und fern, führt durch die historische

Pride für mehr Akzeptanz und Toleranz.

Altstadt, vorbei an den berühmten Wahrzeichen, den sieben Türmen und dem Holstentor. Nach der politischen Kundgebung startet das Straßenfest mit seinem bunten Bühnenprogramm und einem vielfältigen Angebot der Gastronomie durch. Vereine, Organisationen und Parteien stehen an ihren Infoständen Rede und Antwort.

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Christian Till // Lübecker CSD e.V.


// Hetero im CSD - Verein Groß geworden bin ich mit dem Wissen „wir lieben dich

Ich wollte, dass meine Freunde und meine Familie wissen, dass ich

bedingungslos“, und damit meinten meine Eltern und meine

niemanden aufgrund seiner sexuellen Orientierung mit anderen

Familie, dass ich sein darf wie ich bin, leben darf wie ich möchte

Augen betrachten werde. So viele Menschen setzen sich gegen

und lieben darf, wen ich liebe. Mein 17 Jahre älterer Cousin Alexan-

Rassismus ein, gegen Mobbing und gegen Atomkraft, aber viel zu

der hatte sein Coming-Out, als ich fünf Jahre alt war. Ich erinnere

wenige setzen sich dafür ein, dass Menschen lieben dürfen, wen

mich heute nicht mal mehr daran, wie man es mir erklärt hat.

sie wollen. Die eigene Sexualität ist nichts, was man sich

Seine Homosexualität war nie ein Tabu-Thema in unserer Familie,

aussuchen oder beeinflussen kann. Wo die Liebe hinfällt,

seine Freunde sind genauso zu Familienfesten eingeladen wie er.

da bleibt sie eben liegen.

Alexander ist eine wichtige Konstante in meinem Leben, und als

Ich finde es unwürdig, Menschen ihre Liebe und somit ihre Persön-

ich anfing zu begreifen, dass es Menschen gibt, die andere

lichkeit zu verbieten! Ich habe Alexander geliebt, als ich noch ein

aufgrund ihrer Sexualität meiden und diskriminieren, wollte ich

Kind war und auch als ich älter wurde und verstand, dass er schwul

ihm zeigen, dass die seine für mich völlig irrelevant ist. Je älter ich

ist. Ich liebe ihn, weil er mein Cousin und Freund und einfach ein

wurde, desto mehr begriff ich, mit welchen Vorurteilen und

wunderbarer Mensch ist. Aber weder ich, noch meine Familie

Problemen Schwule und Lesben noch heute zu kämpfen haben.

machen diese Liebe von seiner Sexualität abhängig.

Mein schwuler Freund Andrew hat seine Empfindungen dazu

Liebe ist eben absolut bedingungslos! Deswegen bin ich,

folgendermaßen ausgedrückt: „Wow, somebody just hates you

als heterosexuelle Frau, in den Lübecker CSD e.V. eingetreten.

to the core of who you are, without even knowing you!“ also,

Ich möchte, dass „queer“ endlich als gleichwertig und

„Wow, da hasst dich jemand bis in dein persönlichstes

gleichberechtigt in unserer Gesellschaft angesehen wird.

Inneres, ohne dich überhaupt zu kennen“.

Ich möchte, dass niemand mehr sein Coming-Out fürchten muss. Ich möchte, dass es in unserer Gesellschaft normal

Ich wollte nicht, dass irgendjemand in meinem Umfeld Angst

ist „anders“ zu sein.

haben muss, mir zu zeigen, wer er oder sie wirklich ist. Katja Lüdemann // Lübecker CSD e.V.

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// 100% Mensch Über 30 bekannte KünstlerInnen singen für Gleichberechtigung

Der Erlös aus dem Verkauf der Single „100% MENSCH“ geht an die

und Menschenrechte!
Der Benefiz Song ist für die Hirschfeld-

Hirschfeld-Eddy-Stiftung, die sich weltweit für die Menschenrechte

Eddy-Stiftung. Künstler wie Hella von Sinnen, Annie Heger,

von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Transsexuellen,

Stephan Runge, Dr. David Berger, Markus Grimm, Steffi List ,Claus

Intersexuellen und Queers (LSBTTIQ) einsetzt. Die Stiftung arbeitet

Vincon und andere SängerInnen, SchauspielerInnen, AutorInnen,

seit 1996 unter anderem mit Projekten in Russland, Afrika und

ModeratorInnen und EntertainerInnen haben sich auf die Initiative

Mittelamerika zusammen.

von Holger Edmaier zusammengefunden, um gemeinsam eine

Hymne gegen Homophobie und für Menschenrechte zu singen.

„100% MENSCH“ ist als Download und als reale CD erhältlich .

Mehr Informationen: www.facebook.com/100prozentmensch www.100mensch.de

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// Echte Vielfalt „Echte Vielfalt“ ist das Motto für den „Aktionsplan für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten“ des Landes Schleswig-Holstein. Der Lesben- und Schwulenverband Schleswig-Holstein e.V. (LSVD) erstellt den Aktionsplan in Kooperation mit dem Kieler Sozialministerium. 50.000 Euro stellt der Landtag für das Auftaktjahr 2014 zur Verfügung und gab ohne Gegenstimme im Januar als Maßgabe mit: „Wir stehen für ein tolerantes Schleswig-Holstein. Durch die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Intersexuellen und Transgendern werden wir Schleswig-Holstein ein tolerantes Gesicht geben und Diskriminierung konsequent entgegentreten. Der Abbau von Diskriminierung und Homophobie ist für uns eine Querschnittsaufgabe.“ Inhaltlicher Schwerpunkt des Aktionsplans ist die Bildung: „Echte Vielfalt macht Schule“. Hier werden Materialien und eine Fortbildung für die Grundschule erstellt. Mehr Informationen gibt es direkt beim Lübecker CSD am LSVD-Stand und im Internet unter www.echte-vielfalt.de

// Wie machen´s dir richtig Die neue Website von ICH WEISS WAS ICH TU zu HIV und STIs bringt’s auf den Punkt: Sommer – Party – CSD-Zeit! Wer will da nicht auch ein wenig flirten? Oder noch etwas mehr? Geht’s dann richtig zur Sache, ist es gut zu wissen, was damit verbunden sein kann. Wenn du unsicher ist, kannst du dich bei ICH WEISS WAS ICH TU unter www.iwwit.de informieren: Auf der komplett neuen Website der Präventionskampagne der Deutschen AIDS-Hilfefindest du die wichtigsten Infos rund um HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen (STIs).

Dabei ist es egal, wo du gerade bist, denn die neue Site passt sich technisch Smartphones und Tablets an. Mit ICH WEISS WAS ICH TU trägst du deinen (Sex-)Berater sprichwörtlich in der Hosentasche. Ganz nach dem Motto „Wir machen’s dir richtig“werden auf der Website viele weitere Aspekte, wie zum Beispiel Schutz vor einer HIV-Übertragung durch eine funktionierende HIV-Therapie, Partnerschaftsmodelle oder Sex und Drogen thematisiert, die zur schwulen Realität gehören. www.iwwit.de,

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// Sieben Türme - Ein Rundgang Die fünf Kirchen der Lübecker Altstadtinsel bilden einen wichtigen Teil Lübecks malerischer Kulisse. In diesem Jahr stehen die Bauwerke auch für das Motto des CSDs: „Sieben Türme für Akzeptanz“. Das CSD-Magazin stellt die Gotteshäuser vor.

// St. Jacobi Die Jakobikirche (oder: St. Jakobi) ist den Seefahrern und Fischern gewidmet, direkt gegenüber liegt die Schiffergesellschaft. Die 1334 geweihte Kirche, das Heiligen-Geist-Hospital und die benachbarte Gertrudenherberge sind Stationen auf einem Zweig des Jakobswegs von Nordeuropa nach Santiago de Compostela.

// St. Marien Die Marienkirche (St. Marien) ist die Bürger- und Marktkirche Lübecks. Sie befindet sich auf dem höchsten Punkt der Lübecker Altstadt und gilt seit jeher als Symbol für Macht und Wohlstand der Hansestadt. St. Marien gilt als Vorbild für viele Kirchengebäude im Ostseeraum, das Mittelschiff gilt als das höchste Backsteingewölbe der Welt.

// Holstentor Wegen seines hohen Bekanntheitsgrades gilt das Holstentor heute als das Wahrzeichen der Stadt. Das spätgotische Gebäude gehört zu den Überresten der Befestigungsanlagen. Es ist neben dem Burgtor das einzige erhaltene Stadttor Lübecks. Auf der Stadtseite lautet die Inschrift S.P.Q.L., eingerahmt von den Jahreszahlen 1477 und 1871; ersteres war das vermeintliche Datum der Erbauung, letzteres das Datum der Restaurierung sowie der Gründung des Deutschen Reiches.

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// St. Aegidien Im alten Handwerkerviertel Lübecks liegt die Aegidienkirche (St. Aegidien), die kleinste der Innenstadtkirchen. 1227 wurde St. Aegidien das erste Mal urkundlich erwähnt. St. Aegidien hat alle kriegerischen Auseinandersetzungen wohlbehalten überstanden. Das zum Kirchenkomplex gehörende St.-Annen-Kloster

// Dom

ist heute ein Museum.

Im Jahre 1147 legte der Stadtgründer Heinrich der Löwe den Grundstein für den Dom zu Lübeck, 1247 wurde die Kirche geweiht. Der Dom war der erste große Backsteinkirchbau an der Ostsee. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche fast vollständig zerstört,

// St. Petri

viele der Kunstwerke in dem Bau

Im Jahre 1170 wurde St. Petri zum

schadet.

überstanden den Brand aber unbe-

ersten Mal urkundlich erwähnt, doch erst im 15. Jahrhundert wurde die Kirche fertiggestellt. Englische Bomben zerstörten das Gotteshaus im 2. Weltkrieg schwer, erst 1987 wurde die Petrikirche wieder restauriert. Heute finden in ihr keine Gottesdienste mehr statt, sondern Konzerte und Ausstellungen.

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// Sieben Türme für Akzeptanz Mit diesem Motto soll lokal auf die Situation von homosexuellen

Solange Menschen aufgrund ihres Anderssein irgendwo in der Welt

und Trans* Menschen eingegangen werden. Ist es überhaupt

der Hanse und darüber hinaus, benachteiligt, unterdrückt oder

möglich, lokal für Akzeptanz einzustehen, ohne die Situation

sogar (durchaus auch mit dem Tode) bestraft werden, müsste

global zu betrachten? Welchen Einfluss haben die Rückschritte in

Lübeck seine Solidarität deutlich nach außen zeigen. Ja, dann

der Homosexuellenpolitik im Osten Europas auf Lübeck?

stellen wir eben ein Heer von Fahnenmasten auf – und können so auf einen Blick sehen, was es noch alles zu tun gibt. Auch in Lübeck!

Wissenschaftlich lässt sich das sicherlich nur schwer untersuchen,

In allen Hansestädten der Welt gibt es HIV/Aids. So hätten wir uns

aber Rückenwind bekommen die Hardliner allemal. So sieht auch

gewünscht, dass zum Hansetag auch eine Fahne mit roter Schleife

Lübecks Bürgerschaftsmitglied Oliver Dedow das Hissen der Regenbo-

als Symbol der Solidarität und der Akzeptanz in Lübeck gehisst

genflagge zum Hansetag skeptisch: „Dann müssen wir zum Hansetag

worden wäre.

ein Heer von Fahnenmasten aufstellen.“ Denn die Stadt könne auch ihre Solidarität mit allen anderen Minderheiten bekunden.

Wie sieht es überhaupt mit der Akzeptanz für Menschen mit

(Quelle: LN vom 10. April 2014) Herr Dedow, Sie als Vertreter der

HIV/Aids in und um Lübeck aus? Hier möchte ich mal ein bisschen

Lübecker BürgerInnen sollten es besser wissen: Dann MÜSSTE die

weiter schauen, nach Kiel. Dort wird Politik für die Bürger/innen

Stadt ihre Solidarität mit allen anderen Minderheiten bekunden.

in Schleswig-Holstein gemacht. Auch für Minderheiten.

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In ihrem Grußwort zum CSD 2014 in Kiel stellt die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung, Kristin Alheit, fest: „Es ist offensichtlich noch nicht normal, sich zu seiner sexuellen Orientierung zu bekennen. Ich möchte dazu beitragen, dass sich das ändert. Toleranz und Akzeptanz von sexueller Vielfalt sollen selbstverständlich werden.“ (Quelle: HAJO 95) Anders sieht es offensichtlich bei Menschen mit HIV/Aids aus. Wörtlich wurde uns aus dem gleichen Ministerium gesagt: „Es gibt doch gegenüber Menschen mit HIV keine Ausgrenzung mehr.“ (Frau Dr. Renée Buck am 20.09.2013) Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass das Gegenteil der Fall ist, dennoch beschloss das Ministerium - dem Frau Alheit vorsteht - die Beratung für Menschen mit HIV/Aids durch die AIDS-Hilfen in Schleswig-Holstein nicht mehr zu fördern. Trotz vieler Versuche des Kompetenznetz AIDS in Schleswig-Holstein hat Frau Alheit bisher noch keine Stellung zu den vorgegebenen Veränderungen abgegeben. Offensichtlich ist es wohl aus ihrer Sicht völlig normal, sich zu seiner HIV-Infektion zu bekennen – denn warum sonst soll genau dieser wichtigste Teil von AIDS-Hilfe-Arbeit (die Beratung und Begleitung HIV Betroffener) vom Land nicht mehr gefördert werden? Es gibt noch viel zu tun in Sachen Akzeptanz - auf kommunaler Ebene genauso, wie auf Landesebene und eben auch global. Es wäre toll gewesen, wenn auf lokaler politischer Ebene globale Zeichen gesetzt worden wären und keine Skepsis zu hören gewesen wäre. Die Mehrheit der Lübecker/innen hätte sich über eine eindeutige Haltung gefreut: „Ja – Lübeck ist (`klopf, klopf`) weltoffen und das zeigen wir zum Hansetag mit einem Heer von Flaggen – auch mit der Red-Ribbon-Flagge!“ Schade, Lübeck hat sich um eine Chance gebracht. Hartmut Evermann // Lübecker AIDS-Hilfe e.V. www.luebecker-aids-hilfe.de ............................................................. . . . . . . . . . . . . . . . .

// Impressum Herausgeber: Lübecker CSD e.V. Hartengrube 25/27 23552 Lübeck

Tel.: 0451 - 38 94 16 7 Fax: 0451 - 38 94 18 7 info@luebeck-pride.de www.luebeck-pride.de

Redaktion: Christian Till Oliver Pries

Fotos: Wolf-Dietrich Turné Oliver Pries

Druck: www.diedruckerei.de

Grafikdesign/Layout: Britta Kundt info@kundtdesign.de www.kundtdesign.de

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// Laufen der Szene die Schwulen weg? Ich kenne sie alle. Die Geschichten über legendäre schwule Kneipen

Freilich: Hier ist nur von der Begrifflichkeit die Rede.

in Lübeck, über kultige Partys, auf denen Hunderte tanzten.

Wie sich die schwule Szene in der Hansestadt in den vergangenen

Ich habe ehrenamtlich in schwul-lesbischen Vereinen gearbeitet,

Jahren tatsächlich entwickelt hat, hat niemand intensiver verfolgt

die es längst nicht mehr gibt, habe die Zickenkriege unter den

als Wolf-Dietrich Turné. Seit 1996 führt Turné das Chapeau Claque

Kneipenwirten miterlebt. Drei Jahre lang habe ich mitten auf der

in der Hartengrube. Vier oder fünf schwule Kneipen gab es damals

„Schwulen Rennmeile“ im Domviertel gewohnt, die die

noch auf der Altstadtinsel, heute ist das CC die einzig verbliebene

einschlägigen Etablissements miteinander verband. Samstagnacht

Szenebar in Lübeck. Und auch das CC kämpft: Es seien vor allem die

war dort die Hölle los. Doch das Lachen der Partygänger, es ist

Besucherzahlen, die den Begriff „Szene“ definieren, findet der Wirt.

längst verhallt.

„Das Ausgehverhalten der Schwulen hat sich stark verändert“, sagt Wolf-Dietrich Turné. Wer noch vor zehn Jahren andere Männer

Stirbt die schwule Szene aus? Eine mögliche Antwort findet sich

treffen wollte, der musste in die schwulen Kneipen gehen.

an ungewöhnlicher Stelle: im Duden. Das Online-Portal der

„Heute wird über Smartphone-Apps wird Grindr oder Portale wie

Speerspitze der deutschen Sprache wertet milliarden von Texten

Planetromeo angebandelt.“

nach Wörtern aus, zählt deren Häufigkeit. Das Wort „Schwulenszene“ tauchte in den vergangenen zehn Jahren

Blaue Seiten statt pinker Kneipe: Das zur Berliner blu.fm-Gruppe

demnach kaum noch auf, sein Vorkommen gilt als „gering“.

gehörende Online-Portal Planetromeo.com ist Marktführer in

Sieben Türme für Akzeptanz Lübecker AIDS-Hilfe e.V. Engelsgrube 16 23552 Lübeck Telefon 0451 72 551 info@ luebecker-aids-hilfe.de

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Deutschland. 373.000 aktive Profile führt Planetromeo nach eigenen Angaben derzeit in der Bundesrepublik, das Durchschnittsalter der überwiegend schwulen und bisexuellen User liegt bei 31 Jahren. Und der Markt boomt: Weltweit kommen über 150.000 neue Profile pro Monat hinzu. „Trotz seiner globalen Präsenz schafft es PlanetRomeo, seinen Nutzern ein sehr lokal geprägtes Erlebnis zu vermitteln“, ist in den Mediadaten des Unternehmens zu lesen. Soll heißen: Wer sich online Sex- und Lebensabschnittspartner sucht, muss sich nicht mehr in Kneipen herumdrücken. Das tun auch Felix (22) und Björn (21) nicht. Das Paar aus Lübeck frequentiert keine Szenekneipen, nutzt aber Portale wie DBNA.de. Dort dürfen sich nur Schwule bis 27 Jahren anmelden, neben dem obligatorischen Chat gibt es auch Coming-out-Beratung und Lifestyle-Tipps. Mit dem Begriff „Szene“ können die beiden Jungs wenig anfangen. „Da denke ich zuerst an ältere Herren in Leder“, sagt Felix. „Für mich bedeutet das in erster Linie, bekannte Gesichter zu sehen“, meint Björn, der zum CSD geht und auf den Bunker-Partys tanzt. Einen größeren Einfluss auf ihre Freizeitgestaltung hat die Schwulenszene aber nicht. Wenn Felix und Björn feiern, tun sie das in vermeintlich heterosexuellen Clubs und Bars in Lübeck und Hamburg.

Wolf-Dietrich Turné // Chapeau Claque Das ist ein Trend, der sich bundesweit vollzieht und alle Altersgruppen betrifft – das belegt eine Studie des Münchener Schwulenzentrums „Sub“. 776 schwule Männer im Alter von 17 bis 74 Jahren haben zwischen Juli und Oktober 2013 an der Befragung des „Sub“ teilgenommen. Das Ergebnis: Schwule Männer nehmen sogenannte „Wohnzimmerkneipen“ immer seltener in Anspruch. Sie fühlen sich sicherer als noch vor zehn Jahren. Gibt es denn „die Szene“ überhaupt noch? Wolf-Dietrich Turné muss lange überlegen, bevor er die Frage mit „Ja“ beantwortet. „Vielleicht muss aber tatsächlich eine neue Bedrohung kommen, bevor die Schwulen wieder zusammenrücken“, sagt der Wirt. Weit hergeholt ist diese Befürchtung nicht: Der Rechtsruck bei der jüngsten Europawahl gibt durchaus Anlass zu dieser Sorge. „Hoffen wir mal nicht, dass meine Gäste irgendwann wieder klingeln müssen, um ins Chapeau Claque zu kommen.“ Oliver Pries // Lübecker CSD e.V.

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// Ich weiss was ich tu Ja, Aids geht uns alle etwas an. Wenn auch nicht gleichermaßen.

Umgang mit Homosexualität und für eine zielgruppenspezifische

Nicht wenige, die selbst an der Immunschwächeerkrankung leiden,

Aufklärung zu HIV und anderen sexuell übertragbaren

erleben offene oder verdeckte Diskriminierung in ihrem sozialen

Infektionen ein. Die Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU der

Umfeld, am Arbeitsplatz, im politischen und gesellschaftlichen Dis-

Deutschen AIDS-Hilfe unterstützt sie in diesem Engagement.

kurs – oft auch vermittelt durch die Medien. Nicht wenige sind mit Verarmung konfrontiert.

Auf der spannenden Homepage www.iwwit.de kann sich jeder dazu informieren. Auf Anregung der Aidshilfen in Mecklenburg-

Nicht wenigen wird auch in Deutschland die regelmäßige

Vorpommern und Schleswig-Holstein wurde Alexander Popp von der

medizinische Versorgung verweigert, weil sie (noch) keinen legalen

Deutschen AIDS-Hilfe im Rahmen eines Werkvertrages zum Regio-

Aufenthaltsstatus haben. Aids fordert uns auf eine besondere

nalkoordinator Nord der Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU bestellt.

Art und Weise heraus. Die Bedrohung einer sexuell übertragbaren

Alexander Popp war bereits viele Jahre in Nordrhein-Westfalen und auf

Erkrankung zwingt uns immer wieder, über unser Verhalten genauso

Bundesebene in der Präventions- und Vernetzungsarbeit tätig, bevor

wie über unsere Einstellungen zum Leben und Lieben nachzudenken

er Ende 2012 nach Lübeck zog.

– vor allem, wenn wir sexuell aktiv sind. Zusammen mit Tom Scheel vom Centrum für sexuelle Gesundheit in Für eine wirksame Prävention müssen wir die Lebenswirklichkeit

Rostock und Hartmut Evermann von der Lübecker AIDS-Hilfe bildet

derjenigen wertschätzend in den Blick nehmen, die besonders von

er ein kleines Vernetzungsteam. Sie wirken darauf hin, dass jene

einer HIV-Infektion bedroht bzw. betroffen sind. Das sind in

schwulen Männer und die solidarischen Ehrenamtlichen im Norden,

unseren Breiten an erster Stelle schwule und bisexuelle Männer

die die zielgruppenspezifische HIV-und STI-Prävention in schwulen

und andere Männer, die Sex mit Männern haben.

Lebenszusammenhängen zu ihrer eigenen Sache machen, in einen guten Kontakt und regelmäßigen Austausch kommen. Für das

Das gesellschaftliche Klima, in dem junge wie ältere Männer ihre

letzte Septemberwochenende ist dazu ein Workshop geplant.

sexuelle Identität entwickeln, erschwert nach wie vor eine unbefangene Auseinandersetzung mit Homosexualität.

Wer Interesse an Mitarbeit oder Unterstützung hat – sei es als

Gegen homophobe Widerstände gilt es, das eigene Selbstbe-

Gruppe, sei es als Einzelperson – kann sich ganz unkompliziert

wusstsein zu stärken. Das meint auch einen offenen Umgang mit

direkt an den Regionalkoordinator wenden

den eigenen sexuellen Wünschen und den damit einhergehenden

(kontakt@alexander-popp.de).

gesundheitlichen Gefährdungen. Alexander Popp Ganz nach dem Motto „Ich weiss was ich tu“. Vor diesem Hintergrund setzen sich Aidshilfen und die Selbstorganisation schwuler Männer für einen vorurteilsfreien

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//Regionalkoordinator Nord der IWWIT-Kampagne


// Der Turmbau zu Lübeck Und schon geht es wieder auf in die zweite Runde! Nicht Bingo,

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja: es ehrt mich. Denn hinter

auch nicht Karussell! Viel besser: CSD in Lübeck! Nach einem so

allem Quatsch und Schabernack, den wir wieder gemeinsam vor,

Top!-herzlichen Empfang im letzten Jahr freue ich mich wie

auf und hinter der Bühne treiben werden, steckt immer noch ein

bekloppt auf ein zweites Mal mit Euch marzipansüßen Lübeckern.

wichtiger und ernster Kern: die Gleichstellung von Homos, Lesben,

Zum zweiten Mal darf ich durch ein regenbogenbuntes

Transgendern, Bisexuellen und allem was irgendwie irgendwen liebt.

Programm auf der Bühne anner Untertrave führen.

Denn genau darum geht es: sich lieben. Und Liebe darf nicht nur toleriert werden. Sie muss akzeptiert werden.

Das freut mich und das ehrt mich. Und auch noch mit meiner eigenen Band „Ricardo M. & sein Blasorchester“ - mit

Da versteh ich mal überhaupt keinen Spaß! Das ist leider noch nicht

Gitarre und Kontrabass. Also ganz ohne Blasinstrumente.

immer und überall der Fall - ich grüße hiermit freundlich in die

Zumindest auf der Bühne.

tolerant lächelnde Bürgerrunde, denen Regenbogenfarben am Rathaus „irgendwie dann doch zuviel sind“. Nur mal so am Rande: mir gefällt die Farbwahl Ihrer gestrickten Toilettenrollendecke auf der Hutablage in Ihrer Stufenhecklimousine auch nicht. Akzeptiere sie aber dennoch, in dem ich sie zum Beispiel als Top!-Bingo-Gewinn in einer meiner Shows verjubele. Ich recke und strecke ich mich also ganz dolle und mache ich mich ganz ganz riesengroß damit mich alle sehen. Richtig erkannt: ich bin der achte Turm in Lübeck! Und ändere hiermit das Motto des diesjährigen CSDs: acht Türme für Akzeptanz! Mögen Sie der neunte sein! Es läutet alle Glocken: Euer Ricardo M.

? n o h c s s ’ u d t s r ü p S Seit Ende Februar gibt es das neue ICH WEISS WAS ICH TU: Neue Website, neue Tools und aktuelle Infos rund um HIV, sexuell übertragbare Infektionen und schwules Leben. Klick rein!

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www.iwwit.de

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rogramm Das Programm as P //// D 2014 2014

MO. 11.08.

17.00 Uhr AUFZIEHEN DER REGENBOGENFLAGGEN Ort: Rathaus, Breite Straße 62 Der Lübecker CSD e.V. lädt die Community, deren Freunde und alle Interessierten ans Rathaus. Das Aufziehen der Regenbogenflaggen ist seit Jahren fester Bestandteil des CSDs sowie Auftakt der Programmwoche und wird von politischen Statements der Bürgerschaftsparteien begleitet. Gleichzeitig hoffen wir mit dem Aufziehen der Regenbogenflaggen auch ein Zeichen zu setzen und auf die immer noch anhaltende Ungleichbehandlung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern hinzuweisen.

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MO. 11.08.

19.00 Uhr EIN (S)EXPERTENGESPRÄCH: SO WIE FRÜHER... FRÜHER... FRÜHER... Ort: Chapeau Claque, Hartengrube 25-27 Sex ohne Gummi bald wieder Standard? Schutz durch Therapie ist in der schwulen Szene schon längst eine Variante des Safer Sexes. Aber wie findet diese Art des Serosorting statt? Wie sicher ist eigentlich sicher und welche Gefahren können sich hinter dieser Art des Safer Sexes verbergen? Darf AIDS-Hilfe „Schutz durch Therapie“ als Safer Sex postulieren? Wir wollen uns diesen und vielen anderen Fragen stellen und nach Antworten suchen.

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DI. 12.08.

19.00 Uhr STADTFÜHRUNG: ÜBER ROTE LICHTER UND ROTE KONDOME VERSTECKTES HINTER ROTEM BACKSTEIN Ort: Lübecker AIDS-Hilfe e.V., Engelsgrube 16 Schwul-lesbisches Leben gibt es in Lübeck nicht erst seit der Abschaffung des § 175 … Wir begeben uns auf die Spuren der Vergangenheit, besuchen Orte der Lust, Erotik und des Leids, um schließlich wieder die Freuden der Gegenwart zu genießen - eine Stadtführung mit besonderer Aufregung. Die Reise beginnt in der Engelsgrube 16, vor dem Haus der Lübecker AIDS-Hilfe e.V. Wir bitten um eine Spende für die Lübecker AIDS-Hilfe e.V. und den Lübecker CSD e.V.

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MI. 13.08.

20.00 Uhr CSD GOES FILMHAUS: DIE POETIN EINE REISE • ZWEI STARKE FRAUEN • EINE LIEBE Ort: Filmhaus, Königstr. 38-40 Tickets ab: 6,50 €

- nur im Filmhaus oder unter www.cinestar.de

Die New Yorker Dichterin Elizabeth Bishop sucht Anfang der 50er Jahre neue Inspiration für ihre Lyrik. Ihre Schaffenskrise führt sie nach Rio de Janeiro, wo sie ihre Studienfreundin Mary besucht. In ihrer Schüchternheit fühlt sich die Poetin von der brasilianischen Sinnlichkeit und Lebensfreude geradezu überrumpelt. Sie ist das ganze Gegenteil von Marys schneidiger Lebensgefährtin, der Architektin Lota de Macedo Soares. Deren anfängliche Ablehnung gegenüber Elizabeth schlägt bald um in tiefe Zuneigung, was Mary gar nicht gefällt. .................................................................................................................................................................

MI. 13.08.

22.00 Uhr PAY 1 GET 2 - AFTER-CINEMA-PARTY Ort: Chapeau Claque, Hartengrube 25-27 Damit der Abend nicht mit dem Film endet, erwartet das Chapeau Claque die Kinobesucher zur After-Cinema-Party. Und wer seine Kinokarte vorzeigen kann, erhält das erste Getränk doppelt, aber zahlt nur einfach.

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DO. 14.08.

15.00 Uhr QUEER DURCH LÜBECK - DIE KUNTERBUNTE STADTRALLYE Ort: Rathaus, Breite Straße 62 Lübeck ist bunt – Ganz besonders an diesem Nachmittag. Bei einer Rallye durch die Hansestadt wirst Du die Hansestadt vielleicht von einer ganz anderen Seite kennenlernen.
Die Veranstaltung endet mit einer Abschlussveranstaltung mit Siegerehrung.
Du kannst Dich sowohl als Einzelperson, aber auch gerne als Gruppe/Team (bis 5 Personen) anmelden. Anmeldungen & Infos unter: 0451 7075588, nasowas@lambda-online.de oder via facebook (www.facebook.com/nasowas). Treffpunkt: Vor dem Rathaus der Hansestadt Lübeck

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DO. 14.08.

19.00 Uhr AUFTAKTVERANSTALTUNG „BÜNDNIS GEGEN HOMOPHOBIE“ Ort: Rathaus / Mittelsaal im Kanzleigebäude, Breite Straße 62 Ein Bündnis gegen Homophobie auch in Schleswig-Holstein – Anerkennung und Respekt für gleichgeschlechtliche Lebensweisen. Nach dem Vorbild Berlins soll in Schleswig-Holstein ein Bündnis gegen Homophobie gegründet werden. Eingebettet in den „Aktionsplan für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten Schleswig Holstein“ setzen die Bündnispartner damit ein Zeichen gegen Homosexuellenfeindlichkeit. In dem Aufruf heißt es:
„Wir, die Unterzeichner dieses Aufrufes, verpflichten uns, im Alltag jeglicher Form von Diskriminierung entgegenzutreten.

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FR. 15.08.

18.00 Uhr CSD - STRAßENFEST - WARM UP Ort: An der Obertrave INFOS ab Seite. 22-23

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FR. 15.08.

19.00 Uhr CSD - ERÖFFNUNGSGOTTESDIENST Ort: Ev.-Luth. Auferstehungskirche, Marliring 1 Sieben Türme für Akzeptanz – das reicht nicht! Unter dem Turm der Auferstehungsgemeinde Lübeck, Marliring 1, findet in diesem Jahr zum vierten Mal der CSD-Gottesdienst statt – und alle sind herzlich eingeladen zu kommen und mitzufeiern! An diesem Tag wollen wir exemplarisch in unserer Gemeinde leben, was wir uns unter jedem Dach im Land und in der Welt wünschen und worum wir Gott bitten: Toleranz gegenüber anderen, aber keine Toleranz für Intoleranz.

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FR. 15.08.

22.00 Uhr KARAOKE-SHOW Ort: Chapeau Claque, Hartengrube 25-27 Wir heizen wieder ein: Singen mit den Schwestern der Perpetuellen Indulgenz! Was in den letzten Jahren ein großer Erfolg war, wollen wir in diesem Jahr toppen: Das Chapeau Claque, die Lübecker AIDS-Hilfe e.V. und die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz stimmen auf das bevorstehende CSD-Wochenende in Lübeck ein.
Das Motto der himmelhochjauchzenden Damen: „Du kannst es nicht, ich auch nicht ... wir singen trotzdem!“ Die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz präsentieren wieder Lübecks einzigartige „queer-karaoke-show“.

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SA. 16.08.

12.00 Uhr CSD - STRAßENFEST Ort: An der Obertrave INFOS ab Seite. 22-23

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SA. 16.08.

13.00 Uhr CSD - DEMONSTRATION Ort: An der Obertrave Die CSD-Demonstration ist seit der ersten Demo 2002 ein Magnet für die vielen hundert Teilnehmer sowie die Schaulustigen und Passanten, die das Anliegen des CSDs unterstützen. Der Start ist an der Obertrave vor der Musikhochschule. Der Marsch führt dann vorbei am Holstentor zum Lindenplatz, zurück durch die historische Innenstadt, über die Verkehrsknotenpunkte Lübecks und endet wieder an der Obertrave mit der politischen Kundgebung und dem CSD-Straßenfest. Paraderoute:
 An der Obertrave • Holstentorplatz • Lindenplatz • Holstentorplatz • Holstenstraße • Sandstraße • Mühlenstraße • Mühlentorplatz • Mühlenstraße • Königstraße • Koberg • Breite Straße • Beckergrube • An der Untertrave • An der Obertrave

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SA. 16.08.

22.00 Uhr SUPREME - DIE OFFIZIELLE CSD-ABSCHLUSSPARTY Eventlocation Bunker, Ziegelstr. 2a Vorverkauf: 8€ / Abendkasse: 10€ Die beste Party des Jahres steigt im Bunker in der Ziegelstraße. Auf 4 Ebenen und 2 Floors erlebt das Lübeck Pride - Publikum in der Magie dieser besonderen Location einen weiteren Partyhöhepunkt. In dieser Nacht erfinden die beiden DJs Jedt (Mainfloor) und Janick (E-Floor) eine Steigerung von maximum und bringen mit ihrem MusikMix das massive Gemäuer zum beben. Die vielen Gänge, Winkel und Ecken werden zu Cruising und Flirts verführen. Es verspricht zum Abschluss noch einmal heiss, spannend und prickelnd zu werden. Vorverkaufsstellen: Chapeau Claque, Hartengrube 25-27; Pressezentrum, Breite Straße 78 (zzgl. VVK-Gebühren), CSD-Straßenfest Hamburg (1.-3.08.); CSD-Straßenfest Lübeck (15.&16.08.); Onlinetickets: www.maximum-luebeck.de

Janick

DJ JEDT ChinaLounge - Hamburg // Phono Club/Bar - Flensburg CSD, Boat Of Dreams - Lübeck » Charts, Pop, House & Partyclassics Janick SL-Disco Flensburg // maximum LübeckPrideBenefizParty - Lübeck » Electro, RMX, House & Progressive

DJ JEDT

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Straßenfest CSD - Straßenfest // CSD Obertrave der Obertrave an der

FREITAG 15.08 // 18.00 Uhr CSD - STRAßENFEST - WARM UP - Der Regenbogen geht schon am Freitag, 15. August über der Hansestadt auf, wenn das Straßenfest an der Obertrave mit einem WarmUp beginnt. Annie Heger & Holger Edmaier begrüßen das CSD-Publikum mit Auszügen aus ihren Soloprogrammen. Für den nächtlichen Ausklang sorgt unser Pride-DJ-Team Janick & Hotte. ANNIE HEGER & HOLGER EDMAIER - Die sich dem Musikkabarett verschreibenden Nordlichter touren erfolgreich mit ihren Soloprogrammen durch Stadt und Land und versuchen sich jetzt zum ersten Mal das Wasser zu reichen - an der Obertrave.

Annie Heger

Mit Auszügen aus „schlachtreif - Das Rind im Mann“ von Edmaier und Hegers plattdeutschem „Watt‘n Skandaal!“ stimmen sie am Vorabend des Lübeck Pride maritim-romantische Shantys und (rinder)wahnsinnige Muh-Gesänge an, erzählen von ostfriesischen Verschwörungstheorien und der letzten Scheibe Mortadella an der Wursttheke.
Ob Holger Edmaier den Herdentrieb in Annie Heger wecken kann oder sie das Rind in diesem Mann zu zähmen weiß - schließlich ist sie auf dem Land groß geworden - oder ist sie am Ende doch die Gehörnte? Nur eines ist sicher: Sie sind leise und anrührend, laut und beharrlich und dabei sehr unterhaltend. 
Dazu werden sie am Ende den neuen Polit-Pop-Hit „100% Mensch“ präsentieren, den sie mit weiteren KünstlerInnen wie z.B. Hella von Sinnen aufgenommen haben und dessen Erlös zugunsten der Hirschfeld-Eddy-Stiftung geht.

Holger Edmaier

PRIDE-DJ-TEAM: JANICK & HOTTE - Während Annie & Holger Backstage wieder zu Kräften kommen und zum nächtlichen Ausklang des Straßenfests unterhält unser DJ-Team mit tanzbarem aus den Charts sowie einem Mix aus Pop, House und Partyclassics. .

Janick & Hotte

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Samstag 16.08 // 12.00 Uhr CSD - STRAßENFEST - Nach der Demo und einem kurzen sowie unterhaltsamen PolitikerTalk verspricht das Fest im Herzen der Stadt allein durch die Moderation von Top!-Entertainer RICARDO M. zum ausgefallenen und unvergesslichen Höhepunkt des CSD-Samstags zu werden. Während sich Funk & Soul, Rock & Pop, Disco & Schlager auf der Bühne abwechseln, locken die Verkaufsstände der Lübecker Gastronomen mit kühlen Erfrischungen. Auf diese Weise wird Lübecks Flaniermeile Nr. 1 zur perfekten Mischung aus politischem Engagement und buntem Treiben, Diskussion und Information sowie Sehen und Gesehen werden. RICARDO M. - TOP! - ENTERTAINMENT AN DER OBERTRAVE - Bereits zum zweiten Mal führt uns der Charmeur mit dem Oberlippenbärtchen, der Tube Gel im Haar und dem frechen Spruch auf den Lippen durch das CSD-Programm auf der Bühne direkt an der Obertrave. Die Rede ist von Ricardo M., selbsternannter Top!-Entertainer, der zurecht über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt ist: seine Bingo-Shows sind weit im Voraus ausgebucht, sein neuer „Showsalon“ - Bingo, Live-Musik und Talkgast im echten Frisörsalon - ist bereits jetzt ein echter Top!-Hit - und mit Bandgrößen wie Travis stand er auch schon auf der Bühne. In diesem Jahr ist Lübeck-Premiere: Ricardo singt mit eigener Live-Band! Seine Band „Ricardo M. & sein Blasorchester“ soll ganz ohne Blasinstrumente auskommen. Na das schauen wir uns doch mal an! GRAN TORINO – FUNK TO SOUL - Gran Torino spielt schwarzen Funk und Soul, druckvoll, live, tanzbar und authentisch. Einen Soul, wie er seit Generationen von Aretha Franklin über James Brown bis Joss Stone und Duffy die Fans begeistert. Da ist es nur konsequent, dass auch Gran Torino eine Generationen überspannende Band ist. Leadsängerin Laura ist knapp dem Teenager-Alter entwachsen, hat aber den klassischen Soul ebenso im Blut wie in der Stimme. Benannt ist die Band nach dem legendären Ford Gran Torino, denn als 1968 das erste Modell dieses Klassikers in Motown Detroit vom Band lief, standen Diana Ross, Marvin Gay und Otis Redding ganz oben in den Charts. Den Motown-Sound gibt es immer noch und auch nach einem gepflegten Gran Torino dreht sich auch heute noch jeder um. Also einsteigen, den Schlüssel umdrehen, das Gas durchtreten und aufbrechen zu einer unvergesslichen Spritztour durch 5 Jahrzehnte Soul und Funk. Gran Torino freut sich auf Euch! Und vergesst das Anschnallen! RICARDO M. & SEIN BLASORCHESTER - Dass Ricardo M. gerne singt, weiß das Publikum seiner Shows bereits seit langem. Dass er eine eigene Band hat, wissen noch nicht alle. Noch! Denn was der Großmeister des Top!-Entertainments auf die Beine bzw. Bühne gestellt hat, kann sich hören und sehen lassen und macht genauso wie seine rappelvollen Bingo-Shows einfach großen Spaß. Gemeinsam mit Gitarrist Clemens Clusen und Kontrabassist Max Quentmeier singt, steppt und zwitschert der Mann mit dem größten Haargelverbrauch auf der Nordhalbkugel selbstgeschriebene Songs über Grabbeltische, Top!-Produkte und tropicanische Amore am mexikaninschen Strand. Dass ein waschechtes „Blasorchester“ ganz ohne Blasinstrumente auskommen soll, glauben wir aber auch wirklich nur Ricardo M.....! 1000 TAKTE SCHLAGER TREFFEN DISCO, DISCO -In diesem Jahr präsentiert das Team von OSTSEE entertainment einen bunten Mix aus „1000 Takte Schlager - Ohrwürmer“ sowie der neuen Show „Disco, Disco“. Freut euch auf deutsche Schlager und auf die Disco-Klassiker der 70er und 80er-Jahre: ABBA, Boney M., Peter Kent, Ottawan, Gloria Gaynor und viele mehr. Feiert mit uns ein musikalisches Feuerwerk der guten Laune. Wir freuen uns auf Euch! JANICK & HOTTE - PRIDE-DJ-TEAM - Nachdem unsere DJs schon am Freitag das Straßenfest gerockt haben, ist immer noch Material im CD-Koffer. So werden euch Janick & Hotte die Bandpausen versüßen und das Straßenfest wieder mit Tanzbarem aus den Charts sowie einem Mix aus Pop, House und Partyclassics ausklingen lassen.

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Von der

Diskriminierung zur Gleichberechtigung – ein weiter Weg ... Vor 20 Jahren, im Juni 1994, wurde § 175 aus dem Strafgesetzbuch

Was hat sich seitdem geändert?

gestrichen. Damit wurde Geschichte, was deutschen Männern

Es gibt seit dem 1. August 2001 für gleichgeschlechtliche Paare die

jahrzehntelang bei einer freien Entfaltung ihrer Identität im Wege

Möglichkeit auf dem Standesamt eine „Eingetragene

stand. Es musste bis zur Wiedervereinigung Deutschlands dauern

Lebenspartnerschaft“ zu schließen. Von dieser Möglichkeit haben

bis endlich die Forderung von Schwulenverbänden umgesetzt wur-

seitdem etwa die Hälfte aller gleichgeschlechtlichen

de. Denn tatsächlich galt seit 1990 in den beiden Teilen Deutsch-

Partnerschaften Gebrauch gemacht. Dies sind weniger als 0,5 %

lands eine unterschiedliche Rechtsgrundlage: War § 175 in der DDR

der Gesamtbevölkerung. Die Parteien, die dieses Gesetz auf den

schon seit Ende der 1950er Jahre praktisch nicht mehr angewendet

Weg gebracht hatten, sahen sich stets von ihren Kritikern

worden, so galt er in der alten BRD nach wie vor weiter – wenn

genötigt, einen Abstand zur Ehe einzuhalten, weil und daran hat

auch auf „Delikte“ mit Männern unter 18 Jahren beschränkt.

sich seitdem zwar einiges, aber nicht dieses merkwürdige

Was bleibt heute, 20 Jahre nach diesem Ereignis, hierzu noch

„Abstandsgebot“ geändert.

anzumerken?

Seit 2001 hat es hier weitere Verbesserungen gegeben: Als die wichtigste sei hier das Steuerrecht genannt. Dies wurde allerdings

Die 113 Jahre, die dieser verhängnisvolle Paragraph galt, haben

nicht durch einen Beschluss der regierenden Parteien geändert,

Spuren hinterlassen. Spuren in den Biographien von unzähligen

sondern durch Urteile verschiedener Gerichte.

Männern, die staatlich diskriminiert und gesellschaftlich geächtet

Was das Adoptionsrecht von Lebenspartnern betrifft, so sind wir

waren. Von denen, die ihr Schwulsein mit dem Leben bezahlen

gerade in einem Stadium, in dem Stiefkindadoption schon möglich

mussten, ganz zu schweigen. Diejenigen Männer, die das Dritte

ist, aber eine gemeinsame Adoption derzeit von den Gerichten

Reich überlebt hatten, haben in den 50er Jahren keine

geprüft wird.

Anerkennung als Verfolgte des NS-Regimes bekommen, weil, so wurde argumentiert, die Verschärfung des Paragraphen damals

Es ist also schon viel erreicht worden in Deutschland. Wenn wir auf

„formell ordnungsgemäß erlassen“ worden war, sie nicht als

Europa blicken, so stehen wir in Deutschland jedoch nicht an der

„nationalsozialistisches Recht“ galten und weil die angeblich „sitt-

Spitze des Fortschritts. Die Länder im Westen, von Spanien über

lichen Anschauungen“ der Bevölkerung Homosexualität

Frankreich bis hin zu den skandinavischen Reichen, kennen längst

nicht tolerierten.

eine völlige Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen

Dementsprechend wurden bis heute die Männer, die damals

Lebenspartnerschaften mit der heterosexuellen Ehe. Wenn wir

verurteilt wurden, weder rehabilitiert noch entschädigt.

in den Osten Europas blicken, so fällt die Bilanz deutlich weniger

Tatsächlich geschah es dann in den letzten Tagen der ersten

erfreulich aus: die Länder des ehemaligen Ostblock erkennen keine

„großen Koalition“ 1969, dass eine Reform des Sexualstrafrechts

Lebenspartnerschaften außerhalb der Ehe an. - Von den

durchgeführt wurde. § 175 wurde dahingehend geändert, dass

Verhältnissen in Russland ganz zu schweigen. Weltweit hat die

fortan nur noch Sex zwischen Männern strafbar war, von denen der

Community in diesem Jahr mit großer Sorge nach Afrika und Indien

Eine über 18 – und der Andere unter 18 Jahren alt war. –

geschaut, wo diskriminierende Gesetze verschärft wurden.

Was z. T. zu absurden Konsequenzen führen sollte: Waren beide Partner unter 18 Jahren alt, war der Sex straffrei, wurde dann

Die Aufgabe und das Ziel des CSDs als politische

einer der beiden volljährig, war der Sex wieder so lange strafbar,

Demonstration wird es also stets bleiben, hier den Finger in die

bis beide die Altersgrenze erreicht hatten. 1994 erfolgte dann die

Wunden zu legen: Zu zeigen, dass es weiterhin Ungerechtigkeit

endgültige Abschaffung des Paragraphen.

gibt und dass längst noch nicht alles erreicht ist. Bernd Scheunemann // Lübecker CSD e.V.

// 24

An Ma E-M inf Int ht ww


// 25 Jahre Aranat 25 Jahre Frauenkommunikationszentrum Aranat mit dem Motto: vielfältig Sein - Wege (er)finden In diesem Jahr feiert das Aranat mit verschiedenen Veranstaltungen sein Jubiläum: unter anderem mit einem Frauen-Lesben-Wagen auf der Lübecker CSD-Parade. 25 Jahre Aranat, das heißt viel Entwicklung, viele gefundene und

25 Jahre Aranat, das heißt auch ein Teil zu sein von vielen gesell-

erfundene Wege. Heute ist die Einrichtung eine öffentlich

schaftlichen Entwicklungen in Deutschland hin zu mehr

geförderte, niedrigschwellige Beratungsstelle für Frauen,

Gleichstellung, Anerkennung und Wertschätzung von Lesben und

besonders in schwierigen Lebenssituationen mit und ohne

Schwulen. Diese wurden durch immer wieder phantasievolle und

Gewalterfahrungen.

auch kämpferische Aktionen von vielen Menschen erreicht. Über diese Entwicklungen freuen wir uns sehr.

Aranat bietet regelmäßige Treffpunkte, (Selbsthilfe-)Gruppen, ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm (ViolettA), eine

Lasst uns das schon Gelungene feiern und auch immer wieder

Ausleih-Bücherei, Beratung und einen großen Infopool über Angebote

Wege (er)finden hin zu einem vielfältigen Sein miteinander

für Frauen in Lübeck. Die Räume sind mit dem Rollstuhl erreichbar. Unter www.aranat.de ist unter anderem der Jahresbericht

Ansprechpartner: Marco Höne E-Mail: info@linke-sh.de Internet: http://www.die-linke-queer.de www.die-linke-queer.de

www.aranat.de

homo sozial.

Mit der LINKEN gegen Homophobie // 25

www.die-linke-luebeck.de

2013 zu finden.


// Gewinne, Gewinne, Gewinne... Tolle Preise gibt es zu gewinnen bei unserer großen Pride-Verlosung! In Zusammenarbeit mit dem Lübecker Theater Partout verlosen wir 3 x 2 Theatergutscheine. Im September feiert dort die Kultkomödie „Schnittchen to go“ Premiere. Mehr Informationen gibt es unter www.theater-partout.de. Außerdem laden wir drei Leser des CSD-Magazins ins Kino ein! Kino für Zwei steckt in „Kino in Dosen“, von denen uns der CineStar Filmpalast Stadthalle drei Stück zur Verfügung stellt. Die Gutscheine enthalten auch Snacks und Getränke. Fünf Partywütige können außerdem auf dem Doppeldeckerbus des CSD Vereins mitfahren, wenn die große Parade am Sonnabend, 16. August, durch Lübecks Straßen kreuzt. Und so könnt Ihr an unserer Verlosung teilnehmen: Surft einfach bis zum 10.08.2014 auf unsere Seite www.luebeck-pride.de/gewinne. Füllt dort das Kontaktformular aus und vervollständigt bitte diesen Satz: „Der CSD Lübeck ist für mich...“ Bitte vergesst nicht, Euren Wunschgewinn anzugeben!

// Pride Horoskop WIDDER (21.03. - 20.04.)

STIER (21.04. - 21.05.)

ZWILLINGE (22.05. - 21.06.)

Du siehst gut aus und weißt

Mars bringt Leidenschaft in

Du steckst voller Energie. Das

dies einzusetzen. Mit etwas

deinen Alltag. Venus macht es

kommt deinem Liebesleben

Geduld wird aus der ersten

dir jedoch nicht leicht, diese auch

zugute. Jetzt wird nicht mehr

gemeinsamen Nacht auch eine zweite

auszuleben. Entspanne dich und nimm die

gezweifelt. Steh zu deinen Gefühlen und

und dritte. Für dich schreiben die Sterne

Dinge nicht immer so ernst, dann stellt sich

läßt ihnen freien Lauf. Das macht dich

Abenteuer in den Himmel.

wieder Leichtigkeit in der Liebe ein.

sympathischer und liebenswerter denn je.

KREBS (22.06. - 22.07.)

LÖWE (23.07. - 23.08.)

JUNGFRAU (24.08. - 22.09.)

Sonne und Mars sorgen für tie-

Löwen sollten sich nicht die Zeit

Deine Träume werden wahr. Du

fe Gefühle und ein erotisches

damit vertreiben, sich auf dem

musst nur an sie glauben! Eine

Heiratsmarkt umzuschauen.

Knistern. Ergreife die Initiative

vielversprechende Begegnung

und verführe mal wieder jemanden ins

Es warten noch einige wilde Affären bevor

sorgt für Herzklopfen und diesmal nicht nur

Reich der Sinne. Es ist alles erlaubt,

es wieder ernsthaft in der Magengegend

bei dir. Zeit einen Schritt weiter zu gehen.

was gefällt.

kribbelt.

WAAGE (23.09. - 23.10.)

SKORPION (24.10. - 22.11.)

SCHÜTZE (23.11. - 21.12.)

Oft sind heiße Fantasien

Diesen Sommer keine

Du findest diesen Sommer

einfach besser als die Realität.

Schüchternheit! Das wirkt oft

schnell Anschluss und kannst

Das ist dir auf jeden Fall nicht

irritierend auf jene, die mit dir

spontan auf andere zugehen.

genug: Du suchst heiße Leidenschaft und

flirten wollen. Sollte es also funken, darfst

In Liebesdingen kann das nur gut sein.

solltest darum gern mal ein kleines

du ruhig etwas wagen. Es könnte sich

Entspann dich! Damit wird jeder Schuss

Risiko eingehen.

auszahlen.

ein Treffer.

STEINBOCK (22.12. - 20.01.)

WASSERMANN (21.01. - 18.02.)

FISCHE (19.02. - 20.03.)

Die Sterne meinen es gut mit

Das Feuer zwischen dir und

Sonne und Uranus wecken dein

Steinböcken. Du präsentierst

deinem Schatz wird neu

Interesse an einer neuen Liebe,

dich sexy und ziehst alle Blicke

entfacht. Deine Ehrlichkeit und

mit der du den Sommer

auf dich. Dein Temperament ist gefragt

Treue sind außerdem Garantie für eine

genießen kannst. Hab keine Angst,

und du lässt besser keine Party aus.

funktionierende Beziehung. Single-Was-

vertraue zur Abwechslung mal auf deine

Beweise aber auch Tiefgründigkeit! Eben

sermänner erleben einen feucht-fröhlichen

Intuition und Du erlebst dein persönliches

alles zu seiner Zeit.

Sommer.

Sommermärchen.

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SU WANYO Keine Erotik!

Thai Massage & Day Spa An der Obertrave 8 D-23552 Lübeck Tel. 0451 / 70785330 E-Mail: info@wanyo.de

www.wanyo.de „...wahrscheinlich eins der schönsten Thai Day Spas in Europa.“ Südostasien-Magazin FARANG, 5/2013 „Die Hansestadt Lübeck hat jetzt eine thailändische Botschaft.“ HL-Magazin, 24.10.2012

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„Eine Wellness-Oase findet immer mehr Zuspruch ...“ Lübecker Nachrichten, 23.09.2011

„Kaum hat man die Tür geöffnet, empfängt einen ein Duft aus Ingwer und Kräutern“. Gesellschaftsmagazin delüx, 1/2011 „eine kleine Oase inmitten einer oftmals hektischen Welt“ Kulturmagazin unser Lübeck, 5/2011


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