Wir sind Familie

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Anneliese Kitzmüller Der freiheitliche Weg zur familienfreundlichsten Gesellschaft

Die Serie „Ultraschall“, von welcher in diesem Buch zwei Bilder abgedruckt sind, beschäftigt sich mit dem Ursprung des Lebens auf ganz besondere Weise. Die Originalphotos sind meist nur einige Zentimeter groß. M. Odin Wiesinger entwickelt daraus Ölstudien und großformatige Ölbilder.

Wir sind Familie!

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ie auch immer sich das Leben von Menschen entwickelt, die Familie bleibt für die meisten ein fixer Bestandteil: von der Geborgenheit bei Mutter und Vater, über die Gründung einer eigenen Familie mit dem Heranwachsen der Kinder bis ins hohe Alter mit dem Wunsch, im Kreise der Familie für immer Abschied zu nehmen. „Wir sind Familie“ beleuchtet all diese Stationen aus unterschiedlichen Sichtweisen. Eine 16jährige Mutter, die ihre ungeplante Schwangerschaft als Chance erkannt hat, kommt ebenso zu Wort wie ein mit reichlich Lebenserfahrung ausgestatteter Vater von zehn erwachsenen Kindern. Für die Zukunft zeigt das Buch Wege auf, Familien in unserer Gesellschaft gerechter zu behandeln, denn sie sind es, die das Weiterleben des Staates und seiner Sozialsysteme absichern.

Anneliese Kitzmüller

Wir sind Familie! Der freiheitliche Weg zur familienfreundlichsten Gesellschaft


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Anneliese Kitzm端ller

Wir sind Familie! Der freiheitliche Weg zur familienfreundlichsten Gesellschat


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ISBN 978-3-9502849-4-2 © 2011 Unzensuriert.at – Verein zur Förderung der Medienvielfalt Druck: online Druck GmbH, Brown-Boveri-Straße 8, 2351 Wr. Neudorf Herausgeber: NAbg. Anneliese Kitzmüller Verlag: Unzensuriert.at Alle Rechte vorbehalten.


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Inhaltsverzeichnis Vorwort Heinz-Christian Strache

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Vorwort Mag. Dr. Martin Graf

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Geleitwort Anneliese Kitzmüller

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Die Eckpfeiler freiheitlicher Familienpolitik

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Lebensschutz als Regierungsprogramm

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Erfahrungen einer 16jährigen Mutter

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Die Bedeutung der frühen Bindungs- und Beziehungserfahrung

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Betreuungseinrichtungen

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Bildung, Familie... ...und was denkt sich ein frischgebackener Vater?

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Studium – Familie In zwei Wochen bin ich wieder da!

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Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Unerlässlich für die qualitative Bevölkerungspolitik.

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Wächter der Solidarität Die Rückkehr des verlorenen Vaters Autorität, Ergänzung, Arbeitswelt: Von der Rolle des Vaters

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Frau in der Wirtschat

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Drum prüfe, wer sich ewig bindet – Scheidung

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Obsorge – Das Wohl der Kinder

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Sterben in der Familie

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Familien-„Förderung“ und Mittelstand in Österreich

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Diskussionspapier des freiheitlichen Arbeitskreises für Steuergerechtigkeit

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Interessantes aus dem Unzensuriert-Verlag

195

Zum Künstler

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Vorwort

Vorwort Heinz-Christian Strache

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ie Familie ist nicht nur der wichtigste soziale Kern jeder Gesellschat, die Familie bedeutet auch Heimat und Geborgenheit. Dies wird in unserer heutigen Zeit leider allzu ot vernachlässigt. Denn in unserer heutigen Welt wird alles dem Prinzip der Nützlichkeit und dem Credo des Kommerzes untergeordnet. Und gerade unsere althergebrachten und bewährten Familienstrukturen werden von vielen Seiten angefeindet. In ihrer Ablehnung der Familie trefen sich linke Gleichmacherei und ultra-kapitalistische Geldanbetung in erstaunlicher Weise. Man redet den Menschen heute ein, dass Kinder keine Bereicherung, sondern eine Last darstellen. Und tatsächlich können sich heute viele Familien kein zweites Kind mehr leisten, geschweige denn ein drittes. Man treibt die Familien und auch die Alleinerzieherinnen systematisch in die Armutsfalle. Österreich ist schon heute jenes Land in Europa, in dem der Kinderwunsch am niedrigsten ist. Wir haben auch den höchsten Anteil an wunschgemäß kinderlosen Frauen in Europa. Uns Freiheitlichen sind solche Entwicklungen nicht egal. Denn ohne Kinder gibt es für unsere Gesellschat und unseren Staat keine Zukunt. Wir gehen den Gründen, die zu solchen dramatischen Entwicklungen führen auf den Grund und entwickeln Lösungen. Wir brauchen eine familienpolitische Umkehr, hin zu einer geburtenorientierten Familienpolitik, hin zu einer familienorientierten Wirtschatspolitik und nicht zu einer wirtschatsorientierten Familienpolitik. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist wichtig. Es wird sehr viel für jene getan, die


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schon früh nach einer Geburt wieder einer Erwerbstätigkeit nachgehen wollen, das ist auch gut so. Daher setzen wir uns für ein Familiensteuersplitting, für ein Erziehungsgehalt, für eine Bevorzugung von Eltern am Arbeitsmarkt und für eine gerechte pensionsrechtliche Bewertung von Kindererziehungszeiten ein. Mütter sind im Pensionssystem vorrangig zu berücksichtigen, es sind nämlich die Kinder dieser Mütter, die die Pensionsbeiträge leisten und damit dieses System erst aufrecht erhalten. Wir Freiheitliche wollen für unsere Familien keine Almosen, wir wollen eine gerechte Abgeltung und Bewertung von erbrachten Leistungen. Wir bekennen uns zum Familienleistungsausgleich. Daher sind wir der Meinung, alle Kinder müssen unserer Gesellschat gleich viel Wert sein. Es müssen auch die erbrachten Leistungen der Eltern gleichwertig eingestut werden. Um diese Gleichbehandlung auch umzusetzen, ist im Kinderbetreuungsgeldgesetz lediglich die Zuverdienstgrenze zu streichen. Eine Forderung, die wir seit Jahren erheben. Die Familienpolitik ist die Schlüsselpolitik der Zukunt. Über sie wird entschieden ob es unsere Kultur und unsere Lebensart in einigen Generationen noch geben wird oder ob wir, wie so viele Hochkulturen in der Geschichte, untergehen.


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Vorwort

Vorwort Mag. Dr. Martin Graf

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ie im Mai 2011 präsentierte Jugendstudie zeigt einmal mehr den enormen Stellenwert, den junge Menschen einer eigenen Familie in ihrem Leben geben möchten. Wie auch in vergangenen Studien will eine überwiegende Mehrheit – vor allem der Frauen – einmal Kinder haben, mehrheitlich mehr als eines. Betreut werden sollen diese Kinder – zumindest bis sie drei Jahre alt sind – im eigenen Haushalt. Und mehr als die Hälte der Frauen würden auf eine beruliche Karriere sogar gänzlich verzichten, wenn der Partner genug Geld verdient. Die Rollenbilder der Jugendlichen sind – Medien nehmen es schockiert zur Kenntnis – traditionelle. Politikwissenschatler sind weniger überrascht. Österreichs Jugend sei schon immer viel „konservativer“ gewesen, als sie eingeschätzt wurde. In kaum einem anderen Bereich führt politisches Versagen zu derart weitreichenden Folgen für die betrofenen Menschen. Eine fehlgeleitete Familienpolitik trägt einen großen Anteil Schuld daran, dass die Erwartungen vieler junger Menschen bezüglich Familienleben nie zur Realität werden. Viele wagen sich nicht an die Familiengründung, weil inanzielle Sorgen sie plagen. Viele sind gezwungen, bald nach der Geburt wieder in den Beruf einzusteigen, weil es sich sonst mit dem Haushaltsbudget nicht ausgeht. Der Wirtschats- und nebenbei auch Familienminister will angesichts dieser Ergebnisse mehr Werbung für die einkommensabhängige – also besonders kurze – Variante des Kindergeldes machen. Klarer kann man eine Botschat nicht missverstehen. Wahlfreiheit bedeutet, die Menschen entscheiden zu lassen, ohne sie in eine bestimmte Richtung zu drängen. Wahlfreiheit bedeutet aber auch, die Voraussetzungen zu schafen. Dabei fehlt es nicht nur an Kinderbetreuungseinrichtungen und vor allem an deren Flexibilität, sondern es fehlt auch am Geld, mit dem junge Familien eine dreijährige oder auf Wunsch auch noch längere Auszeit eines Elternteils überstehen können. Dabei muss festgehalten


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werden, dass das Geld der Öfentlichen Hand nicht grundsätzlich knapp ist, sondern zumeist falsche Prioritäten gesetzt werden. Die Wirtschat und – in diesem Fall treu an ihrer Seite – auch die linken Feministen wollen den österreichischen Familien weiterhin Geld entziehen und ihnen dafür Sachleistungen wie Betreuungsplätze (zwangsweise) zur Verfügung stellen. Niemand denkt jedoch in der Regierung an jene Mehrheit von jungen Menschen, die Kinder – mit Betonung auf Mehrzahl – haben wollen, diese zu Hause betreuen und vielleicht – auch das muss erlaubt sein – sich ganz auf den Haushalt anstatt auf die Karriere konzentrieren möchten. Wir Freiheitlichen sind auch für diese Menschen da und bieten ihnen Modelle der steuerlichen Entlastung der Familien, wie zB. die des optionalen Steuersplittings in der Familie. Damit kehrt nicht nur endlich Gerechtigkeit unter den Steuerzahlern ein, sondern es sind auch wirklich unterschiedliche Zugänge zum hema „Beruf und/oder Familie“ möglich. Es ist viel die Rede von der gesellschatspolitischen und volkswirtschatlichen Notwendigkeit der Familienförderung. Wir haben in Mitteleuropa rückgängige Geburtenraten. Diesen kann mit den bestehenden Förderinstrumenten ofensichtlich überhaupt nicht begegnet werden. Die Ohnmacht, keine Lösungskompetenz auf Basis der bisherigen feministischen und wirtschatsgeleiteten Politik zu haben sowie die Denkmuster der 68er in dieser Frage nicht überwinden zu können, ist ob der Tatsachen wirklich erschreckend. Dabei wäre es fürs Erste schon ausreichend, wenn die Politiker die Wünsche der jungen Menschen akzeptieren und diese bestmöglich unterstützen würden. Stattdessen steht der ideologische Klassenkampf im Vordergrund. Das Resultat freiheitlicher bzw. alternativer Familienpolitik wäre jenseits der Ideologie: eine familienfreundliche Gesellschat mit viel mehr Kindern.


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Geleitwort

Geleitwort Anneliese Kitzmüller

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n der Politik wird die Familie leider ot auf inanzielle Fragen reduziert. Diskussionen drehen sich um die Kürzung der Familienbeihilfe oder um die Kosten für einen Kindergartenplatz. Als Familiensprecherin der FPÖ war es mir daher ein Anliegen zu zeigen, dass Familie – nicht nur für ihre jeweiligen Mitglieder, sondern auch für die Gesellschat insgesamt – mehr als das bedeutet. Das Wort von der Keimzelle der Gesellschat ist – wie viele Beiträge in diesem Buch zeigen – höchst gerechtfertigt. Die Familie entscheidet maßgeblich darüber, wie gut oder schlecht sich ihre Kinder als Erwachsene im Leben zurechtinden. In diesem Buch kommen daher viele Autoren zu Wort, die ihre Erfahrungen mit Familie schildern – als Mütter oder Väter, aber auch als Ärztin, herapeutin oder als Geistlicher. All diese Erfahrungsberichte verdeutlichen, wie hoch der Stellenwert der Familie bei den Menschen ist. Das beschränkt sich keineswegs auf die Zeit, in der man selbst Kind ist oder betreuungsplichtige eigene Kinder im Haushalt leben. Die Familie spielt auch für alte Menschen eine große Rolle. Die meisten von ihnen wünschen sich, im Kreise ihrer Angehörigen aus der Welt zu scheiden. Der Staat hat den Wert der Familie bei den Menschen in besonderer Weise zu berücksichtigen – nicht nur im Interesse seiner Bürger, sondern auch um seiner Selbst willen. Der soziale Frieden in Land hängt davon ab, ob es gelingen wird, die Geburtenrate wieder auf das nötige Niveau zu heben. Daher wird in diesem Buch auch ein Modell umrissen, das Familien nicht nur Steuergerechtigkeit widerfahren lässt, sondern sie in die Lage versetzt, ohne inanzielle Sorgen und bei tatsächlicher Wahlfreiheit zwischen Beruf und Familie ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen mit der Lektüre von „Wir sind Familie“. Besonders danken möchte ich Mag. Christian Machek und Hubert Keyl, die an der Konzeption und Umsetzung des Projektes maßgeblich mitgewirkt haben. Auch danke ich FPÖ-Bundes-


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parteiobmann Heinz-Christian Strache und dem Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf für ihre Unterstützung. Und natürlich meiner Familie, meinem Ehemann, meiner Tochter und meinem Sohn, die mein Leben prägen und mir die wichtigsten Menschen im Leben sind, und ganz besonders meinem Vater, der mir so viel vermittelt hat wie kein anderer.


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