Kompetent-Magazin Fruehjahr 2009

Page 1

kompetent Magazin f端r Aus- und Weiterbildung

Karriereturbo f端r Techniker So schaffen INGENIEURE

& CO. den Weg nach oben.


225612_WIFI_223x297_sprungbrett_PresseKompetent_WC.indd 1

10.02.2009 10:23:00 Uhr


inhalt 14

Techniknachwuchs: vom jugendlichen Nutzer zum akademischen Profi.

F O T O S : T E R E S A Z Ö T L , I S T O C K / R I C H V I N TA G E ( 2 )

Interview: Warum Technik viele abschreckt, und was man in der Ausbildung dagegen tun kann, weiß Monika Kircher-Kohl.

22

Akademische Titel: Was versteckt sich hinter Kürzeln wie MBA, LLM oder M.A.I.S.?

16

4

E-LEARNING 2.0 Digitale Kommunikationsmittel revolutionieren die berufliche Ausund Weiterbildung.

8

DER NERD IM NADELSTREIF Karrierechancen von Technikern im Management – abseits von Forschung und Entwicklung.

14

KEINE SPUR VON TECHNIKSCHEU Studien rund um Elektronik, Computer und Handy.

16

VERLORENE WERTSCHÄTZUNG Technische Kompetenz muss stärker anerkannt werden, fordert Monika Kircher-Kohl.

18

DIE MEISTER IHRER FÄCHER Im Herbst beginnen so viele Master-Studien wie noch nie.

22

DURCHBLICK IM TITELDICKICHT Ein Überblick über die Bedeutung von akademischen Kurztiteln.

24

ES MUSS NICHT IMMER TOEFL SEIN Für viele Fremdsprachenkenntnisse gibt es Zertifikate.

28

JEDER EURO BRINGT RENDITE Bei der betrieblichen Weiterbildung zu sparen könnte für Unternehmen fatal sein.

30

SPLITTER Was tut sich auf dem Bildungsmarkt? Tipps und Infos aus der Welt des Wissens und des Lernens.

impressum AUSGABE 26. 2. 2009

Medieninhaber, Redaktion und Herausgeber: „Die Presse“ Verlags-Gesellschaft m.b.H. & Co KG, 1030 Wien, Hainburger Straße 33, Tel.: 01/514 14-Serie. Geschäftsführung: Reinhold Gmeinbauer, Michael Fleischhacker. „Die Presse“ Content Engine GmbH & Co KG: Redaktion: Pamela Krumphuber. M.S.C. Medien Service GmbH: Art Direction: Matthias Eberhart. Produktion: Christian Stutzig, Thomas Kiener b.ph. „Die Presse“ Media GmbH & Co KG:

Cover: Corbis

Anzeigen: Alexandra Supper, Alexandra Ahorn. Hersteller: Niederösterreichisches Pressehaus, Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., 3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12. KOMPETENT

3


Am Puls der Zeit:

E-LEARNING 2.0 Blogs, Wikis, Podcasts: DIGITALE KOMMUNIKATIONSMITTEL revolutionieren die berufliche Aus- und Weiterbildung. T E X T: C H R I S T I N A M E R L

P

roduktmanager, die regelmäßig Blog-Einträge ausgewählter Experten lesen, um sich bei der Suche nach innovativen Lösungsansätzen inspirieren zu lassen. Kommunikationsexperten, die sich via RSS Feed, einem virtuellen Nachrichtenticker, über internationale Branchenentwicklungen informieren. IT-Fachleute, die sich auf Online-Plattformen ihrer Unternehmen mit Kollegen aus unterschiedlichsten Abteilungen austauschen, Assistenten, die ihre Englischvokabeln morgens dank des iPod auf dem Weg zur Arbeit auffrischen – mit täglich neuen Lessons, die sie über ein Abo erhalten.

Aktive Nutzer . . . So oder so ähnlich sehen alltägliche Lern- und Arbeitsprozesse heute aus, digitale Kommunikationsmittel haben sich im Bildungsbereich einen fixen Platz erkämpft. Hinter dem Schlagwort „E-Learning 2.0“ verbirgt sich nichts anderes als der Einsatz interaktiver Werkzeuge wie Blogs, Wikis, Podcasts, Twitter oder MindmappingTools in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. „Eigentlich gibt es heute fast kein Nicht-E-Learning mehr“, sagt Michael Wagner, Leiter des Fachbereichs Applied Game Studies der Donau-Universität Krems. „Web 2.0 zeichnet sich dadurch aus, dass die früher passiven Nutzer ihre eigenen Inhalte erstellen. Sie tauschen sich auf Community-Plattformen wie Facebook, Xing und MySpace aus, oder legen sich bei Online-Games virtuelle Identitäten zu.“ Die Grenzen zwischen Beruf und (Weiter-) Bil4 KOMPETENT

dung verschwimmen zusehends, „informelle Lernprozesse gewinnen an Bedeutung“, weiß auch Thomas Burg, Marketingmanager beim OnlineDienst Mindmeister.

. . . brauchen aktive Anbieter. Für Bildungsinstitutionen sind daher hektische Zeiten angebrochen. „Die Entwicklung ist so rasant, ständig kommen neue Tools auf den Markt, Lehrende und Entscheidungsträger sehen sich mit einem Überangebot konfrontiert und verlangen mehr Orientierung“, konstatiert Wagner. Universitäten, FH, öffentliche und private Weiterbildungseinrichtungen sowie Personalentwicklungsabteilungen in Unternehmen sind gefordert, ihre ELearning-Programme auf die veränderten Rahmenbedingungen auszurichten. Denn auch die Nutzer haben aufgeholt: „Viele Lernende sind – je nach Altersgruppe und Bildungsgrad – mit den neuen Medien bereits gut vertraut.“ Fakt ist, dass nicht nur die Anzahl der Tools zunimmt, sondern auch die Erwartungen an die Qualität der beruflichen Aus- und Weiterbildung

steigen. „Die bloße Bereitstellung materieller Ressourcen reicht nicht aus“, weiß Martina Jelinek, Studiengangsleiterin Angewandtes Wissensmanagement an der Fachhochschule Burgenland. Transdisziplinarität, kollaborative Lernumgebungen und eine starke Subjektorientierung stehen im Mittelpunkt des Lehrgangs, bei dem Web-2.0-Technologien Teil des didaktischen Konzepts sind. „Wikis, Podcasts, Moodle, Mahara und andere Tools sowie die 3-D-Welt Second Life erleichtern die Umsetzung unserer didaktischen Zielsetzungen enorm und kommen lustigerweise immer genau dann auf den Markt, wenn wir danach suchen“, erzählt Jelinek.

Liebes

Tagebuch. „Durch die Kombination aus betreuter Fernlehre und Präsenzveranstaltungen bieten wir Berufstätigen eine Alternative. Außerdem holen wir durch diese Mischung die individuellen Lerntypen ab“, erklärt Jelinek die Vorteile des so-

„Früher passive Nutzer machen nun eigene Inhalte.“ MICHAEL WAGNER


allerdings auch die Lehrenden einiges an Kompetenzen mitbringen. „Aufgeschlossenes und kompetentes Lehrpersonal zu finden, das vor allem bereit ist, den Mehraufwand auf sich zu nehmen, erweist sich als äußerst schwierig“, bedauern Jelinek und Wagner unisono. Eine Kosteneinsparung, wie sie landläufig mit E-Learning in Verbindung gebracht wird, könne man beim besten Willen nicht bestätigen. „Im Gegenteil, durch den intensiven Support in der Fernlehre und die zeitaufwendigen Vorbereitungs- und Nachbereitungsphasen bei der subjektorientierten Vermittlung der Inhalte steigt der Aufwand“, sagt Jelinek. Außerdem müssen die Lerninhalte permanent verbessert und neu aufbereitet werden.

Arbeit und Konsum. „Die mit den

„Durch den intensiven Support steigt der Aufwand.“

FOTOS: ISTOCK/ALEX SLOBODKIN

MARTINA JELINEK

genannten „Blended Learnings“. So werden in den Online-Phasen auf einer eigens eingerichteten Lernplattform elektronische Dokumente ausgetauscht, Kompetenzen mittels Wiki und E-Portfolio verschriftlicht. „Das E-Portfolio, ein Weblog, in dem die Studierenden ihre Lernfortschritte wie in einer Art Lerntagebuch festhalten, spielt bei uns eine zentrale Rolle“, erklärt Jelinek. „Die Lehrenden machen ihre Anmerkungen über Kommentarfunktionen mittels synchroner Absprache im Instant Messenger

oder Chat.“ In den Präsenzphasen werden Gastvorträge organisiert und der persönliche Erfahrungsaustausch gefördert.

Mehr Aufwand. „Unsere Abschlussprüfung besteht dann aus einer Präsentation, anhand derer die Studierenden zeigen können, dass sie die transdisziplinäre Herangehensweise und das Prinzip der eingesetzten Medien verstanden haben.“ Um den Anforderungen der Studierenden gerecht zu werden, müssen

sozialen Medien einhergehende Individualisierung erfordert eine eingehende Auseinandersetzung mit den Zugängen der einzelnen Lernenden“, ergänzt die Expertin. Wobei darauf geachtet werden müsse, dass Lernende nicht überzogene Erwartungshaltungen an den Tag legen. „Mitunter lässt sich ein regelrechtes Konsumverhalten beobachten. Inhalte werden konsumiert und nicht selbst erarbeitet.“ Hier gelte es, klare Grenzen zu setzen. Dass erfolgreiches E-Learning eine exakt auf die Bedürfnisse der Lernenden zugeschnittene Auswahl an Tools und Methoden erfordert, betont auch der Psychologe Franz Witzeling, Chef des Humaninstitut in Klagenfurt und Entwickler von Simulations- und Lerntools. „Die konkreten Anforderungsprofile und die Wahl der Tools müssen auf den �� Lerntypus abgestimmt werden.“ KOMPETENT

5


„Web-2.0-Technolgien sind dort sinnvoll, wo es um soziales Lernen geht.“ PA U L M E I N L

Ob die Lernziele erreicht werden, hänge ebenso stark von der Motivation und der verfügbaren Zeit ab. „Ein qualitativer Erfolg kann gemessen werden, indem man realistische Zielsetzungen vereinbart“, sagt der Experte und weist darauf hin, wie wichtig pädagogische und psychotherapeutische Fähigkeiten in diesem Prozess seien. Personalentwickler sind sich dessen oft viel zu wenig bewusst.

Noch am Anfang. Während das Ar-

NÜTZLICHE LINKS l MP3-Dateien, Playlists und Podcasts aus der deutschsprachigen Wikipedia http://www.pediaphon.de l Größte deutschsprachige Datenbank für kostenloses E-Learning http://www.e-learning-suche.de/ l Kostenlos Vokabel lernen http://www.vokker.net/de/start/ l Virtuelles Karteikartensystem mit Prüfungsfragen http://www.beaversity.com/ l Mindmapping-Tools für Gesprächsnotizen, kreative Problemlösungen, kollaboratives Erarbeiten von Inhalten www.mindmeister.at l Coaching-, Simulations- und Lern-Tools www.comvivo.tv l Englische Vokabel übers iPod-Abo http://www.ipodenglish.net/ 6 KOMPETENT

beiten mit Neuen Medien in den USA längst Standard ist, sehen Bildungsexperten in Europa vor allem in der praktischen Umsetzung nach wie vor großen Aufholbedarf. „Es mangelt sicher nicht an guten Konzepten, Erfolgsbeispiele sind mir jedoch nicht sehr viele bekannt“, meint Jelinek. Neben Universitäten und FH sind es im Unternehmensbereich in erster Linie die großen Konzerne, die E-Learning erfolgreich einsetzen. So ist „Blended Learning“ etwa im Siemens-Konzern Teil eines ganzheitlichen Personalentwicklungsprozesses. „Mittels E-Learning stellen wir sicher, dass unsere Mitarbeiter ein einheitliches Vorwissen zu Seminaren und Workshops mitbringen“, berichtet Karl Lang, Leiter Konzernpersonalentwicklung. Die Vorteile ortet der Personalentwickler vor allem in den örtlich und zeitlich unabhängigen Lernprozessen sowie in der Ergänzung zum unternehmensinternen

Wissensmanagement. „Die Mitarbeiter bestimmen ihr Tempo selbst, das Lernprogramm können sie später als Wissensdatenbank verwenden, quasi als Nachschlagewerk in der täglichen Arbeitspraxis.“ Wichtig sei in jedem Fall die Kopplung an Präsenzveranstaltungen. Eine völlige Digitalisierung der Ausund Weiterbildung ist auch für Florian Kondert, Mitbegründer von futurum exactum, eine Illusion. Als ausschlaggebendes Kriterium für einen erfolgreichen Einsatz von E-Learning 2.0 betrachtet Kondert die Kompetenz der Anbieter und Lehrenden. „Meiner Meinung nach bedarf es einer zunehmenden Sensibilisierung der Bildungsbeauftragten.“

Soziales

Lernen. Klassisches E-Learning, also die multimediale Aufbereitung von Inhalten, habe sich eigentlich nur bei der Vermittlung von reinem Faktenwissen bewährt, erklärt Paul Meinl, Geschäftspartner der Firma Factline, einen wesentlichen Vorteil der neuen Entwicklungen. „Call-Center- oder Produktschulungen lassen sich damit wunderbar durchführen“, der Einsatz von Web-2.0-Technologien hingegen sei dort sinnvoll, wo soziales Lernen, der Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen im Vordergrund stehe. „Der Aufwand für die konzeptionelle Vorarbeit, insbesondere die Umsetzung in einfache Nutzungssze-

FOTOS: ISTOCK/BARIS ONAL

��


narien und deren Abbildung in Software wird aber häufig unterschätzt“, warnt Meinl. Entscheidend sei auch, dass die geplanten Maßnahmen an bestehende Strukturen und Abläufe angepasst werden. Bei Factline habe man mit einer „evolutionären“ Vorgangsweise bislang die besten Erfahrungen gemacht. „Man startet mit reduzierten Maßnahmen, die rasch zu ersten Erfolgen führen, den sogenannten ,quick wins‘“. Darauf könne in kleinen Schritten aufgebaut werden, die sich je nach ihrem Erfolg ohne großen Aufwand korrigieren lassen. In jedem Fall seien viel Geduld und laufende Betreuung angesagt. So auch bei einem Pilotprojekt der SoftwareFirma, bei dem Banklehrlinge unter Einsatz von E-Portfolios in sozialen Lernprozessen vernetztes Denken, eigenständiges Handeln und Präsentationstechniken schulen sollen. Neben Geduld und Betreuung außerdem gefragt: die Medienkompetenz der Nutzer. „Soziale Lernprozesse

sind Teil der neuen Medienkultur“, sagt beispielsweise Thomas Burg und weist darauf hin, dass Wissen hier jenseits von Institutionen entsteht. Der Nutzer konsumiere nun Wissen nicht nur, sondern „konstruiert es in Interaktion mit anderen Nutzern. Das Wissen wird verlinkt und kommentiert, fließt über unzählige Communitys und Web-Seiten in Wikis, Blogs und Foren.“

schritte in der fehlenden Partizipation bestimmter Gruppen: „Wenn sich Bildungseliten künftig über die Nutzung von Medien definieren, könnte das tiefe Risse in unserer Gesellschaft hinterlassen. Wir müssen uns der enormen gesellschaftlichen Auswirkungen bewusst werden und Strategien finden, die einer Ausgrenzung vorbeugen.“ n

Web-Wissen. Im Zusammenhang mit dem Kulturwandel im Aus- und Weiterbildungswesen seien öffentliche wie private Bildungseinrichtungen, aber auch Personalentwicklungsabteilungen gefordert, den Lernenden die erforderliche Medienkompetenz zu vermitteln. „Es muss klar sein, dass ich mich auf Plattformen wie Facebook im halböffentlichen Raum bewege, dass meine Blog-Einträge und Kommentare jeder lesen kann, dass sich Berufliches und Privates hier leicht vermischen.“ Die größte Herausforderung sieht Michael Wagner trotz aller Fort-

GLOSSAR: BLOG, MOODLE, PODCASTS BLOG: Blogger führen im Internet eine Art öffentlich einsehbares Tagebuch, teils auch zu fachspezifischen Themen, die beim Lernen hilfreich sein können. PODCAST: Audio- oder Videodateien, die über das Internet vertrieben werden. WIKI: Hypertextsystem, dessen Inhalte von Nutzern gelesen und online geändert werden können. MAHARA, MOODLE: Open-Source (freie Software)-Projekte, etwa mit Lernplattformen, in denen virtuelle Kursräume zur Verfügung gestellt werden.

Master your vision. And sharpen it.

ession: MBA Info- S a 26. 2. Vienn

Executive MBA part-time 2 degrees, 3 continents,14 months Double degree: · Vienna University of Economics and Business · University of Minnesota, USA Field studies: USA, Asia, CEE Duration: 14 months, only 40 days ‘off-the-job’ Next Start: April 2009

FOTOS: ISTOCK/BARIS ONAL

Accreditations: AACSB, EQUIS, FIBAA Contact: Regine.Eitelboes@wu-wien.ac.at +43 1 313 36 4327 www.executiveacademy.at /emba

KOMPETENT

7


Der NERD im Nadelstreif Technikern im Management – abseits von Forschung und Entwicklung. T E X T: E R I K A P I C H L E R

D

er introvertierte Tüftler, an dem das wahre Leben vorbeizugehen scheint, der Eigenbrötler mit hohem Intelligenzquotienten, aber unterentwickeltem Sozialverhalten, der Techniker, der sich in Computerprogramme oder Versuchsanordnungen vertieft und dabei gesellschaftlich isoliert – ist diese Spezies Mensch, für die sich im Englischen der Begriff „Nerd“ herausgebildet hat, ein Klischee? Es sei schon etwas Wahres dran, gestehen Techniker selbst im Gespräch manchmal ein. „Der Großteil der Techniker sieht eine Firma als Maschine, in der die Menschen die Räder sind, die man nur hin und wieder schmieren muss. Sie glauben, dass man mit Optimierungsprogrammen für Produktionsprozesse alles managen kann, sogar das Familienleben“, sagt Paul Leitner, ursprünglich HTL-Elektrotechniker und heute selbstständiger Medienconsulter und -produzent in Salzburg. „Gerade Techniker neigen dazu, sich in einem ,berechenbaren‘, sicheren Umfeld zu bewegen. Das führt aber immer nur zu Weiterentwicklung – auch persönlich – in ganz kleinen Schritten“, spricht der Produkt- und Datenentwickler Karl Berger das Problem unter einem anderen Aspekt an. Berger, der in Leoben Kunststofftechnik studiert hat, ist heute Bereichsleiter für Produkt- und Datenengineering bei dem Büromöbelhersteller Bene.

Fit werden in Soft Skills. Wie befähigt sind Techniker also, trotz der selbstkritisch eingestandenen Defizite an der Spitze von Unternehmen zu stehen, nicht nur ein Rädchen im Getriebe zu sein, sondern auch Personal zu führen, Marketing zu betreiben, Produkte zu verkaufen? 8 KOMPETENT

FOTOS: ISTOCK/ ANA ABEJON

KARRIERECHANCEN von


WIRTSCHAFTS INFORMATIK

BACHELOR & MASTER „Techniker sollten sich durch die von Kaufleuten und Juristen aufgebauten Barrieren nicht davon abhalten lassen, verantwortungsvolle Managementpositionen anzustreben. Gesetzestexte oder Bilanzen sind leichter zu begreifen als die Hauptsätze der Thermodynamik“, meint Erich Fercher, Geschäftsführer des „Austrian Bio Energy Center“. Er selbst habe sich die für die heutige Funktion notwendigen Skills durch „viele Kurse und stressbehaftete Prüfungen“ angeeignet. Welche Kurse und Lehrgänge haben Weiterbildungsinstitute Technikern anzubieten? „Sehr gefragt ist kaufmännisches Know-how, im Speziellen die betriebswirtschaftliche Grundausbildung von der Kostenrechnung bis hin zur Budgetplanung“, sagt Institutsleiter Michael Landertshammer vom Wifi Österreich. „Ebenso gefragt sind Projektmanagementausbildungen. Wer über gute Fremdsprachenkenntnisse – Englisch und Ostsprachen – verfügt, punktet als Techniker zusätzlich, da heute vielfach Produktionsstandorte in Osteuropa oder Asien betreut werden müssen.“ Zunehmend größer werde auch die Bedeutung von Soft Skills. „Kommunikations-, Präsentations-

und Ausdrucksfähigkeit oder interkulturelles Verhalten – diese Fähigkeiten sind nicht angeboren, sondern das kann und muss man lernen.“ Der Mitbewerber bfi setzt ebenfalls vor allem auf „solide betriebswirtschaftliche Kenntnisse, gute Soft Skills wie Mitarbeiterführung, Auftreten, Rhetorik und Präsentationstechnik, Kommunikations- und Entscheidungsfähigkeit, Management und Organisation, und schließlich sind nicht zuletzt auch Sprachkenntnisse in einer immer vernetzteren Welt zunehmend gefordert“, so bfiÖsterreich-Geschäftsführer Michael Sturm.

WIRTSCHAFTS PSYCHOLOGIE BACHELOR

EU-Wirtschaftsführerschein. Was den wirtschaftlichen Bereich betrifft, so bietet das bfi auch die Möglichkeit, den Europäischen Wirtschaftsführerschein (EBC*L – European BusinessCompetence* Licence) zu erwerben, ein EU-weit anerkanntes Zertifikat, das Kenntnisse in Bilanzierung, Kennzahlen, Kostenrechnung und Gesellschaftsrecht nachweist und laut Sturm von Personen mit technischen Fachausbildungen häufig nachgefragt wird. Für Techniker in der Logistikbranche bieten die Berufsförderungsinstitute ein umfangreiches, modular ��

Erste österreichische FernFH Studiengänge • Top-Karrieremöglichkeiten durch Doppelqualifikation (Wirtschafts- und Informatik bzw. Psychologiewissen)

• Berufsbegleitend

„Bilanzen sind leichter zu begreifen als die Hauptsätze der Thermodynamik.“

• Kein Einkommensausfall Sie studieren wann Sie wollen und wo Sie wollen

• Nur sinnvolle Anwesenheit ohne Zeitverschwendung Kosten: nur übliche Studiengebühren (363,36 p. Semester)!

ERICH FERCHER,

FOTOS: ISTOCK/ ANA ABEJON

AUSTRIAN BIO ENERGY CENTER

Start: September 2009 Bewerben Sie sich jetzt!

www.fernfh.at F E R D I N A N D

P O R S C H E

FERN FH STUDIENGÄNGE W I E N • W I E N E R

N E U S T A D T

KOMPETENT

9


aufgebautes Kursangebot vom Staplerschein bis zum Zertifikatslehrgang „Expert in Logistics“, der unter anderem fundierte Kenntnisse in Controlling, Teamleitung und Projektmanagement vermittelt. Nicht zuletzt bietet das bfi Fachhochschulstudiengänge für Logistiker.

setzt eher auf Kurzausbildungen: „Geringfügige betriebswirtschaftliche Zusatzkurse, zum Beispiel für Bilanzlesen, Kostenrechnung und Personal, und diverse nur wenige Tage dauernde Seminare für Persönlichkeitsentwicklung und allgemeine Managementlehre“ habe er beansprucht,

„Nach dem Studium habe ich mich bewusst in ein fremdes Metier gewagt.“ KARL BERGER, BENE

Stichwort Fachhochschulen: Es versteht sich, dass nahezu alle Fachhochschulen berufsbegleitende Wirtschaftsstudiengänge anbieten, die – entweder ausschließlich am Wochenende oder an mehreren Abenden absolvierbar – auch für voll im Beruf stehende Technikabsolventen infrage kommen.

Kurzausbildungen. Unterschiedlich sind die Meinungen von Technikern, wenn es um Intensität und Länge von Weiterbildungen geht. Ein Teil der Manager in technischen Firmen 10 KOMPETENT

erzählt Karl Angerer, Geschäftsführer von Berndorf Metall- und Bäderbau: „Insgesamt maximal eine Woche pro Jahr an Kurszeiten.“ Viel gebracht hätten ihm, der von Natur aus eher ruhig und introvertiert sei, Weiterbildungen in Persönlichkeitsentwicklung, wozu er vor allem Rhetorik und Präsentationstechnik zählt. Viel habe er aber einfach durch die Praxis gelernt: „Berichte verfassen, Präsentationen vorbereiten und durchführen, erste berufliche Schritte in einem internationalen Großunter-

nehmen machen, um Organisation und Strukturen kennenzulernen“ – all das sei als Vorbereitung auf die heutige Funktion hilfreich gewesen. Das berühmte Learning by Doing nennt auch Erich Fercher als wichtiges Prinzip, und Karl Berger ist überhaupt der Meinung, dass „Dinge wie Mitarbeiterführung, soziale Management-Skills oder einfach das Gespür für heikle Situationen sich auf keiner Uni der Welt erlernen lassen. Eigeninteresse, Lernen von Vorbildern, aber auch unvermeidbares ,Scheitern‘ sind letztlich die besten Lehrmeister. Mir persönlich hat sehr geholfen, dass ich mich nach meinem Studium ganz bewusst in ein fremdes Metier gewagt habe. Drei Jahre Erfahrung im Einkauf haben mir viel gebracht: kaufmännisches und juristisches Wissen sowie viel Erfahrung im Umgang mit Menschen im nationalen und internationalen Umfeld.“ Auch Gerhard Drexler, ursprünglich Chemieingenieur und heute Leiter von Forschung und Entwicklung im internationalen Papierkonzern Mondi, war vor seiner Managertätigkeit „operativ in der Produktion tä-

FOTOS: FOTOLIA/ ANDREAS FRANKE

��


„Einzigartige Gelegenheit, von Mitstudenten aus anderen Berufen zu lernen.“ GERHARD DREXLER, MONDI

tig, was wichtig für die Entwicklung eines MBA (Master of Business Admimeines Führungsstils war“. nistration) in General Management erlangt. Der Vorteil solcher mehrsePostgraduate-Studien. Drexler mestrigen Ausbildungen liegt für ihn zählt zu den Führungskräften, die, „in der einzigartigen Gelegenheit, nachdem sie es bis an die Spitze von Mitstudenten aus anderen Berugebracht haben, auf längerfristige fen und Industrien zu lernen“. Derzeit Weiterbildungen wie Studium, MBA schreibt Drexler an einer Doktoraroder Master-Programme setzen und beit an der Leeds Metropolitan Unidamit sozusagen ein zweites Mal versity. Er habe sämtliche schriftliche „durchstarten“. Der Mondi-Manager Arbeiten zur Erlangung der Masterhat „neben einer Vielzahl von fach- grade immer zu Firmenthemen verspezifischen Kursen und Workshops fasst. Selbst bei der Doktorarbeit, die zur Persönlichkeitsentwicklung“ in ja vor allem der Wissenschaft dienen den letzten Jahren mehrere postgra- soll, sei dies möglich. „Diese Disserduale Studien absolviert und so die tation stellt den wissenschaftlichen Grade eines „M.Sc.“ (Master of Sci- Anteil eines größeren Firmenproence) in Umweltmanagement, eines jekts dar und hat enorme Relevanz. M.Sc. in Prozessmanagement und Mit einiger Geduld und der richtigen

Uni ist das machbar. Die Zeit für eine derart aufbereitete Sache ist sehr gut investiert, da man das wissenschaftliche und das Interesse der Firma unter einen Hut bringt.“

MBA für die Selbstständigkeit. Auch Paul Leitner machte vor zwei Jahren eine MBA-Ausbildung. Die Gründung seiner noch jungen Firma konnte er als Praxisfall in das Studium einbringen. „Die Firma ist dadurch strukturierter, die Pläne sind sauberer ausgearbeitet. Meine Selbstständigkeit an sich würde aber ohne MBA nicht anders ausschauen“, sagt er. Durch die Vortätigkeit als Geschäftsführer des europäischen Authoring- und Post-Production-

��

open house. sA 2 8.03. 09, 9–14 uh r

Die unternehmerische hochschule® mci mAnAGement center innsBrucK

ww w. mc i .edu/openhouse

* Der Studiengang befindet sich bei Drucklegung im gesetzlichen Akkreditierungsverfahren; Änderungen vorbehalten I Abschluss: BA = Bachelor of Arts, BSc = Bachelor of Science, MA = Master of Arts, MSc = Master of Science, MBA = Master of Business Administration, LL.M. = Master of Laws I Sprache: D = Deutsch, E = Englisch, D & E = Deutsch mit nennenswertem Englischanteil, D (E) = Deutsch mit punktuellem Englischanteil I VZ = Vollzeit, BB = Berufsbegleitend I Anmerkung: Das gesamte Studienangebot im Bereich Executive Education (Executive Masterstudium, Management-Lehrgänge, -Seminare und Firmentrainings) wird in berufsbegleitender Form durchgeführt I Bild © Stubaier Gletscher

studium. ABschluss

sem.

sprAche

executiVe mAsterstuDium

ABschluss

sem.

sprAche

BA

6

D&E

General Management Executive MBA

MBA

4

D&E

Management & Recht

BA

6

D&E

Master of Science in Management MSc

MSc

4

D (E)

Mechatronik / Schwerpunkt Maschinenbau

BSc

6

D&E

LL.M. Internationales Wirtschafts- & Steuerrecht

LL.M.

4

D (E)

Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement

BA

6

D&E

Soziale Arbeit

BA

6

D&E

mAnAGement-lehrGänGe

msc

llm

Tourismus- & Freizeitwirtschaft

BA

6

D&E

Banking & Finance

2

Umwelt-, Verfahrens- & Biotechnologie

BSc

6

D&E

Controlling

2

Umwelt-, Verfahrens- & Regelungstechnik

BSc

6

D&E

General Management

2

Wirtschaft & Management*

BA

6

D&E

Innovations-, Produkt- & Prozessmanagement

2

International Management

1

Management, Psychologie & Leadership

1

Marketing

2

Patent- & Lizenzmanagement

1

BAchelorstuDium Management, Communication & IT

mAsterstuDium

FOTOS: FOTOLIA/ ANDREAS FRANKE

executive education. VZ

VZ

BB

BB

mBA

VZ

BB

sem.

ABschluss

sem.

sprAche

Entrepreneurship & Tourismus

MA

4

D&E

International Business & Law (ab 2010)

MA

4

E

International Business (ab 2012)*

MA

4

D&E

Personalmanagement

2

International Health Care Management

MA

4

E

Tourismus- & Freizeitmanagement

2

Management, Communication & IT (ab 2010)

MA

4

E

Unternehmenskommunikation

2

Mechatronik - Maschinenbau (ab 2011)*

MSc

4

D&E

Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -management (ab 2010)

MA

4

D&E

Umwelt-, Verfahrens- & Biotechnologie

MSc

4

D&E

mAnAGement-seminAre

FirmentrAininGs

Wirtschaftsingenieurwesen (ab 2010)

MSc

4

D&E

Impulse für Management, Führung & Kommunikation

Innovative Programme für Firmen & Verwaltung

Wirtschafts- & Unternehmensrecht

2

wir begleiten motivierte menschen. 6020 innsbruck / Austria, universitätsstraße 15, +43 512 2070-0, office@mci.edu

w w w. m c i . e d u / i n f o

KOMPETENT

11


Ein MBA-Abschluss hilft dabei, eigenen Berufserfahrung rich „Ich habe vorher nie gewusst, weiß“, sagt Paul �� Studios bei Sony, also eines Kreativ-

bereichs inmitten einer Industrieproduktion, habe er viel Aufbauerfahrung gesammelt und auch gelernt, was eigene Kostenverantwortung heiße, „allerdings mit der Rückenstärkung durch einen Konzern“. Als er sich schließlich für die Selbstständigkeit entschied und diese „Rückenstärkung“ wegfiel, investierte er in einen MBA in General Management. Warum trotz so viel Berufserfahrung noch eine derart kosten- und zeitintensive MBA-Ausbildung? „Ich habe eigentlich damals schon viel gewusst, vor allem was internationale Gepflogenheiten angeht, weil ich sehr oft in England und den USA zu tun hatte. Aber ich habe nie gewusst, wie viel ich wirklich weiß, und hatte immer ein ungutes Gefühl, wenn es um wirtschaftliche Themen ging.“

Rein inhaltlich seien für ihn zum Beispiel Themen wie Konkurrenzanalyse oder Bilanzrecht wichtig gewesen. Die einzige Alternative zur MBAAusbildung wäre für ihn ein Jusstudium gewesen. Die damalige Salzburger Mindeststudiendauer von fünf Jahren hätte ihn aber abgeschreckt. Kein Thema waren Kurzausbildungen, da er innerhalb seines früheren Konzerns ohnehin „Schulungen und Kommunikationsseminare am laufenden Band“ absolviert habe. Leitners Rat an alle Techniker, die Führungspositionen anstreben: „Horizonterweiterung in möglichst konträren Disziplinen – auch, weil die Welt sowieso immer technologischer wird.“ Konkret hält er es zum Beispiel für empfehlenswert, sich mit sozio-

M E D I C A L & P H A R M AC E U T I C A L

Business Health

openhouse Samstag, 28. März 2009

www.fh-krems.ac.at 12 KOMPETENT

FOTO: FOTOLIA/YURI ARCURS

Life Sciences

die tig w Le


ei, ch st, aul

die Qualität der tig einzuschätzen. wie viel ich wirklich Leitner. logischen Themen zu beschäftigen. „Das hilft weder als Techniker noch als Privatperson, aber als Manager in Technikfirmen.“ Pragmatischer ist Karl Angerers Tipp, „sich schon in frühen Jahren Spezialwissen in Bereichen anzueignen, in denen im Unternehmen Bedarf besteht, wo es Lücken gibt“. Solche Nischenkenntnisse seien ihm

zum Beispiel bei einem großen Reifenhersteller, wo er seine ersten beruflichen Sporen gesammelt hat, sehr zugute gekommen. Als karrierefördernd sieht er auch die Fähigkeit an, Fragen der Unternehmensleitung oder von Auftraggebern klar und pragmatisch zu beantworten und nicht korrekt, aber zu umfangreich, „wie es Ingenieure gerne tun“. n

BILDUNGSANGEBOTE FÜR TECHNIKER: l l l l

Kurse nach Bundesländern geordnet auf www.bfi.at und www.wifi.at Master- und MBA-Studienangebote auf www.postgraduate.at alle österreichischen FH-Studiengänge auf www.fachhochschulen.at Weiterbildungseinrichtungen der technischen Universitäten: TU Wien, http://cec.tuwien.ac.at; TU Graz, http://portal.tugraz.at/, Bereich Life Long Learning; TU Innsbruck, http://www.uibk.ac.at/weiterbildung/; Montanuniversität Leoben, http://www.unileoben.ac.at, Bereich Universitätslehrgänge

newenergy.tuwien.ac.at

Renewable Energy in Central and Eastern Europe Postgraduate MSc Program

The first cross-border MSc Program for Renewable Energy in Europe. Contents Comprehensive Technical Knowledge in the area of Alternative Energy Production • Management and Valuation of Sustainable Energy Systems • EU-Extension and relevant Law • Master´s Thesis Modalities 4 semesters, part-time, organized in modules & English. Lectures & field studies in Austria, Czech Republic, Hungary, Poland, Slovakia, and Slovenia Admission Requirements Academic degree or other qualification which can be regarded as an equivalent thereof Next Program Start October 15, 2009

Application Deadline June 26, 2009

Vienna University of Technology Continuing Education Center Operngasse 11 • A-1040 Vienna T +43/(0)1/58801-41701 • newenergy@tuwien.ac.at

KOMPETENT

I_REN_97x134_2009.indd 1

13

06.02.2009 12:30:31 Uhr


Keine Spur von Technikscheu Playstation statt puppen. Die Mädchen von heute lieben die Technik beinahe so wie Burschen. In zahlreichen Studien können beide den Spaß an Elektronik, Computer und Handy ausleben. t e x t: C l a u d i a D a b r i n g e r

A

m Rande der letzten Nürnberger Spielwarenmesse stellte man fest: Der Absatz von Konsolen und Videospielen wächst rasant, während Traditionelles wie Brettspiele, Plüschtiere oder Puppen stagniert. Kleine Mädchen kümmern sich um elektronische „Nintendogs“, auf der „Stern“Shortlist für die größeren stehen Videospiele wie Final Fantasy ganz oben. Die Jugendzimmer von heute sind elektronische Maschinenparks, und der Spaß an der Technik setzt sich auch im Studium fort. Das zeigen viele Projekte und Entwicklungen der heimischen Hochschulen.

Tanzende Roboter. Dass man Roboter sogar zum Tanzen bringen kann, haben jüngst etwa die Studierenden des Studiengangs „Hardware/Software Systems Engineering“ (HSSE) an der FH Oberösterreich bewiesen. Das Video von den tanzenden Hexapods – das sind Insekten nachempfundene Laufroboter mit sechs in ihrer Länge veränderlichen Beinen – von den Hexapod-Meisterschaften 2008 am FH OÖ-Campus Hagenberg schaffte es sogar auf die Startseite des Videoportals YouTube. Was sich seit dem vergangenen Jahr verändert hat und welche neuen Einfälle die Studenten haben, kann man sich bald wieder ansehen: Die nächste Hexapod-Meisterschaft findet am 16. April 2009 an der Hagenberger Fakultät für Informatik, Kommunikation und Medien statt. Wer sich schon vorher Appetit holen möchte, kann das beim Tag der offenen Tür am 13. März tun.

Wissen, wie es geht. Von der Anwendung zum Studium ist nur ein kleiner Schritt.

14 kompetent

fon, unverzichtbares Accessoire jedes jungen Menschen, fasziniert auch die Techniker an der Fachhochschule Wiener Neustadt. Hier haben Christian Anzur, Fachbereichsleiter für Mathematik und Statistik, und der Telekommunikationsforscher Joachim Zeiss ein „Prüfungshandy“ entwickelt. Die Studierenden absolvieren Multiple-Choice-Tests im Hörsaal unter Aufsicht per SMS. Ihr Klau-

F o t o s : i s t o c k / R i c h V i n ta g e

Prüfung am Handy. Das Mobiltele-


surergebnis bekommen sie gleich nach der Prüfung automatisch zurück, dadurch entfällt das Warten auf die Ergebnisse. Ein Vorteil für die Studenten – und den Prüfer: Er hat alle Daten elektronisch zur Verfügung und kann diese sofort auswerten. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind Abstimmungen, Meinungsumfragen oder Auswertungen von Tests.

Erweiterte Realität. Dass künstli-

zen den Spaß an der Freud aber auch ganz konkret, um Nachwuchsstudenten zu ködern. Im November 2008 wurde etwa an der FH Technikum Wien erstmals die „First Lego League“ ausgetragen, bei der Schüler mithilfe eines Roboters knifflige Aufgaben erfüllen mussten. Im März folgt der nächste Höhepunkt, wenn an der FH das „RoboCup Junior Qualifikationsturnier“ für Österreich ausgetragen wird, bei dem Roboter im Fußballspiel gegeneinander antreten. „Primäres Ziel ist es, interessierten Schülern Technik noch näherzubringen beziehungsweise sie Technik ‚erleben‘ zu lassen“, erklärt Rektor Fritz Schmöllebeck. „Dazu bieten wir unseren Partnerschulen unter anderem Workshops, bei denen Schüler unter fachlicher Betreuung beispielsweise einen kleinen Roboter selbst programmieren.“

Hinaus in die Schulen. Die FH Campus Wien schickt, wie andere Hochschulen auch, ihre Mitarbeiter hinaus in AHS und HTL. Alexandra Buhl, Koordinatorin für Schulmarketing: „Wir wollen Rollenbilder aufbrechen, das Image von technischen Berufen heben, sensibilisieren und technische Berufe für Mädchen attraktiv gestalten.“ Auch auf der Bildungsmesse BeSt im März wird man

eigenen Technikschwerpunkt geben, unter anderem mit Vorträgen und Diskussionen zu den Themen ‚Was erwarte ich mir von meinem Job?‘ und ‚Medizin und Technik – Schnittstelle mit Chancen?‘“, sagt Buhl.

Frauen in der Technik. Obwohl auch Mädchen technische Geräte ganz selbstverständlich nutzen, entscheiden sie sich selten für ein technisches Studium. Das Projekt „FIT –

„Wir wollen das Image von technischen Berufen heben.“ alexandRa buhl, Fh caMPus Wien

Frauen in der Technik Tirol“ von Universität Innsbruck, Management Center Innsbruck, den FH Kufstein und Vorarlberg sowie der Privatuniversität UMIT will das ändern. Das nächste Event ist der FIT-Brunch: „Am 2. Juni können interessierte Mädchen mit Technikerinnen und Naturwissenschaftlerinnen aus der Praxis sowie Studentinnen frühstücken und sich dabei über Berufe und Studien informieren“, erklärt FITKoordinatorin Desiree Dafner. n

F o t o s : i s t o c k / R i c h V i n ta g e

che Welten nicht auf den Computer begrenzt bleiben müssen, sondern auch die Wahrnehmung der Realität verändern können, zeigen Forscher der TU Graz im neuen ChristianDoppler-Labor „Handheld Augmented Reality“. In der Augmented Reality (AR) werden Livevideobilder mit Computergrafik zu neuen Darstellungen kombiniert. „Aufgrund fehlender Geräte orientierten sich Aktivitäten im Bereich AR bislang stark an der Grundlagenforschung“, sagt der stellvertretende Laborleiter Daniel Wagner vom Institute for Computer Graphics and Vision. „Im neuen Labor sollen Anwendungen für die Praxis im täglichen Leben entwickelt werden.“ Einsetzen soll man das künftig bei virtuellen Stadtführern oder bei Produkten können, über die der Konsument per Handy zusätzliche Informationen anfordern kann.

RoboCup. Viele Hochschulen nut- wieder vertreten sein: „Es wird einen

kompetent

15


„Verlorene Wertschätzung für technisches

Wissen“ Warum Technik viele abschreckt und was man in der Ausbildung dagegen tun kann, weiß Monika Kircher-Kohl. I n t e r v i e w : Pa m e l a K r u mp h u b e r

16 kompetent

Sie haben Handelswissenschaften studiert und sind 2001 als Finanzvorstand in ein hochtechnologisches Unternehmen gekommen. Wie haben Sie sich auf diese Tätigkeit vorbereitet? Ich hatte drei Monate Zeit und habe nach einem professionellen Screening Weiterbildungen in den Bereichen Finanzwesen, Unternehmensführung und Englisch absolviert und mich darüber hinaus coachen lassen. Eine spezifisch technische Weiterbildung haben Sie nicht absolviert?

Für meine Position war das nicht notwendig. Als Führungskraft muss man technisch genug Gespür haben, um Urteile abzugeben und große Entscheidungen treffen zu können, aber man muss nicht jedes Produkt bis ins Innerste verstehen. Da gab es keine falschen Erwartungen an mich. Sind technische Unternehmen Ihrer Ansicht nach für Nichttechniker durchlässig genug? Sicher nicht, und das ist eine absolute Bringschuld vonseiten der Unternehmen. Denn gleichzeitig verlieren wir die Expertise von Spitzentechnikern mit langjähriger Erfahrung, weil sie in Managementfunktionen aufsteigen. Wir haben bei Infineon deshalb zwei parallele Karrierewege entwickelt: einen technischen, in dem die Fachexpertise zählt, und einen im Management, in dem man sich auf Personalführung und Prozessgestaltung konzentrieren kann. Das hat sich sehr bewährt. Was tut die Wirtschaft im Bereich der Ausbildung gegen den Technikermangel? Wir sind als Unternehmen aktiv, aber auch überbetrieblich, vonseiten der Industrie und des Fachverbands der Wirtschaftskammer gibt es zahlreiche Projekte – von Lehrlingsinitativen bis zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Universitäten. Es ist uns ein großes Anliegen, dass die Ausbildung realitätsnah stattfindet. Nicht um die Absolventen maßgeschneidert geliefert zu bekommen, sondern um ihnen die Sinnhaftigkeit der Ausbildung zu vermitteln. Eine jahrelange abstrakte Technikausbildung führt dazu, dass die Menschen

Fotos: Teresa Zötl

M

onika Kircher-Kohl ist Vorstandsvorsitzende des Halbleiterherstellers Infineon Technologies Austria. Für Industriellenvereinigung und Bildungsministerium hat sie unter anderem neue Modelle für den naturwissenschaftlichen Unterricht entwickelt .


Zur Person. Monika Kircher-Kohl war in der vergangenen Legislaturperiode stellvertretende Leiterin der Expertenkommission von Bildungsministerin Schmied zur „Erarbeitung von Strategien und Modellen für die Schulorganisation“. Darüber hinaus hat sie für die Industriellenvereinigung das Programm „Zukunft der Bildung – Schule 2020“ mitentwickelt.

nicht mehr erkennen, was sie damit in der Gesellschaft eigentlich bewirken können. Deshalb haben wir zum Beispiel das Modell der „SEMI High Tech University“ aus Amerika in den deutschsprachigen Raum importiert, mit dem man sehr praxisnah und spaßbetont jungen Menschen in der Gruppe Halbleitertechnik vermitteln kann. Was sind die Ursachen für die Technikverdrossenheit der Österreicher? Kleine Kinder zeigen eine große Neugierde auf Naturwissenschaften und Technik. Im schulischen Alltag gelten Mathematik, Physik und Chemie aber als schwierige, spröde Fächer, die man im Alltag nicht anwenden kann. Eine Forderung der Industrie aus dem Bereich „Schule 2020“ ist der fächerübergreifende naturwissenschaftlich-technische Unterricht. Auch die Expertenkommission des Bildungsministeriums hat sich gegen die Zerstückelung in einzelne Fächer

Komm!

ausgesprochen, weil dadurch Zusammenhänge und damit auch Anwendungsmöglichkeiten nicht erkannt werden können. Für Mädchen gilt das ganz besonders, weil Mädchen und junge Frauen noch viel öfter als Burschen fragen: Wozu soll das dienen? Was kann ich damit verändern? Gleichzeitig ist unser Alltag immer technischer, Computer und Handy sind allgegenwärtig. Viele junge Menschen sind aus diesem täglichen Gebrauch heraus sehr technikaffin geworden. Das muss man nutzen, um die berufliche Ausbildung zu forcieren. Interessant ist übrigens das Ergebnis einer Studie aus Finnland, die nachgewiesen hat, dass der Status der Ingenieurwissenschaften sinkt, je höher industrialisiert ein Land ist. Auch in Österreich bemerke ich erst seit wenigen Jahren wieder ein gesteigertes Interesse an Technik: Vor fünf Jahren wurden zum Beispiel Nobelpreisträger nicht

„Maturanten der AHS sind in technischen Studien sehr erwünscht.“

öffentlich gewürdigt. Die Wertschätzung hoher technischer Kompetenz ist uns in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen, die müssen wir wiedergewinnen. Wann ist es zu spät für eine technische Ausbildung? Später, als man vielfach denkt. Nach Aussage vieler Fachhochschulen und Universitäten sind zum Beispiel AHSMaturanten als Studierende in technischen Fächern sehr erwünscht, werden aber noch viel zu wenig adressiert. Berufsbegleitend eine erste technische Ausbildung zu absolvieren ist sicher eine größere Heraus-

14 modernste Studiengänge rund um Mensch, Wirtschaft & Technologie. Mensch g Diätologie, Bachelor g Physiotherapie, Bachelor Soziale Arbeit, Bachelor/Master

g

Wirtschaft g Media- und Kommunikations-

Fotos: teresa Zötl

forderung, aber auch da wird man sich Module für Postgraduate-Studien überlegen müssen. Wichtig ist auch – umgekehrt – die Absolventen von technischen Ausbildungen in ihren Fächern zu halten, damit sie nicht nach fünf oder zehn Jahren ins Management umsteigen. Hilfreich sind Kombinationsstudien wie zum Beispiel Wirtschaftsingenieurwesen oder Wirtschaftsinformatik, in denen man zwei Welten kennenlernt. Diese Studien haben sicher sehr viel Zukunft, weil sie ermöglichen, erst später zu entscheiden, in welche Richtung man sich vertieft. n

beratung, Bachelor

Technologie g Communications & Simulation Engineering, Bachelor

Eisenbahn-Infrastrukturtechnik, Bachelor g IT Security, Bachelor/Master g Medientechnik, Bachelor g Telekommunikation & Medien, Master g

Medienmanagement, Bachelor/

g

Master

www.fhstp.ac.at

Tage der offenen Tür

20. und 21. März 2009 von 09.00 bis 16.00 Uhr

INS_OpenCampus09_Presse198x65.indd 1

16.02.2009 17:35:26 kompetent 17


Einstieg. Erstmals kommt ein relevanter Schub von BachelorAbsolventen auf den Arbeitsmarkt. Viele wollen auch weiterstudieren.

18 kompetent

E

nde Jänner schlugen die Fachhochschulen Alarm. Nach dem enormen Wachstum der letzten 15 Jahre gebe es nun ernste Schwierigkeiten bei der Finanzierung. Die Beiträge des Bundes zu den Kosten der Studienplätze müssten dringend erhöht werden, und für die Zeit nach 2010 fehle noch immer ein neuer Fachhochschulentwicklungs- und -finanzierungsplan. Der derzeit geltende Plan läuft 2010 plangemäß nach fünf Jahren aus. Bisher wurden dadurch jedes Jahr 300 neue Studienplätze geschaffen. Wie es danach weitergeht? Es steht noch nicht fest. Aus dem Büro von Wissenschaftsminister Johannes Hahn heißt es dazu auf Anfrage, dass mit Erstellung eines weiteren Fachhochschulentwicklungsplans in inhaltlicher Sicht im ersten Halbjahr 2009 begonnen wird: „Wie schon bisher wird es auch

eine Einbeziehung der Erhalter der den Studierenden verpflichtet: „Es Fachhochschulstudiengänge geben.“ wird den Master-Studiengang auf jeden Fall geben.“ Wer ein BacheÜbergangszeit. Für die Übergangs- lor-Studium startet, müsse schon zu zeit sind kreative Lösungen gefragt, Beginn wissen, ob er danach einen denn gleichzeitig scharren die Studie- Master absolvieren kann. renden in den Startlöchern. Am Ma- Schließlich ist die Umstellung vom nagement Center Innsbruck (MCI) alten Diplomstudiensystem auf das wurde im Herbst 2008 ein Bachelor- sogenannte Bologna-Modell, in dem Studiengang für Mechatronik einge- auf ein mit Bachelor abschließendes richtet. „Ein großer Erfolg“, sagt MCI- Grundstudium ein vertiefendes MasGeschäftsführer Andreas Altmann. ter-Studium folgt, so gut wie vollzo„Wir hatten 75 Bewerber und haben im Endeffekt mehr Studierende aufgenommen, als ursprünglich geplant.“ Nach drei Jahren, im Jahr 2011, würde plangemäß der aufbauende Mechatronik-Masterstudiengang beginnen. Ob der Bund dafür eine Finanzierung bereitstellt, die Grundvoraussetzung für eine Genehmigung des Studiengangs durch den Fachhochschulrat? Offiziell ist noch nichts entschieden, aber Altmann sieht sich

Ein MasterStudium qualifiziert für eine Führungsposition.

Foto: Fotolia/Kurhan

Die Meister ihrer Fächer


Im kommenden Studienjahr beginnen so viele MaStEr-StuDiEn wie noch nie. So werden Bachelor-Absolventen fit für die nächste Stufe der Karriereleiter. t E X t: Pa M E l a K r u M P h u B E r

gen. Nur noch sieben von derzeit 276 Fachhochschulstudiengängen schließen mit einem Diplom ab. Die Mehrzahl, nämlich 180, sind derzeit Bachelor-Studien, die restlichen 89 Master-Studiengänge.

Führungsqualifikation. Heuer kommt nun erstmals eine relevante Anzahl von Bachelor-Absolventen auf den Arbeitsmarkt. Viele von ihnen wollen nicht nur gleich in den Job einsteigen, sondern einen Aspekt ihrer Ausbildung vertiefen und – vorzugsweise berufsbegleitend – weiterstudieren. Alle Fähigkeiten, „die für eine Führungstätigkeit in den jeweiligen Berufsfeldern nötig sind“, sollen dabei vermittelt werden, wie Andreas Breinbauer, Vizerektor der FH des bfi Wien, formuliert. Neue Master-Studiengänge, die genau das leisten sollen, müssen also dringend geschaffen werden. Bei den Fachhochschulen ist man trotz

sie sind für grösseres bestimmt

aller Geldsorgen für den Ansturm gerüstet. Gut 20 neue Master wurden schon im Studienjahr 2006/2007 akkreditiert, 2007/2008 und 2008/2009 waren es knapp 30. Im Herbst diesen Jahres folgt nun ein neuer großer Schwung an Studienangeboten: 27 Master sind bereits akkreditiert, weitere 17 haben beste Chancen auf eine Genehmigung. Die meisten davon entfallen auf jene Bereiche, in denen die Fachhochschulen traditionell stark sind, also auf Technik und Ingenieurwissenschaften, auf Wirtschaftsstudien und auf Studien aus dem Bereich Gesundheit. An der FH des bfi Wien etwa können sich Absolventen eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums ab Herbst auf „Logistik und Transportmanagement“ spezialisieren oder sich mit „europäischer Wirtschaft und Unternehmensführung“ beschäftigen. An der FH Burgenland startet unter anderem ein englischsprachiger Master-Studiengang für das Management von EU-Projekten. Einen Überblick über alle Studiengänge findet man auf ��

berUfsbegLeitend Und VOLLZeit stUdieren bachelor- & Financial Management master-studium Immobilienwirtschaft

Foto: Fotolia/Kurhan

Journalismus & Medienmanagement Kommunikationsmanagement Marketing- & Salesmanagement Personal- & Wissensmanagement Tourismus-Management fh-wien.ac.at Unternehmensführung 198x88_Presse.indd 1

kompetent 19 26.01.09 11:21


��

Die Ausbildung für Humanmediziner und Juristen wird nicht auf das Bachelor-MasterModell umgestellt.

20 kompetent

www.fhr.ac.at, der Homepage des tätenkonferenz (Uniko): „Definitiv Fachhochschulrats. nicht umgestellt werden bundesweit die humanmedizinischen StuPrivat-/Universitäten. Doch dienrichtungen, das Jus-Curricuein Master-Studium muss natür- lum sowie die Lehramtsstudien, lich nicht notwendigerweise an also die universitäre Lehrerausbileiner FH absolviert werden. Auch an dung. Für letztgenannte Studien den öffentlichen Universitäten wer- wurde jedoch vor wenigen Wochen den neue Master entwickelt. Einen eine Expertengruppe der beiden österreichweiten Überblick über al- zuständigen Ministerien eingerichle Uni-Angebote gibt es nicht, wer tet, die sich unter anderem mit der einen Master machen will, muss Umstellung auf das Bologna-System sich direkt bei den einzelnen Uni- befassen soll.“ versitäten erkundigen. Und auch an den österreichischen Laut Universitätsbericht 2008 stellen Privatuniversitäten ist das Modell Bachelor- und Master-Studien aber weitgehend etabliert. „Die Privatmittlerweile 84 Prozent des gesam- universitäten haben ihr Studienanten ordentlichen Studienangebots. gebot von Anfang an im WesentAn der WU Wien starten zum Bei- lichen und von wenigen Ausnahmen spiel im Herbst zwei deutschspra- abgesehen an der Bologna-Archige und zwei englischsprachige chitektur ausgerichtet“, sagt ElisaMaster: „Volkswirtschaft“, „Finanz- beth Fiorioli, Geschäftsführerin des wirtschaft und Rechnungswesen“ für die Priviatuniversitäten zustänund, auf Eenglisch, „Quantitative digen Akkreditierungsrates. Finance“ und „International Management/CEMS“. An der TU Wien Zusatzprüfung. Um zwischen den werden schon seit Oktober 2006 al- einzelnen Anbietern zu wechseln, le Studien (mit Ausnahme der Lehr- also etwa nach einem Bachelor an amtsstudien) als Bachelor- bzw. einer Fachhochschule an einer UniMaster-Studien angeboten, und versität seinen Master zu machen, auch an der Universität Wien sind müssen allerdings unter Umstänmit dem Studienjahr 2008/09 die den Prüfungen nachgeholt werden. Mehrheit der Studien auf das drei- Auskünfte über die nötigen Studiengliedrige System Bachelor-Master- nachweise und ersatzweise vorgePhD umgestellt worden. Manfred schriebenen Kurse gibt die jeweilige Kadi, Pressereferent der Universi- Studien- und Prüfungsabteilung. n

Foto: Fotolia/Kurhan

Profis. Nach ein paar Jahren Berufserfahrung verhilft ein Master-Studium zur erwünschten Spezialisierung.


POstGrADUALe MAster-LeHrGÄNGe – NeU AB 2012? MBa- unD anDErE postgraduale Lehrgänge können derzeit noch auf Basis einer ministeriellen Verordnung als sogenannte „Lehrgänge universitären Charakters“ (LUC) auch von nichtuniversitären einrichtungen durchgeführt werden. Die inhaltliche und didaktische Qualität dieser Angebote ist für interessenten aber schwer einzuschätzen, da es keine vorgeschriebenen standards gibt. Alle LUC wurden daher bis zum Jahr 2010 befristet. Danach sollten private Anbieter verpflichtet werden, ihre LUC nur noch in Zusammenarbeit mit einer Universität durchführen zu dürfen. Umstrukturierungen und überarbeitete Lehrpläne wären die Folge. Wer jetzt mit dem Gedanken spielt, sich für einen MBA eines privaten Anbieters zu bewerben, braucht sich allerdings keine sorgen zu machen. Ganz schnell entschlossene, die sich sofort einschreiben, können ohnehin noch bis 2010 zum Abschluss kommen. im aktuellen regierungsprogramm ist darüber hinaus nun ein gemeinsames rahmengesetz zur Qualitätssicherung aller Hochschulen und Anbieter „hoch-

schulischer Programme“ geplant. Auch von der Gründung einer gemeinsamen Qualitätssicherungsagentur für Fachhochschulen, Privatuniversitäten und Universitäten ist die rede. An dieser Agentur sollen dann auch institutionen ohne Hochschulstatus ihre Angebote akkreditieren lassen können. Umgesetzt werden könnte das Ganze bis 2012. Bis dahin würden auch die LUC gültig bleiben. „Wir gehen davon aus, dass es auch weiterhin Lehrgänge universitären Charakters geben wird“, sagt Alfons Helmel, Vorstandsmitglied der neuen Vereinigung für erwachsenenbildungseinrichtungen Österreichs (VeBÖ). „es ist sinnvoll, die Frist zu verlängern, weil Qualitätsstandards in der kurzen Zeit bis 2010 nicht seriös festgelegt werden können.“ Auch vonseiten des Wissenschaftsministeriums wurde bereits angedeutet, dass über eine Verlängerung der LUC bis 2012 nachgedacht wird. somit sollte ein relativ reibungsloser Übergang möglich werden.

EUROPEAN TAX LAW

PROFESSIONAL MASTER OF LAWS (EUROPEAN TAX LAW) LL.M.

Professional LL.M. „European Tax Law“ an der Johannes Kepler Universität D Einjährige, fundierte Aus- und Weiterbildung im Europäischen Steuerrecht

Foto: Fotolia/Kurhan

D

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Markus Achatz Univ.-Prof. Dr. Michael Tumpel

D Unterricht durch renommierte Expertinnen und Experten D Abschluss mit dem akademischen Grad eines LL.M. (Professional Master of Laws)

D Berufsbegleitend durch Abhaltung an Wochenenden D Zielgruppe: Absolventinnen und Absolventen eines Universitätsstudiums sowie Praktiker mit gleichwertiger Qualifikation D Beginn im September 2009 D Bewerbungsfrist: 31. Mai 2009 D Studiengebühr € 10.000,-D Informieren Sie sich unter www.tax.jku.at

kompetent

21


Durchblick im

TITELDICKICHT Z

MA, MAS, M.A.I.S., M.B.L, MTD oder MBA – die

ehn Jahre sind mittlerweile vergangen, seit mit dem Bologna-Prozess die Vereinheitlichung des europäischen Hochschulsystems eingeleitet wurde. Das dreigliedrige Studiensystem aus Bachelor, Master und PhD hat seither auch in Österreich Einzug gehalten. Durch die kontinuierliche Umstellung verschwinden langsam die traditionellen heimischen Titel, die neuen klingen für das titelverliebte österreichische Ohr nach wie vor fremd. Noch dazu werden sie nicht, wie gewohnt, vor den Namen, sondern dahinter gesetzt und eignen sich nicht als Anrede. So hat der/die respekteinflößende „Magister/Magistra“ bald ausgedient – aber jemanden stattdessen mit „Frau Master“ oder „Herr Master“ anzusprechen wird sich wohl kaum durchsetzen.

BANDBREITE DER AKADEMISCHEN TITEL im vereinheitlichten europäischen Hochschulsystem ist beachtlich. Wer die Bedeutung dieser Abkürzungen kennt, sieht bald klarer. T E X T: E R N S T P O H N

Master mal zwei. Der „Master“ sorgt auch aus einem anderen Grund hierzulande noch für leichte Verwirrung: Es gibt ihn als akademischen Titel sowohl im Regelstudium als auch in der postgradualen Weiterbildung, und zwischen beiden besteht nach außen hin kein erkennbarer Unterschied. Beispielsweise wird ein MA (Master of Arts) in der zweiten Ebene des dreigliedrigen Bologna-Systems ebenso verliehen wie in der Weiterbildung. Während aber der „Bologna-Master“ ein Grundstudium bietet, vermitteln die Master der Weiterbildung eine spezialisierte

Start your legal career now!

University of Graz

LL.M.-SEEI

LL.M. – Master

22 KOMPETENT

in South East European Law & European Integration · Uniquely positioned in Europe – study while you are working · Additional focus on the EU’s new Member States Bulgaria and Romania · South Eastern Europe between accession and stabilisation LL.M

Studienstandorte: Weiz - Graz - Wr. Neustadt - Stockerau - Vöcklabruck - Salzburg - Innsbruck - Fulpmes

In Kooperation mit der Hochschule Mittweida

www.seelaw.eu

www.aufbaustudium.at - 03172/603/4020 - info@aufbaustudium.at


DER WEG NACH OBEN FÜHRT ÜBER EINE INTERNATIONALE MANAGEMENTAusbildung mit starkem Berufsbezug. Die Abweichungen beziehen sich auf die Zielgruppe und auf praxisnähere Lehrinhalte. Die postgradualen Programme werden in der Regel für Personen konzipiert, die bereits im thematischen Umfeld beruflich tätig sind – daran angepasst ist auch die Konzeption der Lehrpläne. Mit Rücksicht auf die Berufstätigkeit enthalten sie oft weniger Präsenzphasen oder einen höheren Anteil an Blockveranstaltungen.

Vielseitiges Angebot. Den berufsspezifischen Erfordernissen entsprechend breit gefächert präsentieren sich die rund 100 Weiterbildungsangebote an über 40 Universitäten. Die akademischen Titel geben oft Aufschluss über die spezifische Fachrichtung. An Abkürzungen wie M.E.S., M.A.I.S, MPA, M.Ed. oder MEM (Master in European Studies, of Advanced International Studies, of Public Administration, of Education, of Environmental Management) auf Visitenkarten wird man sich gewöhnen müssen. Vergeben werden sie nach Abschluss von Universitätslehrgängen, Hochschullehrgängen, Lehrgängen zur Weiterbildung sowie Lehrgängen universitären Charakters. Öffentliche Universitäten sind in der Gestaltung ihrer Angebote autonom. Die Zugangsbedingungen, der Umfang und die Anforderungen an die Master-Programme können daher variieren, sind aber mit jenen ausländischer Masterstudien vergleichbar. Vorbedingung ist grundsätzlich ein abgeschlossenes (Bachelor-)Studium, aber auch eine gleichzusetzende Praxiserfahrung kann genügen. Öffentliche Universitäten benötigen für die postgradualen Programme keine Akkreditierung, haben jedoch interne qualitätssichernde Verfahren. Privatuniversitäten müssen ihre Programme beim Akkreditierungsrat genehmigen lassen. Für die Zulassung der Weiterbildungsangebote an Fachhochschulen ist der Fachhochschulrat zuständig.

F O T O S : I S T O C K / R I C H V I N TA G E

MBA und LLM. In der Fülle der Weiterbildungsangebote gelten vor allem zwei postgraduale Titel in ihren jeweiligen Fachbereichen als international anerkannte Qualifizierungsstandards. Dies sind der MBA (Master of Business Administration) im Wirtschaftsbereich und der LL.M. (Master of Laws) bei den Juristen. Als generalistische Managementausbildung dient das MBA-Studium auch Nichtbetriebswirtschaftlern zum Erlernen der nötigen Fähigkeiten für Führungspositionen im Management. Innerhalb des

MBA-Studienangebots stehen mehrere Fachrichtungen zur Wahl. General-Management- MBAProgramme, die darauf ausgelegt sind, Betriebswirtschaft im globalen Kontext zu vermitteln, bietet etwa die WU Executive Academy an, und zwar als berufsbegleitenden englischsprachigen „Executive MBA“ (EMBA) und als „Post Graduate Management MBA“ (PGM MBA). „Professional MBA“-Programme können in zehn verschiedenen Spezialisierungen absolviert werden, von „Banking & Insurance“ bis zu „Tourism Management“. Andere Hochschulen konzentrieren sich auf einzelne Spezialisierungen, wie etwa die PEF Privatuniversität für Management, die neben zwei Master-Programmen einen MBA für Intra- and Entrepreneurship anbietet. Der international anerkannte juristische Titel LL.M. kann sowohl von Juristen als auch von anderen Hochschulabsolventen erworben werden, die sich Know-how im rechtlichen Bereich aneigenen möchten. Auch beim LL.M. gibt es diverse Spezialisierungsmöglichkeiten, etwa den Master of Business Law (MBL) oder den Professional Master of Laws (P LL.M.). Die Dauer beträgt zwei bis vier Semester. Der LL.M. ohne vorheriges rechtswissenschaftliches Studium berechtigt allerdings nicht dazu, als Rechtsanwalt zu arbeiten.

Doktor und PhD. PhD (Philosophiae Doctor) ist das Äquivalent zum Doktorat in der dritten Ebene des dreistufigen Bologna-Prozesses, mit dem Unterschied, dass ein PhD-Studium drei bis vier Jahre dauert, das herkömmliche Doktorat dagegen nur zwei. Derzeit vollziehen die Universitäten die Umstellung auf dreijährige Doktoratsstudien, ab dem Wintersemester 2009/2010 soll es in Österreich kein zweijähriges Doktorat mehr geben. Die Universitäten können selbst entscheiden, ob sie dafür den Doktor- oder den PhD-Titel verleihen. Der PhD ist wissenschaftlich ausgerichtet, das Ziel ist die Einbindung in ein wissenschaftliches Umfeld. Der Titel „PhD“ steht in der schriftlichen Nennung ebenso wie der „Bachelor“ und der „Master“ hinter dem Namen. Und eine typisch österreichische Anrede mit „Frau/ Herr PhD“ wird es wohl auch hier nicht mehr geben. n

AUSBILDUNG.

Executive MBA Programs: r Global Executive MBA r International Strategic Management Executive MBA Master Programs: r MSc Innovationsmanagement r MSc Management for Engineers LIMAK IN.SPIRE Corporate Transformation Management Informieren Sie sich jetzt: www.limak.at LIMAK Bergschlößlgasse 1, A-4020 Linz Tel: ++43/732/669944-0 Fax: ++43/732/669944-111 e-mail: limak@jku.at www.limak.at KOMPETENT

23


Egal, welche Sprache und auf welchem Niveau – Business English, Basics in Schwedisch oder erste Gehversuche in Chinesisch –, fast jede Art von Fremdsprachenkenntnis kann und will heute mit einem möglichst international gültigen Nachweis belegt werden. T E X T: E R I K A P I C H L E R

24 KOMPETENT

F O T O S : I S T O C K / AT N O Y D U R , M AY S T R A

Es muss nicht immer TOEFL sein


F O T O S : I S T O C K / AT N O Y D U R , M AY S T R A

D

er allgemeine Trend zur Zertifizierung hat längst auch den Bereich Fremdsprachen erfasst. Die Vielfalt von Kürzeln, mit der die einzelnen Zertifikate bezeichnet werden, ist allerdings auch für Sprachenprofis bisweilen verwirrend, während zum Beispiel Personalchefs, die regelmäßig mit bestimmten Spracherfordernissen konfrontiert sind, oft überraschend firm in dieser Wissenschaft sind. Die bekannteste Abkürzung ist wohl TOEFL. Der „Test of English as a Foreign Language“ ist der Klassiker unter den Sprachzertifikaten – dies, obwohl er eigentlich nicht für die breite Masse von Englischlernenden entwickelt wurde, sondern vor allem für Studierende, die eine Zulassung zum Studium an US-amerikanischen Hochschulen anstreben. Wurde er vor einigen Jahren noch mehrheitlich auf Papier verfasst (TOEFL PBT – paper-based Test), haben etliche Länder, darunter auch Österreich, inzwischen auf die Online-Version umgestellt. Dieser Test (TOEFL iBT – internet-based Testing) dauert viereinhalb Stunden und misst Leseund Hörverständnis sowie Sprechund Schreibfertigkeiten. Auch die Anmeldung und Übermittlung von Vorbereitungsunterlagen und die Auswertung erfolgen elektronisch.

In Österreich gibt es 13 akkreditierte Testzentren, die vorwiegend an Universitäten und Fachhochschulen eingerichtet wurden. TOEFL-Absolventin Charlotte Khan, die den Test in Wien ablegte, lobt die guten Vorbereitungsmaterialien und die problemlose Abwicklung. „Ganz ohne“ sei der TOEFL trotzdem nicht. „Es sind zwar nur Dinge vorgekommen, die ich vorher geübt habe, man muss aber wegen des Zeitlimits recht zügig vorangehen. Für den Aufsatz hatte ich eine halbe Stunde Zeit. Ich kann mich gut erinnern, dass ich dann noch kurz etwas korrigieren oder ergänzen wollte, und bei ,Time-out‘ der Aufsatz ohne Vorwarnung ,eingezogen‘ wurde – da muss man sehr genau auf die Uhr schauen.“

Maß aller Sprachen. Alle europäischen Sprachdiplome werden von

TOEFL oder IELTS. Immer bekann- ihrem Niveau her in die sechs Komter und daher auch nachgefragter wird das britische Gegenstück des TOEFL, das Zertifikat IELTS, das in Österreich in der „Pen and Paper“-Version abgelegt wird und auch mit einem persönlichen Gespräch verbunden ist. IELTS steht für „International English Language Testing System“ und ist nicht nur Voraussetzung für ein Studium an vielen englischsprachigen Universitäten, sondern auch oft maßgeblich für Arbeitgeber oder zu Auswanderungszwecken. Die Prüfung wur-

Internationale Prüfungen für Deutsch als Fremdsprache

Lesen Hören Schreiben Sprechen Und wie gut ist Ihr Deutsch?

Frage: Was ist C2 WD des ÖSD?

Antwort: Das ist die Prüfung Wirtschaftssprache Deutsch auf dem Niveau C2 des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen, welche die Prüfungszentren des ÖSD im In- und Ausland anbieten. Was haben Sie davon? Die ÖSD-Prüfung C2 Wirtschaftssprache Deutsch wird an deutschsprachigen Universitäten für die Zulassung zum Studium anerkannt. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Homepage.

an angeboten

de vom British Council gemeinsam mit der Universität Cambridge und der australischen Bildungsinstitution IDP entwickelt. Sie wird daher nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Australien, Irland, Kanada, Neuseeland, aber auch in mehreren hundert US-amerikanischen Einrichtungen anerkannt. „IELTS ist bei uns ein Selbstläufer“, sagt Sonja Winklbauer, Leiterin des Wiener Sprachenzentrums, einer Tochter-GmbH der Universität Wien. Das Sprachenzentrum bietet ausschließlich Vorbereitungskurse für Zertifikate in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch an. Die Prüfung legen die Kursteilnehmer an Kulturinstituten und Prüfungsstellen ab.

„Beim TOEFLTest muss man sehr genau auf die Uhr schauen.“

petenzstufen A1 bis C2 des „Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens“ (GER) unterteilt. Dieses vom Europarat und der EU geschaffene C H A R L O T T E Regelwerk legt Standards für den Sprachunterricht und die Sprachbeherrschung fest. Kompetenzen sollen dadurch international vergleichbar werden. Auch für die britischen oder russischen Zertifikate wurden Tabellen geschaffen, die über deren Entsprechungen zum europäischen Referenzrahmen Auskunft geben. ��

KHAN

Körper, Seele und Geist, der Mensch in der Welt, bedarf zunehmend der ganzheitlichen Betreuung. Die Ernährungsberater, sportwissenschaftlichen Berater und die Lebens- und Sozialberater sind speziell darauf geschult, die Betreuung, Begleitung und Beratung (Coaching, Supervision) von Menschen durchzuführen. Diese 3 Beratungsschwerpunkte sind in dem reglementierten Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung zusammengefasst. Diese Berater haben eine fundierte wissenschaftliche universitäre und zertifizierte Ausbildung durchlaufen, und ihre Arbeitsgrundlage ist die Ernährungswissenschaft, Sportwissenschaft und psychologische Beratung. Die Lebens- und Sozialberatung wendet sich an Einzelpersonen, Unternehmen und soziale Einrichtungen, um den Menschen in der Bewältigung ihrer Alltagsprobleme und in der Prävention der möglichen Auswirkungen durch Belastungen, die in die Krankheit führen könnten, behilflich zu sein. Sie haben sich unter dem Qualitätssiegel „ImpulsPro“ zusammengeschlossen. Diese geschützte und eingetragene Dachmarke, Eigentum der Allgemeinen Fachgruppe des Gewerbes in der WKO, darf nur von Personen, welche die Ausbildungs- und Qualitätskriterien erfüllen, verwendet werden. Informationen erhalten Sie beim Obmann der Allgemeinen Fachgruppe des Gewerbes, Wirtschaftskammer Wien, Kommerzialrat Leo Klimt. dienstleister@wkw.at oder dirket an leo.klimt@aon.at

KOMPETENT

25


Cambridge-Zertikate. Als beson- brauchen, ist außerdem das TOEIC- lernen und sich darin prüfen lassen – Italiana) der Universität Perugia und ders renommiert, auch bei Personalentscheidern, gelten die „Cambridge-Prüfungen“ (Zertifikate der Universität Cambridge), die allein schon aufgrund ihres klingenden Namens einen Vertrauensvorschuss genießen. Sie sind auch als ESOL-Tests bekannt, und werden auf vier Niveaus abgehalten: PET – Preliminary English Test; FCE – First Certificate in English (mittleres Niveau); CAE – Certificate in advanced English (fortgeschrittenes Niveau); CPE – Certificate of proficiency in English (hohe Kompetenz). Neben diesen allgemeinen Tests gibt es auch fachspezifische CambridgePrüfungen, zum Beispiel ILEC (International Legal English Certificate) für Anwälte und Studierende der Rechtswissenschaften, oder ICFE (International Certificate in Financial English) für Buchhalter und Finanzfachleute. „Die Zertifikate haben einen hohen Stellenwert in der Wirtschaft und sind weltweit standardisiert. So müssen zum Beispiel auch unsere mündlichen Prüfer regelmäßig standardisiert werden und sich Training und Mentoring unterziehen“, erzählt Renate Woerle-Vélez Pardo, Leiterin des Wifi Salzburg und Wifi-Referentin für den Bereich Sprachkurse, über die Anforderungen, die Cambridge-Prüfungen an die Qualitätskontrolle der Weiterbildungsinstitute bedeuten. Einen guten Ruf genießt auch das Zertifikat LCCI der britischen Industrie- und Handelskammer. Vorbereitungskurse dafür gibt es an den Berufsförderungsinstituten. Für alle, die Englisch vor allem am Arbeitsplatz und nicht für ein Studium 26 KOMPETENT

Zertifikat interessant. Es wurde von der ETS konzipiert, also der Organisation, die auch für die Abwicklung des TOEFL zuständig ist. Hier wird die Fähigkeit zur Nutzung von Wirtschafts- oder Handelsenglisch bewertet. Für Unternehmen, die Nachweise über die Englischkenntnisse

ob für die Schule oder später den Beruf, fürs Studium oder als Hobby“, sagt Sprachenreferentin Elisabeth Bogenreiter-Feigl vom Verband Österreichischer Volkshochschulen. Der VÖV ist Lizenznehmer der telc GmbH und bietet Prüfungen und Vorbereitungskurse je nach Nachfrage für Englisch

C.I.L.S. der Universität Siena sowie das Instituto Cervantes Viena für das spanische Sprachendiplom D.E.L.E. (Diploma de Español como Lengua Extranjera). Prüfungstermine gibt es dort meist ein- bis zweimal pro Jahr. Vorbereitungskurse finden entweder an den Kulturinstituten selbst oder an deren Partnerinstitutionen statt. Das Instituto Cervantes etwa bietet zweimal pro Jahr je fünfwöchige Kurse direkt vor der Prüfung auf den Levels A1 und B1, B2 und C2 an. Man verzeichne stark steigendes Interesse von Erasmus-Studierenden und von beruflich an Spanischzertifikaten inR E N AT E W O E R L E - V É L E Z PA R D O teressierten Personen, sagt die dortige D.E.L.E.-Verantwortliche Sonia ihrer Mitarbeiter benötigen, und für A1 bis C1, Französisch A1 bis B2, Itali- Bajo Paredero. „Wer zum Beispiel als Einzelpersonen mit globalem Tätig- enisch A1 bis B2 und Spanisch A1 bis Arzt in Spanien arbeiten will, muss keitsfeld ist dieser Test daher sinn- B1 sowie für Russisch A1 bis B2 an. C2 vorweisen.“ voller als der TOEFL, der ja auf ein akademisches Umfeld abzielt. Romanische Sprachen. Ansons- Exoten. Am Sprachenzentrum ten gibt es natürlich auch für die drei der Universität Wien wird seit ein„Allroundzertifikat“. Für Englisch, großen romanischen Sprachen Fran- einhalb Jahren der Vorbereitungsaber auch für Französisch, Italie- zösisch, Italienisch und Spanisch kurs für das Zertifikat Swedex nisch, Spanisch und Russisch wird in Zertifikate, die speziell für das Studi- angeboten, eine EU-geförderte Österreich außerdem das europaweit um an Universitäten entwickelt wor- und von der Folkuniversitet Stockanerkannte TELC-Zertifikat angebo- den sind, vom jeweiligen Bildungs- holm ausgearbeitete Schwedischten, das natürlich auf den Gemein- ministerium anerkannt werden und prüfung auf Niveau A2 oder B1 für samen europäischen Referenzrah- daher besondere Anerkennung ge- Personen, die in Schweden arbeimen abgestimmt ist. Inzwischen 40 nießen. Prüfungsstellen in Öster- ten und ihre Bewerbungsunterlagen Jahre auf dem Markt und für meh- reich sind hier die jeweiligen Kul- durch ein Sprachzertifikat aufwerrere Sprachen entwickelt, hat TELC turinstitute, etwa das Institut Fran- ten wollen, aber auch für Studierenetwa unter Personalentscheidern çais de Vienne für das weltweit an- de. Freilich sei die Nachfrage gerinund Arbeitgebern einen relativ hohen erkannte Französischzertifikat DELF ger als bei den Haupt-EU-Sprachen, Bekanntheitsgrad erreicht, obwohl es (Diplôme d’Etudes en Langue Fran- erzählt Sprachenzentrumsleiterin keineswegs speziell für die Zielgrup- çaise) und dessen fortgeschrittene Sonja Winklbauer: Die Kurse würpe der Berufstätigen konzipiert wur- Stufe DALF (Diplôme Approfondi de den von sechs bis acht Personen bede. Im Gegenteil: TELC-Prüfungen Langue Française), das Istituto Itali- sucht. Jedoch möchte man auch die werden von Menschen abgelegt, „un- ano di Cultura in Wien für die italie- „kleineren“ Sprachen fördern und abhängig davon, wie alt sie sind und nischen Zertifikate CELI (Certifica- denkt dabei an die EU-Nachbarsprafür welchen Zweck sie eine Sprache zione della Conoscenza della Lingua chen Ungarisch oder Slowakisch.

„Fachspezifische CambridgePrüfungen haben einen hohen Stellenwert in der Wirtschaft.“

F O T O S : I S T O C K / M AY S T R A

��


CELPE-Bras heißt das Zertifikat für brasilianisches Portugiesisch, das verpflichtend abzulegen ist, so man in Brasilien studieren oder eine Arbeitsstelle antreten will, bei der man auf die gute Kenntnis der Landessprache angewiesen ist – etwa in der Wirtschaft, im Gesundheitswesen oder an Universitäten. CELPE-Bras wird vom brasilianischen Bildungsministerium zentral organisiert und im April und Oktober in verschiedenen Ländern an ein und demselben Tag abgehalten. Der Test kann am Fachbereich

„Die RussischPrüfung verlangt sehr hohes Niveau.“

JOSEF VOGL

Romanistik der Universität Salzburg als einziger österreichischer Prüfungsstelle abgelegt werden. Die international gültige Zertifikatsprüfung für Russisch, TRKI, angeboten vom Bildungsministerium der Russischen Föderation und in Kooperation mit renommierten russischen Universitäten erstellt, kann am Russischen Kulturinstitut in Wien absolviert werden. Vorbereitungskurse dafür bietet das „Österreichische Zentrum für russische Sprache und Kultur“. Dessen Leiter, Josef Vogl, ist der Ansicht, „dass TRKI ein sehr hohes Niveau verlangt“. Speziell wer sich auf höheren Niveaus wie B1 oder B2 zertifizieren lasse, „der beweist schon eine brauchbare Kenntnis der Sprache, die als Beilage zu einem Bewerbungsschreiben Sinn hat“. Kenntnisse auf dem untersten Level zu zertifizieren, hält er hingegen für weniger sinnvoll. „Es zeigt eher nur, dass man noch

KURSÜBERSICHT LANGUAGE COURSE FINDER für Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch: Alle gängigen sowie eine Vielzahl von berufsspezifischen Zertifikaten, z. B. „English for the Tourism Industry“, EFTI, oder „English for Office Skills“, EOS: www.language-learning.net

nicht wirklich Russisch kann.“ TRKI ist europaweit anerkannt und auf die Kompetenzstufen des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens abgestimmt. An den österreichischen Volkshochschulen wird für Russisch die europäische TELC-Prüfung angeboten.

Durch Reisen zum Zertifikat. Wer Lust und Mittel hat, sich auf die Sprachprüfungen in den jeweiligen Ländern vorzubereiten und das Lernen mit einem Urlaub zu kombinieren, sollte bei Sprachreiseanbietern nachfragen. Viele Veranstalter bieten für die Zertifikatsvorbereitungen allerdings keine Kompaktpakete, da sie selbst erst bei den infrage kommenden Institutionen nachfragen müssen. Ungewöhnlich sind in diesem Zusammenhang sowohl das Angebot des österreichischen Veranstalters „LISA! Reisen Austria“ als auch des deutschen Mitbewerbers „easy Sprachreisen“: Hier kann man Reisen mit Zertifikatsvorbereitungen für die Sprachen Englisch (TOEFL, TOEIC, IELS, Cambridge Certificates), Französisch (DELF, DALF), Italienisch (CELI) und Spanisch (D.E.L.E.) buchen. Die Vorbereitung findet fast ausnahmslos in Privatsprachschulen statt, die gleichzeitig Prüfungsstellen sind. Wer will, kann also gleich im Anschluss an den Kurs zur Prüfung antreten. „Das ist zum Beispiel für TOEIC-Interessenten wichtig, denn dieses Zertifikat ist ja vor allem für Berufstätige gedacht“, sagt Sebastian Ernst von „easy Sprachreisen“. Aus diesem Grund dauerten die TOEIC-Kurse auch nur eine bis zwei Wochen. Für die Cambridge Certificates seien bei „easy Reisen“ zum Beispiel mindestens acht Wochen zu veranschlagen. Bei „LISA!“ dauern die Vorbereitungskurse meist bis zu 16 Wochen. n

MATURA?

Wenn‘s eng wird, komm zu Humboldt!

1041 Wien, Lothringerstraße 4

505 27 21

2 3

AHS• HAK• HAS• Berufsreife 0 5

J AH R R

E E

F O T O S : I S T O C K / M AY S T R A

• Matura ohne Zeitverlust • Keine Wiederholung bereits positiver Fächer • Kompetent und nicht teuer

www.humboldt.at

KOMPETENT

27


ÖPWZ Wissen, das Sie an Ihr Ziel bringt

BE BOSS – Führen und Kommunizieren

33 Stolpersteine in der Führung kennen und wie Sie diese erfolgreich meistern mit Tatjana Lackner 1. April 2009 in Wien

Business Etikette

Sicher durch das Labyrinth der Do’s and Don’ts mit Prof. Dkfm. Thomas Schäfer-Elmayer 30. April 2009 in Wien

Jahrestagung Ideenmanagement

KVP & Innovation als strategisches Element im Wettbewerb 7. – 8. Mai 2009 in Bad Blumau

8. Österreichische Vertriebstagung Den Kunden im Visier

18. – 19. Mai 2009 in Wien

Arbeitsrecht für Einsteiger Mit Exkurs in das Lohnsteuerund Sozialversicherungsrecht mit Dr. Wolfgang Auner 26. – 27. Mai 2009 in Wien

D

ie Wirtschaft schwächelt. Menschen werden in Kurzarbeit geschickt oder gekündigt. Ist in Zeiten fragiler wirtschaftlicher Rahmenbedingungen betriebliche Weiterbildung überhaupt noch ein Thema? „Bei den offenen Seminaren registrieren wir momentan eine verhaltene Buchungssituation, aber keine relevanten Einbrüche“, berichtet Martin Hagleitner, Geschäftsführer für Österreich und Osteuropa beim Malik Management Zentrum St. Gallen. Trainings, die auf die aktuelle Situation der Unternehmen und Führungskräfte eingehen und den Teilnehmern Tools in die Hand geben, die sie unmittelbar in der Praxis anwenden können, seien gefragter denn je. Etwa eine Milliarde Euro jährlich haben österreichische Unternehmen in den vergangenen Jahren in die Ausund Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investiert. Bezogen auf die Beschäftigten aller Unternehmen besuchten aber lediglich 33 Prozent Weiterbildungsangebote, die vom Arbeitgeber finanziell unterstützt wurden. Dieser Wert könnte für das Jahr 2009 noch niedriger ausfallen. Niki Harramach, langjähriger Bundessprecher der Österreichischen Wirtschaftstrainer und nunmehr Sachverständiger für Managementtrainings und Organisationsentwicklung, erwartet bei der betrieblichen Weiterbildung enorme Einbrüche: „In diesem

Jahr werden 80 Prozent der österreichischen Betriebe ihre Bildungsmaßnahmen drastisch zurückfahren oder ganz streichen. Inhaltlich wird es in besonderem Ausmaß die Soft Skills (Anm.: Vermittlung sozialer Kompetenz) treffen.“ Bewahrheitet sich die triste Prognose, trifft das nicht nur die Wirtschaftstrainer. „Österreichs Position als Hochpreisland ist nur mit hoch qualifizierten Arbeitskräften zu halten“, so Harramach. „Mittelfristig kann die Streichung von Weiterbildungsmaßnahmen fatale wirtschaftliche Folgen haben.“

Bildungsrendite garantiert. Der amerikanische Ökonom und Nobelpreisträger Theodore W. Schultz hatte Anfang der 1960er-Jahre unter anderem in seinem Buch „The Economic Value of Education“ dazu aufgerufen, Bildung als Quelle für ökonomisches Wachstum zu sehen. Als Mitbegründer des Begriffs Humankapital plädierte er dafür, in Menschen zu investieren. Doch wenn viel Geld in Weiterbildung fließt, wollen Firmenchefs genau wissen, ob sich die Investition für das Unternehmen rentiert. Die gute Nachricht: Laut einer aktuellen Studie der Universität Linz im Auftrag der Arbeiterkammer bringt jeder investierte WeiterbildungsEuro dem Unternehmen 13 Euro. Investitionen in Weiterbildung bringen im Schnitt vier Prozent mehr Produktivität. Und gerade die Weiterbildung

Jeder Bildungs-

EURO

Alle Programme und noch mehr ÖPWZ-Angebote auf www.opwz.com Seminare, Lehrgänge, Akademien, Tagungen, Forum der Experten

28 KOMPETENT opwz_Anz64x271_Presse.indd 1

02.02.2009 10:54:25 Uhr

Betriebliche Weiterbildung RECHNET sich, das belegt eine neue Studie. Hier allzu sehr zu sparen könnte für Unternehmen fatal sein. T E X T: G A B R I E L E R A B L

F O T O S : F O T O L I A / TA F F I

bringt Rendite


„Weiterbildung nach dem Gießkannenprinzip hat keinen Sinn.“ GERTRUD KÖRBLER, GREENPEACE

vom Kurs oder Training erwartet. „Im Gegenzug muss ihm die Möglichkeit geboten werden, das Erlernte unmittelbar in die Praxis umzusetzen“, rät Simon und fordert eine individuelle Anpassung des Weiterbildungsangebots an den konkreten Bildungsbedarf, was letztlich die Ausgaben rechtfertige und zu positiven wirtschaftlichen Auswirkungen führe.

Kostenüberblick. der persönlichen Fähigkeiten – also der Soft Skills – der Mitarbeiter wäre besonders effektiv.

F O T O S : F O T O L I A / TA F F I

Kennzahlen für Controller. Der Rechtfertigungsbedarf für Bildungsausgaben in Unternehmen besteht aber nicht erst infolge der Krise, es gab ihn immer schon. „Die einen wenden Bildungscontrolling an, um eine Bestätigung für ihr Engagement in der Personalentwicklung zu bekommen oder im Bildungsmanagement noch besser zu werden, die anderen setzen dieses Instrument geschickt ein, um mehr Budget für die Weiterbildung der Mitarbeiter zu bekommen“, weiß Bernd Simon, Geschäftsführer von Knowledge Markets Consulting, einem Spin-off der Wirtschaftsuniversität Wien. In einer Studie gingen Simon und Horst Treiblmaier, Privatdozent für Wirtschaftinformatik und Betriebswirtschaft an der WU Wien, der Frage nach, wie Arbeitgeber Trainings gezielt steuern können und welche Faktoren für den Erfolg einer Weiterbildung bestimmend sind. Um Bildungsausgaben in Relation zum unternehmerischen Nutzen stellen zu können, machten die Wissenschaftler 17 qualitative Kennzahlen aus. Unter anderem führen sie den Nutzen für die Arbeitsumgebung sowie die positive Auswirkung auf die Organisationseinheit als Schlüsselkennzahlen an. „Bildungscontrolling bedeutet aber nicht, dass ich den Umsatz-Euro der Weiterbildungsmaßnahme errechnen kann, vielmehr soll es als Controlling im klassischen Sinn zur Erreichung der gesteckten Ziele verstanden werden“, erklärt Simon. Dazu gehört, dass im Vorfeld der Weiterbildung der konkrete Bildungsbedarf eruiert wird und alle Beteiligten, wie Trainer, Mitarbeiter, Kollegen, Chef und Personalentwickler, in den Prozess eingebunden werden. Und dass der Mitarbeiter mitteilt, was er sich

„Betriebliche Weiterbildung nach dem Gießkannenprinzip hat keinen Sinn“, sagt auch Gertrud Körbler, Greenpeace-Personalleiterin für Zentral- und Osteuropa. Als Non-Profit-Unternehmen habe man schon bisher Weiterbildung nur bedarfsorientiert und mit größtmöglichem Nutzen für Mitarbeiter wie Organisation betrieben. Aus Kostengründen sucht die Personalleiterin bei Trainingsbedarf oft nach internen Know-how-Trägern. Für Projektmanagement etwa, das auf die schwierige Arbeit einer Umweltorganisation Bezug nehmen muss, greifen die

Umweltschützer dennoch auf die Expertise von bereits bewährten externen Trainern zurück. Auf keinen Fall will Körbler Weiterbildung auf längere Zeit komplett streichen: „Wir dürfen in unserer Arbeit nicht schlechter werden. Deshalb ist Weiterbildung ein Muss.“ Zurzeit sei die Kürzung des Weiterbildungsbudgets kein Thema; bei schwieriger Finanzlage würde Greenpeace es allerdings reduzieren, um keine Arbeitsplätze zu gefährden. „Weiterbildung passiert bei uns immer kurzfristig, um rasch auf einen möglichen Spendeneinbruch reagieren zu können.“ Auch im gewinnorientierten Unternehmen Zumtobel will man nicht bei der Aus- und Weiterbildung sparen. „Das Know-how unserer Mitarbeiter ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor“, so Konzernpersonalchef Bernd Wolf. In Bereichen, in denen man trotz Krise ein Wachstum erwartet, werde Weiterbildung forciert. Und Volumenrückgängen wolle man mit Bildungskarenz entgegentreten. n

GEBILDET. GEFESTIGT. GEFRAGT.

AUSBILDUNGSKATALOG 2009

jetzt neu mit DVD kostenlos anfordern!

Gesundheit als Beruf ACADEMY

Machen Sie Ihr Hobby zum Beruf

GRADUATE SCHOOL

Akademisch gebildet – gesellschaftlich geachtet

MASSAGE SCHOOL

für kluge Köpfe und „goldene Hände“

Dipl. Body Vitaltrainer/-in ÖNORM D 1501 Dipl. Vital-Ernährungstrainer/-in Dipl. Kindergesundheitstrainer/-in Dipl. Seniorengesundheitstrainer/-in Dipl. Entspannungstrainer/-in Dipl. Burn-out-Prophylaxetrainer/-in Dipl. Energetiker/-in

Akad. Body Vitaltrainer/-in Akad. Sport- und Fitnesstrainer/-in Akad. Psychosozialer Gesundheitstrainer/-in MBA Gesundheits- und Sozialmanagement Gewerbliche/r- und/oder Medizinische/r Masseur/-in Heilmasseur/-in

ereberatung Bildungs- und Karri n Lehrgängen! se lo en st ko ich gl de Tä öglichkeit in laufen sowie Schnupperm

Volle Information:

www.bodytrainer.at +43 (0) 7289 71999

OBERÖSTERREICH r WIEN r GRAZ r DORNBIRN r MÜNCHEN

KOMPETENT

29


Tipps

NEWS Inputs

Was tut sich auf dem Bildungsmarkt? Einige SPLITTER aus dem Reich des Wissens und des Lernens. T E X T: PA M E L A K R U M P H U B E R

FÜR DIE FIRMA

FÜR DEN NEUEN JOB

@ejk`klk Xl] [\d Ifj\eY\i^ Auf dem Informationsportal „Jobtutor“ können registrierte User ihre Neigung zu ausgewählten IT-Berufen kostenlos testen und ihre Schlüsselkompetenzen überprüfen. Außerdem gibt es genaue Informationen zu den Hauptaufgaben, zum Gehalt oder zur Work-Life-Balance von über 20 kaufmännischen, technischen und IT- Berufen sowie Vorschläge zur Weiterbildung. Die Registrierung ist kostenlos, detailliertere Ergebnisse gibt es, wenn man eine Zugangslizenz erwirbt. www.jobtutor.at

30 KOMPETENT

F O T O S : I S T O C K / V I O R I K P R I K H O D K O , D I M I T R I Y S H I R O N O S O V, D A N I E L A A N D R E A S P Y R O R O P O U L O S

Am 30. April findet im Tech Gate Vienna in Wien die kmu conference 09 zum Thema „Prozess- & Projektmanagement in Klein- und Mittelunternehmen“ von Roland Gareis Consulting statt. Vorträge und Diskussionen von Experten drehen sich um spezifische Probleme von KMU in den Phasen Gründung, Konsolidierung und Übergabe oder Auflösung und um die damit verbundenen Anforderungen ans Management. Die Teilnahme kostet 340 Euro. www.rgc.at


FÜR DEN KOPF März ist BeSt-Zeit: Von 5. bis 8. März findet die Messe für Studium, Beruf und Weiterbildung in der Wiener Stadthalle statt, von 26. bis 28. März landet sie im Messezentrum Klagenfurt. Etwa 320 Aussteller, davon 60 aus dem Ausland, informieren Maturanten, Studierende und Weiterbildungswillige über ihre Angebote. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Informationsveranstaltungen, Diskussionen und Workshops ergänzen das Programm. Besondere Schwerpunkte sind dem Studieren im Ausland oder mit Handicap gewidmet. www.bestinfo.at

Abiturplus

F O T O S : I S T O C K / V I O R I K P R I K H O D K O , D I M I T R I Y S H I R O N O S O V, D A N I E L A A N D R E A S P Y R O R O P O U L O S

Im November kommt die BeSt nach Salzburg und Graz.

FÜR DEN KÖRPER Das Zentrum für Gesundheitsförderung der Donau-Universität Krems präsentiert am 10. März um 19 Uhr bei Hill International in Wien seine Universitätslehrgänge: den MSc für Social Management, den MBA für Gesundheitstourismus, Sport- und Eventmanagement sowie den MA für Wirtschafts- und Organisationspsychologie. Alle Lehrgänge dauern fünf Semester. Die Teilnahme am Infoabend ist kostenlos, um Anmeldung bis 2. März unter office.zgf@donau-uni.ac.at wird gebeten. www.donau-uni.ac.at/zgf

FÜR DIE KLIENTEN Der Weiterbildung von Sozialarbeitern widmet sich das Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit an der FH Campus Wien. Im aktuellen Weiterbildungsprogramm, das im März startet, werden neue Themen wie soziale Arbeit in der Schuldnerberatung, islamische Lebenswelten oder Humor als Methode der sozialen Arbeit behandelt. Die Seminare dauern einen Tag und finden laufend statt. Als Forschungsstelle entwickelt das Kompetenzzentrum gemeinsam mit Partnern zuletzt Präventionsinstrumente gegen Alkoholmissbrauch von Jugendlichen. www.fh-campuswien.ac.at

Abiturplus im Institut auf dem Rosenberg – dem Schweizer Internat s Deutsches Abitur im Hause s Vorbereitung für das Studium in der Schweiz, in England, in den USA und in Italien s Sommersprach- und Mathematikkurse

Estd 1889

@ejk`klk Xl] [\d Ifj\eY\i^ @ejk`klk Xl] [\d Ifj\eY\i^

Monika A. Schmid U Höhenweg 60 U 9000 St. Gallen / Schweiz Tel. +41 71 277 77 77 - 79 U Fax +41 71 277 98 27 U www.instrosenberg.ch U www.ariana.ch


Accredited in the US and Austria

Real Knowledge for Real-World Success® Bachelor • Master • MBA Art/Visual Culture, Business and Management, Information Technology, International Relations, Media Communications, Psychology

Full-time and part-time Meet us at the BeSt3 Messe, Stand: B 48 March 5-8, 2009

«In today’s competitive job market, my education and internationally accredited degree from Webster University Vienna give me the edge to always stay one step ahead.» Martina Valenta, MBA 2006, Equity analyst, Erste Group

www.webster.ac.at Webster University Vienna, Berchtoldgasse 1, 1220 Vienna, Phone: +43 1 269 92 93-0


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.