Kompetent-Magazin Herbst 2008

Page 1

kompetent Magazin f端r Aus- und Weiterbildung

Kenne deinen Markt

Die neuesten Ausbildungen, die besten Karrieren in

MARKETING & SALES


[Unser Angebot: 60 Sprachen!]

Große Leuchte. © Moritz Schell

Thomas Laimer, Kursleiter für Deutsch als Zweitsprache: „An der Volkshochschule Deutsch zu unterrichten ist für mich wie täglich eine Weltreise zu machen – ich treffe Menschen aus vielen Ländern, Kulturen und Sprachräumen und lerne selbst dabei jeden Tag aufs Neue die Welt in ihrer Vielfalt kennen und verstehen.“

VHS_Laimer_223x297.indd 1

07.10.2008 13:50:21 Uhr


inhalt 4

Finanzierung: Welche Institutionen übernehmen einen Teil der Kosten?

Osteuropa: Business Schools schießen aus dem Boden. Lohnt sich eine Ausbildung in CEE?

28

Unternehmen: Wie lernen Organisationen? Die Expertin gibt Antwort.

22

4

ZAHLENSPIELE Aus- und Weiterbildung kann teuer sein: ein Überblick über Zuschüsse, Stipendien und andere Finanzierungsmöglichkeiten.

8

KENNE DEINEN MARKT Das Marketing hat sich rasant verändert. Das schlägt sich auch in der Ausbildung nieder.

12

WIEDERGEBURT EINES HANDLUNGSREISENDEN Ein Berufszweig konsolidiert sich: Karrieren im Sales.

16

INTERVIEW Hans Moser kennt Universität und Fachhochschule von innen: als Rektor.

18

BACHELOR, MASTER ODER MEHR Was man braucht, um zu welchem Titel zu kommen.

22

NEUE MÄRKTE, NEUES MANAGEMENT Was MBA und Postgraduates in Osteuropa bringen – und was nicht.

28

INTERVIEW Katharina Fischer-Ledenice über Unternehmen als lernende Organisationen.

30

SPLITTER Was tut sich auf dem Bildungsmarkt? Tipps und Infos aus der Welt des Wissens und des Lernens.

impressum AUSGABE 16. 10. 2008

Medieninhaber, Redaktion und Herausgeber: „Die Presse“ Magazine GmbH & Co KG, 1030 Wien, Hainburger Straße 33, Tel.: 01-514 14-Serie. Geschäftsführung: Reinhold Gmeinbauer. Leitung Report & Journale: Sabine Mezler-Andelberg. FOTOS: FOTOLIA

Redaktion: Pamela Krumphuber. Art Direction: Matthias Eberhart.

Cover: Corbis

Produktion: Christian Stutzig, Thomas Kiener bakk. phil. Anzeigen: Alexandra Supper, Alexandra Ahorn, Gernot Zerza. Hersteller: Niederösterreichisches Pressehaus, Druck- und Verlagsgesellschaftm.b.H., 3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12. KOMPETENT

3


Zahlen-

Weiterbildung kann teuer sein: ein Überblick über Zuschüsse, Stipendien und weitere Finanzierungs-

möglichkeiten.

Spiele

kompetent

t e x t: a l e x i a w e i s s


S

elbst mit gutem Einkommen ist so manche Weiterbildung schwer finanzierbar. Diese Erfahrung hat auch Daria Horvat gemacht. Die studierte Physikerin war bereits einige Jahre im Projektmanagement tätig, als sie sich zu einem berufsbegleitenden MBA-Studium an der Webster University in Wien entschloss. Anfänglich ging sie davon aus, dieses Postgraduate-Studium selbst zu bezahlen. Die rund 21.000 Euro für das zweijährige Programm waren dann aber doch schwerer aufzubringen als gedacht. Und so klopfte Horvat bei ihrem Arbeitgeber an. Wie sich herausstellte, war dies ein kluger Schachzug. Denn: „Schließlich hat mein Arbeitgeber ein Drittel der Kosten übernommen, mir ein weiteres Drittel als zinsenloses Darlehen zur Verfügung gestellt, und ich musste selbst nur mehr für das letzte Drittel aufkommen.“ Das Darlehen wurde dann über drei Jahre jeweils vom Gehalt abgezogen. „Das war doch leichter zu bewältigen, als die ganze Summe auf einmal hinzulegen.“ Horvat kann also jedem nur empfehlen, beim Arbeitgeber anzufragen.

Zigtausend Euro. Von einigen

kassasturz. Für welche Weiterbildung man sich entscheidet, hängt auch vom verfügbaren Budget ab.

Fotos: Fotolia/ Downer

hundert bis zigtausend Euro reicht die mögliche Bandbreite der Kosten für Weiterbildung. Man ist sich zwar sicher, dass das MBA-Studium oder der Speziallehrgang eine Investition ist, die sich eines Tages auszahlen wird. Die Weiterbildung will aber jetzt finanziert sein. Hilfe gibt es von verschiedenen Seiten – manchmal wird die finanzielle Unterstützung auch mit dem Freischaufeln von zeitlichen Freiräumen zum Studieren und Lernen kombiniert. Entscheidet man sich neben dem Job für ein weiterführendes oder zusätzliches Studium – etwa einen Bachelor- oder Master-Studiengang bzw.

ein Doktorats- oder PhD-Studium –, gibt es auch für berufstätige Studierende die Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten. Wer während der Studienzeit seine Arbeitszeit – und damit auch Einkünfte – reduziert, der könnte sich um ein sogenanntes Selbsterhalter-Stipendium bemühen, sagt Friedrich Faulhammer, Leiter der Sektion für Unis und Fachhochschulen im Wissenschaftsministerium. Vier Jahre muss man vor Inanspruchnahme dieses Selbsterhalter-Stipendiums bereits gearbeitet haben, erläutert die Sozialreferentin der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH), Marion Böck. 679 Euro können pro Monat maximal bezogen werden. Die jährliche Zuverdienstgrenze liegt bei diesem Höchstbezug bei 8000 Euro brutto. Bei Studienbeginn sollte man jünger als 30 Jahre sein, bei entsprechend langer Berufserfahrung ist es allerdings bis zu einem Alter von 35 Jahren möglich, solch ein Stipendium zu beantragen.

Endlich fertig studieren. Als weitere Möglichkeit nennt die ÖHExpertin das StudienabschlussStipendium. Wer also nur mehr seine Diplomarbeit zu Papier bringen muss und noch nicht 41 Jahre alt ist, kann sich mit diesem eine bis zu einjährige Auszeit vom Beruf nehmen. Für die Abdeckung der Lebenshaltungskosten springt der Staat monatlich mit bis zu 1040 Euro ein. Der Auszahlungsbetrag hängt von der Höhe der bisherigen wöchentlichen Arbeitszeit ab. Dieses Stipendium kann allerdings nicht für Doktoratsstudien in Anspruch genommen werden. Für postgraduale Angebote wie zum Beispiel MBA-Programme „gibt es im Regelfall kein klassisches Stipendium“, betont Faulhammer. Böck weist aber darauf hin, dass es an einigen Unis – vor allem an den kostenintensiven Privatunis – spezielle Stipendien für einzelne Studiengänge ��

Uns sollten Sie sich leisten. Herzlich willkommen auf www.pef.at kompetent

080930_vorlage inserat kompetent1 1

5

30.09.2008 16:10:23 Uhr


Rückzahlung. Günstige Bildungskredite kosten nicht mehr als sechs Prozent Zinsen und müssen erst nach Ende der Ausbildung abbezahlt werden.

�� gibt. Ein Beispiel dafür ist etwa die

Online-Information. Der Österreichische Akademische Austauschdienst (ÖAD) bietet im Internet eine Datenbank an, die sämtliche Stipendienmöglichkeiten, Preise und Zuschüsse für Studierende, Graduierte, aber auch Forscher auflistet. Hier sind übrigens auch Informationen über Fördermöglichkeiten für Weiterbildungen im Ausland enthalten. Diese können unter www.grants.at abgerufen werden. Ähnliches gibt es auch für die Vielzahl der Weiterbildungskurse: Diese spezielle Datenbank findet sich unter www.kursfoerderung.at. Michael Tölle, Weiterbildungsexperte der Arbeiterkammer Wien, betont, dass „die Finanzierung aufbauender Lehrgänge nicht unbedingt Aufgabe der öffentlichen Hand ist“. Wer vor allem eine Auszeit vom Job braucht, um sich auf seine Weiterbildung kon kompetent

Im Sabbatical verliert man nicht nur sein Gehalt, sondern muss sich auch selbst versichern. zentrieren zu können, dem empfiehlt Tölle die Inanspruchnahme der Bildungskarenz. Dabei lässt man sich – im Einvernehmen mit dem Arbeitgeber – für drei bis zwölf Monate karenzieren und erhält in dieser Zeit Weiterbildungsgeld in Höhe des Arbeitslosengeldes, das einem auf Basis seines Einkommens zustehen würde. Allerdings muss in dieser Zeit der Besuch eines Kurses oder Lehrganges nachgewiesen werden. Bei Studierenden reicht die Inskriptionsbestätigung als Nachweis aus. Wer an ein Sabbatical, also die unbezahlte Auszeit vom Job, um sich weiterzubilden, denkt, dem gibt Tölle zu bedenken, dass man dabei nicht nur einen Verdienstentgang in Kauf nimmt, sondern sich in dieser Zeit auch selbst versichern muss. Das koste monatlich einige hundert Euro, weil die günstigere Studentenselbstversicherung nicht in Anspruch genommen werden kann. Allerdings haben Arbeitgeber auch SabbaticalModelle entwickelt, bei denen beispielsweise das Einkommen von vier

Jahren auf fünf aufgeteilt wird und damit auch während der einjährigen Arbeitspause ein konstantes Einkommen garantiert ist.

Günstige Bankkredite. Wem es rein um die Finanzierung der Kursoder Studiengebühren geht, dem kann Tölle auch die von vielen Bankinstituten angebotenen Bildungsdarlehen empfehlen. Ähnlich wie bei einem Bausparkredit würden nie mehr als sechs Prozent Zinsen verlangt, und die Rückzahlungsmodalitäten könne man sich variabel mit seiner Bank ausmachen. In jedem Fall müsse man aber erst nach Abschluss der Ausbildung mit der Rückzahlung beginnen. Während der Laufzeit des Darlehens sind nur die Zinsen zu bezahlen. „Das ist sicher keine schlechte Variante“, so Tölle. Immer sinnvoll ist es laut Arbeiterkammer auch, den Arbeitgeber um eine Beteiligung an den Ausbildungskosten zu bitten. So wie jeder Arbeitnehmer seine fachlich mit dem Beruf in Zusammenhang stehenden

webtipps Der Österreichische akademische Austauschdienst listet auf seiner Website www.oead.ac.at alle Stipendien, Zuschüsse und Preise auf. Für Auslandsaufenthalte findet man auf www.grants.at Zuschussmöglichkeiten. Kurse werden ebenfalls unterstützt: www.kursfoerderung.at.

Fotos: fotolia/ Karin Jähne

private Modul University Vienna, an der der saudische Geschäftsmann und Uni-Miteigentümer Mohammed bin Issa Al Jaber jedes Jahr großzügig Stipendien vergibt. „Es lohnt sich also immer, sich an seiner Uni nach speziellen Fördermöglichkeiten zu erkundigen“, so die ÖH-Sozialreferentin. Diese Erfahrung hat auch Susanna Sklenar, heute Chefredakteurin eines Monatsmagazins, gemacht. Sie war nach Abschluss ihres Publizistik-Studiums bereits mehrere Jahre als freiberufliche Journalistin tätig. Als dann an der Donau-Universität Krems die „Europäische Journalismus-Akademie“ ihre Pforten öffnete, entschloss sie sich, diese zweijährige praktische Ausbildung zu absolvieren. Rund 20.000 Schilling seien damals pro Semester zu bezahlen gewesen, erinnert sich Sklenar. „Ein für die Ausbildung sicher adäquater Betrag – aber ich hätte es mir nicht leisten können“, so die Journalistin. An der Uni erfuhr sie dann, dass ein Platz von der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) gesponsert würde. Sie bewarb sich bei der GÖD um diesen finanzierten Studienplatz – und erhielt ihn. „Und zwar, ohne mich zu irgendetwas verpflichten zu müssen.“ Sklenar ist froh, so die Möglichkeit zur Weiterbildung erhalten zu haben. „Ich glaube, dass ich heute dort bin, verdanke ich auch dieser Ausbildung.“


Weiterbildungskosten bei entsprechendem Einkommen von der Steuer absetzen kann, so kann nämlich auch jedes Unternehmen den sogenannten Bildungsfreibetrag nutzen. Firmen erhalten dabei sogar einen 20-prozentigen Aufschlag zu den tatsächlich geleisteten Zahlungen für Bildungsmaßnahmen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Das ist durchaus ein Anreiz“, sagt Tölle. Man müsse sich allerdings darüber im Klaren sein, dass der Arbeitgeber eine Unterstützung auch an gewisse Bedingungen knüpfen kann, etwa an eine Mindestverweildauer im Betrieb.

Die Firma zahlt. Größere Unternehmen bieten übrigens zunehmend auch innerbetrieblich organisierte Weiterbildung an. Dabei können auch extern durchgeführte Kurse oder Lehrgänge mit entsprechendem Abschluss (beispielsweise speziellen Zertifizierungen) für eine

„Die Finanzierung aufbauender Lehrgänge ist nicht unbedingt Aufgabe der öffentlichen Hand.“ michael tölle, weiterBilDungsexPerte Der arBeiterkammer wien

ganze Gruppe von Mitarbeitern gebucht werden. Entspricht dies den persönlichen Interessen, hat man als Arbeitnehmer nicht nur den Vorteil, dass der Arbeitgeber die Finanzierung übernimmt, sondern, dass dieser auch für die zeitliche Vereinbarkeit der Weiterbildung mit dem Arbeitsalltag sorgt. Von dieser Möglichkeit hat Harald Ladstätter Gebrauch gemacht. Der Absolvent des Fachhochschul-Studiengangs „Elektronik“ ist seit vielen Jahren als Software-Entwickler für Siemens tätig. Vergangenes Jahr ergab sich die Möglichkeit, an einem betriebsintern organisierten Ausbildungsprogramm für die Pro-

grammiersprache Java teilzunehmen. Die Prüfung und die damit einhergehende branchenweit anerkannte Zertifizierung ist inzwischen geschafft – auch für die Prüfungsgebühren kam Siemens auf. Ladstätter betont, dass seine Zertifizierung nicht nur für ihn persönlich, sondern auch für das Unternehmen von Vorteil sei. „Ein Zertifikat unterscheidet Profis von ‚Trial and Error‘-Programmierern, die an einer Software zu lange herumexperimentieren, bis sie irgendwie funktioniert.“

Länder und Gemeinden. Auf die Förderung von Weiterbildung setzen auch verstärkt die einzelnen Län-

der. Je nach Bundesland ist dabei die konkrete Ausgestaltung der Förderung unterschiedlich. Der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff ) beispielsweise bietet ein mit 200 Euro gefülltes Bildungskonto. Mit dieser Basisförderung kann ein kleiner Teil der Gebühren für ein MBAStudium ebenso finanziert werden wie ein spezieller Kurs. Im Rahmen von FRECH („Frauen ergreifen Chancen“) wiederum werden Frauen unterstützt, die sich beruflich verändern wollen oder müssen, so Norbert Bacher-Lagler, Vorstandsvorsitzender des waff. Den geförderten Frauen werden dabei bis zu 3700 Euro für eine berufliche Weiterbildung zur Verfügung gestellt. Ebenfalls an Frauen richtet sich das Programm NOVA. Wiedereinsteigerinnen, ob noch arbeitslos oder schon in Beschäftigung, wird dabei Weiterbildung bis zu einem Betrag von 2700 Euro finanziert. n

POSTGRADUELLE AUSBILDUNGEN AN DER MEDUNI WIEN

Health Care Management Wien Interdisziplinäre Schmerzmedizin Toxikologie für Postgraduierte

Mit ihren Postgraduellen Universitätslehrgängen gehört die Medizinische Uni Wien zu den Spitzeninstitutionen für Medizinische Weiterbildung in Mitteleuropa. Das Spektrum der Lehrgänge reicht von innovativen medizinischen Spezialisierungen wie „Interdisziplinärer Schmerzmedizin“ oder „Parodontologie“ bis zu neuen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Gesundheitsmanagement oder Public Health. Nutzen Sie unsere

Fotos: Fotolia/ karin Jähne

Kompetenz für Ihre Arbeit!

Parodontologie Prothetik Orale Chirurgie Public Health Medizinische Physik Medizinische Hypnose Zahnmedizinische Hypnose Pflegepädagogik

Competence in Medicine - Made in Vienna. Universitätslehrgänge der MedUni Wien

Pflegemanagement Klinischer Studienleiter

UNIVERSITÄTSLEHRGÄNGE

COMPETENCE IN MEDICINE MADE IN VIENNA

www.meduniwien.ac.at DiePresse_198x134_16102008.indd 1

09.10.2008 12:01:12 kompetent 7


Foto: Fotolia/ Akhilesh Sharma

Überzeugungsarbeit. Eine Unternehmensleistung ist erst erbracht, wenn Produkte auch die Bedürfnisse der Konsumenten erfüllen und vermarktet werden können.

kompetent


Kenne deinen

Markt

a

chten Sie auf die Marke“, rät die Fernsehstimme eindringlich. Mit reißerischen Slogans à la „Geiz ist geil“ oder „Ich bin doch nicht blöd“ machen Konzerne auf sich und ihre Produkte aufmerksam. Der Käufer sieht sich von Konsumgütern umschwärmt – welchem Produkt er letztlich den Vorzug gibt, hängt wesentlich von der Marketingstrategie der Konzerne ab. Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Vertrieb und marktorientierte Unternehmensführung gehören zur Vielfalt des modernen Marketings. „Alle Maßnahmen einer Unternehmung, die darauf ausgerichtet sind, den Umsatz zu fördern“, so definierte das Orbis-Wirtschaftslexikon vor gut 20 Jahren den Begriff Marketing. Obwohl sich das Marketing seit seiner Gründung an amerikanischen Universitäten Anfang des 20. Jahrhunderts rasant weiterentwickelt hat, behielt diese Definition Gültigkeit.

Erste Lebenszeichen. „Marketing hat sich seit der Nachkriegszeit stark gewandelt: Nach dem Krieg waren die Menschen schon froh darüber, Produkte zu bekommen. In den 70er-Jahren glaubten noch viele Unternehmer, dass man einen Betrieb

Foto: Fotolia/ akhilesh sharma

sie sind für grösseres bestimmt

sanieren kann, wenn man genügend Waren auf Vorrat produziert. Inzwischen weiß man: Eine Leistung ist erst erbracht, wenn die Produkte die Bedürfnisse des Konsumenten befriedigen und vermarktet werden können“, resümiert Günter Schweiger. Seit 1974 ist Schweiger Universitätsprofessor für Werbewissenschaft und Marktforschung an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU Wien). Dieser Lehrstuhl wurde bereits 1955 gegründet, zeitgleich mit der Österreichischen Werbewissenschaftlichen Gesellschaft (WWG), deren

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich das marketinG rasant verändert. Das schlägt sich auch auf die Ausbildung nieder. t e X t: G a B r i e l e r a B l

keting“ gegründet. Heute ist das Institut an der Johannes Kepler Universität (JKU) angesiedelt.

Dynamische Entwicklung. „Die Lehre ist in ständiger Revolution“, weiß Schweiger aus langjährigen Erfahrung zu berichten. „Jedes Semester müssen wir die Vorlesungen auf neue Entwicklungen abstimmen, Paradigmenwechsel berücksichtigen und bereits auf die nächste Welle der Veränderung reagieren.“ Zwar hätten sich die Grundregeln des Marketings nicht wesentlich geändert, jedoch

„Die Marketinglehre ist in ständiger revolution.“ GÜnter schWeiGer, Wu

Präsident Günter Schweiger ist. Einige Jahre zuvor, 1949, begrüßte der berufsbegleitende Universitätslehrgang für Werbung und Verkauf an der WU seine ersten Teilnehmer. Die Definition „Marketing“ scheint in Österreich erstmals im Jahr 1966 in einem Institutsnamen an der damaligen Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Linz auf. Dort hat Ernest Kulhavy das „Institut für Handel, Absatz und Mar-

seien die Instrumente komplexer und vielfältiger geworden. „Die Auffächerung der Medienlandschaft in Fernsehen, Web 2.0, Handy, Zeitung und Internet impliziert einen gigantischen Wandel in der Beziehung zwischen Konsument und Produzent“, erklärt Schweiger. Zudem unterliege auch das Berufsbild einem ständigen Wandel. „Der Verkauf ist für die Abschlüsse zuständig, das Marketing für die Strategie, hieß es früher. Das hatte ��

berUfsbegLeitend stUdieren fH-studiengänge für Financial Management management & Kommunikation Immobilienwirtschaft

Journalismus & Medienmanagement Kommunikationsmanagement Marketing- & Salesmanagement Jetzt zUr Personal- & Wissensmanagement infoveranstaLtUng Tourismus-Management anmeLden! Unternehmensführung

198x65_FHWien_Presse.indd 1

24.01.2008 14:12:53 Uhr 9 kompetent


gibt es einzelne Leiter mit beiden Funktionen und keine strikte Trennung mehr.“ Andreas Altmann, Geschäftsführer des Management Center Innsbruck (MCI), ortet ebenfalls einen durch die technischen Veränderungen ausgelösten hohen Weiterbildungsbedarf im Marketing. „Die Lehrgangskonzepte entwickeln wir ständig weiter. Als Anbieter wollen wir allerdings nicht nur reaktiv agieren, sondern auch Trends setzen“, meint Altmann, dessen Institution zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Marketingsektor anbietet. Durch Veränderungen in den wirtschaftlichen Strukturen würde zudem der Bedarf an Weiterbildungsmaßnahmen steigen: „Ehemals stark regulierte Bereiche wie etwa der Luftverkehr, die ­Telekommunikation oder der Bildungsbereich sind inzwischen ebenso dem Wettbewerb ausgesetzt.“ „Früher hatte unser Lehrgang ­Werbung und Verkauf eine Monopolstellung – heute gibt es mindestens 35 Angebote ähnlicher Art“, fügt Schweiger hinzu. Anbieter von Weiterbildungsangeboten müssten da10 kompetent

her selbst gutes Marketing betreiben, Wie findet man nun die geeignete um ihre Lehrangebote entsprechend Aus- oder Fortbildungsmaßnahme? positionieren zu können. Altmann rät zu einem Vierpunkteprogramm: „Zuerst sollten Sie die Durchblick verschaffen. Wer ­eine ­inhaltliche Schiene beachten. ­UnterAus- oder Weiterbildung im Marke- nehmenskommunikation ­ etwa kortingsektor anstrebt, steht ­ also ­ einer respondiert zwar mit Marketing, ist Fülle von Angeboten gegenüber. Be- aber doch nur ein Teilaspekt. Oder reits in höherbildenden Schulen wie hat der Lehrgang explizit Marketing Handelsakademien kann Marke- im Blickfeld, bei dem es darum geht,

Bildungsinstitutionen sind selbst bereits Markenträger. ting als Spezialisierung gewählt werden. Universitäten wie Fachhochschulen ermöglichen eine fundierte Ausbildung, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten in der Lehre. Postgraduale Lehrgänge setzen auf Generalistenfortbildung wie Spezialistentum in Sachen Marketing und Verkauf. Doch nicht nur auf akademischem Niveau sind Fortbildungsmaßnahmen an zahlreichen Instituten zu buchen: Wifi, bfi oder Volkshochschule bieten Kurse rund um das Thema Marketing, Werbung und Public Relations.

Märkte und die Preispolitik zu verstehen? Dann sollte man einen Unterschied zwischen Vollzeitstudium und berufsbegleitenden Angeboten machen. Ein Vollzeitstudium spricht eher Einsteiger an, jene mit Berufserfahrung wollen ihr vorhandenes Wissen erweitern. Das führt dann auch zum dritten Punkt in der Auswahl: das Format. Möchte ich eine breite Grundausbildung oder eine Spezialisierung? Und schließlich stellt sich für viele die Frage, ob ein akademischer Abschluss vonnöten ist oder auch ein qualitatives Zertifikat den

persönlichen wie beruflichen Ansprüchen gerecht wird.“ Wenn Quantität im Spiel ist, punktet bekanntlich die Qualität. Universitäten und Institutionen sind inzwischen selbst als Markenträger zu verstehen, deren Name im besten Fall für ein ausgezeichnetes Netzwerk, hohe Reputation und renommierte Lehrende steht. Außerdem unterscheiden sie sich in ihren Lehrmeinungen, auch wenn „es grundsätzlich einheitliche Methoden und Instrumente im Marketing gibt“, ist Altmann überzeugt. „Welches Denkmuster dahintersteckt, kann man wahrscheinlich erst bei der Vermittlung erkennen. Dann sollte der Student aber im Unterricht die unterschiedlichen Sichtweisen einfordern dürfen. Schließlich gibt es nicht nur die eine Wahrheit im Marketing.“

Adäquat umsetzen. Schweiger fordert die Absolventen von Marketinglehrgängen auf, ihr Wissen adäquat in die Praxis umzusetzen. „Die Studenten bekommen auf der Universität nicht nur die Theorie mit, sondern einen Tank voll Möglichkeiten, aus dem sie in der Praxis schöpfen können. Ein Marketingverantwortlicher muss immer am Ball bleiben.“ n

F o t o : F o t o l i a / D i m i t r i j e Pa u n o v i c

�� viel Doppelgleisigkeit zur Folge. Nun


Berufsbild. Die strenge Trennung von Marketing und Verkauf früherer Tage hat sich nicht bewährt. Heute fließen beide Bereiche zusammen.

new MbA in It & business Process Der einzige Management BA mit M

Master your processes. And connect It & business.

Content!

Sind Sie eher technisch oder betriebswirtschaftlich orientiert? Wir sorgen mit dem Professional MBA in IT & Business Process Management dafür, dass Sie zukünftig auf beiden Beinen stehen. Information: business-school-vienna@sap.com MBA jointly offered with

the bes t kn owledge for you

Albrechtsbergergasse 1 | 3400 Klosterneuburg | T: +43/2243/370 80-0

www.business-school-vienna.com

aUSWaHL MarkEtING aUS- UND WEItErBILDUNG: universitÄtslehrGanG GloBal marketinG manaGement (mBa) Johannes kepler Universität Linz www.marketing.jku.at

WO WISSEN WIRKT STUDIEREN

an der Fachhochschule Salzburg

lehrGanG marketinG soWie unternehmenskommunikation soWie General manaGement eXecutive (mBa) Management Center Innsbruck (MCI) www.mci.edu

F o t o : F o t o l i a / D i m i t r i j e Pa u n o v i c

universitÄtslehrGanG WerBunG unD verkauF Wirtschaftsuniversität Wien www.werbelehrgang.at

Vielfältiges Studienangebot

kolleG an hanDelsakaDemien schWerPunkt marketinG Dauer zwei bis drei Jahre angebot an zahlreichen österreichischen Handelsakademien

Absolut praxisorientiert

BeruFsFÖrDerunGsinstitut akaDemie FÜr inteGrierte kommunikation Lehrgang in vier Semestern www.bfi-wien.or.at

Auslandssemester weltweit

Modernste Ausstattung Top Berufsaussichten

www.fh-salzburg.ac.at +43-(0)50-2211-0 kompetent

11


Wiedergeburt eines Handlungsreisenden Lang verpönt, jetzt im Aufwind: Der Beruf des Verkäufers erlebt ein neues Hoch. t e x t: pa m e l a K r u m p h u b e r

An der Haustür. Das Imageproblem des Berufsfeldes hat vor allem ­historische Gründe. 12 kompetent


fOtO: fOtOlIA/ mArtINA berG

S

ogar bis in die Literatur hat er es geschafft. Arthur Miller setzte dem Verkäufer alter Schule in der Figur des Willy Loman ein berührendes literarisches Denkmal. Große Träume, wenig Geld, ein Leben auf Achse und zum Schluss, wenn die Strahlkraft verbraucht ist, der Selbstmord. „Der Tod eines Handlungsreisenden“ ist ein Drama von fast biblischem Ausmaß. Zum Glück sieht die berufliche Realität von Verkaufsmitarbeitern ganz anders aus. In den letzten Jahren hat der lang verpönte Beruf des Verkäufers nämlich langsam an Prestige gewonnen. Freilich unter anderem Namen: Key-Account-Manager, Salesmanager, vielleicht auch Kundenberater heißt er heute und hat mit dem Staubsaugervertreter oder Autoverkäufer früherer Zeiten nichts mehr zu tun. Besonders im Verkauf B2B, also „Business to Business“, von Firma zu Firma, braucht es qualifizierte Fachleute, die ihre Produkte verstehen und den Markt kennen. „Ein Key-Accounter ist ein hochspezialisierter, internatio-

Master your vision. And sharpen it.

nal tätiger Fachmann im Vertrieb, der auf Geschäftsführerebene verhandelt“, bringt es Hans Bachinger, Gründer und Leiter der Trainings- und Beratungsfirma „Menschen im Vertrieb“, auf den Punkt.

ger leitet die Studiengänge: „B2B und Sales wurde im akademischen Bereich tatsächlich noch wenig behandelt. In den letzten Jahren tut sich in der Hinsicht aber mehr, weil der Markt es erforderlich gemacht hat.“ Denn die Anforderungen an AußenProfessionalisierung. Die Pro- dienstmitarbeiter sind gestiegen: „Es fessionalisierung des Berufs einer- geht nicht mehr nur um den reinen seits und die dahinterstehende Ausbildung andererseits gehen dabei Hand in Hand. „Das Imageproblem des Berufsfeldes hat vor allem historische Gründe“, sagt Barbara Stöttinger, akademische Leiterin des Professional MBA in Marketing & Sales Verkauf. Der Kunde sucht Gesamtlöder WU Executive Academy. „Früher sungen, Beratung und Service. Das hieß es, im Verkauf bekäme wirklich hat den Beruf sehr aufgewertet und jeder einen Job. Bis heute gibt es, im anspruchsvoll gemacht.“ Unterschied zum Marketing, nur wenige Angebote für hochwertige aka- Karrierechancen. Gleichzeitig demische Ausbildungen im Sales.“ müssen aber vor allem die TeilnehErst langsam schließt sich die Lücke: mer der Vollzeitvariante des BacheAn den FHWien-Studiengängen der lor erst zum Verkauf hingeführt werWKW wurde beispielsweise der seit den: „Das Marketing ist für viele der 1997 bestehende Diplomstudiengang Anreiz, sich für den Studiengang zu „Marketing- und Salesmanagement“ bewerben. Sie wissen nicht, welche im Vorjahr auf das Bachelor-Master- Aufgabe Sales im Unternehmen hat. Modell umgestellt. Anna Humenber- Wenn man dann aber auch noch auf-

zeigt, dass man in diesem Beruf viel unterwegs ist und gute Karrierechancen hat, wird es interessant für sie.“ Zwar wird ein Absolvent im Alter von 21 oder 22 Jahren kaum gleich „an die Front geschickt“, wie es so schön heißt. Aber nach ersten Schritten im Innendienst wird er schnell zur Mitbetreuung von Kunden herangezo-

„Studenten finden Verkauf einfach unsexy.“

NIklAs trIpOlD, VbC

gen und wächst im Idealfall in seine Aufgabe hinein. Humenberger: „Man muss Fachkompetenz ausstrahlen und gegenüber dem Kunden das Unternehmen repräsentieren. Manche bringen das sogar schon mit 21 mit.“ Der Bedarf an qualifizierten Salesmitarbeitern ist jedenfalls groß. Am Campus 02 in Graz startet im Herbst 2009 der neue Master in „Sales Management“, die FH Wr. Neustadt bietet ebenfalls einen Master in „Marktkommunikation und Vertrieb“. Und obwohl sich Hannes Hofstadler, Stu- ��

Executive MBA part-time 2 degrees, 3 continents,14 months Double degree: · Vienna University of Economics and Business · University of Minnesota, USA Field studies: USA, Asia, CEE Duration: 14 months, only 40 days ‘off-the-job’ Next Start: April 2009 Contact: Regine.Eitelboes@wu-wien.ac.at +43 1 313 36 4327 www.executiveacademy.at/emba “ Especially in the highly competitive and innovation-driven IT- and telecommunications industry, it was very difficult to fi nd an MBA program to suit my ambitious educational needs as a senior manager. The didactic design, international focus of the program and outstanding faculty sustainably enriched my professional career. Being triple accredited, the Executive MBA is one of the finest MBA programs worldwide.” Jochen Borenich, Executive MBA Class 2005 Member of the Management Board, T-Systems Austria

kompetent

13


Sales Management“ an der FH Oberösterreich Campus Steyr, wie alle anderen über großes Interesse der Studenten freuen kann, meint auch er: „Das Berufsbild hat sich zwar dramatisch gewandelt, aber wir leiden noch immer unter der Assoziation mit dem Staubsaugerverkäufer.“ Niklas Tripold, Gründer und Geschäftsführer des VerkaufsberaterInnencollegs VBC in Mödling, skizziert die Dimen-

mationen bis zur Schnittstelle zwischen Unternehmen und Kunden – das macht den Beruf so hochwertig.“ Auch die geforderten Kompetenzen sind weit gefächert. Solides Zeit- und Selbstmanagement gehört ebenso zum Rüstzeug eines Vertrieblers, wie er Gesprächsführung und Verkaufstechnik beherrschen, eine gute Beziehung zum Kunden aufbauen und sich selbst immer wieder motivieren können muss. Tripold: „Die meis-

„Im Sales warten die attraktiveren Jobangebote.“ bArbArA stÖttINGer, Wu exeCutIVe ACADemY

sionen: „Der Verkauf steht viel besser da als noch vor zehn Jahren. Trotzdem wünschen sich mehr als 80 Prozent der Betriebswirtschaftsabsolventen einen Job im Marketing, nur vier Prozent im Verkauf. Studenten finden Verkauf einfach unsexy.“

Vielschichtiger Beruf. Dabei ist der Beruf sehr vielschichtig und fordert die gesamte Persönlichkeit, sagt Elisabeth Strohmaier, Inhaberin und Geschäftsführerin von Unitis Training: „Ich war selbst mit ganzem Herzen Verkäuferin. Man hat so viele Rollen: Vom Seelentröster bei Rekla14 kompetent

ten Verkäufer haben mehr oder ein Vielfaches mehr an Kunden, als sie in ihrer Arbeitszeit bewältigen können. Erfolgreich sind die, die zur richtigen Zeit beim richtigen Kunden sind. Vom guten Schmäh allein, wie es noch in den 80er-Jahren war, kann man heute nicht mehr leben.“ Das hat auch damit zu tun, dass der Verkaufsinnendienst in vielen Unternehmen wegrationalisiert wurde. Tripold: „Früher hatte ein Außendienstler eine Armada von Innendienstmitarbeitern. Heute ist es umgekehrt, eine Mitarbeiterin im Büro ist für zehn Außendienstler zuständig.“ Termin-

verwaltung, Datenpflege, all das ge- zu viel Talent auch schädlich sein hört heute zu den Aufgaben des Ver- könne: „Es gibt Menschen, die betretriebsmitarbeiters. ten ein Zimmer und alle lächeln. Wer es beim Kontakt so leicht hat, muss Talent und Ausbildung. Trotz- sich sehr zusammenreißen, um dem hält sich hartnäckig das Vor- trotzdem konsequent zu arbeiten. urteil, man könne verkaufen nicht Denn der Job ist hochgradig struktulernen, sondern müsse es in die Wie- riert und prozessorientiert, und ich ge gelegt bekommen haben. Auch habe oft beobachtet, dass weniger Bachinger ist überzeugt, dass man talentierte Verkäufer, die den Beruf ein gewisses Talent mitbringen muss. von der Pike auf lernen, langfristig Das bedeutet aber nicht, dass ein erfolgreicher sind.“ flottes Mundwerk unbedingte Voraussetzung ist. Er unterscheidet zwei Quatschkopf hat ausgedient. Typen: den „Farmer“, also Bauer oder Das wissen mittlerweile auch die PerLandwirt, und den „Hunter“, den sonalabteilungen. Tripold: „In den Jäger. Bachinger: „Der Farmer ist der 80er-Jahren suchte man den Sonnyklassische Kundenbetreuer. Er baut boy und Vielredner. Heute sind andeeine langfristige Kundenbeziehung re Qualifikationen gefragt, vor allem auf und ist in der Neukundenakquise hohes Know-how in der Kommuniweniger stark. Der Hunter hingegen kation.“ Für Strohmaier ist vor allem geht gern und aktiv hinaus zum Kun- die richtige Fragetechnik entscheiden und kommt auch schnell zum dend – egal in welcher Branche: „Der Abschluss.“ Welcher Typ ein Inter- Kunde möchte als Erstes nach seinen essent ist und ob er das Potenzial Wünschen gefragt werden. Ein Verhat, ein erfolgreicher Verkäufer zu käufer, der verstanden hat, dass diese werden, testet Bachinger mit spe- Berdarfserhebung vor der Produktziellen Fragen. Eine davon: Kön- präsentation kommt, ist ein guter nen Sie mir eine ganz peinliche Fra- Verkäufer.“ Dann können die schönsge stellen? „Ein Hunter wird darauf ten Karrieren entstehen. „Wir sehen, mit einer Frage reagieren, die einem dass viele erfolgreiche Marketingdie Schuhe auszieht. Und das ist gut leiter aus dem Sales kommen“, sagt so, denn wenn er herumdruckst, hat Stöttinger. „Außerdem warten im er im Verkaufsgespräch vielleicht Sales die attraktiveren Jobangebote – ebensolche Probleme, den Preis zu schließlich ist das der Bereich, in dem nennen.“ Tripold betont sogar, dass das Geld verdient wird.“ n

fOtOs: fOtOlIA/ eNDOstOCk, pressmAster

�� diengangsleiter des Bachelor „Global


beratung. Erfolgreiche Verkäufer finden heraus, was der Kunde wirklich braucht.

AuSWAHL AuS- uNd WeiterbiLduNg iM SALeS fH-stuDIeNGäNGe für Sales gibt es u. a. am Campus 02 in graz, an den FHWien-Studiengängen der WKW, an der FH Wr. Neustadt und der FH Oberösterreich Campus Steyr. in anderen betriebswirtschaftlichen Studiengängen kann man zumindest einen Schwerpunkt auf Sales legen. www.campus02.at, www.fh-wien.ac.at, www.fhwn. ac.at, www.fh-ooe.at/campus-steyr/ eIN prOfessIONAl mbA für Marketing & Sales wird u. a. an der Wu executive Academy angeboten. http://www.executiveacademy.at/pmba_ms VerkAuf 2009 der erste Österreichische Verkaufskongress des Wifi Management Forums findet am 19. und 20. Februar 2009 statt. http://www.wifiwien.at/wmf/

Bei Sicherheit kommt es nicht vorrangig darauf an, wie die äußeren Umstände sind, sondern wie Sie diesen begegnen.

fOtOs: fOtOlIA/ eNDOstOCk, pressmAster

Werden Sie Mitglied der Strategic Community.

www.stratfuelg.gv.at

Foto: ©iStockphoto.com/BeholdingEye


„In meiner Generation gab es die

FREIHEIT“

Das Beste beider Welten: HANS MOSER war zuerst Universitätsrektor und leitet jetzt die FH Kufstein.

Neubeginn Hans Moser (rechts und ganz rechts) hat als Rektor zusammen mit Geschäftsführer Kurt Kienast (links) nach einer schweren Krise die Leitung der FH Kufstein übernommen.

S

eit März dieses Jahres steht Hans Moser, emeritierter Germanist und langjähriger Rektor der Universität Innsbruck, der Fachhochschule Kufstein als Rektor vor. Er kennt sowohl die Universität als auch die Fachhochschule von innen – samt ihren Stärken und Schwächen.

Herr Moser, Sie sind jetzt ein halbes Jahr im Amt. Lang genug, um diese zwei Bildungsinstitutionen vergleichen zu können? Hans Moser: Um die Bildungsinstitutionen ganz allgemein zu vergleichen, ist es vermutlich genug. Obwohl ich insofern einschränken muss, als die UNIV.-PROF. DR. HANS MOSER Fachhochschulen in Österreich nicht alle ganz gleich aufgestellt sind. Da gibt es nach meinen bisherigen BeGeboren 1939, aufgewachsen in obachtungen schon deutliche StandKufstein, Studium der Germanisortunterschiede. Aber ich denke, der tik, Romanistik und Philosophie in Innsbruck, Promotion 1962. Seit Grundzug ist im Großen und Ganzen 1981 ordentlicher Universitätsprogleich: Eine Universität ist nach Disfessor, 1983 Dekan der Geisteswis- ziplinen, die sich im Wesentlichen in Instituten abbilden, strukturiert. Das senschaftlichen, ab 2003 der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen heißt, Universitäten haben zunächst Fakultät der Universität Innsbruck. sicherzustellen, dass die Forschung in den einzelnen Disziplinen funkti1991–1995 sowie 1998–2003 und oniert, davon ist die Lehre in diesen 2004 Rektor der Universität Innsbruck. Disziplinen abgeleitet. Die Fachhochschulen haben ein anderes OrganiSeit April 2008 Rektor der Fachsations- oder Strukturzentrum: Wir hochschule Kufstein Tirol. 16 KOMPETENT

haben hier keine Institute, sondern Studiengänge, auf die hin alles orientiert ist. Auch die angewandte Forschung, die hier betrieben wird, ist auf diese Mitte bezogen. Wie geht es Ihnen als an der Uni sozialisierter Mensch mit der Orientierung der FH an der Wirtschaft? In dieser direkten Orientierung liegt natürlich auch eine gewisse Gefahr. Der Vorteil der Universitätsausbildung liegt dem gegenüber darin, dass man versucht, tief in eine wissenschaftliche Disziplin einzuführen – auch ins Grundsätzliche –, sodass die Anpassung an neu auftauchende Sachverhalte quasi lebenslang funktioniert oder jedenfalls leichter erfolgen kann. Ich sehe das aber relativ gelassen, weil ich glaube, dass sehr viel davon abhängt, wie die Leute nach ihrem Studium – sei es an der FH oder an der Universität – weiter an sich arbeiten und in die Aufgaben hineinwachsen. Ich denke also, dass beide Typen von Absolventen Chancen haben, erfolgreich zu sein. Ein weiterer Unterschied ist natürlich, dass an der Uni die Vorbildung für wissenschaftliche Berufe im engeren Sinn möglich ist, was an der Fachhochschule üblicherweise nur bis zum Master möglich ist.

Gibt es an den Unis noch Vorbehalte gegenüber FH-Absolventen? Es gibt schon Vorbehalte, aber in der Praxis ist man dann meist doch kulant, das gegenseitige Verständnis hat zugenommen. Mitgeholfen hat da auch die zunehmende Internationalisierung. Man ist großzügiger geworden, weil man den Wechsel über Länder- und Universitätsgrenzen hinweg als Wert schätzen gelernt hat. Wenn Sie Ihren Kindern ein Studium empfehlen müssten – ich glaube, Sie haben Kinder . . . Ja, und meine Kinder haben schon wieder Kinder (lacht). Der Älteste von ihnen macht demnächst schon Matura . . . Was würden Sie ihm empfehlen, falls er studieren möchte und sich zum Beispiel für Wirtschaft interessiert: Soll er eher an die Uni oder eher an die Fachhochschule gehen? Falls er bald in den Beruf einsteigen möchte, . . . . . . würde ich ihm die Fachhochschule empfehlen. Die Ihre natürlich. Selbstverständlich (lacht)! Wenn er aber nicht auf einen schnellen Berufseinstieg erpicht ist und sagt: Mich würde interessieren, so etwas wie Volkswirtschaft näher kennen-

FOTOS: FH KUFSTEIN TIROL

T E X T: E R I K A P I C H L E R


zulernen und intensiver zu studieren – nur als Beispiel –, dann würde ich sagen: Da bist du an einer Uni besser aufgehoben, weil du dir im Rahmen der Freifächer einen Schwerpunkt setzen kannst. Man könnte es auch anders formulieren. An den Unis hat man – offen gesagt – manchmal den Eindruck, es sei nicht so wichtig, was der Einzelne nach seinem Abschluss wirklich kann. Das ist an Unis nicht ganz selten. Ich glaube nur, dass die Unis auch anfangen, sich zu ändern – oder schon damit angefangen haben. Die Aufgabe ist allerdings nicht ganz leicht, weil Unis einen freien Studienzugang haben, der seinerseits ein hoher Wert ist. Generell ist es natürlich auch unbestritten, dass der Apparat an den Unis schwerfälliger ist. Das hängt zum Teil mit der Größe zusammen, zum Teil aber auch damit, dass Fachhochschulen in der Struktur straffer sind. Die Lehre an den Universitäten muss immer mit dem Funktionieren der Fachdisziplinen abgestimmt werden, während sie an den FH der Ausgangspunkt ist. Dazu kommt, dass die Fachhochschulen sehr darauf angewiesen sind, Studenten anzuziehen, und zwar möglichst gute. Die Unis hingegen haben die Tore offen, und da kommt, wer eben kommt. Halten Sie die angewandte Forschung an der FH der Grundlagenforschung an Universitäten für gleichwertig? An den Fachhochschulen steht die Ausbildung für ein bestimmtes Berufsfeld im Zentrum. Dafür ist es notwendig, in bestimmte Bereiche anwendungsbezogener Forschung

16. Oktober: Wirtschaft 20. Oktober: Technik FOTOS: FH KUFSTEIN TIROL

23. Oktober: Gesundheit

einzuführen und Grundsatzerkenntnisse der Wissenschaft überhaupt heranzuziehen. Dazu muss man nicht unbedingt Grundlagenforschung betreiben. Das wäre auch viel zu teuer, nicht nur in den Naturwissenschaften. Wobei die Fachhochschulen selbstverständlich auch die Chance haben, von den Möglichkeiten der Drittmittelförderung Gebrauch zu machen. Empfinden Sie das FH-Studium als verschult? Gerade in den Geisteswissenschaften, von denen Sie kommen, gab es an der Uni auch in Ihrer Generation sehr viel Freiheit. Also in meiner Generation gab es wirklich Freiheit (lacht). Eine Frei-

den sind, und ich habe übrigens generell einen sehr guten Eindruck von unseren Studierenden. Sie sind sehr zielorientiert. Als Sie an der FH Kufstein Rektor wurden, hatte diese gerade größere Turbulenzen hinter sich. Es gab umstrittene Kündigungen, studentische Bewertungen sollen manipuliert worden sein, das Image der damaligen Geschäftsführung wurde beschädigt. Was war der Grund für diese Schwierigkeiten, und was kann man tun, damit es jetzt anders wird? Ich möchte mich bewusst der Analyse der Ursachen enthalten. Man hat versucht, diese Probleme und die Reibungen, die aufgekommen

„Das FH-Studium ist relativ verschult. Aber man braucht diese Inhalte für den Beruf.“ heit übrigens, die uns Studenten manchmal überfordert hat. Aber das ist lange her. Das Studium an den Universitäten geht schon lange in die andere Richtung – im Moment vor allem durch die Einführung der Bologna-Prinzipien –, vielleicht sogar einen Schritt zu weit. Das Studium hier an den Fachhochschulen ist natürlich relativ verschult. Aber ich glaube, es ist für die Studierenden schon erträglich, weil das Ziel klar ist, und weil man einsieht: Wenn ich mich für ein bestimmtes Berufsziel fit machen will, dann brauche ich alle diese Inhalte. Ich habe schon den Eindruck, dass die Studierenden relativ zufrie-

sind, durch zwei Maßnahmen in den Griff zu bekommen. Erstens durch organisatorische, strukturelle Verbesserungen, die auch personelle Veränderungen mit sich gebracht haben. Die strukturellen Veränderungen haben darin bestanden, dass man die Fachhochschule einer Stiftung überantwortet hat. Dadurch erfüllen die Stiftungsräte eine ähnliche Funktion wie die Uni-Räte. Zweitens sollte der akademische Charakter der Institution betont werden. Was heißt das konkret? Das bedeutet eine Betonung der inneren Freiheit für die Lehre und ein

verstärktes Augenmerk auf akademische Standards. Man hat das auch nach außen sichtbar gemacht: Der Leiter des Kollegiums hieß früher Dekan, jetzt heißt er Rektor. Und man suchte einen Geschäftsführer, der auch das Amt des Vizerektors ausüben konnte, der also auch akademische Ausbildung und Befugnisse hat. Kurt Kinast, der neue Geschäftsführer, kennt das Universitätsleben von innen. Bei der Suche nach dem Rektor ist man dann an mich herangetreten und hat mich gebeten, ein bisschen mitzuhelfen, dass der Neuanfang erfolgreich verläuft. Gibt es ein bestimmtes Ziel, das Sie in Ihrer zweijährigen Amtszeit erreichen möchten? Es wäre wunderbar, wenn man am Ende sagen könnte: Jetzt hat dieses Dreieck aus der Geschäftsführung, dem Kollegium mit dem Rektor an der Spitze und dem Stiftungsrat die Form gefunden, in der es nachhaltig funktionieren kann. Dann gibt es klare inhaltliche Ziele: Wir haben eben mit den Master-Programmen angefangen. Das sind durchwegs berufsbegleitende Programme, die sich erst etablieren müssen. Da wächst unsere Klientel erst allmählich heran. Wir müssen also unser Angebot stabilisieren und in einem zweiten Schritt vielleicht auch fokussieren. Natürlich wollen wir auch unsere internationalen Beziehungen ausbauen; dieses Markenzeichen wollen wir sorgsam pflegen. Und was schwebt Ihnen für die Zeit nach der Fachhochschule vor? Rosen züchten und noch einiges wissenschaftlich nacharbeiten, was liegen geblieben ist. Die Zeit wird langsam knapp. n

Studieren probieren an der Fachhochschule Wiener Neustadt > Be a student for one day. > www.fhwn.ac.at/studierenprobieren

Fachhochschule Wiener Neustadt 02622 | 89 084 - 0 office@fhwn.ac.at www.fhwn.ac.at

KOMPETENT

17


Durcheinander. Ein systematischer Überblick über die angebotenen Titel und die dafür nötigen Qualifikationen steht noch aus.

18 kompetent


E

s scheint fast banal, nach dem Wert eines Bachelor als Basis für künftige Weiterbildung zu fragen. „Groß“, antworten jene, die auf akademischer Ebene agieren. Und wirft man einen Blick auf das Fortbildungsangebot von Universitäten und Fachhochschulen, geht ohne ein abgeschlossenes Studium – und das ist ein Bachelor ja – gar nichts. Einen der 27 verschiedenen Bachelor- oder Bakkalaureatstitel steuern derzeit mehr als 100.000 Studenten an heimischen Universitäten und Fachhochschulen an. Und dann? Derzeit finalisiert die Österreichische Qualitätssicherungsagentur AQA eine Studie zur Entwicklung und Umsetzung von Bachelor-Studienprogrammen hinsichtlich der beruflichen Relevanz: „Ich kann sagen: Viele Unis hoffen, dass ihre Bachelors nicht sofort zum Master-Studium übergehen, sondern vorerst ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln“, sagt AQA-Projektleiterin Barbara Birke. Macht man dann auch den Master auf seiner Alma Mater, wird die Fort- und Weiterbildung praktisch institutionalisiert, weil diese Studien auf dem Wissen der ersten drei Jahre aufbauen. „Das Bachelor-Studium ist seinem Charakter nach sehr breit aufgestellt. Wer sich spezialisieren will oder muss, macht den Master“, erklärt Birke.

FOTO: FOTOLIA/ PRESSMASTER

Breite Basis. An der Fachhochschule Vorarlberg beispielsweise könnte das so aussehen, dass ein Student seinen Bachelor in Betriebswirtschaft macht und sich dann nach einigen Jahren der Berufstätigkeit spezialisiert. Die FH Vorarlberg bietet dazu die Master-Studiengänge „Business Process Engineering“, „Controlling & Finance“ oder „International Marketing & Sales“ an: „Der Bachelor ist als erste berufsqualifizierende Basis und Voraussetzung für ein Master-Studium sinnvoll. Wer die Chance ergreift und nach dem Bachelor in den Beruf einsteigt, kann sich in der Praxis orientieren. Er wird seine Stärken ausloten, aktuelle Tendenzen des Arbeitsmarktes erkennen und schließlich zielgerichtet mit einem Master-Studium seine berufliche Zukunft ge-

stalten“, erklärt Hans-Jürgen Lofner, Leiter der Weiterbildung an der FH. Den Durchmarsch von Tag eins des Studiums bis zum Master, Magister, Diplom oder Doktor empfiehlt Barbara Birke von der AQA dann, „wenn man eine wissenschaftliche, universitäre Karriere anstrebt oder in die Forschungsabteilung eines Unternehmens wechseln möchte. Vor allem in den Naturwissenschaften wird das die Regel bleiben.“

Titelflut. Doch in einem Land wie Österreich, das mit kolportierten 1000 Varianten seinen Titelreichtum zelebriert wie kaum ein anderes, hat man in Sachen renommierter Weiterbildung die Qual der Wahl – selbst mit Bachelor-Abschluss in der Tasche. Denn verwirrenderweise unterscheidet man in Österreich zwischen Master-Graden und Mas-ter-graden. „Master-Grade in der Weiterbildung sind akademische Grade auf der Grundlage einer abgeschlossenen spezialisierten Ausbildung (Weiterbildung) mit starkem Berufsbezug, für die seinerseits ein abgeschlossenes Bakkalaureatsstudium, Diplomstudium oder Magisterstudium beziehungsweise eine gleichwertige Qualifikation Zulassungsvoraussetzung ist. Die Master-Grade in der Weiterbildung sind nicht identisch mit den MasterGraden aufgrund des Abschlusses ordentlicher Studien (Master-Studien), auch wenn sie zum Teil denselben Wortlaut haben“, heißt es auf der Website des Bundesminis-teriums für Wissenschaft und Forschung. Das bedeutet also, dass ein Masterstudium an einer Universität oder Fachhochschule gleichzeitig ordentliches Studium oder Weiterbildungsstudium ist oder sein kann. An der Johannes Kepler Universität in Linz zum Beispiel könnte eine Studentin im Fach „Wirtschaftspädagogik“ ihren Bachelor machen, einige Jahre eine Lehr- und Organisationstätigkeit im Bildungsbereich eines Unternehmens ausüben und dann den Universitätslehrgang „Mediation und Konfliktmanagement“ absolvieren. Der dazugehörige Titel: Professional Master of Mediation PMM. In diesem Fall hätte die Studentin den „ordentlichen“ Master übersprungen. Der MBA ��

Bachelor,

MASTER oder mehr

Der Bachelor ist die Grundlage für das Master-Studium, so will es die BolognaArchitektur. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Was man braucht, um zu welchem TITEL zu kommen. T E X T: C L A U D I A D A B R I N G E R

erlebnis studium

r 08

vembe

29. No

Business Export-Oriented Management Tourism & Leisure Management Gesundheitsmanagement Unternehmensführung & E-Business Management

Health Physiotherapie Hebammen Advanced Nursing Practice

Life Sciences Medical & Pharmaceutical Biotechnology

www.fh-krems.ac.at kompetent

19


Flexibilität. Zu manchen Master-Studien wird man auch ohne Bachelor-Abschluss zugelassen. Beispiel: Hebammen können „Pädagogik in Gesundheitsberufen“ studieren.

„Generic Management“ an der Montanuniversität Leoben wiederum setzt klar voraus: „Die Zulassung erfordert den Nachweis eines akademischen Abschlusses (mindestens Bakkalaureatsstudium) einer technischen, naturwissenschaftlichen, montanistischen, sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen, medizinischen oder

„Bildungseinrichtungen werden Wege ebnen.“ C O R N E L I A PA S S E R

juristischen Studienrichtung oder den Nachweis des Abschlusses eines gleichwertigen ausländischen Bakkalaureatsstudiums. Zusätzlich ist eine der Ausbildung entsprechende Berufspraxis im Ausmaß von mindestens zwei Jahren zu belegen.“ 88 unterschiedliche Master-Grade gibt es, vom Master der Naturwissenschaften über den Master of Light and Lightning bis hin zum Master in Coaching.

Bachelor – oder etwas anderes. Grundsätzlich kann man sagen, dass Universitäten und Fachhochschulen bei weiterführenden Master-Programmen durchwegs ei20 kompetent

nen Bachelor-Abschluss erwarten. Ausnahmen gibt es insofern, dass Alternativen zugelassen werden. Beispiel: Lehrgang für Weiterbildung „Pädagogik in Gesundheitsberufen“ am Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol fhg. Diesen Master erhält auch, wer statt eines Bachelor als Basis einen Abschluss einer Ausbildung in einem gehobenen medizinisch-technischen Dienst oder als Hebamme an einer inländischen oder anerkannten ausländischen postsekundären Bildungseinrichtung vorweisen kann. Und auch an der Donau-Universität Krems drückt man beispielsweise beim Master-Studiengang „Musikmanagement“ ein Auge zu, wenn der Bewerber eine mit Uni- oder FH-Abschluss gleichzusetzende Qualifikation oder berufliche Praxis vorweisen kann. „Gerade unter Musikern ist die Quote an Studienabbrechern groß. Das wollen wir bei der Auswahl der Bewerber bedenken“, sagt Gerhard Gensch, Leiter des Departments für Arts und Management. Individuallösungen werde es immer geben müssen, „vor allem, wenn zu Bachelor-Studien noch keine direkt passenden Master-Programme existieren. Schwierigkeiten wird es in der

Anerkennung von Vorbildungen in einer vielfältiger werdenden Bildungslandschaft auch immer wieder geben. Ich denke aber, dass die Bildungseinrichtungen hier eher Chancen erkennen werden, Studieninteressierte zu erreichen, und ihnen deshalb auch Wege ebnen werden“, sagt Cornelia Passer, Berufsberaterin am Zukunftszentrum Tirol. Sie schließt nicht aus, dass es für den Einzelnen trotzdem manchmal zeitverzögernde Zwischenschritte geben wird.

Grundwissen und Sozialkompetenz. Doch das scheint ohnehin im Sinne von Universitäten und der Wirtschaft zu sein. Eine Studie der Wirtschaftskammer Österreich unter dem Titel „Bachelor Neu und der Arbeitsmarkt“ aus dem vergangenen Jahr zeigt: Die Unternehmer wünschen sich beim Bachelor Grundwissen und soziale Kompetenz. „So sind die Absolventen gut gerüstet für die weiterführende Ausbildung im Unternehmen“, erklärt Michael Landertshammer, Leiter der bildungspolitischen Abteilung in der Wirtschaftskammer Österreich. Und da laut Studie 40 Prozent der Betriebe die akademische Weiterbildung ih-

FOTO: FOTOLIA/ MARC DIETRICH

��


rer Mitarbeiter befürworten und ein Fünftel der Unternehmen das auch aktiv unterstützt – etwa durch reduzierte Arbeitszeit oder finanziell –, scheint dem lebenslangen Lernen nichts mehr im Wege zu stehen.

sich erkundigen könne, sagt Landertshammer. Der Weiterbildungswillige muss aber zuallererst wissen, was er will. Denn schließlich gibt es auch Master-Programme, die keinen Master-Abschluss nach sich ziehen. So werden Qualitätsunterschiede. Wer nicht beispielsweise beim „Key Account auf seiner Alma Mater weitermachen Management Master Programm“ des will, muss sich allerdings die Frage nach der Qualität in Sachen Master stellen. Denn auch da gibt es Unterschiede: „Obwohl die Qualität auch bei externen Anbietern durchwegs gut ist, gibt es immer wieder solche, die als ‚Titelverkäufer‘ bezeichnet werden können“, warnt Landerts- Management Development Institute hammer. Herausfinden könne man MDI und der Executive Academy der das, wenn man einen Blick auf Koo- Wirtschaftsuniversität Wien keinerlei perationen werfe: „Manchmal sind Uni- oder FH-Grundlagen ausdrückdie meist internationalen Institute lich vorausgesetzt. Hier sind alle Mithöchst fragwürdig.“ Ordnung in den arbeiter und Führungskräfte, die Angebotswust brächte etwa die Su- für das Key-Account-Management che nach Universitäts- und Fach- (KAM) vorbereitet werden, am richhochschulrankings, nationalen und tigen Platz, ebenso wie Key-Accountinternationalen Akkreditierungen Manager, die ihre Tätigkeit optimieund Alumni-Clubs, bei denen man ren wollen, oder KAM-Teams, die ihr

Zusammenspiel und das KAM verbessern möchten – nicht mehr und nicht weniger. Und das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, meint Cornelia Passer: „Insgesamt scheinen mir vor allem die postgradualen Master-Programme mehr auf die Position und die praktischen Berufserfahrungen der Kandidaten zu bauen.

„Postgraduale Programme setzen auf Erfahrung.“

C O R N E L I A PA S S E R

Somit spielen andere Zielgruppenkriterien eine größere Rolle als die akademische Vorbildung.“

„Bachelor professional“. Das würde wiederum einer vielleicht bald neuen Gruppe von Bachelors entgegenkommen: Der Verband betrieblicher Führungskräfte fordert nämlich seit Jahren den „Bachelor professional“ für Absolventen von dreijährigen

open house.

Die unternehmerische hochschule® mci mAnAGement center innsBrucK

* ab 2010 I ** geplant 2011 mit punktuellem Englischanteil

I I

BAchelorstuD i u m

www.mci.e D u/oPenhouse

I

Sprache: D = Deutsch, E = Englisch, D & E = Deutsch mit nennenswertem Englischanteil, D (E) = Deutsch

executive education. VZ

BB

A Bs c h l u s s

s e m.

General Management Executive MBA Master of Science in Management MSc LL.M. Internationales Wirtschafts- & Steuerrecht

MBA MSc LL.M.

4 4 4

m A n A Ge m e n t- le h rG ä n Ge

sem.

mB A

A Bs c h l u s s

s e m.

BA

6

Management & Recht

BA

6

Mechatronik / Schwerpunkt Maschinenbau

BSc

6

Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement

BA

6

Soziale Arbeit

BA

6

Tourismus- & Freizeitwirtschaft

BA

6

Umwelt-, Verfahrens- & Biotechnologie

BSc

6

Banking & Finance

2

Umwelt-, Verfahrens- & Regelungstechnik

BSc

6

Controlling

2

A Bs c h l u s s

s e m.

Entrepreneurship & Tourismus

MA

4

International Business & Law (ab 2010)

MA

International Health Care Management

Management, Communication & IT

e x e c u t iVe mAs t e r s t u Di u m

General Management

2

Innovationsmanagement

2

International Management

1

Management, Psychologie & Leadership

1

4

Marketing

2

MA

4

Patent- & Lizenzmanagement

1

Management, Communication & IT (ab 2010)

MA

4

Personalmanagement

2

Maschinenbau & Mechatronik (geplant ab 2011)

MSc

4

Tourismus- & Freizeitmanagement

2

Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -management (ab 2010)

MA

4

Unternehmenskommunikation

2

Umwelt-, Verfahrens- & Biotechnologie

MSc

4

Wirtschafts- & Unternehmensrecht

2

Wirtschaftsingenieurwesen (ab 2010)

MSc

4

A Bs c h l u s s

s e m.

Mag. (FH)

8

mAsterstu D ium

FOTO: FOTOLIA/ MARC DIETRICH

31. Jänner & 28. mär Z 2009

Abschluss: BA = Bachelor of Arts, BSc = Bachelor of Science, MA = Master of Arts, MSc = Master of Science, MBA = Master of Business Administration, LL.M. = Master of Laws Zeitmodell: VZ = Vollzeit, BB = Berufsbegleitend I Bild: © Stubaier Gletscher

studium.

berufsbildenden Schulen. Werkmeister und Fachtechniker sollen nach dem positiven Abschluss von neun Jahren Grundschule, Facharbeiterprüfung, zwei Jahren Werkmeisterschule oder Fachakademie sowie mindestens zwei Jahren Berufserfahrung diesen Titel bekommen. Im „European Credit for Vocational Education And Training“, dem europäischen Kreditpunktesystem für berufliche Aus- und Weiterbildung, sollen sie Punkte im Wert von 1200 Weiterbildungsstunden erwerben können und damit den Abgängern eines dreijährigen Bachelor-Studiums gleichgestellt werden. Was also mehr denn je dringend nötig scheint, ist Überschaubarkeit im akademischen Weiterbildungssystem. „Ich vermisse in Österreich eine Hochschulkonferenz, die den kompletten tertiären Bildungssektor regelt und international koordiniert. Das ist auf akademischer Basis international durchaus üblich“, sagt Michael Landertsthammer.“ n

DiP lomstu Dium

Wirtschaft & Management

VZ

BB

VZ

BB

msc

l l. m.

anrechenbar auf

VZ

BB

mAn A G e m e n t-s e m i nAr e & F i r m e n t rAi n i n G s

Innovative Programme für Firmen & Verwaltung, Führung & Kommunikation

w w w. m c i . e d u / i n f o 6020 innsbruck / Austria, universitätsstraße 15, +43 512 2070, office@mci.edu

kompetent

21


22 kompetent


Ab nach Osten. Mit einer Managementausbildung in Osteuropa lernt man den Markt vor Ort kennen.

Neue Märkte, neues

MANAGEMENT Was MBA- und Postgraduate-Ausbildungen in OSTEUROPA bringen – und was nicht. T E X T: E R I K A P I C H L E R

F O T O : F O T O L I A / D AV I D H A R D I N G

D

ie USA und Westeuropa mögen zwar als Urkontinente des Managements gelten. Auf Know-how und Vermittlung von Managementwissen haben sie jedoch längst kein Monopol mehr. Das gilt auch für die prestigeträchtigste und kostspieligste Managementausbildungsschiene, das Postgraduate-Studium zum Master of Business Administration MBA. Detlef Kran, Autor des MBA-Guides für Mitteleuropa, langjähriger Leiter der deutschen MBA-Akkreditierungsagentur FIBAA und seit einiger Zeit selbstständiger Bildungsberater, listet die beeindruckenden Zahlen auf: Allein in den letzten zehn Jahren wurden von nordamerikanischen Business Schools zwar mehr als 700 neue Managementprogramme ins Leben gerufen, von europäischen Schulen mehr als 1500, fast die gleiche Zahl von Programmen jedoch in Asien, Südamerika, Australien und Afrika. Auch in Ost- und Südosteuropa schießen die Managementkaderschmieden seit Beginn der 90erJahre wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden. Manche der „OstBusiness-Schools“ haben sich inzwischen nicht nur innerhalb ihres Landes etabliert, sondern auch internationale Akkreditierungen erlangt und sind damit als Studienorte für MBA-Interessenten aus ganz Europa und anderen Erdteilen interessant geworden, speziell, wenn beabsichtigt ist, später im CEE-Raum tätig zu sein und sich rechtzeitig mit dessen wirtschaft-

lichen und kulturellen Gepflogenheiten vertraut zu machen. Chris Chatterton, Unternehmer aus Anchorage, Alaska, will aus diesem Grund ein MBA-Studium an der „Graduate School of Management“ im russischen St. Petersburg beginnen. „Ich plane meinen künftigen Karrierefokus in Europa, der Ukraine und Russland, die ja alle schon lange Handelspartner sind. Ich glaube daran, dass dieser Kor-

lung und speziell auch für Europa. Deshalb ist ein EMBA („Executive MBA“-Studium für Führungskräfte, Anm.) eine extrem attraktive Option für mich“, sagt der 43-Jährige.

Studium auf drei Kontinenten. Die St. Petersburger Managementschule, an der er demnächst sein Studium antritt, gilt nicht nur als beste russische Business School, sondern kann auch exzellente west-

„Unternehmen in der Region haben akuten Mangel an qualifizierten Topmanagern.“ C H R I S C H AT T E R T O N , U N T E R N E H M E R

ridor expandieren und stärker werden wird, und im Moment haben Unternehmen, die in dieser Region tätig werden wollen, noch einen akuten Mangel an qualifizierten Topmanagern.“

Russlands

Kulturmetropole.

Chatterton ist schon jetzt am osteuropäischen Markt aktiv. Er ist am Umbau und an der Erweiterung früherer ukrainischer Sowchosen beteiligt und investiert derzeit in der Ukraine in Pelletskraftwerke zur Stromerzeugung. „St. Petersburg hat lange Zeit eine zentrale Rolle in der russischen Geschichte, Kultur, Wissenschaft, Religion und Politik gespielt. Russland spielt gegenwärtig und auch künftig eine Hauptrolle in der geopolitischen Entwick-

liche Partner vorweisen: Man kooperiert mit der Pariser Eliteinstitution HEC, die im prestigeträchtigen Ranking der „Financial Times“ seit Jahren einen Spitzenrang einnimmt. Der neue „Dual Degree Executive MBA“, den die beiden Institutionen ab Jänner 2009 anbieten, bietet Absolventen den Vorteil, die Diplome beider Business Schools erwerben zu können. Innerhalb von 18 Monaten sind dafür zwölf Studienmodule auf drei Kontinenten zu absolvieren. Zwei Module finden in Paris statt, eines an der Business School der Universität Berkeley, USA, die ebenfalls zu den langjährigen Partnern zählt. Ein weiteres Modul wird an einer asiatischen Hochschule – je nach Präferenz der Teilnehmer in China, Indien oder Japan – ab- �� kompetent

23


GÜTESIEGEL

DER WEG NACH OBEN FÜHRT ÜBER EINE INTERNATIONALE MANAGEMENTAUSBILDUNG.

www.limak.at

EQUIS (EUROPEAN QUALITY IMPROVEMENT SYSTEM) Diese Akkreditierung wurde nach europaweiten Standards ausgerichtet und von der „European Foundation for Management Development“ in Brüssel eingeführt; sie erfasst die gesamte Hochschule. AACSB (ASSOCIATION TO ADVANCE COLLEGIATE SCHOOLS OF BUSINESS) Die zentrale Akkreditierungseinrichtung in den USA für MBA-Anbieter; derzeit kann auch in Westeuropa nur eine Handvoll Hochschulen auf die „amerikanische Akkreditierung“ verweisen, in Ost- und Südosteuropa noch keine einzige Institution. Allerdings werben etliche MBA-Anbieter im CEE-Raum mit AACSB, wenn ihre westliche (meist US-amerikanische) Partnerhochschule diese Akkreditierung besitzt, ohne sich selbst dem aufwendigen AACSBCheck unterzogen zu haben. AMBA (ASSOCIATION OF MBAS) Die englische Akkreditierungsagentur bewertet nicht gesamte Business Schools, sondern einzelne MBAProgramme, und dies weit über Großbritannien hinaus. Etliche osteuropäische Programme haben inzwischen das AMBA-Siegel erworben.

• Global Executive MBA • International Strategic Management Executive MBA • MSc Innovationsmanagement • MSc Management for Engineers Informieren Sie sich jetzt: www.limak.at

�� gehalten. Die restlichen acht Modu-

le samt Einführungsmodul finden an der St. Petersburger Business School statt, die mitten im Zentrum der kulturellen Hauptstadt Russlands im alten Universitätsviertel auf der Wassilij-Insel liegt. Der Löwenanteil der künftigen MBAStudierenden stammt aus den GUSStaaten Russland, Ukraine, Weiß-

„Es kam zu einer wahren Explosion der Studienangebote.“

ZEIT DER KREATIVEN

ARNOLD SCHUH, CCE COMPETENCE CENTER

IV Konferenz, 29.10.08 14.00 – 20.30 Uhr Lentos, Linz

russland und Kasachstan. Aber auch Teilnehmer aus den USA, aus Holland, Frankreich und dem Libanon sind bereits registriert. Warum haben sie sich gerade für ein Managementstudium in Russland entschieden? „Ihre Motivation ist meistens das Interesse am russischen Markt und das Kennenlernen lokaler Gegeben-

Bedeutung von Kreativität für die Entwicklung OÖ

LIMAK Bergschlößlgasse 1, A-4020 Linz Tel: ++43/732/669944-0 e-mail: limak@jku.at, www.limak.at

24 kompetent

heiten, das Sammeln von Erfahrung in Russland“, sagt Marina Bogdanova, Executive-Direktorin der Petersburger Business School. „Die ökonomische Entwicklung in unserem Raum ist derzeit so dynamisch, dass es vielen Studierenden, selbst wenn sie derzeit hier nicht beruflich zu tun haben, realistisch erscheint, in nächster Zukunft im Zuge von Globalisierungsprozessen hier tätig zu sein. Außerdem gibt es noch eine zweite Gruppe von Teilnehmern, die zwar den MBA-Grad anstrebt, gerade St. Petersburg als Studienort aber nicht wegen der beruflichen Perspektiven gewählt hat, sondern aus Faszination an der russischen Kultur.“

MBA ohne Namen. Das Interesse am kulturellen und geistigen Leben eines Landes ist für gestandene Firmenchefs allerdings nicht zwingend ein handfestes Argument, um Führungskräfte einzustellen, die an einer osteuropäischen Business School studiert haben, oder sie gar zum Studium an eine solche zu entsenden. Die meisten der neuen Kaderschmie-

FOTO: FOTOLIA/ DMYTRO HURNYTSKIY

MBA/Master Programs:


Wissensdurst und Karrierehunger? Technische Universität Wien – der kompetente Partner für Weiterbildung

FOTO: FOTOLIA/ DMYTRO HURNYTSKIY

Postgraduale MSc-Programme

den sind österreichischen, deutschen oder insgesamt westlichen Unternehmern nicht einmal dem Namen nach bekannt. Und nicht jeder Personalist hat die Zeit und das Knowhow, die Qualität eines ukrainischen, rumänischen oder russischen MBA zu überprüfen. Dass diese höchst unterschiedlich ist, zeigt nicht zuletzt die Kontaktaufnahme im Zuge journalistischer Recherche. Die meisten Business Schools sind auch am Wochenende telefonisch und auf Englisch kontaktierbar, manche bieten im ohnehin spärlichen Internetauftritt nicht einmal eine telefonische Kontaktmöglichkeit, andere reagieren auch nach einer Woche nicht auf E-Mail-Anfragen.

Liberalisierungsfolgen. Diese Diversität bestätigt Professor Arnold Schuh, der als Direktor des CEE Competence Centers der Wirtschaftsuniversität Wien an einer Schnittstelle postgradualer Ausbildungen zwischen West und Ost sitzt: „Wie in Österreich hat es auch in den meisten Reformländern der Region eine Libe-

ralisierung auf der Angebotsseite gegeben. Es kam zu einer wahren Explosion der Studienangebote auf jedem Level – speziell in Polen boomt der Markt.“ Zu den wenigen für Außenstehende wahrnehmbaren Qualitätsmerkmalen zählen zum einen westliche Partnerhochschulen. Handelt es sich dabei um führende Business Schools, kann man auch davon ausgehen, dass das Ostprogramm entsprechend hochkarätig ist. Zum anderen sind international anerkannte Akkreditierungen Indikatoren dafür, dass eine Hochschule oder ein Programm Qualitätssicherungsprozesse internationaler Agenturen durchlaufen hat. Aussagekräftig sind vor allem drei traditionsreiche Gütesiegel, deren Kombination als „Triple Crown“ jeder Business School gilt: EQUIS (für den europäischen Raum relevant), AACSB (für Amerika) und AMBA (britische Akkreditierung einzelner Programme weltweit). Abgesehen von diesen internationalen Akkreditierungsagenturen gibt es allerdings auch eine Reihe nationaler Agen- ��

Warschau. Besonders in Polen boomt der Markt an Studienangeboten.

Economics

Engineering Management

Environmental Technology & International Affairs

Immobilienmanagement & Bewertung *)

Renewable Energy in Central & Eastern Europe

Wood Based Building Design for Sustainable Urban Development (Urban Wood)

Postgraduale MBA-Programme •

Executive MBA Mergers & Acquisitions

**)

General Management MBA **)

Professional MBA Automotive Industry

Professional MBA Entrepreneurship & Innovation **)

Professional MBA Facility Management

Zertifizierte Programme •

Immobilientreuhandwesen & Liegenschaftsmanagement

Industrial Engineering

Industrial Laser Technology **) *)

TU Wien Continuing Education Center Operngasse 11 • A-1040 Wien T +43/(0)1/58801-41701 office@cec.tuwien.ac.at http://cec.tuwien.ac.at

kompetent

25


Renommee. Arbeitgeber können die Qualität eines MBA aus Osteuropa zumeist noch nicht einschätzen.

INTERNATIONAL AKKREDITIERTE OSTHOCHSCHULEN Von der EFMD European Foundation for Management Development als gesamte Hochschule akkreditierte osteuropäische Business Schools: UNIVERSITY OF LJUBLJANA, Faculty of Economics, Slowenien LEON KOZ´MIN´SKI ACADEMY of Entrepreneurship and Management, Polen

University of Graz

LL.M.-SEEI

Von der EFMD akkreditierte Einzelprogramme (EPAS): BMI – BALTIC MANAGEMENT INSTITUTE, Litauen: International Executive Master of Busi�� ness Administration (EMBA) MIRBIS – MOSCOW INTERNATIONAL HIGHER BUSINESS SCHOOL, Russland: Bachelor of Arts in International Economics and Business, Marketing, Management and Finance ST. PETERSBURG STATE UNIVERSITY, Russland: Graduate School of Management: Bachelor of Management WIELKOPOLSKA BUSINESS SCHOOL, Polen: Executive MBA Programme WUT BS – Warsaw University of Technology Business School, Polen: Executive MBA, International MBA

turen, die in den jeweiligen CEE-Ländern für Qualitätssicherung zuständig ist und dabei laut MBA-Experten Detlef Kran die Standards des Bologna-Systems erfüllt, sodass ihre Gütesiegel durchaus von Wert sind (siehe Kasten).

Viele Wege zum CEE-Experten. Die Frage, ob es zum Beispiel für österreichische Unternehmer nicht trotzdem sicherer ist, sich High Potentials aus dem CEE-Raum zu holen und ihnen eine MBA-Ausbildung hierzulande zu finanzieren, anstatt die eigenen Kräfte an eine Business School unbekannter Reputation in den Osten zu schicken, ist wohl nur im Einzelfall zu beantworten. „Die Unternehmen stellen lieber einen hervorragenden Betriebswirt ohne Osteuropa-Kenntnisse ein als einen Osteuropa-Experten ohne Ahnung von Betriebswirtschaft“, sagt Wirt-

schaftsexperte Wolfram Schrettl vom Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin in einer Online-Ausgabe der „Zeit“. Verallgemeinern lässt sich dieser Standpunkt allerdings nicht. „Speziell am Standort Wien gibt es CEEHeadquarters und Zentralen von Unternehmen mit CEE-Fokus, die an einer CEE-Vorbildung interessiert sind, das heißt, dass bei Bewerbern Ostkompetenz vorliegt – Sprachkenntnis, kulturelle Nähe, Praktika und Studienprogramme in CEE. Die wollen Mitarbeiter, die bereit sind, in die Region zu gehen. Hier kann ein guter MBA aus der Region einen Unterschied machen“, sagt Arnold Schuh. Ansonsten sei das Renommee der Business School ausschlaggebend, wobei österreichische Firmen noch immer nicht sehr „MBA-gläubig“ seien. „Selbst mit einem guten westeuropäischen MBA oder US-

MBA ab dem Rangplatz 20 gibt es da Erklärungsbedarf. Ich glaube, dass viele Arbeitgeber überfordert sind, wenn Bewerber von einer weniger bekannten Uni kommen, egal aus welchem Land, wobei aber wahrscheinlich CEE von vornherein skeptisch gesehen wird.“ Welche Schulen er selbst empfehlen würde? Schuhs Favoritenliste umfasst sieben Business Schools, darunter zwei polnische – die Warsaw School of Economics, die mit der renommierten amerikanischen Carlson School of Management kooperiert, sowie die Koz´min´ski-Business-School –, zwei ungarische – Corvinus University und Central European University –, zwei slowenische – Bled School of Management und die EUQISakkreditierte University of Ljubljana, die allerdings keine bekannten MBA-Programme offeriert – sowie die „Graduate School of Manage-

Start your legal career now!

LL.M. – Master

in South East European Law & European Integration

· Uniquely positioned in Europe – study while you are working · Additional focus on the EU’s new Member States Bulgaria and Romania · South Eastern Europe between accession and stabilisation

20080930_ANZEIGE_LLM_198x65quer.indd 1 26 kompetent

www.uni-graz.at/ulg-llm 03.10.2008 9:35:36 Uhr

F O T O : F O T O L I A / C TA C I K

INTERNATIONAL AKKREDITIERTE STUDIEN


ment“ an der Staatlichen Universität könnte in Österreich erprobte Mevon St. Petersburg als führende rus- chanismen einem anderen System sische Business School. überstülpen, ist nicht richtig.“ Ein Wissen, das Schauer auch in Was man falsch gemacht hat. seinem eigenen Unternehmen anDie erwähnte polnische Koz´min´ski- wenden kann. Denn der frühere Akademie wird zum Beispiel von Fir- Zeitungsgeschäftsführer hat sich men und Konzernen wie Coca Cola, in Kroatien inzwischen mit einer Ferrero, 3M, Auchan oder Porr be- Marketingagentur selbstständig geschickt. Die 1993 gegründete Aka- macht. Die MBA-Ausbildung war demie, die sehr bald sowohl das ihm von seinem früheren ArbeitAMBA- als auch das EQUIS-Güte- geber finanziert worden, der ihn siegel verliehen bekam, bietet wie nach Zagreb entsandt hatte, um die meisten osteuropäischen Busi- dort die Übernahme der größten Taness Schools eine MBA-Ausbildung geszeitung abzuwickeln. Profitiert in der Landessprache und eine wei- habe er jedenfalls nicht nur vom tere auf Englisch – hier ein „Euro- theoretischen Studium, sondern pean MBA“ in Kooperation mit der auch von neuen Netzwerken. Die britischen Bradford University – spe- drei MBA-Studien – die einjährige, ziell für ein internationales Publikum die zweijährige und die dreijährige an, außerdem diverse weitere Post- „Presidential“-Ausbildung –, die die graduate- und Graduate-Programme. Auch hier erklärt Sylwia Hałas-Dej, Direktorin des „Center for Executive Development“, die Motivation für ein Studium in Polen mit den Chancen, die ein junger „Emerging Market“ biete: „Das wirtschaftliche Flair der CEE-Staaten zu kennen, ist inzwischen für die Wirtschaft des Westens ein Muss geworden. International zu sein schließt inzwischen auch S Y LW I A H A Ł A S - D E J , CENTER FOR EXECUTIVE DEVELOPMENT die Kenntnis osteuropäischer Märkte ein.“ Eine Aussage, die der Kärntner Geschäftsmann Klaus Schauer nur bestätigen kann. Er absolviert ge- Bled School of Management anbierade einen dreijährigen „Presiden- tet, sind besonders international tial MBA“ an der Bled School of Ma- zusammengesetzt. Seit 1991 haben nagement in Slowenien: „Wenn man Studierende aus 41 Ländern hier als Österreicher in Ost- oder Zentral- das MBA-Studium absolviert. Zueuropa so eine Ausbildung macht, sammen mit Schauer drückten die bekommt man die Bestätigung für Schulbank „Studierende aus ganz vieles, was man richtig gemacht hat, Ex-Jugoslawien, Russland oder Chiaber auch andererseits einen Finger- na und aus unterschiedlichsten Inzeig, was man bisher falsch gemacht dustrien – von Pharmakonzernen hat. Ich habe zum Beispiel gelernt, über Autozulieferer bis zu BraueGeduld zu haben. Zu glauben, man reien und Getränkeherstellern.“ n

AKKREDITIERUNGSAGENTUREN Folgende Ost-Akkreditierungsagenturen erfüllen derzeit die Standards des Bologna-Systems an Transparenz und Validität der Akkreditierungsentscheidung (Quelle: Education Consult/Detlev Kran). TSCHECHISCHE REPUBLIK Accreditation Commission Czech Republic, Prag ESTLAND Estonian Higher Education Accreditation Center, Tallinn UNGARN HAC – Hungarian Accreditation Committee, Budapest LETTLAND HEQEC – Higher Education Quality Evaluation Centre, Riga SLOWAKISCHE REPUBLIK Accreditation Commission of the Slovak Republic, Bratislava SLOWENIEN CEEMAN. Die Leiterin dieser Agentur ist gleichzeitig Besitzerin des IEDC – Bled School of Management, Slowenien.

WEITERE CEEMAN-AKKREDITIERUNGEN

F O T O : F O T O L I A / C TA C I K

„Internationalität schließt Kenntnis osteuorpäischer Märkte ein.“

The purpose of computing is insight, not numbers. Richard Hamming (1961)

IMISP – International Management Institute St Petersburg, Russland RISEBA – Riga International School of Economics and Business Administration, Lettland LKAEM – Leon Koz´min´ski Academy of Entrepreneurship and Management, Polen ESTONIAN Business School, Estland GDANSK Foundation for Management Development, Polen MIM – Kyiv, Ukraine RIGA Business School, Lettland CAUCASUS School of Business, Georgien EUROPEAN School of Management (ESM-Tbilisi), Georgien KYIV Mohyla Business School, Ukraine ISM University of Management and Economics, Litauen.

Postgraduate Program

Interactive Visualization and Data Analysis > Certified Program > Academic Expert > Master of Science (MSc) Start: November 10, 2008 Information: Danube University Krems Department of Information and Knowledge Engineering (ike) visual-analytics@donau-uni.ac.at, P: +43 (0)2732 893-2456 www.donau-uni.ac.at/ike/visual-analytics University for Continuing Education

kompetent

Presse – Magazin Kompetent

27


LERNENDE System

Wie Unternehmen ihr Wissen erfolgreich managen und erweitern, skizziert

KATHARINA FISCHER-LEDENICE. T E X T: M A R I O N F U G L É W I C Z - B R E N

D

urch Weiterbildung verbessert der Einzelne nicht nur seine Berufsund Aufstiegschancen. Ein „Learning Leader“ als Führungskraft wird auch das intellektuelle Kapital des Unternehmens weiterentwickeln und so dessen Position auf dem Markt stärken, betont Katharina Fischer-Ledenice, Leiterin des Hernstein Instituts für Management und Leadership.

Intellektuelles Kapital. In Zukunft wird es Aufgabe der Personalverantwortlichen sein, das Lernen von Mitarbeitern und Führungskräften zu gestalten.

Coaching - Mediation - MSc - Psychotherapie

www.nlpzentrum.at

01/317 67 80

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

Staatlich anerkannte Ausbildungslehrgänge

Coaching/Lebens- und Sozialberatung (LSB) Zivilrechtsmediation z Psychotherapeutisches Propädeutikum z Psychotherapeutisches Fachspezifikum NLPt z MSc-Lehrgänge für Coaching und Mediation Coaching und Personalentwicklung z z

Förderungsmöglichkeiten in allen Bundesländern! | www.nlpzentrum.at/foerderungen |

Sie ! Gutscheine für ein n e n win e NLP-Einführungsseminar G ! | www.nlpzentrum.at/presse |

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

Rundum informiert - mit dem | www.nlpzentrum.at/info | Besuchen Sie unsere kostenlosen Info-Veranstaltungen! Nächste Termine: 12.11.2008, 09.12.2008 J

NLPt ÖTZ NLP

www.nlpzentrum.at

28 KOMPETENT

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

J

Österreichisches Trainingszentrum für Neuro-Linguistisches Programmieren und Neuro-Linguistische Psychotherapie A-1090 Wien

J

Widerhofergasse 4

J

t +43-1-317 67 80

J

f +43-1-317 67 81-22

J

info@nlpzentrum.at

Frau Fischer-Ledenice, Unternehmen investieren meistens zuerst in die Weiterbildung von Führungskräften. Ganz global gesprochen: Was sind heute deren wichtigste Kompetenzen? Katharina Fischer-Ledenice: Märkte und Unternehmen befinden sich im ständigen Wandel, und so werden auch die Kompetenzprofile von Führungskräften immer anspruchsvoller. Reflexionsbereitschaft und Dialogfähigkeit, Rollenklarheit und Verantwortungsbewusstsein sind wichtige Fähigkeiten für Chefs. In Zukunft wird es noch wichtiger als bisher sein, die jeweilig notwendige Führungs- und Managementleistung genau zu diagnostizieren. Wo liegen die zentralen Herausforderungen der nächsten Wochen und Monate? Was können Mitarbeiter autonom erledigen, wo muss ich als Führungskraft selber tätig werden? Führungskräfte können es sich heute auch nicht mehr leisten, Entscheidungen nur mit der ihnen übertragenen Macht zu treffen – die Gefolgschaft der Mitarbeiter würde dann wohl ausbleiben. Also geht es auch in scheinbar „vertrackten“ Situationen darum, Interessenlagen transparent zu machen und auf ein gemeinsames Ziel hin auszurichten. Ein Hinterfragen der Erwartungen ist oft die lohnendste Eröffnung in Gesprächen aller Art. In Unternehmen, die diese Kultur nicht haben, wird gerne projiziert, dass sich die Balken biegen. Und keiner merkt es, denn alle reden, erklären, argumentieren aus ihrer Erwartung heraus, ohne diese darzulegen. Welche Strukturen braucht ein Unternehmen, um sein intellektuelles Kapital, sein Wissen, bestmöglich zu nutzen?

Unternehmen müssen ein gut funktionierendes Wissensmanagement aufbauen, damit das entsprechende Know-how im Unternehmen erhalten bleibt. Die Entwicklung einer Organisationswissensbasis ist dabei das Herzstück. Dabei sind fünf wichtige Dimensionen zu beachten. Erstens die strategische Dimension: Jedes Unternehmen muss sich bewusst machen, welche Kompetenzen es braucht, um auf dem Markt erfolgreich und wettbewerbsfähig zu sein. Zweitens die strukturelle Dimension: Welches Wissen existiert im Unternehmen, und welche Wissensaktivitäten finden statt? Drittens die prozessuale Dimension: Lern-, Interaktions- und Transferprozesse müssen gesteuert werden, damit Wissen neu entwickelt, vernetzt und genutzt werden kann. Viertens die technologische Dimension: Know-how sollte nicht nur in den Köpfen der einzelnen Personen gespeichert sein, sondern sich auch in den elektronischen und nichtelektronischen Medien der Organisation wiederfinden. Und fünftens die kulturelle Dimension: Die Kultur eines Unternehmens umfasst Werthaltungen, Normen und Leitgedanken, die Handlungen der Mitarbeiter bewusst oder unbewusst steuern und beeinflussen. Eine Unternehmenskultur, die Wissensmanagement fördert, honoriert Spitzenleistungen ebenso, wie sie Fehler erlaubt. Welche Aufgabe hat das Personalmanagement in diesem Kontext? Die wichtigste Aufgabe besteht darin, zur größeren Unternehmensstrategie beizutragen. Personalentwickler sind nicht mehr ausschließlich individuelle Berater einzelner Personen, sondern müssen ganze Gruppen- und Hierarchie-Level im Sinne der Firmenstrategie trainieren. Wenn sich ein Unternehmen stark international ausrichtet, müssen zum Beispiel Führungskräfte und Management auf die interkulturelle Arbeit vorbereitet werden. Die große Herausforderung der Zukunft für das Personalmanagement ist meiner Meinung nach die Verzahnung von Strategie, Organisations- und Personalentwicklung.

F O T O S : H E R N S T E I N I N S T I T U T, F O T O L I A / S P E C T R A L - D E S I G N

Das


Was bedeutet das für besonders talentierte Mitarbeiter? Firmen sind ständig auf der Suche nach den besten Mitarbeitern. Das Talentmanagement ist eine weitere wichtige Aufgabe. Diese Talente zu fördern, zu entwickeln und vor allem zu halten wird zunehmend eine wichtige Aufgabe für Personalleiter. Gute Ergebnisse im Talentmanagement erzielen dabei jene Unternehmen, in denen Führungskräfte und Personalverantwortliche es gemeinsam wahrnehmen. Die Förderung von Talenten erfolgt oft durch Zuweisung besonders herausfordernder Aufgaben oder durch Entsendungen ins Ausland.

F O T O S : H E R N S T E I N I N S T I T U T, F O T O L I A / S P E C T R A L - D E S I G N

„Ein ,Learning Leader‘ sorgt für ein lernfreundliches Klima in der Organisation.“ Aber auch spezifische Trainingsangebote tragen zur Talententwicklung bei. Wobei wir auch schon beim nächsten wichtigen Punkt wären: Das Personalmanagement übernimmt in Zukunft zunehmend die Aufgabe, die Lernkompetenz von Mitarbeitern und Führungskräften zu fördern und auszubauen. Gefordert sind hier auch die Vorgesetzten, die selbst aktiv lernen und für ihre Mitarbeiter den entsprechenden Rahmen schaffen. Für international agierende Unternehmen stellt sich die Frage noch einmal anders. Welches Wissen müssen sie aufbauen? In international agierenden Unternehmen treffen unterschiedliche Landeskulturen und damit verbundene Wertvorstellungen und Verhaltensweisen aufeinander. Es gilt, Mitarbeiter zu entwickeln, die sowohl die lokalen Bedingungen und Gegebenheiten kennen als auch die interkulturelle Dimension beherrschen. Unternehmen müssen Mitarbeiter finden und halten, die bereits interkulturelle Kompetenzen vorweisen. Dabei braucht es nicht nur Lexikonwissen über fremde Kulturen, wie etwa über Geschichte, Wirtschaft, Geografie, Kultur und Sprache eines Landes, sondern auch ein Verständnis für affektive Komponenten wie Empfindungsweisen und Einstellungen. Ob man gleichzeitig die lokalen Leistungsträger und High Performer hält, ist eine wichtige strategische Personalentscheidung. Mitarbeiter, die schlecht reprodu-

zierbares Wissen und gute Beziehungen zu wichtigen Kunden, Lieferanten und Entscheidungsträgern besitzen, sind wichtige Ressourcen. Auch das Thema Expatriates (Fachkräfte, die von ihrem Arbeitgeber an ausländische Zweigstellen entsandt werden, Anm.) gewinnt an Bedeutung. Unternehmen müssen dafür einerseits entsprechend Zeit für eine Auslandsentsendung einplanen und andererseits schon frühzeitig einen geeigneten Kandidatenpool aufbauen. Und was kann ein Unternehmen beziehungsweise die Führungskraft gegen Lernmuffel tun? Die Grundkompetenz zu lernen hat jeder von uns. Sich auch zu gestatten, als Erwachsener – egal ob als Topmanager, Führungskraft oder Mitarbeiter – bewusst und aktiv zu lernen ist allerdings primär Einstellungssache. Gleiches gilt für Organisationen: Natürlich lernt eine Firma als System dauernd. Aber auch hier kann mit Bewusstheit darüber noch wirksamer vorgegangen werden. Lernkompetenz ist daher sowohl auf persönlicher Ebene als auch auf Unternehmensebene ein Schlüsselfaktor für zukünftigen Unternehmenserfolg. Kompetente Führungskräfte erkennen, wann Mitarbeiter Unterstützung brauchen, wann sie gut allein zurechtkommen, und was sie brauchen, um sich tatsächlich aufs Lernen einzulassen. Wer eine konkrete Herausforderung zu lösen hat, ist zum Lernen bereit. Lernverweigerer brauchen häufig mehr Details zum Kontext: Ziele müssen definiert, Zusammenhänge aufgezeigt, Rahmen abgesteckt werden. Ein Learning Leader sorgt dafür, dass ein lernförderliches Klima in der Organisation entsteht. In der lernenden Organisation ist es auch erlaubt, Fehler zu machen, weil man aus Fehlern lernt und Angst in Chancen verwandeln kann. Bei lernerfahrenen Mitarbeitern reicht es oft schon, wenn der Chef die richtigen Fragen stellt. Ein erfahrener Praktiker brachte es kürzlich auf den Punkt: „Man muss den Menschen nur die richtigen Fragen stellen. Die Antworten finden sie schon alleine.“ n

KATHARINA FISCHERLEDENICE Studium der Betriebswirtschaftslehre, seit 1987 als Senior Consultant und Trainerin tätig, zunächst bei Diebold Ges. m. b. H., anschließend bei Arthur D. Little International Inc., zuletzt Leiterin des Geschäftsbereiches Ganzheitliche Beratung und Prokuristin beim AVL Management- und Traininginstitut GmbH & Co KG, Neuhaus. Seit 1998 Institutsleiterin des Hernstein Instituts für Management und Leadership.

ÖPWZ Wissen, das Sie an Ihr Ziel bringt

25. Österreichisches Jahres-Intensivseminar für PersonalverrechnerInnen Alle Neuerungen aus erster Hand von den Top-Experten Österreichs! 3. – 4. November 2008 in Wien 17. – 18. November 2008 in Salzburg

Office-Tagung 2008 – Wirkungsvoll kommunizieren – Rechtssicher agieren – Motiviert handeln 4. – 5. November 2008 in Wien

Direkt zum Verkaufs-Abschluss Mit starken Argumenten noch erfolgreicher verhandeln mit Martin Limbeck 19. November 2008 in Wien

BE BOSS – Führen und Kommunizieren mit Tatjana Lackner 2. Dezember 2008 in Wien

Alle Programme und noch mehr ÖPWZ-Angebote auf www.opwz.com

Seminare, Lehrgänge, Akademien, Tagungen, Forum der Experten

KOMPETENT

29


Tipps

news Inputs

Neues Netzwerk für High Potentials Herausragende Studierende von Universitäten und Fachhochschulen können sich auf der soeben gestarteten Online-Plattform Students4excellence.at vernetzen. Sechs Unternehmen – Erste Group, McKinsey, mobilkom, OMV, Vienna Insurance Group und Wolf Theiss Rechtsanwälte – tragen die Initiative und bieten den Studierenden neben einem Mentorenprogramm auch die Möglichkeit, die jeweiligen Führungskräfte kennenzulernen. Die Plattform steht Studierenden aller Fakultäten offen. Details zu den Aufnahmebedingungen auf der Homepage www.students4excellence.at.

30 kompetent

Was tut sich auf dem Bildungsmarkt? Einige splitter aus dem Reich des Wissens und des Lernens. t e x t: Pa m e l a K r u m p h u b e r


Da fÄHrt Der zug DrüBer Der neue studiengang „eisenbahn-infrastrukturtechnik“ der fH st. Pölten ist soeben mit 44 studierenden voll ausgelastet gestartet. sowohl die bauliche als auch die systemtechnische infrastruktur werden in der ausbildung behandelt, und auch für die Verlagerung des güterverkehrs von der straße auf die schiene sind die absolventen gerüstet, sagt studiengangsleiter georg Barta. www.fhstp.ac.at

koMM in Den CluB am 13. oktober hat der neu gegründete wissenschaftsclub für Jugendliche der universität wien sein erstes treffen abgehalten. eingeladen waren junge leute zwischen 13 und 16 Jahren, die mit der forscherin ruth Müller über Bilder von wissenschaft diskutierten. ab sofort trifft sich der Club alle drei wochen, die nächsten gäste sind der experimentalphysiker anton zeilinger oder die ostasienexpertin susanne weigelin-schwiederzik. für neue Mitglieder ist noch Platz, die Mitgliedschaft ist kostenlos. www.wissenschaftsclub.at

uMweltManageMent online

stuDieren in Den nieDerlanDen Mehr als 2500 studiengänge aus den niederlanden stellt die aktualisierte website www.studychoice.nl jetzt vor, darunter auch die neuesten englischsprachigen ausbildungen wie etwa den Master „lifestyle and Chronic Disorders“ an der freien universität amsterdam. Bereits die Hälfte aller Master- und etwa 200 Bachelor-studiengänge in den niederlanden werden in englischer sprache abgehalten, die einreisebestimmungen für internationale studierende wurden 2007 erleichtert. www.studychoice.nl

Politiker BearBeiten

klassisCHe BilDung für BaCHelor obwohl die studienpläne voll sind und die zeit der studierenden knapp bemessen ist, haben 14 europäische universitäten – darunter keine aus Österreich – eine initiative für elemente klassischer Bildung in der akademischen ausbildung gestartet. Das „netzwerk kulturelle kompetenzen“ fordert, Module zu wurzeln und geschichte der europäischen kultur in die Curricula aufzunehmen, auch sollen die auswirkungen von naturwissenschaften und technik hinterfragt werden. zu schlüsselkompetenzen gehören nicht nur teamfähigkeit und office-kenntnisse, sondern auch die fähigkeit zu kritischem Denken und stringentem argumentieren. www.eunicult.eu

Lesen Hören Schreiben Sprechen Und wie gut ist Ihr Deutsch?

Das Österreichische Sprachdiplom Deutsch (ÖSD) ist ein staatlich anerkanntes standardisiertes Prüfungssystem für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Es ist als Nachweis von Deutschkenntnissen international bekannt und wird auf den Niveausstufen A1-C2 des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen angeboten.

Diplome des ÖSD Ŷ gelten an österreichischen Universitäten als Nachweis von Deutschkenntnissen bei der Zulassung zum Studium Ŷ bringen im In- und Ausland Vorteile im universitären und beruichen Bereich

Wir beraten Sie gerne ÖSD-Prüfungszentrale 1090 Wien, Althanstraße 7-9/10 01/319 33 95 • www.osd.at

Prüfungen des ÖSD Ŷ sind kommunikativ orientiert und werden für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten Ŷ werden ganzjährig kursunabhängig an lizenzierten Institutionen weltweit angeboten

MATURA?

Wenn‘s eng wird, komm zu Humboldt! • Matura ohne Zeitverlust • Keine Wiederholung bereits positiver Fächer • Kompetent und nicht teuer

AHS• HAK• HAS• Berufsreife 1041 Wien, Lothringerstraße 4

505 27 21

0 5

J AH R R

E E

FOtOs: FOtOlia/liV Friis-larseN

lobbying, die professionelle Bearbeitung von politischen akteuren, ist ein wichtiges instrument der unternehmerischen Öffentlichkeitsarbeit geworden. trotzdem herrschen noch vielfach Berührungsängste oder falsche Vorstellungen von den aufgaben und Möglichkeiten des lobbyings. am 21. und 22. oktober vermittelt das iir-training „Public affairs & lobbying“ in wien die grundlagen. www.iir.at

Internationale Prüfungen für Deutsch als Fremdsprache

2 3

Die webster university hat einen neuen studiengang im Programm: Der Master in „umweltmanagement/Ms in environmental Management“ findet nur online und vollständig in englischer sprache statt. Dank der technischen Möglichkeiten, die e-Mail und online-foren bieten, können im rahmen des fernstudiums aber sogar gruppenarbeiten durchgeführt werden. teilnahmevoraussetzung für den studiengang ist ein mit gutem notendurchschnitt abgeschlossenes universitätsstudium und ein erfolgreich absolvierter toefl-test. www.webster.ac.at

www.humboldt.at

kompetent

31


Anzeigen Div.Formate

26.09.2008

14:03 Uhr

Seite 1

S CHOLARSHIP OPPORTUNITIES

WEBSTER UNIVERSITY VIENNA Real Knowledge For Real-World Success We offer Bachelor, Master and MBA Degrees in Art, Business and Management, Information Technology, International Relations, Media Communications and Psychology.

We would like to thank our generous donors for providing the following scholarships for new Webster Vienna students: Austrian Lotteries Scholarship for Graduate Students Bank Gutmann Scholarship for Graduate Students City of Vienna Division of Cultural Affairs Scholarship for Undergraduate Students Inode Scholarship for Undergraduate Students Mautner Markhof AG Scholarship for Undergraduate Students Pfizer Austria Scholarship for Graduate Students Styria Medien AG Scholarship for Undergraduate Students UPC Austria Scholarship for Undergraduate Students

Open Information Evening, December 4, 2008, 6:00 p.m. — 8:00 p.m. Learn more about Webster University’s Undergraduate and Graduate Programs Webster University Vienna, OMV Conference Center, Berchtoldgasse 1, 1220 Vienna, Phone +43 1 269 92 93-0, info@webster.ac.at

www.webster.ac.at


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.