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ASTRONOMIE

Erst fernab großer Städte wird die Fülle der Sterne und Planeten sichtbar. Was nun fehlt ist Orientierung.

Astronomie Der Blick in den Himmel

Die Nachrichtenlage auf der Erde ist verheerend. Erholsam kann daher der Blick in den Himmel sein. Sterne sind gerade im Sommerurlaub häufig besser zu sehen als in Hamburg. Und auch da oben tut sich eine Menge.

Im Sommer ist unser Sternenhimmel nicht besser zu sehen als in der dunklen Jahreszeit. Es ist aber viel bequemer, ihn zu bewundern. Dank warmer Temperaturen und vielleicht einem Ferienhaus fern einer Großstadt kann man sich auf einer Poolliege niederlassen und wird dann bei wolkenlosem Himmel ein spektakuläres Schauspiel erleben.

Vor wenige Jahren brauchte man aber noch ein vernünftiges Fernglas oder Teleskop und einen fachkundigen Mitreisenden, um z. B. Saturn zu finden. Das ist heute anders dank Smartphones. Apps wie SkyView nutzen die Kamera des Handys, um den Nachthimmel mit Informationen aufzuladen. Wer also ein durch seine Helligkeit hervorstechendes Objekt sieht, kann nun mit einem Blick feststellen, um was es sich handelt: Mond, Stern oder etwa die ISS. Für uns besonders relevante Objekte, wie die Planeten unseres eigenen Sonnensystems, die Raumsta tion oder auch das Hubble Space Telescope sind besonders hervorgehoben.

Mittlerweile bieten Apps wie SkyView auch eine Verfolgefunktion. Objekte können angewählt werden und erscheinen dann auf ihrer Bahn. Hier ist nun regelrechtes Vor- oder Zurückspulen möglich, sodass die charakteristische Bewegung des Körpers deutlich wird.

Durch die Nutzung der App bekommt man rasch ein Gefühl für die runde Form des Planeten bzw. für die eigene Position auf dieser Kugel – wenn sich der Mond z. B. unter uns befindet.

Diese Apps sind auch eine gute Methode, um Forschungs projekte von NASA und ESA nachzuvollziehen. Eines der interessantesten ist derzeit der Flug der Sonde Parker Solar Probe. Die etwa kleinwagengroße Sonde soll eine Lücke schließen, soll das Objekt besuchen, das eine Annährung bisher durch seine physikalischen Eigenschaften unmöglich gemacht hat: die Sonne. Die Parker Solar Probe wird sich unserem Zentralgestirn bis auf 6,16 Millionen Kilometer nähern. Das klingt nach komfortablem Sicherheitsabstand. Tatsächlich aber ist es nur ein Siebtel der bisher erreichten Minimalentfernung. Der Hitzeschirm der Sonde, hinter dem alle Messinstrumente angeordnet sind, muss dann über 1.400 °C wiederstehen.

Um Hitze kreist auch eine der wichtigsten Fragen, bei deren Beantwortung die Sonde helfen soll: Warum ist die Korona der Sonne heißer als ihre Oberfläche? Während nämlich auf der Oberfläche Temperaturen von „lediglich“ 3.500 °C herrschen, heizt sich die Korona auf 15 Millionen Grad auf. Die Sonne reagiert also wie ein Feuer, das mit zunehmender Entfernung immer heißer strahlt. Scheinbar paradox und völlig ungeklärt. 2025 soll die Sonde die Minimalentfernung erreicht haben; sie funkt aber schon jetzt regelmäßig Daten zur Erde.

Unser Sternenhimmel ist also gleichermaßen schön und interessant und könnte gerade im Sommer mehr sein als bloße Dekoration.

Apps sind auch eine gute Methode, um Forschungsprojekte von NSA und ESA nachzuvollziehen.“

Künstlerische Darstellung der Parker Solar Probe

Autor: tim.holzhaeuser@kloenschnack.de Infos: www.esa.int

SIMULATION Kerbal Space Program

Wer schon immer der Direktor eines Raumfahrtprogramms sein wollte, der wird die Computersimulation „Kerbal Space Program“ lieben. Von der Personalplanung über Budgetierung bis hin zu Konstruktion und Missionsdesign ist alles möglich. Das Spiel ist eine überaus korrekte Darstellung der Raumfahrt; die Physik ist realistisch dargestellt. Die Hürden für den Spieler sind daher auch enorm. Eine weltweite Community trifft sich in Foren und auf Youtube, wo Neulinge die unverzichtbaren Tutorials gucken können. Bezugsquelle ist z. B. Steam.