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IMMOBILIEN

BRANDSCHUTZ Große Sorgen in Sülldorfer SAGA-Siedlung

Die SAGA greift in der großen Wohnsiedlung Op’n Hainholt/ Fuhlendorfweg nach Angabe von Dr. Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, hart durch: Seit einer Sanierung vor 23 Jahren nutzen die Anwohnenden ihre Dachböden als Hobbyoder Aufenthaltsraum – in Absprache mit der SAGA. Nun hat die SAGA diese Nutzung mit sofortiger Wirkung aus Brandschutzgründen untersagt. Bei vielen Familien löst diese überraschende Entscheidung in Anbetracht der räumlichen Enge große Sorgen aus. Widerspruch kommt von der CDU. Hierzu Dr. Anke Frieling: „Die SAGA muss praktikable Brandschutzlösungen entwickeln und einen Ausbau der Dachgeschosse ins Auge fassen, anstatt den Zugang zu den Dachböden zu unterbinden. In Zeiten extremen Wohnraummangels bringt die SAGA ihre Mieterinnen und Mieter vor Ort in echte Nöte, anstatt konstruktive Lösungen zu entwickeln. Ein derartiges Vorgehen können wir uns in Hamburg nicht leisten.“

KOLUMNE Qualität ist Trumpf

Die Gemengelage, die sich derzeit für unser Land zusammenbraut, ist alles andere als positiv. Krieg in der Ukraine, Energiekrise, galoppierende Inflation, überlastete Infrastruktur an Bahnhöfen und Flughäfen, Lieferengpässe wohin man schaut. Und doch ist der Tenor von Gesprächen mit Kollegen aus der Immobilienwirtschaft eindeutig. Mit Corona kommen wir klar, heißt es, mit Ukraine, mit Inflation und dem Zinsanstieg, mit der Baukostenexplosion, mit den verzögerten Abläufen wegen Personal- und Materialmangel, mit dem Primärenergiewunschkarussel der Politik (gestern Elektro, heute Gas, morgen Atomund auch Kohlestrom) – mit alldem komme man schon klar. Mag sein, doch am Immobilienmarkt, insbesondere in den begehrten Hamburger Wohnlagen, hat die Gemengelage Auswirkungen. Es ist Ruhe eingekehrt, da sich Kaufinteressenten für Immobilien im Hochpreissegment zurückhalten bzw. Grenzen gesetzt haben für das Finanzvolumen, für das sie maximal bereit sind, ihre Wunschimmobilie zu kaufen. In mittleren und unteren Preissegmenten wirken sich der Zinsanstieg und die Zurückhaltung der Banken bei der Finanzierung von Immobilienkäufen aus. Viele Kaufinteressenten müssen eine Verdreifachung der monatlichen Zinsbelastung sowie zusätzlich galoppierende Energiepreise und eine allgemeine Inflation bei nahezu gleich gebliebenen Einkommensverhältnissen verkraften. Viele hoffen auf sinkende Preise. Wir erwarten, dass sich die sehr deutlichen Preissteigerungen während der Corona-Pandemie in den normalen und mittleren Wohnlagen etwas relativieren werden. Andernfalls dürfte die Nachfrage nach zu teuer angebotenen Objekten ausbleiben bzw. sich der Markt in diesen Segmenten allmählich in Richtung eines durch Käufer dominierten Marktes verändern. Im Hochpreissegment gelten inzwischen wieder ausgeprägt die vier Regeln „Lage, Lage, Lage“ und die Qualität der Immobilie. Wenn also Lage und Qualität gegeben sind, werden für Wohnimmobilien unverändert die erreichten hohen Preise bezahlt. Die allerdings auch in diesem Segment zu beobachtende vorsichtigere Haltung der Kaufinteressenten dürfte sich in den kommenden Monaten wieder entspannen, vor allem dann, wenn sich verdeutlicht, dass Immobilien mit höchster Qualität angesichts finanzstarker Nachfrage weiterhin zu wenig angeboten werden.

Conrad Meissler