FEUERWEHR.AT 2018/12

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Das offizielle Magazin des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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ÖBFV- und Sachgebiets-News, Feuerwehr beim BMI, Zentrum am Berg – ab Seite 6.

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unwetter

Sturm und Starkregen hielten die Feuerwehren Kärntens auf Trab, ab Seite 30.

brand bei billa

Brand im Verkaufslokal eines Supermarktes – mit Kommentaren zum Brandschutz, ab Seite 36.

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Im Innenteil: Aktuelles aus Kärnten

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ÖBFV, CTIF und Sachgebiets-News: ab Seite 6.

Alles rund um Drucksorten für die Öffentlichkeitsarbeit - Seite 8.

ÖBFV & Politik, Präsidialsitzung und Sachgebiets-News: ab Seite 6.

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halle mit Photovoltaik-A nlage brannte in Ferlach – Seite 36 öbfv-news

RETTER Messe 2018

Special mit Plan und AusstellerListe zum Herausnehmen im Mittelteil dieses Heftes.

Bootswerft in kärnten brannte

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alternat. Antriebe

Worauf ist bei Einsätzen mit alternativ angetriebenen Fahrzeugen zu achten? Teil 2 ab Seite 22.

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drehleiter im fokus

Wien

Worauf man beim Ankauf einer Drehleiter achtet - Seite 26 öbfv-news

Waldbrand

ÖBFV- und Sachgebiets-News, Jahrbuch und Events zum Nationalfeiertag – ab Seite 6.

Spezialkurse für Waldbrand und Flugdienst in der LFS Tirol – ab Seite 26.

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Panther-Flotte

Neue Panther-Flotte am Flughafen Wien-Schwechat in Dienst gestellt, ab Seite 32.

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Wien

wohnhausbrand

Ein gefährlicher Wohnhausbrand beschäftigte die Feuerwehren in Deutsch-Wagram. Seite 38.

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INHALT & EDITORIAL

Aus dem ÖBFV

Wenn das Jahr ins Land zieht, ... …dann werden wir uns bewusst, was wir in den vergangenen Wochen und Monaten geleistet, was wir durch unsere Bemühungen bewirkt und was wir im vor uns liegenden Jahr noch zu bewerkstelligen haben. Unser Engagement wird auch weiterhin gebraucht und wird niemals enden, das steht mehr denn je außer Diskussion. Gerade deshalb muss aber auch Zeit bleiben, ganz gezielt die Vogelperspektive einzunehmen und sich einen Überblick zu verschaffen, um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Jeder Mensch hat seine eigenen Ziele und seine eigenen Gründe, sich bei einer Feuerwehr einzubringen. Diese ganz individuellen und persönlichen Beweggründe können unsere Mitglieder motivieren und zu dem machen, was sie sind: Helfer in Extremsituationen.

Das Jahr 2018 neigt sich nun dem Ende zu und wir können stolz auf ein Jahr voller gemeisterter Herausforderungen zurückblicken. Nicht alles ist gelungen. Aber auch aus Misserfolgen und Fehlern lernen wir. Gerade in der Vorweihnachtszeit, während der Feiertage sowie zum Jahreswechsel ist – trotz meist hoher Einsatzzahlen – hoffentlich auch genügend Zeit zum Abschalten. Gut erholt können wir so in ein neues Jahr im Dienste am Nächsten starten. Mein Dank gilt allen Mitgliedern der österreichischen Berufsfeuerwehren, der Betriebsfeuerwehren und der Freiwilligen Feuerwehren, die sich um das Wohl der Mitmenschen kümmern und sich für ihre Sicherheit aufopfern. Das Gemeinwohl über das eigene zu stellen, ist nicht selbstverständlich. Umso stolzer können wir in diesen Tagen auf unsere Einsatzorganisation sein. Ich wünsche euch ein wunderschönes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Liebsten sowie ein gutes und gesundes neues Jahr voller schöner Momente und Erlebnisse. Euer Albert Kern Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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Dezember 2018 06 14 16 20 22 28 30 36

ÖBFV-News Feuerwehrjugendtreffen der Alpenregionen Tunnelausbildung: Zentrum am Berg Gefahr erkennen Serie: Vorstellung von Hubrettungsgeräten Einsatz am Dach: Schneelast Einsatz: Unwetter in Kärnten Einsatz: Brand in Supermarkt in Himberg / NÖ

IMPRESSUM: Medieninhaber: ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien, GF: BR Andreas Rieger, MA, FN441767h, Herausgeber: Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Voitgasse 4, 1220 Wien, Hersteller WOGRANDL DRUCK Ges.m.b.H., 7210 Mattersburg, Redaktion & Medienkooperationen: Ing. Richard Berger, BA MSc, richard.berger@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 34, Redaktion & Marketing: Mathias Seyfert, BA, m.seyfert@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 33, Abonnements: Jahrespreis (10 Hefte, versandkostenfrei) im Inland: € 27,- , EU: zuzüglich Versandkosten von € 36,- (insgesamt € 63,-). Jahres-Abos verlängern sich automatisch zum jeweils gültigen Jahresbezugspreis. Abos können jeweils 30 Tage vor Ende des Bezugsjahres schriftlich (per Post oder eMail) gekündigt werden. Online-Bestellung www.feuerwehr.at, Coverfoto: Mathias Seyfert

CANON ist offizieller Ausstatter von FEUERWEHR.AT

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INHALT & EDITORIAL

FEUERWEHR.AT & A. HABE RKORN erklären

Absturzschutzsysteme im Einsatz Die Basisausrüstung zum Sicher n und Auffangen von Person en sowie zum Halten bzw. Zurückhalten von Personen ist in der ÖBFV RL GA-23/10 festgeh Diese ist für Feuerwehren alten. unter oebfv.sharepoint.co verfügbar (Anmeldung erforderli

Rückhaltesystem

ch).

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Beilage im Heft: Absturzschutzsysteme Halten

Technik, die Personen mittels Absturzschutza usrüstung von Be-

Ermöglicht dem Benutzer, in das

Einsatzbeispiel: Zugang über

12 Herausgeber: Österreichischer

Bundesfeuerwehrverband, Fotos

& Grafiken: A. Haberkorn

Landesfeuerwehrkommandanten im BMI

System gelehnt (durch das

vereiste Böschung.

Aus der Redaktion

Sichere Feiertage unterstützt durch

Bei Feuerwehrspenden.at ist nun die Eingabe der Spenden von 2018 möglich – wir laden alle Feuerwehren ein, das Tool kostenlos zu nutzen. Gleichzeitig arbeiten wir bereits an der ersten regulären Ausgabe von FEUERWEHR.AT , die mit dem Kärnten-Teil erscheint. Wir wünschen Euch ruhige und sichere Feiertage, bis bald! Euer Redaktionsteam

Einsatz am Dach

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DLK Lienz

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Unwetter

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Brand in Supermarkt

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Das ÖBFV-MAGAZIN

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ÖBFV-NEWS

Präsidialsitzung

PRÄSIDIALE IN SALZBURG Am ersten Adventwochenende fand die letzte Präsidialsitzung des Jahres 2018 in St. Gilgen am Wolfgangsee statt. Neben Updates und Berichten aus den verschiedenen Verbänden und Gremien wurden weitere Abstimmungen für das folgende Jahr vorgenommen. Andreas Rieger

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benfalls anwesend war ABI Raphael Koller aus dem Generalsekretariat des ÖBFV, um über das staatliche Krisen- und Katastrophenmanagement und den europäischen Zivilschutzmechanismus zu berichten. Des Weiteren wurde das von den ehrenamtlich tätigen SKKM-Einsatzorganisationen verabschiedete Positionspapier zum Thema Blackout erwähnt und veröffentlicht (siehe Downloadbereich www.bundesfeuerwehrverband.at).

Senkung des Eintrittsalters Seit einigen Monaten werden Überlegungen angestellt, das Eintrittsalter in die Feuerwehrjugend auf acht Jahre zu senken bzw. das System von Kinderfeuerwehren zu etablieren (FEUERWEHR.AT hat in der September-Ausgabe 2018 berichtet). Das vom Referat 7 – Feuerwehrjugend erstellte Konzept wurde im Rahmen dieser Sitzung präsentiert, die Zu-

gänge der Landesfeuerwehrverbände wurden abgeglichen. Die Kinderfeuerwehr mit acht Jahren wurde durch den Landesfeuerwehrverband Niederösterreich bereits ins Leben gerufen. Die Betreuung soll durch Feuerwehrsenioren oder junge Eltern erfolgen. So können als Nebeneffekt Eltern auch als Quereinsteiger gewonnen werden. Die Schulung dieser Betreuer soll innerhalb weniger Stunden mit Hilfe eines Handbuches erfolgen. Ganz wesentlich ist, dass keine Feuerwehr eine Kinderfeuerwehr einrichten muss. Wichtig ist nur eine Anmeldung der Kinder über das Verwaltungssystem, damit der Versicherungsschutz gegeben ist. Im LFV Oberösterreich wird das Eintrittsalter in die Feuerwehrjugend auf acht Jahre gesenkt, da die bestehenden Strukturen beibehalten und gestärkt werden sollen.

Seminar Entwicklungspsychologie Alle zwei Jahre wird ein zweitägiges Multiplikatorenseminar für Feuerwehrjugendbetreuer angeboten. Das erste Thema ist „Erlebnispädagogik und Entwicklungspsychologie“, welches im Jahr 2019 an zwei Terminen im Kärntner Landesfeuerwehrverband abgehalten wird. Die Anmeldung erfolgt direkt über die Landesfeuerwehrverbände, weitere Informationen werden zeitgerecht zur Verfügung gestellt. Ziel ist unter anderem auch, das bereits angeeignete Wissen im Bereich der Feuerwehrjugendausbildung

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Foto: Andreas Rieger

In den anderen Landesfeuerwehrverbänden werden nun noch Gespräche und Abstimmungen vorgenommen, bevor die Entscheidung fällt, ob und in welcher Form auch Burschen und Mädchen unter zehn Jahren einer Feuerwehr beitreten können.

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ÖBFV-NEWS Präsidialsitzung

und -betreuung weiter zu vertiefen und aufzufrischen.

Internationale Jugendbegegnung in der Schweiz Von 14. bis 21. Juli 2019 findet die nächste Internationale Jugendbegegnung in Martigny in der Schweiz statt. Die Gruppen, Delegationen, Bewerter und Betreuer stehen bereits fest. OBR Alfred Deschberger wird als internationaler Jugendbewerbsleiter auch in der Abwicklung und Organisation von österreichischen Feuerwehrmitgliedern unterstützt. Als Delegationsleiter wurde HBI Martin Sticker aus Kärnten nominiert, BFR Manfred Eibl wird Österreich bei der Internationalen Jugendleiterkommission vertreten. Im Rahmen dieser Bewerbe findet auch die Delegiertenversammlung des CTIF statt. Fachtagung der österreichischen Betriebsfeuerwehren 2021 BFR Thomas Docekal berichtete als Vorsitzender des Fachausschusses Betriebsfeuerwehren über die aktuellen Vorhaben und Arbeiten im Ausschuss. Nach den Jahren 2013 und 2017 soll im Jahr 2021 erneut eine Fachtagung der österreichischen Betriebsfeuerwehren in Salzburg stattfinden. Erste Gespräche mit der Location am Flughafen Salzburg werden aufgenommen, nachdem in dieser Präsidialsitzung die Zustimmung erteilt wurde.

Foto: Andreas Rieger

Corporate Design im ÖBFV Nach monatelanger Arbeit wurde die Richtlinie A-11 „Gestaltung von Schriftstücken und Datenaustausch“ beschlossen. Diese regelt u.a. die Verwendung des ÖBFV Logos sowie die Schriftarten, das Farbschema oder auch die Darstellung von Präsentationen und Publikationen (Corporate Design – Handbuch). Diese aktualisierten Vorgaben, vor al-

lem den Schriftverkehr des ÖBFV betreffend, werden ab sofort umgesetzt. Bei Fragen steht die ÖBFV Medien GmbH gerne zur Verfügung (office@ feuerwehr.at).

Termine Führungsseminare 2019 Die Vorbereitungen für die Führungsseminare 2019 sind mittlerweile angelaufen. Folgende Orte und Termine wurden in Abstimmung mit dem veranstaltenden Landesfeuerwehrverband endgültig fixiert: • Linz: 7. bis 8. März 2019 – Themen: DSGVO, cybercrime… • Tulln: 22. bis 23. März 2019 – Themen: KATSchutz, Sonderlagen, Waldbrand… • Klagenfurt: 26. bis 27. Sept. 2019 – Themen: Führungsverhalten, Ausbildung, Personalentwicklung… Das organisatorische Ziel ist die Durchmischung der Teilnehmer aufgrund des jeweiligen Themenschwerpunktes sowie eine gleichmäßige Auslastung mit ca. je 100 Teilnehmern pro Veranstaltungsort. Die Berichte aus allen Landesfeuerwehrverbänden sollen bei jeder Veranstaltung präsentiert werden. Weitere Richtlinien und Publikationen beschlossen Die gemeinsame Handreichung des Sachgebietes 1.4 „Feuerwehrseelsorge“ ist überarbeitet worden und steht in Kürze als Publikation und nicht wie bisher als Richtlinie zur Verfügung. Die TRVB 112 S 18 „Druckbelüftungsanlagen“ wurde überarbeitet und beschlossen, nach der Veröffentlichung tritt die Version aus dem Jahr 2004 außer Kraft. Die Richtlinie BF-06 „Lehr- und Prüfungsstoff der Offiziersausbildung für Österreichische Berufsfeuerwehren“ wurde ebenfalls beschlossen.

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ÖBFV-NEWS

Referate und Sachgebiete

SACHGEBIET VERKEHRSANLAGEN UND -WEGE Das Sachgebiet 4.4 nähert sich seiner 100. Sitzung und tagte im Oktober in Eisenerz, um in der Bohrerschmiede der „VA Erzberg“ seine 97. Sitzung abzuhalten. Nachdem das Zentrum am Berg in Zukunft zum Zentrum der Tunnelheißausbildung werden wird, war das Schwerpunktthema klar definiert. Die Sachgebietsmitglieder konnten sich bei einem Lokalaugenschein mit Prof. Galler (Montanuniversität Leoben) über den aktuellen Bauzustand erkundigen.

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Stefan Krausbar

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etails über die geplante gasbefeuerte Feuerwehrübungsanlage wurden heiß diskutiert. Genauso wurde das vom SG 5.1 und vom Tunnelkompetenzzentrum Telfs ausgearbeitete Tunnelkompetenzprofil diskutiert und damit die gemeinsame Vorgehensweise in der Tunnelausbildung weiter vorangetrieben. Ein weiteres gewichtiges und österreichweites Thema war das Grundkonzept der geplanten ÖBB Rettungszüge. Die Präsentation der geplanten Ausstattung und Ausrüstung dieser bundesweit einheitlich geplanten Züge an bis zu 17 Standorten in Österreich durch die ÖBB wurde detailliert hinterfragt und am Ende mit diversen Anmerkungen für die Präsidialsitzung vorbereitet, wo mittlerweile die Freigabe zur Weiterarbeit erfolgte. Am Ende berichteten Kameraden des Bezirkes Graz Umgebung mit Bezirksfeuerwehrkommandant Gerhard

Sampt vom Brand eines siebenachsigen FelbermayrKrans im Gleinalmtunnel Anfang Oktober. Die Löscharbeiten waren schwierig und aufwendig, aber das komplexe Szenario konnte letztenendes unter Kontrolle gebracht werden. Eine Erkenntnis aus dem Einsatzbericht war, dass die Forderung der Nutzung von Videokameras weiter aufrecht bleibt.

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ÖBFV-NEWS

Referate und Sachgebiete

FEUERWEHRJUGEND: SACHGEBIET LEISTUNGSBEWERBE/ -PRÜFUNG Bei dem Treffen im November in Salzburg wurden unter anderem folgende Themen behandelt: • Es gab eine ausführliche Nachbesprechung des Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerbes vom Sommer 2018. Dabei wurden alle Teile der Veranstal-

tung – von der Organisation über den Bewerb bis hin zur Bewertung – beleuchtet. Alle Bundesländer hatten die Möglichkeit, Feedback zu geben und sich auszutauschen. Das Programm und die Bewerbsstätten der Internationalen Jugendfeuerwehrbegegnung in der Schweiz 2019 (Martigny) wurden den SG-Mitgliedern vorgestellt. Pflichtenheft BFJLB: Für zukünftige Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerbe wird es ein Pflichtenheft des ÖBFV geben, in dem die gesamte Durchführung des Bewerbs beschrieben wird. Dieses Pflichtenheft wird derzeit vom Sachgebiet finalisiert. Ein Folder zur Unterstützung der Jugendbetreuer wurde fertiggestellt. Das Dokument wird der nächsten Präsidialsitzung zur Freigabe vorgelegt. Im Sachgebiet wird derzeit die weitere Vorgangsweise besprochen, welche Änderungen am Heft 4 (Bewerbsbestimmungen) vorgenommen werden müssen.

Die Tagung des ÖBFV-Referates 3 „Feuerwehrtechnik“ diente als Informationstreffen aller Sachgebietsleiter und der Mitarbeiter des SG 3.1 der einzelnen Landesfeuerwehrverbände, bei dem alle aktuellen Technik-Themen besprochen wurden. Dabei ging es unter anderem um technische Neuentwicklungen (Sachgebiet 3.1) und die Mitarbeit der Feuerwehr im Normungswesen. Man beschäftigt sich derzeit mit (Änderungen der) Normen für Strahlrohre (EN 15182-1), Schutzkleidung (prEN 469) und Löschdecken (EN 1869).

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Das Sachgebiet beschäftigt sich schon seit einiger Zeit mit dem Themenkreis „Prüfung von elektrischen Geräten und Anlagen im Feuerwehrwesen“. Das reicht vom Verlängerungskabel über die Fahrzeuge bis hin zu Ersatzstromversorgungsanlagen. Dazu hat das Sachgebiet bereits drei Infoblätter erstellt, welche die Arbeit der Kommandanten erleichtern und ihnen in Bezug auf elektrische Geräte und Anlagen eine gewisse Rechtssicherheit geben sollen. Derzeit arbeiten die Sachgebietsmitglieder mit Hochdruck an der „Elektroschutz-Richtline“ für den Feuerwehrdienst. Ihr Inhalt wird sein, die Prüfpflichten von elektrischen Geräten und Anlagen, die im Feuerwehrdienst Anwendung finden, zu definieren und an die Verwendung im Feuerwehrdienst anzupassen. Einerseits nimmt man dabei Rücksicht auf die Art und Häufigkeit

der Verwendung der Geräte, andererseits muss aber der Schutz der Feuerwehrmitglieder vor den Gefahren des elektrischen Stromes im Vordergrund stehen. In dieser Richtlinie werden auch Prüfanleitungen enthalten sein, die es den Feuerwehren ermöglichen, einfach aber technisch fundiert die wiederkehrenden Prüfungen an elektrischen Anlagen und Geräten durchzuführen oder zu beauftragen. Ebenso wird ein Bestandteil sein, welche Prüftätigkeiten von welcher Personengruppe mit welchen Fachkenntnissen ausgeführt werden dürfen. Derzeit sind die Prüfprotokolle für die Themenkreise „elektrische Geräte“ sowie „Kabelroller und Verlängerungskabel“ ausgearbeitet. In weiterer Folge werden noch die Bereiche „Generatoren“ und „Elektr. Anlagen in Fahrzeugen“ erstellt. Ziel ist es, diese Richtlinien bis Mitte 2019 fertig zu stellen.

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Foto: SG 7.3

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DAS NEUE CAT S61 VIELSEITIGES TOOL FÜR PROFESSIONELLE NUTZER Das Cat S61 überzeugt mit verbesserter FLIR®-Wärmebildfunktion, integrierter lasergestützter Entfernungsmessung und einem Raumluftqualitätssensor. Richard Berger

Vergrößertes Anwendungsfeld Diese neuen Funktionen und Verbesserungen erweitern das Anwendungsfeld um Bereiche, bei denen Handlichkeit, Konnektivität und eine höhere Bildqualität gefordert sind. Das Cat S61 erlaubt von

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nun an beispielsweise Fahrzeugdiagnose, Asphaltüberwachung sowie das Monitoring von Hochtemperaturgeräten zusätzlich zu den vielen traditionellen Einsatzfeldern wie dem Erkennen von Wärmeverlust an Fenstern oder Türen, von Feuchtigkeit und fehlender Isolierung sowie von überhitzten elektrischen Geräten und überlasteten Schaltkreisen. Das Cat S61 ermöglicht zudem das Sehen in völliger Dunkelheit oder bei leichtem Nebel oder Rauch. Die MyFlir®-Anwendung auf dem Cat S61 wurde ebenfalls aktualisiert. Neue, gefragte Funktionen wie Echtzeitübertragung von Wärmebildern, Tipps und Tricks direkt auf dem Gerät und ein Community-Forum helfen Anwendern, die Wärmebildfunktionen des S61 bestmöglich zu nutzen.

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Foto: SG 7.3

Beim Cat S61, dem Nachfolger des Cat S60, handelt es sich um das fortschrittlichste Werkzeug, das es je gab, um professionelle Nutzer bei ihren Aufgaben zu unterstützen: Es verfügt über eine integrierte FLIR®-Wärmebildkamera mit verbesserter Software für einen höheren Bildkontrast, einen erweiterten Temperaturbereich bis 400 Grad Celsius, Echtzeitübertragung sowie ein Upgrade von VGA auf High Definition für die sichtbare Kamera. Dies ermöglicht eine so bislang nicht mögliche Optimierung der Bildqualität mit der MSX®-Technologie von FLIR®.

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Feuerwehr beim Innenminister

ARBEITSGESPRÄCH IM INNENMINISTERIUM Beim Treffen zwischen dem Innenminister Herbert Kickl und den Landesfeuerwehrkommandanten sowie dem Feuerwehrpräsidenten und den Feuerwehrvizepräsidenten wurde auf vergangene gemeinsame Projekte geblickt, aber vor allem die Weichen für künftige Projekte gestellt.

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Lob für Freiwilligenwesen „Wir setzen uns österreichweit für Freiwillige Feuerwehren ein, weil uns klar ist, wie wichtig deren Engagement ist. Freiwillige leisten einen Beitrag, der unschätzbar wertvoll für unsere Gesellschaft ist. Deshalb unterstützen wir sie seitens des Innenministeriums bestmöglich“, lobt Innenminister Herbert Kickl die Arbeit der Feuerwehren.

Projekte im Fokus Ganz im Fokus des Gesprächs waren die Erfahrungen rund um die Hepatitisimpfung, wo von Seiten der Feuerwehr eine Verwaltungsvereinfachung gefordert wird. Auch das mühsame Prozedere rund um die Atemschutztauglichkeitsuntersuchung wurde dem Minister vorgetragen, welcher Unterstützung bei diesem und auch weiteren Themen zusicherte. So ist auch das Thema der Aus- und Weiterbildung sowie die Unterstützung der Arbeitgeber thematisiert worden.

Klarer Auftrag „Dieses Gespräch bildete für uns die Basis für die weitere Arbeit. Durch die Zusicherung der Unterstützung durch den Herrn Innenminister ist es für uns nun klare Aufgabe, konkreter in unseren Forderungen zu werden“, so Feuerwehrpräsident Albert Kern.

Fotos: R. Berger

as Arbeitsgespräch am 3. Dezember zwischen Innenminister Herbert Kickl und der Delegation aus den Landesfeuerwehrkommandanten, den Feuerwehrvizepräsidenten und dem Feuerwehrpräsident Albert Kern stand ganz im Zeichen des Erfahrungsaustausches und einiger Sachthemen wie Aus- und Weiterbildung, Arbeitgeber von Freiwilligen und künftige Finanzierungsthemen.

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Fotos: Prof. Mag. Erika Hager; Traude Moser; Clemens Hauer (hitdesign)

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FEUERWEHR UND TRADITION Original FF Lederhose und Original FF Dirndl aus Niederösterreich

FEUERWEHRFRAU IM TRACHTENGESCHÄFT Elfi Maisetschläger ist selbst Feuerwehrfrau. Und Trachtendesignerin. Eine Kombination, die schon das Feuerwehrdirndl auf die Welt gebracht hat. Jetzt hat die Feuerwehrfrau gemeinsam mit Niederösterreichs LBD Dietmar Fahrafellner gemeinsam eine Feuerwehrlederhose entworfen.

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as Feuerwehrdirndl hat Elfi Maisetschläger vor knapp zehn Jahren entworfen und gemeinsam mit dem damaligen Feuerwehrpräsidenten Josef Buchta vorgestellt. Nun hat die niederösterreichische Unternehmerin und Feuerwehrfrau für die trachtentragende Männerwelt eine „NÖ Feuerwehrlederhose“ gemeinsam mit dem niederösterreichischen Landesfeuerwehrkommandanten LBD Dietmar Fahrafellner entworfen und beim NÖ Landesfeuerwehrleistungsbewerb in Gastern präsentiert. Die original FF Lederhose ist auch mit dem österreichischen Korpsabzeichen erhältlich.

Österreichisches Feuerwehrdirndl „Da ich selber Feuerwehrfrau bin, habe ich das Original Feuerwehrdirndl mit Unterstützung einiger Feuerwehrfrauen vor über zehn Jahren entworfen. Mir hat einfach etwas trachtiges im privaten Bereich gefehlt, was mich aber mit der Feuerwehr verbindet“, erklärt die Feuerwehrfrau. Das original FF Dirndl ist wahlweise mit gelber oder grüner Schürze erhältlich. Das Korpsabzeichen ist im Stoff eingewebt. Wie auch die Feuerwehrlederhose wird das Dirndl mit österreichischen Partnerfirmen produziert.

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EUREGIO-CUP

1. Feuerwehrjugend-Leistungsbewerb der Alpenregionen

1. FEUERWEHRJUGEND-LEISTUNGSBEWERB DER ALPENREGIONEN Im kommenden Jahr findet vom 28. bis 30.06.2019 der „1. Feuerwehrjugend-Leistungsbewerb der Alpenregionen“ statt. Dieses Event, bei dem bis zu 3.000 jugendliche Feuerwehrmitglieder aus Tirol, Südtirol, Trentino und Bayern sowie Gästegruppen aus den Bundesländern Österreichs erwartet werden, wird in Telfs/Bezirk Innsbruck-Land stattfinden. LFV Tirol/Wegscheider

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ahlreiche freiwillige Mitglieder der Feuerwehren aller Bezirke des Landes Tirol ziehen bei diesem Bewerb an einem Strang und haben sich als oberstes Ziel gesetzt, den Jugendlichen ein unvergessliches Wochenende in Tirol, frei unter dem Bewerbsmotto „Unione Gaudi Amizizia“ (Zusammenhalt Spaß Freundschaft), zu bieten.

Euregio-Cup Ein besonderes Highlight bei diesem Bewerb wird der „Euregio-Cup“ sein, bei welchem im K.O.-Modus die besten Bewerbsgruppen parallel gegeneinander antreten werden und so der „1. Euregio-Cupsieger“ ermittelt wird. Spannungsgeladene Parallelbewerbe mit Entscheidungen im Sekundenbereich sind hier vorprogrammiert.

ten, ist seitens der Organisatoren ein Freizeitpark mit vielen Attraktionen und sportlichen Aktivitäten geplant.

Teamwork ist gefragt Die Kreativität der Jugendlichen ist aber bereits im Vorfeld des Bewerbs gefordert – bei einem Kreativwettbewerb gibt es für die besten Einsendungen tolle Preise zu gewinnen. Nähere Infos dazu und weitere Details rund um den Bewerb werden laufend auf der Website zum Bewerb veröffentlicht: www.feuerwehr.tirol/telfs2019 Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren und der Landesfeuerwehrverband Tirol freut sich über zahlreiche Teilnahmen von Gästegruppen aus ganz Österreich an diesem unvergesslichen Bewerbswochenende, frei nach dem Motto „Unione Gaudi Amizizia“.

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Foto: Rambossek

Fotos: ÖBFV / Sticker

Zeltlager & Freizeitgestaltung Um den Jugendlichen und Betreuern die Zeit im wahrscheinlich bis dato größten Jugend-Zeltlager in Tirol so angenehm und abwechslungsreich wie möglich zu gestal-


BEREIT FÜR DEN NÄCHSTEN EINSATZ Handschuhe, Schuhe und Stiefel trocknen bei der Freiwilligen Feuerwehr Ried nicht mehr von selbst: Seit Anfang November übernehmen das die Trocknungspaneele der Wintersteiger AG. wintersteiger.com

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bschnittsbrandinspektor und Kommandant Josef Leherbauer freut sich über die gelungene Lösung: „Aus Energiespargründen haben wir je nach Bedarf einen kleinen und einen großen Trockner gewählt. Beide sind mit verschiedenen Düsen für Handschuhe und Stiefel bestückt.“ Denn das Trocknungssystem wurde genau auf die Anforderungen abgestimmt – die Konfigurierbarkeit der Trockner ist für die FF Ried ein wesentlicher Vorteil.

Paneele mit Zeitschaltuhr Die Trocknungspaneele „Boot 10 Power“ und „Boot 20 Power“ sind mit einer Sechs-Stunden-Zeitschaltuhr ausgestattet. „Lederstiefel müssen gut ausgetrocknet sein. Auch wenn oben Wasser reingegangen ist, sind sie in 4 bis 6 Stunden trocken“, sagt Leherbauer. Ein weiterer Vorteil ist für ihn die Ozonlampe, die Keime reduziert und Gerüche neutralisiert: „Man merkt da schon einen Unterschied zu früher.“ Zusätzlich verfügen die Trocknungspaneele noch über eine programmierbare 24-Stunden-Zeitschaltuhr. Rasche, materialschonende Trocknung Mit den neuen Trocknungspaneelen wird die Ausrüstung der FF Ried effizient, materialschonend und hygienisch getrocknet und ist in nur wenigen Stunden wieder einsatzbereit.

Foto: Rambossek

Fotos: ÖBFV / Sticker

Ansprechpartner: Alexander Luttinger Leitung Verkauf Drytech Telefon: +43 7752 919 323 E-Mail: drytech@wintersteiger.at Web: www.wintersteiger.com/drytech

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Handschuhe, Schuhe und Stiefel werden schnell und hygienisch getrocknet. Von links: Löschmeister Christopher Burghardt und Hauptfeuerwehrmann Manuel Schnaitl

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ÖBFV-NEWS

Tunnelausbildung

TUNNELAUSBILDUNG DER ZUKUNFT: MEHR ALS SIMULATION 400 Kilometer Straßentunnel und zusätzlich 250 Kilometer Eisenbahntunnel befinden sich auf österreichischem Boden. Die Eisenbahntunnel-Kilometer werden sich durch gerade in Bau befindliche Projekte in Zukunft um 200 weitere Kilometer erhöhen. Diese Anlagen stellen ein besonderes Gefahrenpotential dar, sollte der Ernstfall – ein Brandereignis oder ein schwerer Verkehrsunfall – eintreten. Nicht nur die unmittelbar am Schadensfall beteiligten Personen, auch Passanten und Einsatzkräfte sind einem enorm hohen Risiko ausgesetzt. Andreas Rieger

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satz ist mit nichts zu vergleichen, darauf können sich unsere Mitglieder nur schwer vorbereiten“, betont OBR Gerhard Sampt, Mitglied der Einsatzleitung beim Gleinalmtunnelbrand in der Steiermark.

Tunnelausbildungszentrum Das Zentrum am Berg, betrieben von der Montanuniversität Leoben am steirischen Erzberg, steht mit seinen Schwerpunkten Forschung, Entwicklung, Ausbildung und Training in Zukunft auch den österreichischen Feuerwehren zur Verfügung. Die Details werden derzeit noch abgeklärt, der Bedarf wurde allerdings erkannt. Immerhin gibt es über 500

Fotos: BF Linz

eshalb ist ein rasches, effizientes und vor allem sicheres Vorgehen bei der Einsatzbewältigung unumgänglich. Das gilt natürlich bei allen Einsatzszenarien, in Tunnelanlagen aber ganz besonders. Eine noch realitätsnähere Aus- und Fortbildung der österreichischen Feuerwehrmitglieder, die zu Tunneleinsätzen ausrücken, steht nun vor der Umsetzung. Dieser Bedarf war auch eine Erkenntnis aus dem Brand im Gleinalmtunnel im Oktober 2018 (FEUERWEHR.AT berichtete). „Gerade für solche Szenarien brauchen wir eine fundierte, regelmäßige und realitätsnahe Ausbildung. Solche Einsätze lassen sich nicht theoretisch beüben, ein solcher Ein-

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ÖBFV-NEWS Tunnelausbildung

Portalfeuerwehren in Österreich. Derzeit finden Ausbildungen auf regionaler Ebene statt, hier steht vor allem die Ortskenntnis und die Einschulung auf die Technik sowie die Zusammenarbeit zwischen Einsatzorganisationen im Vordergrund. Lehrgänge an Feuerwehrschulen wie beispielsweise der Umgang mit Sauerstoffkreislaufgeräten oder eigens entwickelte Tunnellehrgänge befähigen zusätzlich für solche Einsätze. Spezialisierungen für Ausbilder an Feuerwehrschulen gibt es erstens im ÖBFV Kompetenzzentrum Tunnelausbildung in Telfs in Tirol und weiterführend bei der IFA (Anm.: International Fire Academy) in der Schweiz. „Das Zentrum am Berg kann unseren Feuerwehren aber eine noch realitätsnähere Ausbildung bieten“, so Stefan Krausbar, der seitens des ÖBFV für das Projekt zuständig ist. „Die IFA kann lediglich Multiplikatoren ausbilden, die dann ihr erlerntes Wissen wiederum weitergeben müssen, da die Kapazitäten nicht für eine Ausbildung gesamter Feuerwehren reichen. Im Zentrum am Berg hätten alle Portalfeuerwehren Österreichs die Möglichkeit an einer Spezial-Heißausbildung teilzunehmen.“ Bis wann tatsächlich die erste Feuerwehr einen Lehrgang am Erzberg absolvieren kann, ist derzeit noch unklar. Feuerwehrpräsident Albert Kern ist aber optimistisch: „Der Bedarf der Feuerwehr stellt im Verhältnis zum Gesamtumfang des Projektes am Erzberg nur einen kleinen Teil dar, womit die Finan-

zierung auch nicht federführend in unserer Verantwortung liegt. Derzeit finden aber schon vereinzelt Übungen und Tests mit Feuerwehren statt. Sobald die Finanzierung gesichert ist, kann ausgeschrieben und danach mit dem Bau begonnen werden. Ob die Eröffnung im Jahr 2020 oder erst im Jahr 2021 stattfinden kann, wird hoffentlich in den nächsten Monaten feststehen.“ In der nächsten Ausgabe von FEUERWEHR.AT folgt ein Einblick in die IFA sowie ein Blick auf die Möglichkeiten des Zentrums am Berg.

Erste Technik- und Brandübungen werden bereits durchgeführt. Besonders beeindruckt waren die Teilnehmer vom „echten“ Fahrzeugbrand und der dabei entstehenden Verrauchung und den extrem hohen Temperaturen.

Einladung zur Angebotsabgabe - Verkauf MTF

Fotos: BF Linz

• Erstzulassung Juni 2002 LFV Salzburg, 2007 übernommen durch Gemeinde Pfarrwerfen • MTF auf VW Transporter, 75 kW (100 PS) dzt. 186.500 km • Stoßstange hinten mit Anhängeraufnahme neu gemacht (Rechnung vorhanden), Rost-Schäden bei linkem hinteren Reifenrahmen ersichtlich, sonst gewöhnliche Gebrauchsspuren, Plakette noch bis Mai 2019 (+4 Monate) gültig Preisvorstellung: € 5.900,-, Zuschlag geht an den Meistbietenden Für ein Angebot bitte Formular unter http://www.gemeinde.pfarrwerfen.at/ verwenden! Angebot bis 14.12.2018 per Post (Gemeinde Pfarrwerfen, Dorfwerfen 4, 5452 Pfarrwerfen) oder E-Mail (gemeinde@pfarrwerfen.at). Rückfragen richten Sie bitte an OFK Martin Bergmüller, 0664-7851484.

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(kostenlose Serviceeinschaltung)

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ÖBFV-NEWS

Interpädagogica

DIE FEUERWEHR AUF DER INTERPÄDAGOGICA Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband stellte in der Grazer Messehalle von 15. bis 17. November mit tatkräftiger Unterstützung des oberösterreichischen und des steierischen Landesfeuerwehrverbandes die Bildungsinitiative Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr im Rahmen der Leitmesse für Pädagogik bereits zum zweiten Mal vor. Richard Berger

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n drei Tagen wurden Fragen von Pädagogen aus allen neun Bundesländern am Stand des ÖBFV zur Bildungsinitiative Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr beantwortet. Dabei wurde haupt-

sächlich darüber gesprochen, dass es sich hierbei um kein zusätzliches Projekt handelt. „Die Initiative ist vielmehr eine Unterstützung für die Pädagoginnen und Pädagogen und soll das Thema Feuerwehr und Katastrophenschutz in den Unterrichtsalltag der unterschiedlichen Schulstufen einfließen lassen“, erklärt LBDS Robert Mayer, Mastermind der Initiative.

Tolle Bilanz Dabei war die Messe ein voller Erfolg. Jeden Tag konnten mehrere Dutzend Besucher am Stand begrüßt werden und auch mit den übrigen Ausstellern konnte enger Kontakt geknüpft werden. „Für uns ist es immer wieder toll zu sehen, dass wenn man die Initiative und die Materialien einmal erklärt, die Pädagoginnen sofort aufspringen und von selbst Beispiele bringen, wie man diese im eigenen Bereich anwenden könnte“, so Mayer weiter.

Fotos: Richard Berger

Weitere Entwicklung Die Bildungsinitiative endet nicht in den Schulen. Gerade arbeitet das Gremium um Robert Mayer daran, für Feuerwehrkommandanten Vorlagen für alltägliche Präsentationen auszuarbeiten. Sobald diese verfügbar sind, wird FEUERWEHR.AT darüber berichten.

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BRANCHENNEWS Nachhaltigkeitsdialog bei Rosenbauer

ROSENBAUER VERANSTALTETE ERSTEN NACHHALTIGKEITSDIALOG Rosenbauer fragte seine Stakeholder nach ihren Erwartungen an das Unternehmen. Kunden, Fachverbände, Lieferanten, Mitarbeiter, Investoren und Anrainer saßen gemeinsam an einem Tisch. Damit machte das Unternehmen den nächsten Schritt in puncto Nachhaltigkeit. Vanessa Schabetsberger und Richard Berger

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m Rahmen seiner Nachhaltigkeitsaktivitäten hat Rosenbauer zum ersten Mal zu einem Stakeholderdialog eingeladen. Dabei wurden 25 Vertreter aus den unterschiedlichen Anspruchsgruppen des Unternehmens zu Themen wie Umweltschutz, Unternehmensentwicklung, Mitarbeiter und Produkte befragt. Darunter vertraten FVPräs Franz Humer und OBR Mario Rauch (BF Wien) das Feuerwehrwesen.

Fotos: Richard Berger

Top-Themen identifiziert Die Teilnehmer des Dialogs bewerteten die Nachhaltigkeitsthemen von Rosenbauer nach deren Relevanz. Technologie und Innovation sowie Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Produkte wurden als wichtigste Anliegen im Bereich Produkte bestimmt. Im Bereich Umwelt zählen Energie- und Ressourcenverbrauch zu den Top-Themen. Mitarbeiterzufriedenheit und -sicherheit wurden ebenfalls hoch priorisiert, ebenso wie das Thema Compliance und Governance.

alter der Elektronik ein wichtiges Thema. Mindestens ebenso wichtig ist die Mitarbeiterzufriedenheit in einem Unternehmen für uns Kunden. Denn wenn die Mitarbeiter im Unternehmen zufrieden sind, dann passen der Service und die Problemlösungsansätze“, erklärt FVPräs Franz Humer.

Zukunftsausblick Rosenbauer wird mit dem umfassenden Feedback seiner Stakeholder nun den Weg im Bereich Nachhaltigkeit weitergehen. Die Ergebnisse des Dialogs und die Wünsche der Stakeholder sind dabei eine wichtige Orientierung. „Die Integration der Interessen aus dem Feuerwehrwesen im Abgleich mit dem Thema Nachhaltigkeit und das Zusammenbringen der Kunden mit Lieferanten und Anrainern haben zu einer neuen Erfahrung und einer Erweiterung des Verständnisses der Probleme eines Unternehmens wie Rosenbauer geführt“, erklärt FVPräs Humer.

Die Themen wurden von den Teilnehmern nach deren subjektiver Wichtigkeit bewertet.

Gemeinsamer Austausch aller Anwesenden Gemeinsam wurden dann die Bedürfnisse und Anliegen in den einzelnen Themenbereichen diskutiert. So saßen erstmals Lieferanten mit Nachbarn an einem Tisch und hatten die Möglichkeit, sich über Themen wie Lärm bei der Anlieferung auszutauschen. Ebenso konnten sich Mitarbeiter und Investoren über ihre jeweiligen Erwartungen an das Unternehmen unterhalten. So wurden auch unterschiedliche Sichtweisen ausgetauscht und erklärt. Dabei stach hervor, dass das Thema Mitarbeiterzufriedenheit für das Feuerwehrwesen ebenso wichtig ist, wie auch der überaus wichtige Bereich Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. „Selbstverständlich ist Langlebigkeit gerade im Zeit-

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GEFAHREN ERKENNEN

Was bei einer Übung passieren kann...

GEFAHREN ERKENNEN: ABSEILÜBUNGEN Nicht nur im Einsatzfall sind Gefahren allgegenwärtig. Auch im Übungsfall sind wir Gefahren ausgesetzt. Besonders wenn es um das Lernen oder Festigen von Tätigkeiten geht, sind erhöhte Sicherheitsvorkehrungen notwendig. Selbstverständlich sind die Sicherheitsvorkehrungen – bei entsprechender Planbarkeit – auch bei Einsätzen sinnvoll. Richard Berger

um die Eignung der Übenden feststellen zu können. Bei der Auswahl der Anschlagpunkte und beim in Stellung bringen des Abseilsystems gilt das „4 Augen Prinzip“. Das heißt, dass die abseilende Person selbst und eine zweite Person alle beschriebenen Sicherheitsmaßnahmen vor dem Abseilvorgang optisch kontrolliert.

Beispiel für eine redundante Sicherung Zusätzlich zum zu beübenden Abseilsystem, wird parallel dazu ein frei hängendes Kernmantelseil mit einem mitlaufenden Auffanggerät z.B. ASAP, in Stellung gebracht. Vor dem Abseilvorgang ist das mitlaufende Auffangsystem auf Funktion zu überprüfen und sich zuerst in diese einzuhängen, um im Falle eines plötzlichen Sturzes aufgefangen zu werden. Alternativ kann auch als Auffangsystem ein zusätzliches Abseilsystem verwendet werden, welches in der Art des passiven Abseilens zusätzlich eingebaut wird. Nun kann mit dem Abseilvorgang begonnen werden. Im Falle eines Versagens des Abseilsystems greift das Auffangsystem und verhindert einen Absturz. Hinweis: Abstände zu elektrischen Leitungen sind gemäß Gefahrgut-Blattler einzuhalten. Richtlinien des ÖBFV die das Stichwort „Absturz“ beinhalten: BF-02, BF-04, E-24, GA-22, GA-23, KS-12, KS-18 INFO: Weitere Richtlinien des ÖBFV zum Thema „Absturz“ finden Sie am Sharepointserver unter oebfv.sharepoint.com (Anmeldung erforderlich). Grafiken: ÖBFV

Speziell für Abseilübungen sind folgende Maßnahmen in der Info E-24 formuliert: • Es ist immer eine redundante Sicherung (Zweiseiltechnik) zu verwenden. • Es dürfen nur geprüfte Geräte zur Verwendung kommen, wovon auszugehen ist, wenn diese am Einsatzfahrzeug aufgerüstet sind. • Mit den zu verwendenden Geräten sind Funktionstests im unbelasteten Zustand durchzuführen. • Es dürfen nur Personen mit diversen Geräten üben, wenn sie Kenntnis und Schulung über die Verwendung dieser Geräte haben. • Die Höhen in welchen geübt wird, sind möglichst niedrig zu halten und erst bei sicherer Handhabung der Geräte zu steigern. • Sogenannte Notfallübungen, bei welchen einsatzrealistisch ohne redundanter Sicherung geübt wird sind unter Einhaltung folgender Maßnahmen zulässig: · Die Definition als Notfallübung hat vor Beginn der Übung zu erfolgen. · Vor der Notfallübung muss eine „normale“ Übung mit redundanter Sicherung durchgeführt werden,

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ÖBFV-NEWS Technik & Themen

ACETYLEN: ERGÄNZENDE INFORMATIONEN Detaillierte Vorgangsweise und Hinweise sind in der Info E 13 Acetylen, 2. Ausgabe, zu finden. (Kurzinfo im Gefahrgut Blattler 2018) Roman Sykora

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assend zum in der FEUERWEHR. AT -Ausgabe 11/2018 angeführten Beispiel mit einer undichten Acetylenflasche, die mehr als Umgebungstemperatur hat (oder auch: Flasche kalt und ausströmendes Gas ist rußig): • An Flaschen nichts mehr manipulieren • Flaschenventil nicht schließen • Aus gedeckter Stellung mind. eine Stunde kühlen, • Kühlung max. 10 Minuten unterbrechen, dabei laufende Temperaturkontrolle (aus der Deckung): → Keine weitere Temperaturerhöhung: Flasche kann für die 24h-Kühlung (z.B. Wasserwanne) in einen sicheren Bereich transportiert werden.

→ Bei weiterem Temperaturanstieg: Mind. 24 Stunden aus der Deckung weiter kühlen (Alternativ: Beschuss durch Präzisionsschützen) Nach 24 Stunden kann die Gasflasche gekennzeichnet und die Rückführung ohne Kühlung an das Füllwerk veranlasst werden. Um die mögliche Explosionsgefahr durch ausströmendes Acetylen zu minimieren, können aus der Distanz Belüftungsmaßnahmen gesetzt werden. Den EX-Schutz eingesetzter Gerätschaften bedenken: Messen der EX-Atmosphäre im Bereich der Flasche ist aufgrund der Zerknallgefahr zu unterlassen.

ERKLÄRVIDEO: EINE EIGENE VERSION Das Erklärvideo über das Feuerwehrwesen des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes hat eingeschlagen und eine Welle an Anfragen ausgelöst. Neben den Verwendungsanfragen gab es auch Spezialisierungswünsche – zugeschnitten auf die Bedürfnisse einzelner Verbände oder Feuerwehren. FEUERWEHR.AT macht nun auch das möglich.

Grafiken: ÖBFV

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m den Feuerwehren die Möglichkeit zu bieten, anhand des vorhandenen Basisvideos eine eigene Version zu kreieren, hat das Team der ÖBFV Medien GmbH mit dem Team von VER-VIE-VAS einen Sonderpreis für eine zusätzliche Minute zum Video ausgehandelt. Eine Zusatzminute für die Individualisierungssequenz des Feuerwehrvideos auf Deutsch wird so durch die ÖBFV Medien

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GmbH um € 3.990,- inkl. USt. angeboten. Dies beinhaltet Projektmanagement, Konzeption und Storyentwicklung gemeinsam mit VER-VIE-VAS, Videografik im Stil des vorhandenen Videos sowie Sprecheraufnahme durch ÖBFV Medien GmbH (Deutsch). Ist eine englische Version zusätzlich gewünscht, so sind hier Mehrkosten in der Höhe von € 400,- zu rechnen. Habt ihr Interesse? Gerne beantworten

wir Fragen direkt über office@feuerwehr.at. Sie kennen das Video noch nicht? Gleich unter youtube.com/feuerwehr anschauen!

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NEUE ROSENBAUER-METZDREHLEITER IN LIENZ Im Juni 2018 stellte die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Lienz eine neue Drehleiter aus dem Hause Rosenbauer in den Dienst. Das Modell „L32A XS 3.0“ ersetzt eine 25 Jahre alte Magirus-Leiter, die bisher in der Osttiroler Stadt in Verwendung war. FEUERWEHR.AT hat mit dem Feuerwehrkommando über die Kaufentscheidung, den Einsatzbereich und die neue Technologie gesprochen. Mathias Seyfert

Region bildet eine Exklave, weil sie vom restlichen Tirol räumlich getrennt ist und nur an Kärnten und Salzburg grenzt. Die Stadt weist einen historischen

Fotos: Seyfert

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ie Stadt Lienz ist mit ihren 12.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt in Tirol und zugleich Verwaltungssitz des Bezirkes Lienz in Osttirol. Die

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DREHLEITER

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Ortskern auf, verfügt über Schulen, Industrie und Bezirkskrankenhaus und liegt im Kreuzungspunkt dreier Haupttäler – zur italienischen Grenze sind es 30 Minuten über die Bundesstraße. Zum Stadtbild gehören historische Bauwerke, Wohnsiedlungen, Bahnhöfe, die Flüsse Isel und Drau sowie der Sommer- und Schitourismus mit mehr als 200.000 Nächtigungen pro Jahr.

Fotos: Seyfert

Über die FF Lienz Die Beschreibung der Stadt lässt auf ein umfangreiches Aufgabengebiet der 150 Jahre (Jubiläum 2018) alten Feuerwehr schließen, das vollständig mit ehrenamtlichen Kräften (96 aktive Mitglieder) abgedeckt wird. Zehn Mitglieder sind in ihrem Hauptberuf bei der Stadt beschäftigt und können je nach Bedarf für Einsätze freigestellt werden. Im Durchschnitt sind pro Jahr rund 400 Einsätze zu bewältigen. Der Einsatzbereich der Feuerwehr Lienz erstreckt sich nicht nur auf das Stadtgebiet und die unmittelbaren Umlandgemeinden. Aufgrund der in Lienz stationierten Sonderfahrzeuge, Anhänger bzw. Gerätschaften, fährt sie Einsätze im gesamten Bezirk Lienz mit seinen 33 Gemeinden, einer Fläche von rund 2.000 km² und ca. 49.000 Einwohnern. Zusätzlich kommt sie auch bei größeren Schadensfällen im benachbarten Oberkärnten zum Einsatz. Neben den Sonderfahrzeugen SRF, GGF, ASF und DLK verfügt die Stadtfeuerwehr Lienz über div. Stromerzeuger bis zu einer Leistung von 80 kVA, einer Großpumpe mit einer Förderleistung von 6.000 l/min, einem mobilen Großlüfter mit einer Luftleistung von 200.000m³/h, einer Feldküche sowie weiteren Sondergerätschaften für diverse Schadensereignisse. Die Mannschaft der Feuerwehr ist in neun Fahrzeuggruppen organisiert. Die jeweilige Gruppe stellt die Maschinisten für ihr Fahrzeug und ist für Wartung und Pflege zuständig. Sie beübt ihr Fahrzeug selbstständig und hat einen eigenen Gruppenkommandanten – zusätzlich gibt es zu jeder Gruppe Reservefahrer.

des technischen FortFEUERWEHR.AT stellt in dieser Serie schritts nicht nur ein masdrei aktuelle Hubrettungsgeräte vor siver Technologiesprung, • 11/2018: Drehleiter Magirus sondern man hat sich nun • 12/2018: Drehleiter Rosenbauer Metz auch für eine andere Art • 1-2/2019: Teleskopmastbühne Bronto Skylift der Abstützung und ein anderes Fahrgestell entschieden. Die alte Drehleiter wurde von der Feuerwehr nach Kroatien verkauft. Die neue Drehleiter ist wieder als Stützpunktfahrzeug für Osttirol konzipiert und

Ersatz für 25 Jahre altes Fahrzeug Die neue Drehleiter ersetzt eine 25 Jahre alte DLK 32 von Magirus auf Mercedes, somit erfolgt aufgrund

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wurde zu 50 % vom Landesfeuerwehrverband gefördert, die zweite Hälfte der Ankaufssumme von 757.000 Euro übernahm die Stadt Lienz.

Planung und Beschaffung Das Projekt, eine neue Drehleiter anzuschaffen, begann schon 2015, als man sich bei der Interschutz genau informierte. Eine Arbeitsgruppe plante das neue Fahrzeug und begutachtete Leitern von Rosenbauer und Magirus bei Vergleichsvorführungen und anderen Feuerwehren, wie etwa der BF Klagenfurt. Den Zuschlag erhielt schlussendlich „Rosenbauer mit Metz Technology“. Fahrgestell und Abstützung Die neue Lienzer Leiter wurde auf ein MAN-Fahrgestell des Typs MAN TGM 15.290 4x2 Euro6 mit einer höchstzulässigen Gesamtmasse von 15,5 t aufgebaut. 213 kW/290 PS sorgen mit einem Allison-Automatikgetriebe für den nötigen Antrieb. LED-Technik wird zur Beleuchtung der Geräteträume, des Podiums, des Leiterparks und der Verkehrsleiteinrichtung im Heck verwendet. Bei der Abstützung handelt es sich um die Variante „Waagerecht-Senkrecht“, mit der man auch innerhalb der Fahrzeugkontur (also ohne die Stütze waagrecht auszufahren) abstützen kann. Bei dieser Bauform muss die Vorderachse beim Abstützen auf

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dem Boden stehen bleiben, während die Hinterachse vom Boden gehoben wird. Dabei wird eine maximale Abstützbreite von 4,8 m erreicht. Die Fahrerkabine bietet Platz für eine Besatzung von 1:2, im Beifahrersitz ist das einzige Atemschutzgerät des Fahrzeuges integriert (300 bar). Taktisch betrachtet geht man davon aus, dass die Drehleiter bei Bedarf auf die Atemschutzgeräte(-träger) anderer Fahrzeuge zurückgreifen kann. Von der Kabine entkoppelt sind dahinter die Geräteräume angebracht. Sie beinhalten alle Geräte für die Menschenrettung (Seiltechnik, Krankentragenhalterung, Korbschleiftrage), für technische Arbeiten (Motorkettensägen, Anschlagmittel für Kranfunktion, Werkzeug und Beleuchtung) und wasserführende Armaturen für den Brandeinsatz.

Leiterpark Der Namensgeber des Fahrzeuges ist ein fünfteiliger Leiterpark mit vier Ausschüben und einem Gelenkteil. Die Gitterholme der Leiter sind in Kastenknotenbauweise verschweißt, wovon man sich mehr Stabilität verspricht. Zusätzlich verfügt die Drehleiter auch über eine automatische Schwingungsdämpfung. In der obersten Ebene ist eine B-Verrohrung zur Wasserversorgung montiert, die direkt an einem Ausgang im Korb endet. Das Gelenkteil ist neu für die Lienzer Feuerwehrleute, das Feature war aber

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Fotos: Seyfert

Hochspannungs-Detektoren auf dem 500 kg-Rettungskorb.

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ausdrücklich gewünscht, weil es die Einsatzmöglichkeiten der Drehleiter vervielfacht. Die Leiter erreicht eine Arbeitshöhe von 32 Metern und verfügt über eine Kranfunktion mit drei Anschlagpunkten: Lastgalgen am untersten Leiterteil (4.000 kg), am zweiten Leiterteil (1.500 kg) und kurz vor dem Korb (500 kg). Ungeachtet dessen kann die FF Lienz aber auf den 8-Metertonnen-Ladekran ihres Schweren Rüstfahrzeuges zurückgreifen. Die Automatikfunktionen des modernen Geräts ermöglichen dem Maschinisten Präzisionsarbeit per Knopfdruck: Das „Target Memory System“ speichert das Fahrtziel des Korbes, ein Vertikal-Rettungssystem hebt und senkt den Korb über einem Punkt nur vertikal, die Rückholfunktion fährt die Leiter den gleichen Weg zurück und der Korb lässt sich automatisch direkt vor dem Führerhaus ablegen (Abstand ca. 2 m). Drei Kameras am Leitersatz bieten dem Maschinisten den nötigen Überblick über sein Fahrzeug. Getragen werden Leiter und Korb von einem Drehelement auf dem Podium, das eine Absenkung der

Leiter um -15° zulässt. Das Fahrgestell kann die Leiter um weitere 7° neigen – somit sind Unterflur-Einsätze bis -22° möglich. In Kombination mit dem Gelenkteil eröffnen sich damit neue Möglichkeiten für die Menschenrettung aus Gruben, bei Böschungen oder Wasserflächen. Auf dem Podest sind zusätzlich ein Stromerzeuger „RS 14 SUPER SILENT“ und ein elektrisch betriebener Lüfter „Rosenbauer Fanergy“ verlastet.

Rettungskorb Auch beim Rettungskorb hat die FF Lienz nun eine vollkommen neue Technologie zur Verfügung: der „HR 500 MF“ bietet Platz für bis zu fünf Personen und ist mit 500 kg belastbar. Er verfügt über vier Einstiege (2x vorne seitlich, 1 vorne Mitte mit kurzer Leiter, 1x über den Leitersatz), wobei die vordersten Elemente komplett abgebaut werden können. Dies benötigt man, wenn man Schwerlasttrage, Schütte oder Rollstuhlrampe montieren will. Die Rampe ist für die FF Lienz besonders wichtig, weil sie weit über

Ein landesweites Alarmierungsnetz für alle Erreichbarkeit selbst in abgelegenen Gebieten und Untergeschossen

Hybrid dank der Verwendung mehrerer Kommunikationskanäle

Fotos: Seyfert

Robust höchster Schutz vor Cyberkriminalität

Krisenresistent aufgrund mehrerer Redundanzebenen

Das effizienteste und fortschrittlichste Alarmierungsnetz überhaupt – dank des Einsatzes modernster Technik werden landesweit sämtliche Blaulichtorganisationen innerhalb weniger Sekunden zuverlässig alarmiert. Kein Wunder, vertrauen europaweit viele Blaulichtorgani12/2018 FEUERWEHR.AT sationen auf die führenden Alarmierungslösungen aus dem Hause Swissphone.

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Bild rechts oben: Anschlagpunkte für Kranfunktion. Bild rechts unten: Leitersatz mit Kastenknotenbauweise.

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das Stadtgebiet hinaus für mehrere Seniorenwohnheime zuständig ist und Rollstuhlfahrer damit rasch und sicher samt Rollstuhl aufgenommen werden können. Eine Krankentrage kann bis 250 kg auf der Korbreling aufgesetzt werden, ab 250 kg wird die Trage am Korbboden montiert. Der Korb bietet neben verschiedenen Anschlagpunkten auch die Möglichkeit, Gerätekisten (z.B. die vorbereitete Kiste mit Motorkettensäge und Zubehör) auf der Reling zu montieren – somit liegt das Arbeitswerkzeug nicht im Korb auf dem Boden. Dem Maschinisten stehen drei Kameras zur Verfügung: eine sitzt im Korbboden und blickt nach unten, die zweite Kamera befindet sich auf der Vorderseite des Korbbodens mit Blick nach vorne und die dritte Kamera ist auf dem Gelenkteil montiert – und zeigt Richtung Korb. Für die Kommunikation ist eine Freisprecheinrichtung verbaut. Zur Bedienung der Leiter hat Rosenbauer ein schwenkbares Bedienelement im Korb angebracht. Mehr Sicherheit verspricht ein ganz besonderes System, das die Drehleiterbesatzung vor Hochspannungsleitungen warnt: Vier Sensoren am Korb erkennen die Annäherung an Leitungen ab 10.000 Volt und lösen eine optische und akustische Warnung aus. Für die Brandbekämpfung ist der Korb über die Fixverrohrung mit Wasser

versorgt. Ein manuell schwenkbarer Wasserwerfer lässt sich an einer Ecke des Korbes aufbauen, ein handgeführtes C-Rohr kann ebenfalls im Korb angeschlossen werden.

Für die nächsten 25 Jahre Bei der FF Lienz ist man mit dem neuen Gerät zufrieden, berichtete Kommandant Richard Stefan im Gespräch mit FEUERWEHR.AT . Viele der neuen Funktionen – wie etwa das Gelenkteil – hätte man sich schon bei früheren Einsätzen gewünscht. Die für die Drehleiter zuständige Gruppe in der Feuerwehr mit ihrem Kommandanten Siegfried Salcher hat das neue Gerät in den letzten Monaten ausführlich getestet, beübt und die ersten Einsätze damit gemeistert. 150 Jahre Tradition treffen somit auf ein hochmodernes Einsatzgerät, das nun in Lienz im Dienst steht.

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Fotos: Seyfert

Bild links: Neigung für Unterflur-Einsätze bis -22°.

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Im Interview

Peter Stadlberger

ist. Die Art der Abstützung ist traditionell eine viel diskutierte Frage. Wir merken bei unseren Gesprächen aber, dass zusehends andere Kriterien wie z.B. die Korbausführung im Vordergrund stehen.

Worauf achten Kunden, wenn Sie im Jahr 2018 eine Drehleiter konfigurieren? Wir merken, dass unsere Kunden bewusst mit unterschiedlichen Vorbereitungsgraden zu uns kommen: Manche haben schon einen sehr klaren Plan hinsichtlich der technischen Ausführungen, andere wiederum haben sich absichtlich noch nicht konkret festgelegt und wünschen sich eine vorerst ergebnisoffene Fachberatung – dabei kann es sogar vorkommen, dass die Frage „Drehleiter oder Teleskopmastbühne?“ noch nicht final entschieden ist. Gemeinsam mit Kollegen aus Karlsruhe greifen wir dabei auf eine breit gefächerte Expertise in beiden Bereichen der Hubrettung zurück. Wir haben den Vorteil, dass wir die Gedanken nicht auf eine Drehleiter konzentrieren müssen, denn Rosenbauer bietet auch Teleskopmastbühnen – wahlweise mit Rettungsleiter – an, sodass wir gemeinsam mit dem Kunden die passende Lösung finden können. Wichtige Technikthemen bei der Drehleiterkonfiguration sind jedenfalls: • automatische Sicherheits- und Komfortfunktionen wie etwa ein Schachtrettungsprogramm • Speichern von Leiterfahrten (Wiederholen der letzten Fahrt) • autom. Ablegen des Korbes / Zusammenlegen des Leiterparks • geringer Platzbedarf im Leiterbetrieb (Abstützung sowie Leiter drehen innerhalb der Fahrzeugkontur) • große Körbe, hohe Korblast, flexibel einsetzbare Anbaugeräte • stufenlose Berechnung der maximalen Ausladung (Messung der Korblast auf 1 kg genau) • Abstandssensoren, Kameras auf Leiter, Korb und Stützen sowie die „Bird-View“ (Rundum-Sicht) • Ampelanzeige auf Leiterpark, LED-Beleuchtung am Fahrzeug • Ein Gelenkteil wird heutzutage aufgrund der hohen Flexibilität oft nachgefragt und auch kontrovers diskutiert Zusammengefasst stellen wir fest, dass bei der Drehleiterbeschaffung sehr gut ausgestattete Produkte nachgefragt werden. Der Sparstift wird, vor allem bei Sicherheitsfeatures, seltener angesetzt.

Welche Sicherheitsfunktionen sind „State of the Art“? Die Wertung von Sicherheit im Einsatz ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Wir streben danach, alle Anforderungen der Kunden abzudecken und entwickeln dabei laufend neue Features. Das reicht von der Hochspannungsdetektion bis hin zum Farbkonzept (z.B. alle Haltegriffe in Orange). Kameras und Selbstschutzdüsen am Korb sind „State of the Art“, genauso wie eine rutschfeste Plateau-Oberfläche und eine perfekte Beleuchtung aller Ein- und Aufstiegsstellen. Vor zehn Jahren hätte niemand nach eine Ampel-Steuerung gefragt – auch das ist nun ein Sicherheitsstandard. Die hydraulische Schwingungsdämpfung bieten wir an, durch die stabile Kastenknotenbauweise ist sie, meiner Meinung nach, aber kaum notwendig. Die Leiter ist durch dieses patentierte System von sich aus sehr stabil.

Fotos: Seyfert

Vertriebsleiter Rosenbauer Österreich

Welche Rolle spielen Fahrgestell und Nachlenkung? Die Fahrgestellpräferenz der Feuerwehren resultiert klar aus deren Erfahrung, für Rosenbauer ist es kein Problem, auf gängige Serienchassis aufzubauen um so eine breite Auswahlmöglichkeit zu bieten. Beim Antrieb sehen wir die Tendenz zur Vollautomatik, während z.B. die Nachlenkung oder Allradantrieb eher weniger Thema

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Welche Anbaugeräte werden verwendet? Rosenbauer bietet hier ein großes Portfolio an Geräten, es reicht von Schuttmulde über eine Krankentragenhalterung (bis 300 kg) bis hin zur Lüfter- und Wasserwerfermontage – dabei können wir hausintern auf viele verschiedene Modelle zurückgreifen die natürlich laufend gemäß den sich ändernden Kundenanforderungen weiterentwickelt werden. Eine Rollstuhlrampe ist ein weiteres Feature um den Problemstellungen im Einsatz gerecht zu werden. Wie gestalten sich Übergabe, Einschulung und Ausbildung? Hier gibt es kundenspezifische Wünsche: Manche Feuerwehren wollen im Werk eingeschult werden, andere benötigen eine Ausbildung am eigenen Standort – meist direkt bei bekannten Problemstellen im Einsatzbereich. Grundsätzlich gibt es eine Einschulung, danach wird alleine geübt, bis wir zum Abschluss ein zweites gemeinsames Training machen, um offene Fragen zu klären. Zusätzlich sind auch Drehleiter-Taktik-Schulungen möglich. In welche Richtung geht die Drehleiter-Entwicklung? Ein neues Thema sind die Simulatoren, wie wir sie schon für Flugfeldlöschfahrzeuge und Einsatzfahrten kennen – sie soll es künftig auch für Drehleitern geben. International betrachtet sehen wir den Trend zu 40-Meter-Drehleitern als Ersatz für Teleskopastbühnen. Ich persönlich glaube aber, dass die Drehleiter als Rettungsgerät das Mittel der Wahl ist und bleibt.

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ABSTURZSICHERUNG

Einsätze auf dem Dach bei Schnee und Eis

SCHNEE-EINSATZ: DACH-ABSCHAUFELN DURCH DIE FEUERWEHR Schneeräumung auf Dächern ist per se keine Aufgabe der Feuerwehr, sondern liegt im Verantwortungsbereich des Hauseigentümers. Im Rahmen der Gefahrenabwehr (z.B. Einsturz = großer Sachschaden, Menschen / Tiere in Gefahr) oder als technische Hilfeleistung (zu der die Feuerwehr die nötigen Mittel und Ausbildung hat) kann die Feuerwehr in diesem Fall aber tätig werden. Mathias Seyfert

Mögliche Gefahrenquellen durch Schnee und Eis sind: • Beschädigung / Einsturz des Daches Schneelast

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Beschädigung von Dachaufbauten Absturz von Schnee (Dachlawine) Absturz von Eiszapfen / Eisplatten Schneelast ist nicht nur an der Schneehöhe zu messen, nasser Schnee und Eis sind massiv schwerer als z.B. lockerer Pulverschnee. Sollten Lichtkuppeln oder Klappen als Rauchabzugsöffnungen genutzt werden, sind diese vom Betreiber laut TRVB 125 S von der Schneelast zu befreien. Achten Sie auf die Sicherung aller am Dach eingesetzten Einsatzkräfte und berücksichtigen Sie die Gefahren beim Dach-Abschaufeln: • Zur Abschätzung der Gefahren ist eine Erkundung unumgänglich; gegebenenfalls Statiker hinzuziehen! • Absturzgefahr bei geneigten Dächern durch Abrutschen • Absturzgefahr bei Flachdächern bei Arbeiten an der Absturzkante (zu nahes Arbeiten an der Kante, Dachkante durch Schneewechte verdeckt etc.) • Gefahr des Einbrechens / Abstürzens bei Lichtkuppeln, Schächten, Öffnungen, Glaselementen, Dachfenstern oder anderen Bereichen, die nicht betreten werden dürfen / können • Verletzungsgefahr durch Fangstoß beim Sturz in ein Auffangsystem • Verletzungsgefahr trotz Seilsicherung:

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Bei einer Sicherung, die einen Sturz auffängt, muss beachtet werden, dass der Fallbereich frei von Hindernissen und groß genug ist (Seillänge + Bandfalldämpfer + Größe der Person). Zusätzlich muss auch der Pendelbereich beachtet werden (Beispiel: Person stürzt in Auffangsystem und pendelt gegen Kran, Drehleiter oder anderes Hindernis). Rutschgefahr bei Photovoltaik-Elementen und Solarthermie-Matten strukturelle Beschädigung des Daches durch ungleichmäßiges Abschaufeln Überlegen Sie sich ein Rettungskonzept, um ins Seil gestürzte Personen retten zu können (Zugang zum Fallbereich, Ablassen der Person, Rettung via Leiter / Drehleiter, Aufstiegs- / Abstiegsmöglichkeit zum Verunfallten etc.) keine Seilführung über scharfe Kanten Stromschlag (z. B. durch Hausanschlussleitungen, durch Beschädigung an Photovoltaikanlagen)

Wann ist eine Sicherung der am Dach eingesetzten Personen erforderlich? Stützt man sich auf die Vorschriften in den Quellen von AUVA und Berufsfeuerwehr Wien, können folgende Grenzen herangezogen werden: Ab einer Absturzhöhe von

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ier haben wir einige Maßnahmen und Gedanken aus verschiedenen Quellen für Sie zusammengefasst, um Schneedruckeinsätze auf Dächern sicher zu gestalten.

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Arten der Sicherung • Rückhalten · die Standfestigkeit ist grundsätzlich gegeben, die Sicherung ist die Redundanz · Seil muss immer auf Spannung sein · Sicherungsfixpunkt muss immer oberhalb der Person sein · es kann zu keinem Sturz in das Seil kommen · empfohlene PSA: 5-Punkt-Sicherheitsgurt statt klassischem Feuerwehrgurt • Auffangen · die Standfestigkeit ist grundsätzlich gegeben, die Sicherung ist die Redundanz · Sicherungspunkt kann seitlich oder unterhalb der Person sein · es kann zu einem Sturz ins Seil kommen · der Sturz muss durch ein dynamisches System aufgefangen wird (dynamisches Seil + Bandfalldämpfer) · Sturzweg und Fangstoß möglichst gering halten · 5-Punkt-Sicherheitsgurt notwendig · dynamisches System notwendig: statisches Seil mit Bandfalldämpfer oder dynamisches Seil (Geräte aufeinander abgestimmt) · der Feuerwehrgurt ist KEIN Auffanggurt • Zwei-Seil-Technik: · Die Standfestigkeit ist NICHT gegeben, weil der zu erreichende Punkt aufgrund seiner Neigung nur

per Seil erreicht werden kann: Ein Seil dient dem Halten / dem Erreichen einer Position, das zweite Seil ist die Redundanz. · Diese Technik wird i.d.R. nur von speziell geschulten Kräften eingesetzt.

Maßnahmen und Mittel zur Sicherung auf dem Dach • Technisch · Gerüst oder Geländer (Drehleiterkorb) als technische Begrenzung, einen Absturz zu verhindern · Rückhaltesystem / Auffangsystem · Persönliche Schutzausrüstung: Auffanggurt, Helm und Verbindungsmittel · nur eine Person pro Sicherungsseil · Lastgrenzen der Anschlagpunkte berücksichtigen • Organisatorisch · Absperren der Bereiche mit Absturzgefahr (nicht möglich, wenn die Dachkante zum Entfernen des Schnees erreicht werden muss) · Kennzeichnen von Lichtkuppeln und anderen gefährlichen Stellen • Personell · alle Personen sollen in der Anwendung der PSA, der weiteren Sicherheitsausrüstung, der Werkzeuge sowie der situationsbezogenen Rettung geschult und unterwiesen sein · nur höhentaugliche Personen einsetzen Auf dem diesem Heft beigelegten Plakat finden Sie genaue Erklärungen zu verschiedenen Sicherungssystemen.

Atemschutzüberwachung Checkbox 5+1

Schnelle Einsatzbereitschaft Einfache Bedienung (auch mit Handschuhen) Personalisierte Transponder Bis zu 6 Trupps gleichzeitig Einsatzprotokoll auf PC übertragbar NEU: Attribute freiwählbar inkl. Protokoll - Einsatzart - Ortsangabe - Funkrufname - Sicherheitstrupp revidierbar (umstellbar) Subventionierung Österreich: In Oberösterreich, Kärnten, Tirol und Vorarlberg!

Quellen und weitere Informationen: AUVA, ÖBFV, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, Firma Haberkorn

SICHERHEIT IST UNSER AUFTRAG 12/2018

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Foto: FF St. Paul

drei Metern und bei Arbeiten näher als zwei Meter zur Absturzkante ist eine Sicherung gegen Absturz notwendig. Dabei müssen aber auch Witterung, Neigung des Daches und sonstige Gefahren berücksichtigt werden.


EINSATZ

Unwetterserie in Kärnten

UNWETTERSERIE KÄRNTEN IM OKTOBER / NOVEMBER 2018 Vorhergesagte Regenfälle setzten die Feuerwehren Kärntens, die Energieversorger VERBUND und Kärnten-Netz (KNG), sowie die Verantwortlichen des Amtes der Kärntner Landesregierung in Alarmbereitschaft. Vorbeugende Maßnahmen wurden schon im Vorfeld getroffen, um auf die prognostizierten 300 Liter Regenmenge pro Quadratmeter vorbereitet zu sein. Letztendlich sorgten stellenweise über 700 Liter Regen, sowie ein eingetroffenes Sturmtief für eines der ärgsten Unwetterszenarien in der Geschichte des Landes.

Samstag, 27. und Sonntag, 28.Oktober Als Vorsichtsmaßnahme aufgrund der Regenprognose wurden seitens des Verbundes erste Maßnahmen getroffen und die Stauseen der Drau um teilweise vier Meter abgelassen. In der Nacht von 27. auf den 28. Oktober wütete der Föhnsturm im Bezirk Klagenfurt-Land. Bis in die frühen Morgenstunden standen die Mehrzahl der Feuerwehren in den Gemeinden Ferlach, Maria Rain, Köttmannsdorf, Ludmannsdorf, St. Margareten im Rosental und Feistritz im Rosental im Einsatz. Sturmschäden, umgestürzte Bäume über Bundes- und Landestra-

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ßen, Bäume auf Stromleitungen und mehrfach abgedeckte Dächer von Gebäuden sowie zerstörte Dachstühle waren von den Feuerwehren abzuarbeiten. Insgesamt waren an diesen beiden Tagen 120 Einsatzstellen im Bezirk Klagenfurt-Land zu verzeichnen. Parallel zu dem Föhnsturm traten erste Einsätze wegen der Regenfälle auf. In den Bezirken Wolfsberg, Villach-Land, Hermagor sowie Spittal/ Drau wurden seitens der Feuerwehren und der Gemeinden erste Vorbereitungsmaßnahmen gegen das angekündigte Hochwasser des Drauflusses getroffen. Die Gemeinden Lurnfeld, Sachsenburg, Dellach im Drautal, Rosegg, St. Jakob im Rosental und Lavamünd trafen vorbeugende Maßnahmen an den gefährdeten Stellen. Vor allem in der Marktgemeinde Lavamünd, die 2012 von einem Jahrhunderthochwasser getroffen wurde, halfen zahlreiche umliegende Feuerwehren bei der Sicherung der Gebäude am Marktplatz und bei Siedlungsgebäuden. Alleine in Lavamünd standen über zehn Feuerwehren aus dem Lavanttal und aus den angrenzenden Gemeinden vom Bezirk Völkermarkt im Einsatz. In der Landesalarm- und Warnzentrale wurden schon am laufenden Tag die diensthabenden Disponenten aufgestockt. In der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober trat eine Wetterberuhigung ein. Die Regenfälle wurden weniger, vereinzelt waren in den Bezirken Klagenfurt-Land und Feldkirchen Sturmeinsätze zu verzeichnen. Vor allem im Bezirk Klagenfurt-Land wa-

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Hermann Maier und Stefan Krammer, LAWZ Kärnten

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Fotos: KLFV / BFKDOs

ren zahlreiche Hauptverkehrswege wegen der umgestürzten Bäume gesperrt, die Krisenstäbe von Behörde und Feuerwehr wurden in der Feuerwehr Ferlach und in der Bezirkshauptmannschaft gebildet. Am Areal des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes kam auch der Landeskoordinationsausschuss zur Beratung zusammen.

und die entsprechende ORF-Durchsage in Radio Kärnten veranlasst. Die Evakuierung der Bevölkerung im gefährdeten Bereich des Drauspitzes wurde begonnen. Insgesamt mussten 68 Personen ihre Wohnungen verlassen. In allen betroffenen Bezirken wurden von der Feuerwehr Krisenstäbe besetzt. Vor allem im Bezirk Klagenfurt-Land, Wolfsberg, Her-

Montag, 29. Oktober In den Bezirken Spittal/Drau und Hermagor wurden weitere Vorbereitungen von den Feuerwehren getroffen und Kontrollfahrten durchgeführt. Der Flugdienst des KLFV führte mit den Hubschraubern des Innenministeriums und den Behördenvertretern Kontrollflüge durch. Im Bezirk Klagenfurt-Land wurden die Aufräumungsarbeiten nach dem Sturm vom Vortag fortgesetzt. Generell setzte in den frühen Morgenstunden starker Regen in weiten Teilen Kärntens ein. Am stärksten begann es im Bezirk Hermagor und Teilen des oberen Drautales zu regnen. Ab Mittag verstärkte sich das Einsatzaufkommen, die Besetzung der Disponenten in der Landesalarmund Warnzentrale wurde entsprechend erhöht. In den Gemeinden Kötschach-Mauthen, Kirchbach und Hermagor gab es erste Überschwemmungen und auch Hangrutschungen, im Bezirk Villach-Land wurde im Bereich der Gemeinden Velden und Rosegg mit den Vorbereitungen wegen des drohenden Hochwassers der Drau begonnen. Am frühen Nachmittag wurde bereits im Minutentakt alarmiert, die Anzahl der Einsätze erhöhte sich rasant. Im Bezirk Spittal/Drau waren die „Hotspots“ im Bereich Sachsenburg und Möllbrücke sowie im Oberen Mölltal und Oberen Drautal zu vermelden. Im Bezirk Klagenfurt-Land haben die ersten Einsätze wegen des wieder einsetzenden Sturmes begonnen, sämtliche Feuerwehren und die Techniker der Kärnten Netz (KNG) standen im Dauereinsatz. Auch im Bezirk Villach-Stadt wurden Maßnahmen zur Vorsorge gegen ein eventuelles Hochwasser getroffen. Hier standen sämtliche Feuerwehren des Bezirkes im Einsatz. Am Nachmittag wurde auf Anordnung der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg für den Ort Lavamünd das Sirenensignal „Zivilschutz-Warnung“ ausgelöst

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Landeskoordinationsausschuss mehrmals. Sämtliche Schulen in den betroffenen Gemeinden der Bezirke Hermagor, Spittal an der Drau, Villach-Land, Klagenfurt-Land und Wolfsberg waren von nun an mehrtägig geschlossen. Parallel zu den im Einsatz stehenden Kräften der Feuerwehr wurde das Bundesheer zur Assistenzleistung angefordert. KAT-Gerätschaften aus dem Lager des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes und den dezentralen KAT-Lagern in Villach, Kirchbach, Sachsenburg, St. Andrä im Lavanttal und Althofen wurden in die betroffenen Gebiete verlegt. Im Laufe der Nacht zum 30. Oktober wurde von der Landesalarm- und Warnzentrale für die Gemeinden Mörtschach, Flattach und Obervellach ebenfalls „Zivilschutz-Warnung“ ausgelöst. Vorwiegend Oberkärnten wurde, neben den großen Niederschlagsmengen, auch von Starkwinden heimgesucht. Die Bevölkerung wurde über den Rundfunk aufgefordert, die Häuser nicht zu verlassen, es bestand akute Lebensgefahr. Außerdem entschied man sich, die KAT-Züge der nicht betroffenen Bezirke St. Veit an der Glan und Feldkirchen in Alarmbereitschaft zu versetzen.

Fotos: FF Faak, Bundesheer - Ottacher-Kaiser

magor und Spittal an der Drau wurden auch die behördlichen Stäbe gebildet. Sämtliche Entscheidungen liefen über diese Krisenstäbe. Zusätzlich zu den behördlichen Entscheidungsträgern tagte auch der

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Unwetterserie in Kärnten

Zahlen und Fakten •

Fotos: FF Faak, Bundesheer - Ottacher-Kaiser

Insgesamt gab es von Samstag, den 27. Oktober bis Sonntag, den 4. November 2018 1.305 Einsätze der Feuerwehren in Kärnten, davon 950 Feuerwehreinsätze infolge der Stürme und der großen Niederschlagsmengen. Die Anzahl der einzelnen Einsatzadressen liegt noch weitaus darüber. Insgesamt waren von 540 eingesetzten Feuerwehren (viele davon mehrmals und über viele Tage!) über 5.600 Einsatzkräfte bei der Durchführung von Erstmaßnahmen und in weiterer Folge den Aufräumungsarbeiten tätig. Obwohl große Schäden an Gebäuden, Infrastruktur usw. zu verzeichnen sind, gab es glücklicherweise keine Todesopfer unter der Bevölkerung und den Einsatzkräften, nur einzelne verletzte Feuerwehrmitglieder. In vielen Situationen handelte es sich um sehr gefährliche Einsätze infolge des Föhnsturmes, dem Starkregen und den daraus resultierenden Überschwemmungen und Hangrutschungen. In dieser Intensität und Großräumigkeit ist diese Einsatzserie in den letzen Jahrzehnten unvergleichbar. Die Zusammenarbeit zwischen allen Einsatzkräften, den Gemeinden und den Bezirkseinsatzstäben funktionierte vorbildlich. Auch die Evakuierung der Bevölkerung nach den Zivilschutzsignalen lief reibungslos ab. Das flächendeckende Netz der Feuerwehren gewinnt immer mehr an Bedeutung, wichtig ist auch das präventive Arbeiten der Feuerwehren im eigenen Wirkungsbereich. Das Feuerwehr-

Dienstag, 30. Oktober Um etwa 02:00 Uhr brach oberhalb der Ortschaft Rattendorf in der Stadtgemeinde Hermagor und in der Ortschaft Waidegg in der Marktgemeinde Kirchbach ein Damm des Gailflusses. Für diesen Bereich musste das Sirenensignal „Zivilschutz-Alarm“ ausgelöst werden. Gezwungenermaßen mussten auf raschem Wege einige Gebäude evakuiert werden. Viele Hauptverkehrswege in den Bezirken Hermagor und Spittal an der Drau sowie die Zugsverbindung zwischen den Städten Spittal und Lienz in Osttirol waren unpassierbar. Das Lesachtal und Teile des Gailtales sowie des Drau- und Mölltales waren komplett abgeschnitten, die B111 auf weiten Teilen komplett zerstört und unterspült. In der Ortschaft Möschach in der Stadtgemeinde Hermagor drohte ein

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haus in den einzelnen Orten, ausgestattet mit einer Notstromversorgung, kann Drehscheibe für Information, Koordination und Kommunikation sein. Obwohl fast ganz Kärnten von den Unwettern betroffen war, gab es noch Reserven in den Bezirken Feldkirchen und St.Veit/Glan. Der KATZUG 4 aus diesen beiden Bezirken stand in Alarmbereitschaft, musste letztendlich aber nicht in den Einsatz gehen. Bewährt haben sich sowohl die dezentralen Katastrophenlager als auch die beiden großen KAT-Lager beim KLFV in Klagenfurt und der Feuerwehr in Villach. Durch entsprechende Prävention und Ortskenntnis der Feuerwehrmitglieder konnten viele Schäden verhindert bzw. minimiert werden. Eine sehr gute Koordination und Zusammenarbeit zwischen Behörden, Feuerwehr, Polizei, den Flugdiensten des Bundesheeres und des Innenministeriums, den Energieversorgern Kärnten Netz (KNG) und Verbund Hydro Power und den Entscheidungsträgern des Landes Kärnten trugen zum Erfolg bei. Landesfeuerwehrkommandant LBD Ing. Rudolf Robin und der zuständige politische Referent, LR Ing. Daniel Fellner, machten sich ständig ein Bild der Lage und waren in die Koordination sämtlicher Maßnahmen mit eingebunden. LBD Robin und LR Fellner danken allen Feuerwehren und den eingesetzten Einsatzorganisationen für die Arbeit zum Wohle der Bevölkerung und drückten ihre Wertschätzung mehrmals vor Ort aus.

Damm der Gail zu brechen, auch hier musste das Sirenensignal „Zivilschutz-Warnung“ ausgelöst werden. In den betroffenen Gebieten wurde von den Einsatzkräften neben den Maßnahmen zur Verhinderung größerer Schäden bereits mit den Aufräumungsarbeiten begonnen. Im Bezirk Hermagor standen Feuerwehren, die Wasserrettung, das Rote Kreuz, das österreichische Bundesheer, Straßenmeistereien und Vertreter der öffentlichen Einrichtungen im Dauereinsatz. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung kannte keine Grenzen. Die Einsatzkräfte wurden dauernd mit Lebensmitteln versorgt. Auf Anordnung der Bezirkshauptmannschaften Hermagor und Spittal an der Drau wurde das österreichische Bundesheer mit Hubschraubern angefordert. Zwei Alouette III, zwei Black-Hawk und zwei

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Die Aufräumungs- und Sicherungsarbeiten wurden in den betroffenen Gebieten rund um die Uhr fortgesetzt.

Mittwoch, 1. November Am 1. November wurde der große Assistenzeinsatz des Bundesheeres im Gailtal gestartet. Mit den Black-Hawk-Hubschraubern wurde mit den Pionieren versucht, die gebrochenen Dämme wieder zu schließen. Panzersperren und mit Sand gefüllte BigBags wurden mit den Helikoptern entlang des Dammes gesetzt. Der Flugdienst der Kärntner Feuerwehren koordinierte den Flugeinsatz in Zusammenarbeit mit dem fliegerischen Einsatzleiter des Bundesheeres. Eine weitere Aufgabe des Bundesheeres war die Wiederherstellung der Stromversorgung mit dem Energieversorger Kärnten Netz (KNG). Ebenfalls aufgrund des Starkregens musste kurz nach Mittag für die Gemeinde Mörtschach erneut Zivilschutz-Warnung ausgelöst werden. Wege drohten abzurutschen und Erdmassen bedrohten Gebäude.

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Fotos: KLFV / BFKDOs

AB 212 standen in den Abendstunden im Bereich Kötschach-Mauthen für Einsätze in Bereitschaft. Zusätzlich stand auch die Libelle Kärnten des Innenministeriums für Flugeinsätze zur Verfügung. Der Flugdienst der Kärntner Feuerwehren wurde mit Flughelfern aus dem gesamten Bundesland aktiviert. Landesfeuerwehrkommandant LBD Ing. Rudolf Robin machte sich seit dem Anlaufen der Einsätze laufend ein Bild in der Landesalarm- und Warnzentrale und vor Ort.

Die weiteren Tage Die Aufräumungsarbeiten vor allem im Bezirk Hermagor dauerten noch an. In weiten Teilen Kärntens konnte bereits Zivilschutz-Entwarnung gegeben werden. Im Bezirk Hermagor entschied man sich aufgrund der Sensibilität der Bevölkerung von der Aktivierung des Signales „Zivilschutz-Entwarnung“ Abstand zu nehmen. Die Pegelstände der Drau entspannten sich, in Lavamünd, Rosegg, Villach und Velden konnte entwarnt und die Vorsichtsmaßnahmen von der Feuerwehr entfernt werden. Alleine in Lavamünd standen in diesen Tagen 518 Mitglieder der eingesetzten Feuerwehren mit 78 Fahrzeugen ca. 6.000 Stunden im Einsatz. Der Damm entlang der Gail konnte vom Bundesheer und den örtlichen Feuerwehren in Zusammenarbeit mit örtlichen Transportunternehmen hergestellt werden. Die Gail floss wieder im ursprünglichen Flussbett. Nach und nach wurden die tatsächlichen Schäden an Gebäuden, öffentlichen Verkehrswegen und Brücken sichtbar. Das Lesachtal wurde auch wieder mit Strom versorgt, die Straßen waren länger nur erschwert passierbar. Berührend war die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, die Unterstützung aus der Bevölkerung für die örtlichen Feuerwehren und der Zusammenhalt aller in den entsprechenden Ortschaften.

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Supermarkt durch Brand zerstört

NÄCHTLICHER GROSSBRAND IN SUPERMARKT In der Nacht von 1. auf 2. September 2018 kam es bei einem Supermarkt in Himberg (Bezirk Bruck an der Leitha, NÖ) zu einem verheerenden Brand, bei dem das Gebäude fast vollständig zerstört wurde. Acht Feuerwehren waren stundenlang mit der Brandbekämpfung beschäftigt.

B Der Brand konnte sich ca. 30 Minuten entwickeln, bevor er bemerkt wurde.

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ei dem Objekt handelte es sich um eine freistehende Billa-Filiale in der Gemeinde Himberg, rund zehn Autominuten von der Wiener Stadtgrenze entfernt. Das Gebäude ist von drei Seiten über den Parkplatz zugänglich, straßenseitig befindet sich ein Hydrant. Die Filiale im Ortskern wurde 2016 eröffnet und liegt rund 80 Meter neben einem Mehrparteienwohnhaus. Die Grundfläche des eingeschoßigen Baus beträgt 950 m2, wovon 700 m2 reine Verkaufsfläche darstellen; der Rest sind Lager-, Technik- und

Büroräume, die von der Verkaufsfläche mit einer baulichen Brandabschnittstrennung (REI90) abgegrenzt sind (nicht über Dach geführt). Die Seitenwände bestanden aus Betonelementen bzw. Glasfassaden. Das Dach wurde mit einer Holzleimbinderkonstruktion in der Brandwiderstandsklasse REI30 hergestellt. Den oberen Abschluss bildete ein Flachdach mit Foliendeckung. Der Supermarkt verfügte weder über eine Brandmelde- noch eine Sprinkleranlage – beides ist nach den geltenden Bauvorschriften nicht erforderlich.

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Supermarkt durch Brand zerstört

Fotos: FF Himberg, FF Maria Lanzendorf

Der Feuerwehr war der Zutritt zum Objekt mit einem Schlüssel möglich, dies ist allerdings nicht vorgeschrieben. Die Brandlast ergab sich durch die für einen Supermarkt typische Ausstattung bzw. Lagerung: Große Mengen an kunststoffverpackten Waren, zusätzlich brennbare Stoffe bzw. Waren wie etwa Öle, Fette, Spraydosen, Kerzen, Grillanzünder, Papier, Spirituosen und ähnliches.

Branderkennung und erste Phase Ein Anwohner bemerkte gegen 01:50 Uhr Früh Rauchschwaden über dem Geschäft und setzte den Notruf ab. Um 01:54 Uhr erfolgte die Alarmierung der örtlich zuständigen Feuerwehr Himberg zu einem Brandverdacht, Einsatzstufe B1 (von den möglichen Stufen B1 bis B4). Aufgrund der weiteren Notrufe während der Anfahrt der FF Himberg, wurde durch die Alarmzentrale noch vor dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte die Alarmstufe auf B2 erhöht. Dadurch wurden zwei weitere Feuerwehren und auch ein Hubrettungsfahrzeug alarmiert. Nach der Erkundung des Einsatzleiters bot sich folgende Lage: Ein freistehendes Geschäftslokal brannte mit massivem Flammen- und Rauchaustritt aus den Rauch- und Wärmeabzugsöffnungen (RWA) an der Dachfläche. Diese Öffnungen wurden nicht per

manuellem Taster ausgelöst, sondern man geht davon aus, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits durchgebrannt waren. Der im hinteren Teil des Objektes angebaute Technik- und Lagerbereich war zwar von der brennenden Verkaufsfläche getrennt, aber bereits verraucht. Auf Grund der Uhrzeit (nachts kein Betrieb) konnte man von keiner Personengefährdung im Geschäftslokal ausgehen, allerdings zogen die Rauchschwaden zu einem angrenzenden fünfstöckigen Wohnbau. Zur Löschwasserversorgung konnte man auf ein gut dimensioniertes Ortshydrantennetz in Ringbauweise zurückgreifen.

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Supermarkt durch Brand zerstört

Eingestürztes Dach über jener Stelle, an welcher der Brand ausbrach.

Erste Löschmaßnahmen Die erste eingetroffene Löschgruppe begann den Innenangriff mit einem C-Rohr über das Lager im hinteren Teil des Geschäftes. Von dort aus wurde versucht, den Brand sowie den Brandrauch bestmöglich im Verkaufsbereich zu halten. Die Brandentwicklung war zu diesem Zeitpunkt schon so

Benedikt Hanzalek, Brandschutzbeauftragter REWE International AG „Nach einem Brand wie in Himberg ist es wichtig, dass die Brandschutzorganisation mit den ermittelnden Behörden sowie der Versicherung eng zusammenarbeitet. Seitens der Organisation wird ein sogenannter „Post Incident Review“ (Überprüfung des Vorfalls) durchgeführt. Gab es eventuell Fehler bei Organisation, Alarmierung oder Krisenmanagement? Zu diesem Zweck ist es von Vorteil, wenn auf vorhandene Daten wie Videoaufzeichnungen, Protokoll der Alarmanlage, Aufzeichnung des Energie-Managements etc. zurückgegriffen werden kann, um einen genauen Ablauf des Ereignisses zu rekonstruieren. Weiters ist die genaue Erkenntnis über die Brandursache wichtig, da eventuelle Folgeszenarien möglich sind und vermieden werden müssen. Im konkreten Schadensfall war es notwendig, den technischen Defekt von zehn möglichen Brandursachen auf eine einzugrenzen. Nach Eingrenzung der Ursache werden entsprechende Maßnahmen umgesetzt wie z.B. die Prüfung von eingesetzten Geräten oder der Installation der Elektroverkabelung an anderen Standorten.“

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Brand in der Dachkonstruktion Die zerborstene Glasfassade sorgte für ausreichende Sauerstoffzufuhr und das Durchzünden der gesamten Verkaufsfläche. Durch den starken Funkenflug mussten auch zwei weitere Strahlrohre zum Schutz der Nachbarobjekte in Stellung gebracht werden. Für einen umfassenden Außenangriff kamen ab diesem Zeitpunkt auch drei Hubrettungsfahrzeuge mit Wasserwerfern zum Einsatz. Herabhängende Deckenelemente, die Regale und die längliche Form des Objekts erschwerten die Löscharbeiten mit handgeführten Rohren, da Teile des Brandherdes nicht löschwirksam erreicht werden konnten – somit war der Einsatz von Bodenwasserwerfern unerlässlich. Eine weitere Herausforderung für die Einsatzkräfte stellte der Brand unterhalb der nicht eingestürzten Dachkonstruktion dar: Das Feuer konnte sich in den Hohlräumen der Holzleichtbauweise ausbreiten. Eine effektive Brandbekämpfung war nur durch Öffnen der Dachhaut mit Rettungssägen über die Hubrettungsfahrzeuge möglich. Zu diesem Zweck wurde die Teleskopmastbühne TMB 42 der Feuerwehr Mödling angefordert. Sie weist eine Arbeitshöhe von 42 Metern und eine maximale seitliche Ausladung von 25 Metern auf. Nach sechs Stunden Löscharbeiten durch acht Feuerwehren (132 Feuerwehrmitglieder mit 26 Fahrzeugen) konnte um 08:15 Uhr schließlich „Brand aus“ gemeldet werden. Kurz danach nahmen Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes die Brandursachenermittlung auf. Diese konnten den Brandausbruch auf einen elektrischen Defekt im Bereich der Feinkostabteilung zurückführen.

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Foto: Hanzalek

stark, dass Teile der Dachkonstruktion in das Gebäude stürzten. Somit wurde ein sofortiger Rückzug aus dem Supermarkt angeordnet. Die Situation erlaubte ab diesem Zeitpunkt nur mehr einen Außenangriff. Parallel ließ der Einsatzleiter die Alarmstufe auf B3 erhöhen und weitere Strahlrohre im Außenangriff setzen. Zusätzlich erfolgte die Kontrolle des benachbarten Wohnbaus durch die Exekutive sowie die Alarmierung des Energieversorgers zur Trennung der straßenseitig gelegenen Stromzufuhr.

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BRAND IN EINEM VERKAUFSLOKAL NACH OIB-RICHTLINIE: WELCHE ERKENNTNISSE KANN DIE FEUERWEHR AUS DEM EINSATZ ZIEHEN? Wolfgang Ernst

Warum war im Objekt keine Brandmeldeanlage eingebaut? Eine Brandmeldeanlage war nach den geltenden Vorschriften nicht gefordert: Die Filiale wurde im Juni 2016 eröffnet und somit nach der NÖ Bautechnikverordnung 2014 (OIB-Richtline 2) errichtet. Die TRVB 138 N 2010 (welche eine Brandmeldeanlage fordert) galt auch damals schon für Verkaufsstätten mit mehr als 3.000 m2 Verkaufsfläche, die Filiale hatte aber nur 700 m2 Verkaufsfläche.

Foto: Hanzalek

Alarmierung Die Alarmierung der Feuerwehr geschieht in diesem Fall nicht automatisch und ist daher davon abhängig, ob und wann der Brand entdeckt wird. Entsteht der Brand außerhalb der Betriebszeiten, kann es dazu kommen, dass das Feuer erst spät bemerkt wird (z.B. Austritt über die Dachluken) und der Brand beim Eintreffen der Feuerwehr bereits weit fortgeschritten ist. Zutritt zum Objekt Gebäude müssen grundsätzlich zur Brandbekämpfung zugänglich sein, das bedeutet aber nicht, dass Schlüssel vorhanden sein müssen. Somit können sowohl Zugänge für die Innenbrandbekämpfung, als auch Zuund Abluftöffnungen nur gewaltsam geschaffen werden (Öffnen von Fenstern, Türen, Wänden oder dem Dach). Ist die Außenhülle entsprechend gegen Einbrüche gesichert, erschwert dies die Arbeit der Feuerwehr zusätzlich. Der Feuerwehr muss bewusst sein, dass das Schaffen von Öffnungen zusätzlich Zeit kostet.

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Rauchableitung Von 6.000 m² bis 1.200 m² Brandabschnittsfläche sind nach der OIB-Richtlinie Rauchableitungen mit Wand- und / oder Deckenöffnungen mit einer geometrischen Fläche von 0,5 % der Grundfläche vorgeschrieben. Genauere Regelungen dieser Rauchableitung im Hinblick auf ihre Wirksamkeit aufgrund von Brandlast, Raumhöhen, Lagerguthöhen und Auslösemöglichkeiten durch die Feuerwehr sind nicht vorhanden. Einsturzgefahr der Dachkonstruktion Die beschriebenen Faktoren können zu einem raschen Verlust der Festigkeit der Dachkonstruktion führen. Vor einem Innenangriff muss die Feuerwehr genau abwägen, ob das Betreten des Gebäudes aufgrund des Brandfortschritts noch sicher ist. Bei diesem Einsatz sind Teile des Daches zwölf Minuten nach Eintreffen der Feuerwehr eingestürzt, davor konnte sich der Brand mehr als 30 Minuten entwickeln. Außenangriff, Löschwasserverbrauch, Aufstellmöglichkeiten Um die nötige Wurfweite ausnützen zu können, war bei diesem Brand der Einsatz von B-Rohren, Bodenwasserwerfern und Monitoren (Hubrettungsfahrzeuge) notwendig. In Spitzenzeiten wurden ca. 6.400

Liter Wasser pro Minute aufgebracht. Dem gegenüber steht ein berechneter Löschwasserbedarf von ca. 1.800 Liter pro Minute. Aufstellungsflächen für die Hubrettungsfahrzeuge müssen aufgrund der Höhe dieses Objektes nicht vorhanden sein – im ungünstigsten Fall könnte man somit keine Hubrettungsfahrzeuge effektiv in Stellung bringen.

Trennbauteil Der Technik- und Lagerbereich war bei dem beschriebenen Einsatz mit einem Trennbauteil abgegrenzt. Trotz der massiven Brandeinwirkung hat der Trennbauteil gehalten, jedoch konnte Rauch in den angrenzenden Lagerbereich dringen (es wird vermutet, dass die bauliche Trennung durch eine Druckwelle beschädigt wurde). Die Erkenntnis für die Feuerwehr ist, dass auch abgetrennte Bereiche innen und außen ständig kontrolliert werden müssen. Fazit Für die Feuerwehr gilt, den Innenangriff in Hinblick auf den Eigenschutz kritisch zu beurteilen. Die Löschwassermengen müssen mit ausreichender Reserve kalkuliert werden (Löschwasserrückhaltung berücksichtigen) und die Verstärkung / Ablöse der eigenen Kräfte muss rechtzeitig geplant werden.

OIB: Österreichisches Institut für Bautechnik Die OIB-Richtlinien dienen der Harmonisierung der bautechnischen Vorschriften in Österreich. Sie werden vom Österreichischen Institut für Bautechnik nach Beschluss in der Generalversammlung herausgegeben und stehen damit den Bundesländern zur Verfügung. Die Bundesländer können die OIB-Richtlinien in ihren Bauordnungen für verbindlich erklären, was bereits in allen Bundesländern der Fall ist. (Quelle: www.oib.or.at)

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BRANDSCHUTZBEAUFTRAGTE: NACH DEM SEMINAR IST VOR DEM SEMINAR Die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten dauert drei Tage. Damit ist es aber nicht getan: Sie müssen zusätzliche Ausbildungen absolvieren, um Erlerntes zu vertiefen. Welche das sind, rufen wir Ihnen hier in Erinnerung.

Im Bereich Brandschutztechnik Brandschutzbeauftragte, die in ihrem Wirkungsbereich technische Brandschutzeinrichtungen betreuen, müssen innerhalb von zwei Jahren ab der Grundausbildung ein Brandschutztechnikseminar besuchen. Zu den Brandschutzeinrichtungen zählen Brandmeldeanlagen, Löschanlagen oder Rauchund Wärmeabzugsanlagen. Die Seminare sind aber nicht nur gesetzlich geregelt, sondern auch für alle Brandschutzorgane interessant. Wussten Sie beispielsweise, dass es bei Brandmeldeanlagen nicht nur darum geht, einen Brand frühzeitig zu entdecken, sondern auch darum, bei

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einem Täuschungsalarm eine sofortige Alarmierung der Feuerwehr zu vermeiden? Wussten Sie, dass Rauch- und Wärmeabzugsanlagen nicht nur einen Wärmestau unter dem Dach / der Decke verhindern, sondern auch eine rauchfreie Schutzzone in Bodennähe einrichten können? Nach den Seminaren zur Brandschutztechnik können Sie solche Brandschutzeinrichtungen nicht nur bedienen, sondern wissen auch, wie sie gewartet und instandgesetzt werden.

Auf die Nutzung bezogen Unterschiedliche Betriebsarten erfordern unterschiedliche Brandschutz- sowie Evakuierungsmaßnahmen. Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten als Brandschutzbeauftragter für ein Hotel, einen Kindergarten oder ein Bürogebäude – dann sollten Sie den baulichen Brandschutz und die Brandschutzkonzeptionierung auf die besondere Personengefährdung ausrichten (N1). Andere Anforderungen gelten bei Industrieanlagen: Hier sind die erhöhten Brandgefahren zu berücksichtigen (N2). Und in Krankenhäusern, Justizanstalten oder Pflegeheimen gelten wiede-

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ie TRVB 117 /18 (O) regelt die Ausbildung von Brandschutzorganen und soll ein Gütesiegel für Brandschutzorgane schaffen. Die Richtlinie ist im Mai 2018 neu erschienen und wurde um neue Seminare ergänzt. Auf jeden Fall gilt: Die erweiterte Ausbildung besteht aus Brandschutztechnikseminaren, nutzungsbezogenen Seminaren und Fortbildungsseminaren; sie sind für Brandschutzbeauftragte verpflichtend.

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TIPP

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rum andere Regeln – welche Rechte, Pflichten und Aufgaben haben Brandschutzbeauftragte dort? (N3) Erfahren Sie es in den nutzungsbezogenen Seminaren (N1-3), die auf die speziellen Eigenheiten der Betriebsarten ausgelegt sind. Brandschutzbeauftragte sind verpflichtet, diese Weiterbildung innerhalb von fünf Jahren nach der Grundausbildung oder einem Brandschutztechnikseminar zu besuchen.

Fortgebildet Apropos Weiterbildung: Laut TRVB müssen auch Fortbildungsseminare in Abständen von längstens fünf Jahren aufgesucht werden. Neu ist beispielsweise das Sonderseminar „Brandschutzfachkraft auf Baustellen“, das als Fortbildungsseminar angerechnet wird. Hier erfahren Sie, wie Sie den baulichen und technischen Brandschutz bereits in der Planungsphase von Bauwerken berücksichtigen, um Brände auf Baustellen zu verhindern. Die Brandwiderstandsklassen sind ebenso Bestandteil des Seminares wie das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – brandheiße Themen für Baustellenkoordinatoren, Baumeister, Planer und na-

AUSBILDUNGSTIPPS BRANDSCHUTZ AUSWAHL 1. HALBJAHR 2019:

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Ausbildung zum zertifizierten Brandschutzmanager TÜV® Salzburg: 01. - 05.04.2019 campus21 / Brunn: 13. - 17.05.2019 Ausbildung zum zertifizierten Fachkundigen f. Brandabschottungen TÜV® Salzburg: 06. - 07.05.2019 campus21 / Brunn: 23. - 24.05.2019

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türlich betriebliche Brandschutzorgane! Ein weiteres Sonderseminar laut TRVB beschäftigt sich mit Feuer- und Heißarbeiten. Brandschutzbeauftragte – z.B. in Spenglereien – wissen: Wo geschweißt wird, fallen die Funken. Um das Brandrisiko zu minimieren, sind technische und organisatorische Maßnahmen unerlässlich. In diesem Seminar erfahren Sie, wie Sie einen Freigabeschein ausfüllen, Sie beschäftigen sich aber auch mit Wärmeleitern, Nachkontrollen und führen außerdem praktische Versuche durch. Das interessiert Sie brennend? Dann planen Sie Ihr Bildungsjahr 2019 mit der TÜV AUSTRIA Akademie – wir haben das ganze Jahr Brandschutzkurse für Sie und Ihr Unternehmen!

Brandmeldeanlagen, RWA-Anlagen Gänserndorf: 31.01.2019 campus21 / Brunn: 29.03.2019 Salzburg: 20.05.2019 Ausbildung zum Sprinklerwart Gänserndorf: 01.02.2019 campus21 / Brunn: 29.03.2019 Salzburg: 21.05.2019 Brandgefahren bei Feuer- und Heißarbeiten Wien: 05.06.2019 Brandschutzfachkraft auf Baustellen Wien: 08. - 10.04.2019

T Ü V A U S T R IA BRANDSCHUT Z TA G E 2019

Pyramide V ösendorf: 21.03.2019 Salzburg:

26.09.2019

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N2-Seminar campus21 / Brunn:

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N3-Seminar campus21 / Brunn:

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SAVE THE DATE: TÜV AUSTRIA Brandschutztag 2019 Vösendorf: 21.03.2019 Salzburg: 26.09.2019

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