FEUERWEHR.AT 2018/06

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Das offizielle Magazin des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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halle mit Photovoltaik-Anlage brannte in Ferlach – Seite 36 öbfv-news

ÖBFV & Politik, Präsidialsitzung und Sachgebiets-News: ab Seite 6.

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alternat. Antriebe Worauf ist bei Einsätzen mit alternativ angetriebenen Fahrzeugen zu achten? Teil 2 ab Seite 22.

Waldbrand

Spezialkurse für Waldbrand und Flugdienst in der LFS Tirol – ab Seite 26.

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n Bundesfeuerwehrverbandes

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einsatz im museum

feuerwehr schützt kulturgüter, ab Seite 28 2017: spenden neu

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n Bundesfeuerwehrverbandes

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Das offizielle Magazin des Österreichische

n Bundesfeuerwehrverbandes

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Spenden müssen ab 2017 aufgezeichnet und ab 2018 gemeldet werden – ab Seite 8.

Das offizielle Magazin des Österreichische

atemschutz

Transport von Atemluftflaschen: neues Infoblatt des ÖBFV – ab Seite 16.

Retouren an ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 16Z040656 S

übung im tunnel

Niederösterreich: Detailbericht zur Übung im Wienerwaldtunnel – ab Seite 34.

#VILLACHonFIRE

villach wird 2017 zur feuerwehrhauptstadt, Seite 14 2017: spenden neu

Neues zur Spendenregelung, Anleitung und Pflichten – ab Seite 6.

blackout

Praktische Kontrolle, ob die eigene Feuerwehr für ein Blackout gerüstet ist – ab Seite 28.

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Brandschutz

Wien

Der Brandschutzbeauftragte als Schnittstelle zur Feuerwehr – ab Seite 40.

GROSSEINSATZ

bei brand einer Lagerhal le im Burgenland, Seite 32 WELTREKORD

Feuerwehrmann läuft 100 km in Schutzkleidung und mit ATSGerät – ab Seite 12.

lithium-Akkus

in Elektro-Fahrzeugen (Seite 16) und in stationären Anlagen (Seite 20).

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Wien

Brandschutz

Löschmittelbedarf: Was sind die Aufgaben der Feuerwehr? Ab Seite 37.

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Ablenkung am Steuer kann tĂśdlich sein!

Hallo Leben. Eine Initiative der ASFINAG fĂźr mehr Verkehrssicherheit. FWat_2018_06_02-03_werbung.indd 43

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INHALT & EDITORIAL

Aus dem ÖBFV

Viele Facetten des Ehrenamts

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ie Sommermonate garantieren vielen österreichischen Feuerwehren erhöhte Einsatzzahlen, Jahr für Jahr aufs Neue. Starkregen, Gewitterereignisse und zerstörerischer Hagel sind oftmals Anlass für zahlreiche und tagelange Einsätze unserer Mitglieder. Innerhalb weniger Kilometer wechseln sich Sonnenschein und Überflutungen ab, als würde man durch zwei Welten fahren. Eine ganz besondere Herausforderung für die Natur, für die Bevölkerung und natürlich auch für die Einsatzorganisationen.

Die Feuerwehren sind immer einsatzbereit. Rund um die Uhr und pausenlos. Das ist die Besonderheit unserer Einsatzorganisation, quasi unser Alleinstellungsmerkmal, wenn es um die Dimension der Mitglieder und die Geschwindigkeit der Hilfeleistungen geht. Das unterscheidet uns von vielen wohltätigen und gemeinnützigen Einrichtungen, die einen wertvollen Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten, aber eben nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit aus dem Berufs- oder Familienleben gerissen werden, um anderen Menschen zu helfen. Das ist auch der Grund, warum – bei allergrößter Wertschätzung für alle, die sich in ihrer Freizeit engagieren – Ehrenamt nicht gleich Ehrenamt ist und nicht alle Institutionen mit ehrenamtlich tätigen Mitgliedern in einen Topf geworfen und gleichbehandelt werden dürfen. Die Rahmenbedingungen für die Erfüllung der Pflichten unserer Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner sind wesentlich, um unser System am Laufen zu halten. Dessen muss sich die Öffentlichkeit, aber auch die Politik und Wirtschaft bewusst sein.

Euer Albert Kern Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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ÖBFV-Präsidialsitzung Aus den Referaten, Sachgebieten und Landes-

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feuerwehrverbänden ÖBFV und Sozialministerium STMK: Ein Fest für alle Retter Messe 2018 Alternative Antriebe: Teil 2 Waldbrand und Flugdienst Tunnelforum & -ausbildung Einsatz: Bootswerft brannte in Kärnten

IMPRESSUM: Medieninhaber: ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien, GF: BR Andreas Rieger, MA, FN441767h, Herausgeber: Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Voitgasse 4, 1220 Wien, Hersteller WOGRANDL DRUCK Ges.m.b.H., 7210 Mattersburg, Redaktion & Medienkooperationen: Ing. Richard Berger, BA MSc, richard.berger@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 34, Redaktion & Marketing: Mathias Seyfert, BA, m.seyfert@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 33, Abonnements: Jahrespreis (10 Hefte, versandkostenfrei) im Inland: € 27,- , EU: zuzüglich Versandkosten von € 36,- (insgesamt € 63,-). Jahres-Abos verlängern sich automatisch zum jeweils gültigen Jahresbezugspreis. Abos können jeweils 30 Tage vor Ende des Bezugsjahres schriftlich (per Post oder eMail) gekündigt werden. Online-Bestellung www.feuerwehr.at, Coverfoto: HLM Werner Jesenko, FF Köttmannsdorf

CANON ist offizieller Ausstatter von FEUERWEHR.AT

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INHALT & EDITORIAL

FEUERWEHR.AT & der ÖBF V informieren über Grundlagen zum Einsatz von

Rettungsstützen zur Fahrzeugstabilisierung

Pkw in Seitenlage

Pkw in Dachlage

Plakat für den Schaukasten als Beilage im Heft: Rettungsstützen Unterfahrunfall

Schritte für sicheres Arbei

Aus der Redaktion

Bundesfeuerwehrverband, Grafiken:

PARATECH

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Präsidialsitzung

Sommer 2018

Herausgeber: Österreichischer

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1. Stützenlänge abschätz en, und Verlängerung verwend ggf. Rettungsstütze en 2. Arbeitsbereiche freihalten , nicht durch Stützen beeinträchtigen, z.B. Rettungs zugänge,… 3. Geeigneten Ansatzpunkt am Fahrzeug wählen (Rahmen, Säule, tragende passenden Stützenkopf auswähle s Bauteil) und n 4. Optimaler Winkel bei der Fahrzeugstabilisierung ist 45° bis 60° 5. Rettungsstütze einsetzen fixieren (Bsp. Paratech: Mutter händisch und festziehen) 6. Rettungsstütze mit Spanngu rt, Erdnagel oder Kette sichern (kraftschlüssiges Dreieck erstellen) Bedienungsanleitung des

jeweiligen Produkts beachten!

Vor dem Sommer und den beiden Großveranstaltungen haben wir für Euch einige interessante Berichte in diesem Heft gesammelt. Im August konzentrieren wir uns dann auf den Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb in Wien, bevor es im September nach Wels zur Retter Messe geht. Aktuelles findet Ihr auch auf facebook.com/ feuerwehr! unterstützt durch

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Euer Redaktionsteam

Sozialministerium

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Tunnel

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Einsatz

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Flugdienst

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Das ÖBFV-MAGAZIN

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ÖBFV-NEWS

Präsidialsitzung

PRÄSIDIALSITZUNG IM BURGENLAND Das Präsidium des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes tagte Ende Mai in St. Martin an der Raab im Südburgenland. Die Tagesordnung war mit Themen aus allen sieben Referaten und drei Fachausschüssen gut gefüllt, vom Jahresabschluss 2017 bis zur Vorstellung des noch heuer stattfindenden Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb.

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Ehrenring des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes für BFR Michael Miggitsch (2. v. r.), Leiter des Referates 3.

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as Sachgebiet 5.7 hat auftragskonform das Kompetenzprofil für einen „Gruppenkommandanten“ entwickelt. Die Ausrichtung basiert dabei auf den Grundlagen des ÖBFV „Heft 122“ sowie den Zugängen der harmonisierten Lehrveranstaltung „Führen I“. Das Profil umfasst die wesentlichsten Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen eines Gruppenkommandanten mit dem Schwerpunkt, die übertragenen Einsatzaufgaben mit der Gruppe sicher und effizient umzusetzen. Das Kompetenzprofil soll in Hinkunft als Element der ÖBFV-Wissensdatenbank und als Werkzeug für die österreichischen Feuerwehren etabliert werden. Das Profil ist ein wichtiger Beitrag zur Klarheit, welche Fertigkeiten über die „Führen I“-Ausbildung in den Feuerwehrschulen erreicht werden und wie die Fortführung und Vertiefung in den Feuerwehren erfolgen könnte. Die Landesfeuerwehrverbände wur-

den im Sinne der Harmonisierung mit der Umsetzung beauftragt. Die Projektgruppe „Ausbildung Operatives Führen“, bestehend aus Mitarbeitern der Sachgebiete 5.2 und 5.7, hat das Kompetenzprofil „Leitender Stabsmitarbeiter“ in drei Arbeitsgruppensitzungen entwickelt. Die Ausführung des Kompetenzprofiles entspricht der gängigen Vorgehensweise, korrespondiert mit der SKKM-Richtlinie. Dieses soll als weiterer Schritt zur Harmonisierung der Feuerwehrausbildung dienen. Die nächsten Schritte der Projektgruppe sind die Erstellung von einheitlichen Unterlagen sowie die Entwicklung eines Vorschlages für eine Train the Trainer-Ausbildung „Leitender Stabsmitarbeiter“. Auch der Fachausschuss Freiwillige Feuerwehren spricht sich für eine harmonisierte Stabsausbildung im Sinne des gemeinsamen Kompetenzprofils für leitende Stabsmitarbeiter aus. Von LBD Wolfgang Kronsteiner aus Oberösterreich wurde über den aktuellen Status und die zukünftigen Vorhaben der Bildungsinitiative „Gemeinsam.Sicher. Feuerwehr“ berichtet. So wurde beispielsweise die Teilnahme an der Interpädagogica, der Fachmesse für den pädagogischen Bereich, im Herbst 2018 in Graz beschlossen. Das Projekt „Gemeinsam.Sicher. Feuerwehr“ wird auch auf der Messe RETTER 2018 eine große Rolle spielen. Mehr dazu lesen Sie in dieser Ausgabe von FEUERWEHR.AT auf Seite 20. Von 23. bis 25. August 2018 findet erstmals in Wien der Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb statt. Dominik Zeidler vom Katastrophenhilfsdienst Wien präsentierte für das Organisationsteam die aktuellen Vorbereitungen und was im Laufe der nächsten Wochen noch zu tun ist. Nähere Informationen gibt es unter www.urleiwand-2018.wien. „Ich bedanke mich

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Fotos: Andreas Rieger

Andreas Rieger

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ÖBFV-NEWS Präsidialsitzung

Fotos: Andreas Rieger

für die professionelle und beeindruckende Vorbereitung und gratuliere dazu schon einmal recht herzlich. Ich wünsche dem Organisationsteam alles Gute für die kommenden Wochen, wir alle freuen uns schon auf diesen Bewerb“, so Präsident Kern an das Organisationsteam gerichtet. Der neue Sachgebietsleiter 1.6 – Feuerwehrmedizinischer Dienst – wurde im Rahmen dieser Sitzung vorgestellt. Dr. Adolf Schinnerl aus dem Landesfeuerwehrverband Tirol wurde in der Sachgebietssitzung vom 20. April in Wien vorgeschlagen und in dieser Präsidialsitzung ernannt. Das Sachgebiet 3.5 hat das Kapitel 14 „Haustechnik“ der Richtlinie FH 01 überarbeitet und dem Präsidium zur Beschlussfassung vorgelegt. Nach der Zustimmung erfolgt nun die Fertigstellung, über den Zeitpunkt der Veröffentlichung werden die Landesfeuerwehrverbände vom Österreichischen Bundesfeuerwehrverband informiert. Die nächsten Internationalen Bewerbe finden nach Villach im Jahr 2017 in Celje in Slowenien im Jahr 2021 statt. Dies wurde am Kongress des Feuerwehrverbandes Slowenien Mitte Mai bekanntgegeben. Diese Präsidialsitzung war erneut Anlass, einem ho-

hen und verdienten Feuerwehrfunktionär aufgrund seines 60. Geburtstages eine Auszeichnung zu überreichen. Der Ehrenring des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes wurde an BFR Michael Miggitsch, Leiter des Referates 3 – Feuerwehrtechnik und Landesfeuerwehrinspektor der Steiermark, verliehen.

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ÖBFV-NEWS

Referate & Sachgebiete

TAGUNG DES ÖBFV-REFERATS „RECHT UND ORGANISATION“ Mitte Mai tagte das ÖBFV-Referat 2 (Recht und Organisation) in Oberösterreich. Juristen aus sechs Bundesländern beschäftigten sich dabei mit einer großen Anzahl von wichtigen Themen, die unser tägliches Leben in der Feuerwehr beeinflussen. • Arbeitsprogramm für die 18. Funktionsperiode • Datenschutz (FEUERWEHR.AT hat berichtet, aktuelle DSGVO-Infos auf bit.ly/fw-ds) • Gewalt gegen Einsatzkräfte und Verhalten von Gaffern: Das BMI hat am 11. Mai 2018 einen Begutachtungsentwurf zur Änderung des Sicherheitspolizeigesetzes ausgesandt, dabei wird die derzeit geltende Wegweisungsregelung in § 38 SPG erweitert. Der ÖBFV wird eine positive Stellungnahme dazu abgeben. • Bericht aus dem Burgenland: Ein neues Feuerwehrgesetz ist in Ausarbeitung: Unter anderem wird das Ernennungssystem auf ein Wahlsystem umgestellt, die Funktionsperiode soll sechs Jahre betragen. Gewählt werden in Zukunft alle Kommandanten und Stellvertreter, von der Feuerwehrebene aufwärts bis zum Landesfeuerwehrkommandanten. • Bericht aus Kärnten: In Kärnten wird derzeit diskutiert, inwieweit den Feuerwehren mehr Rechtspersönlichkeit eingeräumt werden soll. Zusätzlich werden in Kärnten im Hinblick auf ein Einsparungspotenzial die Gemeinden evaluiert: Dabei soll ein Gefahren- und Ausrüstungsplan (GAP) erstellt werden, der den aktuellen Bedarf an Feuerwehrausrüstung aufzeigt. Feuerwehren sollen nicht eingespart werden, allerdings muss die aus dem Jahr 1990 stammende Mindestausrüstungsverordnung

überarbeitet werden. Ein Drittel der Gemeinden sind bereits evaluiert. • Bericht aus Niederösterreich: Aktuelle Themen aus den Bereichen Disziplinarrecht und Unfallversicherung wurden im Referat diskutiert und mit anderen Bundesländern verglichen. • Bericht aus Oberösterreich: Es wurden die Wahl der Pflichtbereichskommandanten in OÖ und das Zeltfestunglück in Frauschereck besprochen. • Bericht aus Salzburg: Seit 1. März 2018 gibt es in Salzburg ein neues Feuerwehrgesetz. Das Gesetz wurde inhaltlich reduziert, vieles wurde in den Kompetenzbereich der Feuerwehr verlagert. Die aktive Mitgliedschaft ist bis zum 70. Lebensjahr möglich, ausgenommen Führungsaufgaben.

Drohnen im Feuerwehreinsatz Das Präsidium hat den Auftrag an das Referat erteilt, die rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz von Drohnen im Feuerwehrdienst zu klären. Überdies wurde der Referatsleiter von der Universität Linz, Univ.-Prof. Dr. Sigmar Stadlmeier, zur Mitarbeit an einem Projekt über die rechtlichen und taktischen Möglichkeiten zum Einsatz von Drohnen im Bereich Feuerwehr und Katastrophenschutz eingeladen. Rechtskunde-Seminar Nach dem positiven Feedback der Teilnehmer des letzten Rechtskundeseminars soll diese Veranstaltung auch 2019 (April/Mai) angeboten werden – möglicher Austragungsort ist Kärnten.

SACHGEBIET „BRAND- UND TECHNISCHER EINSATZ“ Das neu formierte Sachgebiet 5.1 mit dem Sachgebietsleiter BR Michael Hutterer (OÖ) nutzte seine erste Sitzung in dieser Funktionsperiode für ein gegenseitiges Kennenlernen und dafür, ein aktuelles Fachthema zu behandeln: Der Auftrag lautet, eine Schulungsunterlage für Einsätze mit Fahrzeugen mit alternativen Antrieben zu erstellen. Zwar gibt es schon das „Infoblatt E20“ des SG 4.6, nun soll das

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Angebot an Schulungsunterlagen aber erweitert werden. Der Fokus liegt dabei auf den elektrischen Antrieben – wobei geplant ist, die Infos zu unterteilen. Es soll einerseits eine detaillierte Unterlage für Ausbildner, und andererseits ein Merkblatt mit den wichtigsten Infos für den Einsatz geben. FEUERWEHR.AT wird über die Veröffentlichung der neuen Unterlagen berichten.

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ÖBFV-NEWS Referate & Sachgebiete

SACHGEBIET „LÖSCHMITTEL UND LÖSCHVERFAHREN“ Ende April tagte das Sachgebiet 3.7 „Löschmittel und Löschverfahren“ in Feldkirch in den Räumlichkeiten der Landesfeuerwehrschule Vorarlberg. Dabei wurden unter anderem folgende Themen behandelt: • Merkblatt bzw. Informationsschreiben „Fluorhaltige Löschschaummittel“ fertiggestellt – wird nun vom ÖBFV gelayoutet und nach Beschluss in den Gremien veröffentlicht. • An der Richtlinie bzw. Empfehlung für Schaummittel wurde aufbauend auf das oben genannte Merkblatt weitergearbeitet. Das Merkblatt bietet grundlegende Informationen für den Gebrauch von (fluorhaltigen) Schaummitteln auf wenigen Seiten zur raschen und zielgerichteten Information der Feuerwehren. Die nachfolgende Schaummit-

telrichtlinie bzw. -empfehlung soll grundlegende Informationen und Hinweise für das Löschmittel Schaum liefern. Hier arbeiten die Sachgebiete 3.7 und 4.6 mit ihren jeweiligen Experten auf diesem Themengebiet zusammen. Es wird dabei auch auf Arbeitssicherheit, Einkauffaktoren, Zumischsysteme, Normen und Prüfungen samt der Erstellung von Checklisten und vielem mehr eingegangen. • Ein weiterer Tagungspunkt war die Präsentation der Löschwasserversorgungssysteme (LUF Multi, Pumpsysteme) und die Löschverfahren mittels Löschunterstützungsfahrzeuge (LUF Micro, LUF60 bzw. LUF120) der Firma LUF GmbH.

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ÖBFV-NEWS

Referate & Sachgebiete

SACHGEBIET „FEUERWEHRMEDIZINISCHER DIENST“

SACHGEBIET „LEISTUNGSBEWERBE“

Beim ersten Treffen des Sachgebiets in der neuen Funktionsperiode ging es in erster Linie darum, einen Kandidaten für die noch unbesetzte Stelle des Sachgebietsleiters zu finden. In der Präsidialsitzung (siehe Seite 6) wurde der Vorschlag des Sachgebiets für LFA Dr. Adolf Schinnerl schließlich bestätigt. Zusätzlich konnte die Arbeit bei einigen Fachthemen aufgenommen werden, darunter: • Zusammenarbeit in den Gremien • Organisation und Klärung der Hepatitis-Impfung mit der AUVA • Erfahrungen mit der Atemschutzuntersuchung neu (bzw. der Akzeptanz), im Speziellen Fitnessüberprüfung, ÖFAST etc.: Die Rückmeldung war, das der neue Test durchwegs positiv angenommen wird. • Diskussion der vorgelegten Arbeitspapiere und zukünftiges Arbeitsprogramm • die zu erwartenden Aufgaben bei der Führung des Sachgebietes

Das Sachgebiet 5.5 tagte im März im Burgenland und behandelte bei der Besprechung unter anderem folgende Themen: • Neue Mitglieder beim SG 5.5: Hubert Silgoner aus Südtirol (IT) und Karl Diepold aus Bayern (DE), Dietmar Hollenstein vom LFV Vorarlberg. • ÖBFV-Seminar „Mentales Wettkampftraining“ 2018: Das dritte Seminar „Mentales Wettkampftraining“ für Trainer und Betreuer von Feuerwehr-Bewerbsgruppen wurde im Februar 2018 mit 16 Teilnehmern aus Tirol, Oberösterreich und Bayern durchgeführt. • Auslegung von Bewerbsregeln: Knick im B-Schlauch bzw. Behebung durch den WTRF (3): Das angefertigte Video vom LFV Tirol wurde einstimmig beschlossen. Die dargestellte Bewertung in diesem Film wird an die LFV kommuniziert. Der Film ist auf dem SharePoint-Service des ÖBFV abgespeichert und kann für Schulungszwecke verwendet werden. • 2021 finden die nächsten internationalen Feuerwehrwettkämpfe des CTIF in Slowenien in der Stadt Celje statt.

Die Montanuniversität Leoben bietet seit Herbst 2015 eine postgraduale Ausbildung im Bereich Prozess- und Anlagensicherheit, Notfall- und Katastrophenmanagement an, bis 29. Juni 2018 ist

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die Bewerbung für den Lehrgangsstart im Oktober 2018 möglich. Naturereignisse und Unfälle im Industriebereich stellen besondere Herausforderungen für alle Akteure im Notfall– und Katastrophenmanagement dar. Koordiniertes Reagieren von öffentlichen Einrichtungen, Wirtschaft und Bevölkerung ist daher essentiell für die Bewältigung von Katastrophenszenarien. Ziel des Lehrganges Prozess- und Anlagensicherheit, Notfall- und Katastrophenmanagement ist es, den Schlüsselkräften aus öffentlicher Verwaltung, Unternehmen und Einsatzorganisationen das nötige Rüstzeug mitzugeben, um im Anlassfall richtig zu reagieren und zu koordinieren. Die Lehrinhalte decken unter anderem die Bereiche angewandte Sicherheitsforschung und Sicherheitstechnik, Risiko– und Sicherheitsmanagement sowie Gefahrenabwehr und angewandtes Krisen- und Katastrophenmanagement ab. Weiterführende Informationen über Inhalt, Ablauf und Voraussetzungen sind für Interessierte unter www.ulg-pank.at bzw. direkt unter office@ulg-pank.at verfügbar.

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ÖBFV-NEWS

Referate & Sachgebiete

TREFFEN IM SOZIALMINISTERIUM Bundesministerin Mag. Beate Hartinger-Klein empfing Mitte Mai Feuerwehrpräsident Albert Kern. Viele Themen wurden im Rahmen dieses ersten Kennenlernens angesprochen, zukünftige Projekte diskutiert und Möglichkeiten ausgelotet. Ein kurzer Überblick.

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er Österreichische Bundesfeuerwehrverband wird nicht müde, auf die viel zu komplizierte und aufwändige Abwicklung der Hepatitis-Impfung hinzuweisen. Beim Zusammentreffen mit der Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz wurde von Feuerwehrpräsident Kern erneut darauf hingewiesen, dass eine einfache Umsetzung das gemeinsame

ÖBFV-Präsident Albert Kern bei Sozialministerin Mag. Beate Hartinger-Klein.

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Ziel sein muss. „Wir sind sehr dankbar, dass die gesetzliche Grundlage geschaffen wurde und wir diese Impfung zur Verfügung gestellt bekommen, aber in der Umsetzung müssen wir besser werden. Viele Details sind noch offen“, so Kern zu Ministerin Hartinger-Klein. Weitere Themen, die vom Präsidium auch im ÖBFV Positionspapier 2018 (siehe online) festgehalten wurden, waren die Einführung eines Bonussystems sowie die Berücksichtigung der Meinung der Feuerwehr bereits in der Entstehungsphase von Gesetzen, Richtlinien und Verordnungen auf nationaler und EU-Ebene. So können die Feuerwehren rechtzeitig auf Herausforderungen das ehrenamtliche Engagement betreffend hinweisen, um das bestehende System der österreichischen Feuerwehren langfristig erhalten zu können und nachträgliche teure Änderungen oder Adaptierungen zu vermeiden. Im genannten Positionspapier wird auch die Mehrwertsteuer-Rückvergütung beim Ankauf von Feuerwehrfahrzeugen festgehalten. „Auch wenn dieses Thema nicht unbedingt in diesem Ministerium behandelt wird, so ist es doch wichtig, alle Regierungsmitglieder über die Vorhaben und Wünsche der Feuerwehr zu informieren. Oft tun sich dadurch Ideen auf, an die bis dato noch niemand gedacht hat“, erläutert Präsident Kern seine Ausführungen. Abschließend wurden die Anerkennung der Feuerwehrausbildung außerhalb der Einsatzorganisation sowie das im Regierungsprogramm festgehaltene Ehrenamtsgütesiegel als auch der bereits bestehende Freiwilligennachweis thematisiert. Dazu wird es noch im Juni einen weiteren Termin geben, um Feinheiten abzustimmen und ins Detail zu gehen. FEUERWEHR.AT wird berichten.

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Fotos: Andreas Rieger

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ÖBFV-NEWS

Referate & Sachgebiete

FEUERWEHRHISTORIKER TAGTEN IN DER STEIERMARK Von 22. bis 24. April 2018 fand die 25. Dienstbesprechung des Sachgebietes 1.5 Feuerwehrgeschichte statt. Die Teilnehmer konnten in der Steiermark wichtige neue Erkenntnisse gewinnen. Die Organisation wurde von Mag. Max Aufischer und Mag. Florian Hell übernommen.

Die Tagungsteilnehmer mit dem Grazer Branddirektor-Stellvertreter Heimo Krajnz (Mitte).

TIPP

Neue FeuerwehrBriefmarke Ersttag mit Sonderstempel: 20. Juli 2018 von 10:00 bis 15:00 Uhr im Feuerwehrmuseum in St. Florian bei Linz.

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ie „Jubiläums-Sitzung“ wurde am Sonntagabend im gemütlichen Kreis eröffnet. Da es sich um feuerwehrhistorisch interessierte Teilnehmer handelt, kam natürlich das „Fachsimpeln“

ren sowohl die Geschichte des Hauses als auch die jüngsten Neuerungen. So erhielten die Besucher Eindrücke von der jetzigen Arbeit und konnten den Vergleich zu früher herstellen. Als nächstes besuch-

nicht zu kurz. ÖBFV-Präsident Albert Kern ließ es sich nicht nehmen, ebenfalls an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Die Dienstbesprechungen dienen in erster Linie der fachlichen Auseinandersetzung mit den Themen der Feuerwehrgeschichte.

ten die Sachgebietsmitglieder das „Schlüsselmuseum“ (Schell-Collection) und konnten dort eine interessante Führung erleben. Die Feuerwehrleute interessierte vor allem, wie die Feuerwehr ein Schloss öffnen kann, ohne großen Schaden anzurichten. Durch die neuen und immer sicher werdenden Türen wird es immer schwieriger, in einen Raum einzudringen um zu helfen. Danach stand das Freilichtmuseum in Stübing auf dem Programm. Hier wurde die Gruppe vom Direktor Mag. Egbert Pöttler persönlich begrüßt. Er ließ es sich auch nicht nehmen, die Führung selbst zu leiten. Der Schwerpunkt lag selbstverständlich in der Geschichte der Häuser und wie der Brandschutz in früherer Zeit funktionierte. Die Sachgebietsmitglieder wurden von OBR Gerhard Sampt, Komman-

Fachgespräche und Exkursionen Der Montag stand ganz im Zeichen von Exkursionen: Als erstes wurde die Zentralfeuerwache der Berufsfeuerwehr Graz besucht, wo man einen großartigen Einblick in die Arbeit dieser Feuerwehr erhielt. Nach der Begrüßung durch BDS Ing. Heimo Krajnz, der auf die Bedeutung der Feuerwehr für die Stadt Graz hinwies und den Dienstbetrieb erläuterte. OBM Rupert Schrank führte durch die Wache und das Archiv. Schwerpunkt seiner Ausführungen wa-

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Fotos: Peter Schmid, Maria Hollunder

Sachgebietsleiter Peter Schmid

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ÖBFV-NEWS Referate & Sachgebiete

dant des BFV Graz-Umgebung, sowie von dem zuständigen Abschnittskommandanten, ABI DI Willibald Wurzinger, begleitet. Wurzinger erläuterte den vorbeugenden Brandschutz und berichtete über die Vorkehrungen seitens der Feuerwehren. Auch ein altes Gerätehaus wurde besichtigt und die darin befindlichen Geräte einer eingehenden Begutachtung unterzogen.

Internationale und österreichische Projekte Am Abend bekam die Gruppe Besuch aus Ungarn: Eva Kun und Dr. Mihály Brosos präsentierten ein Projekt, das gemeinsam mit dem Sachgebiet bewerkstelligt wird: Es geht dabei um einen geschichtlichen Abriss der Feuerwehren bzw. um die Brandbekämpfung zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie. Das Ziel ist, ein Buch in wissenschaftlicher Kooperation mit Österreich, Ungarn und der Slowakei zu erstellen, das die Brandbekämpfung anhand von Gerätschaften zur Zeit der Monarchie aufarbeitet und das durch künstlerische Fotografien visualisiert wird. Am Dienstag fand in der Landesfeuerwehrschule in Lebring der theoretische Teil der Dienstbesprechung statt, die Themen waren unter anderem: Berichte aus den Bundesländern, die österreichische Mitarbeit am Tagungsband des

CTIF, Klassifizierung von historischen Feuerwehrfahrzeugen, Klassifizierung von Feuerwehr-Museen und Schauräumen, Projekt „Orden und Auszeichnungen“, die Überarbeitung des Handbuchs für Feuerwehrgeschichte. Auch eine Besichtigung des neuen historischen Archives des LFV Steiermark fand unter den Anwesenden großen Anklang. Dieses Archiv ist vorbildlich für die Arbeit der Kameraden gestaltet. Die Wichtigkeit einer sachgemäßen Lagerung historisch wichtiger Dokumente wird leider oft unterschätzt.

Fotos: Peter Schmid, Maria Hollunder

RONALD SZANKOVICH NEUER LBDS IM BURGENLAND Mit insgesamt vier Bewerbern fand anlässlich der 45. Dienstbesprechung des Landesfeuerwehrkommandos Burgenland am 15. März 2018 – im Beisein von Landeshauptmannstellvertreter Feuerwehrreferent Johann Tschürtz - die Anhörung (Wahl) zum neuen Landesfeuerwehrkommandantstellvertreter statt. Nach einigen Wahldurchgängen stand LBDS Ronald Szankovich als Nachfolger von LBDS Hans Hatzl fest. Er trat diese Funktion offiziell mit 1. Mai 2018 an. Über 43 Jahre im Dienst am Nächsten tätig, hat LBDS Ronald Szankovich schon kurz nach dem Eintritt in seine Heimatfeuerwehr Gols die erste Funktion – nämlich die des Gruppenkommandanten – übernommen. Nach Stationen als Zugskommandant und Gerätewart für Funk wurde er 1991 in den Bezirksfeuerwehrkommandostab des Bezirkes Neusiedl am See als Bezirksreferent für Alarm- und Nachrichtenwesen sowie für

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Öffentlichkeitsarbeit berufen. 2003 wurde er zum Bezirksfeuerwehrinspektor, 2007 zum Bezirksreferenten für den Katastrophenhilfsdienst und 2013 schlussendlich zum Bezirksfeuerwehrkommandanten sowie zum Landesfeuerwehrinspektor gewählt. Gleichzeitig mit der Funktion des Landesfeuerwehrinspektors wurde er auch zum Landesreferenten für Feuerwehrleistungsbewerbe und für Inspizierungen berufen. LBDS Szankovich führte und führt all seine Aufgaben, die mit seinen zahlreichen Funktionen verbunden sind, gewissenhaft und mit großem Eifer aus.

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ÖBFV-NEWS

Referate & Sachgebiete

GEFAHRSTOFF-KOMMISSION DES CTIF TAGTE IN WIEN Die „HAZMAT„(-Hazardous Material)-Commission des Internationalen Feuerwehrverbandes CTIF ist das Pendant zum ÖBFV-Sachgebiet für gefährliche Stoffe. Geleitet wird sie vom Wiener Feuerwehroffizier Roman Sykora. Mitte Mai 2018 lud man zu einer Tagung nach Wien, um aktuelle Entwicklungen im Gefahrstoffsektor zu diskutieren.

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Möglicher Ersatz für die Kemler-Zahl: Emergency Action Code 3 = Schaum als Löschmittel, Y = Feuerwehr-Schutzbekleidung und Atemschutzgerät verwenden, E = Gefahr für die Allgemeinheit.

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indestens zwei Mal jährlich treffen die Sachgebietsleiter für Schadstoff der Mitgliedsländer zusammen, um sich auszutauschen und die Arbeit der Kommission zu koordinieren. Neue Fachthemen, besondere Einsatzberichte und die gemeinsame Lobbyingarbeit standen auf dem Programm. Dabei geht es um die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), der EU sowie der Vereinten Nationen (UN) – im speziellen mit dem Unterkomitee für gefährliche Stoffe des UN-ECOSOC. Diese Kontakte sind deshalb so wichtig, weil an diesen Stellen die Zukunft des Gefahrguttransports und der Umgang damit international grundsätzlich geregelt wird. Gleichzeitig zur Sitzung fand auch ein Treffen mit der IAEA im Vienna International Center der UNO statt, um die Zusammenarbeit zu intensivieren. Der CTIF verfolgt das Ziel, auch das UN Department of Safety and Security als Mitglied zu gewinnen. Zusätzlich

haben die Mitglieder der CTIF-Kommission auch die Aufgabe, Kontakte zu den zuständigen Stellen (z.B. Ministerien) in ihren Herkunftsländern aufzubauen, um das Netzwerk in alle Richtungen erweitern. Einer der wesentlichsten Punkte der Tagung in Wien war die Richtlinie für „First Responder“ bei radioaktiven Zwischenfällen, die nun gemeinsam mit der IAEA und der WHO überarbeitet wird. Diese Richtlinie ist besonders für Feuerwehren wichtig, weil gerade diese Einsatzorganisation bei einem Schadstoffeinsatz die ersten Maßnahmen setzen muss. Das Dokument soll noch heuer fertiggestellt und auf der Website des CTIF veröffentlicht werden.

Ersatz für Kemler-Zahl? Ein weiteres großes Thema war die mögliche Änderung der „Nummer zur Kennzeichnung der Gefahr“ (früher „Kemler-Zahl“) bei der Gefahrstoffkennzeichnung. Sie könnte durch den EAC – „Emergency Action Code“ aus Großbritannien ersetzt werden. Während die Gefahrnummer kaum zusätzliche Angaben für den Feuerwehreinsatz gibt, bietet der EAC mehr Informationen: Er gibt z.B. Aufschluss darüber, welche Schutzausrüstung benötigt wird, was bei der Brandbekämpfung zu beachten ist, welche Gefahren für die Allgemeinheit bestehen und ob heftige Reaktionen zu erwarten sind. Zusätzlich erfolgte bei der Tagung ein Erfahrungsaustausch im Rahmen von Berichten zu besonderen Gefahrstoffeinsätzen. So wurde beispielsweise das vermehrte Auftreten des neuen Drogenersatz- oder Streckstoffes Fentanyl diskutiert, der schon in geringen Mengen hoch toxisch ist und bereits beim Berühren oder Einatmen für Einsatzkräfte gefährlich sein kann.

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Zoll: Gut informiert in den Sommer

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Einreise aus EU-Staaten: Waren für den persönlichen Ge- oder Verbrauch dürfen eingeführt werden, ohne in Österreich Zoll und sonstige Abgaben zu bezahlen. Ausnahmen bestehen generell für neue Fahrzeuge, Tabakwaren und alkoholische Getränke.

Informieren Sie sich pünktlich zur Sommerzeit über geltende Bestimmungen. Urlaub ist für die meisten Österreicherinnen und Österreicher die schönste Zeit des Jahres. Umso wichtiger ist, bei der Rückkehr keine unangenehmen Überraschungen erleben zu müssen. Beim Einkaufen in Urlaubsdestinationen wird oft nicht bedacht, dass viele der erworbenen Waren nicht so einfach in die Heimat mitgenommen werden dürfen.

und den Wert der Waren, die nach Österreich eingeführt werden dürfen. Informieren Sie sich vor Urlaubsbeginn über Einfuhrbeschränkungen und -verbote, um Verstöße gegen Zollbestimmungen zu vermeiden. Denn Unwissenheit schützt leider nicht vor Strafen.

Einreise aus Nicht-EU-Staaten: Grundsätzlich müssen Waren ab einem Wert von 300 Euro verzollt werden. Bei Flugreisen gilt eine zollfreie Obergrenze von 430 Euro, sofern die Waren nicht gesonderten Einfuhrverboten oder -beschränkungen unterliegen. Für Reisende unter 15 Jahren verringern sich diese beiden Freigrenzen auf 150 Euro (unabhängig vom benutzten Verkehrsmittel). Generell ist ratsam, die Rechnung der gekauften Ware dabei zu haben – das gilt auch für teure und neuwertige Geräte, wie etwa Kameras, die man bereits auf die Reise mitnimmt. Mögliche Unannehmlichkeiten bei der Einreise lassen sich so vermeiden bzw. schneller aufklären. Lebensmittel – speziell Fleisch- und Wurstwaren oder Milchprodukte – dürfen aus bestimmten Ländern nur in beschränktem Umfang in die Europäische Union eingeführt werden.

Entgeltliche Einschaltung

Zollkontrollen – Warum? Transparenz, faire Rahmenbedingungen sowie Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger aber auch für die heimische Wirtschaft sind der Finanzverwaltung besonders wichtig. Daher sind Zollkontrollen im Reiseverkehr zur Bekämpfung von Schmuggel und Produktpiraterie, zum Schutz von Umwelt und Gesundheit sowie zur Sicherung von Arbeitsplätzen weiterhin wichtig. Sicheres Shopping

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Bei Reisenden herrscht oft Unsicherheit über die zulässige Menge

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BMF-App Die BMF-App informiert über Zollbestimmungen, die bei der Einreise nach Österreich zu beachten sind. Das funktioniert auch im OfflineModus und ist daher problemlos im Ausland verwendbar. Die BMFApp steht im jeweiligen Smartphone-Store gratis als Download zur Verfügung.

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Zentrale Auskunftsstelle Zoll Zollamt Klagenfurt Villach, Ackerweg 19, 9500 Villach E-Mail: zollinfo@bmf.gv.at, Telefon: +43 (0) 50 233 740

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Zoll Info – Tipps für die Einreise nach Österreich Die Folder des BMF sind in den Finanzämtern, in den Zollämtern, auf den Flughäfen und auf bmf.gv.at > Publikationen erhältlich.

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LFV STEIERMARK

Eröffnung des neuen Zubaus

LFV STEIERMARK: EIN FEST FÜR ALLE Mit einem großen „Fest für Alle“ feierte man am 4. Mai 2018 in Lebring – weniger als ein Jahr nach dem Spatenstich – die offizielle Eröffnung eines Neubaus am Gelände der Feuerwehr- und Zivilschutzschule (FWZS) Steiermark. Thomas Meier

zu besichtigen. Überdies wurde den vielen Besuchern aus Nah und Fern – darunter viele Kindergartengruppen und Schulklassen – ein Rahmenprogramm von bester Unterhaltungsqualität für Jung bis Alt geboten. Spektakuläre Schauübungen unter Einbeziehung zahlreicher Einsatz- und Blaulichtorganisationen, die Präsentation der vielfältigen Aufgabenbereiche sowie Sonderdienste im Feuerwehrwesen, diverse Ausstellungen und Vorführungen im Innen‐ und Außenbereich rundeten das breite Informations‐ und Unterhaltungsangebot an diesem Tag ab. Besondere Aufmerksamkeit erhielten u.a. die Vorführungen des Flugdienstes mit den drei Hubschraubern (ÖAMTC, BM.I und ÖBH), der Katastrophenhilfsdienst der Feuerwehren, der Wasserdienst mit seinen Darbietungen über und unter der Was-

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seroberfläche, das Einsatzszenario der Cobra wie auch die Aktivitäten der Feuerwehrjugend. „Die Veranstaltung war ein riesengroßer Erfolg“, freute sich Feuerwehrpräsident Albert Kern, Landesfeuerwehrkommandant der Steiermark. „Wir haben so viele positive Rückmeldungen erhalten, über die wir uns sehr freuen.“

Das Projekt In einer Bauzeit von knapp acht Monaten wurden am Gelände der Lebringer Feuerwehrschule, die im Jahre 1973 eröffnet wurde, 1.600 Quadratmeter verbaut. Der Neu- bzw. Zubau umfasst Duschen und Umkleiden für Lehrgangsteilnehmer und Ausbilder (Schwarz-/Weißbereich), zwei Gruppenräume für die Ausbilder der FWZS, ein Atemschutzservicezentrum sowie eine Funkwerkstätte und nicht zuletzt auch ein Archiv für den LFV Steiermark. „Der Neubau ist wohldurchdacht und war längst überfällig“, bekräftigt Feuerwehrpräsident Albert Kern. „Mit rund 600 Kursen und 14.500 Kursteilnehmer von Feuerwehren, anderen Einsatzorganisationen und natürlich auch von vielen Unternehmen, sind das zuletzt an die 25.000 Kursmanntage gewesen. Damit sind wir an unsere räumlichen Grenzen gestoßen, es gab keine adäquate Möglichkeit, die zum Teil kontaminierte Einsatzbekleidung, beispielsweise wie dies bei der Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger der Fall ist, entsprechend aufzubewahren und sich zwischen den Einheiten in Praxis und Theorie für den Lehrsaal zu kultivieren. Sohin war dieser Bau für den Ausbildungsbetrieb enorm wichtig. Mit diesem Objekt bietet sich nun ein sehr motivierendes Umfeld, sowohl für Auszubildende als auch für Ausbilder.“ Effiziente Gebäudenutzung Eine effiziente Gebäudenutzung war stets ein wichtiges Ziel von Feuerwehrpräsident Albert Kern. So wurden wegweisende Synergien mit dem Bereichsfeuerwehrverband Leibnitz geschaffen,

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Fotos: Thomas Meier, Franz Fink, LFV Stmk.

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ausende Besucher aller Generationen nutzten anlässlich des Eröffnungsfestes am liturgischen Gedenktag des Hl. Florians, dem Schutzpatron der Feuerwehren – gleichzeitig auch internationaler Tag der Feuerwehrleute – die Gelegenheit, den Neubau sowie alle weiteren Einrichtungen der Feuerwehrschule, samt Landesleitzentrale „Florian Steiermark“, aus nächster Nähe

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LFV STEIERMARK Eröffnung des neuen Zubaus

Fotos: Thomas Meier, Franz Fink, LFV Stmk.

der ebenfalls zwei Büroräume im neu errichteten Objekt nutzt. Der gemeinsame Gebrauch von Atemschutzwerkstätte und eines Besprechungsraumes schafft fortan für alle Beteiligten nicht nur ein innovatives Arbeitsumfeld, sondern bietet neben zahlreichen positiven wirtschaftlichen Aspekten auch viele weitere Vorteile in Bezug auf Kommunikation und Zusammenarbeit.

Mitarbeiter eingebunden Wesentliche Projektziele waren für Feuerwehrpräsident Albert Kern die uneingeschränkte Aufrechterhaltung des Kursbetriebs, die Einhaltung eines straffen Bauzeitplans sowie die Einhaltung der ermittelten Baukosten in der Höhe von 5,3 Mio. Euro – die zum Großteil vom Land Steiermark finanziert wurden. Durch die Einbindung der Mitarbeiter des Landesfeuerwehrverbandes in dieses Projekt, mit Ausbildungsoffizier OBI d. LFV. Ing. Stephan Semler als „Baukoordinator“ an der Spitze, war das gesamte Team von „Stunde 0“ mit an Bord und konnte so das Projekt dermaßen positiv beeinflussen, dass die vorgegebenen Projektziele mit großem Erfolg erreicht und – durch das Einsparen von rund einer halben Million Euro – deutlich übererfüllt wurden. „Ich danke allen unseren Mitarbeitern und den Professionisten, die zum Gelingen dieses Projekts beigetragen haben. Im Besonderen auch LH-Stv. Michael Schickhofer, der es als unser zuständiger Feuerwehrreferent ermöglicht hat, uns, gemeinsam mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer ein Umfeld zu schaffen, wo wir gut arbeiten und ausbilden können und sich die vielen Menschen, die sich hier ausbilden lassen, ebenso wohlfühlen“ freute sich Kern über das gelungen fertig gestellte Projekt. Festakt Mit der Segnung des Gebäudes am frühen Freitagabend durch Landesfeuerwehrkurat Superior Pater Dr. Michael Staberl in Begleitung von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Lan-

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LH-Stv. Michael Schickhofer, LH Hermann Schützenhöfer, FPräs Albert Kern, LFKUR Michael Staberl und LBDS Reinhard Leichtfried bei der feierlichen Eröffnung. deshauptmann-Stellvertreter Mag. Michael Schickhofer, Feuerwehrpräsident Albert Kern sowie Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Reinhard Leichtfried – und der feierlichen Enthüllung einer Ehrentafel im Eingangsbereich des Zubaus – wurde das neu errichtete Gebäude offiziell eröffnet und seiner Bestimmung übergeben.

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RETTER MESSE 2018

Messe für Sicherheit und Einsatzorganisation

www

RETTER MESSE WELS ALS PLATTFORM FÜR GEMEINSAM.SICHER.FEUERWEHR

www.rettermesse.at

Die Retter Messe in Wels findet Ende September statt und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Auch im Bundesfeuerwehrverband ist man dabei, das Standkonzept völlig neu zu überarbeiten. Denn man will den Feuerwehren und den Mitgliedern mehr als nur eine Ausstellung bieten. Richard Berger

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ie Initiative „Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr“ begleitet viele Feuerwehren in Österreich bereits seit mehreren Jahren. Der Mehrwert und der Nutzen aus der Initiative liegt auf der Hand, ist die Bildungsinitiative ja mehr als nur eine Bespaßung für Kinder in der Schule. „Die Inhalte von Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr sind pädagogisch aufbereitet und sind für die Gestaltung von Unterrichtseinheiten direkt durch die Lehrenden verwendbar“, weiß LBDS Robert Mayer, Leiter der

Steuerungsgruppe für das Projekt. Mit Gemeinsam. Sicher.Feuerwehr wird das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung ebenso gefördert, wie die Wahrnehmung der Kompetenz der Feuerwehren gesteigert oder das Bewusstsein über das Ehrenamt Feuerwehr in der Bevölkerung geschaffen. Um dieses wichtige Projekt und den Nutzen klar herausgearbeitet zu präsentieren, hat sich der ÖBFV dazu entschlossen, im Rahmen der Retter Messe dieser Bildungsinitiative eine besondere Bühne zu bieten.

WERBUNG

Weitere Infos rund um die Retter in Wels finden Sie auf der offiziellen Website.

TRAUN VORFÜHRUNGEN AN DER TRAUN OÖ LANDESFEUERWEHRTAG FREITAG 21. SEPT 2018

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WELIOS

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FREIGELÄNDE VORFÜHRUNGEN

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VORFÜHRUNGEN UND ÜBUNGEN

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INDOORBÜHNE

EINGANG 2

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RETTER 2.

NOTFAL

EINGANG 1

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P BESUCHER

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EINFAHRT MARIA-THERESIA STRASSE

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RETTER MESSE 2018

WERBUNG

Messe für Sicherheit und Einsatzorganisation

Thema Öffentlichkeitsarbeit Das Thema des umfangreichen ÖBFV Standes wird die Öffentlichkeitsarbeit sein. So werden auf diesem Stand die drei Säulen der Öffentlichkeitsarbeit, nämlich informative, repräsentative und pädagogische Öffentlichkeitsarbeit, präsentiert. Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr ist als Bildungsinitiative des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes eine perfekte Basis für die pädagogische Öffentlichkeitsarbeit. Im Rahmen der Retter Messe in Wels werden deshalb Spezialisten am Stand des ÖBFV sein, die den Feuerwehrmitgliedern Tipps, Tricks und Praxisbeispiele mitgeben können. Mayer weiter: „Wir wollen die Angst des Mehraufwandes nehmen und erklären, welche Erleichterung die Initiative im Bereich der pädagogischen Öffentlichkeitsarbeit für die Feuerwehren bedeutet. Gerade deshalb haben wir auch das Modul 5 initiiert, welches eine massive Erleichterung für die Feuerwehrkommandanten und all jene, die Präsentationen in der Öffentlichkeit über das Feuerwehrwesen halten, mit sich bringen soll.“

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Mayer spricht hier eine weitere Stufe von Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr an, nämlich eine Plattform für allgemeine Präsentationen für die Feuerwehren. „Diese Sammlung an Präsentationen soll in einem Grundstock im Rahmen der Retter Messe präsentiert werden und in weiterer Folge sukzessive wachsen.“

(Social) Media-Kompetenz Auch die Medienkompetenz ist ein Thema, dem sich Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr widmet. So läuft gerade ein Videowettbewerb zu dem Thema für Schulen. Die sozialen Netzwerke und der Umgang mit diesen wird auf der Retter in Wels thematisiert. LBDS Robert Mayer wird selbst im RahRETTER 2018 - die österreichische Fachmesse men der Retter Mesfür Sicherheit und Einsatzorganisationen se anwesend sein, • Do. 20. bis Fr. 21. Sept. 2018 zwei Impulsreferate 09.00 - 18.00 Uhr auf der Messebühne • Sa. 22. September 2018 halten und Fragen 09.00 - 17.00 Uhr am Messestand beantworten.

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ALTERNATIVE ANTRIEBE

Im Einsatz mit neuen Fahrzeugtechnologien

„SPANNUNGSREICHE“ ZUKUNFT Fahrzeuge mit Elektroantrieb prägen immer häufiger unser Straßenbild – aber auch andere alternative Antriebsformen, welche im Feuerwehreinsatz „Spannung“ verursachen können, sind im Vormarsch. Grund genug, sich mit Einsatzstrategien für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auseinander zu setzten. (Teil 2 der Serie, Fortsetzung von FEUERWEHR.AT 5/2018) Christof Kaplaner

Alternative Antriebe: Serie in zwei Teilen Lesen Sie in den Ausgaben 5/2018 und 6/2018 über diese Themen: • Mai: Grundlagen, Strategie Elektrofahrzeuge • Juni: Strategie Hybridfahrzeuge, Elektrofahrzeuge mit Range-Extender, Gasfahrzeuge und Wasserstofffahrzeuge sowie Zusammenfassung

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für Elektrofahrzeuge.

3. Elektrofahrzeuge mit Range-Extender A. Grundsätzliches Unter Elektrofahrzeugen mit Range Extender versteht man Elektrofahrzeuge, welche eine Verbrennungskraftmaschine als „Stromaggregat“ mit an Bord haben, um durch Laden der HV-Batterie die Reichweite zu verlängern. Zusätzlich kommen zu den elektrischen Gefahren jene durch die Verbrennungskraftmaschine (Tank) hinzu. Der Verbrennungsmotor kann von selbst starten. Auch wenn sich das E-Fahrzeug mit Range Extender in wegfahrbereitem Zustand befindet, ist zumeist kein Motorgeräusch zu bemerken. B. Erkennung des Fahrzeuges Stromanschluss, Instrumententafel, orangefarbene Kabel, dreieckiges Warnzeichen „Warnung vor gefährlicher elektrischer Spannung“, Fahrer befragen. C. Einsatzstrategie Da diese Fahrzeuge im Wesentlichen Elektrofahrzeuge mit einer zusätzlichen Verbrennungskraftmaschine sind, gelten die Einsatzstrategien für Elektrofahrzeuge. 4. Gasfahrzeuge A. Grundsätzliches Fahrzeuge mit Gasantrieb werden mit Gas, zusätzlich zum Betrieb mit Diesel oder Benzin, oder auch ausschließlich mit Gas angetrieben. Sie kommen sowohl als serienmäßige Fahrzeuge (z.B. Gastank am Unterboden) als auch als nachgerüstete Fahrzeuge (z.B. Gastank im Kofferraum) vor.

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2. Hybridfahrzeuge A. Grundsätzliches Unter Hybridfahrzeugen versteht man Fahrzeuge, die von einer Verbrennungskraftmaschine (Diesel- oder Otto-Motor) und einem Elektromotor über eine HV-Batterie angetrieben werden. Speziell bei älteren Fahrzeugen sind die HV-Kabel nicht, wie bei E-Autos üblich, in oranger Farbe ausgeführt. Zusätzlich kommen zu den elektrischen Gefahren jene durch die Verbrennungskraftmaschine (Tank). Der Verbrennungsmotor kann von selbst starten, wenn das System von Elektro-Antrieb auf Verbrennungskraftmaschinen-Antrieb umschaltet. Auch wenn sich das Hybrid-Fahrzeug in wegfahrbereitem Zustand befindet, ist häufig kein Motorgeräusch zu bemerken. B. Erkennung des Fahrzeuges Teilweise Stromanschluss (Plug-In-Hybrid), Instrumententafel, orangefarbene Kabel, dreieckiges Warnzeichen „Warnung vor gefährlicher elektrischer Spannung“, Fahrer befragen. C. Einsatzstrategie Da Hybridfahrzeuge im Wesentlichen Elektrofahrzeuge mit einer zusätzlichen Verbrennungskraftmaschine sind, gelten die Einsatzstrategien


ALTERNATIVE ANTRIEBE

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Im Einsatz mit neuen Fahrzeugtechnologien

Das Gas kommt in verschiedenen Formen zur Anwendung: ·· LPG = liquefied petroleum gas = Flüssiggas: Propan, Butan / Autogas (5-10 bar, flüssig, schwerer als Luft) ·· CNG = compressed natural gas: Methan / Erdgas / Biogas (ca. 200 bar, gasförmig, leichter als Luft) B. Erkennung des Fahrzeuges Zusätzlicher Tankstutzen unter der Tankklappe, Tanks am Unterboden oder im Kofferraum, Fahrer befragen. C. Einsatzstrategie a. Unfall Großräumig absperren, Zündquellen (Mobiltelefone, Funkgeräte) fernhalten, Zündung ausschalten, Handbremse anziehen, Minuspol abschließen, Personen retten, Messung der Gaskonzentration mit dem Explosimeter, Abblasventile schützen den Tank vor dem

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Bersten, (Abblasgeräusch = Gasaustritt = Brandgefahr), Gasleitungen nicht durchschneiden, Hebekissen nicht auf Gas-Tanks zum Einsatz bringen b. Entstehungsbrand Personen retten, großräumig absperren, Brand löschen, Tank kühlen (eventuell mittels Hydroschild unter dem Fahrzeug und wenig Druck), Angriff von der Fahrzeugfront her, Messung der Gaskonzentration (Explosimeter), Luftzirkulation nur mit ex-geschütztem Druckbelüfter. c. Fahrzeug-Vollbrand Großräumig absperren, Brand aus der Ferne mit Monitor oder Hochdruck löschen, Gase können jederzeit über die Überdruckventile mit einer Stichflamme verbrennen, nach dem Löschen des Brandes 30 Minuten kühlen (Wärmebildkamera), brennenden Gastank kontrolliert abbrennen lassen, Messung der Gaskonzentration (Explosimeter).

Aufbau eines CNG-Fahrzeuges (Compressed natural gas / Erdgas) von Opel mit Gastanks im hinteren Bereich.

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ALTERNATIVE ANTRIEBE

Im Einsatz mit neuen Fahrzeugtechnologien

5. Wasserstofffahrzeuge A. Grundsätzliches Bei diesen noch äußerst selten vorkommenden Fahrzeugen (Opel HydroGen4, Mercedes F-Cell, BMW Hydrogen 7) wird Wasserstoff in einer Brennstoffzelle zu Strom verarbeitet, um den Elektromotor dieses Fahrzeuges zu versorgen und auch die HV-Batterie zu laden. Wasserstoff (H2) ist bei minus 250º C mit einem Druck von 700 bar in flüssiger Form gespeichert und sehr explosionsgefährlich. Der Tank darf nicht berührt werden, da es zu starken Erfrierungen kommen kann. Sicherheitsventile am Dach und im Bereich der Heckklappe ermöglichen ein Entweichen des Wasserstoffes und verhindern so das Bersten des Tanks. Auf einen Wasserstoffaustritt kann am Fahrzeug durch blinkende Tür-Pins (z.B. Wasserstoff-BMW), aber auch durch Anzeigen wie „Hydrogen detected“ an der Instrumententafel hingewiesen werden. B. Erkennung des Fahrzeuges

Über den Autor: Christof Kaplaner (info.kaplaner@gmail.com) ist Mitglied der Feuerwehr St. Andrä im Lavanttal. Lehrer an der Berufsschule Wolfsberg (Kfz) und an der Pädagogischen Hochschule Steiermark (Berufspädagogik), Sachverständiger für Gerichte und Staatsanwaltschaften. Sein Studium an der Fachhochschule widmete sich PKW-Klimaanlagen, das Doktoratsstudium hatte einen pädagogisch-technischen Fokus. Mitarbeit beim Workshop „Neue Fahrzeugtechnologien“ an der Landesfeuerwehrschule Kärnten.

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Vorsicht: Zwillinge unterwegs! Zusätzlich darf festgestellt werden, dass die Fahrzeugerkennung schwierig ist, da es „Zwillinge“ gibt. Darunter versteht man, dass es z.B. den Renault Fluence sowohl mit Elektromotor als auch mit Verbrennungsmotor gibt. Auch der Toyota Prius existiert als Fahrzeug mit Hybrid-System und ebenso als Fahrzeug, das nur mit einem Verbrennungsmotor angetrieben wird. Daher ist die Gefahr von Verwechslungen, besonders für den technischen Laien, groß. Im Folgenden wird noch eine Checkliste für die Einsatztätigkeit vor Ort dargestellt, da mittlerweile die durchzuführenden Arbeiten so umfangreich sind, dass man leicht auf etwas vergessen kann. Leitfaden Verkehrsunfall • Absichern der Unfallstelle • Brandschutz aufbauen • Antriebsart (Hybrid, Elektro, Gas, Wasserstoff) erkunden (Rettungskarte, QR-Code)

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Foto: BMW Group

Spätestens beim Tankdeckel wird sichtbar: Hier handelt es sich um ein „Wasserstofffahrzeug“.

Durch entsprechende Aufkleber am Fahrzeug, Fahrer befragen. C. Einsatzstrategie a. Unfall Zündung ausschalten, Feststellbremse betätigen, keine Wasserstoffleitungen durchtrennen, Messung der Gaskonzentration (Explosimeter), es gibt keine generelle Vorgangsweise, die für alle Wasserstoff-Fahrzeuge gilt: BMW: 12-Volt-Batterie nicht abklemmen, da die Gaswarnung dadurch deaktiviert wird. Opel: 12-Volt Batterie am Minuspol abklemmen, Motorhauben-Entriegelung ziehen, dadurch wird indirekt die Wasserstoffzufuhr unterbrochen. Da bei einem Wasserstofffahrzeug auch eine HV-Batterie wie bei einem Elektrofahrzeug verbaut ist, kommen diese Einsatzstrategien auch hier zum Tragen. b. Brand Die Flamme von brennendem Wasserstoff ist bei Tageslicht nicht sichtbar, daher ist eine Wärmebildkamera einzusetzen. Ein Fahrzeugbrand ist mit herkömmlichen Methoden zu bekämpfen.

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ALTERNATIVE ANTRIEBE Im Einsatz mit neuen Fahrzeugtechnologien

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Erforderliche Schutzausrüstung verwenden Zündung ausschalten Warnblinkanlage einschalten Schlüssel abziehen Handbremse anziehen Batterie(n) am Minuspol abklemmen Fahrzeug nach Möglichkeit an der Hochvolt-Trennstelle spannungsfrei schalten Fahrzeuge stabilisieren Personen retten Eher Rückverformen (Spreizer, Zylinder) als Schneiden Ausgetretene Stoffe binden Fahrzeug mit Wärmebildkamera und Gasspürgerät kontrollieren Übergabe des Fahrzeugs mit Hinweisen (z.B. Hybridfahrzeug) an das Berge-Unternehmen

Zusammenfassung • Hände weg von orangen Komponenten (Kabel, Batterien etc.). • Feuerwehreinsätze sind „Team-Arbeit“, daher gilt der Grundsatz „gemeinsam“ und nicht „Sel­ber­ma­chen“. • Die Nutzung neuer Medien (Apps, QR-Code) ist zu üben um zu Rettungskarten zu gelangen. • Diese Rettungskarten dienen in weiterer Folge dazu, die Positionen von einsatzrelevanten Komponenten (Akkus, HV-Trennstelle, Tanks) daraus ableiten zu können. • Neue Gefahren führen zu unbekannten Situatio-

Aus der Redaktion Immer öfter haben heimische Feuerwehren mit Fahrzeugen mit alternativen Antrieben zu tun. Daher sind wir bemüht, auch Feuerwehrmitgliedern eine Plattform für ihre Recherchen zu geben, um über Erfahrungen zu berichten. Diese Bestrebungen verfolgt ein primäres Ziel: eine „breite“ Sichtweise und mehr Sicherheit im Einsatz! Die in diesem Artikel veröffentlichten Aussagen weisen wieder auf – mehr oder weniger – bekannte Gefahren hin, können aber in Details oder der vorgeschlagenen Ausrüstung von anderen Expertisen abweichen. Da meist nicht nur ein einziger Weg zum Einsatzerfolg führt, ist jeder Einsatzleiter / Feuerwehrkommandant / Ausbildungsverantwortliche dazu eingeladen, möglichst viel zu diesem Thema zu lesen und auch das Schulungsangebot unserer Landesfeuerwehrschulen zu nutzen. Panik oder Angst sind jedenfalls nicht angebracht, denn je mehr man über neue Gefahren im Einsatz weiß, desto besser kann man als Einsatzleiter reagieren. „Lebenslanges Lernen“ und die ständige Weiterbildung sind bei Einsätzen mit alternativ angetriebenen Fahrzeugen der Schlüssel zum Erfolg. nen, für welche geänderte Einsatzregeln gelten. Daher sind Schulungen und Übungen unerlässlich. • Keine Angst, aber „wachsame Sorge“ ist angebracht. • Es ist solange von einem Unfall mit alternativ angetriebenen Fahrzeugen auszugehen, bis das Gegenteil durch die Erkundung bewiesen ist. • Oberste Priorität hat eine patientengerechte Rettung der Verunglückten, bei der die Einsatzkräfte durch Berücksichtigung der neuen Gefahren (Elektro, Gas, Wasserstoff) nicht zu Schaden kommen.

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WALDBRAND & FLUGDIENST Ausbildung in der Landesfeuerwehrschule Tirol

AUSBILDUNG IN TIROL: WALDBRANDBEKÄMPFUNG UND FLUGDIENST Seit den 70er Jahren beschäftigt sich Tirol mit der Waldbrandbekämpfung aus der Luft. Am Beginn vorrangig durch die Berufsfeuerwehr Innsbruck unter der Leitung von Ing. Thomas Angermair (1. Sachgebietsleiter Flugdienst im ÖBFV). Die Ausbildung der Flughelfer wurde durch die Berufsfeuerwehr organisiert. Jörg Degenhart

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aus resultierend stehen derzeit drei Lehrgänge auf dem Programm der LFS Tirol.

Flughelfer-Lehrgang Seit 2001 wird die Ausbildung der Feuerwehr-Flughelfer von der LFS Tirol organisiert. Am Beginn war die Dauer zwei Tage, aber auf Grund des dichten Ausbildungsprogrammes wurde der Lehrgang auf drei Tage ausgedehnt. Diesen Lehrgang müssen die

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ach den Herren Angermair, Nalter und Hundsbichler von der Berufsfeuerwehr Innsbruck übernahm 2001 Karl Rinnergschwentner von der FF Schwaz das Sachgebiet Sonderdienste (Spreng, Alpin und Flugdienst) im ÖBFV. Seit 2016 wird das umbenannte SG 5.3 „Waldbrandbekämpfung und Flugdienst“ von BR Jörg Degenhart geleitet. In diesen fast 50 Jahren hat sich die Ausbildung zu diesem Thema ständig weiterentwickelt und dar-

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WALDBRAND & FLUGDIENST

Fotos: LFS Tirol

Ausbildung in der Landesfeuerwehrschule Tirol

Tiroler Flughelfer spätesten alle drei Jahre wiederholen.

C. Praxis: (1,5 Tage): Mannschafts- und Lastentransport, Winden- und Tauflug

Ausbildungsthemen Flughelfer-Lehrgang A. Theorie • Einsatztaktik Waldbrand • Flugfunk, Einweisung • Fliegerische Einsatzleitung, fliegerischer Einsatzleiter • Flugdienst aus Sicht eines Flugretters • Einsatzgrenzen eines Hubschraubers B. Praxis (Stationsbetrieb) • Eigensicherung im Gelände • Einweisen mit Funk und Hand • Löschwassertransport und Flugcontainer LFS und FLIEGE Tirol • Lastentransport, Lastennetz, Alubehälter • Bergeausrüstung (Tau), Mannausrüstung • Sicherheitseinweisung Hubschrauber • Bell 412 Lasthaken, Intercom bei diversen Hubschraubertypen • Windentransport Alouette III

ÖBFV-Lehrgang „EAKDT Flugdienst/Fliegerische Einsatzleitung“ Mit der Zeit stellte sich heraus, dass die Funktion des „Einsatzabschnittskommandant Flugdienst“ (fliegerischer Einsatzleiter) immer wichtiger wurde. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2014 der ÖBFV-Lehrgang „EAKDT Flugdienst/Fliegerische Einsatzleitung“ ins Leben gerufen. Seit diesem Zeitpunkt wurden sechs ÖBFV-Lehrgänge mit Teilnehmern aus allen Bundesländern Österreichs und Bayern in der LFS Tirol durchgeführt. Auch Piloten der verschiedenen Betreiber nehmen immer wieder an diesem Lehrgang teil, um die Zusammenarbeit und die Kommunikation zu verbessern. Diese Ausbildung hat sich bestens bewährt und zeigt auch im Einsatz und bei Übungen, dass die Führung im fliegerischen Bereich immer besser und qualitativ hochwertiger wird.

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WALDBRAND & FLUGDIENST

Unten: Planspiel für die Waldbrandtaktik.

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Ausbildungsthemen des ÖBFV-Lehrgangs • Flugdienst: Aufbau, Organisation und Sondergeräte in Österreich • Aufbau und Aufgaben Gesamteinsatzleitung und fliegerische Einsatzleitung • Einsatzgrenzen eines Hubschraubers • Einsatztaktik Waldbrand • Erwartungen des Piloten von einer fliegerischen Einsatzleitung • Organisation Absprungplatz, Brandplatz • Entwicklung und Ausbreitungsgefahren Waldbrand-Vorhersage • Bodenbrandbekämpfung: Technik und Hilfsmittel

als „Train-the-Trainer“-Lehrgang konzipiert. Ausbilder aus allen Bezirken Tirols nahmen an den ersten Lehrgängen teil und haben nun die Aufgabe, Feuerwehren zum Thema Bodenbrandbekämpfung zu schulen bzw. zu sensibilisieren. Auch Gäste aus den Bundesländern Vorarlberg, Salzburg, Niederösterreich und Oberösterreich konnten sich von diesem Lehrgang ein Bild machen. Das Ausbildungsteam der LFS Tirol wurde dabei von drei erfahrenen Kameraden vom „Waldbrandteam.de“ unterstützt und die Teilnehmer konnten von praktischen Erfahrungen aus In- und Auslandseinsätzen profitieren.

Bodenbrandbekämpfungslehrgang Immer wieder stellte sich bei Waldbrandeinsätzen heraus, dass die direkte Bodenbrandbekämpfung durch Feuerwehrkräfte, aufgrund mangelnder Ausbildung zu diesem Thema, nicht unbedingt zielführend durchgeführt wurde. Aus diesem Grund wurde ein Bodenb r a n d b e k ä mp f u n g s l e h r g a n g entwickelt und heuer das erste Mal durchgeführt. Um den Wissenstransfer zu beschleunigen und die Ressourcen der LFS effizient zu nutzen, wurde diese Ausbildung

Ausbildungsthemen Bodenbrandbekämpfungslehrgang A. Theorie • Bodenbrandbekämpfung, Begriffsbestimmungen, Handwerkzeug • Einfache Waldbrandprognose • Persönliche Schutzausrüstung, Standorte Gerätschaften • Arbeiten mit Luftfahrzeugen, Sicherheit B. Praxis • Aufbau und Bedienung von Löschwasserbehältern, Gerätschaften Flugdienst • Löschleitung verlegen, Strahlrohre, Löschrucksäcke • Umgang mit speziellen Handwerkzeugen für die Bodenbrandbekämpfung

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Fotos: LFS Tirol

Ausbildung in der Landesfeuerwehrschule Tirol

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WALDBRAND & FLUGDIENST Ausbildung in der Landesfeuerwehrschule Tirol

Oben: Teilnehmer des ÖBFV-Lehrgangs „EAKDT Flugdienst/Fliegerische Einsatzleitung“ im April 2018.

Fotos: LFS Tirol

• Kombinierter Einsatz von Strahlrohren und Handwerkzeug unter Realbedingungen Mit Einführung des Bodenbrandbekämpfungslehrganges deckt die Landesfeuerwehrschule somit sämtliche Ausbildungschwerpunkte zum Thema Waldbrandbekämpfung und Flugdienst ab. Neben den Lehrgängen der LFS wird in regelmäßigen Übungen und Schulungen auf Bezirksebene der Wissensstand der Flughelfer gefestigt und die praktischen Fertigkeiten vertieft, um im Einsatzfall effizient und professionell die örtliche Einsatzleitung unterstützen zu können.

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EINSATZ IM TUNNEL

Tunnelforum des ÖBFV-Sachgebiets 4.4

ÖBFV-TUNNELFORUM Erstmalig wurde vom Sachgebiet 4.4 ein österreichweites Tunnelforum zu aktuellen Themen an der Oö. Landes-Feuerwehrschule in Linz veranstaltet. Landesfeuerwehrkommandant LBD Dr. Wolfgang Kronsteiner konnte 58 Kameraden aus allen Bundesländern in seinem Haus willkommen heißen. Ziel dieser Veranstaltung war es, einen fachlichen und kameradschaftlichen Austausch zum Thema Einsatz in unterirdischen Verkehrsanlagen (UVA) zu ermöglichen und einen möglichst gleichen Wissensstand zu aktuellen Themen zu erreichen. Für diesen fachlichen Input konnte Sachgebietsleiter Branddirektor-Stellvertreter DI Stefan Krausbar, MEng eine Vielzahl an Referenten aus ganz Österreich und Deutschland gewinnen. Michael Buchbauer, Stefan Krausbar

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niv.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Peter Sturm brachte in seinem Vortrag den Teilnehmern den Zweck, die Leistung und auch die Einsatzgrenzen von Lüftungsanlagen näher. Denn wenn die Feuerwehr die Funktionsweise „ihrer“ Lüftungsanlage verstanden hat, kann sie diese im Einsatzfall auch optimal nutzen.

DI Stefan Krausbar, MEng

Schadstoffeinsatz im Tunnel Ein Thema welches noch sprichwörtlich in den Kinderschuhen steckt, ist der Schadstoffeinsatz in einem Tunnel. DI Erik Scharff von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung aus Berlin brachte den Teilnehmern aktuelle Ergebnisse aus Versuchen näher. Das Sachgebiet wird die Forschungsergebnisse weiter mitverfolgen, um für die Feuerwehren ggf. Empfehlungen weitergeben zu können.

Fotos: Hubert Schaumberger

ist Branddirektor-Stellvertreter der BF Linz und Leiter des ÖBFV-Sachgebiets 4.4.

Montan-Uni forscht im Tunnel Die Montanuniversität Leoben, vertreten durch Prof. Dr. Robert Galler, stellte das „Zentrum am Berg“, welches am Erzberg in Eisenerz entsteht, vor. In dieser Forschungseinrichtung werden verschie-

denste wissenschaftliche Parameter für die Errichtung und den Betrieb von Tunnelanlagen erforscht.

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EINSATZ IM TUNNEL Tunnelforum des ÖBFV-Sachgebiets 4.4

Bahntunnel als Herausforderung Tunnelanlagen werden auch von den Österreichischen Bundesbahnen betrieben. Dabei sind besonders die gerade im Bau befindlichen Tunnelanlagen, der Semmering Basistunnel, der Koralmtunnel und der Brenner Basistunnel hervorzuheben. Solche Bauwerke stellen auch die Betreiber vor große Herausforderungen. Herr Christian Sommerlechner von der ÖBB Infrastruktur AG erläuterte den Zuhörern die Sicherheitskonzepte welche u.a. im Wienerwaldtunnel bereits zum Einsatz kommen. Geräte für den Tunneleinsatz Unterstützende Gerätschaften wie der Einsatz eines Löschunterstützungsfahrzeuges (LUF) wurden von Bezirksfeuerwehrinspektor Ing. Thomas Greuter, MSc aus Landeck vorgetragen. Hervorzuheben ist die notwendige Ausbildung der Mannschaft, so wird z.B. die Kommunikation im Nahbereich dieses Gerätes sehr schwierig und es wird die Verwendung einer einfachen Zeichensprache notwendig.

Fotos: Hubert Schaumberger

Ausbildung in Tirol Die Ausbildung stellte in den weiteren Vorträgen ein zentrales Thema dar. Schulleiter OBR DI (FH) Georg Waldhart von der Landes-Feuerwehrschule Tirol stellte das Kompetenzzentrum Tunneleinsatz

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EINSATZ IM TUNNEL

Tunnelforum des ÖBFV-Sachgebiets 4.4

ses System stellt eine hervorragende Ergänzung zur klassischen Planspielplatte dar und ermöglicht das Trainieren von komplexeren Schadenslagen. In einem „Arbeits-Café“ wurden in Form von Gruppenarbeiten bzw. -gesprächen einige Themen wie Einsatzgrenzen, Erkundung und Kommunikation behandelt. Die Ergebnisse aus diesen Gesprächen sollen allen Teilnehmern als Grundlage für die weitere Arbeit dienen. Als Schwerpunkt für das Sachgebiet ergibt sich daraus beispielsweise die Anforderung einer effizienten Nutzung der in Straßentunnelanlagen installierten Videokameras. Das Sachgebiet 4.4 dankt allen Teilnehmern für den aktiven Austausch und den Referenten für den fachlichen Input. Eine Weiterführung dieses Formates wird aufgrund der positiven Rückmeldungen geprüft.

Fotos: Manfred Hassl, LFS Tirol

des ÖBFV vor. Erst kürzlich wurde das erste österreichweite Ausbildungsseminar „Train the Trainer Tunnel“ in Telfs abgehalten (siehe Bericht nächste Seite). Ziel dieser Trainerausbildung ist es, eine einheitliche Ausbildung und Taktik in ganz Österreich zu vermitteln. Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Virtual Reality stellte OBM Michael Buchbauer von der OÖ Landes-Feuerwehrschule vor. Seit ca. drei Jahren wird in verschiedenen Lehrgängen eine Software zur virtuellen Lagedarstellung verwendet. Es ermöglicht den Teilnehmern eine Schadenslage aus der IchPerspektive zu erkunden, in weiterer Folge diese zu beurteilen, einen Entschluss zu fassen und diesen in Form eines Befehls wiederzugeben. Je nach Ausbildungsziel können diese Befehle vom Ausbilder in dieser Software auch dargestellt werden und der Teilnehmer hat die Möglichkeit, die befohlenen Maßnahmen auf Wirksamkeit zu kontrollieren. Die-

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EINSATZ IM TUNNEL Ausbildung in der LFS Tirol

TUNNELAUSBILDUNG IN TIROL Vom 19. bis 23. März 2018 fand das erste ÖBFV-Seminar „Train-the-Trainer“-Tunnelausbildung in der Landesfeuerwehrschule Tirol statt. 17 Teilnehmer von Landesfeuerwehrschulen und Berufsfeuerwehren aus fast allen Bundesländern nahmen an dieser hochwertigen Ausbildung teil. LFS Tirol

TIPP

bit.ly/tunnelseminar Video zum ÖBFVSeminar.

Fotos: Manfred Hassl, LFS Tirol

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as Ziel dieses Seminars war es, zum einen die Tunnelthematik umfassend zu betrachten und zum anderen die Teilnehmer in die Ausbilderrolle schlüpfen zu lassen. Schlussendlich werden diese Teilnehmer die Tunnelthematik in ihren Organisationen entsprechend ausbilden. Nach einer intensiven und anstrengenden Woche mit einem großen Praxisanteil konnte eine starke fachliche Weiterentwicklung der Gruppe dokumentiert werden. Alle Involvierten lernten voneinander und schauten sich die eine oder andere Ausbildungsmethode ab. Einen großen Mehrwert stellt vor allem das bei diesem Lehrgang entstandene Netzwerk dar, welches auch in Zukunft für einen gezielten fachlichen Austausch genutzt werden soll. Alles in allem konnte die LFS Tirol den Anspruch, Tunnelkompetenzzentrum des ÖBFV zu sein, mehr als gerecht werden.

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GEFAHREN ERKENNEN

Was im Einsatzfall passieren kann...

GEFAHREN ERKENNEN: „BRAND IN RECYCLINGHOF“ In der Serie „Gefahren erkennen“, welche gemeinsam mit Brandaus ins Leben gerufen wurde, beschäftigt man sich dieses Mal mit einem Brand in einem Recyclingbetrieb. Ein Container mit entsorgten Magnesium- und Aluminiumteilen steht in Brand. Richard Berger und Alexander Nittner

Die Feuerwehren rücken mit zwei Hilfeleistungsfahrzeugen und einem Tanklöschfahrzeug an. Der Gruppenkommandant des ersteintreffenden HLF lässt das Fahrzeug in rund 15 Meter Entfernung zum Brandobjekt stoppen. Die Mannschaft sitzt ab und beginnt mit den Absicherungsmaßnahmen an der Einsatzstelle. Währenddessen erkundet der GrpKdt. und stellt fest:

Schadenslage Ein rund drei Meter breiter und fünf Meter langer, freistehender Container steht in Brand. Nach Rücksprache mit einem Mitarbeiter des Recyclinghofes sollen sich in diesem Behälter entsorgte Aluminium- und Magnesiumteile befinden. Allgemeine Lage Mindestens 24 Feuerwehrmitglieder, eventuell Ablöse für Brandwache.

Die Gefahren nach 4A1C4E-Regel zu diesem Einsatzszenario.

Einsatzziel Ablöschen der brennenden Metalle und Schutz der umliegenden Container vor Hitzestrahlung (Ausbreitung des Brandes).

Ressourcenplan Einsatzleiter, drei Gruppenkommandanten, drei Maschinisten, zwei Schlauchtrupps, vier Atemschutztrupps (inkl. zwei Reservetrupps), Melder Maßnahmen Da Metallbrände NICHT mit Wasser oder Schaum gelöscht werden dürfen, kann entweder ein Metallbrandpulver (Löschpulver für Brandklasse D) oder beispielsweise trockener Sand oder Zement verwendet werden. Aufgrund der enormen Strahlungshitze (Verbrennungstemperaturen können je nach Metall bis zu 4.000 Grad Celsius erreichen) muss die Umgebung geschützt werden (z.B.: mit Hydroschild). Die Annäherung an den brennenden Container darf nur unter Atemschutz erfolgen, da die Verbrennungsprodukte giftig und ätzend sind. Ein Radlader als auch Sand sind am Recyclinghof verfügbar. Mit Hilfe des Fahrzeuges wird Sand auf dem Brandgut aufgebracht und damit die Flammen erstickt. Dennoch wird es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis das Metall unter der Löschmittelschicht ausreichend abgekühlt ist (Brandwache wichtig). Gefahren Explosionsgefahr bei Löschmaßnahmen, die mit Wasser durchgeführt werden. Extreme Hitzestrahlung und giftige Verbrennungsgase werden freigesetzt. Bei größeren Bränden ist die Aufbringung eines geeigneten Löschmittels schwierig, da eine Annäherung aufgrund der Hitzestrahlung großes Gefahrenpotenzial aufweist (dadurch Brandausbreitungsgefahr hoch).

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EINSATZ: KÄRNTEN / FERLACH

Produktionshalle von Bootsbauer brannte

Am 12. Mai 2018 meldete ein Passant gegen 15:05 Uhr den Brand eines Bootes bei der Firma „Jet Marine“ im Gewerbepark „Draubogen“ bei Kirschentheuer / Kärnten. Auf diese Meldung hin wurden die Feuerwehren Kirschentheuer und Ferlach alarmiert. Bereits bei der Anfahrt forderte der spätere Einsatzleiter und Kommandant der FF Kirschentheuer, ABI KarlHeinz Mikl, die Alarmstufe 2 bei der Landesalarm- und Warnzentrale Kärnten (LAWZ) an. Die Feuerwehren Ressnig, Kappel an der Drau und Unterbergen wurden nachalarmiert. BI Ing. Stefan Krammer (ÖA-Team Klagenfurt-Land) und BI Ing. Günter Ogris (FF Feistritz im Rosental)

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eim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand die erst wenige Jahre alte Halle bereits in Vollbrand. Nach der Lageerkundung durch AFK Mikl wurde festgestellt, dass man mit den bereits

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alarmierten Kräften nicht das Auslangen finden wird. Somit wurde die Alarmstufe 3 angefordert und die Feuerwehren Unterbergen, Glainach-Tratten und Maria Rain hinzugerufen. Wegen des weiterhin ho-

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GROSSBRAND IN BOOTSWERFT

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EINSATZ: KÄRNTEN / FERLACH Produktionshalle von Bootsbauer brannte

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hen Bedarfes an Atemschutzgeräteträgern wurden die Feuerwehren Weizelsdorf, St. Johann im Rosental und Feistritz im Rosental nachalarmiert. Letztere besitzt einen Atemschutzanhänger mit Füllstation. Ein umfassender Außenangriff unter Atemschutz wurde gestartet, das Rote Kreuz stand für etwaige Verletzungen mit einem Rettungswagen in Bereitschaft.

Gliederung des Einsatzes Gesamteinsatzleiter ABI Karl-Heinz Mikl ordnete die Installation einer Führungsunterstützung an. Zentrale Aufgabe dieser war es, den Einsatz zu dokumentieren, Anlaufstelle für nachrückende Kräfte und Vertreter der Behörde zu sein sowie Medienanfragen zu bedienen. Der Einsatz wurde in drei wesentliche Tätigkeitsabschnitte gegliedert, die durch die Funktionäre ABI Karl Heinz Mikl (Ge-

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samteinsatzleitung), Gemeindefeuerwehrkommandant Ferlach, HBI Hans Esterle, und Gemeindefeuerwehrkommandant Feistritz, OBI Ing. Norbert Janscha, übernommen wurden. Zusätzlich wurde die Einsatzleitung durch BFK-Stv. BR Josef Matschnig sowie durch den Vizebürgermeister der Stadtgemeinde Ferlach, Christian Gamsler unterstützt. Die Exekutive nahm mit dem Hubschrauber des Innenministeriums, Libelle Kärnten, Dokumentationsflüge durch. Die Loiblpaß-Straße (B91) wurde im Bereich des Brandgeschehens total gesperrt, eine großräumige Umleitung wurde eingerichtet. Die lokalen Medien wurden von der Einsatzleitung direkt informiert, das ÖA-Team des Bezirkes informierte via Facebook mit einer Erstinformation über den Großeinsatz. Zahlreiche Schaulustige setzten sich unnötig den Rauchgasen

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EINSATZ: KÄRNTEN / FERLACH

Produktionshalle von Bootsbauer brannte

„Das Objekt war uns gut bekannt, weil wir erst wenige Tage vor dem Brand dort geübt haben. Die Wasserversorgung war auch keine Schwierigkeit, die Halle liegt direkt neben einem kleinen See. Zum Problem wurde allerdings das brennende Dämmmaterial in den Sandwich-Paneelen, die zum Bau der Wände und des Daches verwendet wurden. Der Brand konnte sich im Inneren der Platten ausbreiten, das Außenblech verhinderte dabei das Eindringen von Löschwasser. Zusätzlich war das gesamte Dach der großen Halle (ein Brandabschnitt) von einer Photovoltaik-Anlage bedeckt – dieser Umstand machte den Außenangriff schwierig, weil es kaum Öffnungen zum Einbringen von Löschmittel gab, die PV-Paneele hielten dem Brand weitestgehend stand. Bei diesem Brand war auch die elektrische Gefahr durch die PV-Anlage eine große Unbekannte: Niemand konnte mir sagen, ob die Anlage und alle Kabel spannungsfrei sind. Blanke Leiter (deren Isolierung weggeschmolzen war) lagen auf der Stahlkonstruktion der Halle vom Dach bis zum Boden – bis in das Löschwasser. Es war klar, dass bei den Löscharbeiten die entsprechenden Sicherheitsabstände eingehalten werden mussten. Um sich dem Gebäude schließlich sicher nähern zu können, griffen wir auf einen Trick zurück: Wir entfernten die PV-Paneele mit einem Kran und legten sie mit der Oberseite nach unten auf den Boden – damit sie keinen Strom mehr erzeugen können. Hier würde ich mir aus Sicht der Feuerwehr einen Trennschalter wünschen, der nicht im Erdgeschoß oder Keller, sondern direkt bei der PV-Anlage angebracht ist.“

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aus, diese wurden von der Exekutive und von Feuerwehrkameraden aus dem Gefahrenbereich gebracht.

Löschmaßnahmen Im betroffenen Objekt fand fünf Tage vor dem Einsatz eine große Einsatzübung statt, was den Einsatzablauf aufgrund der Geländekenntnis positiv beeinflusste. Die Produktionshalle bestand aus einer Konstruktion aus Sandwichpaneelen. Das Dach war zudem flächendeckend durch eine Photovoltaikanlage bestückt. Aufgrund der Grundfläche von 800 m² waren keine Brandabschnitte verordnet, Ansprechpartner der Firma waren in der Erstphase auch nicht vor Ort. Das Aufbrechen der versperrten Halle war aufgrund der starken Hitzeentwicklung und der rasanten Brandausbreitung nicht möglich. Erste

Versuche, die Rolltore mit Feuerwehräxten einzuschlagen, misslangen. Der Platz vor dem Objekt war durch Boote und Trailer verparkt, was ein Zufahren von Feuerwehrfahrzeugen nicht möglich machte. Das Gebäude wurde in weiterer Folge im Außenangriff nahezu umstellt. Auf der Westseite konnten in der Erstphase aufgrund der starken Hitze keine Löschmaßnahmen durchgeführt werden. Rund um das Gebäude wurden tragbare Wasserwerfer positioniert, um den Löscheinsatz effizienter zu gestalten.

Besondere Gefahren Die größte Gefahr stellte die am Dach montierte Photovoltaikanlage mit 174 kWp Leistungsangabe dar. Der Wechselrichter war an der Stahlkonstruktion der Halle angebracht, der Schaltschrank mit Netztrenner konnte aber aufgrund

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Karl-Heinz Mikl, Kommandant der FF Kirschentheuer, im Gespräch mit FEUERWEHR.AT

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der großen Hitze nicht erreicht werden. Einsturzgefahr und die Gefahr von Stromschlägen waren gegeben. Da die Photovoltaikanlage direkt bei der nächsten Trafostation ins öffentliche Netz einspeist, wurde der Netzbetreiber „Kärnten Netz“ hinzugezogen. Im Betrieb werden neben den Booten selbst auch die dazugehörigen Akkumulatoren hergestellt. Die dazu benötigten Rohstoffe, Lacke, Harze, Kunststoffe, Spraydosen und Gaskartuschen beschleunigten die Brandentwicklung. Positiv anzumerken ist, dass die Dachkonstruktion aus Leimbindern in Verbindung mit einer Stahl-Unterkonstruktion dem Brand lange standhalten konnte. Umweltgefahr bestand durch das abfließende, kontaminierte Löschwasser und den dichten schwarzen Rauch. Der Landeschemiker wurde zur Abklärung angefordert. Dieser konnte aber nach einer umfangreichen Prüfung Entwarnung geben. Durch die günstige Windrichtung waren keine Siedlungsgebiete durch die starke Rauchentwicklung betroffen.

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Löschwasserversorgung Durch die Nähe zum „Ratzteich“, einem Badeteich, der aus einer Schottergrube entstanden ist, war Wassermangel kein Thema. Mit zahlreichen Tragkraftspritzen wurde das Wasser zu den Tanklöschfahrzeugen gefördert. Zwei Wochen vor dem Ereignis wurde durch das AFKdo Rosental eine Maschinistenschulung durchgeführt, dessen Erkenntnisse die Tätigkeiten bei diesem Einsatz positiv beeinflussten. Trotz des hohen Löschwasserangebotes

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wurde die Löschwirkung nicht erreicht. Der brennende Polyuretan-Kern der Sandwich-Paneele konnte aufgrund der Aluverblechung nicht mit Löschwasser beaufschlagt werden. Zum Schutz der angebauten zweiten Halle sowie der Boote rund um das Gebäude, war die zur Verfügung stehende Löschwassermenge natürlich sehr hilfreich.

Umfassender Atemschutzeinsatz Aufgrund der gelagerten Substanzen musste der gesamte Außenangriff an bestimmten Stellen unter Atemschutz abgehandelt werden. Eine hohe Anzahl an Atemschutzträgern war erforderlich, ein Atemschutzsammelplatz wurde eingerichtet. Die ÜberFeuerwehr.at_Stans_420x170_18_:Layout 1 02.05.2018 13:38 wurde Seitemit 1 der wachung der Atemschutztrupps

„Checkbox“ realisiert. Aufgrund der Tatsache, dass nur ein Außenangriff durchgeführt werden konnte, waren alle Atemschutztrupps rund um das Gebäude positioniert und in Sichtweite. Die Atemluft-Füllstationen der Feuerwehren Ferlach und Feistritz im Rosental wurden hinzugezogen. Insgesamt wurden am besagten Tag 79 Pressluftflaschen, davon eine beachtliche Menge 300 bar-Compositeflaschen, gefüllt. Die beiden Kompressoranlagen standen je fünf Stunden im Dauereinsatz.

Nachlöscharbeiten Die Feuerwehr Kirschentheuer übernahm die Brandwache über Nacht. Am darauffolgenden Tag, dem 13. Mai, wurden diverse Nachlöscharbeiten durchgeführt

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und die Brandermittler des Landeskriminalamtes unterstützt. Aufgrund der Einsturzgefahr mussten die Photovoltaikpaneele zuerst vom Dach entfernt werden. Hierzu wurden seitens des Betriebes die Datenblätter der Anlagenteile zur Verfügung gestellt. Diese Arbeiten geschahen mit einem Fahrzeug eines privaten Unternehmens. Nach Abschluss der Ermittlungstätigkeit konnte die Halle freigegeben werden. Laut Exekutive entstand der Brand bei einem Ladegerät eines Akkus, der Schaden wird mit ca. drei Millionen Euro beziffert.

Fazit Gesamteinsatzleiter ABI Karl-Heinz Mikl konnte nach den zwei ereignisreichen Tagen feuerwehrseitig ein positives Resümee ziehen. Obwohl die ge-

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samte Halle aufgrund der hohen Brandlast und Hitzeentwicklung ein Raub der Flammen wurde, konnten die angebaute zweite Halle des Betriebes sowie zahlreiche, beim Objekt abgestellte, Boote und Trailer gerettet und somit ein höherer Sachschaden verhindert werden. Offiziell konnte nach 39 Stunden Einsatzzeit am 14. Mai um 06:00 Uhr „Brand aus“ gegeben werden. Positiv war auch die hohe Einsatzkompetenz der Feuerwehren, wobei sich die Ausbildung im Bereich Führungsunterstützung und die zahlreichen praktischen Übungen und Schulungen bezahlt machten.

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