FEUERWEHR.AT 2018/03

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Das offizielle Magazin des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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TAKTISCHE VENTILATION

Österreichische Post AG SP 16Z040656 S Retouren an ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien

druckbelüftung richtig eingesetzt – Ab Seite 28 öbfv-news

Präsidialsitzung, Ernennung der neuen Funktionäre, Sachgebiets-News – ab Seite 6.

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Starkwind

Alles über Entstehung, Vorhersage und Gefahren von Stürmen – ab Seite 24.

einsatz

Tragischer Brand in Niederösterreich fordert drei Tote – ab Seite 36.

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Ein ganzer Projektbaumarkt in einem Buch. Ab 5. März kostenlos und exklusiv bei HORNBACH.

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INHALT & EDITORIAL

Aus dem ÖBFV

Entwicklung der Gesellschaft

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enschen waren immer schon neugierig. Das ist im Grundsatz ja nichts Schlechtes, nur so entwickeln wir uns weiter und entdecken Neues. Diese Neugierde muss aber auch Grenzen haben. Wenn sich Neugierde zu Voyeurismus entwickelt und wenn zu dieser Neugierde auch noch die scheinbar immer stärker werdende Sensationslust hinzukommt, dann kann es gefährlich werden. In extremsten Fällen – wie in den letzten Wochen aus zahlreichen Medien zu entnehmen war – kommt es zu Behinderungen von Einsatzkräften. Für viele Menschen ist es etwas Aufregendes, wenn sie auf einen Unfall, einen Brand oder zu einer Rauferei stoßen. So etwas haben sie vielleicht noch nie gesehen. Doch anstatt Mitgefühl, Respekt und Hausverstand walten zu lassen, wird zu allererst das Smartphone aus der Tasche geholt. Nicht jedoch um die Einsatzkräfte zu alarmieren, sondern um die Szene zu filmen und zu fotografieren. Später will man sich mit diesen Dokumenten eines besonders erschütterten Vorfalles im sozialen Umfeld – online und offline – selbst inszenieren und eine „tolle Geschichte“ erzählen können. Schaulustige sind kein neues Phänomen. Neu ist die Skrupellosigkeit und Schonungslosigkeit dieser Personen, die oftmals roh und abgestumpft ohne zu erkennen, wie falsch, verwerflich und die Einsatzkräfte behindernd sie sich verhalten, einen Einsatz ganz nebenbei auf dem Nachhauseweg mitverfolgen, um diesen dann zu vermarkten, zu verkaufen, zur Selbstprofilierung zu nutzen. Auch wenn es naiv klingen mag, so bin ich doch der Überzeugung, dass unermüdliche Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung zielführender sind, als die Forderung nach Strafen, die, so die Meinung von Experten, nicht exekutierbar sind. Unserer Gesellschaft muss wieder verstärkt deutlich gemacht werden, das Zivilcourage anders aussieht. Euer Albert Kern Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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Präsidialsitzung ÖBFV-Auftaktveranstaltung Statement zum Thema „Gaffer“ News aus dem ÖBFV und den LFV Feuerwehrstatistik 2017 Starkwindereignisse Taktische Ventilation Bewerbsvorbereitung Obergänserndorf: Brand mit drei Toten

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IMPRESSUM: Medieninhaber: ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien, GF: BR Andreas Rieger, MA, FN441767h, Herausgeber: Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Voitgasse 4, 1220 Wien, Hersteller WOGRANDL DRUCK Ges.m.b.H., 7210 Mattersburg, Redaktion & Medienkooperationen: Ing. Richard Berger, BA MSc, richard.berger@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 34, Redaktion & Marketing: Mathias Seyfert, BA, m.seyfert@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 33, Abonnements: Jahrespreis (10 Hefte, versandkostenfrei) im Inland: € 27,- , EU: zuzüglich Versandkosten von € 36,- (insgesamt € 63,-). Jahres-Abos verlängern sich automatisch zum jeweils gültigen Jahresbezugspreis. Abos können jeweils 30 Tage vor Ende des Bezugsjahres schriftlich (per Post oder eMail) gekündigt werden. Online-Bestellung www.feuerwehr.at, Coverfoto: Rosenbauer

FEUE

Jahr 2008: ca. 3

CANON ist offizieller Ausstatter von FEUERWEHR.AT

Zunahme des Mitgliede

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INHALT & EDITORIAL

FEUERWEHR.AT informiert über die

Verwen du ng ein er Re ttu ng sp lattfo rm Eine Rettungsplattform kann vielseitig eingesetzt werden. Dabei sind die Angaben und Hinweise des Herstellers zu beachten und unbedingt einzuhalt en!

Lkw-Unfall

Personenrettung

Autobus

Plakat als Beilage in diesem Heft: Verwendung einer Rettungsplattform Rampe

„Schlauchbrücke“ z.B.

z.B. bei Fenster, Eisenbahnw aggon etc.

1. Höhe messen 2. aufbauen 3. zum Objekt tragen

& R. Koller FEUERWEHR.AT | R. Berger

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Aus der Redaktion

Bundesfeuerwehrverband, Fotos:

Auftakt einer neuen Funktionsperiode

Aufbau

über einen Bach

Weitere Anwendungsmöglic hkeiten einer Rettungsplat tform als Ausstieg

Herausgeber: Österreichischer

• • • •

Zahlreiche Projekte 2018

shilfe bei Eisenbahnwaggon s als Behelfsbrücke bei kleinem Bach zum Überbrücken von Leitplank en als Schienenwagen (Zubehör notwendig)

• • • •

beim Löschangriff durch ein Fenster bei Sturmeinsätzen als Erhöhung für Lüfter und vieles mehr...

Für 2018 arbeiten wir, neben unserem bewährten Magazin FEUERWEHR.AT , auch an einigen weiteren Projekten für Euch: Neue Veröffentlichungen des ÖBFV sind geplant, die Online-Wissensdatenbank steht zur Verfügung und feuerwehrspenden.at wird laufend erweitert. Große Veranstaltungen wie der Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb und die Retter Messe werden ebenfalls von uns mitgestaltet und medial begleitet. Euer Redaktionsteam unterstützt durch

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Schaulustige oebfv_statistik_2017_v2.pdf

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Starkwind

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FEUERWEHR in ÖSTERR EICH 2017 und im Verlauf 2008 bis 2017 312 Betriebsfeuerwehren 6 Berufsfeuerwehren 4.490 Freiwillige Feuerweh ren

BF Linz

6,5% 10.163 12.188

Rund 6,5% aller österreich ischen Feuerwehrmitglieder sind weiblich. (Zuwachs seit 2008: ca. 77%)

BF Wien

Im Jahr 2017 von den Feuerwehren gerettete Mensche n und Tiere (ohne Wien).

Technische Hilfeleistungen nach Einsatzgrund Einsätze nach Verkehrsunfällen (23%)  Rest (19%)  Sturmeinsätze (17%)  Retten / Bergen von Mensche n / Tieren (15%)  Wasserversorgung (10%)  Auspumparbeiten (8%)  Katastrophenschutzeinsätze (8%) 

Aufteilung der Feuerwehren nach Art im Jahr 2017

99%

Rund 99% der Feuerweh rmitglieder versehen ihren Dienst freiwillig, der Rest hauptber uflich. Brandeinsätze nach Ort  Büro, Gewerbe, Industrie (36%)  Wohngebäude (21%)  Öffentliche Gebäude (17%)  Feld, Wiese & Wald (14%)  Pkw & Lkw (6%)  Landwirtschaftlicher Betrieb (4%)  Rest (2%)

 

 

 

BF Innsbruck

BF Salzburg

 BF Klagenfurt

BF Graz 

Zunahme des Mitgliederstandes

2008 bis 2017

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Zahlen.

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Reserve Aktivstand Feuerwehrjugend

Frauen bei der Feuerwehr,

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Zunahme 2008 bis 2017

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Reserve Aktivstand Feuerwehrjugend

Jahr 2008: 12.476

gen Wien & Vorarlberg; aktualisierte

Statistik

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Druckbelüftung

2017: ca. 260.000

Jahr 2008: ca. 211.600

Quelle: ÖBFV Grafik: M. Seyfert / FEUERWEHR

Jahr 2017: ca. 339.200

Jahr 2017: 22.154 (+ 77%)

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Das ÖBFV-MAGAZIN

Brandeinsätze Technische Einsätze Sonstige Einsätze

Teilweise ohne Fehlausrückun

Jahr 2008: ca. 337.200

Einsätze nach Art im Jahresve

rgleich 2008 bis 2017

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ÖBFV-NEWS

Präsidialsitzung

PRÄSIDIALSITZUNG IN DER STEIERMARK www

Im tiefsten steirischen Winter traf sich das Präsidium des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes Anfang Februar im Luftkurort Laßnitzhöhe nahe Graz zur vierteljährlichen Sitzung. Andreas Rieger

Weitere Infos zu aktuellen ÖBFV-Themen finden Sie auch laufend auf unserer Website.

Datenschutzgrundverordnung Am 25. Mai 2018 tritt die europäische Datenschutzgrundverordnung in Kraft. Dies hat auch Auswirkungen auf die personenbezogenen Daten, die von allen Feuerwehren gesammelt, verarbeitet und verwaltet werden. Eine Arbeitsgruppe hat sich auf Bundesebene mit dieser Thematik beschäftigt und die diesbezüglichen Aufgaben der Feuerwehr ausgelotet, um eine einheitliche und für die Feuerwehren praktikable Umsetzung zu finden. Eine Vorab-Information ist bereits an die Feuerwehren ergangen. In dieser wurde festgehalten, dass man sich der Änderungen und neu entstehenden Pflichten bewusst sein muss. (weitere Infos siehe Seite 15) Automatischer eCall in Kraftfahrzeugen kommt ECall (Kurzform für emergency call) ist ein von der Europäischen Union vorgeschriebenes automatisches Notrufsystem für Kraftfahrzeuge, das die Hersteller ab dem 31. März 2018 in alle neuen Modelle von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen einbauen müssen. Im Fahrzeug montierte Geräte sollen einen Verkehrsunfall automatisch an die einheitliche europäische Notrufnummer 112 melden und durch die rascher initiierten Rettungsmaßnahmen die Zahl der Verkehrstoten senken. eCall ist ein Projekt der eSafety-Initiative der Europäischen Kommission. Der eCall gelangt in Österreich über den Notruf 112 zu einer Leitstelle des Bundesministeriums für Inneres und von dort werden mögliche Einsätze an die zuständigen Leitstellen der einzelnen Bundesländer zurzeit telefonisch weitergeleitet. Ein Minimalda-

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tensatz wird dabei direkt an eine Notrufzentrale (PSAP – Public Safety Answering Point) abgesetzt und gleichzeitig eine Sprachverbindung für den Fall aufgebaut, dass ein Insasse des Unfallautos noch sprechen kann. eCall ist automatisch und manuell auslösbar. An einem Knopf im Auto könnten auch Zeugen eines schweren Unfalls den Notruf auslösen. Der Minimaldatensatz enthält unter anderem den Unfallzeitpunkt, die genauen Koordinaten des Unfallorts, die Fahrtrichtung (wichtig auf Autobahnen und in Tunneln), Fahrzeug-ID, Service Provider-ID und eCall-Qualifier (automatisch oder manuell ausgelöst). Optional ist die Übermittlung von Daten von Bord-Sicherheitssystemen, wie z. B. der Schwere des Unfallereignisses und der Zahl der Insassen, ob die Sicherheitsgurte angelegt waren, ob das Fahrzeug sich überschlagen hat, möglich. Seit 1. Oktober 2017 ist Österreich eCall ready und ab Mai 2018 ist eCall für alle neu typisierten KFZ gesetzlich verpflichtend. Ab dem 2. Quartal 2019 ist eine elektronische Schnittstelle im ELKOS (Einsatzleit- und Koordinierungssystem) für Polizeileitstellen geplant, über die die Datensätze aus dem eCall an die Einsatzleitstellen der Bundesländer auch anderer Einsatzorganisationen (Feuerwehr) weitergeleitet werden sollen.

Weitere Beschlüsse und Berichte Die TRVB 159 S „Objektfunkanlagen“ wurde überarbeitet und in dieser Sitzung beschlossen. Auch der Gefahrgut-Blattler wurde im Laufe der letzten Monate aktualisiert und in dieser Sitzung beschlossen. Nun erfolgt, nach der Bedarfserhebung durch den ÖBFV, die Produktion.

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Foto: Andreas Rieger

bundesfeuerwehrverband.at

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ÖBFV-NEWS

Foto: Andreas Rieger

Präsidialsitzung

Die Richtlinie KS 20 „Leistungsanforderungen für Chemikalienschutzanzüge der Schutzstufe II (nicht gasdicht)“ wurde, um den Ankauf von PSA für die Feuerwehren zu erleichtern, neu erstellt und nun beschlossen. Eine Arbeitsgruppe zur Definition der notwendigen „Information an die Bevölkerung bei besonderen Gefährdungslagen aus der Sicht der Feuerwehr“ wurde gegründet. Die Ergebnisse sollen den KATWARN – auslösenden Behörden als Empfehlung übermittelt werden. Festgehalten wird, dass KATWARN keine Informations-App, sondern ein gezieltes Katastrophenschutz-Instrument ist. Das Sachgebiet 1.5 – Feuerwehrgeschichte und Dokumentation hat in der 18. Funktionsperiode des ÖBFV vor, einige Publikationen neu aufzulegen bzw. zu aktualisieren. So sollen Werke entstehen, die Feuerwehrauszeichnungen und die Geschichte der Feuerwehrjugend beleuchten. Das Handbuch für Feuerwehrgeschichte soll ebenfalls aktualisiert werden. Das einheitliche elektronische Abnahmeprotokoll für Feuerwehrfahrzeuge wird aktuell in den Landesfeuerwehrverbänden umgesetzt. Es hat sich herausgestellt, dass die teilweise unterschiedliche Beladung sowie auch Spezialrichtlinien für gewisse Startschwierigkeiten sorgten. Diese „Kinderkrankheiten“ wurden nun sukzessive registriert und in das System integriert, damit einer reibungslosen Abnahme nichts im Wege steht.

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Die Feuerwehren werden immer wieder bei größeren Stromausfällen aufgefordert, eine Ersatzstromversorgung durchzuführen. Hier soll mit Stromerzeugern in fremde elektrische Anlagen eingespeist werden. Nachdem es diesbezüglich leider auch schon Schäden durch eine falsche Handhabung gegeben hat, wurde vom Sachgebiet 3.9 – Elektrotechnik ein Vorschlag für eine Vereinbarung entworfen. Feuerwehren können durch diese Vorlage geschützt werden. Diese ist online im Downloadbereich von www.bundesfeuerwehrverband.at zu finden. Das Infoblatt ET01 „Der tragbare Stromerzeuger im Feuerwehrdienst“ wurde ebenfalls in dieser Sitzung beschlossen und auch im Downloadbereich der ÖBFV-Webseite zur Verfügung gestellt. Sobald Publikationen, die in Präsidialsitzungen beschlossen und freigegeben wurden, dann auch nach der grafischen Gestaltung und bei Druckwerken nach der Anlieferung an den ÖBFV zur Nutzung zur Verfügung stehen, erfolgt in Zukunft eine Information über die Landesfeuerwehrverbände. Diese 333. Präsidialsitzung bot auch die Gelegenheit, drei hohe Feuerwehrfunktionäre mit dem Ehrenring des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes auszuzeichnen. Dem Tiroler Landesfeuerwehrkommandant LBD Ing. Peter Hölzl, dem Landesfeuerwehrkommandanten von Salzburg LBD Leo Winter sowie dem Referatsleiter „Vorbeugender Brand- und Katastrophenschutz“ BFR Dipl.-Ing. Gerhard Greßlehner wurde diese Ehre zuteil.

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ÖBFV-AUFTAKTVERANSTALTUNG

Start in die neue Funktionsperiode

OFFIZIELLE AUFTAKTVERANSTALTUNG DER 18. FUNKTIONSPERIODE Die Wahl des Präsidenten und der Vizepräsidenten des ÖBFV ist mittlerweile einige Monate her. Der Beginn einer neuen Funktionsperiode war Anlass, die bestehenden Gremien des ÖBFV zu evaluieren und gewisse Umstrukturierungen vorzunehmen (FEUERWEHR.AT berichtete in der Ausgabe 10/2017). Nachdem diese Veränderungen in der letzten Präsidialsitzung beschlossen wurden, lud der Österreichische Bundesfeuerwehrverband alle Funktionäre in das Bundesfeuerwehrzentrum nach Wien. Andreas Rieger

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Feuerwehrmitglieder auch wirklich effizient ist, Ergebnisse rasch und nachvollziehbar erreicht werden und die Kommunikation auch stimmt, ist ein gewisses Regelwerk notwendig. Die Gremienarbeit ist klar definiert, der Dienstweg spielt hier eine wesentliche Rolle, damit niemand auf der Strecke oder im Dunkeln bleibt und sich keine Parallelstrukturen entwickeln.“ Auch die mittlerweile etablierte und gut genutzte Plattform Sharepoint wurde bei dieser Gelegenheit noch einmal vorgestellt.

Fotos: M. Seyfert

u Beginn der Auftaktveranstaltung am 23. Februar begrüßte Feuerwehrpräsident Albert Kern die rund 50 ehrenamtlichen Funktionäre des ÖBFV. Geladen waren neben den Feuerwehrvizepräsidenten nicht nur die neuen und wiederbestellten Vorsitzenden und Leiter von Fachausschüssen, Referaten und Sachgebieten, sondern auch jene, die in der vorigen Funktionsperiode ausgeschieden sind. In seiner Keynote erläuterte Albert Kern die Voraussetzungen für eine effiziente Gremienarbeit: „Damit die Arbeit all dieser ehrenamtlich tätigen

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ÖBFV-AUFTAKTVERANSTALTUNG Start in die neue Funktionsperiode

Zusammenarbeit mit Medien GmbH Die mittlerweile vor rund drei Jahren gegründete Medien GmbH als 100%ige Tochtergesellschaft des ÖBFV ist nicht nur für die Öffentlichkeitsarbeit und die Herausgabe von FEUERWEHR.AT zuständig, sondern auch für die Betreuung und Organisation von Veranstaltungen sowie für die Erstellung bzw. die Betreuung und Produktion der ÖBFV-Publikationen, wie beispielsweise Fachschriftenhefte, Informationsblättern, Blattlern oder Richtlinien. Feuerwehrpräsident Albert Kern betonte gegenüber den Funktionären die Wichtigkeit der Einbindung der Medien GmbH gleich zu Projektstart: „So können gleich von Beginn an wesentliche und notwendige Voraussetzungen geschaffen bzw. eine kostengünstige Umsetzung in die Wege geleitet werden.“ Aktuelles aus dem ÖBFV Neben dieser allgemeinen Einführung in die Gremienarbeit des ÖBFV ging Präsident Kern auch auf aktuelle Entwicklungen ein. Die im Mai 2018 in

Mit ÖBFV-Präsident Albert Kern (Bild links) nahmen die Vizepräsidenten Armin Blutsch (Mitte) und DI Dr. Gerald Hillinger (rechts) die Ernennungen und Ehrungen vor.

Kraft tretende Datenschutzgrundverordnung (siehe Seite 15) war ebenso Inhalt wie die finale Umsetzung der kostenlosen Hepatitisimpfung für Feuerwehrmitglieder oder das für die Feuerwehren kostenlose ÖBFV-Spendenübermitlungs-Tool feuerwehrspenden.at.

Die nächste Stufe der Gasmessung. Dräger X-am® 8000 Fotos: M. Seyfert

Zuverlässige Überwachung auf Ex-Ox-Tox-Gefahren: Das Dräger X-am® 8000 misst bis zu sieben toxische sowie brennbare Gase, Dämpfe und Sauerstoff gleichzeitig - im Pumpen- oder Diffusionsbetrieb. Sensorplätze für PID, CatEx, IR und unterschiedlichste EC-Sensoren ermöglichen eine individuelle Konfiguration. Induktives Laden schützt vor Verschleiß. www.draeger.com

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ÖBFV-AUFTAKTVERANSTALTUNG

Start in die neue Funktionsperiode

Die aktuellen Funktionäre des ÖBFV wurden bereits vorab per Brief in ihre jeweiligen Funktionen ernannt, damit die Arbeit der Referate, Sachgebiete und Fachausschüsse ohne Unterbrechung fortgesetzt werden konnte. Nunmehr erfolgte die Übergabe der Dekrete. Erst vor kurzem in den Kreis der Sachgebietsleiter ernannt wurde BR Markus Wessely (LFV Burgenland), der das Sachgebiet 7.1 – Allgemeine Jugendarbeit, Gewinnung und Kommunikation übernommen hat.

Fotos: Mario Hafner, LFV Stmk., M. Seyfert

Ehrungen und Verabschiedungen in festlichem Rahmen bei der Auftaktveranstaltung im Bundesfeuerwehrzentrum.

Überreichung der Urkunden Im Anschluss an die Keynote erfolgte die feierliche Übergabe der Urkunden an ehemalige ÖBFV Funktionäre. „Im Namen des Präsidiums des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes bedanke ich mich bei allen ehemaligen Funktionären, die sich in der bzw. bis zur 17. Funktionsperiode des ÖBFV engagiert und einen wertvollen Beitrag geleistet haben“, so Albert Kern einleitend.

Auszeichnungen für verdiente Kameradinnen und Kameraden Bei dieser Auftaktveranstaltung wurden abschließend langjährige und verdiente Kameradinnen und Kameraden mit Auszeichnungen des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes gewürdigt. Feuerwehrpräsident Kern schloss die Verleihung mit den Worten: „Ich bedanke mich bei allen ehrenamtlichen Funktionären, die in der 18. Funktionsperiode ihre Kompetenz, ihr Know-How und ihre Zeit zur Verfügung stellen, um das österreichische Feuerwehrwesen mit in die Zukunft zu führen.“

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ÖBFV-NEWS Ausbildung

ÖBFV-AUSBILDERSEMINAR IN LEBRING Ende Jänner 2018 ging in der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Lebring (Stmk.) erneut ein Ausbilderseminar des ÖBFV erfolgreich über die Bühne. Diesmal lag der Themenfokus auf dem Bereich „Einsatz und Führung“. Ausbilder aus allen Landesfeuerwehrschulen, der Berufsfeuerwehr Wien sowie Gäste aus Südtirol und Bayern nahmen an der dreitägigen Fortbildung, die durch das ÖBFV-Sachgebiet „Ausbildung und Landesfeuerwehrschulen“ organisiert wurde, teil. Redaktion

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Einsatzleiter vor dem Mikrofon: Tipps für die Ausbildner der Landesfeuerwehrschulen mit Praxis-Übungen.

Branddirektor Stephan Rudolf (BF München) über die Amoklage im Juli 2016.

Fotos: Mario Hafner, LFV Stmk., M. Seyfert

as Ziel des dreitägigen Seminars war eine sehr konzentrierte Auseinandersetzung mit dem Thema Einsatz und Führung. Dazu wurden mehrere Vortragende mit hohem Expertenwissen eingeladen, sie referierten unter anderem über Führungsmodelle, herausfordernde Lagen, Öffentlichkeitsarbeit sowie über den Einsatz von Drohnen – der rote Faden dabei war jeweils, welche Erkenntnisse für die Einsatzführung wichtig sind. Die Teilnehmer hatten nach jedem Vortrag die Aufgabe, in Arbeitsgruppen zu diskutieren, welche Möglichkeiten aus den Themenblöcken abzuleiten sind. Diese Erkenntnisse werden zusammengefasst und sollen dann wieder in die Ausbildung in den Landesfeuerwehrschulen einfließen.

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ÖBFV-NEWS

Debatte um Schaulustige bei BOS-Einsätzen

SCHAULUSTIGE UND DIE FEUERWEHR Zahlreiche Medien berichten seit einigen Tagen über sich häufende Einsätze, bei denen die Feuerwehr von Schaulustigen („Gaffern“) bei ihrer Arbeit behindert wird. Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband sieht diese Thematik folgendermaßen. Redaktion

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Der Begriff „Gaffer“ muss zu allererst differenziert betrachtet werden: Handelt es sich um Schaulustige, die den Einsatz tatsächlich behindern, indem sie den Zugang blockieren oder den Arbeitsbereich der Einsatzkräfte dermaßen einengen, dass diese ihrer Tätigkeit nicht mehr nachkommen können oder handelt es sich um „Gaffer“, die das Einsatzgeschehen beobachten und Videos und/oder Fotos anfertigen? Das wäre zwar moralisch verwerflich, würde den Einsatz aber nicht direkt behindern. Erst durch diese Unterscheidung wird der Handlungsbedarf der Feuerwehr ersichtlich. Wenn die Feuerwehr im Einsatz behindert wird, so ist ein Ansatz das Setzen einer großräumigeren Absperrung, die ein Zunahekommen dieser „Gaffer“ verhindert – notfalls mit der Unterstützung der Exekutive. Sollte es sich um „Gaffer“ handeln, die aus der Entfer-

Foto: Richard Berger

Sensationsgier im Zeitalter der Smartphones: Problematisch wird es, wenn Einsatzkräfte behindert werden.

chaulustige hat es immer schon gegeben, heutzutage wird allerdings das „eh nur Schauen“ mit diversen Werkzeugen wie Smartphones erweitert und Szenarien für die Ewigkeit festgehalten, dokumentiert für den Privatgebrauch oder das Internet. Mit Smartphones können Videos live ins Internet gestellt werden. Zahlreiche Leserreporter übermitteln Bilder von Einsatzstellen an Redaktionen, noch bevor die Einsatzkräfte überhaupt vor Ort sind. Dafür gibt es möglicherweise sogar ein paar Euro Lohn. Lautstarke Mutmaßungen und Meinungsäußerungen direkt neben Verunfallten, neben Opfern, Angehörigen und Rettern kommen immer wieder vor. Das Zeitalter der Digitalisierung und die Verrohung der Gesellschaft fordern uns alle, haben Auswirkungen auf uns alle. Nun gilt es, besonnen, vernünftig und mit Hausverstand damit umzugehen und sich mit dieser Situation auseinander zu setzen.

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ÖBFV-NEWS

Debatte um Schaulustige bei BOS-Einsätzen

nung Videos und/oder Fotos machen, so ist dies zwar nicht in Ordnung, allerdings besteht kein strafrechtlicher Tatbestand. Das Fotografieren und Filmen in der Öffentlichkeit ist nicht verboten. Relevant werden diese Fotos und Videos erst dann, wenn sie verbreitet, ausgestrahlt oder online gestellt werden und die Persönlichkeitsrechte von Opfern verletzt werden. Verantwortlich für die daraus resultierenden Konsequenzen ist allerdings der „Gaffer“ selbst und nicht die Feuerwehr. Die Feuerwehr fühlt sich jedoch grundsätzlich der Wahrung eben dieser Persönlichkeitsrechte verpflichtet. Es hat sich gezeigt, dass ein Sichtschutz bei Einsätzen z.B. auf Autobahnen in Einzelfällen durchaus Sinn bringt. So wird, im Falle von schweren Verkehrsunfällen, der Verkehrsfluss auf der Gegenfahrbahn weniger stark beeinflusst, da neugierige Blicke eher ausbleiben. Auch bei besonders schweren Unfällen abseits der Autobahnen, wo Schwerstverletzte oder sogar Todesopfer zu retten bzw. zu bergen sind, ergibt das Aufstellen von Sichtschutzwänden im Einzelfall durchaus Sinn, um Passanten tragische und verstörende Bilder bestmöglich zu ersparen. Deshalb unterstützt der Österreichische Bundesfeuerwehrverband die Möglichkeit der Anschaffung solcher Sichtschutzwände, die den Einsatzkräften dienlich sind, Opfern bestmöglich helfen zu können.

Foto: Richard Berger

Allerdings wird festgehalten, dass nicht jeder Passant automatisch ein Gaffer ist und nicht jeder Einsatz einer rigorosen Abschirmung bedarf. Das Herstellen von Sichtschutzmaßnahmen muss im Einsatzfall somit jede Feuerwehr für sich selbst eva-

luieren und taktisch bewerten. Zusammenfassend geht es vielmehr darum, der Bevölkerung vor Augen zu führen, dass bei Einsatzstellen ein empathisches und angemessenes Verhalten erforderlich ist. Gegenseitiger Respekt und Verständnis müssen der natürlichen menschlichen Neugierde und dem stärker werdenden Voyeurismus zuvorkommen. Jede Bürgerin und jeder Bürger wird verstehen, dass die Nachricht eines tödlich verunglückten Familienangehörigen die Hinterbliebenen nicht über Facebook oder ähnliche Onlinemedien erreichen sollte… Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband fordert grundsätzlich eine sachliche Debatte in Bezug auf mögliche gesetzlichen Verschärfungen bei Übergriffen auf Einsatzkräfte. In der „Gafferthematik“ setzt der Österreichische Bundesfeuerwehrverband auf Bewusstseinsbildung und appelliert an den gesunden Menschenverstand: „Das was du nicht willst, dass man dir tut, das füg‘ auch keinem and’ren zu.“ Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband sieht ein akkordiertes gemeinsames Vorgehen in dieser Thematik (Sichtschutz bei Einsätzen) von Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten sowie von Straßenerhaltungsdiensten (ASFINAG) als oberstes Ziel, gerne auch unter der Federführung des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes. Kontraproduktiv wären kurzfristige, überstürzte Schnellschüsse oder ein singulär abgeschottetes Handeln Einzelner.

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ÖBFV-NEWS

Referat 7, Feuerwehrjugend

REFERAT FEUERWEHRJUGEND STARTET IN NEUE FUNKTIONSPERIODE Wie in allen ÖBFV-Referaten begann rund um den Jahreswechsel die konstituierende – oder schon konkrete Arbeit – in der neuen Funktionsperiode. In einer Projektübersicht wird ein möglicher Fahrplan für die nächsten fünf Jahre dargestellt, der jedoch in den ersten Sachgebietssitzungen der neuen Funktionsperiode mit den Bundesländern noch abgestimmt, korrigiert und eventuell erweitert wird. Redaktion / Referat 7

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• Zusammenarbeit mit dem Projekt „Gemeinsam. Sicher.Feuerwehr“ • Kompetenzprofile entwickeln für Jugend und Betreuer • Jugendausbildung in der Zukunft: eLearning? • Sicherheit im Übungsbetrieb und bei Lagern • Bewerbsbestimmungen prüfen • Durchführung diverser Bewerbe • und vieles mehr

Foto: ÖBFV/Ref 7

Feuerwehrjugend-Team (v.l.n.r.): Referatsleiter Manfred Eibl mit seinen Sachgebietsleitern Ing. Mag. (FH) Markus Wessely, Claudia Sticker und Alfred Deschberger.

m bedarfsorientiert und innovativ arbeiten zu können, galt es Bestand, Ideen, Bedürfnisse und Herausforderungen in den Bundesländern aufzugreifen und gemeinsame Projekte und Ziele zu definieren, um eine Weiterentwicklung und Qualitätssicherung im Bereich der Feuerwehrjugendarbeit garantieren zu können. Einige der geplanten Projekte sind: • Evaluierung Kinderfeuerwehr U10 • Nachhaltigkeit und Weiterentwicklung der Kampagne „sei dabei“ • Werbeartikel für Mitgliederwerbung • Feuerwehrjugendwoche: Erkenntnisse

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ÖBFV-NEWS

Datenschutz und IT

Feuerwehrspenden.at in Betrieb

Mit Ende Mai 2018 gilt auch in Österreich die neue Datenschutz-Grundverordnung der EU (DSGVO). Dies wird einige Änderungen bei der Verarbeitung von personenbezogenen Daten mit sich bringen – wovon auch die Feuerwehren in Österreich betroffen sind. Das Präsidium des ÖBFV hat eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von FVPräs Armin Blutsch eingesetzt, um die Auswirkungen auf das Feuerwehrwesen zu prüfen. Als erstes Ergebnis dieser Arbeitsgruppe erging ein Informationsschreiben an die Landesfeuerwehrverbände, das auch auf der Website des ÖBFV veröffentlicht wurde. Dieses Dokument wird laufend erweitert und kann in der jeweils aktuellen Fassung online eingesehen werden: www.bundesfeuerwehrverband.at/service/dsgvo/ In der nächsten Ausgabe von FEUERWEHR.AT werden wir einige Details zu diesem Thema näher betrachten.

Auf der Internet-Plattform feuerwehrspenden.at bietet der ÖBFV ab heuer eine Lösung an, mit der Feuerwehren eine große Anzahl von Spenden rasch an das Finanzamt melden können. Die Plattform ist seit Anfang Februar in Betrieb und wird von Feuerwehren aus allen Bundesländern verwendet. Die Neuregistrierung ist für alle Feuerwehren kostenlos möglich: https://www.feuerwehrspenden.at. Für wenige Spenden können Sie direkt in FinanzOnline das „Dialogverfahren“ verwenden und alle Datensätze händisch eintippen. Haben Sie viele Spenden zu melden, bietet sich eine Softwarelösung an, die den Upload von Listen zulässt. Hierzu können Sie eine Software Ihres Landesfeuerwehrverbandes (falls verfügbar) oder die Plattform des ÖBFV verwenden. Mehrere Softwarelösungen gleichzeitig zu verwenden, ist nicht möglich.

Foto: ÖBFV/Ref 7

Datenschutz-Grundverordnung

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NEWS

aus den Landesfeuerwehrverbänden

OÖ: Rund 6,5 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden und über 63.000 Gesamteinsätze Anfang Februar präsentierte der OÖ LFV seinen Jahresrückblick bei einer Pressekonferenz. Nachrichten über Wetterextreme wie Eisregen, Unwetter, Sturm mit Orkanstärken, Hitze mit Dürreperioden gehören mittlerweile beinahe zum Alltag – sie sind auch für die 916 oberösterreichischen Feuerwehren mit ihren über 91.500 vorwiegend freiwilligen Feu-

LBD Dr. Wolfgang Kronsteiner wiederholt aktuelle Forderungen der Feuerwehren.

erwehrleuten eine Herausforderung. Bei der Zahl der Einsatzstunden (640.000 im Jahr 2017) ist eine erneute Steigerung zu beobachten, die durchaus nachdenklich macht, wie man künftig mit neuen Anforderungen an die Feuerwehren bzw. der einen oder anderen öffentlichen Annehmlichkeit umgeht. Landesbranddirektor Dr. Wolfgang Kronsteiner präsentierte bei dem Pressetermin nicht nur die erfreulichen Zahlen wie etwa die Personalzuwächse bei Jugend und Frauen, sondern erinnerte auch an dringende Forderungen der Feuerwehren: Entfall oder entscheidende Reduktion bzw. Rückvergütung der aktuell in voller Höhe anfallenden Mehrwertsteuer (bspw. bei Fahrzeugen und Feuerwehrhäusern), Sicherstellung von Katastrophenfondsmitteln, Steuervorteile für Unternehmen, die ehrenamtliche Mitglieder der Feuerwehren beschäftigen.

„Ein großes Danke an alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren“ sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am 21. Februar im Zuge der Pressekonferenz zur Einsatzbilanz der Freiwilligen Feuerwehren in Niederösterreich: „Die Freiwilligen Feuerwehren leisten Großartiges.“ So wurden die über 98.600 Feuerwehr-Mitglieder im Jahr 2017 zu insgesamt 65.270 Einsätzen gerufen. Bei Unfällen, Bränden und Katastrophen wurden 2.395 Menschenleben gerettet. Insgesamt wurden von den Feuerwehr-Mitgliedern rund 7,9 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet, etwa bei Einsätzen, aber auch bei Übungen und in der Aus- und Weiterbildung. „Hinter diesen Zahlen steckt ein unglaublich großes Engagement“, so die Landeshauptfrau: „Bei einem Stundenlohn von 20 Euro ergibt das 160 Millionen Euro, die sich der Steuerzahler

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durch den Einsatz der Feuerwehrmitglieder erspart.“ Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner verwies in der Bilanz-Pressekonferenz u. a. auf den Anstieg der Brandeinsätze. Als „größte Herausforderungen im letzten Jahr“ nannte er den Schiffsbrand auf der Donau, die Gasexplosion in Baumgarten und das Zugsunglück in Kritzendorf. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf hob besonders die erfolgreiche Jugendarbeit mit rund 5.800 jungen Menschen in 653 Jugendgruppen sowie das Plus bei der Anzahl der Kameradinnen hervor: „Es gibt 7.061 Kameradinnen bei der Freiwilligen Feuerwehr, das entspricht einem Plus von fünf Prozent. In den letzten zehn Jahren konnte der Frauenanteil um 68 Prozent gesteigert werden.“

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Foto: Hermann Kollinger, Dominik Zeidler

NÖ: Feuerwehren rückten im Vorjahr zu 65.270 Einsätzen aus

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NEWS

aus den Landesfeuerwehrverbänden

„Ur leiwand“: Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb 2018 in Wien Nach der Entscheidung des Präsidiums des ÖBFV freut sich der Wiener Landesfeuerwehrverband, Feuerwehrjugend und Katastrophenhilfsdienst Wien, den Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb (BFJLB) in Wien von 23. bis 26. August 2018 auszurichten. Im Rahmen des Bewerbes findet die Qualifikation für die Teilnahme an der 22. Internationalen Jugendfeuerwehrbegegnung in Martigny (Schweiz) 2019 statt. Die Landesfeuerwehrverbände werden eingeladen, den Feuerwehrjugendgruppen und Bewertern die Teilnahme am 22. BFJLB zu ermöglichen. Weitere Infos zum Bewerb werden unter

www.urleiwand-2018.wien veröffentlicht. Der Wiener Landesfeuerwehrverband ist mit Feuereifer dabei, ein umfassendes Bewerbs- und Rahmenprogramm zu erstellen – wir freuen uns auf eine spannende Veranstaltung der Feuerwehrjugend im Sommer 2018 in Wien!

Foto: Hermann Kollinger, Dominik Zeidler

Feuerwehrjugend und Katastrophenhilfsdienst Wien Zahlreiche Einsätze, wie beispielsweise beim großen Sturmtief über Wien im letzten Oktober, viele Veranstaltungen im abgelaufenen Jahr und im heurigen Jahr der 22. Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb in Wien – die Feuerwehrjugend und der Katstrophenhilfsdienst Wien waren und sind in zahlreiche Aktivitäten involviert. Beim Neujahrsempfang im Ausbildungszentrum der Berufsfeuerwehr Wien in Floridsdorf erschienen prominente Gäste, um die Arbeit des Wiener Landefeuerwehrverbandes, des Katastrophenhilfsdienstes und der Wiener Feuerwehrjugend zu würdigen. Ende Oktober 2017 hatte der Katastrophenhilfsdienst Gelegenheit, seine Kompetenzen zu beweisen: Über weite Teile Mitteleuropas zog ein schwerer Sturm, auch über Wien. „Die Berufsfeuerwehr Wien verzeichnete innerhalb von 24 Stunden fast 1.000 Einsätze. In 51 Fällen wurde der Katastrophenhilfsdienst herangezogen, der mit vier Fahrzeugen die Berufsfeuerwehr unterstützte“, erläu-

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terte Wiens Landesfeuerwehrkommandant FVPräs BD DI Dr. Gerald Hillinger. Daneben führten Feuerwehrjugend und Katastrophenhilfsdienst zahlreiche Veranstaltungen entweder selbst durch oder unterstützten andere Organisationen.

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aus den Landesfeuerwehrverbänden

Steiermark: Präsentation der Einsatz- und Leistungsstatistik 2017 Harald Mayer (FF Rottenmann) wurde als Lebensretter geehrt, hier im Bild mit LH Stv. Michael Schickhofer, LH Hermann Schützenhöfer und Albert Kern.

Alljährlich präsentiert der Landesfeuerwehrverband Steiermark die Leistungsbilanz aller steirischen Feuerwehren. Beim traditionellen Neujahrsempfang in der Aula der Alten Universität in Graz wurde am Montag, dem 15. Jänner 2018, von Feuerwehrpräsident Albert Kern ein Resümee zum Einsatzjahr 2017 gezogen. Im Jahr 2017 wurden von den knapp 50.000 steirischen Florianis bei 313.826 Gesamttätigkeiten in Summe 5.700.011 Einsatz-

und Arbeitsstunden (+ 177.061) gegenüber 2016 geleistet. Bei einem fiktiven Stundenlohn von 25 Euro ergibt das einen Betrag von 142,5 Millionen Euro. „Eine beträchtliche Summe, die hier, der Kategorie Hilfsarbeiterlohn zu Grunde gelegt, von der öffentlichen Hand zu tragen wäre“, so der steirische Landesfeuerwehrkommandant Feuerwehrpräsident Albert Kern in seiner Leistungsbilanz. Aus der Statistik des Landesfeuerwehrverbandes geht ebenso hervor, dass 1.928 Menschen und 1.633 Tiere gerettet werden konnten. Die steirischen Feuerwehrkräfte wurden im Berichtsjahr 2017 zu insgesamt 51.155 Einsätzen alarmiert (+4.679 zu 2016). Davon entfielen 12.961 Einsatztätigkeiten auf Brandeinsätze (inkl. Brandsicherheitswachen), 38.194 technische Hilfeleistungen waren zu verzeichnen.

Brand eines Bauernhofes in Götzis, Juni 2017.

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„Die Bilanz 2017 zeigt gegenüber dem Vorjahr eine leichte Zunahme, sowohl bei Brand- (+ 41) als auch bei den technischen Einsätzen (+181). Im August mit 484 Gesamteinsätzen waren unsere Feuerwehrleute am meisten gefordert“, sagte Landesfeuerwehrinspektor Hubert Vetter. „Wenn wir einen tieferen Blick in die Zahlen der Statistik vornehmen, erkennen wir, dass im Jänner mit 191 Brandeinsätzen

und im September mit 352 technischen Einsätzen gleichfalls zwei Monate als «einsatzintensiv» zu bezeichnen sind. Besonders in Erinnerung geblieben sind im Jahr 2017 die Großbrände in landwirtschaftlichen Anwesen. Gerade bei diesen Ereignissen zeigt sich wie wichtig die Zusammenarbeit der Feuerwehren über die Gemeindegrenzen hinaus ist. Nur mit einem hohen Personal- und Materialeinsatz können solche Großbrände erfolgreich bekämpft werden. Die Qualität an Sicherheit erfordert ein sehr großes persönliches Engagement unserer freiwilligen Feuerwehrleute. Neben diesem Engagement helfen Land und Gemeinden mit einer guten finanziellen Ausstattung für das notwendige Werkzeug. Allen, die einen Beitrag für ein sicheres Land Vorarlberg leisten, gilt mein aufrichtiger Dank, denn diese Leistungen, egal in welcher Form und Ausprägung, sind für mich nicht selbstverständlich“, stellte der Landesfeuerwehrkommandant abschließend fest.

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Foto: Franz Fink, Dietmar Mathis, Landesfeuerwehrverband Vorarlberg

2017: Bilanz der Vorarlberger Feuerwehren

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HERSTELLER-NEWS

HAIX erweitert Geschäftsfeld

VOM SCHUH ZUR JACKE Der Mainburger Spezialist für Feuerwehrschuhwerk HAIX beschreitet neue Wege und hat eine neue Kollektion auf den Markt gebracht: Arbeitskleidung und Kleidungsstücke für die Freizeit sind nun in gewohnter HAIX-Qualität erhältlich. FEUERWEHR.AT hat einen Blick auf die Kollektion geworfen… Redaktion

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pa“, erklärt Ewald Haimerl, CEO von HAIX. „Made in Europe ist bei uns nicht nur Lippenbekenntnis, sondern täglich gelebte Praxis.“

Ausweitung des Geschäftsfeldes HAIX hat mit dem Schritt HAIX WEAR zu liefern das Geschäftsfeld um eine hart umkämpfte Branche erweitert. Der Entschluss war aber die logische Folge nach der Einführung des Freizeitschuhs „Black Eagle Adventure“. „Wir wollen Partner für jedes Feuerwehrmitglied sein. Im Einsatz- und Dienstbetrieb können wir mit dem entsprechenden Schuhwerk dienen. Mit der neuen Workwear sind wir jetzt auch Partner bei kleineren Arbeiten im Feuerwehrhaus, egal ob in der Werkstatt oder beim

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AIX WEAR nennt sich die neue Kollektion von HAIX, die für die Bereiche „Workwear“ und „Outerwear“ gedacht ist. HAIX setzt bei der neuen Oberbekleidung auf Funktionalität, Flexibilität und Nachhaltigkeit: „Für die HAIX WEAR verarbeiten wir ausschließlich hochwertige und nachhaltige Materialien. Funktionalität in jeder Faser wird durch die Zusammenarbeit mit Materialien namenhafter Funktionstextilienhersteller erreicht. In den Kleidungsstücken der HAIX WEAR finden Sie Materialien von Herstellern wie GORE®, dem Schweizer Hightech-Gewebe Hersteller Schoeller® und Tecnostretch® Material des italienischen Qualitätsherstellers Pontetorto. Außerdem produzieren wir unsere Kleidungsstücke ausschließlich in Euro-

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HERSTELLER-NEWS HAIX erweitert Geschäftsfeld

Ausmalen der Feuerwehrzentrale. Und mit der Outerwear begleiten wir euch in der Freizeit“, so Günther Gigler, Verkaufsleiter für Österreich bei HAIX zu FEUERWEHR.AT . So ist besonders die Arbeitskleidung im Fokus: Hier wird von der Unterwäsche bis zur Latzhose die gesamte Palette angeboten. „Dabei ist es nicht unser Ziel, mit Billigstware in einen Verdrängungswettbewerb zu gehen. Die Qualität, die man an den Füßen aus dem Hause HAIX gewohnt ist, soll man nun auch auf der Haut spüren“, erklärt Gigler. Dabei sieht die Kleidung tatsächlich modisch aus und fühlt sich hochwertig an. „Wir drängen auch nicht auf den Uniformierungsmarkt. Wir wollen Workwear liefern, die für alle unsere Kunden passt.“

am Produktionsstandort in der Auhofstraße soll zur HAIX World werden: Hier soll ein Shop errichtet werden, welcher durch eine Glaswand direkten Einblick in die Produktion gewähren soll. Wir halten euch auf dem Laufenden…

Das neue Logistikzentrum von HAIX verspricht raschere Lieferzeiten auch für Österreich

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Neues Logistikzentrum Am 27. Oktober 2017 wurde bei HAIX in Mainburg ein neues Logistikzentrum eröffnet. HAIX kann durch den 100 Meter langen, 30 Meter breiten und 16,5 Meter hohen Bau eine Lieferzeit innerhalb Deutschlands von 1 bis 2 Werktagen und international bis etwa 4 Werktagen erreichen. Das alte Lager

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FEUERWEHR in ÖSTERREICH 2017 und im Verlauf 2008 bis 2017

312 6 4.490 4.808

BF Linz

Betriebsfeuerwehren Berufsfeuerwehren Freiwillige Feuerwehren Summe

BF Wien

Aufteilung der Feuerwehren nach Art im Jahr 2017

BF Innsbruck

BF Salzburg

BF Klagenfurt

BF Graz

Jahr 2017: 22.154 (+ 77%) Jahr 2017: ca. 339.200

Reserve Aktivstand Feuerwehrjugend

Zunahme des Mitgliederstandes 2008 bis 2017

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Quelle: ÖBFV Grafik: M. Seyfert / FEUERWEHR.AT

Jahr 2008: 12.476

Reserve Aktivstand Feuerwehrjugend

Frauen bei der Feuerwehr, Zunahme 2008 bis 2017

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Teilweise ohne Fehlausrückungen Wien & Vorarlberg; aktualisierte Zahlen.

Jahr 2008: ca. 337.200


12.188

99%

6,5% 10.163 Rund 6,5% aller österreichischen Feuerwehrmitglieder sind weiblich. (Zuwachs seit 2008: ca. 77%)

Im Jahr 2017 von den Feuerwehren gerettete Menschen und Tiere (ohne Wien).

Technische Hilfeleistungen nach Einsatzgrund Einsätze nach Verkehrsunfällen (23%)  Rest (19%)  Sturmeinsätze (17%)  Retten / Bergen von Menschen / Tieren (15%)  Wasserversorgung (10%)  Auspumparbeiten (8%)  Katastrophenschutzeinsätze (8%) 

Rund 99% der Feuerwehrmitglieder versehen ihren Dienst freiwillig, der Rest hauptberuflich.

Brandeinsätze nach Ort  Büro, Gewerbe, Industrie (36%)  Wohngebäude (21%)  Öffentliche Gebäude (17%)  Feld, Wiese & Wald (14%)  Pkw & Lkw (6%)  Landwirtschaftlicher Betrieb (4%)  Rest (2%)

 

 

 

 

2017: ca. 260.000

Teilweise ohne Fehlausrückungen Wien & Vorarlberg; aktualisierte Zahlen.

Quelle: ÖBFV Grafik: M. Seyfert / FEUERWEHR.AT

Jahr 2008: ca. 211.600

Brandeinsätze Technische Einsätze Sonstige Einsätze

Einsätze nach Art im Jahresvergleich 2008 bis 2017

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STARKWINDEREIGNISSE

in Österreich

WENN STÜRME EXTREM WERDEN Ereignisse in den vergangenen Jahren haben uns daran erinnert, dass der Wind manchmal ganz außergewöhnlich stark werden kann, so stark, wie man es vielleicht noch nie zuvor erlebt hat oder gar nicht für möglich halten würde. Das passiert zum Glück sehr selten, aber in solchen Fällen ist nicht nur die Bevölkerung betroffen, sondern manchmal sind es sogar die Einsatzkräfte selbst. Doch wie stark kann der Wind eigentlich werden? Und was passiert bei extremen Sturmböen? Und welche Warnungen kann man sich allgemein erwarten? Hier ein Überblick zum Stand des Wissens. Gewitter bringen die extremsten Böen Großflächige Stürme, wie sie speziell im Winterhalbjahr immer wieder vorkommen, also beispielsweise im Zuge eines Sturmtiefs, das über Mitteleuropa zieht, diese großflächigen Stürme können in tiefen Lagen (die Bergspitzen lassen wir hier einmal weg) recht verbreitet Böen um 100 km/h verursachen, manchmal bis an die 150 km/h. Das Schadensbild ist dabei typischerweise durch viele kleinere bis mittelgroße Ereignisse gekennzeichnet, von umgefallenen Plakatwänden über teils abgedeckte Dächer bis hin zu einzelnen umgestürzten Bäumen – meist solche, die nicht mehr ganz gesund waren. Noch wesentlich stärkere Sturmspitzen sind allerdings auch im Winterhalbjahr möglich, wenn Gewitter mit im Spiel sind. So hat eine Sturmfront mit Wintergewittern im Zuge des Orkans „Emma“ am 1.

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März 2008 in der Nähe von Braunau am Inn zu ermittelten Spitzen von etwa 220 km/h geführt. Auf den ohnehin schon starken Grundwind haben hier Gewitterfallböen noch eines draufgesetzt und somit kleinräumig zu enormen Schäden geführt, bis hin zu teilweise weggerissenen Gebäuden und umgestürzten Starkstrom-Masten. Noch extremer kann es allerdings im Sommerhalbjahr zugehen. Und auch da sind es die Gewitter, die das größte Gefahrenpotential mit sich bringen. So können Gewitterfallböen oder ganze Gewitterböenfronten auch im sonst oft windschwachen Sommer und auch in Gegenden, die sonst nur wenig Wind haben, bis in den Bereich jenseits von 200 km/h vorstoßen – mit entsprechenden Folgen, wenn das Ereignis etwa eine der vielen Freiluftveranstaltungen oder einen Campingplatz trifft, um nur zwei sehr

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STARKWINDEREIGNISSE in Österreich

der Tabelle sind einige Beispiele für typische Sturmschäden an Gebäuden aufgelistet.

Erwartbare Warnungen Die Grenzen von Warnsystemen hängen nicht nur von den meteorologischen Prognosemöglichkeiten ab, sondern auch vom System an sich, also etwa der typischen Zeit, die eine Warnung von der Entscheidung des Meteorologen (oder der automatischen Ausgabe) bis zum Empfang beim Endkunden benötigt. Dabei spielen sowohl technische als auch konzeptionelle Fragen eine Rolle, aber sogar psychologische Komponenten beim Absender (etwa: wie sicher bin ich mir und welche Konsequenzen hat meine Entscheidung?) und Empfänger (etwa: welchen Informationen vertraue ich am meisten?) und natürlich die Wahl des Übermittlungsmediums (Stichwort: Social Media mit allen dazu gehörigen Facetten).

Fotos: ESSL

heikle Beispiele zu nennen. Sowohl was ihre Seltenheit betrifft als auch die mögliche Stärke stehen aber Tornados an der Spitze der Sturmgeneratoren in unseren Breiten. Mit tropischen Wirbelstürmen (Hurrikans, Taifune, …) müssen wir uns ja zum Glück in Österreich nicht herumschlagen. Tornados aber sind sehr wohl bei uns möglich, das zeigen die über 100 für unser Land dokumentierten Ereignisse. Auch da sprechen wir in den meisten Fällen von Windgeschwindigkeiten unter 250 km/h – schlimm genug. Manche dieser Stürme wachsen sich allerdings zu wahren „Monstern“ aus und können dann 300, 400 oder gar 500 km/h erreichen – das wurde früher nur vermutet, durch wissenschaftliche Radarmessungen in den vergangenen Jahren aber bestätigt. Auf etwa 380 km/h wird der historische Tornado von Wiener Neustadt geschätzt. Damals sind meterdicke Mauern eingestürzt, und nur wenige Baustrukturen halten solchen Ereignissen stand. In

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in Österreich

schon Tage voraus möglich. Je stärker die Gewitter-Komponente wird, desto schwieriger wird es – und zwar sowohl in Bezug auf die Verlässlichkeit der meteorologischen Prognosen als auch in Bezug auf die mögliche Vorwarnzeit. Bei unerwartet entstehenden Gewittern liegt diese nahe 0, im besten Fall bei etwa einer Stunde. Und auch da sollte man sich keine allzu genauen Angaben über die zu erwartenden Böen-Windgeschwindigkeiten erwarten. Das mögliche Spektrum ist bei solchen Ereignissen einfach riesengroß. Und gerade für die gefährlichsten Ereignisse, die Tornados, gibt es derzeit außerhalb der USA noch kaum geeignete Warnsysteme. Solche Warnungen sind derzeit also in Österreich nicht zu erwarten und können im Fall des Falles höchstens auf der Weitergabe einer bereits erfolgten Sichtung beruhen.

Zusammengefasst Die zu erwartenden Böenspitzen können im Rahmen der üblichen Schwankungsbreite und unter Berücksichtigung der durch unsere Gebirgslandschaft verursachten Unterschiede bei großflächigen Stür-

Fotos / Karte: BEV und ESSL

Die Warn-Bedingungen sind für die relativ schwächsten und großflächigsten Sturmereignisse am besten. Da sind die meteorologischen Unterlagen am verlässlichsten, und auch die Vorlaufzeiten ausreichend. Wir sprechen hier meist von mehreren Stunden, manchmal sind Vorwarnungen sogar

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men ganz gut vorhergesagt und somit auch gewarnt werden. Bei Gewittern werden Vorwarnzeiten sehr kurz und die Warndetails aufgrund der kleinräumigen und kurzfristigen Natur dieser Ereignisse immer unsicherer. Hier empfiehlt sich je nach Situation entweder eine Strategie der größtmöglichen Vorsicht (Annahme des schlimmsten Falles auf Basis der vorhandenen Informationen) oder in weniger kritischen Situationen die Strategie der „informierten Bereitschaft mit laufender Neubeurteilung“. Wie kleinräumig Gewitterfallböen niedergehen, und wie wenig in solchen Fällen eine selbst in nächster Nähe befindliche Wetterstation mit ihren gemessenen Windspitzen aussagen kann, das zeigt die

Karte mit den Schäden vom schon früher erwähnten Orkan „Emma“ bei Braunau am Inn. Während die Schäden in einem etwa 2 x 10 km großen Gebiet auf Sturmspitzen um 200 km/h hindeuteten, so ist die ZAMG-Wetterstation Ranshofen zwar sehr nahe am Schadensgebiet dran, aber doch einige 100 m außerhalb gelegen. Hier gab es „nur“ gemessene Windspitzen um 100 km/h, was aufgrund der sehr geringen Schäden im Umkreis der Wetterstation aber auch nicht anders zu erwarten wäre. Lassen wir uns bei diesen kleinräumigen Ereignissen also nicht täuschen: Nur weil der Gewittersturm bei mir zu Hause harmlos war, muss das für das andere Ende des Ortes nicht auch gelten!

Fotos / Karte: BEV und ESSL

GEST A I N D E LT E D E I N GE INEM EIGEN TRÄNK EN D ESIGN

Alois M. Holzer ist seit 1997 Wetterredakteur beim ORF in Wien, hat dort 2003 die Ö3-Wetterwarnungen initiiert und ist seit 2006 auch Sturmforscher am Europäischen Unwetterforschungsinstitut ESSL (www.essl.org) in München und Wiener Neustadt. Dort beschäftigt Holzer sich unter anderem mit umfassenden Warnsystemen und mit der Häufigkeit von Gewitterstürmen und Tornados und blickt dafür bis weit in die Vergangenheit zurück.

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TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

ÜBERDRUCKBELÜFTUNG In der Vergangenheit war im Brandeinsatz sehr häufig das oberste Ziel, die Ausbreitung auf die Nachbargebäude zu verhindern, das eigentliche Brandobjekt war bei Eintreffen der Feuerwehr auf Grund seiner Bauweise und der raschen Brandausbreitung oft schon stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Löscharbeiten konzentrierten sich auf Verteidigung der Nachbarschaft und Löschen des eigentlichen Gebäudes durch Außenangriff. Heutzutage sind aber auch andere Ansätze in der Brandbekämpfung, wie etwa jener der taktischen Ventilation, sinnvoll und notwendig. Madeleine Noichl, Landesfeuerwehrschule Tirol

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sehr häufig von neuen kunststoffbasierten Materialien abgelöst. Aber auch die Feuerwehrtechnik hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Eine beinahe flächendeckende Ausstattung der Feuerwehren mit Tanklöschfahrzeugen, Atemschutzgeräten, Überdruckbelüftern und immer mehr Wärmebildkame-

Foto: Rosenbauer, Grafik: LFS Tirol

ie Bauweise von Gebäuden hat sich in den letzten 50 Jahren mehrmals stark verändert. Heutzutage sehen wir uns mit einer ganz anderen Art von Gebäudebränden als vor 50 oder vor 20 Jahren konfrontiert. Die Bausubstanz wurde massiver, energietechnisch optimiert, luftdicht „eingepackt“ und die Innenausstattung sowie die Einrichtung

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TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

Foto: Rosenbauer, Grafik: LFS Tirol

Brandverlauf Damit es brennen kann, sind drei Grundvoraussetzungen notwendig: ein brennbarer Stoff, Sauerstoff und Energie. Brennbare Stoffe sind als Möbel, Elektrogeräte, Gebrauchsgegenstände, Bauteile usw. in jedem Gebäude genügend vorhanden. Ebenso verhält es sich mit Sauerstoff, der mit 20,9 Vol % in der Atemluft ausreichend vorhanden ist. Ausschlaggebend ist die Energie, die meist in Form von Wärme zugeführt werden muss. Dabei ist der Mensch als Fehlerquelle meistens beteiligt. Unsachgemäße Elektroinstallationen, abgedeckte Wärmequellen oder unbeaufsichtigte offene Flammen werden sehr häufig als Brandursache ermittelt. Sind alle drei Voraussetzungen im richtigen Verhältnis vorhanden, verbindet sich der Sauerstoff mit dem brennbaren Stoff unter weiterem Freisetzen von Energie in Form von Wärme. Diese Kettenreaktion läuft solange weiter, bis eine der Voraussetzungen nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden ist und das Feuer erlischt. Der Brandverlauf und die Entwicklung sind also von diesen drei Faktoren abhängig. Der Brand in einem Raum wird in drei Phasen unterteilt: • Entstehungsphase – von der Entzündung bis

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Taktische Ventilation: Serie in zwei Teilen Lesen Sie in den Ausgaben 3/2018 und 4/2018 über diese Themen: • März: Grundlagen, Brandverlauf, Rauchausbreitung, Arten der Belüftung • April: Taktisches Vorgehen, Erkundung, Lüfterarten, Fallbeispiele

zum entwickelten Entstehungsbrand ·· Flash Over – das Feuer greift auf den gesamten Raum über (Raumdurchzündung) • Vollbrandphase – das Feuer hat genügend Sauerstoff und Brennstoff • Abklingphase – das Feuer klingt wieder ab, der Brennstoff neigt sich dem Ende zu Grundvoraussetzung für die Raumdurchzündung ist eine ausreichende Sauerstoffzufuhr. Fehlt diese, wird das Brandereignis die Vollbrandphase nicht erreichen und ist „sauerstoffkontrolliert“. Ist genügend Sauerstoff durch eine entsprechende

Basics zur Wiederholung: Brandverlaufskurve.

Brandtemperatur

ras haben die Brandbekämpfung modernisiert und erleichtert. Wie vor vielen Jahren gilt immer noch der Grundsatz: Retten und Schützen vor Löschen. Nur soll nicht nur das Nachbargebäude geschützt werden, sondern das Nachbarzimmer genauso wie die Wohnung darüber oder darunter. Der Brandraum, z.B. eine Küche, ist zum Zeitpunkt der Alarmierung bereits verloren, der Schaden ist eingetreten und kann nicht mehr behoben werden. Aber man kann durch die richtige Vorgehensweise weitere Räume wie Schlafzimmer, Kinderzimmer, Wohnzimmer usw. retten. Doch Technik und Taktik müssen übereinstimmen. Eine Vorgehensweise wie vor 30 Jahren wäre mit unseren heutigen Möglichkeiten eine Verschwendung von Ressourcen. Leider sind noch nicht überall diese Erkenntnisse durchgedrungen. Diese Ausbilderunterlage soll dabei helfen, gewisse Vorurteile durch ein besseres Verständnis zu verdrängen.

Flash Over Entzündung Entstehungsbrand

Voll entwickelter Brand

Abklingender Brand

Zeit

Luftzufuhr vorhanden, wird der Brennstoff seine Energie ungehindert freisetzen können und der Brand wird sich auf Grund von Wärmestrahlung, -leitung und -mitführung fortsetzen, solange Brennstoff vorhanden ist. Dieser Brand ist „brennstoffkontrolliert“. Wird ein Stoff erwärmt, wird den Molekülen Energie zugeführt und sie bewegen sich immer schneller. Dadurch dehnt sich der Stoff bei Erwärmung auch aus. Erwärmt man einen festen Stoff wei-

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TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

Spalten, wo der entstehende Überdruck entweichen kann und durch nachströmende Frischluft ausgeglichen wird, ergibt dies eine relativ stabile Rauchschichtung. Durch den ausreichenden Sauerstoff setzt der vorhandene Brennstoff immer mehr Energie frei, es kommt zur Zunahme der Rauchgase und damit verbunden zur Verlagerung der Rauchschichtung immer mehr nach unten, bis es zur kompletten Raumdurchzündung und zur Vollbrandphase kommt.

Warmer Brandrauch

Kalte Luft

ter, so beginnt er „auszugasen“. Je mehr Moleküle vom festen in den gasförmigen Zustand übergehen, umso mehr Gas bildet sich im Raum und der Druck beginnt zu steigen.

Brennstoffkontrollierter Brand Gibt es genügend Öffnungen, Undichtheiten und

Rauch und Wärme

Überdruck +

Rauch und Wärme

Frischluft Unterdruck -

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Rauchausbreitung Warme Luft hat eine geringere Dichte als kalte Luft und wird sich nach oben hin ausbreiten. Dies wird als thermischer Auftrieb bezeichnet. Der Brandrauch wird auf Grund dieses thermischen Auftriebs solange nach oben steigen, solange er wärmer ist als die Umgebungsluft und solange er die Möglichkeit der Ausbreitung hat. Je weiter sich die Brandgase vom Brandobjekt entfernen, desto kälter werden sie wieder und irgendwann kommt der thermische Auftrieb zum Erliegen. Es kommt zu einer Schichtung und Vermischung der Rauchgase mit der Umgebungsluft. Im Freien kann man sehr häufig beobachten, wie eine Rauchsäule eine Pilzform ausbildet (mushrooming). Im geschlossenen Raum kann sich die Rauchschicht entlang der Decke ausbreiten und abkühlen, nach unten absinken und dadurch unter Umständen Personen einschließen. Dabei darf man nicht auf Druckdifferenzen, die durch Temperatu-

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Foto: FF Wr. Neudorf, Grafik: LFS Tirol

Sauerstoffkontrollierter Brand In der modernen Bauweise wird vermehrt auf energiesparende Maßnahmen, wie Dreifach-Verglasung bei Fenstern und luftdichte Bauweise, geachtet. Bei einem Brandereignis kann das immer mehr zur Folge haben, dass die benötigte Frischluft nicht ausreichend nachströmen kann. Es wird mehr brennbares Gas erzeugt, als das Feuer verbrennen kann. Wird diesem Brand Sauerstoff zugeführt, z.B. durch Öffnen von Türen oder Fenstern, nimmt die Intensität wieder zu. Unter bestimmten Bedingungen können die unverbrannten Gase innerhalb oder auch außerhalb des Raumes, im Extremfall sogar explosionsartig, verbrennen (Backdraft – Rauchgasexplosion).

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TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

runterschiede zwischen Außen- und Innenluft entstehen, Effekte durch Wind oder durch Auswirkungen von mechanischen Lüftungsanlagen vergessen.

Foto: FF Wr. Neudorf, Grafik: LFS Tirol

Gefahr durch Rauchausbreitung Der entstandene Brandrauch führt zu einer Vielzahl von möglichen Gefahren. Mit dem Rauch wird auch Wärme abgeführt. Kann der Rauch entweichen, wird auch die Hitze entweichen. Gibt es keine Abzugsmöglichkeit, wird die Wärme gestaut und es kommt zu einem Temperaturanstieg, der in Folge zu einem Sekundärbrand an den entsprechenden Stellen führen kann. Es ist kein Geheimnis, dass heute der Rauchschaden oft den eigentlichen Brandschaden um ein Vielfaches übersteigt. Mit Rauch kontaminierte Wohnräume sind genauso unbewohnbar, wie ein tatsächlich vom Brand betroffener Bereich. Durch die oft sehr schnelle und gleichzeitig geräuschlose Ausbreitung von Rauch kann es passieren, dass Personen nicht mehr in der Lage sind, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen und eingeschlossen werden. Werden Personen vom Brandrauch überrascht, genügen auf Grund der hoch toxischen Zusammensetzung wenige Atemzüge, um in einen kritischen Zustand zu gelangen. Zusätzlich werden die Suche und die Rettung dieser Menschen durch die schlechten Sichtbedingungen erheblich behindert. Aus diesen Gründen muss eines unserer obersten Ziele sein, den Brandrauch möglichst schnell, ohne lange Wege und kontrolliert aus dem Gebäude abzuleiten. Natürliche Lüftung Unter Ausnützung des thermischen Auftriebs kann man durch Schaffung einer Abluftöffnung die Rauchgase ins Freie abführen. Schon seit den Anfängen der Brandbekämpfung im Innenangriff, versuchten die Einsatzkräfte durch Öffnen von Fenstern Rauch und Hitze abzuleiten, um die Bedingungen für den Innangriff zu verbessern. Dabei kann auf Grund verschiedenster Faktoren, welche diesen Effekt beeinflussen, nie genau vorausgesagt werden, welches Ergebnis diese Lüftungsmaßnahmen bringen. Im Groben galt, je mehr Öffnungen, desto mehr Rauch kann entwei-

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chen. Allgemein kann aber nur von einer unkontrollierten und schwer koordinierbaren Methode gesprochen werden. Im baulichen Brandschutz wird durch Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) die automatische Möglichkeit geschaffen, den Rauch gezielt abzuleiten. Durch die maschinelle Unterstützung dieser natürlichen Lüftung versucht man, den Luftstrom zu kontrollieren.

Natürliche Belüftung: Heißer Rauch oben, unten wird Frischluft angesaugt.

Hydraulische Ventilation Es gibt Situationen, wo der Einsatz eines Überdruckbelüfters noch nicht erfolgen kann, bzw. die Wirkung durch eine z.B. sich wieder schließende Tür erliegt. In diesen Situationen kann sich der vorgehende Atemschutztrupp durch die hydraulische Ventilation selbst eine bessere Sicht verschaffen. Die natürliche Lüftung kann dadurch unterstützt wer-

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TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

Injektorprinzip bei der hydraulischen Ventilation.

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den, dass mit einem Strahlrohr aus dem Fenster gespritzt wird. Das abgegebene Wasser reißt durch die Injektorwirkung zusätzlich noch Luft mit. Dabei wird mit Hilfe eines Wasserstrahles aus einem Strahlrohr (HD oder Hohlstrahlrohr) der Raum entraucht. Die Einstellung bzw. Position des Strahlrohrs muss während der hydraulischen Ventilation verändert werden, bis subjektiv die Wirkung am besten erkennbar ist. Vorteil: Der vorgehende Trupp kann selbst belüften und ist nicht auf zusätzliche Geräte angewiesen. Nachteile: Hoher Wasserverbrauch, Personal ist gebunden.

Zuluftöffung Als Zuluftöffnung wird jene Öffnung bezeichnet, durch welche der kontrollierte Luftstrom eingebracht wird. Die Auswahl der Zuluftöffnung wird im Regelfall mit der taktischen Entscheidung des Angriffswegs nach der Ersterkundung des Einsatzleiters zusammenhängen und meistens auch übereinstimmen. Häufig wird die Zuluftöffnung der Hauptzugang zum Gebäude sein, wobei je nach Situation auch ein Nebeneingang oder ein Fenster möglich sind. Je nach baulicher Beschaffenheit kann es dabei zu Problemen mit der Aufstellung eines Überdruckbelüfters geben. Platzmangel oder ein Problem durch eine erhöht gelegene Zuluftöffnung können durch Improvisation gelöst werden.

Wirkungsweise der Überdruckbelüftung An der LFS Tirol wird die Methode der Überdruckbelüftung befürwortet. Das Ziel dieser Methode ist es mit einem Belüftungsgerät einen Luftkegel zu erzeugen, der die Zuluftöffnung abdeckt und mit der einströmenden Luftmasse im Gebäude einen leichten Überdruck erzeugt. Dieser Überdruck wirkt in allen miteinander verbundenen offenen Räumen. Druck breitet sich in einem geschlossenen System unabhängig von der Erdanziehungskraft in alle Richtungen gleich stark aus. Im Keller wirkt derselbe Überdruck wie auch im Obergeschoß. Bei der Abluftöffnung erhält man eine Schwachstelle in diesem geschlossenen System, wo sich nun der entstandene Überdruck wieder abbaut, indem Luftmasse, welche durch die Zuluftöffnung eingebracht wird, wieder austritt. Einen messbaren Luftstrom kann man nur an der Zuluftöffnung und an der Abluftöffnung feststellen. Im Gebäude ist dieser Luftstrom nicht feststellbar. Das Feuer wird nicht, wie häufig durch unkundige Personen angenommen, angefacht.

Abluftöffnung Die Abluftöffnung soll sich im Idealfall so nah wie möglich am Brandherd befinden, dass die Rauchgase eine möglichst kurze Strecke durch das Gebäude zurücklegen müssen. Wenn durch den Temperatur-

Überdruck erzeugen, aber wie? Wie erreichen wir Überdruck in einem System? Einfach ausgedrückt: Es muss mehr Luft hinzugefügt werden, als entfernt wird. Deshalb ist das Verhältnis zwischen Zu- und Abluftöffnung wichtig.

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Grafik: LFS Tirol, ÖBFV

InjektorPrinzip

und Druckanstieg die Scheiben der Fenster im Brandraum geborsten sind, hat die Feuerwehr den Vorteil, sofort über eine Abluftöffnung und das Wissen über die Lage des Brandherdes zu verfügen. Durch moderne Dreifach-Verglasungen bei neueren oder renovierten Wohneinheiten wird sich dieser Vorteil zunehmend verringern. Gibt es keine Abluftöffnung, muss diese geschaffen werden. Dazu muss zuerst die genaue Lage des Brandherdes erkundet werden. Dies geschieht in der Regel durch den vorrückenden Atemschutztrupp. Dieser kann unter Umständen durch das Öffnen eines Fensters im Brandraum selbst die Abluftöffnung schaffen. Alternativ kann die Abluftöffnung von außen durch Einsatz eines Brechwerkzeuges wie Feuerwehraxt oder Einreißhaken geschaffen werden.

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TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

Grafik: LFS Tirol, ÖBFV

Zu viel Abluft Bei der natürlichen Lüftung wurden sehr viele Öffnungen geschaffen, um einen raschen Rauchabzug zu erreichen. Dies kann bei der maschinellen Überdruckbelüftung zum Problem werden. Gibt es zu viele Abluftöffnungen, kann durch die Zuluftöffnung nicht mehr genug Luftmasse hineingebracht werden, um einen Überdruck aufzubauen. Es gibt keine Überdruckbelüftung mehr und es kann keine kontrollierte Entrauchung erfolgen. Zu wenig Abluft Gibt es keine bzw. zu wenige Abluftöffnungen, kann sich der Einsatz eines Belüftungsgerätes sogar fatal auswirken. Die eingebrachte Luftmasse kann nicht entweichen, also wird der entstehende Überdruck den Rauch in Schwachstellen im System drücken. Das können Lüftungskanäle, Zwischendecken oder vom Brand noch nicht betroffene Bereiche sein. Außerdem kommt es zu einer Durchmischung der Rauchschichtung und zu einer Verwirbelung der Rauchgase. Einen vorgehenden Atemschutztrupp

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kann diese Veränderung der Verhältnisse in schwere Bedrängnis bringen. Als Idealfall gilt das Verhältnis Zuluftöffnung zu Abluftöffnung: 1:1 Als Grenzen kann man den Faktor 2 heranziehen: minimal 1 zu 0,5, maximal 1 zu 2 (siehe Infobox).

Grundlegende Wirkungsweise der Überdruckbelüftung im schematischen Aufbau (von links nach rechts): Druckbelüftungsgerät, Zuluftöffnung, Brandraum und Abluftöffnung.

Luftstrom Damit die Überdruckbelüftung funktionieren kann, muss die Verbindung zwischen Zuluft- und Abluftöffnung bestehen. Dazu müssen Türen geöffnet sein und ein Wiederverschließen durch den Einsatz von entsprechenden Keilen oder ähnlichem verhindert werVerhältnis Zuluft- zu den. Durch das Öffnen und • Ideal: 1 zu 1 Schließen von Türen bzw. Ab• Mindestens: 1 zu ½ zugsöffnungen kann der Luft• Höchstens: 1 zu 2 strom verändert werden und so können gezielt Bereiche rauchfrei gemacht bzw. rauchfrei gehalten werden. Werden mehrere Lüfter gleichzeitig eingesetzt, ist es teilweise möglich, den Luftstrom gezielter zu lenken.

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BEWERBSVORBEREITUNG

Feuerwehrbewerb als Spitzensport

VORBEREITUNG FÜR DIE WETTKAMPFSAISON Die Vorbereitung auf die Wettkampfsaison läuft in vollen Touren. So bot der Österreichische Bundesfeuerwehrverband ein „mentales Wettkampftraining“ an, welches erfolgreich abgeschlossen wurde. Einige Feuerwehren finden sich zu richtigen Trainingslagern ein, die nun auch in einem speziell dafür ausgestatteten Hotel in Oberösterreich abgehalten werden können. Hannes Niedermayr, Hermann Kollinger und Richard Berger

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as 3. Seminar „Mentales Wettkampftraining des ÖBFV“ ist abgeschlossen. 16 Teilnehmer (ein Teilnehmer aus Tirol, zwei Teilnehmer aus Bayern, der Rest Oberösterreicher) hatten das Seminar mit Erfolg bestanden, über die rege Teilnahme freute sich Seminarleiter und Bundesbewerbsleiter BR Hannes Niedermayr. Referent Mag. Christian Schmidhofer, Psychologe, Dipl. Mentaltrainer und Teamcoach, führte das Seminar mit viel Elan und stichhaltigen Fakten für die Arbeit der zukünftigen Mentaltrainer. Ehrenhauptamtswalter Helmut Ratzenböck (Trainer der Delegation Österreich bei den internationalen Feuerwehrwettkämpfen 2017 in Villach) hielt das Impulsreferat und berichtete über die Hintergründe der Erfolge von den in Villach abgehaltenen internationalen Wettkämpfen in Bezug auf mentale Vorbereitung. Die Teilnehmer wurden schließlich an drei Wochenenden – jeweils Freitag

bis Samstag – in die Oberösterreichische Landes-Feuerwehrschule nach Linz einberufen. Die Ausbildung gliederte sich in sechs Ausbildungsabschnitte: • Grundlagen des mentalen Trainings, • Gedankensteuerung und Visualisierungstechniken, • Zielprogrammierung, • Techniken zur Zielerreichung, Konzentration, Motivation und Entspannung, • Stärkenanalyse sowie • Bearbeitung mentaler Blockaden. Mit den theoretischen Grundlagen ausgestattet, schafften die Teilnehmer in praktischen Übungen erst bei sich selbst die Basis, behutsam und fokussiert Körper und Geist auf eine Linie zu bringen, um maximale Leistung erbringen zu können. Mit dem

Immer mehr junge Menschen begeistern sich für die Freiwillige Feuerwehr und nehmen an Wettbewerben teil, bei denen Sportlichkeit, Schnelligkeit und Präzision gefordert sind. Klar, dass dafür trainiert werden muss. So bietet Christoph Weiß, selbst aktiver Feuerwehrmann, jetzt 4-tägige, bisher einzigartige, Trainingslager für Feuerwehrgruppen an. Professionalität steht dabei an erster Stelle. Eigentümer Christoph Weiß: „Mit unseren Trainingscamps möchte ich den Kameraden anderer Bewerbsgruppen eine preislich faire und professionelle Möglichkeit für ein Trainingslager bei uns in Pühret bieten.“

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BEWERBSVORBEREITUNG Feuerwehrbewerb als Spitzensport

Kennenlernen von Moderationstechniken sowie den Möglichkeiten des Einsatzes audiovisueller Mittel, erwarb man das praktische Rüstzeug, um die größtenteils neuen Erkenntnisse und Techniken den jeweiligen Bewerbsgruppen zur Verfügung zu stellen.

Vorteile des Trainings für persönliche Entwicklung Des Weiteren ergibt sich, neben dem Fortschritt im Bewerbswesen, auch ein Mehrwert für den Einzelnen auf dem privaten und persönlichen Bereich daraus. Durch die Teilnahme am Seminar konnten aus dem Beherrschen und dem Bewusstwerden der eigenen mentalen Kraft Vorteile in den Bereichen Persönlichkeitsbildung, Motivationsbereitschaft und Methoden der Stressbewältigung erzielt werden.

Erfolg ist kein Zufall! Unter dem Motto „Erfolg ist kein Zufall“ stehen auch viele Trainings im ganzen Bundesgebiet. Auch Teambuildingseminare sind in vielen Feuerwehren immer häufiger gerne gesehen. Ein besonderes Angebot gibt es im Hotel Weiss in Oberösterreich (siehe Kasten links unten). Hier werden Trainingslager für Wettkampfgruppen angeboten. Für das Training stehen eigene Übungs-TS sowie eine Tribüne zur Verfügung. So zeigt sich wieder, dass Österreichs Feuerwehren das Bewerbswesen ernst nehmen: Sei es als sportliche Höchstleistung oder als Vorbereitung auf die Herausforderungen im Einsatz, welche sich sowohl mental, gruppendynamisch wie auch physisch auf die Feuerwehrmitglieder auswirken. Infos zur ÖBFV-Bewerbsvorbereitung (Termine und Kosten): hannes.niedermayr@ooelfv.at

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Brand in Obergänserndorf

DREI TOTE BEI BRAND IN MASCHINENHALLE Am 13. Februar 2018, gegen 14:30 Uhr kam es in einem landwirtschaftlichen Gebäude in Obergänserndorf, Bezirk Korneuburg (NÖ), zu einem Brand, bei dem nicht nur die Maschinenhalle und die darin befindlichen landwirtschaftlichen Gerätschaften und gelagertes Stroh zur Gänze zerstört, sondern auch drei Personen, welche sich zum Zeitpunkt des Brandgeschehens in der Halle aufgehalten haben, getötet wurden. BFKDO Korneuburg, Polizei Niederösterreich, Redaktion

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worden sein. Es ist nunmehr davon auszugehen, dass es dabei durch Funkenflug zur Brandentstehung kam, sich auch der in der Nähe gelagerte Dieseltreibstoff entzündete und nach Entdeckung durch die drei in der Halle befindlichen Personen noch versucht worden war, den Brand mit Handfeu-

Fotos: Alfred Scheuringer

ie Polizei Niederösterreich berichtete nach Abschluss der Brandursachenklärung über die Auslöser des Unglücks: „Bei den Arbeiten an einem in der Halle befindlichen Traktor dürften anhand der vorhandenen Spuren Trenn- bzw. Schleifarbeiten mit einem Winkelschleifer durchgeführt

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Brand in Obergänserndorf

erlöschern zu bekämpfen. Durch die massive Rauchentwicklung verbunden mit dem starken Hitzeanstieg war es für die drei Personen nicht mehr möglich, die Halle zu verlassen und sie wurden bei dem Brandgeschehen getötet. Fremdverschulden in Form einer absichtlichen Herbeiführung des Brandes wird ausgeschlossen.“

Einsatzverlauf Die Bezirksalarmzentrale Stockerau wurde um 14:45 Uhr von Nachbarn über den Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Obergänserndorf (Marktgemeinde Harmannsdorf) informiert. Der Disponent alarmierte daraufhin laut Alarmplan die Feuerwehren Obergänserndorf, Stetten, Seebarn und Harmannsdorf-Rückersdorf. Schon bei der Anfahrt zum Einsatzort war enorme Rauchentwicklung zu sehen und beim Eintreffen der ersten Kräfte stand sofort fest, dass hier weitere Feuerwehren nachalarmiert werden müssen. Das Brandereignis erstreckte sich nämlich auf zwei Objekte, eine Maschinenhalle mit ca. 1.000 Quadratmetern und eine Lagerhalle mit ca. 2.000 Quadratmetern. So erfolgte um 14:56 Uhr die Alarmierung der Feuerwehren Hetzmannsdorf, Würnitz, Mollmannsdorf, Kleinrötz und Korneuburg (Drehleiter, GTLF) – in weiterer Folge auch der Feuerwehr Stockerau mit dem

GTLF. In der „heißen Phase“ waren somit insgesamt zehn Feuerwehren mit 19 Fahrzeugen und 180 Mann im Einsatz.

Drei Personen vermisst Das Feuer dürfte in der Maschinenhalle seinen Ausgang genommen haben – vermutlich durch eine Verpuffung oder Explosion. Im Zuge der Löscharbeiten stellte sich heraus, dass drei Personen vom betreffenden Anwesen abgängig waren – der Großvater, dessen Sohn und ein Enkelkind. Aufgrund des Vollbrandes bzw. der herabstürzenden Dachelemente war es den Einsatzkräften zunächst nicht möglich, die betreffenden Gebäude zu betreten. Auch eine Personensuche war daher nicht möglich, die Brandbekämpfung wurde durch einen umfassenden Außenangriff durchgeführt. Unmittelbar bei den Brandobjekten gab es keine natürlichen Wasserentnahmestellen bzw. war das Hydrantennetz aufgrund der Entnahmemenge überlastet, sodass eine Zubringleitung von einem Löschteich errichtet werden musste und die GTLF als Puffer dienten. Im Zuge der Löscharbeiten wurden schließlich die vermissten Personen entdeckt, für die jede Hilfe zu spät kam. Für die Feuerwehr besonders belastend war, dass einer der getöteten Männer selbst aktives Mitglied der örtlichen Feuerwehr war.

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Brand in Obergänserndorf

nalamtes vor Ort und haben ihre Arbeit aufgenommen. Der örtlich zuständige Feuerwehrkommandant Lukas Kronberger erwähnte im Gespräch mit FEUERWEHR.AT noch einmal das Problem mit der Wasserversorgung: „Die große Menge an benötigtem Löschwasser konnte das Hydrantennetz nicht liefern, daher musste ein rund 200 Meter entfernter Teich als Löschwasserversorgung verwendet werden. Immerhin waren bis zu sechs Rohre gleichzeitig rund um das Gebäude und auf der Drehleiter im Einsatz.“ Zur psychologischen Betreuung der eigenen Mannschaft wurde in den Tagen nach dem Einsatz ein Gespräch organisiert, um das Erlebte besprechen und verarbeiten zu können.

Fotos: Alfred Scheuringer

In weiterer Folge konnte damit begonnen werden, mittels Bagger und Traktoren die Strohballen aus der Lagerhalle zu entfernen und abzulöschen – was sich mühsam und zeitintensiv gestaltete. Parallel dazu waren auch Brandermittler des Landeskrimi-

Nachlöscharbeiten bis zum nächsten Tag Die Löscharbeiten dauerten noch die ganze Nacht und einen Großteil des nächsten Tages. Bei der Fahrt zum Einsatz verunglückte zudem noch ein Feuerwehrmann – aufgrund des Meldebildes „eingeklemmte Person“ wurden hierzu die Feuerwehren Großrussbach, Ernstbrunn, Karnabrunn, Weinsteig und Würnitz alarmiert – der Kamerad war aber zum Glück nicht eingeklemmt, musste aber mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

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VORBEUGEN Neues aus dem Vorbeugenden Brandschutz

UPGRADE BRANDSCHUTZMANAGEMENT? Brandschutzbeauftragte jonglieren tagtäglich mit einer Vielzahl an Themen. Alle Bälle in der Luft zu halten, ist oft schwierig – vor allem, wenn fundiertes Know-How fehlt. Nina Munk

Fotos: Alfred Scheuringer

Brandschutzbeauftragte haben oft eine Schnittstellenfunktion Wenn im Unternehmen ein Brand ausbricht und die Mitarbeiter evakuiert wurden, ist die Aufgabe des Brandschutzbeauftragten noch lange nicht erfüllt. Sie müssen sich darüber Gedanken machen, wer wann wie zu informieren ist. Sie stehen der Feuerwehr und Versicherungen bei Fragen zur Verfügung, sie übernehmen das Krisenmanagement und beraten die Pressestelle des Unternehmens, falls nötig. Das alles tun Brandschutzbeauftragte, obwohl das Brandschutzmanagement nie Teil ihrer Ausbildung war. Sie tun es schon seit Jahren, obwohl ihnen für einige Zusatzaufgaben die rechtliche oder organisatorische Basis fehlt. „Es ist wichtig, dass Brandschutzbeauftragte sich ständig weiterbilden, um ihre vielseitigen Aufgaben fachgerecht wahrnehmen zu können. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die Ausbildung zum Brandschutzmanager“, sagt Ing. Leopold Ballek, Ausbildungsleiter gem. TRVB 117 O. Die Managementkompetenz wird in der TÜV AUSTRIA Akademie zu bereits gemachten Erfahrungen nachgereicht. Die Ausbildung zum/r zertifizierten

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Brandschutzmanager/in stellt sicher, dass Brandschutzbeauftragte für ihre Aufgaben zukünftig noch besser gerüstet sind und bildet eine fundierte Erweiterung des vorhandenen Know-Hows. Die Schnittstellen zu Brandermittlern, Krisenmanagement, Brandschutz aus Sicht des Versicherers – der Kurs ermöglicht den Blick über den Tellerrand und ist auch für Betriebsfeuerwehren wie geschaffen, um den Horizont zu erweitern. Um das international anerkannte Personenzertifikat nach ISO/IEC 17024 zu erhalten, ist im Rahmen der Zertifizierungsprüfung neben einer schriftlichen Prüfung, einer themenbezogenen und praxisnahen Projektarbeit auch ein Fachgespräch vorgesehen; das Zertifikat ist dann drei Jahre gültig.

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randschutzbeauftragte brauchen Augen wie ein Chamäleon – sie müssen in viele Richtungen gleichzeitig schauen. Ist der Feuerlöscher geprüft? Wo sind die Wandhydranten? Sind die Fluchtwege ausreichend gekennzeichnet? Wann ist die nächste Schulung für Mitarbeiter? Die Antwort auf diese Fragen kann Leben retten und Sachwerte schützen. Der Verantwortung sind sich Brandschutzbeauftragte bewusst, aber dennoch stoßen sie manchmal an ihre Grenzen. Denn manchmal sind Brandschutzbeauftragte nicht nur für die Prävention zuständig. Sie ergreifen nicht nur Maßnahmen, um Brände zu verhindern, sondern müssen auch die Ermittlungen koordinieren, wenn sie passieren.

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Wien

Brandschutz

Löschmittelbedarf: Was sind die Aufgaben der Feuerwehr? Ab Seite 37.

„Fest fürFeuerAlle“ wehrschule, Lebring Fotos: Stehaufmandln - Gary Milano; Lavagluat – Privat, Holler; Fensageiger - www.musikantenpool.at; Steiner Familyentertainment (3); thingamajiggs, Fotolia; GUSSMAGG-art.com (2); LFV/Fink (5), LFV/Flugdienst (OBR Ing. Pilat).

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