FEUERWEHR.AT 2018/01-02

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Das offizielle Magazin des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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was bei einsätzen mit luftfahrzeugen zu beachten ist – Ab S. 24 öbfv-news

Unnötige Verwirrung um die Mautordnung – ab Seite 16.

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Gefahren erkennen ÖBFV-Lehrfilm kostenlos und Gefahren einer Türöffnung – ab Seite 20.

Einsätze

Gasexplosion in Baumgarten und Windradbrand in Gols – ab Seite 32.

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Das offizielle Magazin des Österreichische

n Bundesfeuerwehrverbandes

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einsatz im museum

feuerwehr schützt kulturgüter, ab Seite 28 2017: spenden neu

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n Bundesfeuerwehrverbandes

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Das offizielle Magazin des Österreichische

n Bundesfeuerwehrverbandes

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Spenden müssen ab 2017 aufgezeichnet und ab 2018 gemeldet werden – ab Seite 8.

Das offizielle Magazin des Österreichische

atemschutz

Transport von Atemluftflaschen: neues Infoblatt des ÖBFV – ab Seite 16.

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übung im tunnel

Niederösterreich: Detailbericht zur Übung im Wienerwaldtunnel – ab Seite 34.

#VILLACHonFIRE

villach wird 2017 zur feuerwehrhauptstadt, Seite 14 2017: spenden neu

Neues zur Spendenregelung, Anleitung und Pflichten – ab Seite 6.

blackout

Praktische Kontrolle, ob die eigene Feuerwehr für ein Blackout gerüstet ist – ab Seite 28.

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Brandschutz

Wien

Der Brandschutzbeauftragte als Schnittstelle zur Feuerwehr – ab Seite 40.

GROSSEINSATZ

bei brand einer Lagerhal le im Burgenland, Seite 32 WELTREKORD

Feuerwehrmann läuft 100 km in Schutzkleidung und mit ATSGerät – ab Seite 12.

lithium-Akkus

in Elektro-Fahrzeugen (Seite 16) und in stationären Anlagen (Seite 20).

Österreichische Post AG SP 16Z040656 S Retouren an ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220

Wien

Brandschutz

Löschmittelbedarf: Was sind die Aufgaben der Feuerwehr? Ab Seite 37.

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INHALT & EDITORIAL

Aus dem ÖBFV

Den Worten folgen Taten

B

ereits seit Monaten wird über die komplizierte und langwierige Umsetzung der kostenlosen Hepatitis-Impfung für Mitglieder Freiwilliger Feuerwehren diskutiert. Es galt viele Punkte und Abläufe zu definieren, Abstimmungen zu treffen sowie eine kostengünstige und effiziente Umsetzung veranlassen zu können. Neben dem Input aller Landesfeuerwehrverbände im Präsidium des ÖBFV wurden auch Gespräche auf politischer Ebene, aber auch mit Interessensvertretungen geführt. „Gut Ding braucht Weile“, heißt es so schön. Schließlich war das Ziel eine langfristige Lösung und kein unüberlegter Schnellschuss. Und diese langfristige Lösung gibt es seit 2017. Die Anmeldungen der Feuerwehren bis zum 31. Dezember 2017 wurden Anfang Jänner 2018 an die AUVA weitergeleitet. Während nun die Landesfeuerwehrverbände die jeweiligen Impfstoff-Lieferadressen an den ÖBFV übermitteln, definiert die AUVA die Auslieferungstermine. Sobald all diese Daten vollständig im ÖBFV-Generalsekretariat eingelangt sind, kann die Zustellung erfolgen und somit auch die erste Impfung durch den Feuerwehrarzt getätigt werden. Weitere Anmeldungen zur Hepatitis-Impfung werden natürlich jederzeit über Sharepoint entgegengenommen und am Ende jeden Quartals an die AUVA übermittelt, sodass regelmäßige Impftermine ausgeschrieben werden können. Dieser erfolgreiche Abschluss einer jahrelangen Forderung ist ein großer Schritt hin zu mehr Sicherheit unserer Kameradinnen und Kameraden im Einsatz. Durch Sachlichkeit, Zielstrebigkeit sowie durch gut überlegtes und bedachtes Handeln konnte eine Lösung gefunden werden. Euer Albert Kern Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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Jan / Feb 2018 Politikversprechungen und Regierungsprogramm 06 ÖBFV-News Landesfeuerwehrtag Kärnten Unnötige Verwirrung um Mautordnung Gefahren erkennen ÖAMTC Hubschraubereinsatz Internationale Katastrophenübungen Baumgarten: Großbrand nach Gasexplosion Gols: Brand eines Windrades Löschmittel mit pyrotechnischem Zünder

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IMPRESSUM: Medieninhaber: ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien, GF: BR Andreas Rieger, MA, FN441767h, Herausgeber: Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Voitgasse 4, 1220 Wien, Hersteller WOGRANDL DRUCK Ges.m.b.H., 7210 Mattersburg, Redaktion & Medienkooperationen: Ing. Richard Berger, BA MSc, richard.berger@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 34, Redaktion & Marketing: Mathias Seyfert, BA, m.seyfert@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 33, Abonnements: Jahrespreis (10 Hefte, versandkostenfrei) im Inland: € 27,- , EU: zuzüglich Versandkosten von € 36,- (insgesamt € 63,-). Jahres-Abos verlängern sich automatisch zum jeweils gültigen Jahresbezugspreis. Abos können jeweils 30 Tage vor Ende des Bezugsjahres schriftlich (per Post oder eMail) gekündigt werden. Online-Bestellung www.feuerwehr.at, Coverfoto: FF Wr. Neudorf / Lukas Derkits offenlegung: Medieninhaber: ÖBFV Medien GmbH, Erstellung und Vertrieb von Medien (Ankündigungsunternehmen), Voitgasse 4, 1220 Wien, GF: BR Andreas Rieger, MA, Beteiligungsverhältnisse: Die ÖBFV Medien GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBFV), Voitgasse 4, 1220 Wien, Über den Inhaber: ÖBFV: Vorstand: FWPRÄS Albert Kern, FWVPRÄS Armin Blutsch, FWVPRÄS Ing. Franz Humer, MSc, FWVPRÄS DI Dr. Gerald Hillinger sowie alle weiteren Mitglieder des Präsidiums des ÖBFV, Vereinszweck: Ziele des ÖBFV sind die einheitliche Gestaltung der Organisation, der Ausrüstung und der Ausbildung der österreichischen Feuerwehren, unter Berücksichtigung der föderalistischen Struktur der Republik Österreich sowie die Vertretung jener Interessen der Feuerwehren, die über den Bereich eines Bundeslandes und des Bundesgebietes hinausgehen. Blattlinie: FEUERWEHR.AT ist das Fachmagazin des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes. Es richtet sich an Feuerwehrmitglieder, Führungskräfte und Experten aus dem Bereich Brandschutz, Katastrophenmanagement, Sicherheit und Forschung sowie an Firmen, Hersteller und Partner des Feuerwehrwesens. FEUERWEHR.AT informiert über die Tätigkeiten des Bundesfeuerwehrverbandes, der Landesfeuerwehrverbände, der freiwilligen, Berufs- und Betriebsfeuerwehren sowie über feuerwehrnahe Branchen und Organisationen.

CANON ist offizieller Ausstatter von FEUERWEHR.AT

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INHALT & EDITORIAL

ÖAMTC | Flugrettung und FEUERWEHR.AT informieren über

Hu bs ch rau ber im Fe uerweh rei ns atz BESONDERS IN DER NACH T WICHTIG: WENN MÖGLICH FUNKVERBIN DUNG ZUR HUBSCHRAUB ERBESATZUNG HERSTELLEN über TETRA oder analogem Funk gemäß Vorgabe der einsatzführenden Leitstelle!

LANDEPLATZ

• Keine hohen Hindernisse im Anflugsektor • Anflug des Hubschraubers (HS) gegen den Wind • Einweiser muss Wind im Rücken haben • Keine losen Gegenstände im Landeplatzbereich (Wrackteile , Leitkegel, etc.) • Unbedingt stehen bleiben, bis HS am Boden steht • Annähern an den HS nur von Vorne und nach Kontaktaufnahme mit Crew Vorsicht mit langen Gegenstän den und bei schrägem Gelände sowie auf Kuppen

Anflug 5 - 7°

30 m

Christophorus

Abflug 15 - 17°

15 m

Christophorus

200 m

100 m

WIND

Plakat als Beilage in diesem Heft: Hubschrauber im FeuerwehreinsatzH Christophorus

NACHTSTART / NACHTLAND

BRANDAUS | M. Fischer (NÖ

• Landeplatz mind. 50m x 50m (Black Hawk: 100m x 100m)! • Mit allen verfügbaren Mitteln (Drehlicht, Scheinwerfer, Stirnlampe) aufmerksam machen! • Hubschrauber (HS) niemals direkt anleuchten ACHTUNG: Lichtmasten nur in Absprache mit der Crew verwende n! • eventuelle Hindernisse der Crew melden (Lichtmasten, unbeleuchtete Häuser, Müllbehälter, Absperrke gel, Staub oder Pulverschnee, etc.) • Einweiser muss mit HS-Crew über Funk in Verbindung sein! • Bei Nacht keine Annäherun g an den HS solange dieser läuft! • Einweiser gut anleuchten! Crew gibt bekannt, ob und welche Lichtquellen abgedreht werden müssen! (Blendung der Nachtsichtgeräte)

50 m

5x5m

Aus der Redaktion

Medien aus der GmbH

Herausgeber: Österreichischer

Bundesfeuerwehrverband, Grafi ken: FEUERWEHR.AT | R. Berger,

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Gefahren erkennen: Türöffnung

LFV), ÖAMTC | Flugrettung FOTOS: LFV Tirol

UNG

YES

Ja, wir brauchen Hilfe! Ja, hier landen!

NO

Nein, wir brauchen keine Hilfe! Nein, (hier) nicht landen!

ALLES OK! Bereit! Fertig! Alles ok? Ja, alles ok!

LINKS - RECHTS

Richtungsanzeigen immer aus Sicht des Piloten / der Pilotin deutlich durchführen!

VOR - ZURÜCK Zum Einweiser = VOR Vom Einweiser = ZURÜCK

Der Start in das neue Jahr hat weniger ruhig begonnen, als erhofft. Nachdem das BMF keine annehmbare Lösung für die Spendenmeldung liefern konnte, sprang kurzerhand die ÖBFV Medien GmbH ein und entwickelte in Rekordzeit ein vollautomatisches System - ohne Kosten für die Feuerwehren. Auch wurde der Sharepoint-Server um einige Inhalte erweitert. Anmelden und reinschauen lohnt sich: oebfv.sharepoint.at Euer Redaktionsteam unterstützt durch

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Noch ein Weltrekord!

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Baumgarten

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Gols

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Spendennews

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Das ÖBFV-MAGAZIN

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FEUERWEHR & POLITIK 2018

Wahlversprechen vor und nach der Wahl

DIE NEUE REGIERUNG HAT IHRE ARBEIT AUFGENOMMEN Noch am Ende des vergangenen Jahres erfolgte die Angelobung der neuen Bundesregierung. Österreich hat gewählt, das Ergebnis ist eine Koalition aus ÖVP und FPÖ. Die neuen politischen Entscheidungsträger auf Bundesebene werden auch für Entwicklungen im österreichischen Feuerwehrwesen mitzuständig sein. Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband hat deshalb noch vor der Wahl im Oktober 2017 einen Fragebogen an alle österreichweit antretenden Parteien und Listen mit der Bitte um Beantwortung geschickt, um den Feuerwehren zu ermöglichen, den Zugang und die Einstellung zu Themenfeldern, welche die Feuerwehren betreffen, besser einschätzen zu können. Genauer unter die Lupe genommen wurden nun die Antworten der beiden neuen Regierungsparteien. Redaktion

Sicherung der Ehrenamtlichkeit Der hohen Bedeutung und Wichtigkeit des Ehrenamtes für das österreichische Feuerwehrwesen sind sich beide Regierungsparteien bewusst. Die ÖVP definiert in ihrer Antwort als „maßgebliche Fakto-

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ren für eine erfolgreiche Entwicklung (…) die Verantwortung der Gemeinden und die damit verbundene lokale Entscheidungskompetenz, eine nachhaltige und konsequente Nachwuchsarbeit der Feuerwehren selbst, die hohe Wertschätzung durch

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FEUERWEHR & POLITIK 2018 Wahlversprechen vor und nach der Wahl

Medien und Öffentlichkeit aber auch eine tragfähige materielle Basis, zu der Gemeinden, Länder, Bund sowie durch ihre großartige Arbeit etwa im Veranstaltungsbereich auch die Feuerwehren selbst beitragen“. Die FPÖ spricht in ihrer Antwort auch die Eigenverantwortung der Bevölkerung an, damit Feuerwehren nicht grundlos zu Einsätzen alarmiert werden. Auch das Entgegenkommen mit „bezahlten Urlaubstagen für Ausbildung, egal ob in der Privatwirtschaft oder im Öffentlichen Dienst“ wurde seitens der FPÖ erwähnt. Diesbezüglich spricht die ÖVP von „ergänzenden Maßnahmen“ des Staates, wenn eine innerbetriebliche Lösung nicht umsetzbar ist. Die Anerkennung der Ausbildung in der Feuerwehr in der Berufswelt wurde von der ÖVP aufgegriffen. Im Programm der ÖVP wurde ein „Ehrenamt-Gütesiegel“ vorgeschlagen, das „bei Berufsausbildungen als auch bei Bewerbungen im öffentlichen Dienst berücksichtigt werden soll“. Die Einführung dieses Gütesiegels zur Zertifizierung und Dokumentation der erworbenen Qualifikationen wurde nun auch im Regierungsprogramm niedergeschrieben. Aus arbeitsrechtlicher Sicht geschützt werden müssen ehrenamtliche Feuerwehrmitglieder, so die ÖVP weiter, von Nach-

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teilen durch ihre Abwesenheiten infolge von Einsätzen. Auch die FPÖ sieht gerade im Bereich der Tageseinsatzbereitschaft die Notwendigkeit der Schaffung von gesetzlichen Rahmenbedingungen in Form von „Modellen und Übereinkünften“, damit Feuerwehrmitglieder während der Arbeitszeit leichter zu Einsätzen ausrücken können. „Insbesondere öffentliche Arbeitgeber sind aufgerufen, sich der Frage von Sonderurlauben für Einsätze pragmatisch zu nähern. Hier wäre etwa eine einheitliche Vorgangsweise unter allen Gebietskörperschaften sinnvoll“, so die ÖVP, die auch die Möglichkeit der Einführung von wirtschaftlichen Vorteilen für feuerwehrfreundliche Arbeitgeber erwähnt.

Soziale Anreize, Absicherung und Wertschätzung Eine langjährige Forderung des ÖBFV sind steuerliche Vorteile für Unternehmen, die ehrenamtliche Mitglieder der Feuerwehr beschäftigen und diese für Einsätze dienstfrei stellen. Die FPÖ stimmt dem ÖBFV zu, dass Unternehmen dafür eine gewisse Entlastung erhalten sollen. Ob dies auf einer steuerlichen Basis umgesetzt werden kann oder in einer anderen Form muss, so die FPÖ, „diskutiert bzw.

Umgebaut wird derzeit nicht nur das Parlament: Auch die neue Regierung plant Änderungen, die teilweise die Feuerwehren betreffen.

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FEUERWEHR & POLITIK 2018 gemeinsam vereinbart werden“. Die ÖVP sieht in Steuervorteilen für Unternehmen einen möglichen Zugang: „In unserem generellen Bestreben nach einer deutlichen Senkung der Steuer- und Abgabenquote, die eine neue Bundesregierung prioritär angehen wird müssen, könnte ein solcher Steuervorteil im Gesamtkontext mitberücksichtigt werden.“

Zukunft Feuerwehren und Bevölkerungsschutz Die zunehmende Bürokratisierung macht den Feuerwehren oftmals zu schaffen. Die ÖVP sieht es als notwendig an, dass „auch in rechtlicher Hinsicht (…) Bestimmungen, die heute Einsätze schwieriger,

komplizierter und bürokratischer machen, entrümpelt werden“. Ein „Nachschärfen der Grundlagen für ein gemeinsames Vorgehen“ ist laut ÖVP auch auf-

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grund der neuen Herausforderungen wie beispielsweise der Terrorgefahr und der Migration erforderlich. Die FPÖ hält fest, dass unter der Einbindung von Expertenmeinungen „gemeinsam mit dem ÖBFV über mögliche Maßnahmen gesprochen werden“ muss. Seitens des ÖBFV wurde auch nach einem Optimierungsbedarf gefragt, um den Dienst am Nächsten zu erleichtern. Die ÖVP reagierte darauf mit folgender Stellungnahme: „Aus konkreten Einsatzerfahrungen der vergangenen Jahre sind (…) bereits einzelne gesetzliche Bestimmungen identifiziert worden, die angepasst werden sollten. Für die nächsten Jahre gilt es nun diese Regeln so zu vereinfachen und zu entrümpeln (…) Generell wollen wir in Österreich eine neue Kultur der Gesetzgebung etablieren, die die Flut an Regeln und Vorgaben nachhaltig eindämmt.“ Die FPÖ spricht unter Bezugnahme auf den tragischen Ausgang eines Zeltfestes in Oberösterreich unter anderem auch den rechtlichen Schutz von Feuerwehrfunktionären an: „Auch eine Absicherung vor rechtlichen Konsequenzen für Feuerwehrmitglieder bzw. Kommandanten muss bereits im Vorfeld zu 100% gewährleistet sein.“ Auch der Zugang zum Thema der Mehrwertsteuerbefreiung für die Anschaffung von vorgeschriebenen Feuerwehrfahrzeugen wurde erfragt. Während die FPÖ diese Forderung befürwortet, sieht die ÖVP „rechtliche Schranken“: „Daher wollen wir bestehende Möglichkeiten der Beschaffung von Einsatzgeräten ausweiten. Die Feuerwehren erhalten derzeit für die Beschaffung von neuen Einsatzgeräten, die im Katastrophenfall verwendet werden, rund 9% der Mittel des Katastrophenfonds. (…) Derzeit ist es jedoch schwierig die Mittel abzuholen, da die Definition und der Bezugspunkt zum Einsatzgerät eng gefasst sind. Diese Definition und damit die Verwaltungspraxis soll verbessert und gelockert werden. Dadurch könnten die Auszahlungen für Ausrüstung deutlich erhöht werden.“ Der Erhalt der Feuerschutzsteuer und eine entsprechende Indexanpassung ist laut beiden Regierungsparteien eine zu unterstützende Forderung, auch wenn die FPÖ anmerkt, dass eine notwendige Indexanpassung hohe Wellen schlagen könnte.

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Foto: OeRISK Post Graduate Center

Wahlversprechen vor und nach der Wahl


FEUERWEHR & POLITIK 2018 Wahlversprechen vor und nach der Wahl

Europa Regelungen auf europäischer Ebene haben oftmals starke Auswirkungen auf Freiwillige Feuerwehren – vor allem im Bereich des EU-Rechts und der Normung. Die Fachexpertise des ÖBFV soll auf jeden Fall in die Ausarbeitung der österreichischen Positionen miteinbezogen werden, sofern ein Einfluss auf das österreichische Feuerwehrwesen besteht, so ÖVP und FPÖ. Einig sind sich auch beide Parteien, dass Angehörige von Freiwilligen Feuerwehren keine Arbeitnehmer im Sinne der EU-Arbeitszeitrichtlinie sind oder jemals als solche interpretiert werden sollen. „Alles andere hätte enorme negative Auswirkungen auf das Feuerwehrwesen und auf die Erhaltung der Schlagkraft unserer Feuerwehren“, so die FPÖ. Was gilt nun noch nach der Wahl? Bereits auf Seite 9 des Regierungsprogrammes werden elf Prinzipien erläutert. Eines davon ist „Leistung“: „Wir fördern Leistungswillen und die Bereitschaft zum unternehmerischen Risiko. Leistung

wird in vielfältigen Zusammenhängen erbracht: in den Familien, in Bildung und Beruf, im Wirtschaftsund Arbeitsleben, in Vereinen oder im Ehrenamt. Leistung muss sich lohnen und darf nicht bestraft werden. Wer sie aber nicht oder nicht mehr erbringen kann, hat Anspruch auf Hilfe der Solidargemeinschaft.“ Was nun tatsächlich von der ÖVP/FPÖ Koalition umgesetzt und auf Schiene gebracht werden kann, wird Inhalt von zahlreichen Gesprächen zwischen dem Österreichischen Bundesfeuerwehrverband und der Politik auf allen Ebenen sein. Das Bekenntnis zu einem starken Österreichischen Bundesheer ist im aktuellen Regierungsprogramm ausführlich beschrieben. Zu hoffen bleibt, dass auch ein starkes österreichisches Feuerwehrwesen eine entsprechende Berücksichtigung finden wird. Alle dem Österreichischen Bundesfeuerwehrverband übermittelten Antworten im Volltext finden Sie unter https://www.bundesfeuerwehrverband.at/ fragen-zur-nationalratswahl/.

Masterlehrgang Risikoprävention und Katastrophenmanagement Studierenden und der Vortragenden. Diese Ausbildung ist eine wertvolle Ergänzung für die Tätigkeit im Bereich Feuerwehr und Katastrophenschutz, daher gratuliert der Österreichische Bundesfeuerwehrverband herzlich!

Foto: OeRISK Post Graduate Center

Kurz vor Jahresende 2017 erfolgte der Abschluss des ersten Jahrgangs des Masterlehrgangs der Universität Wien „Risikoprävention und Katastrophenmanagement“. Mit dabei waren viele Feuerwehrmitglieder aus ganz Österreich – in den Reihen der

Die Absolventen, darunter die Feuerwehrmitglieder: Wolfgang Blaschke (Nö), Richard Berger (Nö), Michael Pummer (Nö), Claus Paar (Bgld), Ricardo Stauder (T), Fabio Stauder (T), Philipp Wiatschka (W) und Anja Kleinebrahn (BF Berlin).

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ÖBFV-NEWS

Neues aus dem ÖBFV und seinen Sachgebieten

Tagung des ÖBFV-Referats 3 „Feuerwehrtechnik“

Besichtigung des Bauvorhabens „Semmering Basistunnel“ im Rahmen der Tagung in Reichenau an der Rax.

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Richtlinien und Regelwerke Das Infoblatt KS-18 „Atemschutz-Trupp-Ausrüstung“ wurde überarbeitet und mit dem Thema Wärmebildkameras ergänzt. Hier wurde das Infoblatt dem Stand der Technik angepasst: „Beim Brandeinsatz wird die lagebedingte Verwendung einer Wärmebildkamera empfohlen.“ Die Richtlinie KS-20 „Leistungsanforderungen für Chemikalienschutzanzüge der Schutzstufe II“ wurde neu erstellt und wird der Präsidialsitzung im Februar 2018 zur Genehmigung vorgelegt. Ein weiteres Thema, bei dem man den Fortschritt und den aktuellen Stand der Technik berücksichtigen musste, sind metallbedampfte Hitzeschutzanzüge: Diese stammen aus einer Zeit, in der die PSA der Feuerwehren nur sehr niedrigen Standards entsprachen. Nachdem heutzutage vorwiegend deutlich bessere Schutzausrüstung aus High-Tech-Materialien verwendet wird, können diese Hitzeschutzanzüge nach Meinung des ÖBFV aus der Pflichtbeladung der Feuerwehrfahrzeuge gestrichen werden.

Aktualisiert musste auch der Umgang mit den Kennzahlen im Zusammenhang mit der Prüfung von Feuerwehrbekleidung („FT-Zahlen“) werden, die ebenfalls nicht mehr zeitgemäß waren. Sie stammen aus der Zeit als Bekleidung bei der Prüfstelle für Brandschutztechnik geprüft wurde. Nachdem die Prüfung heute anders organisiert ist und sich an den Europäischen Normen orientiert, ist die Angabe oder Forderung von „FT-Zahlen“ in Förderrichtlinien und Dokumenten des ÖBFV obsolet.

Elektrische Sicherheit Das Thema Sicherheit beim Umgang mit elektrischen Betriebsmitteln wurde aufgrund eines Vorfalls in der Steiermark behandelt: Bei einem Einsatz war es zu einem Stromschlag gekommen, als ein Feuerwehrmann bei Pumparbeiten eine Kabeltrommel (230 V) berührte. Bei Nachforschungen hat sich herausgestellt, dass die mit dem Fahrzeug angeschaffte Kabeltrommel kein CE-Kennzeichen aufwies. In diesem Zusammenhang ergeht der Hinweis des ÖBFV-Sachgebiets, dass eingesetzte Kabeltrommeln für ihren geplanten Verwendungszweck zu überprüfen sind. Dazu wird es auch noch eine Empfehlung des Sachgebiets in Form eines Infoblattes geben. Dieser Leitfaden soll Personen unterstützen, die mit der Wartung, Anschaffung und Abnahme von Feuerwehr-Geräten und Fahrzeugen zu tun haben.

Fotos: ÖBFV

Ende 2017 tagte das, in der neuen Funktionsperiode teilweise umbesetzte, Referat 3 mit seinem Sachgebiet 3.1 „Allgemeine Feuerwehrtechnik“ in Reichenau an der Rax. Dabei wurden unter anderem folgende Themen bearbeitet:

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ÖBFV-NEWS

Neues aus dem ÖBFV und seinen Sachgebieten

Fotos: ÖBFV

Feuerwehrspenden.at ist gestartet Auf der Internet-Plattform feuerwehrspenden.at kann der ÖBFV ab heuer eine Lösung anbieten, wie Feuerwehren eine große Anzahl von Spenden rasch an das Finanzamt melden können. Die Plattform ging sehr kurzfristig in Betrieb, weil bis zuletzt auf die Möglichkeit gehofft wurde, dass man Spendenlisten direkt in FinanzOnline hochladen kann (FEUERWEHR.AT berichtete). Nachdem sich im Dezember 2017 abgezeichnet hat, dass einzelne Landesfeuerwehrverbände über eigene Software für ihre Feuerwehren nachdenken, manche

Welche Möglichkeiten der Spendenübermittlung habe ich? • Für wenige Spenden können Sie direkt in FinanzOnline das „Dialogverfahren“ verwenden und alle Datensätze händisch eintippen. • Haben Sie viele Spenden zu melden, bietet sich eine Softwarelösung an, die den Upload von Listen zulässt. Hierzu können Sie eine Software Ihres LFV (falls verfügbar) oder die Plattform des ÖBFV, https://www.feuerwehrspenden.at, verwenden. Mehrere Softwarelösungen gleich-

Bundesländer aber keine Lösung parat hatten, hat sich der Österreichische Bundesfeuerwehrverband dazu entschieden, eine eigene Plattform zu programmieren. Diese ist kostenlos und wurde allen Landesfeuerwehrverbänden 2017 angeboten sowie per Newsletter und Facebook kommuniziert. Bis Mitte Jänner konnte man sich anmelden, um schon 2018 dabei zu sein. Spätere Anmeldungen sind ebenfalls eingeschränkt möglich. Alle Infos dazu finden Sie auf https://www.feuerwehrspenden.at.

zeitig zu verwenden, ist nicht möglich. • (Das direkt über FinanzOnline angebotene „Datenstromverfahren“ steht ebenfalls zur Verfügung, sehr gute EDV-Kenntnisse sind aber Grundvoraussetzung, da einige Schritte händisch ausgeführt werden müssen.) Die Anmeldung bei https://www.feuerwehrspenden.at ist mit der SharePoint-Plattform des ÖBFV verknüpft. Man muss sich daher keine zusätzlichen Login-Daten (Benutzername und Passwort) merken.

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Dialogverfahren Die Schritt-für-SchrittErklärung zum Dialogverfahren finden Sie unter tinyurl.com/ OeBFV-Spenden

Verschlüsselte Verbindung: Alle Spendendaten werden ausschließlich verschlüsselt übertragen. Achten Sie auf das Schloss-Symbol  in Ihrem Internet-Browser.

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ÖBFV-NEWS

Neues aus dem ÖBFV und den Landesfeuerwehrverbänden

Salzburg: Umbaufortschritt Digitalfunk Das Land Salzburg verfügt ab sofort über ein zusammenhängendes, taktisch nutzbares Digitalfunk-Netz für alle Einsatzorganisationen und Sicherheitsbehörden. Mit Ende Dezember 2017 wurden, wie geplant, die Arbeiten zur Einführung des Digitalfunks für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) abgeschlossen und der landesweite Ausbau vom Bundesministerium für Inneres abgenommen und zertifiziert. „Die flächenendeckende Einführung des Digitalfunks mit 2018

bedeutet für die Salzburger Feuerwehren, dass sie über ein modernes, sicheres und abgesichertes Funksystem verfügen. Mit Einführung dieses Systems und durch die zentrale Beschaffung der Funkgeräte über den Landesfeuerwehrverband ist erstmalig gesichert, dass Salzburgs Feuerwehren über einheitliche Geräte verfügen, was hinsichtlich Ausbildung, Einsatzausbildung und Wirtschaftlichkeit erhebliche Vorteile hat. Die Erfahrungen in den bereits vollständig umgestellten Bezirken sind sehr positiv. Die Möglichkeit, im Rahmen dieses neuen Systems mit den Führungsebenen der anderen Organisationen direkt in Kontakt zu treten, garantiert einen effizienteren Informationsaustausch. „Der LFV Salzburg bedankt sich bei allen Beteiligten, dass dieses so wichtige Projekt – welches für alle hinsichtlich Organisation und Finanzierung eine große Herausforderung war und ist – im geplanten Rahmen umgesetzt werden kann“, so Landesfeuerwehrkommandant Leopold Winter. Seitens der Feuerwehr sind die Bezirke Lungau, Pongau und Pinzgau bereits komplett auf das neue Digitalfunksystem TETRA umgerüstet. Ab Mitte Jänner 2018 wird der Bezirk Tennengau auf den Digitalfunk umgebaut.

„Blackout“ - der großflächige, totale Stromausfall kann jederzeit auch bei uns passieren. Dank der zahlreichen Stromgeneratoren im gesamten Bundesland sind Salzburgs Feuerwehren auf diesen Katastrophenfall vorbereitet. Sie sollen im Extremfall die wichtigste Infrastruktur – speziell im eigenen Bereich – aufrechterhalten können. Mit einem „3-Stufen-Plan“ wurden die Feuerwehren bereits in den letzten Jahren mit den notwendigen Gerätschaften ausgestattet. Insgesamt 15 Hochwasseranhänger (jeweils mit vier Spezialpumpen und einer Leistung von gesamt 12.000 l / min) und die dazugehörigen 75 kVA-Generatoren wurden im Zuge der ersten Ausbaustufe an die Standortfeuerwehren übergeben. Durch die Salzburg Netz GmbH wurden in jedem Bezirk 200 kVA Stromgeneratoren stationiert, die für Zwecke des Salzburger Energieversorgers und der Feuerwehren/Gemeinden im Notfall zur Verfügung stehen. Rund 2,6 Mio. Euro umfasst die letzte Stufe dieses Projekts, finanziert zu gleichen Teilen von den beteiligten Gemeinden, dem Land Salzburg und dem Landesfeuerwehrverband Salzburg. Die Beschaffung der neuen 14 kVA, 46 kVA und 88 kVA Stromgeneratoren erfolgte über die Bundesbeschaf-

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fung GmbH. Am 20. Dezember konnten bereits die ersten 62 Stromgeneratoren an die beteiligten Feuerwehren durch den Präsidenten des Salzburger Gemeindeverbandes Günther Mitterer und Landesfeuerwehrkommandant Leopold Winter übergeben werden. Im Mai 2018 wird der zweite Teil der Lieferung eintreffen, an die Feuerwehren in Salzburg übergeben und damit das Projekt „Notstromerzeuger“ abgeschlossen.

Günther Mitterer und LBD Leopold Winter bei der Übergabe von 62 Stromgeneratoren.

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Fotos: Nikolaus Faistauer Photography, LFV Salzburg/V Elisabeth Hollaus BA, NÖ LFV, Franz Fink

BLACKOUT?! Salzburgs Feuerwehren sind vorbereitet

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ÖBFV-NEWS

Neues aus dem ÖBFV und den Landesfeuerwehrverbänden

Niederösterreich: Logistik-Terminal für Container

Fotos: Nikolaus Faistauer Photography, LFV Salzburg/V Elisabeth Hollaus BA, NÖ LFV, Franz Fink

Schenkt man den Klimaforschern glauben, müssen sich die NÖ Feuerwehren auf eine steigende Anzahl an Extremwetterereignissen einstellen. Der NÖ Landesfeuerwehrverband hat deshalb bereits vor einigen Jahren begonnen, spezielle Ausrüstungsgegenstände anzuschaffen, die für den Katastropheneinsatz herangezogen werden sollen. Das auf Containerlösungen basierende System ist modular aufgebaut und kann flexibel und schnell eingesetzt werden. Um die Sondergeräte zentral zu stationieren, erfolgte kürzlich der Spatenstich für einen Logistik-Terminal am Areal des NÖ Landesfeuerwehrverbandes in Tulln. Aktuell verfügt der NÖ Landesfeuerwehrverband

über rund 36 Sondercontainer für den Katastropheneinsatz. Darunter Logistikund Küchenmodule als auch Sanitär- und Heißwasseranlagen, die allesamt in Containerbauweise realisiert wurden. „Der Logistik-Terminal soll im Endausbau bis zu 80 Container aufnehmen und ausreichend Platzreserven für die Manipulation der Gerätschaften bieten“, so LBD Dietmar Fahrafellner. Mit den dementsprechenden Manipulationsflächen und der Außenanlage wird der neue Containerterminal eine Fläche von knapp 12.000 Quadratmeter in Anspruch nehmen. Der neue Containerterminal könnte noch heuer in Betrieb gehen.

LH-Stv. Stephan Pernkopf, LH Johanna Mikl-Leitner und LBD Dietmar Fahrafellner beim Spatenstich in Tulln.

ÖBFV-Führungsseminare 2018 Die Reihe der ÖBFV-Führungsseminare wird 2018 fortgesetzt. Auf dem Programm stehen neben einem Überblick aus den Landesfeuerwehrverbänden und dem ÖBFV aktuelle Themen aus den Bereichen Ausbildung, Organisation und Feuerwehtechnik.

Die heurigen Termine sind: 1./2. März 2018 in Lebring (STMK), 8./9. März 2018 in der LFS Linz (OÖ) und 9./10. März 2018 in der LFS Tulln (NÖ). Die Anmeldung ist für eingeladene Funktionäre über die Landesfeuerwehrverbände möglich.

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LANDESFEUERWEHRVERBAND KÄRNTEN

Qualität im Vordergrund

LANDESFEUERWEHRTAG IN KÄRNTEN Unter dem Motto „Qualität ist unser Anspruch“ lud der Kärntner Landesfeuerwehrverband zum Landesfeuerwehrtag nach Klagenfurt. Die immer höher werdenden Anforderungen an die heimischen Feuerwehren und damit verbunden eine zusätzliche Professionalisierung der Strukturen und Ausbildungen standen im Fokus. Redaktion

Rudolf Robin blickte auf zahlreiche Einsätze im Jahr 2017 zurück. Besonders betonte er die psychische Belastung von Einsatzkräften, nachdem im vergangenen Jahr zwei Feuerwehrkameraden im Straßenverkehr tödlich verunglückt sind und von den eigenen Mitgliedern geborgen werden mussten. Auch das gehöre, so Robin, zu den Aufgaben einer Feuerwehr: „Die Verarbeitung solch tragischer Ereignisse dauert oftmals lange. Eine starke Belastung ist immer gegeben, Qualität auch in diesem Zusammenhang muss somit unser Anspruch sein. Es geht um Sicherheit, es geht um Verantwortung und es geht um Kompetenz.“ So wurde es auch im Leitbild der Kärntner Landesfeuerwehrschule mit fünf Säulen festgehalten: Bedarfsorientierung, Innovation, Kompetenz-Entwicklung, Kooperation und Sicherheit. LBD Robin bedankte sich am Ende der Pressekonferenz bei allen Kärntner Feuerwehren, bei den anderen Einsatzorganisationen sowie bei den Behörden und den politischen Vertretern für die gelebte Partnerschaft im Interesse der Kärntner Bevölkerung.

Staatspreis Unternehmensqualität Die Entscheidung des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes, sich nach zehn Jahren der progressiven Auseinandersetzung mit Qualität an der Landesfeuerwehrschule für einen „Staatspreis“ nach dem „Excellence-Modell“ zu bewerben, war weder wohlüberlegt, noch mit strategischem Kalkül gefestigt, sondern vielmehr der mutige Versuch, sich zu messen und die Ergebnisse für künftige Entwicklungen zu nutzen.

LH Kaiser: „Es macht mächtig stolz, solche Leute in einer solchen Organisation mit einer solchen Qualität an unserer Seite zu haben.“

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„Dass die Landesfeuerwehrschule Kärnten am 31. Mai 2017 bei der Winners-Conference in Wien als Finalist und im ersten Anlauf mit 4 von möglichen 5

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Fotos: FEUERWEHR.AT | A. Rieger

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röffnet wurde der Landesfeuerwehrtag am 25. November 2017 mit einem Pressegespräch. Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser und Landesfeuerwehrkommandant Ing. Rudolf Robin stellten sich den Medien. Vorgestellt wurde der in Planung befindliche Leitstellenverbund, der eine Redundanz zur Landeswarnzentrale in Klagenfurt schaffen soll. Erstmals wird auch die Berufsfeuerwehr Klagenfurt in dieses Netz eingebunden sein. In Villach soll nun eine zweite Anlaufstelle für Kärntens Feuerwehrnotrufe entstehen. Landeshauptmann Kaiser will dieses Projekt rasch nach einer Prüfung durch den Landesrechnungshof umsetzen. Auch das trägt, so der Landeshauptmann, zu den Bemühungen der Qualitätssteigerung maßgeblich bei. „Die Feuerwehr steht für eine Lebensqualität und für ein hohes Schutz- und Sicherheitsgefühl. Es macht mächtig stolz, solche Leute in einer solchen Organisation mit einer solchen Qualität an unserer Seite zu haben“, so Kaiser abschließend. Landesfeuerwehrkommandant

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LANDESFEUERWEHRVERBAND KÄRNTEN Qualität im Vordergrund

Sternen nach EFQM-Modell als „Exzellentes Unternehmen Österreichs“ ausgezeichnet wurde, macht stolz, zeigt aber eine Dimension an Potentialen für die Zukunft auf, mit welchen man nicht gerechnet hat“, so der Kärntner Schulleiter BR Klaus Tschabuschnig. Stolz übernahmen Landesfeuerwehrkommandant Robin und BR Tschabuschnig die Urkunde sowie die Zertifizierung als Erwachsenenausbildungsstätte von Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser, von Frau Dr. Sabine Herlitschka und von Herrn DI Johann Sauermann.

Qualität war ihr Anspruch Herzlich verabschiedet wurden in diesem überaus würdigen Rahmen drei Kameraden, die sich jahrzehntelang für das Feuerwehrwesen in Kärnten engagiert und die Qualität auf diesem Sektor stets großgeschrieben haben: E-OBR Egon Kaiser, E-OBR Hermann Debriacher und der ehemalige Landesfeuerwehrkommandant EFWVPRÄS Josef Meschik, der auch seinen 65. Geburtstag feierte und von EFWPRÄS Josef Buchta mit einer Laudatio überrascht wurde. In sehr persönlichen Worten haben Wegbegleiter bewegende Worte an die geschätzten Kameraden gerichtet und an ihr Wirken im Interesse der Kärntner Bevölkerung erinnert. Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband, vertreten durch FWPRÄS Albert Kern und FWVPRÄS Franz Humer, gratulierte den Veranstaltern zu diesem gelungenen Landesfeuerwehrtag: „Die Herausforderungen für die Feuerwehren werden immer größer, wir müssen uns deshalb rechtzeitig darauf vorbereiten und einstellen. Dieser Landesfeuerwehrtag hat heute eindrucksvoll demonstriert, dass Qualität und Professionalität im Landesfeuerwehrverband Kärnten kontinuierlich dazu beitragen, die Feuerwehr zukunftsfit zu machen.“

Überreichung der Zertifizierung als Erwachsenenausbildungsstätte durch LH Dr. Peter Kaiser, Dr. Sabine Herlitschka und DI Johann Sauermann.

Herzliche Verabschiedung für den ehemaligen Landesfeuerwehrkommandanten EFWVPRÄS Josef Meschik durch FWVPRÄS Franz Humer und FWPRÄS Albert Kern,

sowie von E-OBR Egon Kaiser (im Bild mit LBD Rudolf Robin) und E-OBR Hermann Debriacher (ohne Bild).

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ÄNDERUNG DER MAUTORDNUNG

ÖBFV klärt auf

UNNÖTIGE VERWIRRUNG UM MAUTORDNUNG

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Im Herbst 2017 wurde durch eine Änderung der Mautordnung lediglich eine Klarstellung für Firmen- oder Privatfahrzeuge, die gem. § 20 Abs. 5 KFG („Blaulichtbescheid“) ein Blaulicht führen dürfen, formuliert. Das führte dazu, dass eine Betriebsfeuerwehr eine Anzeige nach dem Bundesstraßen-Mautgesetz erhielt. Und die unnötige Verwirrung nahm ihren Lauf…

bundesfeuerwehrverband.at

https://tinyurl.com/ OeBFV-MAUT

Erich Schneglberger und Richard Berger

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orweg muss festgehalten werden, dass in der Regel „Feuerwehrfahrzeuge“ in der Zulassungsbescheinigung (früher Zulassungsschein) mit dem Kürzel „63“ als solche ausgewiesen werden. Dieses Kürzel bedeutet nicht mehr und nicht weniger als „ausschließlich oder vorwiegend für die Feuerwehr bestimmt“. Damit fallen ALLE Fahrzeuge, die dieses Kürzel in der Zulassungsbescheinigung stehen haben, NICHT unter die Mautpflicht.

Blaulicht per Bescheid Hat zum Beispiel ein Feuerwehrarzt einen „Blaulichtbescheid“ gem. § 20 Abs. 5 KFG und somit an seinem privaten Fahrzeug blaue Lichter montiert,

Die Mautordnung wurde geändert. Nur für Fahrzeuge mit einem Blaulichtbescheid ändert sich etwas. Für „Feuerwehrfahrzeuge“ ändert sich nichts...

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dann ist dieses Fahrzeug auch kein Feuerwehrfahrzeug (auch wenn man Feuerwehr darauf schreibt und es rot lackiert: es ist immer noch kein Feuerwehrfahrzeug).

Verwirrung steckt im Gesetzestext Die Verwirrung ist komplett, wenn man sich denkt, man konsultiert das Kraftfahrgesetz. Denn dort werden ebenfalls im § 20 Abs. 5 Fahrzeuge die „ausschließlich oder vorwiegend für Feuerwehren“ verwendet werden, erwähnt. Allerdings steckt der Teufel im Detail: Denn hier sind jene Fahrzeuge gemeint, welche nicht unter § 20 Abs. 1 fallen. Hier werden unter Z 4 lit. d „Feuerwehrfahrzeuge“ eindeutig genannt, und dies sind jene, die in der Zulassungsbescheinigung den Code „63“ eingetragen haben. Diese Fahrzeuge sind somit gem. § 2 Abs. 1 Z 28 KFG Feuerwehrfahrzeuge, also Kraftfahrzeuge oder Anhänger, „die nach ihrer Bauart und Ausrüstung ausschließlich oder vorwiegend zur Verwendung für Feuerwehren bestimmt sind“. Conclusio Daraus ergibt sich folgende, mit der ASFINAG durch den Österreichischen Bundesfeuerwehrverband unter der Federführung des Sachgebietes 2.2 Verkehrsrecht bereits abgestimmte Rechtsmeinung: Durch die aktuelle Änderung der Mautordnung tritt keine die Feuerwehr betreffende Änderung in der Rechtslage ein, insbesondere keine Mautpflicht. Am 29. November 2017 wurde diese Information durch das Generalsekretariat des ÖBFV an alle Landesfeuerwehrkommandanten weitergeleitet, ergänzt um

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Foto: ASFINAG; Scans: Redaktion

Eine Kurzzusammenfassung sowie das Merkblatt der wesentlichen Änderung der Mautordnung der ASFINAG findet man auf der Homepage des ÖBFV unter dem Direktlink:

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ÄNDERUNG DER MAUTORDNUNG ÖBFV klärt auf

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die Information, wonach VD Dr. Schierhackl von der ASFINAG gegenüber FWPRÄS Albert Kern bestätigt hat, dass sich für die Feuerwehren keine Änderungen ergeben. Die ASFINAG hat hierzu ein Informationsblatt veröffentlicht, welches auf der Website des ÖBFV heruntergeladen werden kann. Sollte trotz Eintragung des Codes „63“ in der Zulassungsbescheinigung eine Anzeige bzw. eine Mautforderung unter Berufung auf das Bundesstraßen-Mautgesetz eintreffen, so wird empfohlen, die entsprechenden Rechtsmittel auszunutzen.

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Verwendungsbestimmung lt. Zulassung •

Fahrzeuge, die in der Zulassungsbescheinigung (früher Zulassungsschein) mit dem Code „63“ als „ausschließlich oder vorwiegend für die Feuerwehr bestimmt“ gekennzeichnet und damit als Feuerwehrfahrzeuge zugelassen wurden, sind nach wie vor von der Maut ausgenommen (siehe Abb. 1 + 2). Fahrzeuge, die nach § 20 Abs. 5 KFG („Blaulichtbescheid“) zum Führen von blauen Lichtern berechtigt sind (aber eben nicht mit dem Code „63“ in der Zulassungsbescheinigung ausgewiesene Feuerwehrfahrzeuge sind), sind NICHT von der Maut befreit, es sei denn, sie fahren zum oder vom Ort der dringenden Hilfeleistung (vgl. als Beispiel Abb. 3).

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ÖSTERREICHISCHER SICHERHEITSPREIS

Feuerwehren ausgezeichnet

ERSTER ÖSTERREICHISCHER SICHERHEITSPREIS VERLIEHEN Für ein sicheres Österreich – unter diesem Leitspruch sind tausende Mitarbeiter und Freiwillige in elf Blaulicht-Organisationen täglich im Einsatz. Die Gala des Österreichischen Sicherheitspreises holte die Helfer am 1. Dezember 2017 vor den Vorhang und ehrte sie erstmals mit Awards in sieben Kategorien. Gewinner des Sonderpreises des Bundeslandes Niederösterreich waren die Mitarbeiter der Freiwilligen Feuerwehren Alland, Heiligenkreuz und Leopoldsdorf: Neben einer handgefertigten Trophäe erhielten die Mitglieder auch patentierte Medaillen, die sie als Schutzengel bei ihren künftigen Einsätzen begleiten sollen. Redaktion

Gastgeber für diese feierliche Verleihung ist. Das ist eine wunderbare Gelegenheit, um allen Menschen, die sich mit großem und sehr oft freiwilligem Engagement in den Dienst der Sicherheit stellen, Danke zu sagen.“ Für Wolfgang Sobotka, Bundesminister für Inneres, ist die Sicherheit in Österreich ein besonders wichtiges Thema, wie er bei der Eröffnung betonte: „Unsere Sicherheit und Lebensqualität leben vom gemeinsamen Engagement vieler Menschen und Institutionen. Diesen Einsatz können wir mit dem Österreichischen Sicherheitspreis in einem wundervollen Rahmen würdigen.“ Die Idee hinter der Preisverleihung erklärte Günther Ofner, Vizepräsident des KSÖ - Kuratorium Sicheres Österreich, bei der Ansprache wie folgt: „Unser Ziel war es, ein Bewusstsein für die außerordentlichen Taten dieser Menschen sowie für die Mitglieder der verschiedenen Organisationen, die täglich Großes leisten, zu schaffen.“

gen in insgesamt sieben Kategorien. Vergeben wurden unter anderem Preise für „besondere Leistungen um digitale Sicherheit“, die „Rettungsaktion des Jahres“ oder an den „Sicherheitshelden des Jahres“. Der Empfang wurde mit Unterstützung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gegeben: „Ich freue mich, dass Niederösterreich als erstes Bundesland

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Sonderpreis für Feuerwehreinsatz bei Horrorunfall Unter den Prämierten waren auch die Helfer der Freiwilligen Feuerwehren Alland sowie Heiligenkreuz und Leopoldsdorf, die den Sonderpreis des Bundeslandes Niederösterreich überreicht beka-

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b an Land, zu Wasser oder in der Luft: die Mitarbeiter und Freiwilligen der Blaulicht-Organisationen leisten Tag für Tag großartige Arbeit. Um diese Menschen und ihr Engagement zu würdigen, wurde am 1. Dezember 2017 erstmals der Österreichische Sicherheitspreis verliehen. In der Alten Reitschule des Schlosses Grafenegg (NÖ) erhielten vier Teams und drei Einzelpersonen Auszeichnun-

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ÖSTERREICHISCHER SICHERHEITSPREIS Feuerwehren ausgezeichnet

Einsatz in der Ausgabe 10/2017.) Die Auswahl der Award-Sieger wurde je nach Kategorie entweder von einer Jury, dem österreichischen Publikum oder einer Arbeitsgruppe getroffen. Moderatorin Nadja Mader überreichte die Auszeichnungen zusammen mit den renommierten Paten der einzelnen Awards an die Gewinner.

Absolventinnen gestalten Award-Trophäe Die Gestaltung der außergewöhnlichen Award-Trophäe übernahmen Absolventinnen der New Design University in St. Pölten. Sie entschieden sich für die Form eines Blaulichts und arbeiteten in den gedrechselten Eichenholzkörper eine herausnehmbare Medaille aus Messing ein. Weitere 38 Exemplare der gravierten Medaille gingen an die Mitglieder der prämierten Teams: als persönliche Begleiter sollen die Ehrenzeichen ihre Träger auch bei zukünftigen Einsätzen schützen.

Preisträger aus den Reihen der Feuerwehr beim Galaabend in Grafenegg.

Foto: echo medienhaus / Arman Rastegar

men. „Wir freuen uns sehr über die Anerkennung. Das Vertrauen, das uns die Menschen entgegenbringen, motiviert uns immer wieder zu Höchstleistungen und macht uns unheimlich stolz“, freute sich Harald Schieder stellvertretend für das Team. Der Grund für die Nominierung und schlussendlich auch den Sieg war ein besonders schwerer Einsatz, der diese drei Feuerwehren im September 2017 forderte: Auf der A21 bei Alland verunglückte ein Kleinbus mit acht Personen. Fünf Menschen starben bei dem Horrorcrash und wurden teilweise bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Trotz allem überlebten drei Personen, obwohl sie massiv eingeklemmt waren. Dass sie nicht gestorben sind, verdanken sie dem hoch professionellen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren, die mit unglaublicher Energie die schwer verletzten Opfer aus dem Autowrack befreiten. Es war ein Einsatz, der weit über die Grenzen der physischen und psychischen Belastbarkeit hinausging. (FEUERWEHR.AT berichtete über diesen

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GEFAHREN ERKENNEN

Was im Einsatzfall passieren kann...

GEFAHREN ERKENNEN – „TÜRÖFFNUNG: UNFALL WIRD VERMUTET“ In der Serie „Gefahren erkennen“ beschäftigen sich FEUERWEHR.AT und BRANDAUS dieses Mal mit der Türöffnung. Grundsätzlich gilt, dass Türen nur dann geöffnet werden dürfen, wenn „Gefahr in Verzug“ besteht. In unserem Beispiel gehen wir von einem vermuteten Unfall aus.

Info

Richard Berger und Alexander Nittner

heft122.feuerwehr.at Das Heft 122 bildet die Plattform der Wissensdatenbank des ÖBFV. Hier findet man Standardeinsatzmaßnahmen und Standardressourcen zu unterschiedlichen Szenarien. Dies soll eine grobe Richtlinie für den Einsatz und die Ausbildung sein. Eine Präsentation dazu finden sie unter

tinyurl.com/Heft122-PPT

Schadenslage Verschlossene Türe, eine verunfallte Person wird in der Wohnung vermutet.

Ressourcenplan Rollen: Gruppenkommandant, Maschinist, Angriffstruppführer

Allgemeine Lage Rettungsdienst vor Ort oder auf Anfahrt, es werden mind. drei Funktionen mit unterschiedlichen Qualifikationen, davon mind. zwei Atemschutzgeräteträger benötigt.

Maßnahmen Türöffnung, Erkundung Wohnung, Menschenrettung aus Wirkzone, etc.

Einsatzziel Unter Beachtung des Eigenschutzes der Mannschaft unter der notwendigen Gewaltanwendung in die Wohnung eindringen, erkunden und Weg für den Rettungsdienst bereiten.

Die Gefahren nach 4A1C4E-Regel bei einer Türöffnung mit vermuteten Unfall (vgl. heft122.feuerwehr.at)

Gefahren Bei einer unklaren Ursache ist vom Schlimmsten auszugehen. Gemäß 4A-1C-4E-Regel sind ein CO-Warngerät und Atemschutz heutzutage obligatorisch. Hierzu wird auf die Checkliste des NÖ LFV zur Erkundung mit CO Mess- oder Warngeräten hingewiesen (vgl. hierzu FEUERWEHR.AT 11 /2016, S. 22f „CO-Checkliste“ und FEUERWEHR.AT 05 / 2017, S. 30ff „Chemische Suizide: Gefahr für die Feuerwehr). Aber auch andere Atemgifte können gefährlich werden. Hierzu sollte ein Mehrgaswarngerät ebenfalls vorgenommen werden. Handelt es sich bei der Türe um eine Sicherheitstüre, so kann der Weg über ein Fenster 1. leichter und 2. in der Regel mit weniger Schaden möglich sein. Dies ist auf jeden Fall VOR dem Beginn der Arbeiten zu erkunden. Achten sie besonders auf ihre Nase und ihre Ohren. Heft 122 wird weiter wachsen Grundsätzlich wird auf die Maßnahmen gemäß Heft122 verwiesen. Hier werden aus den Artikeln nach Abschluss der vorliegenden Reihe weitere Maßnahmen erstellt und hinzugefügt, sofern eine Maßnahme allgemeine Gültigkeit hat (was für eine Türöffnung sehr schwierig ist, da viele Faktoren mitspielen).

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GEFAHREN ERKENNEN

Schulungsvideos und Ausbildungsinhalte auf oebfv.sharepoint.com

MEHR ALS EIN SCHULUNGSVIDEO Wie bereits angekündigt, wurde ein Schulungsvideo gedreht, das Feuerwehren kostenlos für die Ausbildung zur Verfügung gestellt wird. Dazu benötigt man nur einen ÖBFV SharePoint-Zugang. Redaktion

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er SharePoint-Server des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes ist um eine Rubrik reicher. „Gefahrenerkennung“ heißt die neue Kategorie im Servicebereich unter https://oebfv.sharepoint.com und beinhaltet mehr, als nur ein Video zum Download.

Inhalte für Schulungen Der Schulungsfilm wurde in 18 Teile geteilt. Im Ordner „Filmteile“ findet man Einzelvideos für insgesamt mehr als eine Unterrichtsstunde. Zusätzlich wurden im Ordner „Bilder“ Symbole, Piktogramme und Fotos für die Erstellung von Unterrichtseinheiten

und Präsentationen für den internen Gebrauch hochgeladen und sind so für jede Feuerwehr Österreichs kostenlos nutzbar.

hinaus nicht ohne schriftlicher Genehmigung der ÖBFV Medien GmbH veröffentlicht werden.

Urheberrecht Die Verwendung der Filmteile, Screenshots, Fotos und anderen aus der Produktion entstandenen Teilen sind für Freiwillige Feuerwehren, Betriebsfeuerwehren, Berufsfeuerwehren sowie Feuerwehrschulen der österreichischen Bundesländer für die Verwendung im Rahmen der feuerwehrfachlichen Aus- und Weiterbildung zur Verwendung freigegeben. Die Filmteile oder daraus entstandene Präsentationen dürfen darüber

Sharepoint Der Sharepoint ist ein wichtiges Werkzeug für jede Feuerwehr. Um als Feuerwehr die Zugangsdaten zum Sharepoint-Profil zu bekommen ist es notwendig, ein Onlineformular auszufüllen und mit einer unterschriebenen Bestätigung an den ÖBFV abzuschicken. Innerhalb von wenigen Tagen werden danach die Zugangsdaten übermittelt. Das Formular finden sie unter: www.feuerwehr.at/sharepoint

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NOCH EIN WELTREKORD

Steigensteigen für einen guten Zweck

WELTREKORD IM STIEGENSTEIGEN MIT ATEMSCHUTZMONTUR 24 Stunden hatte Andreas Michalitz von der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt Zeit um 37.000 Stufen in voller Einsatzmontur im Fischapark auf einer Rolltreppe zu steigen und damit einen neuen Weltrekord aufzustellen. Dies ist der zweite Weltrekord innerhalb von 12 Monaten für den Extremsportler und Zugskommandanten (FEUERWEHR.AT berichtete).

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facebook.com/feuerwehr

Der Livestream führte dazu, dass die Facebook-Seite unseres Magazins eine Reichweite von 1,8 Millionen Personen erreichte. DANKE unseren Fans dafür!

Centermanager Christian Stagl (links) begleitete Andreas Michalitz bei den letzten Stufen auf der Rolltreppe.

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en Rekord in der Kategorie „Rolltreppensteigen in voller Einsatzmontur“ gab es bis dato nicht. Das deutsche Rekordinstitut legte fest, dass innerhalb von 24 Stunden 37.000 Stufen gestiegen werden müssten. Andreas Michalitz wählte für diesen Rekord den Fischapark in Wiener Neustadt. Christian Stagl, Center Manager des Fischaparks war „Feuer und Flamme“ für diesen Weltrekordversuch und stellte die notwendige Rolltreppe zur Verfügung. „So einen Weltrekord, auch wenn ich ihn gehe, kann man nicht alleine aufstellen. Dazu braucht es ein Betreuungsteam und viel Motivation durch Wegbegleiter und Fans“, erklärt Andreas Michalitz (49), Ultramarathonläufer und Extremsportler aus Wiener Neustadt. Vom 1. Dezember 2017 um 10.00 Uhr bis zum 2. Dezember 2017 um 10.00 Uhr wurde also im Fischapark der Weltrekordversuch absolviert. Nicht nur, dass es um die großartige sportliche Leistung ging, sammelte Michalitz auch gleichzeitig für den Herbert-Schanda-Fonds, einen Fonds des Bezirksfeuerwehrkom-

mandos Wiener Neustadt, welcher sich um in Not geratene Feuerwehrmitglieder kümmert und unbürokratisch rasche Hilfe gewährleistet. Michalitz absolvierte nach 24 Stunden weit mehr als das Doppelte der geforderten Stufen. Um 10 Uhr am 2. Dezember wurde im Fischapark wie folgt bilanziert: Nettozeit auf der Rolltreppe: 19 h 14 min 18 sek Stufen Gesamt: 82.301 Dies ergibt (bei einer Stufenhöhe von 165 mm) eine Leistung von 13.579,67 Höhenmetern. Andreas Michalitz war im oberen Bereich der Rolltreppe unterwegs, um gleich mehrere Kriterien zu erfüllen: „Zum Einen ist in der Mitte der Rolltreppe sowohl die Betreuung von Andreas sehr schwierig und zum Zweiten beträgt die Stufenhöhe dort 235 mm, was viel höher als eine Normstufe ist“, so Richard Berger, Sprecher der Feuerwehr Wiener Neustadt. „So akribisch wie dieses Event seitens der Feuerwehr geplant wurde, so effizient und mit vollem Elan wie hier herangegangen wurde, genauso sind diese Ehrenamtlichen auch im Einsatz. Wir können für Wiener Neustadt uns nur glücklich schätzen, so eine Feuerwehr zu haben“, so Stagl. Mehrere tausend Euro wurden für den Herbert -Schanda-Fonds gesammelt. Die Feuerwehr Wiener Neustadt stellte auch einen Informationsstand zum Thema Brandschutz in der Weihnachtszeit. Das entsprechende FEUERWEHR.ATPlakat durfte dabei nicht fehlen.

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Foto: Presseteam der Feuerwehr Wr. Neustadt, ÖBFV

Den Livestream zum Weltrekord im Fischapark (Wr. Neustadt) findet ihr auf der Facebook-Seite von FEUERWEHR.AT

Redaktion

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RETTER-MESSE 2018

Retter Messe in Wels - 20. bis 22. September

LANDESFEUERWEHRVERBÄNDE ÖBFV UND FEUERWEHR.AT AUF DER RETTER Die Retter in Wels hat sich als österreichische Leitmesse für das Feuerwehrwesen hervorgetan. Es gibt einige Neuerungen auf der Messe und der Österreichische Bundesfeuerwehrverband wird wieder gemeinsam mit den Landesfeuerwehrverbänden vom 20. bis zum 22. 9. in Wels vor Ort sein. Richard Berger

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Halle geben wird, die es aber in sich hat: Insgesamt werden in dieser einen Halle mehr als 16.000 m2 für die Aussteller zur Verfügung stehen. Davor waren es 12.300 m2 auf sechs Hallen aufgeteilt.

Neues auf der Messe Die Retter wird zum ersten Mal in der neuen Halle 20 abgehalten. Das bedeutet zwar, dass es nur noch eine

FEUERWEHR.AT wird euch auf dem Laufenden halten… Wir freuen uns auf die Messe!

Foto: Presseteam der Feuerwehr Wr. Neustadt, ÖBFV

as Messekonzept des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes sieht heuer vor, die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema zu machen. Unter dem Motto „wie, wer, wo“ werden die Landesfeuerwehrverbände gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesfeuerwehrverband Tipps, Tricks und Informationen rund um das große Feld der Öffentlichkeitsarbeit präsentieren.

Erich Haudum und Irene Ritt vom Team der Messe Wels beim ersten Planungsgespräch mit FEUERWEHR.AT.

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HUBSCHRAUBEREINSATZ Nachtflugeinsätze der ÖAMTC-Hubschrauberflotte

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HUBSCHRAUBEREINSATZ Nachtflugeinsätze der ÖAMTC-Hubschrauberflotte

Rund 315.000 Rettungsflüge führte die ÖAMTC-Flugrettung in 34 Jahren durch. Seit 2001 betreibt der Christophorus-Flugrettungsverein (CFV) ein flächendeckendes Notarzthubschraubernetz mit 16 Ganzjahresstandorten und 18 Hubschraubern. In der Wintersaison kommen vier Standorte hinzu. Und seit 2017 fliegt man in Krems-Gneixendorf auch 24 Stunden lang Einsätze. Weitere Stützpunkte werden folgen. FEUERWEHR.AT hat sich mit Captain Gerhard Brunner getroffen und über Landeplätze und die Night-Vision-Goggles unterhalten. lle 16 Christophorus-Stützpunkte wurden 2017 mit sogenannten „Night-Vision-Goggles“ (Nachtsichtgeräten) ausgestattet. Damit können nun die Rettungshubschrauber auch über die Dämmerung hinaus sogenannte „fixe Landeplätze“ wie den eigenen Stützpunkt oder gewisse Landeplätze von Krankenhäusern anfliegen. Die Crews des Stützpunktes Christophorus 2 in Krems-Gneixendorf sind sogar für nächtliche Außenlandungen ausgebildet. So ist in dessen Bereich auch mit Hilfe aus der Luft, vorausgesetzt die Wetterbedingungen lassen es zu, rund um die Uhr zu rechnen. Auch andere Institutionen fliegen regelmäßig in der Nacht. Bereits seit mehreren Jahren sind die sogenannten

ÖAMTC SETZT AUF EUROCOPTER H135T3 Die derzeit in Krems-Gneixendorf stationierte Maschine wurde am 25. Februar 2016 in Donauwörth übernommen und fliegt seither in Österreich. Um ideal für den Nachtflugbetrieb gerüstet zu sein, ist dieser Hubschrauber mit einem Autopilot ausgestattet. Gegenüber dem Vorgängermodell T2 kann der T3 mit einigen Verbesserungen aufwarten. Diese reichen von einem größeren Hauptrotor über die modernisierte digitale Triebwerkssteuerung (FADEC) bis hin zum Cockpit mit vollintegrierter Avionik für Navigation und Kommunikation. Am auffälligsten sind neben dem neuen Höhenleitwerk, das im Gegensatz zu anderen H135-Versionen ohne den vertikalen Endplatten auskommt, die seitlichen Triebwerkslufteinlässe und der neue kleinere Heckstoßfänger. Der neue Christophorus-Hubschrauber ist leistungsfähiger, wendiger und leiser. In Verbindung mit dem aerodynamisch optimierten Rotor bietet der Helikopter rund 20 Prozent mehr Leistung. Zu den weiteren Vorteilen gehört auch ein auf 2.980 kg gesteigertes maximales Startgewicht. Die ältere Version H135T2 wird nach und nach auch für die Nachtflugtauglichkeit umgerüstet.

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„FLIR-Hubschrauber“ des BMI in Salzburg, Klagenfurt und Wien auch bei Nacht verfügbar und decken so das gesamte Bundesgebiet ab. Seitens des ÖBFV hat man auf die erhöhte Nachtflugaktivität reagiert. BR Jörg Degenhart, Sachgebietsleiter des SG 5.3 „Waldbrandbekämpfung und Flugdienst“, hat mit seinem Team erst kürzlich den neuen Flughelferfolder überarbeitet. Dieser wird bald verfügbar sein. Darin hat man sich auf einer Seite auch dem Thema „Nachtlandung“ gewidmet.

Generelle Vorsicht Generell gilt, dass der Landeplatz frei von Teilen sein muss, die herumgewirbelt werden könnten. Das gilt nicht nur für Badetücher, sondern vor allem im Feuerwehreinsatz für Wrackteile nach Verkehrsunfällen, Absperrkegel, Uniformteile und ähnliches. Unter Tags ist ein Landeplatz mit 25 mal 25 Metern für BMI oder ÖAMTC ausreichend. Bei Nacht vergrößert sich der Landeplatzbedarf aus Sicherheitsgründen auf 50 mal 50 Meter. Bei größeren Luftfahrzeugen wie zum Beispiel dem Black Hawk sind es generell 100 mal 100 Meter oder mehr Platzbedarf. Night Vision Goggles Seit geraumer Zeit fliegen einige Institutionen bereits mit Nachtsichtgeräten, sogenannten „Night-Vision-Goggles“. Diese Restlichtverstärker nutzen kleinste Lichtquellen um die Umgebung heller darzustellen. Diese Technologie ermöglicht es zum Beispiel bei Nacht Suchaktionen durch den BMI Hubschrauber durchführen zu können. Bei Rettungseinsätzen durch die ÖAMTC Flugrettung

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Fotos: Matthias Fischer (Brandaus)

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Text: Richard Berger, Informationen in den Infoboxen von Matthias Fischer (BRANDAUS)

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HUBSCHRAUBEREINSATZ Nachtflugeinsätze der ÖAMTC-Hubschrauberflotte

Fotos: Matthias Fischer (Brandaus)

ist in Krems (NÖ) seit 2017 ebenfalls der Hubschrauber 24 Stunden am Tag einsatzbereit. „Weitere Standorte werden folgen. Es ist aber eine sehr ausbildungsintensive Vorbereitung notwendig“, erklärt Capt. Gerhard Brunner, stellvertretender Flugbetriebsleiter bei der ÖAMTC Tochter Helikopter Air Transport GmbH. „Die Christophorus-Piloten sind alle auf Night-Vision-Goggles geschult und verwenden diese auch jetzt schon bei Bedarf. So kann die Crew bei einem Einsatz länger am Einsatzort verbleiben. Auch wenn die Nacht hereinbricht, bedeutet das nicht, dass der Einsatzort fluchtartig verlassen werden muss. Feste Landeplätze kann jede Crew anfliegen. Aber bei Nacht einen nicht bekannten Außenlandeplatz anzufliegen, das bedarf eben einer besonderen Prüfung. Alle Piloten, welche in Krems-Gneixendorf Dienst machen, haben diese Prüfung zu absolvieren, da der dort stationierte C2 eben rund um die Uhr Notfalleinsätze fliegen muss.“ Brunner ergänzt: „Generell wünschen wir einen Funkkontakt mit dem Boden. Das wird von uns auch den Piloten so geschult. In den unterschiedlichen Bundesländern gibt es unterschiedliche Systeme. Dort wo TETRA vorhanden ist, können die Hubschrauber über die jeweilige Bezirks-BOS-Sprechgruppe (Vorgabe durch die HS führende Leitstelle) erreicht werden. Besonders freuen wir uns über Hinweise zu Gefahren am Boden. Dazu gehören neben Wrackteilen auch Hinweise über staubigen Untergrund. Wenn es möglich ist, kann hier die Feuerwehr aufspritzen, um das Aufwirbeln zu verhindern. Ansonsten ‚blasen‘ wir den Staub weg, bevor wir landen, damit es nicht zu einem ‚brownout‘ kommt.“

ALARMIERUNG Hubschrauberanforderung nur über Einsatzleitung und entsprechende Leitstelle! Kontakt: TETRA: BOS Austria oder BOS ‚Bezirk‘ / Flugfunk: 126,675 MHz bildeten Flughelfer (FLH) geschehen. „Im Österreichischen Bundesfeuerwehrverband sprechen wir von Feuerwehr Flugeinweisern und Feuerwehr Flughelfern. Der Flugeinweiser unterstützt den Feuerwehreinsatzleiter bei Ereignissen, bei denen die Feuerwehrflughelfer noch nicht zum Einsatz kommen. Speziell bei Einsätzen auf Verkehrswegen übernimmt der Einweiser die Koordination der Notarzt-Hubs c h r a u b e r “, erklärt BR Jörg Degenhar t im Gespräch mit

FLUGEINWEISER Wann braucht es einen Flugeinweiser? Bei Einsätzen der Feuerwehr mit Hubschrauber (Notarzt). Wo braucht es einen Flugeinweiser? Bei Einsätzen auf Verkehrsflächen und Nachtlandungen. Warum braucht es Flugeinweiser? Um eine sichere Landung eines Hubschraubers zu gewährleisten.

Feuerwehr Flugeinweiser vs. Feuerwehr Flughelfer Brunner spricht im Gespräch mit FEUERWEHR.AT den Kontakt mit der Crew an. Dies muss nicht durch einen ausge-

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HUBSCHRAUBEREINSATZ Nachtflugeinsätze der ÖAMTC-Hubschrauberflotte

Schulungsposter Zum Thema Hubschraubereinsatz ist in dieser Ausgabe ein Schulungsplakat beigelegt und online unter oebfv.sharepoint.com verfügbar.

Interview mit Reinhard Kraxner, Geschäftsführer des Christophorus Flugrettungsvereines geführt von Matthias Fischer (Brandaus)

Wie wird ein Notarzthubschrauber alarmiert? Der Hubschrauber kann nicht direkt vom Notrufmelder angefordert werden. Die Anforderung der Notarzthubschrauber erfolgt über den Notruf 144 und somit über die Einsatzleitzentralen des Österreichischen Roten Kreuzes bzw. in Wien über die Wiener Rettung sowie in Niederösterreich und Tirol über Landesleitstellen. Die Entscheidung, welches Rettungsmittel zum Einsatz kommt, trifft der Leitstellendisponent auf Basis der Schilderungen beim Notruf. Wann kommen „Night Vision Goggles“ zum Einsatz? Die auf Restlichtverstärkung basierenden Geräte bieten den Piloten eine bessere Orientierung bei Dunkelheit, insbesondere auch bei schlechten Wetterbedingungen. Das dargestellte Bild ist schwarzweiß und ermöglicht etwa das Erkennen von Geländeformen, Hindernissen, Wolkenformationen und ähnlichem. Die Brille unterstützt uns auch bei der Landeplatzauswahl. Hat sich durch die Nachtflugtauglichkeit des ÖAMTC etwas für die Feuerwehr geändert? Nein, wenn ein Notarzthubschrauber zu einem Unfall gerufen wird, läuft der Nachteinsatz genauso wie ein Tageinsatz ab. Der Flugret-

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organisiert und koordiniert den Einsatz der eingesetzten Luftfahrzeuge in Zusammenarbeit mit der Feuerwehreinsatzleitung.

Ausleuchten der Einsatzstelle bei Nachteinsätzen mit Luftfahrzeugen Was sowohl Capt. Brunner, als auch vielen anderen Piloten wichtig ist, ist das Verständnis für die Gefahren für den Hubschrauber und die Blendung der Crew. „Ein Waldbrand kann in der Nacht dennoch nicht bekämpft werden, da der Feuerschein den Piloten durch die Night-Vision-Goggles blenden würde. Genauso kann es sein, dass Blaulichter, Helmlampen oder Scheinwerfer blenden. Der Pilot wird sagen, welche Lichtquelle abzuschalten ist. Das ist keine Schikane, sondern notwendig, um starten oder landen zu können.“

ter ist der Erste, der bei der Landung aus- und beim Start der Letzte, der einsteigt. Er beobachtet das Umfeld des Hubschraubers und kommuniziert dabei mit dem Piloten. Ein direktes Be- bzw. Anleuchten des Hubschraubers ist bei Dunkelheit möglichst zu verhindern. Die Nachtsichtgeräte verhindern zwar ein Blenden, dennoch kann es zu erheblicher Sichtbeeinträchtigung des Piloten kommen. Grundsätzlich ist ein Ausleuchten des Landeplatzes immer gut. Wieviel kostet ein Notarzthubschrauber? Ein neuer EC 135 kostet komplett, sowohl mit technischer als auch medizinischer Ausrüstung, derzeit ca. fünf Millionen Euro pro Stück. Wie viele Einsätze fliegen die Christophorus-Hubschrauber pro Jahr? Pro Jahr werden rund 18.000 Einsätze im gesamten Bundesgebiet geflogen. Seit mittlerweile zehn Jahren lenkt Reinhard Kraxner als operativer Geschäftsführer des Christophorus Flugrettungsvereines die Geschicke der ÖAMTC-Luftrettung. Seit seiner frühesten Kindheit ist Kraxner mit der Fliegerei in Kontakt und noch heute, neben seiner Managementtätigkeit, hebt er als Einsatzpilot österreichweit ab.

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FEUERWEHR.AT. Der Flugeinweiser muss gewisse Regeln befolgen. So muss der Wind immer im Rücken des Einweisers sein und der Einweiser darf sich auch nicht dem Hubschrauber folgend drehen. Der Einweiser gibt auch Gefahren an der Landestelle über Funk bekannt und weißt den Hubschrauber unter Verwendung der korrekten Handzeichen ein. In der Nacht gibt der Pilot bekannt, ob und welche Beleuchtung am Einsatzort ausgeschaltet werden muss. So können zum Beispiel Blaulichter oder einzelne Scheinwerfer die Piloten durch die Nachtsichtgeräte immens blenden. Der Feuerwehr Flughelfer ist ein im Umgang mit Luftfahrzeugen ausgebildetes und speziell ausgerüstetes Feuerwehrmitglied. Aus diesen Reihen wird auch der sogenannte „Fliegerische Einsatzleiter“ berufen. Dieser unterstützt den Feuerwehreinsatzleiter,


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KATASTROPHENSCHUTZ

International

EU-KATASTROPHENSCHUTZÜBUNG MIT STARKER AT-BETEILIGUNG Im November 2017 fand in Kroatien die EU-Übung SVAROG 2017 statt. Das Ziel dieses Trainings mit der Annahme von großflächigen Waldbränden war, das Zusammenspiel der Einsatzkonzepte und die Zusammenarbeit der teilnehmenden Nationen zu testen. Zusätzlich sollte die gemeinsame Entscheidungsfindung im Rahmen der Prozeduren des EU-ZivilschutzMechanismus in Echtzeit geübt werden. Österreich war mit Beteiligten aus den Reihen der Feuerwehr und des BM.I bei dem Training vertreten. Redaktion

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(Ronny Baier und Christian Mayer) vertreten, mit Richard Feischl in der Rolle eines zivilen EU-Experten nahm ein Niederösterreicher die Aufgabe des European Union Civil Protection Teamleaders ein. Seitens des Österreichischen Innenministeriums waren Christian Krol als EXCON-Member (Exercise Control) und Robert Stocker als Beobachter tätig. Zu den tatsächlichen Übungsaufgaben, die im Planspiel abgearbeitet werden mussten, gehörten die Evakuierung von 80 Personen aus einer Siedlung inkl. Verteidigung einer Brandbekämpfungslinie sowie weitere Einsätze im Bereich der Waldbrandbekämpfung.

Fotos: NÖLFV, A. Herndler, M. Halwachs

Österreichische Experten bei der EU-Übung SVAROG 2017 in Kroatien.

ie Übung SVAROG 2017 wurde schon im Laufe des Jahres mit mehreren Events vorbereitet: Bereits im Frühjahr 2017 fanden Workshops statt, weitere zwei folgten im September und Oktober. Im November ging dann die „Modules Table-Top Exercise“ über die Bühne, also das Planspiel mit den EU-Modulen, bei denen nur die Führungsebene beübt wurde. Dabei ging es um die tatsächliche Entsendung der Teamleader unter Einhaltung des gesamten EU-Zivilschutzmechanismus in das Bestimmungsland. Aus Österreich waren unter anderem Waldbrandbekämpfungsmodule aus Niederösterreich (Peter Zach und Andreas Herndler) und Salzburg

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KATASTROPHENSCHUTZ International

Neues Einsatzleitsystem NICS Zum Einsatz kam dabei auch erstmals das neue, aus den USA stammende, Einsatzleitsystem NICS (Next-generation Incident Command System), das vom Massachusetts Institute of Technology in Zusammenarbeit mit dem California Department of Forestry and Fire Protection entwickelt wurde. Diese internetbasierte Plattform für Windows, Android & iOS bietet eine interaktive Möglichkeit der Online-Zusammenarbeit in der Gefahrenabwehr. Dabei können verschiedene Einsatzorganisationen kooperieren, die Ressourcen verwalten und Strategien entwickeln. In der Kartenansicht werden Einheiten platziert, Schadensszenarien dargestellt und Vorhersagen skizziert.

NICS im Übungseinsatz: Ressourcen und Einsatzszenarien werden digital erfasst.

Pinkafelder Feuerwehrmann beim Environmental Emergencies Training der UN Vorbereitung für Katastropheneinsatz: Ende 2017 luden die United Nations zum „Environment and Emergencies Training Course” nach Slowenien. 24 Experten aus dem Umweltbereich haben daran teilgenommen. Auch ein burgenländischer Feuerwehrmann war dabei. Redaktion

Fotos: NÖLFV, A. Herndler, M. Halwachs

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as Training hat Experten aus dem Umweltbereich und Katastrophenmanager darauf vorbereitet, im Katastrophenfall weltweit als Umweltexperten eingesetzt werden zu können. Als erster Österreicher konnte der Pinkafelder Abschnittsfeuerwehrkommandant Dr. Michael Halwachs teilnehmen. Seit fast einem Jahrzehnt ist Michael Halwachs im Bereich des internationalen Zivil- und Katastrophenschutzes tätig. „Aus- und Weiterbildungen in diesem Bereich bilden eine wesentliche Grundlage, um auf die immer komplexeren Bedrohungslagen rechtzeitig und richtig reagieren zu können. Der Erfahrungsaustausch auf internationaler Ebene und gemeinsame Übungen leisten einen erheblichen Beitrag, um bei Katastrophen bzw. Großschadensereignissen bestmöglich vorbereitet zu sein, so Michael Halwachs.“ Organisiert wurde die Schulung mit Hilfe finanzieller Mittel der Abteilung für Zivilschutz und Humanitarian Aid Operations (ECHO) der Europäischen Kommission – in Form einer Partnerschaft zwischen ECHO, dem slowenischen Zivilschutz sowie UN Environment und OCHA (United Nations Office for the Coordi-

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Michael Halwachs (links) mit internationalen Kollegen. nation of Humanitarian Affairs). Das Feedback der Teilnehmer fiel durchwegs positiv aus: 91% erklärten sich bereit, im Ernstfall als Umweltexperten entsandt zu werden. Besonders begeistert zeigten sie sich vom Environmental Assessment Tool und den Disaster Waste Management Guidelines, die in einer Simulationsübung des slowenischen Zivilschutzes zum Einsatz kamen.

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Explosion in Baumgarten an der March

Brandbekämpfung an der Außenanlage

Brandübergriff auf umliegende Gebäude

Fotos: BRANDAUS M. Fischer & A. Nittner

Der Feuerball war noch aus großer Entfernung sichtbar

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Explosion in Baumgarten an der March

EXPLOSION IN DER ERDGASSTATION BAUMGARTEN AN DER MARCH Baumgarten an der March – So versteckt die riesige Gasstation inmitten landwirtschaftlich genutzter Felder bei Baumgarten an der March in Niederösterreich normalerweise auch ist: An einem Dienstagvormittag war der Ort sogar von höher gelegenen Plätzen im gut 35 Kilometer entfernten Wien zu identifizieren. Denn der mächtige Feuerball und später die Rauchsäule über der Gasstation waren nach einer Explosion am 12. Dezember 2017 gegen 8.50 Uhr und dem nachfolgenden Brand weithin sichtbar. Alexander Nittner (Brandaus)

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Fotos: BRANDAUS M. Fischer & A. Nittner

ie Explosion in der Gemeinde Weiden an der March im Bezirk Gänserndorf forderte leider ein Todesopfer. Ein Schwerverletzter wurde in das Wiener Allgemeine Krankenhaus geflogen, konnte aber, laut Rotem Kreuz, bereits am Nachmittag in häusliche Pflege entlassen werden. Weitere 20 Verletzte wurden in den umliegenden Kliniken untergebracht.

60 Personen auf Firmenareal Insgesamt waren laut Andreas Rinofner, Sprecher von Gas Connect Austria, zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 60 Personen auf dem Gelände. Das Areal und der Ort Baumgarten mit rund 200 Einwohnern wurden weiträumig abgeriegelt. Der Schock saß tief, die Gemeinde ließ auch das nahegelegene Lebenshilfezentrum aus Sicherheitsgründen evakuieren. Die Bewohner konnten aber wenige Stunden später wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren. Im Ort selbst, etwa drei Kilometer Luftlinie entfernt, gab es keine Verletzten zu beklagen. Um 15 Uhr teilte die Gas Connect Austria gegenüber den Medien mit, dass die zahlreichen Brände, ausgelöst durch die enorme Hitzewelle der Explosion, gelöscht seien. Enorme Hitzeentwicklung Von den Folgen der Explosion und der enormen Hitzeentwicklung, durch die auch Autos außerhalb des Areales schwer beschädigt wurden, sei laut Gas

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Connect Austria eine etwa 100 mal 100 Meter große Fläche betroffen. Hier fanden zuvor Bautätigkeiten statt, am Montag pausierten diese – „zum Glück“, wie Geschäftsführer Stefan Wagenhofer ausführte. „Brandermittler des Landeskriminalamts Niederösterreich nahmen sofort nach der Freigabe des Unfallorts ihre Arbeit auf “, teilte Polizeisprecher Heinz Holub mit. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) geht jedenfalls von einem technischen Gebrechen in der Gasstation aus. „Es gibt derzeit keinerlei Hinweise auf einen intentionalen Angriff oder eine anderweitige Tathandlung“, hieß es in einer Aussendung. Es sei mit hoher Wahrscheinlichkeit von keinem „möglichen terroristischen Hintergrund auszugehen“, teilte das Referat „Schutz kritischer Infrastrukturen und Cyber-Security“ mit. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner traf am Nachmittag am Unglücksort ein und sprach von einer „dramatischen Situation“. Insgesamt standen 26 Feuerwehren mit 271 Personen sowie 40 Mitarbeiter des Roten Kreuzes im Einsatz. Dazu kamen vier Notärzte und drei weitere Mediziner, sowie zwei Teams der Christophorus Notarzthubschrauberflotte.

Wichtiger Gasknotenpunkt Der Gasknotenpunkt Baumgarten ist Österreichs größte Erdgas-Übernahmestation und zählt zu einer der bedeutendsten Drehscheiben für die europäische Erdgasversorgung. So läuft etwa ein Drittel der

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Fotos: BRANDAUS M. Fischer & A. Nittner

Explosion in Baumgarten an der March

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UNIVERSITÄT WIEN STELLT VOR OeRISK - Universitätslehrgang „Risikoprävention und Katastrophenmanagement“ (MSc)

KATASTROPHEN MANAGEN Der Universitätslehrgang „Risikoprävention und Katastrophenmanagement (OeRISK)“ wurde 2015 vom Postgraduate Center der Universität Wien unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Dr. Thomas Glade in Kooperation mit dem Bundesministerium für Inneres ins Leben gerufen. Der Universitätslehrgang wird vom ÖBFV, BMNT, BMWFW, BMLV, der BOKU und der ZAMG unterstützt. tausch entsteht ein breites soziales Netzwerk. Die TeilnehmerInnen schließen nach vier Semestern mit dem akademischen Titel „Master of Science“ an der Universität Wien das berufsbegleitende Studium ab. Die ersten AbsolventInnen wurden im Dezember 2017 verabschiedet. „Für mich war es eine inhaltliche Punktlandung, genau am Puls der Zeit. Das Studium hat mir viele neue Einblicke in die Naturgefahren und das Katastrophenmanagement per se gebracht, sowie zahlreiche neue Freunde und künftige Wegbegleiter - ein tolles Netzwerk“, resümiert Absolvent Philipp Wiatschka.

Werbung Foto: P. Wiatschka

Fotos: BRANDAUS M. Fischer & A. Nittner

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eben wissenschaftlichen Konzepten und Theorien werden praktische Übungen im Studium eingebunden, um eine grundlegende Anwendungskompetenz zu vermitteln. Risikoprävention und Katastrophenmanagement werden aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: Den TeilnehmerInnen wird ein rechtlicher, soziologischer, technologischer und ökonomischer Blick vermittelt. FachexpertInnen aus ganz Österreich und Deutschland setzen die Inhalte in nationalen und internationalen Kontext und fördern damit den Blick über den „eigenen Tellerrand“. Dadurch bleibt die Diskussion spannend und durch den Aus-

BILDUNG & SOZIALES GESUNDHEIT & NATURWISSENSCHAFTEN INTERNATIONALES & WIRTSCHAFT KOMMUNIKATION & MEDIEN RECHT

Risikoprävention und Katastrophenmanagement MASTER OF SCIENCE (MSc)

Short Facts Abschluss

MSc – Master of Science

Dauer

4 Semester (berufsbegleitend)

Umfang

90 ECTS

Sprache

Deutsch

Kosten

€ 9.980,–

Start

jährlich im Oktober

Bewerbungsfrist

jährlich im Mai

WISSENSCHAFTLICHE LEHRGANGSLEITUNG Univ.-Prof. Dr Thomas GLADE

Nächster Infoabend am 8. März Jetzt anmelden! Begehung des Gschliefgrabens im Rahmen der OeRISK-Exkursion 2017. (v.l.n.r.: H. Weidinger, Th. Glade, W. Gasperl)

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In Kooperation mit

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Explosion in Baumgarten an der March

für Westeuropa bestimmten Exportmenge aus Russland über diesen Hub. Nach dem Unglück wurde die Anlage in Baumgarten heruntergefahren. Die Systeme der Trans-Austria-Gasleitung Richtung Italien, der West-Austria-Gasleitung nach Deutschland und der Hungaria-Austria-Gasleitung nach Ungarn gingen jedoch noch am selben Tag wieder in Betrieb. Italien hatte zuvor aufgrund des Vorfalls vorsorglich den Notstand bei der Energieversorgung ausgerufen.

Fotos: BRANDAUS M. Fischer & A. Nittner

Bezirksfeuerwehrkommandant Georg Schicker „Mein Dank gilt all meinen Kameraden, die unverzüglich nach der Alarmierung zum Einsatzort ausgerückt sind. Im Vorfeld gab es ein paar Unstimmigkeiten, die vorerst von einem Wohnhausbrand ausgingen. Doch noch während der Anfahrt zum

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Fotos: FF Gols

LBD Dietmar Fahrafellner (roter Helm) und Bezirksfeuerwehrkommandant von Gänserndorf Georg Schicker an der Einsatzstelle.

Unglücksort stand fest, dass es sich um die Erdgasübernahmestation Baumgarten handeln musste. Die Zusammenarbeit der insgesamt 26 Feuerwehren mit 271 Feuerwehrmitgliedern sowie all den anderen Hilfs- und Einsatzorganisationen klappte bei dieser Ausnahmesituation von Anfang an recht gut. Hilfreich war auch die rasche Luftunterstützung der Flugpolizei, die ständig Luftaufnahmen in die Einsatzleitung übermittelte. So konnte relativ schnell das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe eingeschätzt und lokalisiert werden. Während des Einsatzes gingen 42 Atemschutztrupps gegen die zahlreichen Brände am Gelände, größtenteils mittels Schaumangriff, vor. So konnte Brandstelle um Brandstelle schnell und sicher gelöscht werden. Dennoch, und das zeigen gerade die Gespräche nach Beendigung des umfangreichen Einsatzes, sind gemeinsame, einsatzorganisationsübergreifende Sicherheitskonzepte dringend notwendig. Das fängt beispielsweise bereits mit der Löschwasserversorgung an. Wir können nur schnell und effizient helfen, wenn uns die dafür notwendigen Mittel zur Verfügung, eine entsprechende Aus- und Weiterbildung der Einsatzkräfte und eine immer wiederkehrende Übungsmöglichkeit an Objekten, wie der Erdgasübernahmestation, gestellt werden. Diesbezüglich finden in den kommenden Tagen und Wochen noch einige Evaluierungsgespräche, auch mit der Gas Connect Austria, statt. Sobald diese Gespräche abgeschlossen sind, ist es mir ein Anliegen, über die Ergebnisse zu berichten.“


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Brand eines Windrades in Gols

WINDRAD ABGEBRANNT „Brennendes Windrad“ lautete der Alarmtext, den die FF Gols am Nachmittag des 19.12.2017 erhielt: Im Maschinenhaus einer Windenergieanlage kam es zu einem folgeschweren Brand, der zwei Schwerverletzte forderte. Peter Kroiss

Fotos: FF Gols

Fotos: BRANDAUS M. Fischer & A. Nittner

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er Windpark Gols war einer der ersten Windparks im Nordburgenland und wurde im Jahr 2003 erbaut. Mittlerweile befinden sich über 200 Windenergieanlagen (umgangssprachlich „Windräder“) in 17 Windparks im weitläufigen Bereich zwischen Potzneusiedl/ Kittsee und Andau, wodurch das Nordburgenland mittlerweile zum größten Windenergieproduzent in Österreich geworden ist. Bei den Windrädern selbst handelt es sich um verschiedene Typen von unterschiedlichen Herstellern, die Windräder liefern je nach Type eine Leistung von 2 bis 7,5 MW. Die Windräder bestehen aus einem Rotor mit den markanten Rotorblättern, einem Maschinenhaus und dem Turm. Im Maschinenhaus (auch Gondel genannt), welches sich je nach Windradtyp im Schnitt AUF zwischen 100 und 135 m Höhe befindet, sind unter anderem die Hauptwelle, das Getriebe, der Generator und der Transformator verbaut. Es bildet somit das Herzstück der Windenergieanlage. Damit die Anlage „rund“ läuft, befinden sich im Maschinenhaus diverse Betriebsmittel wie z.B. Hydraulik- und Getriebeöl sowie Fette und Schmierstoffe. Der Turm ist je nach Typ entweder aus Stahlbeton, in Stahlrohrkonstruktion oder aus beidem hergestellt und steht auf einem massiven Betonfundament. Neben dem Turm am Boden befindet sich im Eingangsbereich meist ein Schaltschrank, wo die Windenergieanlage an das Stromnetz angeschlossen wird. Je nach Alter der Windkraftanlage befinden sich diverse Sicherheitseinrichtungen in der Anlage, bei neueren Anlagen sind beispielweise interne Brandmeldeanlagen mit automatischer Abschaltung der elektrischen Komponenten verbaut. Automatische Löschsysteme sind aus

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Kostengründen weltweit nur selten zu finden. Damit die Windräder optimal funktionieren, sind mehrmals pro Jahr Service- oder Wartungstätigkeiten notwendig. Dazu fährt ein Team aus drei Mitarbeitern zu den betreffenden Windrädern und erledigt die Aufgaben vor Ort. Der Aufstieg ins Maschinenhaus erfolgt über eine im Inneren des Turms befindliche Leiter, zum Schutz der Mitarbeiter ist eine Absturzsicherung entlang der Leiter sowie im Maschinenhaus vorhanden. Im Falle eines Notfalls kann das Maschinenhaus im Inneren über die Leiter als auch von außen mittels Abseilen verlassen werden. Dazu sind spezielle Abseilgeräte als persönliche Ausrüstung vorhanden. Jeder einzelne Mitarbeiter muss zudem jährlich eine Schulung zum Thema Abseiltechnik und auch Selbst- und Fremdrettung absolvieren, damit der Turm überhaupt bestiegen werden darf.

Einsatzablauf Beim betroffenen Windrad handelte es sich um ein älteres Exemplar, das Windrad selbst hatte eine Nabenhöhe (Höhe Maschinenhaus) von 117m. Im Maschinenhaus befanden sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs rund 1500 Liter Öle und rund 27kg Fette. Aus bislang unbekannter Ursache kam es zu einem Brand im Maschinenhaus, der sich sehr schnell ausbreitete und das gesamte Maschinenhaus erfasste. Zwei Mitarbeiter befanden sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs im Maschinenhaus und waren mit Servicearbeiten beschäftigt. Durch den Brand wurden beide Mitarbeiter schwer verletzt, unter anderem durch Verbrennungen am Oberkörper sowie durch die eingeatmeten Rauchgase. Jedoch konnten sich beide Mitar-

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Brand eines Windrades in Gols

Aufgaben der Feuerwehr bei brennenden Windenergieanlagen Die Möglichkeiten der Feuerwehr bei brennenden Windenergieanlagen sind baubedingt sehr beschränkt. Kleinbrände im Schaltschrank auf Bodenniveau können aufgrund der Gefahr eines Lichtbogenüberschlags erst nach Freischaltung durch einen Techniker des Energiebetreibers bzw. der Wartungsfirma gelöscht werden. Bei einem Brand im Maschinenhaus ist es aus feuerwehrtechnischer Sicht nicht möglich, eine Brandbekämpfung oder eine Menschenrettung durchzuführen. Die Gefahr, dass Feuerwehrkräfte durch herabfallende Teile getroffen wer-

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den ist viel zu groß. Es bleibt der Feuerwehr daher nur die Möglichkeit, sich in sicherer Entfernung (ca. 200-300m) aufzuhalten und bei eventuell verunfallten, jedoch geretteten Personen Erste Hilfe zu leisten. Besonders wichtig ist es auf eventuell geparkte Fahrzeuge im Nahbereich (500-700m) des betroffenen Windrades zu achten, da die eingesetzten Techniker ausschließlich mittels PKW die einzelnen Windräder anfahren und (wie bei diesem Einsatz ersichtlich) im Schock verständlicherweise eventuell viel weitere Strecken zur Eigensicherung zurücklegen als unbedingt erforderlich. Um die lebensnotwendige Erste Hilfe nicht noch weiter zu verzögern, hat diese Maßnahme neben der Eigensicherung die höchste Priorität für die Feuerwehr! Enorm wichtig für den anfahrenden Rettungsdienst ist auch die genaue Örtlichkeit der verletzten Personen, diese muss daher von den erstankommenden Kräften rasch bekannt gegeben werden. Sollten durch das ursprüngliche Brandereignis Sekundärbrande (Flurbrand etc.) entstehen, sind diese aus sicherer Entfernung abzulöschen.

Fazit Aufgrund der hohen Anzahl an Windrädern im Nordburgenland können solche Brandereignisse öfters auftreten, alleine für die Feuerwehr Gols war es bereits der zweite Vollbrand solch einer Anlage innerhalb von fünf Jahren. In den vergangenen Jahren stiegen jedoch auch die Sicherheitsanforderungen an neu gebaute Windräder, so müssen im Burgenland beispielweise neu gebaute Windräder bereits mit einer internen Brandmeldeanlage ausgestattet sein. Eine Menschenrettung ist nur mittels Selbstrettung durch das vor Ort eingesetzte Personal möglich, daher werden die Mitarbeiter der betroffenen Firmen jährlich auf genau diese Szenarien geschult. Die Möglichkeit, dass sich verletzte Personen aus dem Gefahrenbereich begeben und von der erstankommenden Feuerwehr eventuell sogar nur als „Passanten“ wahrgenommen werden ist vorhanden, daher muss die Erkundung des Einsatzleiters auch auf die nähere Umgebung ausgeweitet werden.

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Fotos: FEUERWEHR.AT | R. Berger

beiter wie durch ein Wunder noch selbst über die Leiter im Inneren des Turmes retten, bevor das Maschinenhaus in Vollbrand stand und brennende Teile herabstürzten. Die Erstalarmierung über die Landessicherheitszentrale Burgenland erfolgte durch einen Spaziergänger, welcher die schwarze Rauchsäule beim Windrad bemerkte. Daraufhin wurde laut Alarmplan die Ortsfeuerwehr Gols alarmiert, welche unverzüglich mit dem KDOF, RLFA 3000, LFB, GTLFA 10000 und einem MTF ausrückte. Nach rund fünf Minuten wurde von der Betreiberfirma an die LSZ mitgeteilt, dass sich zwei verletzte Personen aus dem Windrad befreien konnten, woraufhin der Rettungsdienst ebenfalls alarmiert wurde. Beim Eintreffen der Feuerwehr Gols stand das Maschinenhaus in Vollbrand, die beiden schwer verletzten Personen waren bereits auf Bodenniveau und konnten sich mit dem Firmenauto in sichere Entfernung begeben. Die beiden Verletzten wurden anschließend von anwesenden Arbeitskollegen zwei Windräder weiter betreut. Daher wurde die betroffene Umgebung abgesichert, in weiterer Folge wurde der kurz darauf eingetroffene Rettungsdienst beim Abtransport unterstützt. Beide Personen wurden mittels Rettungshubschrauber in Krankenhäuser nach Wien bzw. Graz geflogen. Der Brand selbst wurde nicht gelöscht, es wurde lediglich eine Brandwache abgehalten. Die beiden verletzten Personen wurden nach intensivmedizinischer Betreuung glücklicherweise nach mehreren Wochen aus dem Krankenhaus wieder entlassen.


ÖBFV-NEWS

Neues aus dem ÖBFV und den Landesfeuerwehrverbänden

Immer wieder tauchen Meldungen über Lösch-Bälle oder ähnliche Dinge auf, die man in einen Brandherd werfen oder in einer Halterung über einem brandgefährdeten Bereich anbringen kann. Diese Gegenstände versprechen einen Löscherfolg, wird durch den Brand der integrierte pyrotechnische Auslöser aktiviert und das Löschmittel so „effizient“ verteilt. Tatsächlich haben Tests gezeigt, dass die „Detonation“ des „Löschsatzes“ gefährlich und der Löscheffekt kaum nachvollziehbar ist. Markus Jauk und Richard Berger

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u allererst muss erwähnt werden, dass man durch den pyrotechnischen Zündsatz bei diesen Löschgeräten davon ausgehen muss, dass es zu einer heftigen Auslösung kommt: Es gibt eine kleine Sprengung. Diese „Löschgeräte“ sind entweder mit Pulver oder mit einem fluorhaltigen Löschmittel befüllt. Die Kombination aus diesen Fakten erübrigt ein näheres Eingehen auf die Verwendbarkeit. Durch das Pyrotechnikgesetz ist der Umgang mit diesen „Löschgeräten“ nicht eindeutig freigegeben. Auch fehlt die entsprechende Schulung im Umgang, wenn diese über das Internet gekauft werden.

kann man gezielt das richtige Löschmittel einsetzen, man kann das Löschmittel entsprechend des Brandfortschrittes dosiert abgeben und man wird nicht der zusätzlichen Gefahr des pyrotechnischen Auslösers ausgesetzt. Das Sachgebiet 3.7 - Löschmittel und Löschverfahren - empfiehlt deshalb die Konzentration auf die vorhandenen Handfeuerlöscher.

Symbolfoto

LÖSCHMITTEL MIT PYROTECHNISCHEM AUSLÖSER Bei einem Löschversuch wurde ein pyrotechnisch zündender und mit Löschpulver gefüllter Ball in einen Pkw geworfen – so wie es der Importeur (der anwesend war) empfiehlt. Der Löscherfolg war gleich Null. Das Fahrzeug wurde mit einem Handfeuerlöscher abgelöscht.

Löscherfolg blieb aus Facebook- und YouTube-Videos versprechen tolle Ergebnisse. Bei einem Test durch die Firma Jamal (in Kooperation mit der TÜV-Austria-Akademie) und unter Überwachung durch die Feuerwehr Ebenfurth konnte lediglich ein Adventkranz gelöscht werden. Fahler Beigeschmack: Die Kerzen wurden durch die Detonation des „Löschgerätes“ zu Geschoßen und weggeschleudert. Sie verfehlten den anwesenden Redakteur von FEUERWEHR.AT um Haaresbreite. Ansonsten konnte kein Szenario durch den Ball gelöscht werden, der (mit Löschpulver gefüllt) bei diesem Test verwendet wurde. Handfeuerlöscher sind und bleiben erste Wahl Handfeuerlöscher sind – nach wie vor – das Mittel der Wahl bei der ersten Löschhilfe. Mit diesen genormten und überprüften Handfeuerlöschern

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TÜV AUSTRIA BRANDSCHUTZTAG 2018

Auch im Brandschutz gilt: „Vorbeugen ist besser als Heilen.“ Damit der Fehlerteufel nicht zum Feuerteufel wird, muss das Risiko Brandgefahr minimiert werden. Eine Veranstaltung der TÜV AUSTRIA Akademie erklärt, wie es geht und bringt nebenbei noch Sachen zum Lachen. Christine van den Berg und Nina Munk

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er mittlerweile zum 18. Mal stattfindende TÜV AUSTRIA Brandschutztag ist Fixtermin im Kalender von Brandschutzverantwortlichen und widmet sich aktuellen Themen bis hin zu zukünftigen Entwicklungen. Der Expertentag findet am 13.03.2018 in der Pyramide Vösendorf statt und ist beliebter Branchentreffpunkt, der auch gerne zum Netzwerken genutzt wird.

Feuersichere Inhalte. Sattelfeste Experten. Das Brandverhalten von Fassadenelementen, Brand-

schutz in Lüftungs- und Klimaanlagen, Brandschutz bei Maschinen – das sind nur einige der interessanten Themen am diesjährigen TÜV AUSTRIA Brandschutztag. Die Teilnehmer/innen erfahren auch, wie man dem Fehlerteufel mittels Thermografie als bildgebendes Verfahren zur Anzeige von Oberflächentemperaturen auf die Spur kommt. Ein eigener Vortrag wird Aufzüge im Brandfall und vorbeugende Maßnahmen behandeln, beispielsweise Rauchmelder oder Nottasten. Damit der Feuerteufel erst gar keine Chance bekommt, hilft ein Überblick über alle

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DEM FEHLERTEUFEL AUF DER SPUR: BRANDSCHUTZTAG 2018

Foto: shutterstock, Volker Weihbold & FEUERWEHR.AT | R. Berger

Neues aus dem Brandschutz & der Arbeitssicherheit

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TÜV AUSTRIA BRANDSCHUTZTAG 2018 Neues aus dem Brandschutz & der Arbeitssicherheit

relevanten Gesetze, Normen und Richtlinien. Neben den „TRVB-News“ (Technische Richtlinien Vorbeugender Brandschutz) erhalten die Schlüsselkräfte des Brandschutzes eine Zusammenfassung über die für sie geltenden Regelwerke. Die Vortragenden sind Experten wie DI Günther Weinzierl, SV Ing. Andreas Fragner, Ing. Leopold Ballek oder Erwin Gütl, die Unternehmen dahinter beispielsweise TÜV AUSTRIA Group, SCHORN Automation GmbH oder METEG GmbH.

Feurige Pointen. Kabarettist Klaus Eckel wird das Ensemble der Koryphäen komplettieren – er wird mit seiner amüsanten Show-Einlage die Bauchmuskeln des Publikums zum Brennen bringen. Der aus TV (z.B. Quatsch Comedy Club) und Bühne bekannte Humoranbieter wird einen Auszug aus seinem aktuellen Programm „Zuerst die gute Nachricht“ zum Besten geben: Feuersichere Pointen sorgen garantiert für Erheiterung!

Jetzt anmelden unter www.tuv-akademie.at/brandschutztag-2018 und Frühbucherbonus in Höhe von 10% bis 31.01.2018 sichern. Am 24.10.2018 findet der TÜV AUSTRIA Brandschutztag auch in Salzburg statt!

SAVE THE DATE: TÜV AUSTRIA Brandschutztag 2018 Vösendorf: 13.03.2018 Salzburg: 24.10.2018

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Brandschutz in Lüftungs- und Klimaanlagen

Aufzüge im Brandfall

Brandschutz bei Maschinen

Ausbildung zur Sicherheitsvertrauensperson Gänserndorf: 12.-14.02.2018 Graz: 05.-07.03.2018 Brunn/Geb.: 07.-09.03.2018

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