FEUERWEHR.AT 2017/07-08

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Das offizielle Magazin des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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Flughafenfeuerwehr

Neues von den AirportFeuerwehren Wien und Salzburg – ab Seite 18.

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Das offizielle Magazin des Österreichische

n Bundesfeuerwehrverbandes

12/2016

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feuerwehr schützt kulturgüter, ab Seite 28 2017: spenden neu

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n Bundesfeuerwehrverbandes

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Das offizielle Magazin des Österreichische

n Bundesfeuerwehrverbandes

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Spenden müssen ab 2017 aufgezeichnet und ab 2018 gemeldet werden – ab Seite 8.

Das offizielle Magazin des Österreichische

atemschutz

Transport von Atemluftflaschen: neues Infoblatt des ÖBFV – ab Seite 16.

Retouren an ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 16Z040656 S

übung im tunnel

Niederösterreich: Detailbericht zur Übung im Wienerwaldtunnel – ab Seite 34.

#VILLACHonFIRE

villach wird 2017 zur feuerwehrhauptstadt, Seite 2017: spenden neu

Neues zur Spendenregelung, Anleitung und Pflichten – ab Seite 6.

blackout

Österreichische Post AG SP 16Z040656 S Retouren an ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220

Wien

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Praktische Kontrolle, ob die eigene Feuerwehr für ein Blackout gerüstet ist – ab Seite 28.

Brandschutz

Der Brandschutzbeauftragte als Schnittstelle zur Feuerwehr – ab Seite 40.

GROSSEINSATZ

bei brand einer Lagerhal le im Burgenland, Seite 32 WELTREKORD

Feuerwehrmann läuft 100 km in Schutzkleidung und mit ATSGerät – ab Seite 12.

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in Elektro-Fahrzeugen (Seite 16) und in stationären Anlagen (Seite 20).

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Wien

Brandschutz

Löschmittelbedarf: Was sind die Aufgaben der Feuerwehr? Ab Seite 37.

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INHALT & EDITORIAL

Aus dem ÖBFV

Danke Villach!

J

ahrelang haben sich tausende Menschen auf #villachonfire vorbereitet, geplant und sich ins Zeug gelegt. Rasend schnell ist die Zeit vergangen, diese unvergleichliche Veranstaltung, die neue Maßstäbe gesetzt hat, liegt nun bereits hinter uns. Österreich war ein guter Gastgeber und hat dem internationalen Publikum gezeigt, wozu unsere Feuerwehren – neben dem täglichen Einsatzaufkommen – im Stande sind. Ein herzliches Dankeschön allen freiwilligen und hauptamtlichen Helfern, die so maßgeblich zum Gelingen dieser Woche beigetragen haben. Durch euer Engagement werden diese Bewerbe vielen Menschen noch lange in schöner und lebhafter Erinnerung bleiben. Die österreichischen Feuerwehren und vor allem das Land Kärnten mit der Stadt Villach haben eindrucksvoll bewiesen, dass Gastfreundschaft, Kompetenz, Professionalität und Offenheit innerhalb der Feuerwehr zu finden sind. Die hervorragende Stimmung und das kameradschaftliche Miteinander werden auch mir persönlich noch lange im Kopf bleiben. Allen Bewerbsgruppen gratuliere ich herzlich zu den tadellosen Leistungen. Unsere Wettkämpfer spielen international ganz vorne mit und konnten beachtliche Erfolge feiern. Auch das spricht für unser ehrenamtliches Feuerwehrsystem, auf das ich nach dieser Woche in Villach besonders stolz bin. Euer Albert Kern Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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Juli / August 2017 ÖBFV-News

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Megatrends: Meilenstein nach ÖBFV-Führungsseminaren

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Neues zu Hepatitisschutzimpfung

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Was kann KATWARN?

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Geschichte der Bundesfeuerwehrtage

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Einsatz am Flughafen Salzburg

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Neue Panther für Flughafen Wien

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#VillachOnFire: Das war VILLACH 2017

ab 22

Prüffristen für Geräte

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Feuerwehrschlüsselsafe

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IMPRESSUM: Medieninhaber: ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien, GF: Andreas Rieger, FN441767h, Herausgeber: Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Voitgasse 4, 1220 Wien, Hersteller DONAU FORUM DRUCK Ges.m.b.H., 1230 Wien, Redaktion & Medienkooperationen: Ing. Richard Berger, BA, richard.berger@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 34, Redaktion & Marketing: Mathias Seyfert, BA, m.seyfert@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 33, Abonnements: Jahrespreis (10 Hefte, versandkostenfrei) im Inland: € 27,- , EU: zuzüglich Versandkosten von € 36,- (insgesamt € 63,-). Jahres-Abos verlängern sich automatisch zum jeweils gültigen Jahresbezugspreis. Abos können jeweils 30 Tage vor Ende des Bezugsjahres schriftlich (per Post oder eMail) gekündigt werden. Online-Bestellung www.feuerwehr.at, Coverfoto: H. Kollinger

CANON ist offizieller Ausstatter von FEUERWEHR.AT

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Für Freiwillige Feuerwehren mit ihren ehrenamtlichen Mitgliedern gelten – zum Unterschied von den Berufsfeuerwehren – die Arbeitnehmerbzw. Bedienstetenschutzgesetze des Bundes und der Länder nicht. Allerdings ist auch für Freiwillige Feuerwehren ein sorgsamer und sicherer Umgang mit Geräten wichtig.

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Das war #VillachOnFire

Aus der Redaktion

DANKE PR-TEAM

Einsatzbericht

Panther für VIE

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Mit facebook.com/feuerwehr haben wir live von den internationalen Feuerwehrbewerben in Villach berichtet und damit eine unglaubliche Reichweite von 2,15 Millionen Menschen erzielt. Ein riesiges DANKE geht an das gesamte PR Team, welches unzählige Stunden leistete, um in Rekordzeit Fotos online stellen zu können und die Reichweite überhaupt erst möglich machte. Euer Redaktionsteam

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Ist der Schlüssel safe? 38

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KATWARN

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Das ÖBFV-MAGAZIN

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ÖBFV-NEWS

Präsidialsitzung

LETZTE SITZUNG IN DER 17. FUNKTIONSPERIODE DES ÖBFV An den ersten beiden Tagen im Juni 2017 tagte das Präsidium des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes in der Bundeshauptstadt Wien. Andreas Rieger

I Landesfeuerwehrkommandanten bei der Präsidialsitzung in Wien.

n der Hauptfeuerwache der Berufsfeuerwehr Wien wurden unter anderem die Organisation der Umsetzung der Hepatitis-Impfung und die Finanzierung besprochen. Nach der Umfrage durch die Landesfeuerwehrverbände wurde der Bedarf eruiert. Nun gilt es, die Vorgehensweise in der Beschaffung festzulegen, um den einzelnen Feuerwehrmitgliedern die notwendige Impfung beziehungsweise Auffrischung unkompliziert und so kostenschonend

Den Feuerwehrfunktionären wurde weiters ein Einblick durch Raphael Koller, Mitarbeiter im Generalsekretariat des ÖBFV, in die Neuerungen und Prozesse sowie in aktuelle Themen im Bereich des Katastrophenschutzes gegeben.

Funktionsperiode endet im September 2017 Nachdem dies die letzte Sitzung dieses Gremiums in der aktuellen Funktionsperiode war, wurde auch die Tagesordnung des Bundesfeuerwehrtages festgelegt und die Veranstaltung am 15. und 16. September 2017 geplant und finalisiert. Scheinbar „offizielle“ Smartphone-Apps Im Laufe der letzten Monate sind eine Vielzahl an Smartphone-Applikationen auf den Markt geströmt, die mit der Verwendung des Korpsabzeichens der Feuerwehr einen offiziellen Charakter erwecken. Der Nutzen vieler dieser Entwicklungen ist unbestritten, weshalb qualitativ hochwertige, aktuelle und im Feuerwehrinteresse liegende Produkte durch den ÖBFV unterstützt und gefördert werden können. Um in diesem Zusammenhang auch eine hohe Qualität und Aktualität sicherzustellen besteht die Möglichkeit, eine eigens dafür entwickelte Checkliste zu nutzen, die nach positiver Prüfung der Applikation zu einem Qualitätssiegel führen kann.

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Foto: Andreas Rieger

wie möglich zukommen lassen zu können. Eine erste Impfaktion ist noch für das Jahr 2017 geplant. Rund ein Monat nach der Präsidialsitzung zeichnete sich auch eine Lösung der bereits seit Jahrzehnten geforderten Finanzierung der Schutzimpfung für einsatzrelevante Feuerwehrmitglieder ab. FEUERWEHR.AT berichtet auf Seite 12.

Feuerwehrjugend In Vertretung von Feuerwehrjugend-Referatsleiter Manfred Eibl berichtete Johann-Rudolf Schönbäck in seiner Funktion als Sachgebietsleiter über die vom Präsidium beschlossene Einführung einer eigenen Wertungsklasse für Mädchen bei Jugendbewerben auf Bundesebene, die zusätzlich zu den bestehenden Burschengruppen und der Variante, auch

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ÖBFV-NEWS Präsidialsitzung

weiterhin in den gemischten Gruppen antreten zu können, in Zukunft ermöglicht wird.

Die Nominierungen erfolgen durch die Landesfeuerwehrverbände, nähere Informationen folgen.

Tunneleinsatz und Ausbildung Die Richtlinie „Train the Trainer – Tunneleinsatz“ – Ausbildung wurde durch FWVPRÄS Franz Humer vorgestellt. Diese von den Sachgebieten 4.4 (Verkehrsanlagen und -wege) und 5.7 (Ausbildung und Landesfeuerwehrschulen - einschl. Lehr- und Lernmittel) ausgearbeitete Richtlinie soll an der Feuerwehrschule in Tirol umgesetzt werden und ist bereits online. Die Ausbildung der sechs österreichischen Berufsfeuerwehren ist in einer Richtlinie niedergeschrieben worden. Auch diese ist bereits online auf der Seite des ÖBFV erhältlich.

Kooperation mit HGM Die Kooperation mit dem Heeresgeschichtlichen Museum soll weiter intensiviert werden. Eine gemeinsame Publikation, in welcher die Auszeichnungen für Feuerwehrmitglieder auf mehreren Ebenen abgebildet, ein historischer Abriss sowie der aktuelle Stand dargestellt wird, ist in Planung. Das Sachgebiet 1.5 (Feuerwehrgeschichte) wird sich gemeinsam mit der ÖBFV Medien GmbH und den Verantwortlichen des Heeresgeschichtlichen Museums um die Realisierung kümmern. Die Ergebnisse der Führungsseminarreihe 2017 wurden ebenfalls präsentiert. FEUERWEHR.AT berichtet darüber ab Seite 8.

Feuerwehrfreundliche Arbeitgeber Die Auszeichnung für feuerwehrfreundliche Arbeitgeber auf Bundesebene findet heuer wieder statt. Ein Termin für Ende November wird derzeit gesucht.

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MEGATRENDS

Auswirkungen auf das Feuerwehrwesen

MEGATRENDS: AUSWIRKUNGEN AUF DAS FEUERWEHRSYSTEM Im Rahmen der ÖBFV-Führungsseminare 2017 wurden von mehr als 250 Feuerwehr-Führungskräften aus ganz Österreich in Workshops aktuelle Mega-Trends diskutiert, deren Wirkung, Chancen und Gefahren sowie mögliche Maßnahmen erarbeitet. Die Detailergebnisse wurden dokumentiert, zusammengefasst und stehen nun für die weitere strategische Planung auf Landes- und Bundesebene zur Verfügung.

Migration / Globalisierung Der Trend „Migration“ steht für eine große Herausforderung für die Feuerwehr der Zukunft. Zentren, in denen sich Migranten geballt aufhalten, erfordern eine neue Einsatztaktik und ein Umdenken in den grundlegendsten Vorgehensweisen im Einsatz. Barrieren in den Bereichen Sprache und Kultur müssen überwunden werden. Eine extreme Ausprägung dieses Trends kann sein, dass Migranten auf Grund ihrer Erfahrung mit Uniformierten teilweise auf die „Uniform“ der Einsatzkräfte reagieren. Aufgrund der kulturellen Unterschiede ist auch generell das Interesse nur eingeschränkt gegeben, sich ehrenamtlich bei freiwilligen Feuerwehren zu engagieren. Flüchtlingsströme, verursacht durch Unruhen, Krieg und Klimaveränderungen, werden diesen Trend voraussichtlich noch verstärken. Der Trend „Globalisierung“ beschäftigt sich mit der neuen Weltgemeinschaft. Nationalität verliert mehr und mehr an Bedeutung, während die unmittelbare Region immer wichtiger wird. In diesem Sinne liegt die neue Herausforderung an Feuerwehren in der Regionalisierung und dem Zusammenschluss von Feuerwehren – auch in Hinblick auf Kapazitätsausgleich, Finanzmittel und Wissensaustausch. Feedback aus der Diskussion: Die Masse der Teilnehmer sieht darin eine Chance, neue Mitglieder zu gewinnen, Sprache, Kultur und Vorurteile sind aber Hemmschwellen, die es abzubauen gilt.

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Gesundheit und „Silver Society“ Der verantwortungsvolle Umgang der Feuerwehren mit psychischen und physischen Belastungen kennzeichnet den Trend „Gesundheit“. Unter anderem setzt man im Feuerwehreinsatz und -alltag vermehrt auf Reduktion von Belastungen und auf die Überwachung und Kontrolle von diversen Vitalparametern. Gesundheit bedeutet dabei nicht mehr nur das Gegenteil von Krankheit, sondern ein Bewusstsein für die Balance der individuellen Lebensenergie und -qualität. Der Wunsch nach Wohlbefinden und die Bereitschaft, dafür selbst Verantwortung zu übernehmen, steigen auch bei den Feuerwehrleuten. Dafür müssen geeignete Rahmenbedingungen geschafft werden. Als Teil des Gesundheitsmanagements setzt man verstärkt auf die laufende Überwachung der Vitalfunktionen im Feuerwehreinsatz. Die Lebenserwartung steigt auf der ganzen Welt. Es entsteht eine „Silver Society“. Auch im Feuerwehrbereich gilt: Wir alle werden nicht nur älter, sondern altern auch anders – und vor allem werden wir später alt. Für Feuerwehren bedeutet dies eine große Chance. Je länger die Einsatzkräfte aktiv bleiben und je größer ihre Erfahrung ist, umso mehr steigt die Schlagkraft der Feuerwehr. Auch ist in diesem Zusammenhang die Weitergabe von Praxiserfahrung und handwerklichen Fertigkeiten der älteren Generationen an die jüngeren als wichtigster Aspekt zu erkennen. Damit einher gehen neue Anforderungen an Einstieg, Bedienung und Fahrzeugeigenschaften, die für unterschiedliche Generationen innerhalb ei-

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Fotos: Rosenbauer

Franz Humer, Redaktion

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MEGATRENDS

Auswirkungen auf das Feuerwehrwesen

Fotos: Rosenbauer

Auch Rosenbauer beschäftigt sich aktiv mit Trends der Zukunft: Mit dem Concept Fire Truck wurden unter anderem Themen wie alternative Antriebe, niedrige Bauweise und Konnektivität/ Kommunikation weitergedacht.

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MEGATRENDS

Auswirkungen auf das Feuerwehrwesen

ner Feuerwehr geeignet sein sollen. Neue Technologien und Unterstützungs-Tools können z.B. beim Heben von schweren Lasten die natürliche Körperkraft unterstützten. Feedback aus der Diskussion: Das Thema wird bereits aktiv von den Verbänden behandelt, weitere Maßnahmen zur Gesundheitsförderung für Feuerwehrmitglieder werden als notwendig angesehen.

Mobilität / Konnektivität / Neo-Ökologie Mobilität ist eine Grundvoraussetzung in unserem Leben geworden. Feuerwehren sehen sich durch die neue Mobilität geänderten Einsatzszenarien gegenüber. Die Mobilitätsvielfalt (E-Mobilität, Multifunktionalität, intelligente Fahrzeuge etc.) schafft bisher ungekannte Anforderungen für die Einsatzkräfte – bietet aber umgekehrt auch neue Möglichkeiten für Feuerwehrfahrzeuge. In Bezug auf Nutzungsdauer, Nutzungsart, Anfahrtaktik oder Einmannbedienung liegen ebenso große Chancen im Trend „Mobilität/Verkehr“. Darüber hinaus steigt die Erwartung an möglichst effiziente, leise und saubere Antriebssysteme bei den Feuerwehren. Konnektivität bezeichnet die neue Organisation der Menschheit in Netzwerken. Damit einher geht die neue Form der Kommunikation. Über das „Internet der Dinge“ kommunizieren nicht mehr nur Menschen miteinander, sondern auch Menschen mit Maschinen und Maschinen untereinander. Intelligente Systeme in Fahrzeugen, Gebäuden sowie in der Einsatzbekleidung verändern die Arbeit der Feuerwehren. Umgekehrt liegt in den allseits vorhandenen Informationen eine große Gefahr des „ungesunden Halbwissens“. Ebenso nimmt die Abhängigkeit von neuen Technologien stetig zu. Es steigt die Erwartung, immer verfügbar und online zu sein. Für die Feuerwehren bringt das neue Umweltbewusstsein (Trend „Neo-Ökologie“) ein Umdenken im Bereich Löschmittel, Schadstoffreduzierung und Abhängigkeit von Strom mit sich. Auch Naturkatastrophen und Klimawandel sind Bereiche, die vermehrt an Bedeutung gewinnen. Sie bringen neue Anforderungen an die Feuerwehren mit sich. Feedback aus der Diskussion: Die Teilnehmer wünschen sich Information und Ausbildung zur fort-

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schreitenden Technologie und die rechtliche Absicherung für die Erfüllung der Aufgaben bei geänderten Rahmenbedingungen.

Gender Shift Der Trend „Gender Shift“ zeigt einen grundsätzlichen Wandel der klassischen Geschlechterrollenverteilung in unserer Welt auf. Immer mehr Frauen interessieren sich für den Feuerwehrdienst, Gleichberechtigung ist auch im Feuerwehrwesen ein wesentliches Schlagwort. Mit dem vermehrten Einsatz der Feuerwehrfrauen ändern sich auch die Anforderungen an die Bedienung der Gerätschaften und an die Fahrzeugeigenschaften. In der Tagesverfügbarkeit und ergänzenden Kompetenzen liegen die großen Chancen des Trends Gender Shift. Denn auch der zeitweise Rollenaustausch bei der Kindererziehung beeinflusst die gewohnte Verfügbarkeit. Feedback aus der Diskussion: Jüngere Teilnehmer stehen dem Thema offener gegenüber. Die Vorteile durch Frauen im System und die damit verbundene Wertschöpfung wurden von einzelnen Teilnehmern sehr positiv dargestellt. Verstädterung (Urbanisierung) und Landflucht / veränderte Arbeitswelt Der Trend der Urbanisierung stellt Feuerwehren vor neue Herausforderungen. Städte verdichten sich mehr und mehr. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit leben mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land. Bis zum Jahr 2050 wird prognostiziert, dass bis zu 74% der Menschen in Städten leben werden. Entsprechende Gefahrenpotenziale sind damit verbunden. Auch Freiwilligkeit und Ehrenamt haben in der anonymisierten, urbanen Welt wenig Bedeutung. Auf der anderen Seite reduziert sich durch die Landflucht das junge Personal in ländlichen Feuerwehren, was zu Herausforderungen betreffend Einsatzverfügbarkeit am Land führen kann. Die neue Arbeit (New Work) spiegelt den Trend zur Sofortgesellschaft wider. Auch Feuerwehren befinden sich in dem Spannungsfeld, das durch den Wandel von Industrie- zur Wissensgesellschaft entsteht. Fachkräftemangel, Planbarkeit und Tagesverfügbarkeit sind die Schlagworte, die diese

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MEGATRENDS

Auswirkungen auf das Feuerwehrwesen

neuen Herausforderungen beschreiben. Darüber hinaus schwinden handwerkliche Fähigkeiten bei der Bevölkerung. „New Work“ ist von sozialen Netzwerken und Zusammenarbeit dominiert. Die neue Art der Kommunikation und die intensive Kapazitätsvernetzung werden die Arbeitsweise der Feuerwehren mitprägen. Feedback aus der Diskussion: Die Führungskräfte aus größeren Einheiten in den Städten und dem „Speckgürtel“ beklagen die mangelnde Bereitschaft, Mitglied einer Feuerwehr zu werden. Gleichzeitig ist die städtische Bevölkerung sehr hilfsbedürftig. Die Feuerwehren in den kleinen Einheiten beklagen die geringer werdende Tagesverfügbarkeit ihrer Mitglieder.

Wissenskultur / Wissensmanagement und Individualisierung Wir sind am Weg von der Industrie- zur Wissensgesellschaft. „Wissenskultur“ als Trend beschreibt, wie sich Lernen und Ausbildung im Zeitalter der Wissensexplosion und Virtualität verändern. Bildung ist dabei ein Schlüssel zur Welt. Digitale Medien ver-

schaffen immer leichteren Zugang zu einer immer größer werdenden Informationsmenge. Onlineund Live-Video-Schulungen ermöglichen es, Schulungen auch über größere Entfernungen hinweg in Echtzeit durchzuführen. Simulatorisches Training bekommt aufgrund der hohen Komplexität der Anforderungen größere Bedeutung. Der Trend „Individualisierung“ gehört zu den größten treibenden Kräften, welche Gesellschaft und Wirtschaft massiv verändern – und das weltweit. Feuerwehren sind in dieser Gesellschaft, die uns immer mehr Freiheiten gibt, uns aber auch immer stärker unter Entscheidungsdruck setzt, dennoch eine wesentliche Stütze, bei der Werte wie Zusammenhalt und Kooperation zählen. Technische Systeme müssen sich an die individuellen Anforderungen flexibel anpassen. Feedback aus der Diskussion: Das geforderte, hohe Maß an Wissen im Feuerwehrsystem ist bekannt und wird als Belastung gesehen. Im Besonderen die rasche Geschwindigkeit der (Wissens-) Veränderung ist belastend. Ausbildung und Wissen sollen akkordiert und einheitlich dargestellt und zugänglich gemacht werden.

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ÖBFV-NEWS

Hepatitis-Impfung für Feuerwehrmitglieder

KOSTENLOSE HEPATITIS-IMPFUNG FÜR FEUERWEHR BESCHLOSSEN Wie bereits schon in den vergangenen Wochen intensiv medial berichtet, wurde die langjährige Forderung der Feuerwehr nach kostenlosen Impfungen für Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren gegen Hepatitis A und B am 29. Juni 2017 im Nationalrat beschlossen. Im Rahmen des neuen Sozialversicherungs-Zuordnungsgesetzes (SV-ZG) ist diese notwendige Maßnahme in Zukunft gesetzlich geregelt und soll das Infektionsrisiko der ehrenamtlichen Helfer der Feuerwehr minimieren. Redaktion

„Risiko für Ehrenamtliche gering halten“, Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner.

Grundlage vorhanden, Details noch ausständig Obwohl die Details für die Umsetzung der Impfung noch geklärt werden müssen, ist nun im zukünftigen Gesetz die Grundlage für den Impfschutz unserer freiwilligen Helfer gegeben: „Den Mitgliedern von freiwilligen Feuerwehren (Feuerwehrverbänden), die vom

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Österreichischen Bundesfeuerwehrverband der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt als Personen benannt werden und die einem besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt sind, ist als vorbeugende Maßnahme die Impfung gegen Hepatitis A und B (Anm. d. Redaktion: auf Kosten der AUVA) zu gewähren.“ (SV-ZG, Sonstige vorbeugende Maßnahmen, §188b) Feuerwehrpräsident Albert Kern zeigt sich ebenfalls sehr erfreut über die Unterstützung: „Gerade bei der technischen Hilfeleistung im Rahmen von schweren Verkehrsunfällen bzw. bei der Erste-Hilfe-Leistung am Unfallort sind unsere Mitglieder durchaus einer potenziellen Infektionsgefahr ausgesetzt. Die kostenlose Hepatitis A und B Impfung ist eine sehr sinnvolle Investition in die Sicherheit unserer Mitglieder“, so Kern.

Erfolg nach langer Zeit der Forderung Die Abwicklungs- und Einmeldemodalitäten sowie die Logistik zum Transport und zur Ausgabe des Impfstoffes werden nun geklärt und in einem nächsten Schritt an die Landesfeuerwehrverbände mit der Bitte um Weitergabe an die Feuerwehren kommuniziert. „Unsere lange bekannten Forderungen“, so der österreichische Feuerwehrpräsident, „zur Mehrwertsteuerbefreiung für alle freiwilligen Feuerwehren Österreichs beim Ankauf von Feuerwehrfahrzeugen bzw. die Refinanzierung von beschädigten Gerätschaften nach Waldbrandeinsätzen seitens des Bundes werden wir auch weiterhin aufrecht erhalten und nicht aus den Augen verlieren“, ergänzt Kern.

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Foto: Andy Wenzel

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ie Forderung, die der ÖBFV seit langem gegenüber verschiedenen politischen Gremien vertreten hat, wurde in den letzten Jahren oft diskutiert und mehrmals abgelehnt. Die Feuerwehr sei „kein Teil der Risikogruppe“, war zuletzt 2016 die Begründung für eine Ablehnung der Kostenübernahme. Nun hat sich gezeigt, dass die Aufklärungsarbeit über die teilweise sehr gefährliche Arbeit der Feuerwehr Früchte getragen hat: Der Nationalrat erkannte an, dass den Personen, welche „in ihrer Freizeit einen wichtigen Dienst an der Gesellschaft erbringen, die Möglichkeit eröffnet wird, die Hepatitis-Impfung kostenlos durch die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt zu erhalten“. Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner gab dabei in ihrer Rede vor der Abstimmung in der Plenarsitzung zu bedenken, „dass diese Männer und Frauen der freiwilligen Feuerwehr genau diesen Einsatz, genau diese Arbeit im Rahmen ihrer Freizeit machen. Sie machen das ohne Bezahlung, sie machen das ehrenamtlich, und ich bin der Überzeugung, dass wir ihnen schulden, dass wir hier das Risiko einer Infektion bei der Hilfe am Nächsten so gering wie möglich halten“.

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KATWARN ÖSTERREICH Individueller multifunktionaler Warn- und Informationsdienst für die Bevölkerung seit 1. Juli 2017 verfügbar – Rund-um-Sicherheit mit Smartphone-Applikation wurde vom BM.I vorgestellt.

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m 1. Juli 2017 ging die Applikation „KATWARN Österreich/Austria“ in Betrieb. Dabei handelt es sich um einen neuen Warndienst für die Bevölkerung. Bei Unglücksfällen wie Großbränden, Bombenfunden oder Stürmen ermöglicht KATWARN den verantwortlichen Behörden, ihre Warninformationen direkt und ortsbezogen an die Mobiltelefone der betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu senden. Darüber hinaus können auch sicherheitsrelevante Informationen, wie zum Beispiel zu Veranstaltungen, an interessierte Nutzergruppen themenbezogen und ortsunabhängig übermittelt werden. „KATWARN Österreich/Austria bietet den Menschen über Lautsprecheransagen, Sirenen und Rundfunk hinaus Informationen, die lebenswichtig sein können. Ob zu Hause, unterwegs oder bei der Arbeit – KATWARN Österreich/Austria bringt behördliche Warnungen direkt und kostenlos auf das Mobiltelefon“, sagte Innenminister Sobotka. „Die Infrastruktur ermöglicht dabei auch die Einbeziehung öffentlicher Kommunikationsplattformen wie etwa die elektronischen Informationstafeln öffentlicher Verkehrsmittel.“ Das Innenministerium wird in einem ersten Schritt diesen Warn- und Infodienst erproben. Danach werden die gewonnenen Erkenntnisse gemeinsam mit den Ländern einer umfassenden Analyse unterzogen werden. Danach wird eine Entscheidung über die weitere Ausrollung getroffen.

Schnittstelle zu den sozialen Medien „Mit KATWARN wurde für Österreich ein behördenübergreifendes einheitliches System für individuelle Warninformationen am Puls der Zeit geschaffen, das auch den Ländern für deren Zuständigkeitsbereich ab sofort zur Verfügung steht“, sagte der Innenminister, der dabei auch auf die positiven Erfahrungen und erfolgreichen Nutzungen von KATWARN in Deutschland verwies. Die KATWARN-App wurde vom deutschen Fraunhofer FOKUS-Forschungsinstitut entwickelt und wird in Österreich ausschließlich nicht-kommerziell genutzt werden.

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Vorteile von KATWARN Österreich KATWARN ist eine kostenlose behördliche Warninformation per App-, SMS- und E-Mail-Dienst. Sie weist Kommunikations-Ebenen in ansteigenden Warnstufen auf: • Themeninformation (sicherheitsrelevante Informationen, in der Vorstufe zur Warnung, z. B. im Umfeld von Veranstaltungen), • Warnung (Verhaltenshinweise), • extreme Gefahr/Alarm (Schutz suchen) und • Entwarnung. Darüber hinaus verschickt die App ortsbezogene Warninformationen mit grafischer Information und Verhaltenshinweisen. Es können bis zu sieben Orte bzw. Adressen (Wohnsitz, Büro, Wohnort der Eltern, Kindergarten, etc.) gespeichert werden. Zusätzlich gibt es eine Schutzengel-Funktion: Wer sich im bewarnten Gebiet befindet oder sich in ein solches begibt, wird informiert. Technische Besonderheiten KATWARN ist eine App für iOS-, Android- und Windows-Mobiltelefone. Die App speichert keine personenbezogenen Daten und kann kein Bewegungsprofil der Nutzer erstellen. Darüber hinaus ist „KATWARN Österreich/Austria“ mit internationalen Warninformationsdiensten wie „KATWARN Deutschland“ kompatibel. ÖBFV-Präsident Albert Kern zum System: „Die Feuerwehr begrüßt die Initiative, dass die Bevölkerung damit ein Stück mehr Selbstvorsoge betreiben kann. Man darf KATWARN aber nicht verwechseln: das System hat nichts mit der Alarmierung der Feuerwehr zu tun, sondern dient alleine zur Informationsgewinnung der Bevölkerung.“ Die weitere Entwicklung des Systems und der Auslöseprozesse sind derzeit Gegenstand von Beratungen zwischen Bund und Ländern. Weitere Informationen erhalten sie beim BM.I unter www.katwarn.at, 0043-1-531263400, sowie katwarn@bmi.gv.at.

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Fotos: Andreas Lagler, FF Inzing

BM.I, Redaktion


NEWS

aus der Feuerwehrwelt

E-AUTOS: GRÜNE „TAFERLN“ THL-TAGE 2017 IN TIROL ternativ angetrieben“ erkannt werden, aber nicht alle Fahrzeuge dieser Art müssen Kennzeichen mit grüner Schrift haben: Denn alte Kennzeichen bleiben gültig, und es können auch weiterhin Kennzeichen mit schwarzer Schrift für E-Autos beantragt werden.

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ie FF Inzing in Tirol veranstaltet am 8. und 9. September 2017 eine Trainingsveranstaltung für die Technische Hilfeleistung (THL). Dabei kommen Teams aus mehreren Nationen nach Tirol, um bei praktischen Übungen Wissen, Tipps und Lehrmeinungen rund um das Thema der patientenschonenden Befreiung/Ret-

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tung nach Verkehrsunfällen auszutauschen und Freundschaften zu knüpfen und zu pflegen. Auch wenn die Übungen unter Beobachtung von Schiedsrichtern stattfinden, sind sie kein „Bewerb“ im herkömmlichen Sinn, sondern es steht einzig und allein das Lernen an oberster Stelle. Infos: www.feuerwehrinzing.at/info-thl-2017

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Fotos: Andreas Lagler, FF Inzing

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eit April 2016 gibt es in Österreich weiße Kennzeichentafeln mit grüner Schrift für alle reinen Elektround Brennstoffzellenautos und kleinere einspurige E-Kraftfahrzeuge. Damit sind diese Autos auf den ersten Blick besser erkennbar. Gedacht ist die Initiative eigentlich, um Gemeinden ein Instrument für die Parkgebührenbefreiung zu geben. Für die Feuerwehr ist die neue Regelung im Einsatz eine kleine Hilfestellung, die aber einen Haken hat. Alle Fahrzeuge mit grünen Kennzeichen können somit als „al-

Beim Kauf von ausgewählten Canon Produkten bei teilnehmenden Händlern.

Neue Schuhe, neue Stories.

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ÖBFV-GESCHICHTE

Die Historie der Bundesfeuerwehrtage

AUS DER GESCHICHTE DER ÖSTERREICHISCHEN FEUERWEHRTAGE Die Geschichte der österreichischen Feuerwehrtage ist fast so alt wie die Geschichte des österreichischen Feuerwehrwesens allgemein und eng mit der Entstehung eines gesamtstaatlichen Feuerwehrverbandes verknüpft. Wenn Mitte September 2017 in Kapfenberg der 21. ordentliche österreichische Bundesfeuerwehrtag über die Bühne geht, blickt man auf eine große Tradition zurück. Begeben wir uns auf eine Zeitreise. Dr. Christian K. Fastl, Konsulent des NÖLFV für Feuerwehrgeschichte, Mitarbeiter im ÖBFV-SG 1.5 „Feuerwehrgeschichte und Dokumentation“

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Abzeichen des Feuerwehrtages 1906.

ie vielerorts enge Verbindung der Feuerwehren mit den Turnvereinen brachte es mit sich, dass die ersten wichtigen Treffen von Feuerwehren im Rahmen von Turntagen stattfanden. So z. B. im Rahmen des 3. Turntages der Turnvereine von Ober‐ und Niederösterreich und Salzburg in Linz am 26. September 1864. Richtungsweisend im Hinblick auf die Trennung des F e u e r w e h rvom Turnerwesen war hier die Ablehnung einer vom Tu r n v e r e i n Krems propagierten einheitlichen Turnerfeuer wehr-Ordnung.

Feuerwehrtag und Ausstellung in Linz Die Linzer Veranstaltung hatte enormen Einfluss auf die Entwicklung des Feuerwehrwesens in der Habsburgermonarchie. Tausende Besucher strömten in die Hauptstadt des Erzherzogtums ober der Enns, 160 Feuerwehren nahmen teil, davon allein aus Österreich 87. Große Bedeutung hatte auch die Feuerwehrfachausstellung in Linz, in der Geräte, Ausrüstungsgegenstände und wichtige Schriften ausgestellt wurden.

Deutsche Feuerwehrtage als Vorbild Wichtige Dynamik ging anfangs von den deutschen Feuerwehrtagen aus, die von den österreichischen Feuerwehren regelmäßig besucht wurden. Beson-

Dachverband vorerst abgelehnt Bereits ein Jahr zuvor, am 6. September 1869, fand in Klagenfurt der erste (und einzige) Österreichisch-ungarische Feuerwehrtag statt; rund 600 Feuerwehrmänner nahmen teil. Wiederum war Jergitsch die treibende

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ders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang der 6. Deutsche Feuerwehrtag in Leipzig 1865 und der 8. Deutsche Feuerwehrtag in Linz 1870. In Leipzig 1865 trafen sich die 24 österreichischen Feuerwehrvertreter auf Betreiben des Kärntner Feuerwehrpioniers Ferdinand Jergitsch zu einer eigenen Sitzung und planten die Abhaltung eines österreichischen Feuerwehrtages mitsamt Geräteausstellung im Jahr 1866. Die politischen Ereignisse ließen das Vorhaben jedoch nicht realisieren. Jergitsch erreichte jedoch beim 7. Deutschen Feuerwehrtag 1868 in Braunschweig die Vergabe des nächsten Feuerwehrtages an Linz.

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ÖBFV-GESCHICHTE Die Historie der Bundesfeuerwehrtage

Kraft gewesen. Seine Idee, einen gemeinsamen Feuerwehrverband zu gründen, wurde aber abgelehnt. Die Gründe waren vielfältig: einerseits fürchteten die Feuerwehren um ihre Autonomie, andererseits hatte man Bedenken, mit nicht deutschsprachigen Feuerwehren einen gemeinsamen Verband zu gründen. Hauptproblem war aber wohl der Zeitpunkt – es war einfach zu früh für ein solch ambitioniertes Vorhaben. In der k. u. k. Monarchie gab es damals noch in keinem Kronland einen funktionierenden Landesfeuerwehrverband (in Kärnten, Mähren, Niederösterreich, Oberösterreich war man gerade in der Gründungsphase), Mitglieder des zu gründenden Dachverbandes hätten damals die einzelnen Feuerwehren werden müssen. In der Folge nahm man grundsätzlich von dem Gedanken Abstand, einen Feuerwehrverband für die gesamte Monarchie ins Leben zu rufen. Gedacht wurde nun stets nur mehr an einen für die österreichische Reichshälfte (Cisleithanien), die Länder der ungarischen Krone (Transleithanien) ließ man außen vor.

1. Österr. Feuerwehrtag in Graz In den 1870er Jahren rang man darum, eine für alle Beteiligten tragbare Linie für eine gesamtstaatliche Zusammenarbeit zu finden. 1878 gab es erstmals eine provisorische „Geschäftsordnung für die österreichischen Feuerwehrtage“ und zwei Jahre später wurde zum 1. Österreichischen Feuerwehrtag nach Graz geladen. Dieser tagte am 7. September 1880, war aber relativ schwach besucht; nach wie vor war man sich uneins wie die gesamtstaatliche Zusammenarbeit gestaltet werden sollte. Erfolgreicher verlief dann der 2. Österreichische Feuerwehrtag, der am 14. August 1882 in Innsbruck stattfand, gleichzeitig mit der 25-Jahr-Feier der FF Innsbruck und der 10-Jahr-Feier des Deutsch-Tirolischen Feuerwehr-Gauverbandes. Es wurden Petitionen und Eingaben an den Reichsrat und an Ministerien verabschiedet, die auf die Lösung gesamtstaatlicher Probleme des Feuerwehrwesens hinzielten (z.B. Beiträge der Brandschutzversicherungen oder Steuerbefreiung – Themen, die heute noch bewegen!). Auch das Rahmenprogramm mit einer großen Geräteausstellung und einem Festumzug mit tausenden Teilnehmern konnte sich sehen lassen.

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St. Pölten war am 8. September 1884 Gastgeber des 3. Österreichischen Feuerwehrtages, der mit dem 11. Niederösterreichischen Landesfeuerwehrtag verbunden wurde. Obgleich das Rahmenprogramm bewusst weniger umfangreich ausfiel, machte man am Feuerwehrtag gemeinsam die nächsten Schritte. Erstmals wurde z.B. beschlossen, eine gesamtstaatliche Feuerwehrstatistik zu erstellen. Drei Jahre später traf man sich am 31. Mai 1887 in Brünn, der Hauptstadt des Kronlandes Mähren. Von Bedeutung war, dass diesmal fast alle Landesfeuerwehrverbände vertreten waren. Man hatte endlich erkannt, wie wichtig eine kronländerübergreifende Zusammenarbeit war.

Gründung des „Ständigen Österreichischen Feuerwehr-Ausschusses“ Die Vorbereitungen für den nächsten Feuerwehrtag übernahm der böhmische Feuerwehr-Landeszentralverband mit seinem Geschäftsführer Reginald Czermack. Damit war ein Mann am Ruder, der ein glühender Verfechter der Idee eines Gesamtverbandes war. Zusammen mit dem mährisch-schlesischen Landesfeuerwehrverband gelang es ihm, die Gründung des „Ständigen Österreichischen Feuerwehr-Ausschusses“ zu erreichen. Diese Vorgängerorganisation des ÖBFV wurde am 25. März 1889 in Wien ins Leben gerufen. So konnte der neue Verband sich selbst am 5. Österreichischen Feuerwehrtag 1891 im nordwestböhmischen Teplitz in einem rauschenden Fest feiern. Bis zum Ende der Monarchie wurden noch Österreichische Feuerwehrtage in Klagenfurt (1896), Salzburg (1902) und Wien (1906, 1911) abgehalten, wobei sich vor allem die beiden letzten stark technischen und feuerwehrfachlichen Fragen zuwandten. Nach dem Zusammenbruch der k. u. k. Monarchie bestand der Feuerwehr-Reichsverband (Umbenennungen waren 1900 und 1917 erfolgt) bis 1938 unter wechselnden Namen weiter. Der Große Ausschuss tagte zwar im Normalfall jedes Jahr ein- bis zweimal, zur Abhaltung eines österreichischen Feuerwehrtages kam es jedoch nie (1933 war einer in Linz geplant gewesen).

Literaturhinweis: Hans Schneider, 100 Jahre Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Festschrift St. Pölten 1989 tinyurl.com/100oebfv

Gründung des ÖBFV 1948 Nach dem Zweiten Weltkrieg begann man bereits im November 1945 mit einer österreichweiten Zu-

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ÖBFV-GESCHICHTE

Die Historie der Bundesfeuerwehrtage

sammenarbeit. Es dauerte jedoch noch bis ins Jahr 1948, als am 19. November 1948 der ÖBFV im Rahmen des konstituierenden Bundesfeuerwehrtages in Wien ins Leben gerufen wurde. Ein halbes Jahr später, am 14. Mai 1949, fand der 1. Ordentliche Bundesfeuerwehrtag in Mayrhofen im Zillertal statt. Seither folgten bislang 19 ordentliche und fünf außerordentliche Bundesfeuerwehrtage.

Einladung zum 2. Österr. Feuerwehrtag 1882 in Innsbruck.

FLUGZEUGBERGUNG NACH SICHERHEITSLANDUNG Die Betriebsfeuerwehr des Salzburger Amadeus Airports hatte heuer einen besonderen Einsatz mit einem Flugzeug in ihrem Einsatzgebiet: Das Fahrwerk eines Business-Jets klappte nach der Landung ein – verletzt wurde niemand, da die Crew das Flugzeug bereits verlassen hatte. Die Feuerwehr musste zu Sicherungs- und Bergungsarbeiten ausrücken. Josef Plainer

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Fotos: Flughafen Salzburg

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m 11. April 2017 wurde um 10:30 Uhr die Flughafen-Feuerwehr nach einer Sicherheitsrücklandung eines großen Privatjets zu einem technischen Einsatz im Start-/ Landebahnbereich alarmiert. Der Privatjet vom Typ Gulfstream 4 (Länge: 28 Meter, Spannweite: 24 Meter, Bergungsgewicht: ca. 34 Tonnen) kam nach der sicheren Landung zum Stehen. Um sich Klarheit bezüglich der angezeigten technischen Probleme zu verschaffen, stieg die Crew am Rollhalt E aus und führte am Flugzeug eine Sichtüberprüfung durch. Dabei brach das vordere Fahrwerk des Jets in sich zusammen.

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SALZBURG: EINSATZ Flugzeugbergung am Amadeus Airport

Fotos: Flughafen Salzburg

Verletzt wurden dabei weder Crew noch Passagiere. Nach der ersten Lageerkundung durch die Feuerwehr (keine auslaufenden Betriebsstoffe oder Verletzte) wurden Polizei und die Sicherheitsuntersuchungsstelle des BMVIT (Flugunfall-Kommission) verständigt. Die Unfallstelle wurde bis zum Eintreffen der beiden Behörden gesperrt und das Flugzeug nicht bewegt. Die Flughafenfeuerwehr stellte in der Zwischenzeit die 14-Tonnen-Flugzeughebekissen und einen Bergewagen mit Rumpfaufnahme in den Einsatz, um nach Freigabe des Unfallortes durch die Behörden sofort mit den Bergemaßnahmen beginnen zu können.

Seltene Bergung mit Spezialgerät Nach dem Anheben versuchte man erfolglos das schwer beschädigte Bugfahrwerk auszufahren, der Bergewagen musste in Stellung gebracht werden. Kurz vor Mitternacht wurde mit dem Schleppvorgang des beschädigten Privatjets auf die Hauptabstellfläche des Flughafens begonnen. In den beiden darauffolgenden Tagen wurde das Flugzeug enttankt und in einen Hangar überstellt. Seit 1987 war dies der erste Vorfall in vergleichbarer Größenordnung und konnte zur größten Zufriedenheit aller Beteiligten gemeistert werden.

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SECHS NEUE PANTHER FÜR WIEN

Flughafen Wien erneuert Feuerwehreinsatzfahrzeugflotte

SECHS PANTHER FÜR DEN FLUGHAFEN WIEN Rosenbauer Vorstand Dieter Siegel und Flughafen Wien AG Vorstandsdirektor Julian Jäger gaben bei einer Pressekonferenz in Leonding bekannt, dass die Betriebsfeuerwehr des Flughafens Wien schon bald sechs neue Panther in den Fuhrpark aufnehmen wird.

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it Stolz traten Julian Jäger, Dieter Siegel sowie Markus Wieshofer (Geschäftsführer Rosenbauer Österreich) und Betriebsfeuerwehrkommandant Roland Pachtner vor die Kameras. Der Flughafen Wien investiert insgesamt fünf Millionen Euro in neue, hochmoderne Feuerwehreinsatzfahrzeuge und setzt dabei auf Know-How aus Österreich. Noch heuer soll Rosenbauer zwei Panther 6x6 S ausliefern. „Diese werden auch auf der Landside eingesetzt, also bei Einsätzen außerhalb des Flugfeldes“, so Pachtner zu FEUERWEHR.AT . Ab 2018

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werden für die sogenannte Airside, also alles auf der Seite des Flughafens mit Flugbetrieb, vier Panther 8x8 auf der Wache 2 eingesetzt. Zwei dieser Panther werden mit Löscharm und zwei ohne Löscharm mit großem Monitor ausgestattet. Damit werden die bis zu 52 Tonnen schweren Einsatzfahrzeuge direkt am Runway stationiert. Der Flughafen Wien ist damit nach dem Pariser Charles de Gaulle und dem Flughafen Dubai (je ein Panther 8x8 noch 2017) der dritte Flughafen, der mit Panther 8x8 der neuesten Baureihe bestückt wird.

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Fotos: FEUERWEHR.AT | R. Berger

Richard Berger

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SECHS NEUE PANTHER FÜR WIEN Flughafen Wien erneuert Feuerwehreinsatzfahrzeugflotte

Sicherheit für Flughäfen als oberstes Gebot „Sicherheit steht für Flughäfen im absoluten Vordergrund und der Flughafen Wien setzt hier auf die modernsten Technologien. Rosenbauer ist der führende Hersteller für Flughafenlöschfahrzeuge, die Fahrzeuge kommen auf den weltweit größten Flughäfen zum Einsatz. Mit dem Panther erweitern wir unsere Einsatzflotte auf das derzeit höchste technologische Level und wir freuen uns besonders, dass das derzeit größte und modernste Feuerwehreinsatzfahrzeug aus Österreich kommt“, so Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG. Bereits seit März 2017 hat die Betriebsfeuerwehr des Flughafens Wien eine neue Rettungstreppe E8000/E3000 von Rosenbauer im Einsatz. Mit dieser und den neuen Panther Flughafenlöschfahrzeugen wird der Flughafen Wien über die weltweit modernste Flotte an Flughafenlösch- und Rettungsfahrzeugen verfügen. Insgesamt geht mit dieser Modernisierung eine Reduktion der Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge und eine damit verbundene Einsparung von rund € 4 Millionen bis 2018 einher.

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Fotos: FEUERWEHR.AT | R. Berger

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INTERNATIONALE BEWERBE 2017

Villach on fire

DIE GANZE WELT ZU GAST IN VILLACH Von 10. bis 16. Juli 2017 fanden in Villach (Kärnten) die 16. Internationalen Feuerwehrwettbewerbe sowie die 21. Internationale Jugendfeuerwehrbegegnung des weltweiten Feuerwehrverbandes CTIF statt; gleichzeitig tagte die Delegiertenversammlung des CTIF in der Innenstadt – somit war Villach eine Woche lang die Feuerwehr-Hauptstadt schlechthin. Tausende Feuerwehrmitglieder, Fans und Freunde aus rund 30 Nationen tauchten die Stadt in ein Meer aus Uniformen und Feuerwehrfahrzeugen. ÖBFV Presseteam

A Dreifach-Sieg beim gemischten Jugendbewerb für Österreich...

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m Sonntag, den 9. Juli, waren die rund 3.000 Teilnehmer aus fast 30 Nationen in der Draustadt angekommen, um sich den Bewerben zu stellen, neue Freunde kennen zu lernen und eine Woche ganz im Zeichen der Feuerwehr zu verbringen. Ab Montag standen bereits die ersten Trainingseinheiten am Programm. Die Feuerwehrjugendmitglieder, 550 Mädchen und Burschen, durchliefen ihre Vorbereitungseinheiten in der Hensel-Kaserne. Bis zum Wettkampf hatten die Jugendlichen noch Zeit, sich vorzubereiten und auf die perfekten Wettkampfbedingungen in Österreich einzustellen. Zeitgleich konnten die Bewerbsgruppen für den traditionellen

Bewerb und den Sportwettkampf das erste Mal den Rasen des Stadions Lind betreten und Testdurchgänge laufen. Trotz extremer Hitze waren schon einige bemerkenswerte Zeiten zu verbuchen, diese sollten bei den Bewerben zwischen Mittwoch und Samstag noch getoppt werden.

CTIF-Delegiertenversammlung Neben den Wettbewerben tagte heuer auch der Exekutive Rat – das oberste Gremium des Weltfeuerwehrverbandes CTIF – in der zweitgrößten Stadt Kärntens. Präsident Tore Eriksson aus Schweden zeigte sich nach seiner Ankunft begeistert von der

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INTERNATIONALE BEWERBE 2017 Villach on fire

Euphorie und Stimmung, die quer durch Villach zu spüren war. Bis Mittwoch, dann fand die Delegiertenversammlung der Mitgliederstaaten statt, trafen zahlreiche weitere Funktionäre aus aller Welt, von den USA über Europa bis Japan und Südkorea in Österreich ein.

Eröffnung der Jugendfeuerwehrbegegnung Auch die Villacher Innenstadt wurde bereits Anfang der Woche zur Bühne. Bei der Eröffnung der Jugendfeuerwehrbegegnung dankten Kärntens Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Beate Prettner und der Villacher Bürgermeister Günther Albel allen helfenden Händen, die sich in den letzten Jahren intensiv für das Gelingen dieser Veranstaltung eingesetzt haben und wünschten den Teilnehmern eine schöne, unfallfreie und sportlich faire Woche. Es ist bereits Tradition, dass im Anschluss dieser offiziellen Eröffnung die anwesenden Jugendgruppen eine Ausstellung ihrer Nationen organisieren. So wurde die Villacher Innenstadt zu einer Bühne für die ganze Welt. Auch Österreichs Feuerwehrpräsident Albert Kern und der Kärntner Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin zeigten sich vom internationalen Miteinander und dem regen Austausch der Jugendlichen begeistert.

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Hubert Vetter als CTIF-Vizepräsident bestätigt Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband gratuliert Landesfeuerwehrinspektor Ing. Huber Vetter zur einstimmigen Wiederwahl als CTIF-Vizepräsident: Bei der Delegiertenversammlung des CTIF ist eine – aus österreichischer Sicht – wichtige und richtungsweisende Entscheidung getroffen worden. Vorarlbergs Landesfeuerwehrkommandant, Landesfeuerwehrinspektor Ing. Hubert Vetter, wurde von den Delegierten der knapp 40 Nationen – darunter die USA, Russland, Japan, Südkorea, Iran, Deutschland, Großbritannien und Frankreich – in seiner Funktion als einer der sechs Vizepräsidenten des Weltfeuerwehrverbandes CTIF einstimmig wiedergewählt. Seit seiner (ersten) Wahl zum CTIF-Vizepräsidenten in Mulhouse (Frankreich, im Juli 2013) ist Vetter eine allseits respektierte und wichtige Stimme im exekutiven Rat des CTIF, vor allem was seine wertvollen Erfahrungen und seine Expertise im Bereich der „Freiwilligkeit“ und der freiwilligen Feuerwehren anbelangt. Hubert Vetter nach seiner Wahl: „Ich danke für das große Vertrauen, welches mir erneut von allen Nati-

Hubert Vetter (Vorarlberg) mit CTIF-Präsident Tore Eriksson.

...und erneut DreifachSieg in der „Königsdisziplin“ der Erwachsenen „Traditionell Freiwillige Feuerwehren A“!

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INTERNATIONALE BEWERBE 2017

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LIVESTREAM von FEUERWEHR.AT (und Download) Rund 35 Stunden Live-Video konnten wir Euch aus Villach via Facebook liefern – alle Bewerbe und Highlights wurden übertragen. Einen Teil der Videos gibt es als Service für unsere Leser nun auch online zum kostenlos Nachsehen oder Herunterladen auf: www.feuerwehr.at/video

Gold und Silber für den Gastgeber Österreich auch bei den Damen im traditionellen Bewerb!

onen des CTIF entgegengebracht wurde. Ich werde mich weiterhin mit vollem Engagement für die Interessen des Feuerwehr- und Rettungswesens im deutschsprachigen Raum stark machen, im Besonderen für jene der freiwilligen Feuerwehren.“ CTIF-Präsident Tore Eriksson und ÖBFV-Präsident Albert Kern stellten sich als erste Gratulanten ein und wünschten dem wiederbestätigten Vizepräsidenten weiterhin viel Erfolg für seine Tätigkeit auf dem internationalen Parkett des Feuerwehr- und Rettungswesens.

Lasst die Spiele beginnen! Am 12. Juli war es nach jahrelangen Vorbereitungen endlich so weit – die Internationalen Feuerwehrwettbewerbe und die Internationale Jugendfeuerwehrbegegnung wurden im Villacher Stadion Lind offiziell eröffnet. Bei strahlendem Sonnenschein nahmen die rund 3.000 Bewerbsteilnehmer Aufstel-

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lung, um nach dem Abspielen des „Van der Bellen-Marsches“ durch die Militärmusik Kärnten beim Eintreffen des Bundespräsidenten vor den zahlreich erschienenen weiteren Ehrengästen einzumarschieren. Davor jedoch fand – erstmals im Rahmen einer Eröffnungsfeier – das Finale der bereits am Nachmittag begonnenen Sportwettkampf-Diszi-

plin „100m Hindernislauf “ statt. Die unglaubliche Stimmung im Stadion erreichte ihren Höhepunkt, als die Delegationen aus aller Welt angetreten waren und der Internationale Bewerbsleiter Eduard Kammerer (Österreich) den offiziellen Beginn der Eröffnungszeremonie an den Präsidenten des Weltfeuerwehrverbandes CTIF Tore Eriksson meldete. Allen voran würdigte Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen das Wirken der hauptsächlich ehrenamtlich tätigen Feuerwehrmitglieder in Österreich und bedankte sich für das selbstlose Engagement der freiwilligen Helfer. Auch Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka reiste nach Villach, um den Delegationen seine Ehre zu erweisen. Sobotka betonte die Wichtigkeit und hohe Wertschätzung gegenüber der Feuerwehr sowie den maßgeblichen Beitrag zur Sicherheit in unserer Heimat. Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser und Villachs Bürgermeister Günther Albel streuten dem Organisations-

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INTERNATIONALE BEWERBE 2017 Villach on fire

ÖSTERREICHS STOCKERLPLÄTZE

komitee Rosen und unterstrichen einmal mehr die Professionalität sowie den Teamgeist innerhalb der Feuerwehr, was zweifelsfrei zum Gelingen dieser einmaligen Veranstaltung beigetragen hat. Nicht weniger als 300 ehrenamtlich tätige Frauen und Männer sorgten in dieser Woche täglich für einen reibungslosen Ablauf, in Summe standen somit rund 3.000 Frauen und Männer hinter den Kulissen im Einsatz. Das Tätigkeitsportfolio reichte dabei vom Quartiermeister in den Athletenunterkünften über die Verpflegung bis hin zu Ordner- und Shutt-

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ledienst. Davon unberührt blieb natürlich die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft aller Kärntner Feuerwehren.

zweite Zeit

Bestzeit

Mannschaft

1 SDH Písková Lhota CZE 48,31 0 2 Mitteregg-Haagen Sand AUT 46,53 0 3 PGD ANDRAŽ NAD POL. SLO 49,68 0

Gesamtzeit Gesamt

Vorgabe

74 1.070,80 74 1.070,77 74 1.068,98

71,94 0 70,86 0 73,1 0

Gesamt

JUGEND Mädchen

62,47 0 62,23 0 62,94 0

Vorgabe

400,82 400,58 399,08 393,29

1 Bad Mühllacken AUT 40,73 0 2 St. Martin i. Mühlkreis AUT 41 0 3 Guggenberg AUT 42,08 0

00:24,220 00:24,590 00:25,110

Fehler Staffellauf

0 0 0 0

JUGEND Gemischt

GER GER AUT

Fehler Staffellauf

500 500 500 500

Märkisch-Oderland/D Lausitz/D Oberöstereich/A

Zeit Staffellauf

0 0 0 0

1 2 3

Zeit Staffellauf

431,34 430,89 429,16 427,74 423,89

00:14,300 00:14,990 00:14,550 00:15,620 00:14,590 00:16,540

SPORT Löschangriff Freiwillige Feuerwehren

Fehler Hindernisbahn

Gesamt

27 28 25 26 26

CZE Tschechien A GER Lausitz/D AUT Oberösterr./A

Fehler Hindernisbahn

Alterspunkte

63,67 62,37 63,08 68,65

500 500 500 500 500

1 Milan Netrval 2 René Frost 3 Thomas Mairinger

Zeit Hindernisbahn

Vorgabepunkte

0 0 0 0

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SPORT Hakenleiter, Einzelwert. Freiwillige Feuerwehren

Zeit Hindernisbahn

Fehler Staffellauf

35,51 37,05 37,84 38,06

Gesamt

Punkte Staffellauf 60,82 62,41 61,95 64,34 67,19

Alterspunkte

Fehler Löschangriff 0 0 0 0 0

Gesamt

AUT AUT CRO AUT

34,84 34,7 33,89 33,92 34,92

Alterspunkte

Rudersdorf-Berg FF Unterstetten - Damen DVD Kašina Niederabsdorf

419,93 418,73 417,90 415,15 414,33 411,28 410,77 398,48

Vorgabepunkte

1 2 3 5

0 0 0 0 0 0 0 0

Vorgabepunkte

TRADITIONELL Frauengruppe A

500 500 500 500 500 500 500 500

Fehler Staffellauf

SLO SLO AUT AUT AUT

0 0 0 0 0 5 0 0

Fehler Staffellauf

PGD ŠMARTNO Na P. PGD HAJDOŠE FF Töplitsch PUCH Kärnten NÖ-Kirnberg

51,91 52,41 52,80 54,88 53,66 53,54 56,82 55,92

Punkte Staffellauf

1 2 3 4 6

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Punkte Staffellauf

TRADITIONELL Freiwillige Feuerwehren B

28,16 28,86 29,30 29,97 32,01 30,18 32,41 40,60

Fehler Löschangriff

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Fehler Löschangriff

St. Martin i. Mühlkr. 1 Stillfüssing Ludesch Zillingtal Pellendorf St. Nikolai im Sausal Mariapfarr Ausservillgraten1

Punkte Löschangriff

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Punkte Löschangriff

TRADITIONELL Freiwillige Feuerwehren A

Punkte Löschangriff

TOP-PLATZIERUNGEN UND AUSGEWÄHLTE ERGEBNISSE

77 1.056,75 74 1.056,61 77 1.054,22

Alle Ergebnisse gibt es auf issuu.com/feuerwehr zum Download.

„Familie Feuerwehr“ „Die Feuerwehr in Österreich ist eine große Familie. Wir unterstützen uns gegenseitig und helfen wo wir können. Unser Ziel bei dieser Veranstaltung der Superlative ist, dass sich all unsere Gäste wohlfühlen und diese Woche in guter Erinnerung behalten. Ich glaube, da sind wir auf dem richtigen Weg“, zog Ös-

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ÖBFV und FEUERWEHR.AT im Einsatz Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband und FEUERWEHR.AT waren bereits seit mehr als einem Jahr mit den Vorbereitungen für diese Großveranstaltung beschäftigt. Neben der CTIF-Delegiertenversammlung galt es verschiedene Aufgaben von der Pressearbeit, über VIP-Betreuung bis hin zum Livestream vorzubereiten. Für die operative Durchführung dieses Mega-Events gebührt unser Dank dem Kärntner Landesfeuerwehrverband, der Stadt Villach mit ihrer Feuerwehr und vor allem den vielen freiwilligen Feuerwehrmitgliedern, die alle Aufgaben – vom Aufbauhelfer bis zum IT-Techniker – gewissenhaft , kameradschaftlich und ehrenamtlich erfüllt haben. Wir danken auch den Firmen SWISSPHONE (Pager-Alarmierung für alle Schlüsselfunktionen bei Notfällen, Unwetter etc.), DIGITALSTORE.AT (Kameraequipment für Live-Streaming) und GÜNZBURGER STEIGTECHNIK für die Unterstützung unseres Teams!

Für Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Innenminister Wolfgang Sobotka und CTIF-Präsident Tore Eriksson (v.l.n.r.) war es selbstverständlich, dieser Feuerwehr-Großveranstaltung beizuwohnen. Bild rechts oben: Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil mit ÖBFV-Präsident Albert Kern bei der Schlussfeier.

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denn der zweite Wettkampftag bei der sogenannten „Feuerwehr-Weltmeisterschaft“ in Villach endete für einen Teil der österreichischen Athleten sehr erfolgreich. Vier österreichische Feuerwehrjugendgruppen, alle aus Oberösterreich, haben sich für die Teilnahme an der „Feuerwehr-Weltmeisterschaft“ in Villach qualifiziert, in Summe waren rund 550 Burschen und Mädchen beim 21. Internationalen Jugendfeuerwehrbewerb am Start. Die Mädchen und Burschen der Jugendgruppen aus Bad Mühllacken (Platz 1), St. Martin im Mühlkreis (Platz 2) und Guggenberg (Platz 3) haben dabei das Kunststück geschafft, einen Dreifachsieg zu erlangen. Das Ergebnis zwischen den zwei Bestplatzierten war denkbar knapp. So trennen Bad Mühllacken

terreichs Feuerwehrpräsident Albert Kern ein Kurzresümee über die erste Wochenhälfte. Das emotionale Highlight der Eröffnungsfeier war das Entzünden des Bewerbsfeuers, welches mit einer Fackel von Abfahrts-Olympiasieger Fritz Strobl, Mitglied der Feuerwehr Gerlamoos in Kärnten, und Helmut Wiggisser, der seit einem Unfall im Dienste der Feuerwehr im Rollstuhl sitzt, entzündet wurde (Bild rechts). Das Hissen der Bewerbsflagge sowie das Abspielen des Kärntner Heimatliedes sowie der österreichischen Bundeshymne bildeten den Abschluss der Eröffnungsfeier, die mit einem wunderschönen Regenbogen über Villach ausklang.

Österreich glänzt bei der Weltmeisterschaft „Aller guten Dinge sind drei“, dachte man sich zweifelsohne in Oberösterreich. Und nicht nur dort,

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Sportwettkampf: Athletische Meisterleistungen und actiongeladene Spannung für die Zuseher.

und St. Martin im Mühlkreis lediglich nur 0,03 Punkte in der Wertung. Zwischen Platz zwei und drei beträgt die Differenz 1,79 Punkte. Ebenso schlug sich die Mädchengruppe der FF Mitteregg-Haagen Sand ausgezeichnet und landete auf dem hervorragenden zweiten Platz, nur 0,14 Punkte hinter den Siegern aus der Tschechischen Republik. Diesem Ergebnis der Feuerwehrnachwuchskräfte zollt Feuerwehrpräsident Albert Kern höchsten Respekt: „Ich gratuliere unseren Siegergruppen aufrichtig zu ihrem Erfolg und freue mich sehr mit den

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Teilnehmern sowie dem Trainer- und Betreuerstab. Wir haben in Villach eine Heim-WM. Da ist es sicher nicht so einfach, mit dem hohen Erwartungsdruck, einen Weltmeistertitel zu erreichen, umzugehen. Viele startende Gruppen sind attraktive Anwärter auf den Titel. Das zeigt“, so Kern, „dass sich das intensive Training unserer Teams gelohnt hat. Wir erleben hier eine besondere WM. Nicht nur was die Leistungen bei den verschiedenen Disziplinen anbelangt. Villach zeigt uns vielmehr, dass die Gastgeber hier eine Weltmeisterschaft der Herzen

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Action beim Hakenleitersteigen und beim Hindernislauf im Stadion Lind mit Flüssigkeitsbrand (Bild rechts).

veranstalten, wo letztendlich keiner das Gefühl hat, als Verlierer vom Platz gehen zu müssen.“

Platz 3 beim Sportwettkampf „Löschangriff“ Ähnlich erfolgreich verlief der Tag für die Sportwettkämpfer der FF Frankenburg, ebenfalls aus OÖ. In dieser Kategorie sicherten sich die Hausruckviertler den ausgezeichneten dritten Platz. Österreich holt zum zweiten Mal Gold, Silber und Bronze Am Freitag fand bei der „Feuerwehr-Weltmeisterschaft“ in Villach die traditionelle Disziplin „Freiwillige Feuerwehren Klasse A“ statt. Ein Ereignis, welches den Landesfeuerwehr-Leistungsbewerben in Bronze bzw. dem Bundesfeuerwehrleistungsbewerb sehr ähnlich ist. 76 Gruppen aus 17 Nationen hatten sich für den „Contest“ der Besten

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der Besten qualifiziert, darunter acht Bewerbsgruppen aus Österreich, für die dieser Tag extrem erfolgreich verlaufen ist. „Feuerwehr-Weltmeister“ in der „Königsdisziplin A“ wurde die Bewerbsgruppe „St. Martin im Mühlkreis 1“ (OÖ). Mit einer Angriffszeit von 28,16 Sekunden und einer Staffellaufzeit von 51,91 Sekunden – bei jeweils Null Fehlerpunkten – sicherten sich die Mühlviertler mit 419,93 Punkten den heiß begehrten Titel. Dabei ist sogar der Weltrekord aus dem Jahr 2013 (damals 28,5 Sekunden) gebrochen worden. Knapp dahinter landete das Team der FF Stillfüssing (OÖ) mit 418,73 Punkten auf Platz 2 und sicherte sich damit den Vize-Weltmeistertitel. (28,86 sec. / 0 FP/ 52,41 sec. / 0 FP). Der dritte Platz ging mit der FF Ludesch ins Ländle: Die Vorarlberger benötigten 29,30 sec. für den Löschangriff und 52,80 sec. für den Staffellauf, beides feh-

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lerfrei. Sieben der insgesamt acht österreichischen Bewerbsgruppen belegten Top-15-Plätze. Die Ergebnisse aus österreichischer Sicht 1. St. Martin im Mühlkreis 1 (OÖ), 2. Stillfüssing (OÖ), 3. Ludesch (V), 7. Zillingtal (B), 8. Pellendorf (NÖ), 13. St. Nikolai im Sausal (Stmk.), 14. Mariapfarr (S), 38. Ausservillgraten 1 (T). Für Feuerwehrpräsident Albert Kern zeigt sich mit den erreichten Erfolgen, dass „Österreich mit seinem Starterfeld auch bei dieser Feuer-

wehr-Weltmeisterschaft, noch dazu vor Heimpublikum, seit vielen Jahren zu den Top-Nationen der CTIF-Mitgliedsstaaten zählt und sehr stolz auf die vielen tausenden Feuerwehrmitglieder sein kann. Einmal mehr bestätigt sich das Spitzenniveau hinsichtlich Leistung und Ausbildung der heimischen Feuerwehrkräfte – und das auch im direkten internationalen Vergleich. Auf die Medaillenbilanz der letzten zwei Tage können wir unheimlich stolz sein.“

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Felix, der ÖBFV-Adler, begleitete alle Veranstaltungen in Villach!

Medaillenregen bei traditionellen Bewerben hielt an Auch am letzten Bewerbstag der WM gab es sensationelle Neuigkeiten aus Villach zu berichten: Der Medaillenregen in Gold, Silber und Bronze bei den traditionellen Bewerben hält ungebrochen an. In der Wertungsklasse „Frauen A“ waren in Summe 23 Damengruppen aus zehn Nationen am Start – davon drei aus Österreich (Rudersdorf-Berg – Burgenland, Unterstetten – Oberösterreich und Niederabsdorf – Niederösterreich). Die Burgenländerinnen von der FF Rudersdorf-Berg holten mit 400,82 Punkten (35,51 sec. Löschangriff/0 Fehlerpunkte/ 63,67 sec. Staffellauf/0 Fehlerpunkte) die Goldmedaille und kürten sich damit zu „Feuerwehr-Weltmeisterinnen“. Knapp dahinter sicherte sich die Damengruppe der FF Unterstetten den Vize-Weltmeistertitel mit 400,58 Punkten (37,05 sec./ 0 FP/ 62,37 sec. /0 FP). Die Damen der FF Niederabsdorf belegten den fünften Rang. Bei der Wertungsklasse „Freiwillige Feuerwehren B“ waren drei österreichische Gruppen am Start. Hier holte sich die FF Töplitsch aus Kärnten bei der Heim-WM mit Platz 3 die Bronzemedaille. (33,89 sec./0/61,95/0). Auf Platz 4 landete die Bewerbsgruppe „Puch“ (ebenfalls Kärnten), Kirnberg (NÖ) wurde sechster.

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Sportwettkampf: Neuer Österreichrekord Thomas Mairinger von der FF Riegl in OÖ ist einer unserer Wettkämpfer in der Disziplin der Sportwettkämpfe, am Samstag feierte er seinen 27. Geburtstag. Sein wohl schönstes Geschenk hat er sich beim Hakenleitersteigen selbst gemacht. Mit einer Zeit von 14,59 sec. unterbot er seine persönliche Bestzeit von 15,18 sec. (Pilsen 2017, Tschechien) um 59 Hundertstel. Damit stellt Thomas laut Info von feuerwehrsport.at auch einen neuen Österreichrekord auf, der seit 2009 bei 15,14 sec. lag. Weitere Ergebnisse finden sie in den Info-Tabellen, die gesamte Auflistung aller Details ist online abrufbar: issuu. com/feuerwehr Villach, Schweiz, Slowenien Die Großveranstaltung in Villach ist vorbei, Österreich und Kärnten waren gerne Gastgeber und freuen sich über die sportlichen Erfolge aller Teilnehmer. Die nächste CTIF-Jugendfeuerwehr-Weltmeisterschaft findet im schweizerischen Martigny vom 14. bis 21. Juli 2019 statt. 2021 werden in Slowenien der nächste Internationale Feuerwehrwettbewerb der Erwachsenen sowie die übernächste Jugendfeuerwehrbegegnung über die Bühne gehen.

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PAGING? SWISSPHONE!

Die Entwicklung des Paging

PAGING IM 3. JAHRTAUSEND „Taschensirene“, „Piepserl“, „Funkrufempfänger“ oder „Pager“: Viele Namen wurden dem Alarmierungsgerät in den letzten fast 50 Jahren gegeben. Aber Paging – wie die Technologie heißt – ist immer noch das sicherste Alarmierungsmittel. Seit 1969 sorgt ein gebürtiger Tiroler mit seiner Schweizer Firma dafür, dass Feuerwehrmitglieder auf der ganzen Welt – und natürlich auch in Österreich – rasch zu den Einsätzen alarmiert werden können. Text: SWISSPHONE

www

facebook.com/swissphone Weitere Infos und Anwendervideos finden Sie in der Timeline auf Facebook (auch ohne Anmeldung).

www.swissphone.at

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derösterreich GmbH) ein satellitenbasiertes Alarmierungssystem, welches auf der POCSAG Technologie basiert. Der Beginn der Umstellung auf digitale Pager hatte begonnen.

Von 5Ton zu POCSAG Die 5Ton-Technologie ist schon etwas älter, leistet aber in großen Teilen Österreichs immer noch gute Dienste. Auch im „digitalisierten“ Niederösterreich wird parallel immer noch mit 5Ton alarmiert. Die Alarmierung kann zum Beispiel bei 5Ton so funktionieren, dass von einem sogenannten Geber in der Alarmzentrale wo der Notruf eingeht ein Alarmsignal über eine Doppelton- / Simultantonfolge ausgesandt wird. Dabei wird an den Alarmumsetzer im Feuerwehrhaus eine bestimmte Codierung übermittelt: Ein Zahlencode, wobei jeder Zahl eine bestimmte Tonfrequenz zugeordnet ist. Durch diesen Zahlencode weiß der Alarmumsetzer, dass er gemeint ist. Gleichzeitig wird auch das sogenannte „Alarmprogramm“ mitgesandt. Über diese Doppeltonfolge „erfährt“ der Alarmumsetzer, ob er in wei-

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elmut Köchler, gebürtiger Tiroler, zog der Liebe wegen in den 1960er Jahren in die Schweiz. Dort gründete er mit seiner Frau Erika in Samstagern am Zürichsee die Firma SWISSPHONE. Wie viele Technologiekonzerne startete auch SWISSPHONE in einer Garage. Man begann mit 2Ton Pagern, konnte aber bereits 1974 den ersten 5Ton Pager aus dem Hause Swissphone nach Österreich liefern. Zunächst als Lizenz-Produkt unter anderen Marken wie Bosch, AEG und Autophon. Aus letzterer kam Köchler auch. Zuletzt kannte man Autophon kaum noch, ging diese doch Anfang der 1990er Jahre vollständig im Konsortium der ASCOM auf. Auch diese schloss allerdings ihre Funkabteilung dann im letzten Drittel der 1990er Jahre. Deshalb gründete man im Jahr 2000 die SWISSPHONE Austria, welche das Händlernetz im Süden und Westen betreute und in Niederösterreich vor allem direkt den Vertrieb durchführte. Swissphone machte sich auch einen Namen als Systemdienstleister und Systemlieferant. Anfang der 2000er Jahre lieferte Swissphone an die damalige LEBIG (heute Notruf Nie-

Fotos: SWISSPHONE

Lange Geschichte Die analogen Funkrufempfänger der vergangenen 40 Jahre sind teilweise heute noch im Einsatz. Die zuletzt eingesetzte RE6xx Serie wird nun abgekündigt und die neue Bauform des s.QUAD übernimmt.

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PAGING? SWISSPHONE! terer Folge nur die Pager oder doch auch die Sirene mit welchem Programm auslösen soll. All das passiert über Tonfolgen, also analog. Das hat in der Regel mit dem Sprechfunksystem nichts zu tun, außer in der Steiermark, wo über dieselbe Frequenz alarmiert und gesprochen wurde. Das digitale POCSAG System ist ebenfalls keine Erfindung des dritten Jahrtausends. POCSAG, das steht für Post Office Code Standard Advisory Group, einer britischen Gruppierung die dieses Funkrufdienstprotokoll festlegte. Es ist – wie auch schon beim 5Ton Paging – eine Einwegkommunikation. Netze funktionieren auf unterschiedliche Weise. Das Niederösterreichische „pagernetz“ funktioniert im Grunde so, dass von der Alarmzentrale der Alarm über eine Datenleitung zum Uplink geschickt wird. Von dort wird der Alarm ins All zu einem Satelliten gesendet, welcher den Alarm wieder zurück zur Erde schickt. Allerdings verteilt dieser das Signal so, dass alle Basisstationen auf der Erde im Empfangsbereich das Signal erhalten. Die Stationen werden durch das Signal miteinander synchronisiert und senden das Signal gleichzeitig aus, sodass ein flächendeckendes Netz entsteht. Der Niederösterreichische Rettungsdienst wird so seit 2004 alarmiert. Teile der Feuerwehren werden über das System seit

2012 alarmiert. Man beginnt noch 2017 mit der Modernisierung des Netzes auf der gleichen Systembasis.

5Ton Geschichte Als der RE27 1974 nach Österreich geliefert wurde, hatte dieser Abmessungen wie ein heutiges Tablett. Ab 1977 wurden die Pager kleiner: Der RE227 wurde in Österreich als RE103 bzw. RE1004 verkauft und funktionierte mit einer Mignon Batterie oder einem AA-Akku. Es gab auch ein Ladegerät dazu. Das Konzept der „üblichen“ Batteriegröße zog sich ab diesem Zeitpunkt bis zu den Geräten der heutigen Generation durch. Auch die Bauform sowie –größe und dadurch das ganze Zubehör konnte bis in die 1990er Jahre weiter verwendet werden. Der Florian 2000, auch als RE228 bekannt, war rasch ein Verkaufsschlager. Der Verkauf des Quattro (RE229, RE829) hielt aufgrund von vorhandenen Restmengen bis 1993 an. Der Quattrino und seine Bauform hatten eine ähnliche Lebensdauer. Der als RE429 bekannte Pager wurde erstmals 1995 verkauft, seine Bauform hatten auch die Nachfolgegenerationen bis zum RE6x9 (erstmals verkauft 2004), welcher heuer (2017) nach einer über 13jährigen Erfolgsgeschichte eingestellt wird. Aber es bedeutet nicht das Ende von 5Ton Paging. Mit dem s.Quad

wurde eine neue Plattform geschaffen. Diesen Pager gibt es sowohl als 5Ton Pager, als auch als POCSAG Pager. Einzig das Bundesland Steiermark kann keinen 5Ton Pager mehr ankaufen. Das 4m Mittenband, welches z.B. bei den steiermärkischen Feuerwehren für den analogen Sprechfunk in Verwendung ist, wird auslaufen. Auch TETRA als Paging-Plattform ist wenig geeignet: Zu gering ist die Senderdichte, zu hoch wäre die Auslastung am System, da bei dem bidirektionalen TETRA System jedes Gerät nicht mehr nur reiner Empfänger ist, sondern sich auch aktiv im Netz einbuchen müsste, was auch neben dem Bett im Schlafzimmer eine Belastung bedeuten würde.

Fazit Swissphone geht neue Wege im Bereich der Alarmierung. 5Ton und POCSAG werden nicht aufgegeben. Mit dem neuen s.QUAD Voice ist die 5Ton-Pagingfamilie um einen Ableger reicher und man kann sich aufgrund der Geschichte sicher sein, dass Swissphone auch bei dieser Plattform die in der Elektronik unüblich lange Baureihenkontinuität weiterhin beibehalten wird.

Urgroßvater und Jungspund Vom RE26-2 (links: 1972) bis zum s.QUAD (2015 rechts) war viel Entwicklungsarbeit notwendig. Auch die Produktion hat sich gemausert, so produziert man heute auf einer automatisierten Linie in Samstagern und nicht mehr in der Garage...

Fotos: SWISSPHONE

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Die Entwicklung des Paging

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FEUERWEHRMESSE OBERWART

Feuerwehr- und Genussmesse Burgenland

1. FEUERWEHRMESSE OBERWART Zum ersten Mal gibt es eine Fachmesse im Südosten Österreichs, die speziell auf den Bedarf der Feuerwehren ausgerichtet wird. An zwei Tagen im November stehen in den Messehallen Oberwarts die Bedürfnisse der Florianijünger im Mittelpunkt. Der Anspruch ist klar, alles was die beliebten Helfer brauchen, das „Wissen wie“ und die notwendige Ausrüstung werden sich in den Ausstellungshallen, im Seminarbereich und im Freigelände widerspiegeln. Messe Oberwart

„ICH FREUE MICH AUF DIE MESSE UND DIE VIELEN BESUCHER. GEMEINSAM MIT DER GENUSSMESSE WIRD DIES EIN TOLLER FAMILIENAUSFLUG.“

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Hannes Langmann, Kommandant FF Wörterberg

Öffnungszeiten: Samstag, 04. - Sonntag, 05. November 2017, täglich 09.00 - 18.00 Uhr im Messezentrum Oberwart Eintrittspreise: Ein Ticket für zwei Messen! Tageskarte für die 1. Feuerwehrmesse Oberwart und die 11. Genuss Burgenland: € 6,- Ermäßigte Tageskarte für Besitzer der Alpha Card, Schüler, Studenten, Pensionisten: € 4,50 Rollstuhlfahrer und eine Begleitperson, Kinder bis 12 Jahre: Eintritt frei Infos: www.feuerwehr-messe.at, www.genuss-burgenland.at, Tel.: 03352/33022, E-Mail: office@burgenland-messe.at

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Eröffnung einen repräsentativen Querschnitt rund um Fahrzeugtechnik und Ausrüstung. Und es wird noch eifrig weitergearbeitet um das Angebot weiter auszubauen. Das Messeprogramm wird in enger Kooperation mit dem Landesfeuerwehrverband Burgenland, dem Bezirksfeuerwehrkommando Oberwart und dem Print-Magazin FEUERWEHR.AT organisiert. Die Details werden hier in den nächsten Ausgaben vorgestellt.

Zeitgleich mit der 11. Genuss Burgenland „Die Messe für Feinschmecker“ Eine Besonderheit der ersten Feuerwehrmesse Oberwart ist die zeitgleich im Messezentrum Oberwart stattfindende 11. Genuss Burgenland „Die Messe für Feinschmecker“. Im ersten Augenblick mag die Kombination ja etwas seltsam erscheinen, bei genauerer Betrachtung ergänzen sich die beiden Veranstaltungen wunderbar. Zum einen wird ein erheblicher Teil des Budgets der freiwilligen Feuerwehren durch verschiedenste Veranstaltungen, wie z.B. das klassische Feuerwehrfest, Feuerwehrheurigen oder Feuerwehrfrühschoppen lukriert. Durch die Einbindung von regionalen Spezialitäten erhält man ein Alleinstellungsmerkmal im örtlichen, jährlichen Festreigen. Ebenso steigert es die Wertschöpfung und sicherlich auch das Image der Veranstaltung. Die 11. Genuss Burgenland mit rund 150 Ausstellern wird hier, neben dem einzigartigen Angebot an Lebens- und Genussmitteln, auch

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Fotos: Burgenland Messe; Portrait: R. Pöschlmayer

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amhafte Unternehmen wie z.B. Mercedes Austria, Walser, Brandschutz Eibel mit Partnern oder Flammpunkt haben, wie rund 30 weitere Firmen, ihre Teilnahme als Aussteller bereits verbindlich zugesagt. Somit verspricht die erste Feuerwehrmesse Oberwart bereits vier Monate vor der

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FEUERWEHRMESSE OBERWART Feuerwehr- und Genussmesse Burgenland

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zeitgleich mit der FEUERWEHR.AT

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MESSEZENTRUM

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Fotos: Burgenland Messe; Portrait: R. Pöschlmayer

sicherlich interessante und wertvolle Tipps liefern und die Kombüsen-Chefs auf neue, lukullische und lukrative Ideen bringen. Zum anderen wird von den Mitgliedern das ganze Jahr über viel Freizeit in die Feuerwehren investiert. Oft kommen dabei der Partner und die Familie etwas zu kurz. Bei dieser Messekombination steht der ganzen Familie ein ansprechendes Angebot für alle zur Verfügung. Daher sind die „1. Feuerwehrmesse Oberwart“ und die „11. Genuss Burgenland – Die Messe für Feinschmecker“ ein optimales Ausflugsziel für die Feuerwehrmitglieder und deren Familien.

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PRÜFFRISTEN

Prüfung von Feuerwehrgeräten

GERÄTEPRÜFUNG IN DER FEUERWEHR Um mit unserem Einsatzgerät sicher und effektiv arbeiten zu können, müssen die Gerätschaften nicht nur pfleglich behandelt, sondern auch regelmäßig überprüft werden. Bei diesem Thema ergibt sich ein Spannungsfeld aus gesetzlichen Vorschriften, Interessen der Hersteller und gelebter Praxis. Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband hat in den letzten Jahren Prüfkarteiblätter herausgegeben, die als Hilfestellung bei der Erfüllung dieser Aufgaben dienen.

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ür Freiwillige Feuerwehren mit ihren ehrenamtlichen Mitgliedern gelten – zum Unterschied von den Berufsfeuerwehren – die Arbeitnehmer- bzw. Bedienstetenschutzgesetze des Bundes und der Länder nicht. Allerdings ist auch für Freiwillige Feuerwehren ein sorgsamer und sicherer Umgang mit Geräten wichtig. Fahr- und Zeugmeister der Feuerwehren sind entsprechend ihrer Ausbildung in der Feuerwehrschule dazu berechtigt, als sachkundige Personen einfache Prüfungen selbst vorzunehmen. Dazu dienen die Prüfkarteiblätter des ÖBFV. Zusätzlich können für spezielle Prüfungen auch Fachfirmen bzw. Ziviltechniker herangezogen werden.

Mängel können augenscheinlich sein oder erst bei Prüfmethoden (z.B. Prüfung der hydraulischen Schere) sichtbar werden.

Die Prüfkarteiblätter des ÖBFV Die Prüfkarteiblätter können kostenlos auf der Website des ÖBFV (www.bundesfeuerwehrverband.at) heruntergeladen werden. Die Sammlung umfasst rund 60 Dokumente und ist nach Themen sortiert.

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Sie enthält sowohl Prüftabellen zum Ausfüllen, wie auch dazugehörige Gebrauchshinweise, in denen verschiedene Prüfungsarten und -intervalle sowie Informationen zu Lagerung, Wartung und Pflege beschrieben sind. Bei vielen Geräten ist die Prüfung in mehreren Abstufungen beschrieben: Im ersten Schritt wird meist eine Sichtprüfung nach jeder Verwendung empfohlen. Eine Stufe darüber erfolgt dann z.B. eine jährliche Prüfung durch eine sachkundige Person (z.B. Fahr- oder Zeugmeister). Darüber hinaus gibt es zusätzliche Prüfungen, die Spezialgeräte, Prüfstände oder Spezialwissen erfordern und unter Umständen nicht von der Feuerwehr selbst durchgeführt werden können. Ebenso kann es bei Instandsetzungsarbeiten oder Reparaturen notwendig sein, sich an den Hersteller oder eine zugelassene Fachfirma zu wenden. Als grundsätzliche Regel gilt, dass alle Herstellerangaben zu Wartung, Prüfung und Lebensdauer von Geräten zu beachten sind – jedenfalls ist

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Fotos: www.feuerwehr-weisswasser.de, tanakawho (CC BY 2.0), Columbus McKinnon Hebetechnik GmbH, Richard Berger

Mathias Seyfert

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PRÜFFRISTEN Prüfung von Feuerwehrgeräten

Fotos: www.feuerwehr-weisswasser.de, tanakawho (CC BY 2.0), Columbus McKinnon Hebetechnik GmbH, Richard Berger

die Anleitung des jeweiligen Gerätes als Ergänzung zum Prüfkarteiblatt heranzuziehen (zusätzliche Punkte können selbstständig ins Prüfkarteiblatt aufgenommen werden).

Beispiel hydraulische Rettungsgeräte Am Beispiel der hydraulischen Rettungsgeräte kann der Umfang von Prüfung, Prüfanlässen und Prüfpersonal beispielhaft beschrieben werden: 1. Sichtprüfung nach jeder Benutzung durch das Einsatzpersonal 2. Sicht- und Funktionsprüfung mindestens einmal jährlich durch eine sachkundige Person der Feuerwehr (z.B. Fahr- oder Zeugmeister) 3. Leistungsprüfung mindestens alle drei Jahre durch eine sachkundige Person mit Spezialwis-

sen. Die Leistungsprüfung nach ÖBFV-RL GP-01 kann nur durch eine sachkundige Person in Feuerwehren, welche spezielle Prüfgeräte und -armaturen besitzen, oder durch eine Fachfirma durchgeführt werden. Es empfiehlt sich, die Leistungsprüfung bei den Servicearbeiten durch den Hersteller durchführen zu lassen.

Ausblick Der ÖBFV wird sich in der nächsten Funktionsperiode eingehend mit diesem Thema beschäftigen, um die Empfehlungen für die Prüfung von Feuerwehrgeräten noch besser zu gestalten. Die Angaben auf dem beigelegten Plakat entsprechen dem derzeitigen Stand der Technik. Zusätzlich sind die Herstellangaben zu beachten (z.B. kürzere Prüfintervalle!).

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Ist der Schlüssel „safe“?

IST DER HAUPTSCHLÜSSEL „SAFE“? Seit nunmehr zwanzig Jahren gibt es das Magnetcodeschlüsselsystem EVVA-MCS als das einheitliche Feuerwehrschlüsselsystem. Es besteht aus einem „GHS“, dem General-Haupt-Schlüssel, und untergeordneten Schlüsseln, wie sie von Aufzugsunternehmen, Gebäudebetreuungen oder anderen Dienstleistern verwendet werden. In der Vergangenheit wurde gemeldet, dass Hauptschlüssel aus „Schlüsseltresoren“ für die Feuerwehr mit dem „GHS“ entwendet wurden. Dass hier oftmals etwas verwechselt wird, geht leider aus den Medienberichten nicht hervor. Peter Jakob und Richard Berger

Verwechslung Und dies führt bereits zur ersten Verwechslung: Rohrsafes, Liftboxen, Keysafe oder Schlüsselboxen sind keine Feuerwehr-Schlüsselsafes. Diese Boxen sind weder überwacht, noch verfügen diese über eine Zwei-Personen-Zugriffsregelung. Oftmals wird durch die Hausverwaltungen oder Eigentümer in solche Rohrboxen ein Hauptschlüssel hinterlegt und nicht nur ein Zugangsschlüssel mit der Sperre der Hauseingangstür zum Stiegenhaus sowie zum Triebwerksraum. Die Feuerwehr kann sich hier bei der Teilnahme an der zehnjährlichen Feuerpolizeilichen Beschau als Dienstleister beweisen: ein Blick in die Rohrbox, ob ein Generalschlüssel oder nur ein Teilbereichsschlüssel hinterlegt ist und der entsprechende Hinweis, reduzieren das Einbruchsrisiko. Denn oft sind die Rohrboxen noch mit dem alten Sperrsystem ausgestattet, welches nicht mehr gesetzlich geschützt ist, wie es das Magnetschlüsselsystem ist.

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Feuerwehr-Schlüsselsafe (FSS) Feuerwehr-Schlüsselsafes wurden zur Installation bei Objekten mit Brandmeldeanlagen entwickelt, um der Feuerwehr bei einer Alarmauslösung rund um die Uhr Zutritt zu den überwachten Bereichen zu ermöglichen. In Zeiten ohne Alarm, kann man nur mit einer zweiten Person, die über einen Objektschlüssel mit der entsprechenden Berechtigung verfügt, den Tresor öffnen und den dort hinterlegten Schlüssel aus dem Kundenzylinder übernehmen. Die Entnahme des Schlüssels ist in drei Stufen gesichert: • erste Stufe – entriegeln und öffnen der Feuerwehrklappe (diese dient zum Schutz gegen Sabotage des Feuerwehrzylinders – siehe Bild) • Zweite Stufe – öffnen der Tresortüre • Dritte Stufe – Entnahme des im Aufnahmezylinders entriegelten Schlüssels Da im Feuerwehrschlüsselsafe im kleinsten und häufigsten Fall nur ein Aufnahmezylinder eingebaut ist, sollten keine zusätzlichen Schlüssel hinterlegt werden. Eine Möglichkeit der Erweiterung bieten Multitresore mit mehreren Aufnahmezylindern. Hier spielt aber oft auch der Kostenfaktor eine Rolle und somit erlaubt die Feuerwehr, bis max. fünf Schlüssel zu ergänzen. Diese sollten untrennbar (z.B.: hartverlöteter Schlüsselring) am, im Aufnahmezylinder gesicherten, Schlüssel angehängt sein. Sollten noch mehr Schlüssel zu hinterlegen sein, ist unbedingt das Einvernehmen der zuständigen Feuerwehr herzustellen. Zugang für die Feuerwehr Im Alarmfall wird die Klappe zum Feuerwehrzylinder entriegelt und die Feuerwehr kann mit dem „GHS“ aufsperren. Das Steuerungs-Zentralgerät SZG stellt die Verbindung zwischen FSS und Brandmeldeanlage her. Einbruchsversuche lösen am Steuergerät einen Alarm aus, der an eine Alarmanlage weitergegeben werden kann. Eine solche Ansteuerung wird sowohl im Auswertesystem des Alarmübertragungssys-

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1996 wurde in der ÖNORM F 3032 der Feuerwehr-Schlüsselsafe genormt. Dies geschah, um einen Wildwuchs zu vermeiden und die bereits seit den späten 1970er Jahren von der Firma Bruno Eder immer weiter entwickelte überwachte Schlüsselaufbewahrung für die Feuerwehr zu vereinheitlichen. Gab es zunächst noch einen Zylinderschlüssel, wurde 1997 durch einen Beschluss in einer Präsidialsitzung auf ein modernes Magnetcodeschlüsselsystem für ganz Österreich umgestellt. Dem System untergeordnete Schlüsselsysteme für Aufzugsfachfirmen, Brandschutzbeauftragte und Reinigungsunternehmen können durch den „GHS“ der Feuerwehr gesperrt werden. Dadurch wurde der oft zum Streitfall ausgeartete Zugang der Feuerwehr im Notfall mit der „notwendigen Gewalteinwirkung“ bei nicht überwachten Anlagen auch reduziert, konnte doch seitdem die Feuerwehr mit dem „GHS“ zum Beispiel Rohrboxen der Aufzugsfirmen sperren und den Schlüssel entnehmen. Seit 1997 bieten die Firmen Bruno Eder und Labor Strauss Feuerwehr-Schlüsselsafes gemäß ÖNORM F 3032 an.

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FEUERWEHR-SCHLÜSSELSAFE Ist der Schlüssel „safe“?

tems, als auch an der Brandmelderzentrale registriert und dokumentiert. Damit wäre es möglich, bei technischen Einsätzen oder Brandeinsätzen bei Objekten mit Teilschutz dennoch einen Zugriff auf die Objektschlüssel zu erhalten, was wiederum Schäden verhindert. Auch ist mit der gleichen Regelung, welche seit 2014 in der ÖNORM F 3032 in Kraft ist, die Möglichkeit geschaffen worden, mit einem zusätzlichen Schlüsselschalter am FSS einen Alarm an der Brandmelderzentrale auszulösen, welcher den FSS ansteuert. Auch dieser Alarm wird sowohl an der Brandmelderzentrale (Drucker, interner Speicher), als auch bei der Leitstelle dokumentiert, um Missbrauch zu vermeiden. Diese Lösung wird in Graz eingesetzt, wobei es bereits modernere Varianten gibt: Beispielsweise kann die Öffnung des Safes auch über die Nachrichtenzentrale fern-ausgelöst werden, wenn die Feuerwehr im Einsatz Zutritt erhalten muss.

Rohrbox ist kein Safe Festzuhalten ist, dass – wie oben erklärt – eine Rohrbox oder ähnliches kein Feuerwehr-Schlüsselsafe ist. In Rohrboxen sollten niemals Hauptschlüssel oder Generalschlüssel hinterlegt werden. Solche Boxen werden auch gerne bei Zufahrtstoren zu Firmenarealen angebracht, wo lediglich der Schlüssel für das Zufahrtstor hinterlegt wird.

Schlüssel auf einem hartverlöteten Ring der „GHS“ im Zylinder steckt. Wird der Schlüssel entnommen und der Schlüsselschalter beim Wegfahren nicht betätigt, so ertönt eine Warnung und der Gruppenkommandant weiß, dass der Feuerwehrschlüssel noch nicht an seinem Platz ist. Generell ist zu sagen, dass der Feuerwehrschlüssel nicht weitergegeben werden darf und die mit dem Schlüssel übertragene Verantwortung den „Besitzern“ eines solchen Schlüssels bewusst sein muss. Die in den Medien kolportierten Diebstähle betrafen nicht die Feuerwehr-Schlüsselsafes, sondern lediglich Schlüsselboxen. Wird der Feuerwehr-Schlüsselsafe ordnungsgemäß unter Putz verbaut, ist ein Einbruch oder eine Manipulation – ohne den Alarm auszulösen – kaum möglich. Bei Fragen rund um Feuerwehr-Schlüsselsafes oder Schließsysteme wenden Sie sich an die einschlägigen Fachfirmen, die Prüfstelle für Brandschutztechnik des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes oder das Sachgebiet 4.3 Technische Richtlinien.

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Sicherung des Feuerwehrschlüssels Der rote Feuerwehrschlüssel ist nur über die Bestellung durch eine Feuerwehr erhältlich. Welche Feuerwehr einen Schlüssel bestellt, wird in einer Liste beim Lieferanten der Schlüssel dokumentiert. Zur Sicherung der Feuerwehrschlüssel in den Feuerwehren gibt es viele unterschiedliche Systeme: Eine Feuerwehr in der Steiermark hat einen Feuerwehr-Schlüsselsafe (mit eigenem Schließsystem) im Feuerwehrhaus installiert, welcher bei Alarm den Feuerwehrschlüssel freigibt. Andere Feuerwehren haben in den Fahrzeugen Schlüsselschalter installiert, wo mit einem billigen allgemeinen

Feuerwehr-Schlüsselsafe mit geöffneter Klappe nach der Auslösung durch die Brandmelderanlage.

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TÜV AUSTRIA SICHERHEITSTAG 2017: KLEIDSAME ARBEITSSICHERHEIT Die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist wichtig und nützlich. Sie kann aber auch schick sein, beweist eine Veranstaltung der TÜV AUSTRIA Akademie im Oktober. Nina Munk

Der Sicherheits-Trend Organisatorisch, technisch, rechtlich: Die Persönliche Schutzausrüstung wird am 12. Oktober 2017 aus unterschiedlichen Blickwinkeln erläutert. PSA wird auch praktisch angewendet – eine Vorführung in einem engen Behälter soll Aufschluss darüber geben,

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wie Arbeitnehmer mit PSA arbeiten. Die PSA-Fashion Show bildet das modebewusste Highlight des Sicherheitstages und hat dennoch einen ernsten Hintergrund: Die beste Ausrüstung nützt nichts, wenn die Mitarbeiter sie nicht tragen möchten. Dass Mitarbeiter mit der gezeigten PSA ganz schön sicher, aber auch ganz sicher schön sind, zeigt die Modeschau.

EKO COBRA präsentiert sich Ebenfalls (schuss-)sicher angezogen präsentiert sich das Einsatzkommando COBRA, das am Sicherheitstag seine Einsatzfelder erklärt und einen Blick hinter die Kulissen gewährt. Ergonomie am Arbeitsplatz Außerdem beschäftigt sich der Expertentag der TÜV AUSTRIA Akademie mit der Ergonomie am Arbeits-

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SA als Kälteschutz, als Feuerschutz, als Atemschutz oder als Kopf- und Augenschutz – die Persönliche Schutzausrüstung wird als Ausrüstung definiert, die dazu bestimmt ist, von den Arbeitnehmern benutzt oder getragen zu werden, um sich gegen eine Gefahr für ihre Sicherheit oder Gesundheit bei der Arbeit zu schützen. Am TÜV AUSTRIA Sicherheitstag steht die PSA heuer im Vordergrund, aber auch andere Themen werden in praxisnahen Vorträgen behandelt.

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TÜV AUSTRIA SICHERHEITSTAG TÜV AUSTRIA Akademie informiert

platz, der Unterweisung nicht-deutschsprachiger Arbeitnehmer sowie mit Schutzeinrichtungen gegen unbefugtes Einschalten.

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Apropos einschalten Wenn Sie am Arbeitsplatz ein Schweißgerät einschalten, dann brauchen Sie einen Freigabeschein. Noch nicht gewusst? Dann wird Sie der Vortrag über die TRVB 104 O – Technische Richtlinien Vorbeugender Brandschutz besonders interessieren.

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Ausbildung zum zertifizierten Brandschutzmanager Innsbruck: 09.-13.10.2017 Linz: 06.-10.11.2017

Ausbildung zum PSA-Experten Linz: 23.10.-24.11.2017

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