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Das offizielle Magazin des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

grossbrand zerstört schloss ebenzweier (OÖ) ab Seite 36

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Was darf die Feuerwehr gegen lästige Insekten tun – und was nicht? Ab Seite 12.

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motorsägen

Teil 3 der Serie zur Arbeit mit Motorsägen: Wartung und Pflege & Online-Video – ab Seite 16.

Flugdienst

Das ÖBFV-Sachgebiet Waldbrandbekämpfung und Flugdienst stellt sich vor – ab Seite 22.

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INHALT & Editorial

Aus dem ÖBFV

Ein gesetzlicher Auftrag der Feuerwehr

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aum waren die Schneemassen entfernt und die Situation entschärft, folgte die nächste Einsatzserie für die österreichischen Feuerwehren, die bis über die Landesgrenzen hinaus nach Bayern aktiv wurden. Über mehrere Tage und Nächte hinweg kämpften die Feuerwehren gegen die Wassermassen, gegen Schlamm und umgestürzte Bäume, oftmals unter Lebensgefahr. Die Zeit, die Männer und Frauen in diese ehrenamtliche Arbeit investieren, muss deshalb sinnvoll genützt werden. Die Feuerwehren haben einen gesetzlichen Auftrag zur Mitfinanzierung der Einsatzbereitschaft. Der Erlös von Spendensammelaktionen oder Feuerwehrfesten bildet die finanzielle Grundlage vieler Feuerwehren. Diese Regelung muss mindestens beibehalten werden und verlangt vielmehr nach einer feineren Abstimmung, beispielsweise durch eine stündliche Abrechnung der Veranstaltungen anstatt einer Abrechnung nach Kalendertagen. Die Registrierkassenpflicht oder eine Verkomplizierung der Spendenabsetzbarkeit darf nicht zu einer Benachteiligung und einem unverhältnismäßig hohen Zeitaufwand führen. Dessen sind sich auch die politischen Entscheidungsträger bewusst, weshalb diese wichtigen Punkte in einem umsetzbaren Kompromiss gelöst werden. Die Feuerwehren müssen sich auch weiterhin auf ihre Einsatztätigkeiten konzentrieren und dürfen nicht im Dschungel der Bürokratie versinken. Hier sind die Politik und die Wirtschaft nicht nur jetzt gefordert, im Interesse der heimischen Bevölkerung das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehr zu sichern. Euer Albert Kern, Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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Juni 2016 ÖBFV News aus den Sachgebieten Europäische und internationale Angelegenheiten sowie Infos zur Feuerwehrjugend.

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Öffentlichkeitsarbeit: Plakat in diesem Heft

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Wespen & Co. Serie: Motorsägen, Teil 3 Flugdienst & Waldbrand News-Splitter Emerec von Rosenbauer AUVA als Partner

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Großbrand in Schloss Ebenzweier

IMPRESSUM: Medieninhaber: ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien, GF: Albert Kern, Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBFV), FN441767h, Herausgeber: Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Voitgasse 4, 1220 Wien, Hersteller DONAU FORUM DRUCK Ges.m.b.H., 1230 Wien, Redaktion & Medienkooperationen: Ing. Richard Berger, BA, richard.berger@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 34, Redaktion & Marketing: Mathias Seyfert, BA, m.seyfert@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 33, Abonnements: Jahrespreis (10 Hefte, versandkostenfrei) im Inland: € 27,- , EU: zuzüglich Versandkosten von € 36,- (insgesamt € 63,-). Jahres-Abos verlängern sich automatisch zum jeweils gültigen Jahresbezugspreis. Abos können jeweils 30 Tage vor Ende des Bezugsjahres schriftlich (per Post oder eMail) gekündigt werden. Online-Bestellung www.feuerwehr.at, Coverfoto: fotokerschi.at

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INHALT & Editorial

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Flugdienst Für den Schaukasten: Plakat in diesem Heft

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Aus der Redaktion

Bewerbssaison Die bevorstehende Bewerbssaison bedeutet alles andere als eine Sommerpause für viele fleißige Helfer. Im ÖBFV und an den Austragungsorten werden der Bundesfeuerwehrjugend- und der Bundesfeuerwehrleistungsbewerb vorbereitet. Die Redaktion wünscht allen Feuerwehrkameraden erholsame Ferien! Euer Redaktionsteam

Wespeneinsatz

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Großbrand in Schloss Ebenzweier

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Das neue ÖBFV-MAGAZIN

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ÖBFV-NEWS Wann darf die Feuerwehr den Verkehr regeln?

Verkehr regeln: nur im Einsatz erlaubt Feuerwehrleute, die den Verkehr regeln, Fahrzeuge stoppen oder an der Einsatzstelle vorbeilotsen sieht man tagtäglich bei vielen verschiedenen Einsatzszenarien. Das ÖBFV-Referat 2 „Recht und Organisation“ erklärt, dass die Tätigkeit des „Verkehr regelns“ grundsätzlich nur im Einsatz erlaubt ist. Mathias Seyfert

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m sicher arbeiten zu können, ist die Feuerwehr bei Einsätzen manchmal darauf angewiesen, den Verkehr zu regeln. Üblicherweise kann dies auch die Polizei erledigen, doch es kommt vor, dass die Feuerwehr auf sich alleine gestellt ist. In den Straßenverkehr einzugreifen ist der Feuerwehr aber nur dann gestattet, wenn es der Einsatz erforderlich macht. Dies ist zum Beispiel notwendig, wenn die Einsatzstelle abgesichert werden muss oder der Verkehr von einer Gefahrenstelle weggeleitet werden soll. Ein Verkehrsregler-Lehrgang kann dafür das notwendige Knowhow schaffen.

Parkplatzordner Werden Feuerwehrleute als Ordner auf einem Parkplatz eingesetzt, so handelt es sich nach vorherrschender Rechtsprechung nicht um „Verkehr regeln“. Kommt es dabei zu einem Unfall, zieht dies mögliche zivilrechtliche Haftungen nach sich.

Fotos: FF Wr. Neudorf, Richard Berger

Verkehr regeln durch die Feuerwehr ist nur im Einsatz zulässig.

Feste, Umzüge: keine Verkehrsregelung durch Feuerwehr Bei Veranstaltungen wie Festen oder Umzügen darf die Feuerwehr nicht in den fließenden Straßenverkehr eingreifen, um als „Ordner“ zu fungieren oder den Verkehr zu regeln. Dies ist nur vereidigten Personen gestattet, man muss also die Polizei oder geeignete Mitarbeiter einer Securityfirma hinzuziehen.

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ÖBFV-NEWS Präsidialsitzung in Salzburg

327. Präsidialsitzung in Anif Vom 10. bis zum 11. Juni tagte die 327. Präsidialsitzung des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes in Anif, wo diverse Themen zwischen den Landesfeuerwehrkommandanten, den Referatsleitern sowie dem Feuerwehrpräsidenten und Vizepräsidenten besprochen und Beschlüsse gefasst wurden. Redaktion

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Fotos: FF Wr. Neudorf, Richard Berger

ie 327. Präsidialsitzung stand besonders am Freitag unter dem Zeichen der Finanz. Der Kärntner Feuerwehrkamerad und Sektionschef Hans-Georg Kramer sowie Romana Rozenich (beide Bundesministerium für Finanzen), besuchten auf Einladung des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes die Sitzung für ein gemeinsames Gespräch. So konnten beide Sichtweisen dargelegt und Verständnis für beide Seiten geschaffen werden. Dadurch konnte ein Grundstein für weiterführende Gespräche auf operativer Seite gelegt werden.

Kurzmitteilungen aus der Präsidiale Einige Projektarbeiten und längerfristige Arbeitspakete, über welche FEUERWEHR.AT berichtet, sobald diese entsprechend fortgeschritten sind, wurden besprochen. Im nationalen Normungskomitee war Franz Rath (Wien) seit 2008 in führender Funktion vertreten. Aufgabe des ÖBFV-Vertreters im ON-Komitee 246 ist es, die gemeinsamen Interessen der österreichischen Feuerwehren sowohl in der nationalen (ON) als auch in der europäischen (CEN) und internationalen (ISO) Normung zu vertreten, zu diesem Zweck bei der Erstel-

lung österreichischer Normen mitzuwirken und sich an der Erarbeitung von (englischsprachigen) Stellungnahmen zur europäischen und internationalen Normung zu beteiligen. Unter Mitarbeit bzw. Leitung des ÖBFV-Vertreters wurden u. a. die ÖNORM S 2304 „Integriertes Katastrophenmanagement, Benennungen und Definitionen“ und ÖNORM S 2308 „Integriertes Katastrophenmanagement, Taktische Zeichen“ neu erarbeitet. Franz Rath ersuchte das Präsidium, Raphael Koller als Mitarbeiter des Generalsekretariats als Nachfolger einzusetzen. Der Zeitpunkt wäre günstig, so das Ansuchen, da eine Fülle an Neuerungen ins Haus stehen und man für den Rest der Funktionsperiode so den Nachfolger noch begleiten könnte. Auch im Sachgebiet 7.1 gab es einen Wechsel: Nach der Funktionszurücklegung durch Johann Gasperlmair (Oberösterreich) als Leiter des Sachgebietes 7.1 wird Alfred Deschberger (Oberösterreich) als neuer SGL nominiert. Da sich das Sachgebiet 5.3 hauptsächlich mit Waldbrandbekämpfung und dem Flugdienst auseinandersetzt, wurde im Rahmen der Sitzung die Umbenennung des Sachgebietes 5.3 (vormals Sonderdienste

Hans-Georg Kramer und Romana Rozenich (Finanzministerium) im Gespräch bei der Präsidialsitzung. (Spreng-, Alpin-, Flugdienst u.a.) in neu „Waldbrandbekämpfung und Flugdienst“ beschlossen. Ziel dieses Sachgebietes soll es künftig primär sein, sich mit allen Möglichkeiten der Waldbrandbekämpfung auseinanderzusetzen. Sowohl ohne als auch mit Luftunterstützung.

Neue Richtlinie Aufgrund von Änderungen der ADR Richtlinie wurde eine neue Richtlinie für den Transport von Atemschutzflaschen im entsprechenden Sachgebiet erarbeitet und dem Präsidium zur Beschlussfassung vorgelegt. Detaillierte Informationen zu dieser Richtlinie findet ihr in der nächsten Ausgabe.

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ÖBFV-NEWS aus den Sachgebieten

Feuerwehr trifft Philatelie Ein besonderes Ereignis steht in Gmunden am Traunsee (Oberösterreich) bevor. Die „Weltmeisterschaft der Feuerwehrphilatelie“ wird im Rahmen der philatelistischen Ausstellung „GMUNDEN 2016“ stattfinden. Alle Freunde der Feuerwehrphilatelie und alle interessierten Feuerwehrkameraden sind eingeladen, diese Veranstaltung vom 25. bis 28.8.2016 im Kongresshaus Toscana zu besuchen. Der Eintritt ist frei. Organisiert wird der Ausstellungsteil „Weltmeisterschaft der Feuerwehrphilatelie“ von der MAG Feuerwehr,

der zum großen Teil aktive, aber auch pensionierte, Feuerwehrkameraden mit dem Hobby Briefmarken aus ganz Europa und Übersee angehören. Exponate wie Ansichtskarten, aber auch frei gestaltete Sammlungen (offene Klasse), werden von Fachleuten der Feuerwehr und vom Publikum bewertet. Es wird auch für die Feuerwehrsammler thematische Briefmarken geben. Zusätzlich gibt die Österreichische Post auch einen Sonderstempel zum „Tag der Feuerwehr“ am 26.8.2016 heraus. www.bmsv-gmunden.at/gmunden-2016

Sonderstempel zum „Tag der Feuerwehr“.

CTIF-Jugendleiter tagten in Italien „Feuerwehrjugend ist unsere Zukunft“: hierbei sind sich alle Beteiligten des 13. Symposiums der CTIF International Youth Leader Commission einig. Die Feuerwehrjugend stellt nicht nur in Österreich, sondern auch in vielen weiteren Ländern der Welt einen Großteil der Zukunft des Feuerwehrwesens dar. Neben dem Erlernen der essentiellen Fähigkeiten des Feuerwehrdienstes wurden in Trient noch weitere wichtige Themen auf den Punkt gebracht. Christina Giner

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om 5. bis 8. Mai 2016 tagte die wieder in gemischten Gruppen verInternational Youth Leader schiedenste Spiele gemeistert. Die Commission in Trient. VertreSiegerehrung dieses ereignisreichen ten waren die Nationen Bulgarien, Nachmittags fand dann am Abend Kroatien, die Tschechische Repuvor Beginn der Disco für die Jungs blik, Finnland, Frankreich, Deutschund Mädels statt. Am Samstagmorland, Großbritannien, Italien, Luxgen wurden dann schlussendlich die emburg, Polen, Slowenien, Russland Lösungen der vier Workshops präund Österreich mit der Feuerwehrsentiert. Ebenfalls stellte sich dort jugend Arzl/ Innsbruck. Nach einer jede Nation mit einer kurzen Prägroßen Eröffnungsfeier mit Anspra- Die österreichische Delegation mit Ignaz Mascha (links), sentation vor. Da es sich um ein inchen seitens Vertretern der Feuer- Mitglieder der FF Arzl und Manfred Eibl (rechts im Bild). ternationales Symposium handelte, wehr und der Politik, begannen für versteht es sich, dass die Präsentatialle Beteiligten die Workshops zu den The- wurden dafür in bunt gemischte Teams on auf Englisch gehalten werden musste. men Integration, Werte, Kinderfeuerweh- aufgeteilt und hatten die Aufgabe die The- Ein Feuerwehrjugendmitglied der FF Arzl ren und den Übergang von der Feuer- men zu diskutieren und im besten Fall Lö- brachte allen Teilnehmern die österreichiwehrjugend in den Aktivdienst. Die sungen zu präsentieren. Im Anschluss zu sche Feuerwehrjugend sowie die FF Arzl Jugendlichen sowie auch die Betreuer den Workshops wurden am Nachmittag ein wenig näher.

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ÖBFV-NEWS aus den Sachgebieten

Feuerwehrjugend Österreich: Jugend über Facebook erreichen Gemeinsam mit der Aktion „Sei dabei“ wurde auch ein Facebookauftritt ins Leben gerufen. Nach ziemlich genau einem Jahr bilanziert dieser für ein Nischeninteresse nicht schlecht: knapp 6.500 „Gefällt mir“, eine Reichweite von mehreren Tausend bis zu 50.000 Facebook-Nutzern und das über die ganze Bandbreite der Nutzer hinweg. Redaktion

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auptakteur und Administrator der Seite ist Karl Großhaupt, Bezirkssachbearbeiter Feuerwehrjugend im Bezirk Korneuburg (NÖ). Im Auftrag des ÖBFV-Referates 7, geführt von Manfred Eibl, vervollständigen das Redaktionsteam Mathias Seyfert, Andreas Rieger und Manfred Eibl, welche in Aktion treten, wenn Karl Großhaupt ausfällt.

Aufruf des Administrators: Schaut unter facebook.com/feuerwehrjugendoesterreich in die Fotoalben. Sollte eure Feuerwehrjugend noch nicht verewigt sein, dann schickt ein Foto mit Feuerwehr, Anzahl der Feuerwehrjugendmitglieder und (sofern vorhanden) Facebookauftritt – wir aktualisieren gerne. Eure Beiträge könnt ihr auch an redaktion@feuerwehr.at senden.

Grafik / Stempel: Gottfried Blank, CTIF

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Öffentlichkeitsarbeit Plakat zum Thema Sicherheit beim Grillen

Öffentlichkeitsarbeit: Sicherheit beim Grillen Für eure Öffentlichkeitsarbeit haben wir dieser Ausgabe von FEUERWEHR.AT ein Plakat für den Schaukasten beigelegt. Es zeigt einige wichtige Tipps für eine sichere Grillsaison.

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usätzlich zum Plakat listen wir hier weiter Tipps auf, die für die Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden können. Das Plakat könnt Ihr auch online als Grafik oder PDF mit dem eigenen Feuerwehrlogo versehen und herunterladen: www.feuerwehr.at/plakate • Verwenden Sie Sicherheits-Grillanzünder, eine elektrische Anzündhilfe oder einen Anzündkamin.

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• Verwenden Sie niemals brennbare Flüssigkeiten, um den Griller „anzuheizen“ – es besteht die Gefahr einer Stichflamme. • Flüssige „Anzündhilfen“ sind lebensgefährlich – die Flammen können in die Flasche zurückschlagen, brennbare Gase können zu einer Verpuffung führen. • Halten Sie ein Löschmittel bereit. Einfache Möglichkeiten sind Gartenschlauch, Kübel mit Wasser oder Feuerlöscher (Wasser oder Schaum). • Halten Sie brennbare Gegenstände vom Griller fern – halten Sie Abstand zu Möbeln, Sonnenschirm, Gartenhütte etc. • Für die sichere Handhabung verwenden Sie eine Schürze, Grillzange und Grillhandschuhe. • Grillhandschuhe schützen gegen Fettspritzer und bedingt gegen Wärme – sie sind aber meist nicht feuerfest. • (Spielende) Kinder und Haustiere müssen vom Griller ferngehalten werden. • Heiße Kohle und Asche dürfen nicht im Hausmüll oder Komposthaufen entsorgt werden. Löschen Sie alle Reste gründlich ab. • Einweg-Griller oder Picknick-Griller dürfen – genauso wie alle anderen Griller mit Flamme (Holzkohle, Briketts, Gasgriller, Smoker etc.) – niemals in geschlossenen Räumen verwendet werden. Dazu zählen auch Gartenlauben, Garagen, Zelte etc. Es besteht akute Erstickungsgefahr durch Rauchgase und Kohlenmonoxid (unsichtbar, geruchlos). • Im Notfall rufen Sie sofort die Feuerwehr: Notruf 122!

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Tagung von SG 1.1 Im Mai tagte das ÖBFV-Sachgebiet 1.1 „Geschäftsführung, Koordination, Statistik & IT“ im Bundesfeuerwehrzentrum in Wien. Das Gremium beschäftigte sich mit den Themen Statistik, Apps für Smartphones und die weitere elektronische Zusammenarbeit via OFFICE 365 und Sharepoint. Weitere Informationen und Ergebnisse werden in den nächsten Ausgaben von FEUERWEHR.AT erscheinen.

Magirus: Service-center in hörsching (OÖ) eröffnet

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In Hörsching in Oberösterreich, nahe bei Linz und Wels gelegen, eröffneten die Manager (Bild mit Partnerfirmen) des Konzerns CNH Industrial im Mai das neue Serviceund Kompetenzzentrum. Der neue Standort dient als Verkaufs- und Servicebetrieb für Nutzfahrzeuge, Autobusse, Feuerwehrfahrzeuge und Baumaschinen. Für Feuerwehren relevant ist vor allem der Service der Lkw-Sparte IVECO und der neue Showroom für Feuerwehrtechnik von Magirus Lohr.

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Wespenbekämpfung Die Feuerwehr und der Wespeneinsatz

Die Feuerwehr und der „Wespeneinsatz“ Besonders im Sommer werden Wespen zu Plagegeistern. Oftmals stören die vermeintlichen „Schädlinge“ so manche Grillfeier oder machen einen idyllischen Abend im Garten zur ärgerlichen Insektenjagd. Natürlich ist es am einfachsten, die Feuerwehr zu rufen, jedoch ist die Beseitigung von störenden Wespennestern grundsätzlich Aufgabe des Schädlingsbekämpfers oder Imkers. Gleiches gilt für die Umsiedelung von Bienen oder Hornissen. Für einen Feuerwehreinsatz muss Gefahr im Verzug sein – und das ist sehr selten der Fall. FEUERWEHR.AT hat mit Experten gesprochen. Richard Berger

Wenn Sie Allergiker sind, informieren Sie Ihre Kameraden. Wenn Sie über eine Notfallspritze verfügen (Bild oben), dann geben Sie auch den Lagerort (Spind, Aufenthaltsraum, etc.) bekannt.

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ines vorweg: Manche Arten von Bienen, We- Feuerwehreinsatz spen, Hornissen und Hummeln sind artge- Viele Menschen allerdings sehen die Wespen als schützte Insekten und teilweise auch nützlich. „Lästlinge“, weshalb sehr oft die Beseitigung von Bienen bestäuben Blumen, Gemüsepflanzen, Obst- Wespen angefordert wird. Hier erinnert der Österbäume und Wespen und reichische BundesfeuerwehrHornissen auch andere Inverband: Für einen Feuerwehrsekten, die tatsächlich als einsatz muss grundsätzlich Schädlinge bezeichnet wer„Gefahr im Verzug“ vorhanden den können. Das Beseitigen sein. Dies könnte bei Allergivon Wespennestern fällt – kern oder kleinen Kindern, die wie vieles im Feuerwehrbedirekt und unmittelbar durch reich – unter die Gewerbeein neugebildetes Nest gefährordnung und darf gewerblich det sind, der Fall sein. Die Ausnur von entsprechenden Besage, Allergiker zu sein, wird trieben durchgeführt werallerdings leider oft missden. Daran wird der Österbräuchlich verwendet. „Der reichische Bundes- Bienen schwärmen aus, wenn eine junge Trick mit der Allergie hat sich feuerwehrverband regelmä- Königin geboren wird. bereits herumgesprochen. Bei ßig seitens der wirtschaftlichen Interessensvertre- der Frage nach einem Allergiker-Ausweis kommt oft tungen erinnert. Vielerorts gibt es mittlerweile die Wahrheit ans Licht“, erzählt die GeschäftsführeDienstanweisungen für die Alarmzentralen, welche rin der Firma Nebily, Shirin Safer. Auch die Berufsauf die entsprechenden Fachfirmen hinweisen. So gruppenobfrau für Schädlingsbekämpfung der wird zum Beispiel seitens der LSZ im Burgenland WKO, Marianne Jäger – selbst erfahrene Schädauf die entsprechenden Fachfirmen bei der Notruf- lingsbekämpferin –, erklärt: „Oft werden die Feuerentgegennahme hingewiesen. wehren als günstige Alternative gesehen. Wird hier richtig verwiesen, gibt es keine Probleme. Für mich

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Wespenbekämpfung Die Feuerwehr und der Wespeneinsatz

hauses angesiedelt. „Der Schwarm hat sich in einer Höhe niedergelassen, bei welcher der Imker um Unterstützung durch unseren Hubsteiger bat. Unser Steigfahrer rüstete sich mit dem vorhandenen Wespenschutzanzug aus und konnte so geschützt den Imker bei der Tierrettung unterstützen“, so Kommandant Josef Bugnar.

Wenn, dann richtig Wenn die Feuerwehr schon intervenieren muss, dann richtig. Eine Schulung in diesem Bereich nach den Gesichtspunkten des Fachmannes ist sehr wich-

Fotos: wikimedia.org | FIR0002/Flagstaffotos (1), R. Berger (2)

ist zum Beispiel ein Fall von Gefahr im Verzug, wenn ein Teil des Nests durch Sturm oder Vögel abgerissen wird. Darauf reagieren die Wespen sehr aggressiv. So etwas muss rasch beseitigt werden und kann auch bei großen Nestern passieren.“ Viele andere Fälle sind oft gar nicht zeitkritisch, wie Shirin Safer von Nebily im Gespräch mit FEUERWEHR.AT beschreibt: „Oft ist der sofortige Einsatz gar nicht zielführend. Die beste Zeit, Wespen zu bekämpfen, ist in der Morgen- und in der Abenddämmerung. Zu dieser Zeit fliegen die Insekten kaum herum. Mit der richtigen Schulung und Ausrüstung, wie Schutzanzug oder Schutzjacke, Handschuhe und Augenschutz sowie dem professionellen Equipment, wie dem Wespenspray, kann auch die Feuerwehr verantwortungsvoll, bei Gefahr im Verzug, eingreifen. Oft wird die Feuerwehr sogar von Fachfirmen oder Imkern zur Unterstützung bei einem Wespeneinsatz angefordert. Beispielsweise musste im Mai in Wiener Neustadt (NÖ) ein Bienenschwarm umgesiedelt werden. Dieser hat sich in einem Baum direkt vor dem Eingang eines Mehrparteienwohn-

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Wespenbekämpfung Die Feuerwehr und der Wespeneinsatz

Im Naturhistorischen Museum in Wien gibt es eine große Hautflüglersammlung. Auch das Haus der Natur in Salzburg weist eine enorme Sammlung zu diesem Thema auf. Unter anderem findet man dort auch eindrucksvolle Nester von Wespen und Hornissen, die aus Dachböden geborgen wurden.

www.nhm-wien.ac.at www.hausdernatur.at

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Interessensvertretungen die Feuerwehren immer wieder an die Existenz der Fachfirmen erinnern, beantwortet Shirin Safer so: „Die Firma Nebily verkauft ihre Produkte nur an konzessionierte Unternehmen und Feuerwehren. An Feuerwehren speziell aus dem Grund, da wir uns sicher sind, dass Feuerwehrleute aufgrund ihrer Ausbildung die nötige Verantwortung bezüglich der Gefahren beim Einsatz von gefährlichen Wirkstoffen haben.“

Unterschied: Wespe, Hornisse oder doch Biene? Dem Laien fällt es oft schwer, Wespen von ähnlich aussehenden Fluginsekten wie Hornissen, Bienen oder auch Hummeln zu unterscheiden. Deutsche und Gemeine Wespen besitzen einen schwarzgelben Körper, der durch das streifenartige Muster eine Signal- und Alarmwirkung auf seine Umwelt ausübt und vor allem Fressfeinden gegenüber „Wehrhaftigkeit“ signalisieren soll. Die Größe der Wespen beträgt in der Regel zwischen 11 und 14 mm (Königin: bis 20 mm). Als sehr charakteristisches Merkmal fällt die „Wespentaille“ auf. Sie bauen ihr einjähriges Nest in Bäume, Sträucher, Rollkästen, Dachböden und diversen Vorsprüngen. Im Oktober sterben die Arbeiterinnen und „Altköniginnen“ – nur die jungen, befruchteten Königinnen überwintern gut geschützt. Bienen, und hier vor allem „Honigbienen“, unterscheiden sich von Wespen, vor allem durch ihre Größe und Färbung. Bienen sind eher unauffällig, die Farbe ist bräunlich bis grau-schwarz. Bienen

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Fotos: nebily, R. Berger

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tig. Wie sollte ein korrekter Einsatz ablaufen? Welche Schutzausrüstung ist für einen gefahrenlosen Einsatz nötig? Ist das Nest schon größer, kann in so einem Fall von „Gefahr im Verzug“ auch keine Rede mehr sein. Ein Nest baut sich nicht von jetzt auf gleich zu einem Ballen von 40 cm Durchmesser auf. Ist die Bekämpfung tatsächlich nötig? Welche Bekämpfungsmethode und welches Mittel muss im vorliegenden Fall angewendet werden, um möglichst wenig Schaden an der Natur anzurichten? Muss im Falle einer dringenden Intervention ein Nest beseitigt werden, so kommen Insektizide-Wirkstoffe zum Einsatz. Der korrekte Umgang mit den „Giften“ ist besonders zu beachten. Der Wespenspray zum Beispiel wirkt unmittelbar bei Kontakt, benötigt aber im Nest selbst eine kurze Einwirkzeit. Es hat keinen Sinn, die halbe Dose auszusprühen, nur weil nicht innerhalb von Sekunden alle im Nest befindlichen Wespen tot sind. Ein paar kurze Sprühstöße reichen völlig aus. Leider auch oft falsch eingesetzt, wird das Stäubepulver. Hier reicht schon ein Hub aus einer Handstäubepumpe - das sind ca. 20 Gramm - dann muss das Pulver einige Minuten einwirken. „Ein Einsatz dieses Pulvers in der Nähe von Kinderspielplätzen, Fischteichen, Biotopen oder Schwimmbecken und Pools sollte auf jeden Fall vermieden werden, denn es ist wasserlöslich, giftig für Wasserorganismen und schleimhautreizend,“ warnt Safer im Gespräch mit FEUERWEHR.AT . Die Hinweise im Gespräch, dass die

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Wespenbekämpfung Die Feuerwehr und der Wespeneinsatz

sind dicht behaart und besitzen an den Bein-Enden oft längere Haare. Sie erreichen eine Körperlänge von ca. 9-14 mm und bauen ihre Nester zumeist in geschützten, gut verborgenen, Hohlräumen von Bäumen oder Kammern unter der Erde. Das Bild, welches wir von „Biene Maja“ gezeigt bekamen, verwirrt. Keine bekannte Bienenart ist so grell gelb gezeichnet. Hornissen gehören zu den größten einheimischen Wespenarten und erreichen eine Körperlänge von bis zu 35 mm. Die schwarz-gelbe Körperzeichnung von Hornissen signalisiert Kampfbereitschaft. Im Gegensatz zu Wespen besitzt der Kopf-, Bein- sowie der obere Körperabschnitt der Hornisse auch einen roten Farbanteil. Der mittlere Abschnitt des Hornissenkörpers besitzt grundsätzlich keinen gelben Farbanteil.

Fotos: nebily, R. Berger

Das Wichtigste – Ruhe bewahren Die lästige Wespe – die Arbeiter-Wespe – hat nur einen Job: sie muss nach Essen suchen. Deshalb sollten Sie ihr so wenig Angriffsfläche wie möglich bieten. Das bedeutet: Lebensmittel und Getränke abdecken, Getränkeflaschen schließen und Restmüll entsorgen. Bieten Sie den Wespen eine Alternative: Ein Schälchen mit überreifen Trauben, mit Marme-

lade oder Fruchtsaft gefüllt, lenkt die Wespen garantiert ab. Wenn nötig können auch Lockfallen in sicherer Entfernung aufgestellt werden. Hilfreich könnte sein, Kaffeepulver in einem kleinen Schälchen anzuzünden. Diesen Geruch hassen die Wespen. Sie können Nelken in Zitronen spicken oder Basilikum und Lavendel auf den Tisch stellen. Es gibt viele nützliche Tipps – auf der Website von Nebily www.nebily.com. Wichtig: Niemals Wespen wegpusten. Durch den CO2-Gehalt in unserer Atemluft werden die Wespen aggressiv, weil sie dadurch Gefahr wittern.

Was also im Notfall tun? Jede Feuerwehr kennt ihr Einsatzgebiet am besten und weiß, was auf einen zukommen kann. Der gesetzliche Auftrag der Feuerwehren darf nicht außer Acht gelassen werden, sollte aber auch nicht überstrapaziert werden. „Ich empfehle, dass sich die Feuerwehren mit den Schädlingsbekämpfungsunternehmen in ihrem Einsatzbereich absprechen. Ist eine breite Gesprächsbasis vorhanden, kann die Akzeptanz auf beiden Seiten vergrößert werden“, so Safer abschließend.

§§ Per Gesetz genießen manche Arten von Bienen, Wespen, Hornissen und Hummeln je nach Bundesland unterschiedlichen Artenschutz. Beispiel Steiermark: Hornisse ist geschützt, außer in Hausgärten und Gebäuden. Die genauen Vorschriften müssen den jeweiligen Landesgesetzen entnommen werden: www.ris.bka.gv.at/Land

Vlnr.: Die im Vergleich kleine Honigbiene, die auffällig gelbe deutsche Wespe und die an der Größe erkennbare Hornisse

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Motorsägen Teil 3 der Serie: Wartung und Pflege

Wartung und Pflege Die jeweiligen Angaben über die Wartung, Pflege und Instandsetzung der Motorsäge sind der Betriebsanleitung zu entnehmen. Die regelmäßige Wartung und Pflege gewährleisten eine optimale Funktionstüchtigkeit und vermeiden weitgehend Störungen während der Arbeit. Letztlich wirkt sich die laufende Pflege auch auf die Leistung und die Sicherheit aus. Viele der Wartungsarbeiten kann man in der Feuerwehr – mit etwas Geschick – selbst durchführen. Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB), Landwirtschaftliche Fachschule Warth et al., Mathias Seyfert

Maschine Den Sägekörper von außen reinigen, insbesondere die Lufteintrittsöffnung an der Anwerfvorrichtung, die Kühlrippen des Zylinders und den Auspuff säubern! Den Kettenraddeckel entfernen und den Bereich des Kettenantriebes sowie der Kettenbremse reinigen.

Wartung der Motorsägenkette Eine richtig geschärfte und instandgesetzte Kette gewährleistet eine optimale Schnittleistung, geringe Abnützung der Schneidegarnitur (Schwert, Ritzel, Kette) und ist auch Voraussetzung für sicheres Arbeiten. Die Kette daher öfters schärfen und dabei aber nur wenig abfeilen (mit einigen Feilstrichen kann die feine Schneide wieder hergestellt werden). Jeder Motorsägenbenützer sollte – nach etwas Übung – in der Lage sein, jederzeit die Kette selbst zu schärfen. Je nach Kettenteilung (Kettengröße) ist

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Fotos: M. Seyfert

Luftfilter Verschmutzte Luftfilter ergeben ein falsches Kraftstoff-Luftgemisch, bewirken einen höheren Treibstoffverbrauch und eine geringere Leistung. Die Belastung durch schädliche Abgase steigt stark an. Den Luftfilter des öfteren reinigen (mit Pressluft ausblasen, ausklopfen, mit Seifenwasser auswaschen).

Schneidegarnitur Schwert und Kette abnehmen, Schwertnut und Öleintrittsöffnung säubern. Einen eventuell vorhandenen Grat an der Lauffläche des Schwertes mit einer Flachfeile entfernen. Bei Vorhandensein einer Schmieröffnung an der Schwertspitze mit der Fettpresse das Sternrad schmieren. Das Antriebsritzel (Stern- bzw. Ringritzel) auf den Abnützungszustand überprüfen und allenfalls erneuern. Nach dem Zusammenbau der Motorsäge alle Befestigungsschrauben auf ihren festen Sitz prüfen und die Kette richtig spannen.

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Motorsägen Teil 3 der Serie: Wartung und Pflege

der richtige Feilendurchmesser zu wählen, damit der erforderliche Feilenüberstand gegeben ist (5,5 mm Feile für .404“ Teilung und für 3/8“ Teilung, 4,8 mm Feile für .325“ Teilung und 4mm Feile für 1/4“ Teilung). • Halbrundzahnketten sind mit einem Feilwinkel von 30° zu schärfen, • Eckzahnketten hingegen mit einem Winkel von 25°. Die Verwendung eines Feilenhalters und Feilbockes erleichtert wesentlich die Feilarbeit und ergibt ein exaktes Feilergebnis. Die entsprechende Information finden Sie auf der Kettenverpackung. Das Schärfen von Zahnsonderformen soll nach den Herstellerangaben erfolgen. Die Feile wird waagrecht von der Zahninnenseite nach außen geführt. Damit die Schneidezähne untereinander immer die gleiche Länge haben, soll beim Schärfvorgang bei allen Zähnen die gleiche Anzahl von Feilstrichen geführt werden. Bei einer Generalinstandsetzung soll die

Zahnlänge mit einer Schublehre kontrolliert und auf gleiche Länge gefeilt werden. Zur Fixierung des Schwertes ist in der Werkstätte ein Schraubstock oder ein Feilbock empfehlenswert. Nach mehrmaligem Schärfen muss der Tiefenbegrenzer mit einer Flachfeile und Tiefenbegrenzerlehre zurückgefeilt werden.

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Motorsägen Teil 3 der Serie: Wartung und Pflege

Kettenschutz anzubringen. Beim Starten ist die Motorsäge sicher abzustützen oder festzuhalten; dabei müssen Schiene und Kette frei sein.

Kettenspannung Die Kette muss so gespannt sein, dass sie im kalten Zustand satt am Schwert anliegt und gerade noch weitergezogen werden kann. Die Kettenspannung darf nur bei abgestelltem Motor und mit Handschuhen überprüft werden. Eine lockere Kette beschädigt Schwert, Ritzel und sich selbst; ferner kann sie leicht vom Schwert abspringen.

Diese Serie wird unter anderem unterstützt von einem der Anbieter für Motorsägenlehrgänge:

Sicherheitshinweise Vor dem Betanken Motorsägenmotor abstellen. Beim Einfüllen von Kraftstoff darf nicht geraucht werden; von offenem Feuer ist genügend Abstand zu halten. Spezial-Einfüllstutzen verhindern das Verschütten von Treibstoff. Wegen der Giftigkeit der Abgase dürfen Motorsägen mit Verbrennungsmotoren nicht in geschlossenen Räumen betrieben werden. Beim Transport der Motorsäge ist der Motor abzustellen oder die Kettenbremse einzulegen; bei einem Transport über eine größere Distanz ist der

Vergasereinstellung Im Leerlauf muss die Kette stillstehen. Es ist daher auf die richtige Vergasereinstellung zu achten. Die Grundeinstellungen der Düsennadeln (L, H) sind der Bedienungsanleitung zu entnehmen. Auf den nachfolgenden Seiten bieten wir einen Überblick über die Produkte einiger Hersteller von Motorsägen, die für den Feuerwehreinsatz empfohlen werden.

Zum Thema Sicherheit beim Schneiden haben wir mit dem Land- und Forstwirtschaftsmeister Karl Kogelbauer von der LFS Warth gesprochen: Über dem Kopf zu schneiden ist grundsätzlich nicht zulässig, weil die Kettenbremse bei einem Rückschlag zu spät

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auslösen würde. Im Videointerview hat uns der Profi eine Technik gezeigt, die wir im Feuerwehreinsatz in solch einer Situation verwenden können. Zusätzlich haben wir einen Feldversuch gestartet: Was passiert, wenn man mit

einer Motorsäge in eine Feuerwehrhose EN 469 schneidet – und warum schützt die Schnittschutzhose besser? In Zeitlupe aufgenommen wird der Unterschied deutlich: Das Video findet Ihr auf www.facebook.com/feuerwehr.

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Fotos: M. Seyfert, Hersteller; Informationen sind Herstellerangaben, ohne Gewähr.

Nachtrag zu Teil 1 & 2 dieser Serie: Video auf facebook.com/feuerwehr


Motorsägen Marktübersicht

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Selion C21 HD

Benzin

Benzin

Benzin

Akku

Antrieb

1,11 kW / 1,52 PS

1,5 kW / 2,04 PS

2,57 kW / 3,50 PS

2000 W

Leistung

25,0 cm³

35,8 cm³

50,2 cm³

-

Hubraum

2,3 kg

3,6 kg

4,7 kg

2 kg

3/8“

3/8“

0.325“

Oregon 1/4“

25 cm

35 cm

38 cm

30 cm

verfügbare Schnittlänge

-

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Fotos: M. Seyfert, Hersteller; Informationen sind Herstellerangaben, ohne Gewähr.

Gewicht Sägekettenteilung

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550 XP

T 540 XP II

536 LiXP

Benzin

Benzin

Benzin

Akkutechnologie

Antrieb

2,5 kW

2,8 kW

1,8 kW

LiIon 36 V / 4.2 Ah

Leistung

50,1 cm³

50,1 cm³

37,7 cm³

4,9 kg

4,9 kg

3,9 kg

3,9 kg inkl. Akku & Schneidausrüstung

.325“ , 1,3 Pixel

.325“ , 1,3 Pixel

3/8“ , 1,3

3/8“ , 1,1 Pixel

Sägekettenteilung

38 cm / 45 cm

38 cm / 45 cm

36 cm

35 cm

verfügbare Schnittlänge

Hubraum

-

-

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Gewicht

Akku Bemerkung ab brutto Internet

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Motorsägen Marktübersicht

MAKITA

MAKITA

MAKITA

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EA6100P

EA4300F

DCS230T

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Antrieb

Benzin

Benzin

Benzin

Akku

Leistung

3,4 kW / 4,6 PS

2,2 kW / 3 PS

0,74 kW / 1 PS

2x 18V

Hubraum

61 cm³

42,4 cm³

22,2 cm³

Gewicht

6 kg

4,9 kg

2,5 kg

4,1 kg

Sägekettenteilung

3/8“

0,325“

3/8“

3/8“

verfügbare Schnittlänge

45 cm

38 cm

25 cm

25 cm

-

-

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Li-Ion

Akku

Inkl. Schnellladegerät und 2x 18V Li-Ion Akkus

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STIHL

STIHL

MS 461 R

MS 461

MS 441 C-M

MS 362 C-M

Antrieb

Benzin

Benzin

Benzin

Benzin

Leistung

4,4 kW / 6,0 PS

4,4 kW / 6,0 PS

4,2 kW / 5,7 PS

3,5 kW / 4,8 PS

Hubraum

76,5 cm³

76,5 cm³

70,7 cm³

59 cm³

Gewicht

7,2 kg

6,7

6,6

5,6

Sägekettenteilung

3/8“

3/8“

3/8“

3/8“

verfügbare Schnittlänge

50 cm

40 cm, 45 cm, 50 cm

40 cm, 45 cm, 50 cm

40 cm, 45 cm

-

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Zusatzausstattung: Vergaserheizung, Griffheizung *

Zusatzausstattung: Griffheizung *

Zusatzausstattung: Vergaserheizung, Griffheizung *

Bemerkung

€ 1.999,- (50 cm)

€ 1.419,- (40 cm)

€ 1.339,- (40 cm)

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Spezialkette: Rapid Duro Rettung *

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feuerwehr-flugdienst Vorstellung des Sachgebiets

ÖBFV-Sachgebiet 5.3 mit neuem Namen: „Waldbrandbekämpfung und Flugdienst“ Mit 1. Jänner 2016 übernahm Jörg Degenhart vom Landesfeuerwehrverband Tirol die Leitung des Sachgebietes 5.3 „Sonderdienste“ des ÖBFV von Karl Rinnergschwentner. Rinnergschwentner leitete das Sachgebiet von 2001 bis 2015. In dieser Zeit wurden unter seiner Führung viele Projekte umgesetzt und die Zusammenarbeit aller Bundesländer gefördert. Anfang Juni 2016 wurde das Sachgebiet zusätzlich umbenannt und heißt ab jetzt „Waldbrandbekämpfung und Flugdienst“. Jörg Degenhart

Jörg Degenhart ist Leiter des ÖBFVSachgebiets 5.3 „Waldbrandbekämpfung und Flugdienst“ und Angestellter der Landesfeuerwehrschule Tirol

Mitglieder des SG 5.3 bei einem Treffen in Tirol.

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chen Fluggeräten die im Einsatzfall zur Verfügung stehen, ist das Üben „am Gerät“ besonders wichtig, da jede Hubschrauber-Type seine Eigenheiten hat. Auch die Kenntnis über den Personen- und Materialtransport ist eine wesentliche Grundvoraussetzung eines Flughelfers.

Einheitliche Ausrüstung und Ausbildung Um eine Einheitlichkeit der Ausrüstung und Ausbildung auf Bundesebene zu erzielen, gibt es das Sachgebiet 5.3 des ÖBFV, in dem alle Verantwortlichen der Bundesländer mitarbeiten. Das SG beschäftigt sich mit allen Themen, die den Bereich Flugdienst sowie Waldbrand betreffen. Bei mind. zwei Sitzungen pro Jahr werden Projekte, die diese Bereiche betreffen, umgesetzt. Aktuell befasst sich das SG mit Änderungen bzw. Ergänzungen von Flugdienst-Einsatzunterlagen und Formularen für die Dokumentationen bei Einsätzen mit Fluggeräten. Das nächste Ziel ist die Ausbildung der Feuerwehrflughelfer und die persönliche Ausrüstung bundesweit zu vereinheitlichen. Zusätzlich zu den Flughelferausbildungen an den Landesfeuerwehrschulen und auf Bezirksebene wurde auch ein ÖBFV-Lehrgang für „Fliegerische Einsatzleiter“ entwickelt, der in der Landesfeuerwehrschule Tirol stattfindet. Die beiden folgenden Übungsberichte aus Tirol und NÖ bieten einen Einblick in die Arbeit des Flugdienstes.

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Fotos: Öffentlichkeitsarbeit BFV IBK Land, Karl Rinnergschwentner

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er Feuerwehr-Flugdienst ist ein Sonderdienst der Feuerwehr und kommt überall dort zum Einsatz, wo Feuerwehr und Luftfahrzeug aufeinandertreffen. Dieser Sonderdienst ist in jedem Bundesland auf Bezirke bzw. Stützpunkte aufgeteilt. Bei jedem Stützpunkt sind Feuerwehr-Flughelfer stationiert, die im Einsatzfalle das Bindeglied zwischen Feuerwehr-Einsatzleitung und Hubschrauberbesatzungen bilden. Zusätzlich sind auf den Stützpunkten Gerätschaften speziell für den Flugdienst, aber auch für die Waldbrandbekämpfung gelagert. Neben der Aus- und Weiterbildung an der Landesfeuerwehrschule stehen Schulungen sowie Spezialausbildungen an den Hubschrauberstützpunkten und die Teilnahme an diversen Übungen auf dem Programm. Dabei wird sichergestellt, dass jeder Flughelfer mit jeder Hubschrauber-Type vertraut ist und bestimmte Aufgaben im und am Hubschrauber selbstständig durchführen kann. Aufgrund der Menge an unterschiedli-

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feuerwehr-flugdienst Übung in Tirol

KAT-Übung im Bezirk Innsbruck-Land Der Landesfeuerwehrverband Tirol hat jedes Jahr die Möglichkeit, eine KAT-Übung mit drei Hubschraubern des BMLV durchzuführen. Grundsätzlich gilt diese Größenordnung von Übung als perfekte Schulungsmöglichkeit für den Feuerwehr-Flugdienst. Die Übung findet jedes Jahr in einem anderen Bezirk statt. Manuel Würtenberger, ÖA BFV IBK Land

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mittag abgearbeitet werden mussten. Nach einer kurzen aber sehr wichtigen Übungsnachbesprechung des Trainings vom Vormittag und einer Mittagspause startete gegen 13:40 Uhr der Übungstag in den zweiten Teil.

Erdbeben Erdbeben – ein Szenario, das sich wohl niemand wünscht, vor dem jedoch niemand gefeit ist. Tritt dieses Naturereignis in einer bestimmten Stärke ein,

Flughelfer bei der Arbeit: Einweisen einer Agusta Bell 212.

Fotos: Öffentlichkeitsarbeit BFV IBK Land, Karl Rinnergschwentner

ieses Jahr wurde der BFV IBK-Land mit der Übung betraut. Genauer gesagt, hat sich der Feuerwehr Abschnitt Lans unter Abschnittskommandant Werner Strobl für diese Übung beworben. Nach monatelanger Vorbereitungszeit durch den BFV IBK-Land, Abschnitt Lans, und dem Feuerwehr-Flugdienst IBK-Land konnte diese Übung am Samstag, den 30. April gestartet werden. Die Übung war so aufgebaut, dass zwei Übungsszenarien parallel am Vormittag und zwei am Nach-

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feuerwehr-flugdienst Übung in Tirol

so sind die resultierenden Folgen fatal. Genau solch ein Szenario konnte dank intensiver Vorbereitung bei der Bezirkshubschrauberübung in Aldrans beübt werden. Schauplatz des Unglücks war der „Schwembergerhof “, der als Abbruchgebäude eine ideale Übungsumgebung darstellte. Schäden an Gebäuden und Infrastruktur machten ein Vorrücken der alarmierten Einsatzkräfte zur Unglückstelle unmöglich. Aus diesem Grund rückten die Mitglieder verschiedenster Blaulichtorganisationen zum Hubschrauber-Absprungplatz am Altersheim Aldrans an, verluden das benötigte Material und wurden zum Einsatzort geflogen. Während erste Verletzte rasch geborgen werden konnten, musste für die BeFEUERW_Brückl-TGM_420-170_abf:E 6 15.03.2016 14:05 auf Seite 1 freiung weiterer Menschen schweres Gerät zu-

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rückgegriffen werden. Neben Suchhunden des Roten Kreuzes stand auch die Gruppe „Technische Ortung“ der Feuerwehr Mühlau bereit. Selbst der STROMA 40kVA der Feuerwehr Aldrans wurde zur Unglücksstelle eingeflogen, um die Stromversorgung aufrecht zu erhalten. Hand in Hand konnten schließlich alle Verletzten durch Feuerwehr und Rettung aus ihren Zwangslagen befreit und der weiteren Versorgung zugeführt werden. „Ein tolles Erlebnis, solch eine Übung, aus der man auch wichtige Erkenntnisse für den Ernstfall mitnehmen kann“, so eines der beteiligten Feuerwehrmitglieder.

Waldbrand Im Bereich Bartenbach, oberhalb des Herzsees,

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feuerwehr-flugdienst Übung in Tirol

brach durch einen defekten Harvester (Holzvollerntemaschine) ein Waldbrand aus. Aufgrund der vorangegangenen Ereignisse war auch dieses Ortsgebiet nur per Hubschrauber erreichbar. Alle benötigten Gerätschaften und die Mannschaften der Feuerwehren Patsch und Ellbögen wurden für den Transport in den Einsatzraum vorbereitet. Auch mehrere Flughelfer waren bei dieser Übung beteiligt. Einerseits unterstützten sie die Piloten und Einsatzkräfte des Bundesheeres im Bereitstellungsraum/Absprungplatz bei der Aufnahme von Personen und Gerät, andererseits waren auch Flughelfer direkt im Einsatzgebiet und koordinierten die Anlieferungen bzw. die Löschflüge der Hubschrauber. Gruppenkommandant und Einsatzleiter, Reinhard Ribis

(KDT FF Ellbögen), konnte schließlich nach knapp 30 Minuten „Brand aus“ melden. Gemeinsam wurde in kurzer Zeit das gesamte Gerät wieder abholbereit gemacht und für den Rückflug vorbereitet. Reinhard Ribis: „Grundsätzlich war diese Übung eine Waldbrandübung, wie wir sie schon öfters hatten, nur eben der Weg an die Einsatzstelle war heute ein anderer. Gemeinsam mit der Feuerwehr Patsch, den Flughelfern und der Bergrettung haben wir das Szenario erfolgreich abgeschlossen. Vor allem die Kommunikation zwischen allen Beteiligten Einsatzkräften ist essentiell.“ Übungsbeobachter Thomas Triendl: „Bei solch einem Szenario ist die Koordination zwischen Feuerwehr, Hubschrauberpilot und der fliegerischen Ein-

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feuerwehr-flugdienst Übung in Tirol

Sämtliches Gerät der Feuerwehr muss für den Flug verladen werden.

satzleitung sehr wichtig. Die Einsatzkräfte vor Ort sehen, was im Moment benötigt wird. Die fliegerische Einsatzleitung muss aber die Gesamtsituation und die vorhandenen Ressourcen im Auge behalten und richtig einsetzen – genau dabei muss man dann einen Mittelweg finden. Mit den Flughelfern unseres Bezirkes und darüber hinaus haben wir unverzichtbare Kameraden, die auf dem neuesten Stand ausgebildet sind und – symbolisch betrachtet – sowohl die Sprache von uns Feuerwehrmännern und -frauen, aber auch jene der Piloten und der Flugkoordination sprechen.“

Murenabgang Bei diesem Szenario kam es nach intensiven Regenschauern zu einem Hangrutsch, welcher die vorbeiführende Gemeindestraße verlegte. Es befanden sich in diesem Moment gerade zwei Fahrzeuge auf der Fahrbahn. Eines wurde über den Fahrbahnrand hinausgeschoben und stürzte rund sieben Meter ab und blieb an einem Baumstumpf hängen. Das zweite Fahrzeug wurde von der Mure fast gänzlich verschüttet. Insgesamt gab es vier verletzte, verschüttete und eingeklemmte Personen. Von Florian Aldrans wurden daraufhin die Feuerwehren Rinn mit Einsatzleiter Markus Zerlauth und die Feuerwehr Aldrans mit Martinek Christoph angefordert. Ebenso

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Gebäudebrand Kurz nach dem Start des Waldbrandszenarios war es auch für jene Einsatzkräfte soweit, welche der Gebäudebrandübung zugeteilt waren. Mit dem „Black Hawk“ wurde die erste zwölfköpfige Feuerwehrmannschaft zum Brandobjekt geflogen. Dort eingetroffen konnten mehrere Verletzte im Außenbereich und im Gebäude gesichtet werden. Sofort wurde die Lagemeldung an die Einsatzleitung weitergegeben, welche in Absprache mit der fliegerischen Einsatzleitung einen Transportplan für Mannschaft und Material erstellte. Nachdem ausreichend Personal der Feuerwehr und des Rettungsdienstes am Einsatzort war, wurden zuerst Schläuche, Atemschutzgeräte und Pumpen in Materialcontainern und anschließend Utensilien des Rettungsdienstes in Transportnetzen eingeflogen. Parallel zur Patientenversorgung durch die Sanitäter drangen mehrere Atemschutztrupps in das Gebäude vor. Hauptaufgabe der Trupps war, nach der Suche nach vermissten

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Fotos: Öffentlichkeitsarbeit BFV IBK Land

Das Bundesheer bringt die Einsatzkräfte und Gerät in unzugängliches Gelände.

mit ausgerückt war das Rote Kreuz Innsbruck und die Bergrettung. Nach der Meldung der zu fliegenden Personen wurde das gesamte benötigte Gerät am Absprungplatz beim Altersheim abgeladen. Zügig wurde die erste Mannschaft eingeflogen. Kurz darauf folgte schon der 1,5-Tonnen-Bagger, eingeflogen von einem „Black Hawk“. Innerhalb der nächsten ca. 30 Minuten traf dann auch die letzte Mannschaft ein. Parallel dazu trafen die ersten Werkzeuge wie Bergeschere mit Stromaggregat, Schanzwerkzeug, Sicherungsmaterial, Schaufeln, etc. ein. Zusammen mit dem Roten Kreuz und der Bergrettung wurden die verletzen und eingeklemmten Personen rasch gerettet. Da eine Zufahrt nicht möglich war und sich das abgestürzte Fahrzeug in unwegsamen Gelände befand wurde beschlossen, die Patienten direkt mit der Alouette III auszufliegen. Hier zeigte sich, dass sich die Einsatzorganisationen sehr schnell aufeinander einspielen können und so war ein rascher Abtransport möglich. Auch wenn nicht alles nach Plan verlief, konnten wertvolle Informationen gewonnen werden, welche in Zukunft sicherlich dazu beitragen, Realeinsätze besser zu koordinieren und effizienter Abzuarbeiten.

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feuerwehr-flugdienst Übung in Tirol

Personen, die Lokalisierung des Brandherdes und dessen Bekämpfung. Nachdem alle Personen aus dem Gebäude gerettet, versorgt und abtransportiert waren, konnte vom Einsatzleiter die Meldung „Brand aus, Patienten versorgt und abtransportiert, Mannschaft und Geräte für den Rücktransport vorbereiten!“, gegeben werden.

Transport ins Katastrophengebiet (Murenabgang): 1,5-TonnenBagger hängt am S-70 „Black Hawk“.

Fotos: Öffentlichkeitsarbeit BFV IBK Land

Resümee Die Größenordnung dieser Übung war für die Gesamteinsatzleitung und die Einsatzkräfte eine absolute Herausforderung. Man darf allerdings behaupten, dass die Übung ein voller Erfolg war, alle mitübenden Organisationen haben viel gelernt und die Erkenntnisse können somit im Einsatzfall optimal umgesetzt werden. Das Zusammenspiel der Gesamteinsatzleitung, der fliegerischen Einsatzleitung, der Bezirkszentrale und der Gemeindeeinsatzleitung mit allen mitübenden Organisationen ist bei einem solch großen Ereignis unerlässlich.

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feuerwehr-flugdienst Übung in Niederösterreich

Flugdienst der Feuerwehr: Rettende Hilfe aus der Luft Mehrere Sommerhäuser in Vollbrand, im Hochwasser eingeschlossene Personen und ein Damm der zu brechen drohte. Das waren die nicht unrealistischen Szenarien einer spektakulären Übung des NÖ Feuerwehrflugdienstes im April in Klosterneuburg (NÖ). Unterstützt wurden die Einsatzkräfte von Hubschraubern der Polizei und des Bundesheeres.

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Montage eines Löschwasserbehälters unter der „Alouette“ des Bundesheeres.

eübt wurde in der Katastralgemeinde Kritzendorf die Brandbekämpfung brennender Sommerkabinen aus der Luft, die Evakuierung gefährdeter Siedler aus der meterhoch überfluteten Sommersiedlung sowie die Reparatur eines undichten Hochwasserschutzdammes mittels abgeworfener Big Packs an der Donau in Klosterneuburg. Drei Übungsthemen, mit denen sich die Feuerwehr schon mehrmals im Einsatz beschäftigen musste. Beim katastrophalen Donauhochwasser 2002 ging beispielsweise eine komplette Hüttenzeile im Strandbad Klosterneuburg in Flammen auf und brannte völlig nieder. Die Einsatzkräfte mussten damals mit Rettungsbooten ins völlig überflutete Sommerparadies gebracht werden. Nur Tage später musste ein schwer kranker Pensionist mit einem Polizeihubschrauber an einem 60 Meter langen Rettungstau aus dem Überschwemmungsgebiet in Kritzendorf geflogen werden. Auf Grund der enormen Schlammberge war eine Fahrt mit dem Einsatzboot der Feuerwehr nicht mehr möglich.

Gefährliche Einsatzflüge Bei derart heiklen Einsätzen aus der Luft muss jeder Handgriff sitzen. Piloten und Flughelfer der Feuer-

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wehr müssen sich vor allem bei der Montage der 500 bis 3000 Liter großen Löschbehälter am schwebenden Hubschrauber blind aufeinander verlassen können. Ein kleinster Fehler kann zur Katastrophe führen. Vor allem bei Waldbränden haben die FlugdienstSondereinheiten der Feuerwehr schon mehrmals bewiesen, dass sie für den Ernstfall bestens gerüstet sind. Neben den Löschangriffen aus der Luft, dient der Einsatz von Hubschraubern vor allem auch dazu, die in Feuernähe positionierten Löschbehälter (Fassungsvermögen 10.000 Liter) mit Wasser zu befüllen und die Einsatzkräfte ins unwegsame Gelände zu bringen. Von dort gilt es, mehrere Schlauchleitungen zu den Brandherden zu verlegen. Eine äußerst kräfteraubende, aber auch gefährliche Tätigkeit – es besteht hohe Absturzgefahr. Zudem müssen sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit 20 Kilo schweren Löschrucksäcken ausrüsten, um Glutnester im Unterholz zu bekämpfen. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, stehen jedes Jahr zwei derartige Übungen des NÖ Feuerwehrflugdienstes am Programm. Wie wichtig diese sind, beweist die Statistik. Allein in den vergangenen fünf Jahren mussten die Spezialisten des Feuerwehr-Flugdienstes zu 17 Waldbränden in NÖ ausrücken. Der wohl spektakulärste ereignete sich 2010 am Schneeberg. Um den tagelang wütenden Waldbrand zu löschen, waren 354 Flüge notwendig, bei denen 260.000 Liter Wasser auf die Brandstelle abgeworfen wurden. In Erinnerung sind zudem noch die spektakulären Bilder vom großflächigen Brand des Föhrenwaldes 2014 im Bezirk Neunkirchen, wo ebenfalls Dutzende Löschflüge nötig waren.

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Fotos: Matthias Fischer

Franz Resperger, Brandaus (NÖLFV)

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feuerwehr-flugdienst Übung in Niederösterreich

Flugdienst: 4 Standorte Der Flugdienst des NÖ Landesfeuerwehrverbandes verfügt in NÖ derzeit über vier Stützpunkte: Dobersberg, Wiener Neustadt, Amstetten, Tulln. Einsatzstärke: 106 Mann, die innerhalb kürzester Zeit abrufbar sind. Zur Bekämpfung der Waldbrände stehen drei Löschwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 3000 Litern, acht mit 1000 und zehn mit 500 Liter Wasser zur Verfügung. Auch 2015 mussten die Hubschrauber zwei Mal aufsteigen, um bei der Bekämpfung von Waldbränden in NÖ mitzuhelfen. Allein im Vorjahr kam es in NÖ auf Grund einer wochenlangen Hitzeperiode zu 154 Waldbränden.

Mobile Tankstellen für den Katastrophenfall: Diesel oder Kerosin können getankt werden.

Fotos: Matthias Fischer

Um die Waldbrandbekämpfung aus der Luft nicht zu unterbrechen, hat der NÖ Landesfeuerwehrverband erst kürzlich zwei mobile Hubschraubertankstellen mit einem Fassungsvermögen von je 5000 Litern Treibstoff (Kerosin, Diesel) in Betrieb genommen. Diese Tankstellen sind innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit und werden mit Wechsella-

der-Lkw zu den Einsatzstellen gebracht. Stationiert sind die rollenden Spritlager beim NÖ Landesfeuerwehrverband in Tulln und bei der Freiwilligen Feuerwehr in Wiener Neudorf.

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fitness in der Feuerwehr

FITNESS-SERIE mit Manuel Gößler, Teil 4: Grundlagen – Klimmzüge Aufwärmen: • 60 s einfaches Laufen auf der Stelle (Tempo langsam steigern) • 15 bis 30 s – Kniehebelauf • 15 bis 30 s – Anfersen • 5 min ganz lockeres Laufen Stell dich unter die Stange, greife (ungefähr Schulterbreit) entsprechend deiner Klimmzugvariante die Stange(n), ziehe dich hoch bis mindestens dein Kinn über der Stange ist. Sofern dir ein zusätzlicher Trainingseffekt für die mittlere Rückenmuskulatur wichtig ist (z.B. bei einem „Rundrücken“), solltest du komplett bis zur Brust ziehen. Langsam und kontrolliert wieder ablassen. Dein Oberkörper sollte während der Bewegung möglichst vertikal bleiben. Kombinationsübung mit 5 Runden: 5 Klimmzüge, 10 Liegestütz, 15 Kniebeugen, 20 Situps – auf Zeit!

Feuerwehr bei Millennium Tower Run up In Kooperation mit dem Veranstalter des Stiegenlaufes im Millennium Tower Wien durften sieben Starter der Feuerwehr Anfang Juni antreten.

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as Starterfeld der Feuerwehr setzt sich aus Manuel Gößler (BF Graz), Lukas Lebensaft (FF Breitenwaida), Migas Christian (FF Dornberg), Wolfgang Heindl (FF Göllersdorf), Andreas Gaßner (FF Dornberg), Christian Schürrer (FF Marchtrenk), Thomas Bogovits (FF Kittsee) zusammen. Mit

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ca. 25 kg Zusatzgewicht, der kompletten Schutzausrüstung und angelegtem Atemschutzgerät, ging es im 10-Sekunden-Startintervall zuerst eine Rolltreppe nach unten und dann die 843 Stufen des 48-stöckigen Gebäudes im Treppenhaus auf direktem Wege nach oben, bis zur Dachterrasse. Schnell kristallisierte sich heraus, dass es alles andere als einfach ist, in der kompletten Schutzausrüstung bei hohen Außentemperaturen bis nach oben zu kommen. Alle gestarteten Teilnehmer konnten auf der Dachterrasse im 48. Stock die wohl verdiente Finisher-Medaille entgegennehmen und waren sichtlich gezeichnet von der immensen Anstrengung. Die anwesenden Zuseher staunten nicht schlecht, dass Feuerwehrleute bei diesem Bewerb teilnahmen – und feuerten die Kameraden kräftig an.

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Fotos: M. Seyfert, Wolfgang Heindl

Wolfgang Heindl

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integration in der Feuerwehr

Umar und Abdul Farooq • Alter • Geburtsland • Wohnort • in Österreich seit • Feuerwehr • Mitglied seit

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25 u. 21 Pakistan Göpfritz a. d. Wild 1997 Göpfritz a. d. Wild 2014

Umar Farooq (Bild) ist 25 Jahre alt, sein Bruder Abdul ist vier Jahre jünger. Die Brüder kamen 1997 aus ihrer pakistanischen Heimat nach Österreich. Nach einem kurzen Zwischenspiel in Sigmundsherberg lebt die Familie nun in Göpfritz an der Wild. Die Brüder sind geschätzte Mitglieder der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr.

• Alter • Geburtsland • Wohnort • in Österreich seit • Feuerwehr • Mitglied seit

25 Iran Graz 2008 FF Graz 2014

„Ich bin um zu studieren nach Österreich gekommen, da es sehr sozial, für seine Humanität und die Menschenrechte bekannt ist. Ich kann mir durchaus vorstellen, für immer hier zu bleiben. Seit Oktober 2014 bin ich in Graz, um an der FH JOANNEUM Architektur zu studieren. Bei der Feuerwehr habe ich schon sehr viel gelernt. Die Kameradschaft ist besonders schön. Mit allen gleich per „du“ zu sein und gute Freunde gewonnen zu haben, freut mich sehr.“

Fotos: M. Seyfert, Wolfgang Heindl

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EMEREC - Eine Software für alles EMEREC, das steht für EMErgency & RECord (also Einsatz und Aufzeichnung), ist ein computerunterstütztes System, welches die Arbeit des Einsatzleiters erleichtern soll. FEUERWEHR.AT hat sich das System etwas näher angesehen. Richard Berger

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in Hauptmerkmal von EMEREC ist, dass alle Informationen in einer Software zusammengefasst und nicht auf eine Vielzahl von Apps, welche laufend aktualisiert werden müssen, aufgeteilt sind. Die Aktualisierung erfolgt automatisch im Hintergrund. Zudem können Daten aller Art in Echtzeit via Internet ausgetauscht werden. Die Software, welche auf stationären Rechnern wie auch mobilen Tablet-PCs bzw. Notebooks betrieben werden kann, ist auch ohne Internetanbindung mit allen Informationen einsatzbereit. Ein Abbruch der Internetverbindung stört den Einsatzablauf also nicht. Der Informationsvorsprung durch EMEREC beginnt - mit der verfügbaren Schnittstelle zur Leitstelle bereits bei der Alarmierung. So werden die verfügbaren Alarmdaten direkt an das EMEREC Tablet übertragen, aber auch am EMEREC Alarm Monitor, welcher in jeder Feuerwache montiert werden kann, darge-

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stellt. Die Anzeige von zusätzlich verfügbaren Informationen der Leitstelle, etwa GPS-Position und Status der alarmierten Fahrzeuge oder die Verwendung von eingepflegten GIS-Daten sind möglich.

Technik alleine löscht kein Feuer Dass die Arbeit vor Ort von den Kameraden persönlich erledigt werden muss, hat sich nicht geändert. Ein Brand kann mit dem Tablet-PC nicht gelöscht werden und eine Bergeschere kann dadurch auch nicht bedient werden. Entscheidend beeinflussen und unterstützen kann ein sogenanntes modernes Einsatzinformationssystem jedoch mit Bereitstellung aller einsatzrelevanten Details. Dies beginnt bei rudimentären Fragen wie zum Beispiel „Wie ist der ideale Anfahrtsweg zum Objekt?“ und führt uns zu „In welchem Ordner war nochmal der Brandschutzplan vom Objekt? Kann ich den Industriebrand gefahr-

los mit Wasser löschen? Kann ich das Hybridfahrzeug mit der Bergeschere öffnen?“. Auf all diese Fragen hat die FF Sautens nun mit EMEREC eine Antwort parat und das einfach, intuitiv zugänglich und mobil auf einem Tablet PC.

Daten auch offline Ein großer Vorteil des Systems liegt darin, dass alle Daten offline – also auch ohne Datenverbindung – vorhanden sind. Das Gerät synchronisiert sich, sobald man „Empfang“ hat. Ist die Verbindung zum Provider weg, kann man mit Hilfe der auf das Endgerät synchronisierten Daten direkt weiterarbeiten. Auch über ein lokales WLAN kann man sich mit dem zentralen DataCenter und somit mit anderen Geräten vernetzen. Dieses WLAN müsste zum Beispiel von einem Einsatzleitfahrzeug aus zur Verfügung gestellt werden. Erhält man wieder Empfang, so synchronisiert sich

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das Gerät automatisch mit dem zentralen DataCenter, welches in einem Hochsicherheitsrechenzentrum betrieben wird. So werden die in der Zwischenzeit eingegebenen Daten gesichert und an andere Tablets des jeweiligen Einsatzverbundes weitergegeben.

Vor, während und nach dem Einsatz Die Datenerfassung für das System kann durch eine eigene Verwaltungssoftware – EMEREC Office – vor einem Einsatz durchgeführt werden. So können Checklisten, Karten, Fotos von speziellen einsatztaktisch relevanten Plätzen oder Brandschutzplänen in aller Ruhe erfasst werden. Wird man während eines Einsatzes auf wichtige Details aufmerksam, so kann man diese auch während des Einsatzes – bei entsprechender Berechtigung und natürlich Zeit – eingeben und für den nächsten Einsatz abspeichern. Nach dem Einsatz können die Checklisten nachgebessert werden, wodurch beim nächsten ähnlichen Szenario erkannte Risiken oder Fehler vermieden werden können. Externe Quellen Auch externe Quellen wie Pegelstände von Wasserläufen, Gefahrgutdatenbanken oder Rettungskartendatenbanken können eingepflegt bzw. eingebunden werden. Standard-Module EMEREC ist mit unterschiedlichen Modulen ausgestattet. So ist das Modul „Lagebild und Alarmdaten“ mit der Leitstelle vernetzbar. Hier können sowohl die Alarmierungsdaten (wer, was, wann, wo), wie auch der entsprechende Kartenausschnitt angezeigt werden. Zusätzlich können interaktive Lagebilder am Tablet-PC am Einsatzort bearbeitet werden und eine Schnittstelle zur Fleet Management Applikation „service4fire“ gibt es auch. So kön-

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nen Wasser-, Schaum- und Treibstoffstand sowie die GPS-Position der eingesetzten Rosenbauer Einsatzfahrzeuge (welche über diese Funktion verfügen) in Echtzeit auf der Lagekarte angezeigt werden. Eine Einbindung bestehender GIS-Karten ist ebenso möglich wie die einfache Wartung statischer Daten wie Objekte, Hydranten, Gasleitungen, etc. Das Modul „Workflow und Checklisten“ kann Leitfäden, Einsatzanweisungen und Checklisten zur Verfügung stellen. Hier können die zukünftigen Checklisten des ÖBFV (Heft 122) einfach implementiert werden. Das Modul Brandschutzpläne und Objektdaten kann alle Unterlagen – vom einfachen Objektdatenblatt bis zum vollständigen Brandschutzplan – verwalten. Und das Modul Arbeitsmappe dient als zentrale Ablage für Einsatzunterlagen, die für die beteiligten Einsatzkräfte wichtig sind. Fotos oder Videos können durch die jeweiligen Module ebenfalls integriert werden. Verfügt das Tablet über eine Kamera, so können direkt mit demselben Gerät Lagebilder aufgenommen und abgespeichert werden.

Optionen Optional können Gefahrstoffdaten der Informationsdatenbank „Hommel“ vollständig integriert werden. Auch eine Navigationslösung oder die „KFZ-Crash Rescue“ Software steht als integrierte Datenbank in EMEREC zur Verfügung. EMEREC Alarm Monitor Ein sinnvolles Zusatzmodul ist der EMEREC Alarm Monitor. Diese Lösung – wird in ähnlicher Form bereits seit längerem von einigen Feuerwehren selbst gezimmert – bietet mit den hinterlegten Alarmplänen einen ersten Überblick über den Einsatz. Im Alarmmonitor können so wichtige erste Details sowie auch der Einrückestatus der Mannschaft (komme/spä-

ter/nicht) auf einem großen Monitor in der Fahrzeughalle oder Garderobe angezeigt werden.

Unterstützung für den Einsatzleiter EMEREC ist vor allem für die Feuerwehren interessant, die ein größeres Einsatzgebiet, besondere Objekte oder besondere Einsatzszenarien zu betreuen haben. Auch kleinere Feuerwehren haben dieses System bereits implementiert. Hier gilt es genau abzuwägen, wie man das System einsetzen will und was man sich davon erwartet. Nur mit präzisen Vorstellungen lässt sich ein solches IT-System sinnvoll nutzen. Eine Unterstützung für den Einsatzleiter ist dieses – wie alle ähnlich aufgebauten Systeme - auf jeden Fall dann, wenn die entsprechenden Daten eingegeben und permanent gepflegt werden. Ein großer Vorteil ist, dass die Daten auch offline verfügbar sind. „Uns ist es wichtig eine Technologie zu liefern, die sinnvoll eingesetzt wird. Wir nutzen dafür die Informationen unserer Kunden und passen unsere Produkte den Erfahrungen entsprechend laufend an. Besonders ein IT-System ist ein lebendes System, das von der Wartung und Pflege der Daten lebt“, so Österreichs Rosenbauer Geschäftsführer und Feuerwehrkommandant Markus Wieshofer im Gespräch mit FEUERWEHR.AT

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tinyurl.com/ Rosenbauer-EMEREC Hier finden Sie weitere Infos zum System.

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AUVA informiert

Die AUVA schützt unsere Freiwillige Feuerwehr auch bei Einsätzen im Ausland Die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren sind immer zur Stelle, wenn Hilfe benötigt wird. Man hilft sich gegenseitig - über die Grenzen hinweg. Einsätze im Ausland sind keine Seltenheit. Nur was passiert, wenn den Helfern im Ausland was passiert? entgeltliche Einschaltung der AUVA

www.auva.at Hier finden Sie weitere Infos zur AUVA.

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Grenzüberschreitende Einsätze Grenzüberschreitende Einsätze freiwilliger Feuerwehren ins Ausland, die nicht über Entsendung durch den Bund erfolgen, sind von diesem Versicherungsschutz erfasst. Voraussetzung ist, dass diese Auslandseinsätze nach dem jeweiligen Feuerwehrrecht als offizielle Einsätze gelten. Das heißt, sie dürfen keine privaten Unternehmungen von Feuerwehrmitgliedern sein. Wenn also zum Beispiel der Kärntner Landesfeuer wehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Klagenfurt den Auftrag gibt, bei einem Waldbrand in Kroatien beim Löscheinsatz zu helfen, so gilt der Versicherungsschutz durch die AUVA. Glei-

ches gilt auch, wenn ein Auftrag des Ortsfeuerwehrkommandanten vorliegt – also ein Einsatz ansteht. Wenn aber eine Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Klagenfurt auf eigene Faust (also privat) den kroatischen Nachbarn hilft, sind diese Feuerwehrleute nicht geschützt. Geschützt wären sie allerdings, wenn sie sich einem offiziellen Einsatz als freiwillige Helfer anschließen. Dies könnte dann auch die Freiwillige Feuerwehr Villach sein.

Versicherungsschutz gegeben Mit dem Versicherungsschutz der AUVA für Einsätze im Ausland ergeben sich dieselben Leistungsansprüche wie im Inland. Wer sich bei einem Auslandseinsatz verletzt, wird nach Österreich rücktransportiert, sofern eine medizinische Notwendigkeit dafür besteht. Wenn der Verletzte direkt in ein Unfallkrankenhaus der AUVA gebracht wird, übernimmt diese nicht nur die Behandlungskosten, sondern auch die Kosten des Transportes.

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Fotos: R. Berger | FEUERWEHR.AT

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ür solche Fälle ist für Absicherung durch die AUVA gesorgt. Denn alle Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren genießen einen beitragsfreien Versicherungsschutz, der über die österreichische Grenze hinaus gilt.

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Auslandskrankenschein ins Handgepäck Für eine Behandlung im Ausland ist entscheidend, in welchem Staat man sich befindet. Innerhalb der EU sowie in der Schweiz und in Norwegen ist die Bezahlung der Behandlung unproblematisch. Eine europäische Krankenversicherungskarte oder einen Auslandskrankenschein sollte man allerdings immer dabei haben. Mit zahlreichen Staaten außerhalb der EU hat Österreich zwischenstaatliche Abkommen über die soziale Sicherheit betreffend die Unfallversicherung abgeschlossen. In diesen Ländern verläuft die Bezahlung ebenfalls ohne Probleme. In Nicht-Abkommensstaaten müssen die Behandlungskosten vorerst selbst bezahlt werden. Die AUVA erstattet im Nachhinein die Kosten nach Maßgabe der Satzungsregelungen zurück.

Fotos: R. Berger | FEUERWEHR.AT

Voller Schutz Rentenansprüche bestehen nach dem Grad der Minderung der Erwerbsfähigkeit ganz genauso wie bei einem Unfall in Österreich. Ebenso gelten die gleichen Entgeltfortzahlungsbestimmungen und Hinterbliebenenleistungen. Die Mitglieder aller Freiwilligen Feuerwehren in Österreich sind in die Zusatzversicherung nach § 22a ASVG einbezogen. Deshalb besteht für alle eine garantierte Mindestbemessungsgrundlage, egal wie hoch das monatliche Einkommen ist. Diese beträgt derzeit € 29.398,67. Wenn sich bei einem Verletzten jedoch aufgrund seines höheren Einkommens eine höhere Bemessungsgrundlage ergibt, ist diese heranzuziehen. Hilfe ohne Sorgen Bei einer Entsendung durch die Bundesregierung zu einem Auslandseinsatz sind die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr durch diesen Auftrag geschützt. Sie können also ohne Sorgen unseren Nachbarn zur Hilfe kommen, denn im Ernstfall werden Sie bestens versorgt.

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oberösterreich

Foto: Michael Pühringer

Brand in Schloss Ebenzweier

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oberösterreich Brand in Schloss Ebenzweier

52-stündigeR grosseinsatz BEI Schloss Ebenzweier 6/2016

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oberösterreich Brand in Schloss Ebenzweier

Über 400 Feuerwehrmitglieder, 86 Fahrzeuge und 45 Atemschutz-Trupps: Eine weggeworfene Zigarette führte zu einem der größten Feuerwehreinsätze der jüngsten Geschichte im Bezirk Gmunden, bei dem bis zu 31 Feuerwehren mehrere Tage lang immens gefordert waren. Bauliche Gegebenheiten und starker Wind begünstigten die Brandausbreitung und erschwerten die Löschmaßnahmen.

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Karin Wittmann

und Kommandant der FF Altmünster, Christian Gruber, Löschmaßnahmen im Außenangriff an. Gedanken an eine Menschenrettung oder Personensuche erübrigten sich: Da die Lehrkräfte und Betreuungspersonen bei Auslösung des Feueralarms die Gebäude sofort und laut Gruber „vorbildlich“ evakuiert und alle Schüler zu den Sammelplätzen in Sicherheit gebracht hatten, erhielten die Einsatzkräfte bereits beim Eintreffen die Information, dass sich keine Personen mehr in den Gebäuden befanden.

Heckenbrand entwickelte sich schnell Als die örtlich zuständige Freiwillige Feuerwehr Altmünster eintraf, brannte nur eine von Efeu umrankte Säule. Als erste Maßnahme ordnete Einsatzleiter

Problem Brandabschnitte Der Brand breitete sich allerdings rasch aus, die Flammen wurden förmlich in einen Blindboden gezogen. Ein Atemschutztrupp, der dem im Innenbereich

Foto: BFKDO Gmunden

rsprünglich im 13. Jahrhundert als Herrschaftssitz eines Enkels von Kaiserin Maria Theresia erbaut, wurde Schloss Ebenzweier im Ortszentrum von Altmünster (Bezirk Gmunden, OÖ) zuletzt vom Land Oberösterreich als Internat für die „Gastgewerbliche Berufsschule“ genutzt. Die Räumlichkeiten waren von den Schülern erst kurz bezogen, als zur Mittagszeit am 9. Mai 2016 gegen 12 Uhr ein Glimmbrand – verursacht durch eine weggeworfene Zigarette – entstand.

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oberösterreich Brand in Schloss Ebenzweier

Wasserversorgung über stark frequentierte Straße Die Erhöhung auf Alarmstufe 3 rief zusätzliche Einsatzkräfte und damit auch weitere Hubrettungsgeräte und Drehleitern an den Ort des Geschehens. Um den massiven Bedarf an Löschwasser abzudecken, boten sich neben dem Hydrantennetz auch ein nahe gelegener Bach sowie der Traunsee in unmittelbarer Umgebung an. Problem hierbei: Die zu bestimmten Zeitpunkten bis zu 18 Zubringerleitungen mussten direkt über die B145 gelegt werden – diese Bundesstraße bildet die verkehrstechnische „Hauptschlagader“ der Region mit einer Tagesfrequenz von bis zu 18.000 Fahrzeugen. Die anwesenden Kräfte der Polizei waren hier gefordert, eine Straßensperre einzurichten und den Verkehr großräumig umzuleiten sowie lokal zu regeln. Einbruch im 3. Stock Währenddessen wurde mittels fünf Rohren im Außenangriff und weiteren zwei Rohren im Innenan-

Foto: BFKDO Gmunden

nachging, musste die Rigips-Wandverkleidung mittels einer Rettungssäge entfernen und bemerkte, dass der Brand unter dem Dach rasend schnell vorangeschritten war. „Schloss Ebenzweier ist ein altehrwürdiges Gebäude mit einem 54 m langen Haupttrakt, der einen einzigen Brandabschnitt bildet. In den Seitenflanken sind zwar Brandmauern, diese hielten dem Brand aber nicht stand,“ erklärt Einsatzleiter Gruber im Interview mit FEUERWEHR.AT, warum sich das Feuer binnen kürzester Zeit und trotz dem Versuch einer Riegelstellung durch eine zusätzliche Teleskopmastbühne und eine Drehleiter über den Dachstuhl auf den Dachbereich beider Seitenflügel ausbreiten konnte. Das Feuer griff schließlich auch auf Zwischendecken und schwer zugängliche Bereiche im Dachstuhl über. Starker Wind begünstigte dies zusätzlich, die Rauchwolken vom in Vollbrand stehenden Dachstuhl waren über den nahegelegenen Traunsee weithin zu sehen. Über Radiodurchsagen wurde die Bevölkerung in der Umgebung aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten.

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wurden auch die eingestürzten Teile und der Dachstuhl mit einem Spezialkran zum Ablöschen der Glutnester unter Verwendung von Wärmebildkameras entfernt. Nach und nach konnten Einsatzkräfte nach der hohen physischen wie psychischen Belastung ausgetauscht werden und sich zur Regeneration zurückziehen.

Einsatz über zwei Tage Der material- und personalintensive Einsatz dauerte insgesamt 52 Stunden an, bis schließlich am Mittwochabend „Brand aus“ gemeldet werden konnte. Bei den Aufräumarbeiten stieß man immer wieder auf Glutnester. Am Donnerstag konnten Brandursachenermittler des Landeskriminalamts, Statiker und Sachverständige der Brandverhütungsstelle sowie des Bundesdenkmalamts das Brandobjekt betreten. Der Schulbetrieb der Berufsschule wurde kurzfristig

Foto: Michael Pühringer / BFKDO Gmunden, FF Untergrafendorf / Kevin Wagner

griff gegen das Feuer vorgegangen, unter bei dieser starken Rauchentwicklung notwendigem Atemschutz. Rechtzeitig ordnete Einsatzleiter Gruber bald den Rückzug der Atemschutzgeräteträger im Innenangriff an – denn nur kurze Zeit später neigte sich die Dachgaupe im 3. Obergeschoss und stürzte nur wenig später ein Stockwerk nach unten. Die Löscharbeiten wurden in der Nacht und den nächsten Tag über fortgeführt, als zusätzliche Maßnahme

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oberösterreich Brand in Schloss Ebenzweier

ausgesetzt und für die Schüler Ersatzquartiere gesucht. Die Brandursachenermittlung ergab, dass eine weggeworfene Zigarette den Brand ausgelöst hatte, der Schaden wurde von der Versicherung mit 15 Millionen Euro beziffert.

Foto: Michael Pühringer / BFKDO Gmunden, FF Untergrafendorf / Kevin Wagner

Vorbildlicher Ablauf Rückblickend zeigte sich Kdt. Christian Gruber zufrieden mit der Einsatztätigkeit, die er gemeinsam mit seinem Stab und Bereichseinsatzleitern für verschiedene Brandabschnitte und Tätigkeitsbereiche dirigiert hat: „Auf Einsätze in dieser Größenordnung ist man nie wirklich vorbereitet, trotzdem ist dieser Einsatz geordnet abgelaufen. Am wichtigsten ist, dass alle – Schüler und Schulpersonal genauso wie die Einsatzmannschaft – gesund nach Hause gekommen sind.“ Lobende Worte fand er im Interview insbesondere für die perfekte Zusammenarbeit mit den Feuerwehren und Einsatzorganisationen. Noch eine Woche nach dem Großereignis wurde die Feuerwehr zum Objekt gerufen: Nachlöscharbeiten waren am 16. Mai notwendig, am 18. Mai erfolgten zwei weitere Alarmierungen zum Schloss. Zuletzt war die Teleskopmastbühne am 21. Mai bei einer technischen Hilfeleistung im Schloss im Einsatz.

Brand auch in Niederösterreich: 90 Kräfte bei Brand im Schloss Thalheim Nur zwei Tage später wurde ein anderes historisches Gebäude, 200 Kilometer entfernt, zur Herausforderung für die Feuerwehr: In den frühen Morgenstunden des 11. Mai 2016 bemerkte ein Autofahrer auf dem Weg zur Arbeit aufsteigenden Rauch am Schloss Thalheim in Kapelln (Bezirk St. Pölten, NÖ). Bei dem erst kürzlich aufwendig restaurierten und umgebauten Objekt aus dem 16. Jahrhundert war der Brand in einer Zwischendecke ausgebrochen und griff auf den Dachstuhl über. Eine Drehleiter und mehrere Atemschutztrupps – insgesamt 90 Einsatzkräfte – bekämpften erfolgreich den Brand und konnten ein Übergreifen auf andere Bereiche verhindern. Dabei wurde stets darauf geachtet, Löschmittel zum Schutz der historischen Ausstattung und Substanz so schonend und minimal wie möglich einzusetzen und Teile des wertvollen Mobiliars zu bergen.

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