FEUERWEHR.AT 2016/03

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Das offizielle Magazin des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

Retouren an ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 16Z040656 S

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gelebte Integration

akzeptanz und integration in der feuerwehr - Seite 20 rechtliches

Wichtige Infos zu Parkometergebühren und Heimbringdienst – ab Seite 6.

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Ausbildung

Prüfung der Ausbilder von Feuerwehrschulen gemäß ÖBFV-Standard – Seiten 9 und 16.

im einsatz

Drei Einsatzberichte: Ungewöhnliche Verkehrsunfälle und ein Wohnungsbrand – ab Seite 28.

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Das offizielle Magazin des Österreichische

n Bundesfeuerwehrverbandes

UNSER NEUES MAGA ZIN Infos

1-2/2016

jetzt ABO LLEN! BESTE r.at feuerweh Retouren an ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 16Z040656 S

zum neuen öbfvmaga zin ab Seite 9 atemschutz

Neue Richtlinie des ÖBFV für Atemschutzuntersuchungen „RL S-01“ – ab Seite 14.

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BUNDESBEWERBE

Infos zu Kapfenberg 2016 (Aktive) und Feldkirch-Gisingen 2016 (Jugend) – ab Seite 20.

kat-management

Rechtliche Grundlagen der Katastrophenhilfe durch Feuerwehren – ab Seite 28.

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INHALT & Editorial

Aus dem ÖBFV

Akzeptanz durch Integration

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ie Feuerwehr ist es seit Jahrzehnten gewohnt zu improvisieren, spontan Herausforderungen zu meistern und im Team eine praktische Lösung herbeizuführen. Zusammengefasst sind genau diese Eigenschaften die beneidenswerte Stärke unserer Einsatzorganisation. Nicht nur im Einsatzfall. Dazu trägt die Vielfalt unserer Mitglieder maßgeblich bei. Frauen, Männer, junge sowie erfahrene Menschen, Gemeindearbeiter, Techniker, Studenten, Akademiker, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Jeder Einzelne bringt sein Wissen, seine Talente und ein großes Maß an Engagement in die Feuerwehr mit. Diversität lautet das Stichwort der Stunde. Davon profitieren nicht nur wir als Feuerwehr, sondern jeder für sich ganz persönlich. Wer in diesem System allerdings „mitspielen“ will, muss ein Teil davon werden. Gute Sprachkenntnisse, Offenheit und Idealismus sind nur drei von vielen Eigenschaften, die einen wesentlichen Beitrag zu einer raschen und erfolgreichen Integration beitragen. Nur wer sich integriert, wird schlussendlich auch akzeptiert. Euer Albert Kern, Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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MÄRZ 2016 ÖBFV 06

Rechtliche Informationen Parkometergebühren und Heimtransport vom Fest: Das Referat 2 informiert über rechtliche Rahmenbedingungen.

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Aus der Präsidialsitzung Die 326. Präsidialsitzung in Mills / Tirol.

REPORTAGE Integration 180 Degrees Consulting hat sich – kostenlos – die Integrationsthematik bei österreichischen Feuerwehren angesehen.

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Einsatzberichte

Ein verunglückter Viehtransporter, ein aufgearbeiteter Brandeinsatz in Krems und eine nicht alltägliche Fahrzeugbergung in Lauffen.

Katastrophenmanagement 26

Vorbereitet auf die Katastrophe?

Brandschutz 39

Das Feuerwehr-Bedienfeld Bewährte und standardisierte Vereinfachung der Bedienung – inklusive Kopiervorlage für die Ausbildung.

IMPRESSUM: Medieninhaber: ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien, GF: Albert Kern, Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBFV), FN441767h, Herausgeber: Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Voitgasse 4, 1220 Wien, Hersteller: DONAU FORUM DRUCK Ges.m.b.H., 1230 Wien, Redaktion & Medienkooperationen: Ing. Richard Berger, BA, richard.berger@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 34, Redaktion & Marketing: Mathias Seyfert, BA, m.seyfert@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 33, Abonnements: Jahrespreis (10 Hefte, versandkostenfrei) im Inland: € 27,- , EU: zuzüglich Versandkosten von € 36,- (insgesamt € 63,-). Jahres-Abos verlängern sich automatisch zum jeweils gültigen Jahresbezugspreis. Abos können jeweils 30 Tage vor Ende des Bezugsjahres schriftlich (per Post oder eMail) gekündigt werden. Online-Bestellung www.feuerwehr.at

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INHALT & Editorial

Aus der Redaktion / Öffentlichkeitsarbeit

Unser Ziel

Nicht alltägliche Pkw-Bergung

Das offizielle Magazin des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes ist das Sprachrohr zu den Feuerwehren, den Entscheidungsträgern innerhalb dieser und zu den Partnern der Feuerwehren und somit ein Mittel der Öffentlichkeitsarbeit. Es ist wichtig zu wissen, was in den anderen Bundesländern und im ÖBFV vor sich geht, um Zusammenhänge zu verstehen und um den Weg gemeinsam gehen zu können. Um den oberösterreichischen 8.496 Landesfeuerwehrkommandanten Wolfgang FEUERWEHR in ÖSTERREICH 2015 99% 5,8% 7.530 und im Verlauf 2008 bis 2015 Kronsteiner aus seiner Präsentation während des Führungsseminars im März zu zitieren: „Wir müssen mehr voneinander wissen, dann können wir mehr miteinander erreichen.“ Genau deshalb ist es unser Ziel, dies mit FEUERWEHR.AT zu ermöglichen.

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314 Betriebsfeuerwehren 6 Berufsfeuerwehren 4.503 freiwillige Feuerwehren

BF Linz

Rund 6% aller österreichischen Feuerwehrmitglieder sind weiblich. (Zuwachs seit 2008: ca. 57%)

BF Wien

Im Jahr 2015 von den Feuerwehren gerettete Menschen und Tiere (ohne Wien).

Technische Hilfeleistungen nach Einsatzgrung Einsätze nach Verkehrsunfällen  Wasserversorgung  Retten / Befreien von Menschen aus Notlagen  Sturmeinsätze  Auspumparbeiten  Katastrophenschutzeinsätze  Rest 

Aufteilung der Feuerwehren nach Art im Jahr 2015

Rund 99% der Feuerwehrmtglieder versehen ihren Dienst freiwillig, der Rest hauptberuflich.

Brandeinsätze nach Ort  Büro, Gewerbe, Industrie  Wohngebäude  Öffentliche Gebäude  Feld, Wiese & Wald  Pkw & Lkw  Landwirtschaftlicher Betrieb  Rest  

  BF Klagenfurt

BF Graz

Jahr 2015: ca. 338.100

Integration

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Statistik 2015 Zunahme des Personalstandes 2008 bis 2015

Brandeinsatz in Krems

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2015: ca. 247.000

Jahr 2008: ca. 211.600

PS: Im nächsten Heft findet Ihr alles über die ÖBFV Führungsseminarreihe 2016

Jahr 2008: 12.476

Reserve Aktivstand Feuerwehrjugend

Euer Redaktionsteam

Jahr 2015: 19.672 (+7.196)

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Reserve Aktivstand Feuerwehrjugend

Frauen bei der Feuerwehr, Zunahme 2008 bis 2015

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Teilweise ohne Fehlausrückungen Wien & Vorarlberg; aktualisierte Zahlen.

Jahr 2008: ca. 337.200

BF Salzburg

Quellen: ÖBFV, STATISTIK AUSTRIA, Grafik: M. Seyfert / FEUERWEHR.AT

BF Innsbruck

Brandeinsätze Technische Einsätze Sonstige Einsätze

Einsätze nach Art im Jahresvergleich 2008 bis 2015

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Das neue ÖBFV-MAGAZIN

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Recht und organisation Feuerwehrfahrzeuge und Parkometerabgabe

Bundesfinanzgericht erkennt: Feuerwehrfahrzeuge von Parkometerabgaben befreit In jüngster Zeit wurden von einigen Magistraten österreichischer Städte Verwaltungsstrafverfahren gegen Feuerwehrfunktionäre wegen Abstellens von Feuerwehrfahrzeugen in gebührenpflichtigen Kurzparkzonen ohne Entrichtung der Parkometerabgabe geführt. In allen Verfahren wurden die beschuldigten Feuerwehrfunktionäre vom ÖBFV rechtlich unterstützt, sodass letztendlich keinerlei Strafzahlungen fällig wurden. Der Aufwand für die Verfahrensführung war jedoch beachtlich. Dr. Thomas Schindler, Leiter des ÖBFV-Referats 2 „Recht und Organisation“

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n rechtlicher Hinsicht ist folgendes zu beachten: Feuerwehrfahrzeuge sind Fahrzeuge im öffentlichen Dienst im Sinne des § 26a Abs. 1a der Straßenverkehrsordnung 1960 (StVO 1960). Das sind Fahrzeuge, die nach den kraftfahrrechtlichen Vorschriften mit Warnzeichen mit blauem Licht und Schallzeichen mit Aufeinanderfolge verschieden hoher Töne – also mit Blaulicht und Folgetonhorn – ausgestattet sind. Dabei ist es nicht erforderlich, dass das Fahrzeug von außen ohne Weiteres als Feuerwehrfahrzeug erkennbar sein muss (z.B. durch sichtbares Anbringen des Blaulichts). Eine entsprechende Ausstattung nach kraftfahrrechtlichen Vorschriften ist aus rechtlicher Sicht ausreichend. Insofern liegt ein Unterschied zur Befreiung von der Bundesstraßenmaut vor. Nach § 5 Abs. 1 Z 1 des Bundesstraßen-Mautgesetzes 2002 muss das Blaulicht sichtbar angebracht sein.

Bundesweite Ausnahme Für Feuerwehrfahrzeuge bestehen beispielsweise folgende Ausnahmebestimmungen in den Parkometerabgabeverordnungen: • Wien: § 6 Abs. 1 lit. b der Wiener Parkometerab-

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gabeverordnung, Wr ABl. 2005/51 • Graz: § 3 Z 1 der Grazer Parkgebühren-Verordnung 2006 • Klagenfurt: § 8 Z 1 der Klagenfurter Parkgebührenverordnung, Mag. Zl. RA-34/270/08, Diese Verordnungen beruhen auf einer Ermächtigung im Finanzausgleichsgesetz 2008 zur Einhebung von Abgaben für das Abstellen mehrspuriger Kraftfahrzeuge. Allerdings gibt es von dieser Ermächtigung zahlreiche Ausnahmen, u.a. für Einsatzfahrzeuge nach § 26 StVO 1960 und für Fahrzeuge im öffentlichen Dienst nach § 26a StVO 1960 (§ 15 Abs. 3 Z 5 lit. a des Finanzausgleichsgesetzes 2008, BGBl. I Nr. 103/2007 idgF). Für Feuerwehrfahrzeuge gilt daher bundesweit eine generelle Ausnahme von der Parkometerabgabe, die nicht davon abhängig ist, ob das Fahrzeug als Feuerwehrfahrzeug erkennbar ist. Auch der konkrete Fahrtzweck bzw. der Grund für das Abstellen des Fahrzeuges ist nicht von entscheidender Bedeutung. Mit Erkenntnis vom 18.12.2015, GZ RV/7501315/2014, hat das Bundesfinanzgericht eine Entscheidung von grundsätzlicher Bedeutung getroffen, mit der die Rechtsauffassung der Feuerwehr vollinhaltlich geteilt wurde: Feuerwehrfahrzeuge sind bundesweit von der Parkometerabgabe ausgenommen.

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Denn jedes Leben zählt... 08.03.2016 11:04:21


Recht und organisation Heimbringdienst durch Feuerwehr

Gratis-Heimtransport durch die Feuerwehr nicht erlaubt Es ist beliebte Praxis geworden, dass Feuerwehren ihren Veranstaltungsgästen einen GratisHeimtransport anbieten. Dies ist zwar ein sinnvolles Service für die sichere Heimreise der Besucher, doch es hat wiederholt zu Beschwerden seitens der Wirtschaft geführt. Unternehmen bieten diese Tätigkeit gegen Entgelt an und sehen die Gefahr des Verdienstentgangs. Rechtlich wird diese Thematik seitens des ÖBFV wie folgt beurteilt. Text: ÖBFV-Referat 2 / SG 3, Verwaltungs- und Vergaberecht, Sachgebietsleiter Dr. Bernd Riepan, Mathias Seyfert

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Beispiel für die gelungene Zusammenarbeit mit einem Taxiunternehmen: Die FF Rabenstein hat sich kurzerhand mit einer Firma auf eine Kooperation für den Heimtransport geeinigt. Kommandant Georg Haslinger meint dazu: „Uns hat schon der Hausverstand gesagt, dass es sinnvoller ist, wenn das eine Firma übernimmt – und wir haben weder das Personal dazu, noch sind die MTF dafür ausgelegt.“

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rundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass eine Tätigkeit dann der Gewerbeordnung unterliegt, wenn sie gewerbsmäßig ausgeübt wird, d.h. selbständig, regelmäßig und in Gewinnerzielungsabsicht. Eine Tätigkeit unterliegt dann nicht der Gewerbeordnung, wenn sie unter eine der im §2 Gewerbeordnung aufgeführten Ausnahmebestimmungen fällt. Eine derartige Ausnahmebestimmung ist die Verabreichung von Speisen und Getränken bei Veranstaltungen von gemeinnützigen Vereinen und Institutionen über einen eingeschränkten Zeitraum. Wird in diesem Zusammenhang vom Veranstalter auch ein kostenloser Heimtransport angeboten, so ist diese Beförderungstätigkeit nicht von dem genannten Ausnahmetatbestand erfasst. Die gewerbsmäßige Beförderung von Personen mit Kraftfahrzeugen ist zwar nicht in der Gewerbeordnung geregelt, sondern im Gelegenheitsverkehrsgesetz, jedoch verweist diese Bestimmung hinsichtlich der Definition der Gewerbsmäßigkeit auf die Bestimmungen der Gewerbeordnung.

Gratis-Heimtransport bringt wirtschaftlichen Vorteil Von einer gewerblichen Tätigkeit dann auszugehen, wenn diese mit Gewinnerzielungsabsicht, d.h. der Absicht, durch die Tätigkeit einen Ertrag oder sonstigen wirtschaftlichen Vorteil zu erzielen, ausgeführt wird. Auch

wenn der Heimtransport kostenlos angeboten wird, so steht er doch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Feuerwehrveranstaltung. Durch diese Beförderungstätigkeit soll ein Wettbewerbsvorteil erzielt werden, womit jedenfalls beabsichtigt wird, einen wirtschaftlichen Vorteil zu erreichen. In seiner Erkenntnis vom 13.10.1993, Zahl: 92/003/0054, hat der Verwaltungsgerichtshof ausgesprochen, dass die Unentgeltlichkeit allein nicht geeignet ist, die Gewinnerzielungsabsicht und damit die Gewerbsmäßigkeit einer Leistung von vornherein auszuschließen. Zusammengefasst kann daher festgehalten werden, dass der kostenlose Heimtransport von Feuerwehrveranstaltungen jedenfalls eine gewerbliche Tätigkeit darstellt. Diese Rechtsansicht vertritt auch das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft in seinem Erlass vom 27. 5. 2010, Zahl: BMWA-30.599/0368-I/7/2008. Für diese gewerbliche Tätigkeit fehlt der Feuerwehr die rechtliche Grundlage (z.B. Konzession, Taxilenkerberechtigung etc.), die beispielsweise ein Taxiunternehmen erfüllt. Für das Anbieten eines „Heimbringdienstes“ für Gäste einer Feuerwehrveranstaltung ist es empfehlenswert, sich mit einem örtlichen Taxiunternehmen abzustimmen: sie haben das Knowhow, das entsprechend geschulte Personal und – vor allem – sie erfüllen die rechtlichen Grundlagen, um gewerblichen Personentransport durchführen zu dürfen.

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ÖBFV-NEWS ÖBFV-Fachausbilder in Salzburg geprüft

ÖBFV-Fachausbilder-Ausbildung als meilenstein Einen Feuerwehr-Ausbilder gibt es nicht „von der Stange“, selten sind Personen mit den geforderten und ausgeprägten Kompetenzen am freien Arbeitsmarkt abrufbar. Die Ausbildung der Ausbilder muss strukturiert erfolgen, sie ist ein Kompetenznachweis und eine notwendige Maßnahme zur Sicherstellung der Qualität. Text: Klaus Tschabuschnig, Leiter des ÖBFV-Sachgebiets 5.7, Ausbildung und Landesfeuerwehrschulen

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ie Erarbeitung der ÖBFV-Richtlinie „Ausbildung zum Fachausbilder (Level I)“ konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Die Ausbildungsabschnitte erfolgen in der jeweiligen Landesfeuerwehrschule, unterstützt durch den Besuch der etablierten ÖBFV-Methodik- und Fachseminare. Zur Erlangung weiterer Praxiserfahrungen sind Volontariate bei freiwilligen oder Berufsfeuerwehren vorgesehen. Die kommissionelle ÖBFV-Prüfung besteht aus folgenden Elementen: 1. Mündliche Fragen aus dem Feuerwehrwesen: Die Themen erstrecken sich dabei von der Brandlehre, über den Fahrzeug- und Gerätedienst, dem Bereich Atem- und Körperschutz, dem technischen Dienst bis hin zu den einsatztaktischen Grundlagen. 2. Umsetzung einer Planübung: Der Prüfungsteilnehmer bekommt eine Einsatzlage vorgelegt und muss diese unter Beachtung des Führungsvorganges abarbeiten. Die Befehlsgebung an eine (fiktive) Gruppe ist diesbezügliches Prüfungselement. 3. Umsetzung einer Ausbildungseinheit in der Praxis: Entsprechend einem von der Kommission selektierten Thema hat der Anwärter eine praktische Unterrichtseinheit

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vorzubereiten und abzuhalten. 4. Vorstellung der Projektarbeit (Unterrichtskonzept): Der Anwärter hat ein Unterrichtskonzept nach der Themenvorgabe des jeweiligen Landesfeuerwehrverbandes zu erstellen und zu präsentieren. Der Output reflektiert dabei die Kompetenz, Unterrichtseinheiten selbständig zu konzipieren, Ziele klar abzugrenzen und die erforderlichen Dokumente (z.B. Handzettel) zu erstellen. 5. Abhaltung eines Unterrichtes: Schließlich ist eine Unterrichtseinheit unter Rücksichtnahme auf gängige methodische und didaktische Aspekte vor der „Jury“ abzuhalten. Die Prüfungsaufgaben sind durchwegs selektiv und vielfältig ausgerichtet. Die Forderung der Teilnehmer ist bewusstes Ziel der Prüfung – der erfolgreiche Prüfungsabschluss ist letztlich der Beweis der Ausbilder-Kompetenzen. Am 29. Februar und am 1. März 2016 konnten acht Ausbilder der Feuerwehrschulen Tirol, Oberösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten die Prüfung absolvieren und halten somit die verdienten Zertifikate „ÖBFV-Fachausbilder“ stolz in ihren Händen.

asd Prüflinge: Mario Hafner unf Daniel Petrowitsch (Stmk.)

Prüflinge: Sascha Fercher und Bernd Steinlechner (Ktn.)

Prüflinge: Michael Buchbauer und Markus Hurnaus (Oö.)

Prüflinge: Martin Zechmeister (B) und Gerhard Schöpf (T) Kommission: Humer, Tschabuschnig, Waldhart, Grain, Kreuzer u. Schaumberger, je nach Bundesland.

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FEUERWEHR in ÖSTERREICH 2015 und im Verlauf 2008 bis 2015

314 Betriebsfeuerwehren 6 Berufsfeuerwehren 4.503 freiwillige Feuerwehren

BF Linz

BF Wien

Aufteilung der Feuerwehren nach Art im Jahr 2015

BF Klagenfurt

BF Graz

Jahr 2015: 19.672 (+7.196)

Jahr 2015: ca. 338.100

Jahr 2008: 12.476

Reserve Aktivstand Feuerwehrjugend

Zunahme des Personalstandes 2008 bis 2015

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Reserve Aktivstand Feuerwehrjugend

Frauen bei der Feuerwehr, Zunahme 2008 bis 2015

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Teilweise ohne Fehlausrückungen Wien & Vorarlberg; aktualisierte Zahlen.

Jahr 2008: ca. 337.200

BF Salzburg

Quellen: ÖBFV, STATISTIK AUSTRIA, Grafik: M. Seyfert / FEUERWEHR.AT

BF Innsbruck


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99%

5,8% 7.530 Rund 6% aller österreichischen Feuerwehrmitglieder sind weiblich. (Zuwachs seit 2008: ca. 57%)

Im Jahr 2015 von den Feuerwehren gerettete Menschen und Tiere (ohne Wien).

Technische Hilfeleistungen nach Einsatzgrund Einsätze nach Verkehrsunfällen (30 %)  Wasserversorgung (18 %)  Retten / Befreien von Menschen aus Notlagen (15 %)  Sturmeinsätze (13 %)  Auspumparbeiten (10 %)  Katastrophenschutzeinsätze (7 %)  Rest (7 %) 

 

Rund 99% der Feuerwehrmitglieder versehen ihren Dienst freiwillig, der Rest hauptberuflich.

Brandeinsätze nach Ort  Büro, Gewerbe, Industrie (36 %)  Wohngebäude (21 %)  Öffentliche Gebäude (17 %)  Feld, Wiese & Wald (14 %)  Pkw & Lkw (7 %)  Landwirtschaftlicher Betrieb (4 %)  Rest (1 %)  

 

 

 

2015: ca. 247.000

Teilweise ohne Fehlausrückungen Wien & Vorarlberg; aktualisierte Zahlen.

Quellen: ÖBFV, STATISTIK AUSTRIA, Grafik: M. Seyfert / FEUERWEHR.AT

Jahr 2008: ca. 211.600

Brandeinsätze Technische Einsätze Sonstige Einsätze

Einsätze nach Art im Jahresvergleich 2008 bis 2015

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ÖBFV-NEWS Präsidialsitzung in Tirol

Präsidialsitzung In Mils bei Hall in Tirol Mindestens einmal pro Quartal treffen sich die Mitglieder des Präsidiums des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes, um sich auszutauschen, Beschlüsse zu fassen und wichtige Schritte das österreichische Feuerwehrwesen betreffend gemeinsam zu gehen. Von 19. bis 20. Februar war Mils bei Hall in Tirol Austragungsort. Als Gastgeber begrüßte Tirols Landesfeuerwehrkommandant, Peter Hölzl, gemeinsam mit dem Präsidenten des ÖBFV, Albert Kern, die anwesenden Feuerwehrfunktionäre. Text: Andreas Rieger

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ine umfangreiche Tagesordnung stand auf dem Programm. FEUERWEHR.AT präsentiert einen Auszug: • Im November 2015 hat eine Strategieklausur des ÖBFV Präsidiums stattgefunden. Viele verschiedene Ideen das österreichische Feuerwehrwesen

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betreffend wurden eingebracht und gemeinsam diskutiert. Erfolgsfaktoren wie zum Beispiel genügend Mitglieder oder die Schaffung von Kompetenzen im Bereich der Ausbildung für die neuen Herausforderungen standen im Vordergrund. Im Rahmen dieses professionell begleiteten Prozesses wurde an Leitsätzen für das österreichische Feuerwehrwesen gearbeitet. Diese müssen nun präzisiert werden. Auch die Hauptaufträge des ÖBFV als Interessensvertreter aller österreichischer Feuerwehren war Inhalt dieser Klausur. Das somit entstandene Grobgerüst wird nun herangezogen und ausformuliert, um in Zukunft den gemeinsamen Weg noch besser zu gehen. • Eine gesetzliche Änderung bei etwaigen Auslandsentsendungen österreichischer Feuerwehren im Katastrophenfall muss weiterhin forciert werden. In Zusammenarbeit mit dem Bund soll der Bedarf nach einer Regelung erneut angesprochen und eine Lösung gefunden werden. • Das Referat 6 – Finanzen – hat einen Vorschlag für eine Adaptierung der Tarifordnung ausgearbeitet. Die Landesfeuerwehrkommandanten wurden nun gebeten, dies zu begutachten. • Die gesetzliche Neuregelung der Spendenabsetzbarkeit ist noch völlig unklar. Hier wird seitens des ÖBFV nicht locker gelassen, um eine praktikable Lösung herbei zu führen. Das

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ÖBFV-NEWS Präsidialsitzung in Tirol

Finanzamt hat aktuell noch keine genauen Vorgehensweisen definiert. Wir werden weiter berichten. • Die RETTER Messe 2016 findet von 29. September bis 1. Oktober wieder in Wels statt. Dieses Mal wird das österreichische Feuerwehrwesen in seiner Gesamtheit umfangreich durch alle neun Landesfeuerwehrverbände sowie durch den ÖBFV inklusive der Tochtergesellschaften vorgestellt und präsentiert. • Einige Richtlinien wurden beschlossen. Diese wurden auf der Webseite des ÖBFV (www. bundesfeuerwehrverband.at) bereits aktualisiert. • Eine Web-Applikation zur Verwaltung und Vereinheitlichung der Fahrzeugabnahmen wurde vorgelegt und erläutert. Eine Entlastung der jeweiligen Mitarbeiter in den Landesfeuerwehrverbänden kann erzielt werden, indem die Hersteller die Einhaltung der Normen und Richtlinien bestätigen und nur mehr eine Stichprobenprüfung notwendig ist. Auch die Fahrzeuggrunddokumentation wird von der

Lieferfirma erstellt und dient als Grundlage für das Protokoll. Mängelprotokolle werden dadurch auch automatisch erstellt. Eine einfachere und schnellere Aktualisierung bei Änderungen der Normen und Richtlinien verbessert den Abnahmevorgang zusätzlich und verbessert die Abläufe. • Die Vorbereitungen für den 12. Bundesfeuerwehrleistungsbewerb in Kapfenberg sind in vollem Gange. In wenigen Monaten treffen sich die besten österreichischen Bewerbsgruppen in der Obersteiermark, um sich zu messen. • Auch die Organisationsfortschritte der internationalen Wettbewerbe in Villach 2017 wurden präsentiert. Die nächste Präsidialsitzung findet im Juni 2016 in Salzburg statt.

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Foto: FF St. Nikolai im Sausal

ÖBFV-ausbildung Seminar für Wettkampftraining

1. ÖBFV-Seminar „Mentales Wettkampftraining“ Mentale Stärke entscheidet heute nicht nur im Spitzensport über Sieg oder Niederlage sondern gleichermaßen bei den Feuerwehrleistungsbewerben der Spitzengruppen unseres Landes. Basierend auf dieser Erkenntnis organisierte der Trainer der traditionellen Feuerwehr-Bewerbsgruppen bei den Internationalen Feuerwehrwettkämpfen Helmut Ratzenböck für die Betreuer der besten Bewerbsgruppen Österreichs das Ausbildungsseminar für mentales Wettkampftraining. Unterstützt von Bundesbewerbsleiter „Blacky“ Schwarzmannseder konnte dieser Ausbildungslehrgang als offizielles Seminar des ÖBFV ausgeschrieben werden.

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ls Trainer wurde Christian Schmidhofer, Psychologe, Dipl. Mentaltrainer und Teamcoach aus Linz gewonnen. Über die jeweiligen Landesbewerbsleiter wurden die besten Bewerbsgruppen Österreichs eingeladen, entsprechend geeignete Personen als „Mentalcoaches für Feuerwehr-Bewerbsgruppen“ ausbilden zu lassen. 16 Teilnehmer von traditionellen Bewerbsgruppen und Sportwettkampfgruppen aus fünf Bundesländern wurden schließlich an drei Wochenenden jeweils Freitag bis Samstag in die oberösterreichische Landesfeuerwehrschule nach Linz einberufen. Der Leiter der LFS von Oberösterreich, Hubert Schaumberger, und Hannes Niedermayr unterstützen das Seminar bestens. Die Ausbildung gliederte sich in sechs Module mit folgenden Schwerpunkten: • Grundlagen des mentalen Trainings • Gedankensteuerung und Visualisierungstechniken • Zielprogrammierung • Techniken zur Zielerreichung, Konzentration, Motivation und Entspannung • Stärkenanalyse • Bearbeitung mentaler Blockaden

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Mit den notwendigen theoretischen Grundlagen ausgestattet schafften die Teilnehmer in praktischen Übungen erst bei sich selbst die Basis, behutsam und entsprechend fokussiert Körper und Geist auf eine Linie zu bringen, um maximale Leistung erbringen zu können. Mit dem Kennenlernen von Moderationstechniken sowie den Möglichkeiten des Einsatzes audio-visueller Mittel erwarben die Teilnehmer das nötige praktische Rüstzeug, die großteils neuen Erkenntnisse und Techniken ihren Bewerbsgruppen zur Verfügung zu stellen und gewinnbringend anzuwenden. Wie ÖBFV-Vizepräsident Franz Humer bei der abschließenden Überreichung der Lehrgangszertifikate ausführte, ergibt sich neben dem Fortschritt im österreichischen Bewerbswesen auch ein Mehrwert für den Einzelnen im privaten und persönlichen Bereich daraus, dass aus dem Beherrschen und dem Bewusstwerden eigener mentaler Kraft Persönlichkeitsbildung, Motivationsbereitschaft und Methoden der Stressbewältigung erzielt werden.

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Foto: Schwarzmannseder

Text: Helmut Ratzenböck

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AUSbildung Lehrgangsbetreuer bei der Berufsfeuerwehr Wien

LEHRGANGSBETREUER-AUSBILDUNG BEI DER BF WIEN IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM ÖBFV Seit Mitte Jänner 2016 wird die Grundausbildung für alle angehenden Wiener Berufsfeuerwehrleute erstmals im neu errichteten Feuerwehrausbildungszentrum (FAZ) durchgeführt. Damit wird die stufenweise Inbetriebnahme des FAZ abgeschlossen und das aus historischen Gründen bisher dezentral organisierte Ausbildungssystem der BF Wien endgültig in ein großteils Zentrales übergeführt. Somit kann der Ausbildungsbetrieb dann nahezu vollständig vom Einsatzdienst getrennt abgewickelt werden, was neben einer Steigerung in der Ausbildungskontinuität auch zu einer Belastungsreduktion im Gesamtsystem führt.

Bei der Berufsfeuerwehr werden für das neue FAZ eigene LehrgangsbetreuerInnen ausgebildet.

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ie Grundausbildung (GA) bei der BF Wien erstreckt sich dabei weiterhin über 100 Ausbildungstage und wird künftig jedes Jahr in vier voneinander unabhängigen Lehrgängen mit je max. 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern abgewickelt. Erstmalig in der Geschichte der Wiener Berufsfeuerwehr wird die Ausbilderfunktion dann neben Kollegen des Einsatzdienstes (welche die Ausbilderfunktion immer nur in Zweitfunktion innehaben) auch von hierfür speziell aufgenommenen und ausgebildeten, hauptberuflichen LehrgangsbetreuerIn-

nen übernommen. Diese werden künftig Grundausbildungsinhalte in Theorie und Praxis an die GA-TeilnehmerInnen weitergeben und sie so auf die Anforderungen des Einsatzdienstes (im 24h-Wechseldienst) vorbereiten. Darüber hinaus fällt ihnen auch die vorbereitende Ablauf- und Inhaltsplanung der GA-relevanten Ausbildungseinheiten sowie die Erstellung und Weiterentwicklung von Vortragsunterlagen zu. Bei jenen Ausbildungseinheiten, welche aufgrund ihrer „Praxislastigkeit“ ein besonders großes Lehrer-zu-Schüler-Verhältnis benötigen, werden die LehrgangsbetreuerInnen jedoch durch Kollegen des Einsatzdienstes (sogenannte „EinsatztrainerInnen“) unterstützt werden, welche dann anlassbezogen als ergänzende Ausbilder zur Verfügung stehen. Zur Vorbereitung auf ihre künftigen Aufgaben absolvierten die Lehrgangsbetreuer eine aus drei Ausbildungsabschnitten bestehende Ausbildung, welche sie schrittweise an ihre künftigen Aufgaben heranführen sollte und in Summe 18 Monate in Anspruch nahm.

Abschnitt 1: Grundausbildung Zu Beginn absolvierten die angehenden LehrgangsbetreuerInnen (welche dieselben Kriterien wie für

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DI Christoph Trimmel, BK – Referatsleiter des FAZ


AUSbildung Lehrgangsbetreuer bei der Berufsfeuerwehr Wien

Fotos: BF Wien, Pixabay

eine Aufnahme in den Einsatzdienst erfüllen mussten) eine 100-tägige Grundausbildung gemeinsam mit angehenden Kollegen des Einsatzdienstes. Dies sollte – neben dem Erwerb der grundlegenden feuerwehrtechnischen und BF Wien-spezifischen Kenntnisse – vor allem auch einen Einblick in das bestehende Ausbildungssystem (vor der Systemumstellung) sowie in die gruppendynamischen Besonderheiten dieser Ausbildung (aus Teilnehmersicht) garantieren.

Abschnitt 2: Erweiterte Ausbildung und Einsatzdienstpraktikum Entgegen dem 1. Abschnitt, bei welchem es sich ja um eine innerhalb der MA68 seit Jahrzehnten standardisierte Ausbildung handelte, wurde in Folge ein „neuer“ Ausbildungsweg eingeschlagen, welcher die LehrgangsbetreuerInnen nun spezifisch auf deren künftige Ausbildungsaufgabe vorbereiten sollte. Hierzu erschien nach Abschluss der GA zuallererst die Notwendigkeit, den angehenden LehrgangsbetreuerInnen einen profunden Einblick in den Einsatzalltag der BF Wien zu geben. Dies mit dem Ziel, rasch einen ersten „Polster“ an Einsatzpraxis (angestrebt wurden hier zumindest rund 200 Realeinsätze) aufzubauen und ihnen somit (aus Sicht der Praxis) die nötige „Flughöhe“ für die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten für frische GA-Absolventinnen und Absolventen aufzuzeigen. Daher absolvierten die angehenden LehrgangsbetreuerInnen ein sechsmonatiges Einsatzdienstpraktikum auf mehreren besonders einsatzstarken Hauptfeuerwachen, an welchen sie als Volontäre am realen Einsatzdienst als Teil einer Löschgruppe im Tagdienst teilnahmen. Neben dem Erwerb von Einsatzpraxis führte dies auch zu einem Kennenlernen der besonderen, großstadtspezifischen Umfeldbedingungen (z.B. Einsätze in sozialen Brennpunkten, unterirdischen Verkehrsanlagen, Hochhäusern, öffentlichen Verkehrsmitteln, etc.), welche großen Einfluss auf den Ablauf von Feuerwehreinsätzen haben. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass speziell die hier gesammelten persönlichen Erfahrungen maßgeblich dazu beigetragen haben, dass sie ihre in Folge entwickelten methodischen Ansätze zur Aus-

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bildung der Grundausbildung dadurch zielgerichtet an die Anforderungen des realen Einsatzdienstes anpassen konnten. Um sicherzustellen, dass die LehrgangsbetreuerInnen fachlich auch in all jenen Themenkreisen, welche in der GA zwar behandelt, jedoch erst im Rahmen der weiterführenden Kurse (Technischer Hilfsdienstkurs, Schadstoffkurs, Branddienstkurs) vollinhaltlich abgeschlossen werden (z.B. Löschen mit Sonderlöschmitteln oder der

Erlernen des „1x1“ der Feuerwehr im Rahmen der Grundausbildung.

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AUSbildung Lehrgangsbetreuer bei der Berufsfeuerwehr Wien

Erweiterte praktische Schwerpunkt-Ausbildungen nach absolvierter Grundausbildung.

Einsatz von Sonderfahrzeugen), ebenfalls ein höheres Kenntnislevel erreichen, wurden im Abschnitt 2 parallel zur Teilnahme am Einsatzdienst auch weiterführende Inhalte geschult. Hierzu mussten einerseits einzelne Themenkreise im Selbststudium (in den einsatzfreien Zeiten) erlernt und schlussendlich in Prüfungsgesprächen auch selbstständig erläutert, andererseits auch ausgewählte praktische Fertigkeiten gemeinsam mit Kursausbildern an geblockten Ausbildungstagen auf den unterschiedlichen Schwerpunktwachen und bei Außenübungen erarbeitet werden. In Summe konnte somit sichergestellt werden, dass das nötige Fachwissen für die künftige Ausbildungsfunktion bis ins Detail gegeben war.

PrüfungsteilnehmerInnen (FAZ BF Wien: Markus Fischl, Josef Schrabauer, Angela Kastner; nicht am Foto: Christoph Haas und Wolfgang Mattes; LFV-BTF Wien: Martin Schuster) nach Bestehen der Prüfung zum Fachausbilder Level I des ÖBFV.

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Abschnitt 3: Methodische Ausbildung und Ausbildungspraktikum Standen im zweiten Abschnitt feuerwehrtechnische Kompetenzen im Mittelpunkt, war es nun an der Zeit, die für die spätere Ausbildungsfunktion ebenso relevanten ausbildungsmethodischen Kompetenzen zu entwickeln bzw. auszubauen. Hierzu wurden wiederum zwei parallele Wege beschritten. Einerseits absolvierten alle angehenden LehrgangsbetreuerInnen die im Rahmen des ÖBFV angebotenen Ausbilderseminare „Ausbildungsmethodik“ sowie „Führung und Kommunikation I“. Diese im Rahmen des ÖBFV-Sachgebietes 5.7 (Ausbildung und Landesfeuerwehrschulen) für hauptberufliche Lehrkräfte österr. Feuerwehrschulen abgehaltenen Seminare bildeten somit den Grundstein für die Erlangung bzw. Vertiefung eines ausbildungsmethodischen Grundwissens. Neben anderen Aspekten ist speziell auch dem besonderen persönlichen Engagement des Seminarleiters Andreas Schubert des Kompetenzzentrums „Ausbildungslehre“ des ÖBFV (NÖ LFWS) zu verdanken, dass den angehenden LehrgangsbetreuerInnen bereits zu Beginn ihrer spezifischen Lehrausbildung fundierte und praxisnahe ausbildungsmethodische Ansätze vermittelt wurden. Des Weiteren wurde durch die Wahl der Seminarorte (NÖ LFWS sowie LFS Tirol) durch den ÖBFV auch das gegenseitige Kennenlernen länderspezifischer Einrichtungen (im Hinblick auf eine „Horizonterweiterung“) sichergestellt. Die Absolvierung dieser Seminare stellte rückwirkend daher einen deutlichen Mehrwert dar und wird hoffentlich auch künftig (bereits im Jänner 2016 wurden zur Verstärkung des FAZ-Teams noch zwei weitere Personen ihre Ausbildung zum Lehrgangsbetreuer bei der BF Wien beginnen) den Einstieg in die methodische Ausbildung unserer LehrgangsbetreuerInnen bilden. Parallel hierzu wurde auf den bestehenden Grundausbildungswachen (zum Zeitpunkt dieser Ausbildungen wurden noch regelmäßig Grundausbildungen im „alten“ System auf den bisherigen Ausbildungswachen abgehalten) auch ein knapp sechsmonatiges Ausbildungspraktikum absolviert. Im Zuge dessen wurden durch die angehenden

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LehrgangsbetreuerInnen bereits einzelne ausgewählte Ausbildungseinheiten der Grundausbildungen vorbereitet bzw. unter Aufsicht des bestehenden Ausbildungspersonals auch praktisch vorgetragen bzw. geleitet. Somit war sichergestellt, dass das in den ÖBFV-Seminaren Gelernte schrittweise direkt in der Praxis umgesetzt werden konnte. Um im Rahmen dieses Abschnitts neben der Teilnahme an den ÖBFV-Seminaren den Auszubildenden tiefergehende Einblicke in andere LFS zu ermöglichen, konnte Dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit der NÖ LFWS ergänzend auch ein jeweils einwöchiges Ausbildungsvolontariat in dieser umgesetzt werden. Unabhängig davon wurden im dritten Abschnitt auch die Einschulungen zum Lenken von Löschgruppenfahrzeugen und Drehleitern absolviert. Diese Notwendigkeit ist der Zielsetzung einer künftig möglichst flexiblen Ablaufgestaltung in der GA geschuldet und soll den LehrgangsbetreuerInnen ermöglichen, alle für die GA relevanten Fahrzeuge und Gerätschaften eigenverantwortlich bedienen zu können.

Ausbildungsabschluss durch Prüfung zum Fachausbilder (Level I) des ÖBFV Nach Beschreiten des bisher aufgezeichneten Weges war es naheliegend, die Auszubildenden zum Abschluss ihrer Ausbildung an der Prüfung zum Fachausbilder Level I des ÖBFV teilnehmen zu lassen. Da als schriftliche Vorarbeit zu dieser Prüfung gemäß den gültigen Richtlinien durch jeden Prüfling auch ein schriftliches Unterrichtskonzept zu einer Ausbildungseinheit (Ziele, Methoden, Ausbildungsmittel, usw.) zu erstellen ist, führte dies zu einer nochmaligen Festigung der bis dahin erlernten methodischen Ansätze samt deren abschließender praktischer Anwendung im Zuge eines abzuhaltenden Prüfungsunterrichts. Weiters bot die Prüfungsteilnahme die Möglichkeit und natürlich auch den Ansporn, alle bis dahin gelernten feuerwehrtechnischen Grundlagen nochmals auf einem hohen Niveau zu wiederholen und so mit einem „Sicherheitspolster“ an Wissen in die künftige Ausbildungsfunktion zu gehen. Fazit Als vor über drei Jahren der Startschuss zum Aufbau des Feuerwehrausbildungszentrums für die BF Wien fiel, war der Bedarf an hauptberuflichem Ausbildungspersonal für die Grundausbildung prinzipiell sehr rasch absehbar. Jedoch basierten die damaligen Ansätze zur möglichen Implementierung der Lehrgangsbetreuerinnen und Lehrgangsbetreuer in das bestehende Ausbildungssystem der BF Wien anfänglich großteils natürlich „nur“ auf An-

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nahmen zur möglichen Umsetzung. So wurde damals ein Ausbildungsweg formuliert, welcher seine Praxistauglichkeit erst im Rahmen der laufenden Umsetzung beweisen musste. Nachdem die Fachausbilder des FAZ diesen Weg erfolgreich abgeschlossen haben, hat sich jedoch klar herausgestellt, dass die damals eingeschlagene dreistufige Ausbildung einen sinnvollen Weg in der Ausbildung von angehendem hauptberuflichem Lehrpersonal für die BF Wien darstellt und künftig auch weiterhin so umgesetzt werden wird.

DI Christoph Trimmel, Brandkommisär ist Leiter des Referats „F7 - Feuerwehrausbildungszentrum“ bei der Magistratsabteilung 68 der Stadt Wien, Feuerwehr und Katastrophenschutz

Die Stadt Innsbruck sucht

eine Einsatzoffizierin/ einen Einsatzoffizier für die Berufsfeuerwehr Innsbruck. Nähere Informationen sind auf der Homepage der Stadt Innsbruck www.innsbruck.gv.at/Bewerbung ersichtlich.

www.innsbruck.gv.at

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coverstory Integration in der Feuerwehr

Feuerwehr ist vielfalt Auch die österreichischen Feuerwehren müssen sich mit dem Thema Integration auseinandersetzen. Nur wer sich für das Gemeinwohl engagiert und einen Beitrag leistet, wird in unserer Gesellschaft Anschluss und Akzeptanz finden. Nachdem statt Parteipolitik und Religionsbekenntnis soziales Engagement und Hilfsbereitschaft entscheidend sind, können sich die Feuerwehren diesem Thema mit gesunder Skepsis, aber neutraler Offenheit widmen. Text: Andreas Rieger

Voraussetzungen für die Mitgliedschaft Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Voraussetzungen für eine Feuerwehrmitgliedschaft. In wel-

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cher Form die psychische und physische Eignung für eine Mitgliedschaft vorhanden ist, wird unterschiedlich definiert. So sind in Kärnten beispielsweise gute Sprachkenntnisse vorgeschrieben, in Salzburg darf nur ein österreichischer Staatsbürger Ortsfeuerwehrkommandant werden. Der Erstkontakt zu einer freiwilligen Feuerwehr erfolgt meist über Mundpropaganda und innerhalb eines bekannten Personenkreises. Hier als „Externer“ dazuzustoßen, ist nicht einfach. Personen, die wenig bis gar nicht in die Gesellschaft integriert sind, werden somit nicht erreicht. Dazu kommt, dass die bei uns so bekannte und geschätzte Freiwilligenarbeit in anderen Ländern oftmals gar nicht bekannt ist. In den Heimatländern der neuen Österreicher ist die Feuerwehr meistens Teil des Militärs und nicht freiwillig organisiert.

Möglichkeiten schaffen Eine gute Integrationsarbeit ist der erste Schritt in eine friedliche und gemeinsame Zukunft. Durch die vermehrte Aufnahme von Mitgliedern dieser Zielgruppe werden mehrere Personen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen in stressigen Situationen zusammenarbeiten. Mögliche Konflikte und das Aufkommen von Vorurteilen müssen daher im Vorfeld angesprochen werden. Natürlich ist die Voraussetzung für ein Miteinander der Wille, sich zu integrieren bzw. die Möglichkeit, sich integrieren zu dürfen. Dazu zählen als erster und vermutlich bedeutendster Schritt das Erlernen der deutschen Sprache und die Akzeptanz der österreichischen Kultur. Einige wesentliche Punkte wur-

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m Herbst 2015 beauftragte der ÖBFV die „180 Degrees Consulting Vienna“ mit der Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen für die Integration von „neuen Österreichern“ in die heimischen Feuerwehren. Diese studentische Konsultationsagentur bietet sozial orientierten Unternehmen und Non-Profit-Organisationen eine kostenlose Beratung an. Als Zielgruppe wurden Menschen Über 180 Degrees Consulting der zweiten Migrationsgenerati180 Degrees Consulting Vienna ist on und anerkannte Flüchtlinge eine studentische Consulting-Orgadefiniert. Insbesondere sollen junge Menschen und Kinder zu nisation, die kostenlose Beratung für einer ehrenamtlichen Tätigkeit Non-Profit-Organisationen und sozial orientierte Unternehmen anbietet. motiviert werden. Nach rund fünf Monaten wurde im Jänner http://180dc.org/branch/vienna 2016 der Endbericht mit spannenden Erkenntnissen übergeben. FEUERWEHR.AT stellt diese nun vor. Zu Beginn wurde vom Projektteam eine umfangreiche Recherche angestellt, bei der gleich die markantesten Hindernisse zu Tage traten. Mit ausgewählten Experten konnten qualitative Interviews geführt werden, um Sachverhalte näher darstellbar und besser begreifbar zu machen. Eines dieser Interviews finden Sie auszugsweise in dieser Ausgabe von FEUERWEHR.AT (Seiten 23 bis 24). Ein zweites finden Sie in der nächsten Ausgabe.


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Integration in der Feuerwehr

den im Rahmen der Konfliktanalyse deutlich: • Kulturelle Nichtbeachtung: Das Team nimmt die kulturellen Unterschiede nicht wahr. Alle im Team handeln gemäß ihren eigenen Werten und Normen. Die Folge sind meist interkulturelle Konflikte. • Kulturelle Dominanz: Die Normen einer Kultur setzen sich durch, während sich die anderen Kulturen unterordnen müssen. Die Folge ist ein Verlust der Perspektivenvielfalt und des Commitments der untergeordneten Teammitglieder. • Sprachbarrieren: Sprachliche Kommunikationsbarrieren können während eines Einsatzes zu enormen Problemen führen und in Katastrophen enden. • Unwissenheit: Viele Muslime leben nach unterschiedlichen Auslegungen der Heiligen Schrift, was zu Missinterpretationen des Korans und zu Fehlverhalten führen kann. Glaubt ein Feuerwehrmann mit muslimischem Religionsbekenntnis, dass er keine Frau aus einem brennenden Auto herausziehen darf, da es ihm laut des Korans untersagt ist, eine Frau zu berühren, ist das schlichtweg nicht korrekt. In Notsituationen hat ein muslimischer Mann die Erlaubnis bzw. sogar die Pflicht, einer Frau zu helfen. • Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit: Ehrenamtliche Arbeit ist außerhalb Österreichs nicht weit verbreitet bzw. bekannt. Somit wissen „New Austrians“ nicht, dass überhaupt die Möglichkeit besteht, einer freiwilligen Feuerwehr beizutreten. • Körperliche Schwäche in Zeiten des Ramadans: Während des Ramadans glauben Muslime, dass es ihnen während eines großen Einsatzes untersagt ist, Nahrungsmittel und Flüssigkeiten zu sich zu nehmen. Körperliche Fitness ist als Mitglied bei der Feuerwehr von großer Bedeutung, um in Notsituationen helfen zu können. Laut Herrn Mag. Ihtibar, Lehrer an der Vienna Business School, ist es Muslimen sehr wohl erlaubt, vor allem in solchen Notsituationen bei einer schweren körperlichen Tätigkeit zu essen. Um potentielle Konflikte frühzeitig zu erkennen und sie dadurch eventuell umgehen zu können, wurden folgende Handlungsempfehlungen von

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„180 Degrees Consulting Vienna“ aufbereitet: • Vor der Aufnahme könnte das Ausfüllen eines Fragebogens verlangt werden. Dieser Fragebogen soll abdecken, welche Aufgaben im Bereich des Möglichen des Bewerbers liegen, sodass gleichzeitig die eigenen Interessen sowie die der Feuerwehr gewahrt werden. • Team-Building mit Fokus auf nonverbale Kommunikation anbieten • Das Angebot eines interkulturellen Trainings für Mitglieder österreichischer Feuerwehren. So ein Training ist bedeutend, um interkulturelle Kompetenzen auf einer professionellen Ebene zu erlernen. • Zusammenarbeit mit (inter-)kulturellen und (inter-)religiösen Vereinen und Institutionen • Vorbildfunktion von bereits aktiven Personen der Zielgruppe verstärken und präsentieren • Ein weiterer Lösungsvorschlag ist das Bilden von kulturellen Synergien. Einigt sich ein Team auf gemeinsame Regeln, die mit den unterschiedlichen kulturellen Normen und den Zielen vereinbar sind, kann es kreatives Potenzial

Stellvertretendes Beispiel für gelebte Integration in der Feuerwehr.

LM d. F. Mhlengi Kelbitsch • • • • • •

Alter Geburtsland aktueller Wohnort in Österreich seit Feuerwehr Mitglied seit

27 Südafrika Graz Jänner 2002 BtF messe congress graz 2013

Die Betriebsfeuerwehr messe congress graz hat insgesamt 36 Mitglieder, 10 davon sind Frauen. Auf ein Mitglied ist man besonders stolz. Das ist LM d. F. Mhlengi Kelbitsch, der 2002 als 13-Jähriger mit seiner südafrikanischen Mutter und seinem österreichischen Stiefvater, ohne ein Wort Deutsch zu können, nach Graz kam und mit dem Schulbesuch begann. Heute spricht er fehlerfrei hochdeutsch. 2009 begann seine mittlerweile erfolgreich abgeschlossene Lehre als Veranstaltungstechniker. 2013 trat er nach dem Militärdienst der BtF bei. Dort wird er als Atemschutzgeräteträger eingesetzt und ist seit 2015 Funkbeauftragter. Sport ist seine liebste Freizeitbeschäftigung. Alle KameradInnen schätzen ihn als tüchtigen und fröhlichen jungen Mann, mit dem man gerne zusammen ist.

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FM Özberk Terzcan • Alter • Geburtsland • aktueller Wohnort • in Österreich seit • Feuerwehr • Mitglied seit

16 Österreich Wiener Neustadt seiner Geburt Wiener Neustadt 2011

„Meine Eltern sind seit längerem in Österreich. Ich wurde hier geboren. Freunde haben mich in der Schule angesprochen und so bin ich zur Feuerwehr gekommen. Ich bin gerne bei der Feuerwehr Wiener Neustadt. Anderen zu helfen ist nicht nur ein gutes Gefühl, sondern es ist wichtig, etwas für die Gesellschaft zu leisten. Als gläubiger Moslem sehe ich es auch als meine Pflicht, Menschen zu helfen, die in Not sind. Deshalb ist die Gemeinschaft in der Feuerwehr für mich etwas ganz Besonderes.“

Es haben uns viele Zusendungen mit positiven Beispielen erreicht... ...deshalb werden wir in den nächsten Ausgaben immer wieder Beispiele für gelungene Integration veröffentlichen! Sie kennen noch jemanden? Senden Sie Ihre Geschichte an redaktion@feuerwehr.at!

nutzen und Konflikte konstruktiv lösen. Somit ist das Aufstellen gemeinsamer Regeln für das Funktionieren eines Teams von großer Bedeutung. Jeder im Team muss Klarheit darüber haben, was er tun darf und was nicht, in welchem Bereich er sich bewegen darf. • Die Stärken der einzelnen Personen fördern und an diesen arbeiten. Personen mit Migrationshintergrund dürfen nicht als Außenseiter gesehen werden. Vielmehr muss die Frage gestellt werden, was diese Person ins Team einbringen kann. Welche Stärken hat sie, die andere nicht haben? Das sollte als Ergänzung gesehen werden und nicht als Konkurrenz. Diversität im Team ist eine Bereicherung. • Auf Empfehlung des islamischen Religionslehrers Mag. Ihtibar wäre es von großer Bedeutung, islamische Religionslehrer als Schnittstelle zwischen Feuerwehr und Jugend einzusetzen. Sie sind ein guter Bezugspunkt um Schüler zu motivieren, sich ehrenamtlich zu betätigen. Lesen Sie im nächsten Heft ein ausführliches Interview mit Mag. Mehmet Emin Ihtibar

Die österreichischen Feuerwehren bilden eine wesentliche Säule in der österreichischen Sicherheitslandschaft. Auch für das soziale Gefüge und den Zusammenhalt in der Gesellschaft sind die vor allem ehrenamtlich organisierten Wehren eine nicht wegzudenkende Größe.

Sebastian Kurz, Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres.

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Welche Rolle würden Sie den Feuerwehren im Bezug auf die Integration neuer Österreicher zuordnen? Über 3 Millionen Menschen sind in Österreich tätig und machen unser Land zu dem, wie wir es kennen und schätzen. Vereine und Organisationen helfen entscheidend, die Integration von Migranten zu unterstützen, unser Land und unsere Kultur näher zu bringen, sowie beim Lernen der deutschen Sprache. Die Feuerwehr ist natürlich eine der zentralen Organisa-

tionen, die hier sowohl für Österreich, die Sicherheit, aber auch die Gemeinschaft und Integration unglaublich viel leistet. Die Ablehnung eines Teiles der heimischen Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen und Asylsuchenden ist in den vergangenen Wochen durch die aktuellen Geschehnisse scheinbar gestiegen. Wie kann diese negative Stimmung umgekehrt werden? Es geht oftmals nicht um Ablehnung, sondern um Sorgen und Ängste in vielen Bereichen des Zusammenlebens. Diese muss man ernst nehmen und angehen. Für uns ist es deshalb besonders wichtig, dass einerseits der Flüchtlingsstrom reduziert wird, andererseits die Integration derer, die da bleiben dürfen, so rasch wie möglich und auf allen Ebenen beginnt. Dabei geht‘s in erster Linie um Spracherwerb, Wertevermitt-

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Im Interview: Bundesminister Sebastian Kurz

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lung und den Berufseinstieg. Wenn alle Verantwortlichen – Ministerien, Länder und Gemeinden – gut zusammenarbeiten, wird die Integration gelingen. Die Aufnahme neuer Mitglieder in eine der österreichischen Feuerwehren fällt in die Zuständigkeit des jeweiligen Feuerwehrausschusses. Was könnte Feuerwehren motivieren, auch neue Österreicher anzusprechen und dadurch einen Integrationsbeitrag zu leisten? Aus unserer Sicht ist für ein positives Zusammenleben wichtig, dass niemand nach der Herkunft, Hautfarbe oder Religion beurteilt wird, sondern danach, was er bereit ist für unser Land zu leisten. Das sollten sich auch Vereine und Organisationen zu Herzen nehmen und jene gerne aufnehmen, die bereit sind, mitzumachen und sich einzubringen. Das ist nicht nur für die Feuerwehren eine Bereicherung, sondern ein wirklich wichtiger Beitrag für ein positives Zusammenleben in Österreich. Natürlich gibt es ein nicht zu vernachlässigendes Konfliktpotential. Kulturelle und religiöse Unterschiede, Vorurteile, aber auch mangelnde Integrationsbereitschaft sorgen für Unzufriedenheit und Frustration. Dazu kommt, dass das weltweit ein-

zigartige Freiwilligensystem in den Heimatländern der Migranten oftmals gar nicht bekannt ist. Wie können diese Hindernisse langfristig abgebaut werden? Unser Ziel ist es, die Integration so schnell wie möglich zu beginnen, egal über welchen Weg Menschen nach Österreich kommen. Wir wollen ihnen unser Land, unsere Werte und Systeme vorstellen und so verhindern, dass Konfliktpotenziale entstehen. Dazu braucht es die richtigen Rahmenbedingungen, wie gute Anlaufstellen und Deutsch- und Wertekurse. Gleichzeitig braucht es aber auch die Bereitschaft der Vereine, offen zu sein und diese Menschen auch mitmachen zu lassen. Ganz einfach gefragt: Was ist notwendig, um in Zukunft ein gemeinsames und zufriedenes Miteinander in Österreich zu ermöglichen? Unser Motto muss lauten: Integration durch Leistung. Migrantinnen und Migranten müssen durch das rasche Erlernen unserer Sprache, durch Wertekurse und durch einen möglichst raschen Einstieg in den Arbeitsmarkt so schnell wie möglich in unsere Gesellschaft integriert werden. Es braucht aber die Bereitschaft zur Integration auf beiden Seiten: seitens derer, die nach Österreich kommen und seitens der Mehrheitsgesellschaft.

Im Interview: Psychologe Christian Schmidhofer Im Rahmen dieser Projektarbeit hat das Team einige Interviews mit Experten geführt, die nun auch FEUERWEHR.AT zur Verfügung gestellt wurden. Mag. Christian Schmidhofer ist Psychologe und Mentalcoach. Er hält Seminare zum mentalen Wettkampfstraining für die Feuerwehrbewerbsgruppen.

Fotos: Felicitas Matern, R. Berger

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Was sind Ihrer Meinung nach die Grundprinzipien des Teambuildings? Wichtig ist in einem Team, dass man gemeinsame Ziele hat, dass man gemeinsam auf etwas hinarbeitet, dass das ganze Team dahintersteht, gemeinsame Werte erarbeitet, sich gegenseitig motiviert und das Ziel hat, sich gemeinsam weiterzuentwickeln.

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coverstory Integration in der Feuerwehr

Mag. Christian Schmidhofer ist Psychologe und Mentalcoach.

Bei welchem Prozess des Teambuildings sehen Sie das meiste Konfliktpotenzial? Das meiste Konfliktpotenzial ist, wenn unterschiedliche Werte und Grundeinstellungen aufeinandertreffen, wenn unterschiedliche Regeln aufgestellt werden. Wenn einer das Ziel, hat erfolgreich zu werden und für den anderen zählt einfach nur der Wert, dass er dabei sein will und dass Geselligkeit für ihn wichtig ist, oder Abwechslung und Anerkennung, dann muss man eben schauen, dass die gemeinsamen Werte auf eine Linie kommen, um die Ziele zu erreichen. Wenn die Werte unterschiedlich sind und einer sagt, mit den Werten kann er sich nicht identifizieren, dann ist es besser, er verlässt das Team, man ersetzt ihn durch jemand anderen oder führt Gespräche und schaut, dass die Werte von den anderen so sind, dass er gute Leistungen erbringen kann. Es bringt nichts, wenn er im Team ist und sagt, dass er sich mit den Werten einfach nicht identifizieren kann, denn dann kann er keine gute Leistung erbringen und das hat dann negative Auswirkungen aufs Team. Welche Aspekte des Teambuildings könnten kulturelle Aspekte überwinden? Regeln sind ganz wichtig. Man kann die Regeln auch aufschreiben, dass sie jeder sieht und sie bewusst gemacht werden. Aber die Regeln müssen eben klar und so detailliert sein, dass sie jeder versteht und dass man sieht, was möglich ist und was nicht. Jedes Teammitglied hat einen Einfluss auf die Anderen. Wenn einer zu spät kommt, hat das einen Einfluss auf die anderen. Wie kann man gemeinsame Ziele und Regeln so klar definieren, dass es nicht zu interkulturellen Konflikten kommt? Das kann man in einem gemeinsamen Teambuilding machen, wo alle zusammenkommen. Man kann die Regeln gemeinsam aufstellen und wenn dann neue Leute dazukommen, dann werden sie in die Regeln eingeführt. Deswegen ist es wichtig, die Regeln gemeinsam zu erarbeiten, damit sich eben jeder damit identifizieren kann.

Wie schätzen Sie persönlich die allgemeine Mentalität, gerade im Bezug auf Teamgeist und Kulturen ein? Man kann jetzt nicht allgemein sagen, dass gewisse Kulturen mehr Teamgeist haben und andere weniger, schwierig und herausfordernd ist, dass verschiedene Kulturen aufeinander prallen. Also wenn jetzt Personen aus der Türkei, aus Ex-Jugoslawien und aus Österreich zusammengeführt werden, ist es schwierig, diese auf einen gemeinsamen Nenner zu führen. Das ist die Herausforderung und die Schwierigkeit, die man überwinden muss. Aber grundsätzlich hat jede Kultur für sich einen Teamgeist, diese Erfahrung habe ich gemacht bei den Team Coachings. Haben Sie Anregungen wie man Teambuilding und Konfliktlösung im interkulturellen Kontext innerhalb der Feuerwehr verbessern kann? Wichtig ist es an den Stärken zu arbeiten. Wenn man jetzt z.B. Personen mit Migrationshintergrund hat, diese nicht als Außenseiter oder als anders zu sehen, sondern sich zu fragen, was die Personen ins Team einbringen könnten. Sich zu fragen, welche Stärken sie haben, die andere Mitglieder vielleicht nicht haben. Jeder soll seine Stärken klarmachen. Untereinander soll man sich als Ergänzung und nicht als Konkurrenz sehen. Je unterschiedlicher die Charaktere sind, umso wertvoller kann das dann für ein Team sein. Wenn Sprachbarrieren und Verständnisschwierigkeiten präsent sind, sollte man die Konflikte nicht auf der verbalen Ebene austragen, sondern eben nonverbale und vertrauensbildende Übungen machen. Dabei wird nicht miteinander geredet. Das ist für jeden gleich schwer. Beim gemeinsamen Lösen solcher Aufgaben ist man aufeinander angewiesen. Zum Beispiel bei Übungen, bei denen die Augen verbunden sind und Anweisungen nur mit Körperkontakt gegeben werden. Da merkt man auch, wie man miteinander umgeht. Das mache ich oft in Seminaren mit Menschen verschiedener kultureller Hintergründe.

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KAT-Management Risikoerkennung

Vorbereitet auf die Katastrophe? Die Feuerwehren Österreichs sind Katastrophenhelfer Nummer 1. In der letzten Ausgabe von FEUERWEHR.AT wurde der konkrete Auftrag aus den Landesgesetzen vorgestellt. Die Landesverbände haben Katastrophenhilfsdienste etabliert, die operativ im Katastrophenfall auf Anforderung in den Einsatz geschickt werden. Aber worauf muss die einzelne Feuerwehr vorbereitet sein? FEUERWEHR.AT bringt einen kurzen Überblick zu einem sehr umfangreichen Thema. Richard Berger

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iverse Gesetze und Richtlinien regeln die Bereiche des Katastrophenmanagements und die Aufgaben der Gemeinden, der Länder, des Bundes und der Europäischen Union. Besonders die Hochwassermanagementrichtlinie hat großen Einfluss auf die Risikoplanung in Österreich.

Wahrnehmung – zum Beispiel durch historische Ereignisse – beschrieben. „Risiko kann sich auf einzelne Personen (Individualrisiko), Personengruppen (Gruppenrisiko) oder die Gemeinschaft (Kollektivrisiko) beziehen“, so Florian Rudolf-Miklau in seinem Buch „Naturgefahrenmanagement in Österreich“ (LexisNexis, S 3). Rudolf-Miklau teilt Risiko auch in zwei Bewertungsklassen: quantitativ (nach monetären Größen) oder qualitativ (nach sozialen Kriterien).

Sind wir vorbereitet, wenn unser Feuerwehrhaus betroffen ist?

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Risiko Die Risikowahrnehmung ist rein subjektiv. Allerdings gibt es auf diversen Ebenen viele Punkte, die als Risiko wahrgenommen werden. Risiko kann man als Produkt aus Schadenspotential und Wahrscheinlichkeit des Eintretens darstellen. Diese Risiken werden unter anderem in Techniknormen, Gesetzen oder allgemein gesellschaftlicher

Vier Schritte zum Risikomanagement Ist im ersten Schritt ein Risiko identifiziert, dann muss man sich damit genauer auseinandersetzen: die Risikoanalyse setzt ein. Dies bedeutet für uns, genau zu erwägen, welches Risiko sich wie auf unsere Feuerwehr und unsere Mitglieder mit welcher Wahrscheinlichkeit auswirkt. Ist man sich der Risiken bewusst, dann muss man bewerten, ob die Gefahr und Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Ereignisses wirklich signifikant sind. Man wird sich als Feuerwehr in den Tauern nicht vor einem Tsunami schützen müssen. Hat man die Risiken bewer-

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Wie Risiken einteilen und erkennen? Bei der Bewertung des Risikos muss man die sogenannten Daseinsgrundfunktionen betrachten. Rudolf-Miklau zählt diese in seinem Buch auf: Wohnen, Arbeit, Versorgung, Erholung und Bildung. Auch Kommunikation und Verkehr sind in Österreich laut Rudolf-Miklau direkt oder indirekt von Naturgefahren betroffen. Nun muss man die möglichen Ereignisse nach ihrer Wahrscheinlichkeit und den Auswirkungen auf uns feststellen.


KAT-Management Risikoerkennung

Foto: R. Berger | ÖBFV feuerwehr.at; Grafik: R. Berger nach Jachs

tet, geht man in die Risikobehandlung über. Für diese Phase gibt es bereits zum Beispiel den Blackout-Leitfaden des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes. Auch zum Thema Hochwasserschutz, Strahlenschutz, etc. gibt es Leitfäden des Zivilschutzverbandes. Ein weiteres oft unterschätztes Risiko sind Hitzewellen. 2003 wurden gemäß eines Berichtes der medizinischen Universität Wien alleine in Wien über 130 Hitzetote in allen Altersgruppen gezählt. In ganz Frankreich waren es knapp 15.000 Menschen, die durch die Auswirkungen einer 14-tägigen Hitzewelle im August 2003 ums Leben kamen. 2015 war der heißeste Sommer in Österreich seit etwa 300 Jahren und bis 2060 soll die Durchschnittstemperatur auf diese Spitzenwerte steigen, so Dr. Hans-Peter Hutter von der Medizinischen Universität Wien im Rahmen einer Vorlesung des Postgraduate Universitätslehrganges OeRISK „Risikoprävention und Katastrophenmanagement“. Dadurch muss sich auch die Feuerwehr auf derartige Risiken vorbereiten. Dies beginnt zum Beispiel bei der Getränkebevorratung für den Einsatz und geht hin bis zu ausreichenden Pausen im Einsatz und der dementsprechenden Ressourcenplanung.

Feuerwehrmitglieder als Betroffene Wichtig ist es zu erkennen, von welchen Gefahren wir selbst betroffen sein können. Gibt es Feuerwehrmitglieder, deren Häuser zum Beispiel in einer Hochwasserrisikozone stehen? Welche Auswirkungen hat zum Beispiel ein weitläufiger Stromausfall? Können alle Mitglieder ins Feuerwehrhaus einrücken, oder muss zum Beispiel in den Bauernhöfen der einzelnen Mitglieder zuerst alles funktionieren, bevor sich diese auf den Weg ins Depot machen können? Kann man seine Familie zu Hause lassen, um ins Feuerwehrhaus einzurücken, um vielleicht tagelang zu helfen? Gibt es einen Plan, die Angehörigen von Feuerwehrmitgliedern im Feuerwehrhaus im Falle einer Katastrophe zu sammeln, damit die Feuerwehrmitglieder wissen, dass es ihren Liebsten gut geht? Was wenn das Feuerwehrhaus selbst betroffen ist? Und was, wenn die Feuerwehrmitglieder nicht ins Feuerwehrhaus kommen können? Die kritische Bewertung der eigenen Lage im Vorfeld hilft,

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sich vorzubereiten. Immer mehr Feuerwehren stellen Pläne auf, wie man sich im Katastrophenfall selbst organisiert. Hier ist eine Aufstellung der notwendigen Versorgung und vor allem der Organisation der Ablöse in den eigenen Reihen sowie die Betreuung von Angehörigen, wenn es um längere Einsatzdauern geht, sehr wichtig.

Wissen wir, wie wir unsere Mitglieder im Katastrophenfall ins Feuerwehrhaus bekommen?

www Beurteilung und Planung Ein Rezept gibt es nicht, da jede Ortschaft spezifische Gefahrenquellen und Risiken in sich beherBlackout-Leitfaden! bergt. Auch die Mitgliederstruktur ist heterogen und nicht von einer Feuerwehr auf die andere direkt um- Den Blackout-Leitfaden zulegen. Deshalb liegt es im eigenen Interesse jeder des ÖBFV gibt es hier Feuerwehr, sich mit den Risiken, die die jeweilige zum Download: Einsatzbereitschaft im Katastrophenfall beeinträch- http://tinyurl.com/ BlackOut-Leitfaden-OeBFV tigt, auseinander zu setzen. Frage an Sie Wie vorbereitet sind Sie? Haben Sie spezielle Pläne in ihrer Feuerwehr? Hat sich Ihre Feuerwehr auf zum Beispiel Blackouts, Hochwasser oder Pandemien speziell vorbereitet und die Mitglieder in die Planung einbezogen? Schreiben Sie uns an redaktion@feuerwehr.at.

Risiko Die Wortherkunft des Wortes Risiko ist nicht gänzlich geklärt. Eine Deutung führt zum arabischen Wort „rizq“, was so viel wie „Versorgung“ im Bezug auf die „materiellen und immateriellen Gaben Allahs“ heißt.

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Einsatz Schwerer Unfall mit Viehtransporter auf A4

Lebendtiertransporter verunglückt auf A4 Kurz nachdem die Feuerwehr Fischamend von einer vermeintlichen Menschenrettung in Maria Ellend wieder ins Feuerwehrhaus einrückte, wurden die Mitglieder kurz vor Mitternacht erneut alarmiert: Auf der A4 in Richtung Bruck an der Leitha soll sich ein Verkehrsunfall mit Lkw ereignet haben. Näheres war an diesem 10. Februar noch nicht bekannt. Text: Christian Pichler und Richard Berger; Fotos: Einsatzdoku.at

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a noch alle Mitglieder vom vorangegangenen Einsatz im Haus waren, konnten rasch das Vorausrüstfahrzeug, beide Rüstlöschfahrzeuge und das Wechselladefahrzeug mit Kran ausrücken und im Verband zur Einsatzstelle anrücken. „Während der Anfahrt teilte uns die Abschnittsalarmzentrale Schwechat mit, dass sich Tiere auf der Fahrbahn befinden sollen, diese herumirren und sich

» Der Lärm der schreienden Kühe war ohrenbetäubend. Der Anhänger ragte am Tunnelportal in die Höhe. Darin waren noch Rinder. « HBI Christian Pichler, Kommandant FF Fischamend

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von der Einsatzstelle entfernen“, so Kommandant Christian Pichler im Gespräch mit FEUERWEHR.AT. „Wir verringerten sofort das Tempo und fuhren „in Formation“, sodass uns kein nachkommender Verkehr überholen konnte. Wir wollten Kollisionen verhindern“, erklärt der erfahrene und kürzlich wieder in seinem Amt bestätigte Kommandant.

Verwüstung und überall Rinder Als die Einsatzkräfte am Unfallort ankamen, fiel diesen sofort die umgestürzte Mittelleitwand auf. Der Sattelaufleger hing an der Mauer der Grünbrücke bei Kilometer 26. Das Zugfahrzeug war weiter im Tunnel. Auf dessen Höhe stellte man das erste Rüstlöschfahrzeug auf. „Ich machte mir ein Bild der Lage und sprach mich sofort mit der Autobahnpolizei ab“, erklärte Pichler. Die Feuerwehrmitglieder sperrten den Einsatzort großräumig ab und leuchteten die Einsatzstelle aus. „Bei diesen Arbeiten fanden die eingesetzten Kräfte eine leblose Person in den Trüm-

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Einsatz Schwerer Unfall mit Viehtransporter auf A4

mern neben dem Lkw liegend vor. Einige unserer Mitglieder sind als First Responder in Fischamend tätig, haben also eine hervorragende Ersthelfer-Ausbildung. Sofort begann man mit den entsprechenden Maßnahmen. Ich befahl einem Trupp die Suche nach einem vermutlichen Beifahrer. Solange ich keine Informationen hatte, ging ich vom Allerschlimmsten aus“, so der Hauptbrandinspektor. Zu diesem Zeitpunkt hörte man ohrenbetäubendes Schreien von verletzten Kühen. „Es war sehr laut und viele Kühe liefen noch herum. Als alle Fahrzeuge eingetroffen waren, veranlassten wir eine Totalsperre. Die Kühe ließ ich einfangen und in ein Behelfsgatter führen, welches die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden aus Steckleiterteilen und Schiebeleitern bauten.“ Die Autobahnpolizei und ein Fahrzeug der Feuerwehr suchten nach entlaufenen Tieren. Auch wurde ein Veterinär angefordert, der die Triage für die verletzten Tiere übernehmen sollte und Entscheidungen über die weitere Vorgehensweise mit den Tieren treffen musste.

Fahrer verstarb noch an der Unfallstelle Trotz rasch eingeleiteter Maßnahmen und den Bemühungen des Notarztwagen-Teams verstarb der Tiroler Fahrer noch an der Unfallstelle. Mit der Feuerwehr, der Autobahnpolizei, dem Tierarzt, dem Straßenmeister der ASFINAG und dem Bergeunternehmen wurde eine Einsatzbesprechung über die weitere Vorgehensweise durchgeführt. Der Tierarzt forderte sogleich ein Ersatzfahrzeug zum Abtransport der überlebenden Tiere an. Danach begann dieser mit der Beurteilung und Untersuchung der Tiere. Einige der Jungstiere und Kühe mussten aufgrund der Schwere der Verletzungen eingeschläfert werden. „Gemeinsam mit dem Tierarzt begannen wir die Tiere, die aus dem Anhänger gefallen waren, aufzuteilen. Die toten Tiere wurden auf einen geeigneten Platz gezogen, um diese auf ein Fahrzeug der ASFINAG mittels Ladekran zu verladen.

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Dutzende Tiere betroffen Die noch lebenden Tiere brachten die Mitglieder der Feuerwehr in die aus Leitern errichtete Koppel und wurden mit Wasser versorgt. Nachdem die angeforderte Bergefirma ihre Fahrzeuge in Stellung gebracht hatte, wurde mit dem Lösen des Anhängers begonnen. „Dies musste sehr behutsam durchgeführt werden, da sich immer noch etwa 35 bis 40 Tiere im Anhänger befanden“, erklärte Pichler. „Wir teilten die Mannschaft in zwei Gruppen. Eine Gruppe fuhr mit dem in der Zwischenzeit eingetroffenen Ersatz-Lkw die Autobahn ab, um die restlichen Stiere und Kühe einzufangen. Die zweite Gruppe lud mit dem Tierarzt den Anhänger aus. Die lebenden Tiere wurden mit von uns zerschnittenen Arbeitsleinen gesichert, beruhigt und betreut.“

Der Fahrer aus Tirol und ein Großteil der Rinder hatten keine Chance.

Fahrzeugbergung nach Tierrettung Nachdem alle Tiere gerettet waren, wurde mit der

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EINSATZ Schwerer Unfall mit Viehtransporter auf A4

Durch die Wucht wurden die Betonleitwände umgeworfen. Bergung des Lkw begonnen. „Ich stand in ständigem Kontakt mit dem Pressesprecher des NÖ Landesfeuerwehrkommandos. Der Einsatz hat sehr viel Aufmerksamkeit erregt. Der tragische Tod des Tiroler Fahrers und die nicht alltägliche Situation mit den Kühen und Stieren trugen sicherlich dazu bei. Und zuletzt darf man nicht vergessen: Der Bereich ist eine wichtige Verkehrsader zum Flughafen und war fast zehn Stunden gesperrt“, so Pichler. Drei Tierärzte waren im Einsatz. Die vier Streifen der Autobahnpolizei wurden durch drei der umliegenden

Polizeiinspektionen sowie einer Streife der Verkehrsabteilung Niederösterreich unterstützt. Auch die ASFINAG war mit einem Großaufgebot von sechs Fahrzeugen vor Ort. Die Brücke wurde durch einen Brückenmeister begutachtet. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Die Arbeit ging ohne Komplikationen von der Hand und die Zusammenarbeit mit allen eingesetzten Kräften war hervorragend. Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen des Fahrers“, zeigte sich Pichler betroffen.

Die überlebenden Rinder wurden in provisorische Gatter getrieben und dann auf einen Ersatz-Lkw verladen.

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Einsatz

Pkw-Bergung aus Kraftwerkszulauf

Pkw-Bergung aus Kraftwerkszulauf Am frühen Nachmittag des 19. Februar meldete ein Anrainer ein im Kraftwerkszulauf treibendes Fahrzeug in Lauffen. Text und Fotos: FF Bad Ischl

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ofort wurden die Feuerwehren Lauffen, Bad Ischl und Pfandl alarmiert. „Beim Eintreffen der FF Lauffen war nicht klar, ob sich noch jemand im Auto befindet, daher veranlasste ich umgehend die Anforderung der Wildwasser- und der Bergrettung“, so Einsatzleiter Florian Laimer. Zum Glück stellte sich bald heraus, dass sich keine Personen im Fahrzeug befunden haben. Somit war der Einsatz der Berg- bzw. Wildwasserrettung nicht mehr notwendig. Ebenso blieb die FF Pfandl im Zeughaus auf Bereitschaft. Aufgrund der Tatsache, dass der Abstand von der Straße zum verunfallten Fahrzeug für feuerwehreigene Kräne zu groß war, wurden zwei Baukräne der Firma Brandl für die Bergung angefordert. Nach dem Trockenlegen des Zulaufs wurde das verunfallte Fahrzeug unter einer Brücke durchgeschoben, um es mit den beiden Kränen herausheben zu können. Durch den raschen Einsatz der Feuerwehren Lauffen und Bad Ischl konnte ein Austreten von Betriebsmitteln und somit eine Umweltgefährdung verhindert werden.

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wohnungsbrand FF Krems: Einsatzanalyse

Krems: Videoanalyse zum Wohnungsbrand Feuerwehreinsatz in einer Wohnhausanlage: Das ist ein Geschehnis, welches Bürgern „unter die Haut geht“; jeder kann sich in die Lage des Betroffenen versetzen und empfindet Unbehagen bei dem Gedanken, es hätte die eigene Wohnung sein können. Die Feuerwehr berichtet im Nachhinein über das Einsatzgeschehen und will dabei in erster Linie die Arbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte aufzeigen. Der Einsatz selbst ist in ein paar Minuten erledigt. Damit dies aber reibungslos gelingen kann, sind jahrelange Ausbildung und Training notwendig. Die FF Krems (NÖ) hat sich nach dem Brandeinsatz zu einer Analyse der Einsatzvideos entschlossen – und hat die Ergebnisse veröffentlicht. Text: Christoph Gruber und Gerhard Urschler

Zeit 0:00 Nach der Erkundung durch den ersten Fahrzeugkommandanten wurde die erste Löschleitung durch den Atemschutztrupp vorgenommen. Der erste Gedanke gilt immer den möglichen Bewohnern: Menschenrettung ist die

oberste Pflicht. Da unklar war, ob sich noch Personen im Objekt befanden, wurde die Wohnungstüre gewaltsam aufgebrochen.

Zeit 0:14 Nach dem Öffnen der Türe war ersichtlich, dass die Wohnung vollständig verraucht war. Der bereitgestellte „Rauchverschluss“ wurde unverzüglich in die Türe einge-

baut. Damit wird verhindert, dass der Rauch aus der Wohnung ins Stiegenhaus kommt: Die Tür ist aufgebrochen und von einer Schlauchleitung blockiert. So bleibt das Stiegenhaus als Fluchtweg erhalten und weitere Schäden wurden verhindert.

Zeit 0:22 Während des Einbaus des „Rauchverschlusses“ wurden die „Totmannwarner“ aktiviert, hierfür wird ein Schlüssel abgezogen. Diese Geräte schlagen Alarm, wenn ein Atem-

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Fotos / Videomaterial: FF Krems, M. Wimmer

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ei diesem Wohnungsbrand am 8. Februar 2016 gab es eine nahezu lückenlose Dokumentation: Aus drei Perspektiven gefilmt, erlauben die Aufzeichnungen eine einmalige Möglichkeit zur Darstellung der Arbeit der eingesetzten Trupps. Die Feuerwehr Krems analysiert laufend die eigene Einsatztätigkeit. Damit können Schwerpunkte in der Ausbildung besser gewichtet werden und die Einsatzkräfte erhalten – wie z.B. im Spitzensport üblich – auch Feedback zur eigenen Leistung. Im Folgenden wurde die Arbeit der Feuerwehr sehr detailliert aufgearbeitet. Bitte achten Sie auf die Zeitschiene, der Löschangriff ist in wenigen Minuten abgearbeitet. Zeitpunkt 0:00 beginnt mit dem Eintreffen an der Einsatzstelle.

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wohnungsbrand FF Krems: Einsatzanalyse

erleichtert werden. Aber auch mit der Wärmbildkamera beträgt die Sichtweite nur wenige Meter. Der Brandherd konnte noch nicht lokalisiert werden. Zeitgleich werden alle Räume am Weg abgetastet, ob sich hier Personen befinden.

schutzgeräteträger verunfallt und sich mehrere Sekunden lang nicht bewegt. Zusätzlich kann der Alarm in einer Notsituation auch selbst aktiviert werden. Der abgezogene Schlüssel verbleibt bei der entsendenden Führungskraft, die laufend Kontakt zum Atemschutztrupp hält und die Atemschutzüberwachung durchführt.

Zeit 0:59 Die Fenster im Außenbereich zerbrachen durch die Hitze und Flammeneinwirkung und es kam zum Flammenüberschlag. Im Inneren konnte der Brand noch nicht lokalisiert werden.

Zeit 0:24 Hier sieht man auf der Rückseite des Objekts, dass die Rauchentwicklung aus den Fenstern zunimmt, wenig spä-

Fotos / Videomaterial: FF Krems, M. Wimmer

Zeit 1:10 Mit der Wärmebildkamera konnte erstmals der Brand lokalisiert werden, zeitgleich begann der zweite Atemschutztrupp mit dem Aufbau der Löschleitung im Außen-

ter konnte der Fahrzeugkommandant dies erkennen und gab per Funk an das in Anfahrt befindliche zweite Löschfahrzeug den Befehl, eine Löschleitung an der Rückseite zur Sicherung vorzunehmen. Der Vollwärmeschutz kann bei Flammenüberschlag schnell in Brand geraten, diese Maßnahme ist also unbedingt notwendig. Bei der Ersterkundung unmittelbar nach dem Eintreffen war dieser Rauchaustritt noch nicht sichtbar. Der Brand konnte sich unentdeckt schon längere Zeit entwickeln, innerhalb von Sekunden wurden die Flammen größer.

bereich. Kurz zuvor erfolgte die Absprache, dass zum Schutz des Vollwärmeschutzes eine Wasserabgabe von außen erfolgen soll, im Inneren blieb die Priorität weiter bei der Personensuche, ohne dabei den Brand aus den Augen zu lassen.

Zeit 0:33 Der Atemschutztrupp betrat den Brandraum, durch die Verrauchung war die Sicht massiv eingeschränkt. Mit Hilfe der Wärmebildkamera konnte die Orientierung etwas

tinyurl.com/ Zeit 1:30 be-krems Der Brand wurde von außen abgelöscht, rasch sieht man Link zum an der Änderung der Rauchfarbe den Löscherfolg. Der Rohrführer stoppte unmittelbar die Wasserabgabe, um gesamten Video

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wohnungsbrand FF Krems: Einsatzanalyse

keinen unnötigen Schaden zu verursachen und auch nicht die Kameraden im Inneren mit großen Mengen Wasserdampf zu beaufschlagen.

Zeit 2:10 Nachdem die Gefahr einer raschen Brandausbreitung durch Zündung der Rauchgase massiv minimiert wurde, erbat der Trupp im Inneren das Schaffen einer Abluftöff-

nung von außen. Der motorbetriebene Lüfter vor der Eingangstüre wurde bisher nicht aktiviert, da zusätzliche Luftzufuhr ohne intakter Abluftöffnung auch zu einer raschen Brandausbreitung im Inneren hätte führen können.

Zeit 3:20 Der zweite Trupp betrat die Brandwohnung durch die mit dem „Halligan-Tool“ eingeschlagene Balkontüre. Um rasch den Brandrauch abzuführen, wurde mit dem Strahlrohr in der Sprühstrahlstellung nach außen gespritzt. Hierbei wird durch die „Injektor-Wirkung“ Brandrauch nach außen gezogen und die Sichtbedingungen werden rasch verbessert. Diese Technik nennt man hydraulische Ventilation und wird bereits seit zehn Jahren mit Erfolg bei der Feuerwehr Krems angewendet.

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Zeit 4:30 Zusätzlich wurde nun auch der motorbetriebene Lüfter in Einsatz gebracht. Rasch verbesserte sich die Sicht, die Wohnung wurde daraufhin nochmals genau nach vermissten Personen abgesucht und die letzten Brandherde konnten abgelöscht werden. Zur Wahrung der Privatsphäre findet man dies nicht mehr am Video. Es stellte sich rasch heraus, dass sich keine Person in der Wohnung befand. Fazit Nach wenigen Minuten ist der Brand eingedämmt und die Wohnung durchsucht. Die „Bereichsleiter“ (Einsatzabschnittsleiter) koordinieren die Einsatzkräfte, die Trupps geben Statusrückmeldungen und erlauben eine genaue Steuerung der Lage. Zusätzlich (das ist nicht auf dem Video zu sehen) passieren noch viele andere Dinge: die parallele Durchsuchung der restlichen Wohnungen im Haus, Absperrung von Strom und Gas, Sperre der Straße, Befragung von Nachbarn (fehlt ein Bewohner?), Ressourcenplanung (wird Verstärkung benötigt?), Begutachtung der Fassade etc. Kommandant Gerhard Urschler fasst zusammen: „Die exakte Einsatzanalyse ist ein wertvolles Werkzeug für die Feuerwehrführung, gilt doch ein ständiges Hinterfragen, wie etwa • sitzt die Basisausbildung, • wie sicher arbeiten die Trupps in der Gefahrenzone, • wo können die Abläufe noch optimiert werden (Standardeinsatzleitung), • sind technische Adaptierungen notwendig um den Einsatz effizienter ablaufen zu lassen (Türöffnungswerkzeuge, Helmsprechgarnituren), – denn Stillstand bedeutet Rückschritt.“

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fitness „Für mehr Fitness in der Feuerwehr“ – Teil 2 der Serie

FITNESS-SERIE Teil 2 mit Manuel Gößler: Grundlagen - Sit-ups Aufwärmen: • 60 s einfaches Laufen auf der Stelle (Tempo langsam steigern) • 15 bis 30 s – Kniehebelauf • 15 bis 30 s – Anfersen • 5 min ganz lockeres Laufen Lege dich mit dem Rücken auf den Boden und stelle die Beine etwa fußbreit voneinander entfernt und leicht angewinkelt vor

dir auf. Die Arme streckst du gerade am Körper nach unten. Die Hände berühren die seitliche Gesäßmuskulatur oder den oberen Teil des seitlichen Oberschenkels. Zuerst bewegst du die Brust in Richtung der Knie, dann drückst du den Bauch in Richtung der Oberschenkel, bis der Oberkörper senkrecht zum Boden steht. Gleichzeitig atmest du aus. Die Arme führst du während der Aufwärtsbewegung an den Oberschenkeln nach oben. Sich an den Oberschenkeln festzuhalten und nach oben zu ziehen, ist jedoch verboten! Danach senkst du den geraden

Oberkörper wieder langsam nach hinten und krümmst ihn wieder, um deinen Oberkörper sanft auf den Boden zu bringen. Zeitgleich solltest du einatmen. Achte während der gesamten Übungsausführung darauf, die Schultern unten zu lassen. Schwierigkeitsstufe 1 : Drei Sätze mit 10 Wiederholungen Schwierigkeitsstufe 2: Drei Sätze mit 20 Wiederholungen

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VGBF-Fachtagung Fachtagung in Salzburg

Sind Einsätze vorhersehbar? Diese provokante Frage war eine von vielen, die im blauen Hörsaal der Universität der Stadt Salzburg im Raum standen. Die Vereinigung für Gefahrstoff- und Brandschutzforschung (VGBF) hat sich im Februar 2016 bereits zum 24. Mal in Salzburg zur jährlichen Fachtagung getroffen. Namhafte Experten aus vielen Teilen Europas stellten unter dem Tagungstitel „Soziale Medien und GIS in der Gefahrenabwehr“ aktuelle Entwicklungen, technische Neuerungen, zukunftsorientierte Projekte sowie Beispiele aus der Praxis vor. Dem Organisationsteam rund um den gebürtigen Österreicher Franz Petter von der Berufsfeuerwehr Hamburg gelang es einmal mehr, Vortragende mit unterschiedlichsten Zugängen zu gewinnen. Text: Andreas Rieger

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ie Zielsetzung von modernen geografischen Informationssystemen (GIS) besteht darin, verschiedenste räumliche Bezugsflächen mit räumlich verorteten Daten unterschiedlicher Bereiche zu verknüpfen. Räumliche Struktur- und Verflechtungsanalysen sowie Modellberechnungen ergeben dann Outputs in Form von Listen, Tabellen, Diagrammen und vor allem Karten. GIS sind - beispielsweise in der strategischen Planung - bei der Gefahrenabwehr nicht mehr wegzudenken. Eine wesentliche Erweiterung ergibt die zusätzliche Nutzung von Daten aus den sozialen Medien. Aus der Kombination von GIS und sozialen Medien ergeben sich umfangreiche Synergien, die nun erstmals in einer Fachtagung zusammengefasst wurden. Parallel dazu tagte das EU-Projektteam „EmerGent“. Dabei beschäftigt man sich auf europäischer Ebene mit den sozialen Medien und der Nutzung durch Einsatzorganisationen vor, während und nach Katastrophensituationen. Das Ergebnis des Projektes „EmerGent“ wird im Rahmen der nächsten Fachtagung im Jahr 2017 vorgestellt und diskutiert. Auch die aktuellen Geschehnisse in Zusammenhang mit den ankommenden Flüchtlingen in Deutschland und Österreich wurde thematisiert. Der Branddirektor der Stadt Salzburg Reinhold Ortler informierte, ebenso wie Referenten aus verschiedenen deutschen Städten. Sie schilderten den damit verbundenen Aufwand sowie die Tätigkeiten der Einsatzorganisationen. Besonders interessant war der höchst aktuelle Vortrag von Hauptmann Nicolas Folio von der Berufsfeuerwehr Paris. Das Vorgehen der Pariser Einsatzkräfte während den Terroranschlägen vom 13. November 2015 mit 130 Todesopfern und 352 Verletzten stellte wohl einen der zahlreichen Höhepunkte dieser Tagung dar. Das Projekt „ensure“ der Berufsfeuerwehr Berlin zur Einbindung der Bevölkerung in Großschadenslagen über eine Applikation

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sowie die Präsentation einer möglichen Schadensanalyse über soziale Medien der Universität Salzburg waren weitere, spannende Beiträge, die in Zukunft vermutlich noch viel Beachtung finden werden. Der Leiter des ÖBFV – Sachgebiets 4.6 (Gefährliche Stoffe) BR Roman Sykora präsentierte als Vorsitzender der „hazardous materials commission“ des internationalen Feuerwehrverbandes CTIF aktuelle Neuerungen auf dem Sektor der Normierungen sowie anstehende Projekte auf europäischer Ebene. Auf den wissenschaftlichen und inhaltlichen Aspekt sozialer Medien in Bezug auf Authentizität, Reichweite und Glaubwürdigkeit ging Andreas Rieger vom Österreichischen Bundesfeuerwehrverband ein. Eine Möglichkeit für die Zukunft bietet die Einrichtung von sogenannten VOST. Hierzu wurden bei dieser Tagung Initiativen gesetzt. Virtual Operations Support Teams sind Gruppen, die online zusammenarbeiten. In den USA gibt es sie schon. Jetzt wird auch bei uns darüber diskutiert. Beispielsweise könnten sie bei einer Katastrophe die sozialen Medien auswerten, um die Stabstelle 5 (Öffentlichkeitsarbeit) eines Katastrophenschutzstabes zu entlasten. (tinyurl.com/vost-kat) Nach zwei Tagen an der Fakultät stellten abschließend zahlreiche Fachfirmen ihre Innovationen beim Praxistag an der Landesfeuerwehrschule Salzburg vor. Hier wurde unter anderem eine Luftdusche vorgestellt, die es ermöglicht, staubförmige Schadstoffe auf der Einsatzkleidung zu reduzieren. Auch mit kleinen wendigen Robotern konnten erste Erfahrungen gewonnen werden. Wenn Sie an weiteren Impressionen und Informationen zur Fachtagung interessiert sind, dann können Sie sich über folgenden Link informieren: http://vgbf-tagung.info

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Brandschutz Regelwerke des ÖBFV

Richtigstellung zu Artikel „Brandschutz: Regelwerke des ÖBFV“

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eider hat bei unserer Ausgabe 1-2/2016 der Fehlerteufel zugeschlagen und es wurde eine Entwurfsversion der Grafik abgedruckt.

Stufenbau der Rechtsordnung Was immer im Hinterkopf sein muss, ist der sogenannte „Stufenbau der Rechtsordnung“. So muss man zuallererst auf der obersten Stufe die grundlegenden Prinzipien der Verfassung sehen, also die leitenden Verfassungsprinzipien. Dem in der „Rangordnung“ folgend sind das sogenannte primäre Unionsrecht (Gründungs- u. Beitrittsverträge, Euratom-Vertrag, etc.) und das sekundäre Unionsrecht (Verordnungen, Richtlinien, Beschlüsse, Empfehlungen, Stellungnahmen) angesiedelt. Das „einfache“ Bundesverfassungsrecht und Landesverfassungsrecht, also alle Gesetze des österreichischen Bundes- bzw. Landesverfassungsgesetzgebers, die

EU – Richtlinien

BUNDESRECHT mit Gesetzen und Verordnungen (z.B.: ASchG, AStV)

EU – Verordnungen

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EN- / ÖNORMEN

nicht leitende Prinzipien darstellen, folgen. Erst danach sind die Bundesgesetze und Landesgesetze angeordnet. Dem ergänzend folgen Verordnungen, welche ein Gesetz erläutern oder ergänzen. Danach kommen die Einzelfallentscheidungen. Dies sind in der Verwaltung die uns bekannten Bescheide oder Gerichtsurteile bzw. –beschlüsse. Richtlinien und Verordnungen der Europäischen Union können unterschiedlich auf das Landes- und Bundesrecht wirken.

Korrekte Begriffe - keine Verwirrung Mit diesem Hintergrund muss es selbstverständlich „EU-Verordnung“ und „EU-Richtlinie “ und nicht „EU-Gesetze“ heißen. Der Unterschied ist beträchtlich: Richtlinien sind keine förmlichen Gesetze, sondern verpflichten die Mitgliedstaaten, gewisse Ziele in gewissen Fristen zu erreichen. Verordnungen hingegen haben allgemeine Gültigkeit, was bedeutet, dass diese unmittelbar nach Beschluss gültig sind. Auch die Erklärung, dass die OIB-Richtlinie wie auch Normen und geltende Brandschutzregelwerke (in der Grafik Blau eingezeichnet) erst LANDESRECHT dann Niederschlag in einem mit Gesetzen und Gesetz finden (also RechtsbeVerordnungen stand werden), wenn sich das (z.B.: Bauordnung, jeweilige Gesetz auf diese beFeuerwehrgesetz) zieht, ist zwischen Redaktion und Druckerei verloren gegangen. Wir bitten um Verständnis, dass auch Späne fallen können, wo gehobelt wird. OIB – Richtlinie 2

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Brandschutz Feuerwehr-Bedienfeld

Feuerwehrbedienfeld Ein wesentlicher Einsatzfaktor ist die Zeit. Je rascher wir einem Schadenszenario begegnen können, desto geringer werden die Auswirkungen sein, beziehungsweise desto größer werden sich unsere Erfolgsaussichten darstellen. Eine wesentliche Unterstützung für die Feuerwehren stellen Brandmeldeanlagen dar. Komplexe Bedienungen können jedoch den Zeitvorteil wieder reduzieren. Markus Fellner

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uf dem Markt gibt es viele verschiedene Hersteller von Brandmeldeanlagen mit unterschiedlichen Produkten. Die technische Basis von Brandmeldeanlagen ist durchaus vergleichbar, die Bedienung und der Anlagenaufbau jedoch sehr unterschiedlich. Um die Bedienung der Anlagen für Einsatzkräfte zu vereinfachen, wurde bereits in den frühen 80-er Jahren ein einheitliches Feuerwehrbedienfeld (FBF) geschaffen (Variante A). Dieses hatte jedoch nur Summenanzeigen (LEDs) und kein alphanumerisches Display. Im Jahre 1989 wurde vom zuständigen ONK 172 – federführend durch den Leiter des SG 4.3 (TRVB-AK) des ÖBFV und heutigen Geschäftsführer der Prüfstelle f. Brandschutztechnik des ÖBFV, DI Wilfried Pausa - die neue ÖNORM F 3031 geschaffen, in der das FBF Variante B mit alphanumerischem Display normiert wurde. Diese Norm wurde aufgrund des technischen Fortschrittes zweimal (1996 und 2005) überarbeitet und neue Leistungsmerkmale implementiert (1996: Anzeige der Steuerungen, 2005: Texte). Somit ist das FBF für alle Brandmeldeanlagentypen in Österreich ident. Die nachfolgenden Beschreibungen beziehen sich auf das FBF gemäß ON F 3031, Ausgabe 2005. Es gibt natürlich auch immer noch FBF, die nach den früher gültigen ON F 3031 gebaut wurden und daher gewisse Leistungsmerkmale (Anzeige der ausgelösten Steuerungen, Melder- und Steuerungstexte) nicht aufweisen.

Standards schaffen Ähnlich standardisiert, wie der Aufbau des FBF, sollte auch der Einsatz mit einem Feuerwehrbedienfeld ablaufen. Ohne auf Details für die weitere Einsatzentwicklung einzugehen, ist hier ein kurzer Vorschlag dargestellt, wie man grundsätzlich vorgehen könnte. Denn nicht jede Feuerwehr hat viel Erfahrung mit automatischen Brandmeldeanlagen. So muss man verstehen, dass der ersteintreffende Fahrzeugkommandant die Erkundung an der Einsatzstelle durchführt. Nachdem der Gruppenkommandant den ersten Entwicklungsbefehl (Ausrüsten mit Atemschutz, Absichern der Einsatzstelle, etc.) gegeben hat, beginnt die detaillierte Erkundung im jeweiligen Objekt.

Konzentration auf das Wesentliche Die einfache und einheitliche Bedienung ermöglicht den Einsatzkräften, sich auf die primären Einsatzaufgaben zu konzentrieren. Die Informationen sind rasch und einfach verfügbar. Die wesentlichen

Wo ist das FBF? Durch die Blitzleuchten werden die Einsatzkräfte zum Hauptangriffsweg für die Feuerwehr gelotst. Im Bereich des Zuganges sollte sich neben dem FBF auch der rote Plankasten für die Feuerwehr mit den

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Steuerungen können gesetzt werden, ohne sich mit der unterschiedlichen Bedienung der verschiedenen Anlagentypen auseinandersetzen zu müssen. Das FBF hat die Aufgabe, die Informationen der Brandmeldeanlage (ausgelöste Melder, Anzahl von Alarmen, etc.) den Feuerwehrkräften anzuzeigen und die wesentlichsten Steuerungen zu ermöglichen. Aus dem Namen dieses Anlagenteils leitet sich auch ab, dass die Benützung der Feuerwehr vorbehalten ist und das FBF nur für den Einsatzfall genutzt wird. Jegliche grundsätzliche Bedienung durch den Anlagenbetreiber erfolgt über die Brandmeldezentrale und nur durch eingeschultes Personal.

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Brandschutz Feuerwehr-Bedienfeld

„Rückstellung Sirenen“ bewirkt das AUS- bzw. bei nochmaligem Betätigen das EINschalten der Gebäudesirenen

Grüne LED „Betrieb“ Zeigt den betriebsbereiten Zustand an

„Akustik BMZ aus“bewirkt ein Ruhigstellen der Akustik d. BMZ

Rote LED „Alarm“zeigt an, dass an der BMZ mind. ein Alarm ansteht

„Lampentest FBF“dient zum Funktionstest der LEDs am FBF

Gelbe LED „Störung, Abschaltung“zeigt an, dass an der BMZ eine Störung ansteht, oder eine bzw. mehrere Gruppen abgeschaltet sind

Ein zweimaliges Drücken dieser Taste listet ALLE angesteuerten Brandfallsteuerungen auf

Grüne LED „Brandfallsteuerung angesteuert“ zeigt an, dass eine vorhandene Brandfallsteuerung (Sirenen, BRE, Brandschutztore, etc.) angesteuert wurde.

„Rückstellung BMZ“bewirkt ein Rückstellen ALLER anstehenden Alarme.

„Zustandsanzeige“ Anzeige aller Alarme (A) / Störungen (st) / Abschaltungen (ab) bzw. angesteuerten Brandfallsteuerungen (STG oder STGü für überwacht) vor der Meldernummer und Meldergruppennummer mit Summe d. Zustandsmeldungen (in der rechten oberen Ecke)

Grüne LED „Löschanlage ausgelöst“ zeigt an, dass eine vorhandene Löschanlage (Sprinkler, CO2, etc.) ausgelöst wurde.

TIPP

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Abfrage aller Abschaltungen (ABSCH.) im Alarmfall

Abfrage aller Störungen (STÖR.) im Alarmfall

Grafik: R. Berger

Kopieren und als Schulungsunterlage verwenden

„Scroll“: durchscrollen bei mehr als 2 Meldungen

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Brandschutz Feuerwehr-Bedienfeld

aktuellen Brandschutzplänen sowie ergänzenden notwendigen Unterlagen zum Betrieb befinden. Am FBF werden die ausgelösten Melder, ausgelöste Brandfallsteuerungen sowie ausgelöste Löschanlagen angezeigt. Mit den Informationen aus dem Brandschutzplan bzw. dem Meldergruppenverzeichnis ergeben sich zumeist schon erste Erkenntnisse: Ist der Melder der einzige im Raum? Haben mehrere Melder in einem größeren Raum ausgelöst? Wurden ein Melder im Raum und ein Melder am Gang vor dem Raum ausgelöst? Durch diese Informationen können Rückschlüsse auf die Entwicklung des Brandes geschlossen werden.

Grafik: R. Berger

Informationen auf einen Blick Aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse erfolgt der Einsatzbefehl für den Atemschutztrupp. Wenn der Gruppenkommandant entscheidet, selbst mit dem Atemschutztrupp zur weiteren Erkundung vorzugehen, empfiehlt der Autor eine geeignete Person mit Funkgerät beim Feuerwehrbedienfeld zu positionieren. Dieses Feuerwehrmitglied kann Veränderungen der Lage durch weitere Auslösungen sofort weitergeben. Verfügt das jeweilige Gebäude über eine Objektfunkanlage, ist vor der weiteren Erkundung deren Aktivierung zu kontrollieren. Das Bedienfeld für die Objektfunkanlage sollte sich ebenfalls im unmittelbaren Bereich des Feuerwehrbedienfelds befinden. Das Erkundungsergebnis des Atemschutztrupps bildet die Basis für die weiteren Einsatzmaßnahmen. Im Falle eines Fehl- oder Täuschungsalarms kann der Einsatz – gemäß der jeweiligen länderspezifischen Richtlinien – beendet werden. Über das FBF können im Bedarfsfall die Sirenen abgestellt bzw. die gesamte Anlage rückgestellt werden. Die Anlage ist nach Einsatzende an das anwesende Betriebspersonal (z.B. Brandschutzbeauftragter) zu übergeben und der Einsatz ist im Kontrollbuch der Brandmelderzentrale zu dokumentieren. Aufbau des Feuerwehr-Bedienfeldes Das FBF besteht aus einem Metallgehäuse, dem eigentlichen Bedienfeld und einer versperrbaren Glasfronttüre. Am Feuerwehrbedienfeld befinden sich LEDs, ein LCD und diverse Drucktaster. Das

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LCD Anzeigenfeld ist für 2 x 16 Wie erkennt man ein FBF gemäß Zeichen ausgelegt. Es zeigt die in ON F 3031 1989 und was kann Alarm, Störung und Abschaltung dieses nicht? befindlichen Gruppen und MelTaste „Akustik ab / BFS Liste 2x der, in der rechten oberen Ecke drücken“ heißt nur „Akustik ab“ und die Summe der im jeweiligen Zu„Zustandssumme“ oberhalb des stand vorhandenen Meldungen Displays heißt „Alarmsumme“: keine und die Liste der angesteuerten Einzelanzeige ausgelöster Steuerungen Brandfallsteuerungen an. Im (nur Summen LED), keine SummenanLCD Anzeigefeld in der ersten zeige anderer Zustände als Alarm, keine Zeile wird immer die zeitlich ersTexte. te Meldung des jeweiligen Zustands angezeigt (Meldergruppe / Melder). Der Zustand Alarm Wie erkennt man ein FBF gemäß wird immer prioritär angezeigt. ON F 3031 1996 und was kann In der zweiten Zeile wird immer dieses nicht? die zeitlich letzte Meldung des jeBeschriftung „Text“ ober- bzw. unterweiligen Zustands angezeigt. halb der Tasten „Absch“ und „Stör“ Sind noch weitere Meldungen fehlt: keine Texte abfragbar. vorhanden, ist dies über die Gesamtsumme der Meldungen des Zustandes, in der rechten oberen Ecke des Anzeigefeldes, ersichtlich. Zum Beispiel die Anzeige „4“ bedeutet: Es liegen insgesamt vier Alarmmeldungen vor. Um die weiteren zwei Meldungen anzuzeigen, muss die Scrolltaste betätigt werden. Alarmmeldungen haben Alarmpriorität und überschreiben damit andere Meldungsarten (Störung, Abschaltung). Damit wird sichergestellt, dass immer der letzte aufgetretene Alarm am FBF angezeigt wird. Bei anstehendem Alarm und Abfrage anderer Zustände kommt die Alarmanzeige nach ca. 20-sekündigem Nichtbetätigen einer Taste automatisch wieder in den Vordergrund. Einen Überblick finden Sie links auf Seite 40.

Vereinfachung Das Feuerwehrbedienfeld ist die Vereinfachung der Bedienung jeder Brandmelderzentrale für die Feuerwehren. Nicht mehr, aber vor allem nicht weniger. Das wichtigste aber ist: Die Feuerwehrmitglieder können die Hauptfunktionen der Anlage über das Feuerwehrbedienfeld bedienen. Schließlich kann man nicht auf alle Brandmeldeanlagentypen geschult sein.

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Brandschutzmanagement: Weit über den Tellerrand Betrieblicher Brandschutz ist komplex. Wer die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten absolviert hat, möchte bald mehr erfahren und sich in das Thema vertiefen. Dies ist seit 2008 möglich. Nina Munk

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