miju #9

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Will you

Manga me

geschriebenes: karin opitz | fotografiertes: alexander bernold | illustriertes: mirjam riepl

Covermodel Haruhiism hat ein exotisches Hobby: Sie ist Cosplayerin. Für miju verwandelte sich die Paasdorferin in Lilith aus dem Computerspiel Darkstalkers. Als Vorlage für das Kostüm diente allerdings nicht die ursprüngliche Figur, sondern die Fan-Art-Version einer Künstlerin. miju-Illustratorin Mirjam Riepl drehte das Rad weiter und entwickelte aus der Cosplay- wieder eine Mangafigur.

V

on hinten nach vorne, von rechts nach links, aber trotzdem von oben nach unten: Wer das erste Mal ein Manga aufblättert, ist verwirrt. Für Japan sind die Comicbücher im unverwechselbaren Stil ein Exportschlager, die Dragonball-Mangas verkauften sich beispielsweise weltweit 200 Millionen Mal. 90 Prozent aller japanischen TV-Exporte sind Animes, also Zeichentrickfilme im Stil der Mangas. Was wir als exotisch empfinden, ist in Wahrheit das Ergebnis eines kulturellen Ping-Pong-Spieles. Die Entwicklung der typischen Manga-Stilelemente wurde von russischen Trickfilmen, westlichen Comicstrips und Jugendstil beeinflusst, wobei letzterer sich wiederum von japanischen Holzschnitten inspirieren ließ. Hierzulande werden Mangas und Animes als das Mittel einer Generation angesehen, sich zu definieren und anderen gegenüber abzugrenzen. Die asiatischen Comics entsprechen auch deshalb heutigen Kindern und Jugendlichen, weil sie filmischer erzählen als ihre

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