miju #31

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#31 // märz ‘19 // absolut gratis // miju.at

auf biegen

und

brechen


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auweh...

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aua...

ohin wir uns entwickeln – oder noch viel mehr – ob wir uns überhaupt entwickeln oder ob wir auf der Stelle treten, hängt doch im Grunde davon ab, woran wir uns messen. Es ist eine viel gehörte, doch oft vielleicht überhörte Glaubensfrage, wenn wir jemanden sagen hören: Ich muss das nicht besser machen, andere machen das ja auch nicht. Oder: Ich muss das nicht können, der und die kann das ja auch nicht. Dann aber wieder begegnen wir Leuten, die sagen: Boah, der kann was, das will ich auch können. Oder: Hey, die macht das ja besser als ich, das mach ich jetzt auch so. Selten begreifen wir dabei, dass solche Aussagen bedeutungsschwangere Glaubensfragen unseres Visavis sind. Sie geben zu erkennen, ob jemand ein Macher oder ein ‚Lasser‘ ist. Würden wir uns alle hinter dem einen Freund, Verwandten oder Kollegen verstecken, der Dinge ja auch nicht kann oder ja auch nicht tut, würden wir heute noch in Höhlen hausen. Es hätte nie Innovation gegeben, niemand hätte je einen Schritt vorwärts getan, niejemand ein Ziel verfolgt. Furchtbare Vorstellung.

erausgeber, artdirector Alexander Bernold h chefin vom dienst Kathrin Bernold medieninhaber  und  gesamtproduktion brandits Kreativagentur + Verlag anschrift Oserstraße 45, 2130 Mistelbach kontakt 02572 20834, redaktion@miju.at, werbung@miju.at chefredaktion Mag. Viktoria Antrey grafik Patricia Schritter, Kathrin Bernold, Alexander Bernold illustrationen @zweizeichen Bianca Pletzer, Kathrin Bernold autoren  dieser  ausgabe Mag. Viktoria Antrey, Ingrid Fröschl-Wendt, Daniel Gepp, Werner Buser fotos Alexander Bernold, Daniel Gepp, von Firmen und Privatpersonen zur Verfügung gestellt, Shutterstock anzeigendispo Alexander Bernold korrektorat Herbert Hutz druck Druckerei Berger, Horn erscheinungsweise fünfmal jährlich brandits ist ein Unternehmen der K. Bernold GmbH miju

#32 erscheint im Mai 2019

Maß nehmen In dieser Ausgabe haben wir Menschen aufgestöbert, die alle eines gemeinsam haben: ihr Maß am Besseren, Schnelleren oder Gescheiteren. Marlies Männersdorfer zum Beispiel weckte ihren Kampfgeist schon als Kleinkind, indem sie sah, dass die Freundin schon den Rückwärtssalto konnte, sie selbst hingegen noch nicht. Gabriele und Gerhard Reitmayer kreieren Produkte, die andere noch nicht haben, anstatt solcher, die andere ja auch gut verkaufen. Karl Korab findet, Künstler dürfen nicht fortwährend dasselbe malen und Robert Gloss muss als Tischler und Möbelhändler in der 6. Generation sowieso kreativ agieren, will er seinen Familienbetrieb trotz Möbelketten und Online-Händler in die verflixte 7. Generation bringen. Auf dass uns diese Herrschaften für ein maßvolles 2019 inspirieren, eure miju Mag. Viktoria Antrey

Chefredakteurin

Alexander Bernold Herausgeber, Artdirektor

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auf biegen und brechen

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geschriebenes: vikoria antrey // fotografiertes: alexander bernold, zvg.

Einige mögen schon allein vom Hinsehen Schmerzen verspüren. Andere Mädchen träumen davon, Ballerina zu sein. Marlies Männersdorfer tut es einfach, sie hatte immer schon Kampfgeist. Auf Biegen oder Brechen, könnte man sagen. Aber sie setzt der Ballerina einen Rückwärtssalto drauf. Die junge Obersdorferin ist nämlich Kunstturnerin und nicht irgendeine, sondern dreifache österreichische Staatsmeisterin.

D

a steht eine junge, straffe Dame, die Ausstrahlung freundlich und offenherzig, aber in sich ruhend. Ihre Energie kanalisiert sie nämlich in den Wettkampf und das seit Kleinkindalter an. Sie ist kein Muskelprotz und auch kein Hungerknochen und dennoch sieht man Marlies Männersdorfer den Sport an, ihre Muskulatur ist straff und kernig. Zweimal tritt sie bereits bei Weltmeisterschaften und ebenso zweimal bei Europameisterschaften an. Nur die letzte Weltmeisterschaft in Doha sowie die Europameisterschaft im April dieses Jahres finden ohne sie statt. Beim Training verletzt sie sich den Ellenbogen, wortwörtlich auf Biegen oder Brechen eben. Daher ist im Herbst die Weltmeisterschaft und gleichzeitig Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 das nächste Ziel der 21-Jährigen, wo sie

Österreich hoffentlich stolz vertreten wird. Der Stolz ist oft eine sehr brauchbare Tugend, denn er hält die Nervosität im Griff, wie Marlies beschreibt: »Nervosität spielt bei so großen Wettkämpfen wie einer Welt-, Europameisterschaft oder den European Games schon eine Rolle, aber man hat die Übungen schon so oft gemacht, da hat man das intus. Adrenalin ist trotzdem mehr dabei als bei nationalen Wettbewerben. Man genießt das aber andererseits, wenn man in so eine große Turnhalle geht und sein Land repräsentieren kann.« ►


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Es braucht wohl viel Liebe und Ehrgeiz, Kunstturnen als Leistungssport zu betreiben. Immerhin kann man in Österreich von sogenannten Randsportarten nicht leben und doch sind es Vollzeitberufe. Sechs Stunden Training pro Tag macht Marlies durchschnittlich, mit nur einem Tag Pause pro Woche. Wobei das nicht bedeutet, dass man sechs Stunden täglich auf der Matte steht oder am Barren übt. Zum Training gehört auch Mentaltraining, Physiotherapie und auch Ballett. Ja, ganz richtig, als Kunstturnerin sei Ballett nicht unwesentlich, erklärt Marlies: »Das brauchen wir für die Ausstrahlung.« Was die junge Obersdorferin aber nicht braucht, ist ein strenger Diätplan. »Das kommt immer auf den Körper an. Ich kann mir schon mal ein Schnitzel leisten, hab gute Gene«, werden jetzt wohl einige neidisch, aber Marlies hat noch mehr Salz für manche Wunde übrig, »sonst würd das auch keinen Spaß machen, wenn man ständig Kalorien zählen müsste.« Sie sieht das aber von der praktischen Seite, denn: »Du tust dir halt leichter, wenn du nicht so viel Gewicht tragen musst, denn das geht alles auf die Kraft. Und es hat sich auch in der Ästhetik etwas geändert, denn früher waren die Kunstturner spindeldürr, jetzt setzt man eher auf muskulöse Statur.« Marlies Männersdorfer hat ihr ganzes Leben dieser Leidenschaft verschrieben, wiewohl sie keine Träumerin ist. Sie turnt seit dem Kinderturnen als Kleinkind. Mit fünf Jahren beginnt sie, das Turnen leistungsmäßig auszuüben. »Als Kind macht man sich nicht so viele Gedanken, was alles passieren könnte. Ein kleines Kind begeistert daran vielmehr die viele Bewegung, man kann sich komplett austoben«, stellt die Staatsmeisterin den Spaßfaktor in den Vordergrund. Und weiter: »Mit dem Alter hat man so viel Energie, da weiß man gar nicht, wohin damit. Da vergeht das Training ratzfatz.« Erst allmählich, so ab dem Volksschulalter, kommt der Leistungsgedanke hinzu, das Messen mit anderen Kindern: »Die kann schon einen Salto rückwärts und ich noch nicht!«, seien dann die Triebfedern. Wie erfrischend, einmal so einen Satz zu hören. Meistens ist es ja anders herum, dass Leute sich selbst ein ruhiges Gewissen einreden, indem sie sagen, andere würden dies und das auch nicht besser machen, also warum sollten sie selbst es besser tun. Genau die Sichtweise, ob man sich vom Besseren anspornen oder vom Schlechteren beruhigen lässt, macht den Unterschied aus, ob man erfolgreich ist oder nicht. Zwölf Jahre lang trainiert Marlies in Gänserndorf. »Jeden Tag habe ich Marlies ins Training gefahren, das waren 40 Kilometer täglich«, wirft Frau Männersdorfer, Marlies’ Mutter, ein. Aber sie hat das gern gemacht. Marlies’ Eltern waren immer dahinter und unterstützen sie bis heute. Keinen einzigen Wettkampf haben sie bislang ausgelassen und nicht nur sie, sondern die gesamte Familie und Verwandtschaft, Cousinen, Tanten und Onkel,


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begleiten ihre Marlies zu wichtigen Bewerben. Da war Marlies’ Umzug nach Vorarlberg mit Sicherheit ein wehmütiger Tag im Leben ihrer Eltern. Doch das wurde hintangestellt, immerhin ging es um den Erfolg des Sprösslings. Noch dazu wechselt die Schülerin damals mitten in der Ausbildung das Bundesland, die HAK-Matura absolviert sie schon hinterm Arlberg. Es sind die besseren Trainingsvoraussetzungen, die die Weinviertlerin bis ans andere Ende von Österreich ziehen. Und der Trainer. In Dornbirn findet sie mit dem Verein Turnerschaft Jahn Lustenau eine viel bessere Infrastruktur vor, eine größere Turnhalle, die Physio im Haus und eine sportwissenschaftliche Betreuung. »Mein früherer Verein, der SV Marchfelderbank Gymnastics Gänserndorf, hat alles, was möglich war, gegeben, um mich zu unterstützen. Meine Trainer haben sich an freien Tagen Zeit genommen, um mit mir zu trainieren und bis heute bekomme ich von dort Unterstützung. Doch leider hat in Niederösterreich die Infrastruktur gefehlt. ►


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Die Halle hatte nicht die Voraussetzungen und wir mussten immer weite Strecken zurückzulegen, da sind die Einrichtungen sehr verstreut. Es wurde dann zwar in Linz ein Leistungszentrum eröffnet und ich hätte nicht bis nach Vorarlberg auswandern müssen, aber mir ging es auch um den Trainer, der war nur in Vorarlberg. Seit 2016 ist er aber nicht mehr Nationaltrainer«, beschreibt die Kunstturnerin ihre Beweggründe, Niederösterreich zu verlassen. Freilich ist auch der aktuelle Nationaltrainer, Dirk van Meldert, in Vorarlberg aktiv und somit muss Marlies nicht schon wieder übersiedeln. Von Kindesbeinen an verfolgt Marlies Männersdorfer das Ziel, ins Nationalteam aufgenommen zu werden. Davon hat sie sich nie abbringen lassen, obwohl es ein harter Weg ist und permanente Höchstleistung erfordert. Immer wieder erreicht sie ihr Ziel, doch dann auch wieder nicht. Ein Auf und Ab. »Wenn man mal drin ist, ist das kein Dauerticket. Es gibt eine jährliche Sichtung, wer neu in den Kader kommt, wer drin bleibt und wer ihn verlassen muss. Ich bin leider auch immer wieder rausgeschmissen worden, aber genauso immer wieder aufgenommen worden«, darf die ehrgeizige Kunstturnerin ruhig stolz auf sich sein. So sehr Marlies auch ihre sportlichen Ziele verfolgt und ihr Leben in den Dienst des Kunstturnens gestellt hat, so wenig naiv ist sie, um zu glauben, dass das ein dauerhafter Lebensplan sein könnte. Einerseits aus gesundheitlicher und körperlicher Sicht: »Man muss auf seinen Körper richtig gut achten, Kunstturnen ist schon ein Extremsport. Man kann das nicht ewig machen.« So hart die Wahrheit für uns ist, aber irgendwann wird auch das trainierteste Gelenk spröde und die gedehntesten Bänder steif, das weiß Marlies ebenso trotz ihres zarten Alters. Andererseits aus finanzieller Sicht, denn gerade als Sportlerin einer Randsportart, wie dem Kunstturnen, braucht es einen Plan B. »Leben könnte ich vom Kunstturnen nicht. Es ist gut, dass ich beim Bundesheer bin, sonst könnte ich mir das Turnen nicht leisten. Oder man hat einen Sponsor. Aber Turnen ist eine Randsportart. Genau dafür ist der Heeressport gut, denn dadurch werden Randsportarten sichergestellt. Da hat man auch Sozial- und Rentenversicherung«, klingt die berufliche Sportsoldatin plötzlich ganz kopflastig. Der Leistungssport ist ein großer Sektor innerhalb des Österreichischen Bundesheeres. Dies hat mehrere Gründe, die auch gesetzlich verankert sind. Vor allem aber soll es dem Image des Heeres dienlich sein, denn ein Sportsoldat hat die Aufgabe, das Österreichische Bundesheer international bei Wettkämpfen zu repräsentieren. Und das eben auch in Sportarten, die von der Privatwirtschaft keine große Beachtung finden. Doch ein bisschen leid tut es Marlies schon, dass das Kunstturnen in Europa nicht die Aufmerksamkeit genießt wie anderswo. »Es ist schon schwierig, zu sehen, dass andere Sportarten so viel Aufmerksamkeit genießen in Europa und andere wiederum nicht. In Amerika sind die Kunstturner


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bekannt, in Österreich können die wenigsten Menschen den Namen eines Kunstturners nennen. Bei der Weltmeisterschaft in Glasgow war eine richtige Show dahinter, in Österreich gibt es das nicht. Turnen kann man nur aus Leidenschaft machen, nicht wegen Geld. Das weiß man auch von Anfang an«, räumt Marlies ein. Und diese Leidenschaft ist ihr Beruf: »Früher in Gänserndorf habe ich nur zweieinhalb Stunden am Tag trainiert, seit ich in Vorarlberg bin, sind es sechs Stunden und das Training ist sehr vielfältig. Das Kunstturnen ist halt mein Job, so wie andere in die Arbeit gehen, gehe ich ins Training.« Nur dass Marlies in Wahrheit eine Doppelbelastung hat. Denn sie wird, anders als ihre Kollegen aus dem Alpinen Skisport etwa, am Ende ihrer Sportkarriere aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mit großen Werbeaufträgen konfrontiert sein. Also muss sie jetzt schon parallel zur Sportkarriere an ihrer Zukunft nach dem Sport feilen. Und so studiert sie seit Kurzem Logistikmanagement. Aber wie dann genau der Job ausschauen wird, weiß sie noch nicht. »In Vorarlberg zu studieren ist aber nicht so leicht, denn es gibt nur eine Fachhochschule und deshalb habe ich ein Fernstudium gewählt“, sagt Marlies.

Trotz dieses sehr erfüllten Lebens mit Sport und Studium geht sich Privatleben für die junge Frau auch noch aus. »Man kann nicht jeden Tag was unternehmen, aber das nimmt man gern in Kauf und die Freunde wissen das auch. Außerdem habe ich viele Freunde über den Sport gewonnen, die sitzen also alle im gleichen Boot«, zeigt sich auch bei Marlies, dass sich Menschen mit gleichen Interessen leichter zusammenfinden. Und auch die Familie wird so gut es geht mitgenommen. »Die Familie reist zu ziemlich vielen Events mit, das lassen sie sich nicht nehmen. Da gibt es auch ein bisschen Zeit, uns zu treffen«, erinnert sich Marlies an die WM in Glasgow, zu der ganze 15 Familienmitglieder angerückt waren. Marlies Männersdorfer hat also den Kampfgeist in den Genen. Wie sie meint, hätte sie den nicht nur puncto Sport. »Normal ist das ja nicht, dass man schon als Kleinkind weiß, dass man mal in den Nationalkader und zur WM gehen will«, weiß die Sportlerin sich selbst zu hinterfragen, »aber man lernt auch zu verlieren. Ich war jahrelang Vierte. Da entwickelt man den Ansporn: Jetzt erst recht!!«

»Man muss auf seinen Körper richtig gut achten, Kunstturnen ist schon ein Extremsport. Man kann Den Rückhalt als Kraftquelle hat die junge Turnerin immer noch in Obersdorf. Ihre Eltern und die weitere Familie sind für Marlies Ruhepol und Ausgleich. Mindestens einmal im Monat kommt sie nach Hause. »Ich weiß aber noch nicht, wo ich später bleiben werde. Vorarlberg hat einen schönen Lebensstandard mit den Bergen. Skifahren und Wandern steht auch immer am Programm, wenn mein Vater mich besuchen kommt«, der nun schon ungeduldig auf die Uhr zeigt, weil er das Töchterchen mit ihrem verletzten Ellenbogen zur Arztkontrolle bringen möchte. Auch die Mutter schließt sich an, denn immerhin ist es für die Eltern sehr wichtig, dass der Spross bald wieder auf der Matte steht. Sie seien extrem stolz auf sie, betont die Mutter, „wir unterstützen das sehr“.



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meckerziegen und trotzdem

glücklich geschriebenes + fotografiertes: daniel gepp

Normalerweise ist niemand mit einer Meckerziege im Haus glücklich. Was soll da erst der Hermann Mauthner sagen? Der hat gleich 20. Und zwei sture Böcke. Und das nur, weil seine Frau Manuela so gerne Käse macht. Doch die beiden sind trotzdem glücklich. Oder genau deshalb, denn die »Goaßerln« sind zuckersüß und geben zudem gesunde Milch.

»A

Kuah is a bissl a greßeres Viech. Wir hätten aufwendiger umbauen müssen. Ziegen sind da praktikabler«, nennt Manuela Mauthner scherzhaft einen von vielen Gründen, warum es heute den Ziegenhof Klampfl in Loosdorf gibt. Zusammen mit ihrem Mann und 20 Ziegen wird hier gemolken, gekäst und an vielen neuen Köstlichkeiten getüftelt. Denn Manuela und Hermann haben zwei Dinge gemeinsam: die Begeisterung an der Natur und die landwirtschaftliche Ausbildung. »Für mich war immer klar, dass ich daheim bleib«, erzählt die moderne Ziegenhirtin von ihren Anfängen am elterlichen Landwirtschaftsbetrieb. Inspiriert, ihren eigenen Käse zu machen, wurde sie bei einem vierwöchigen Praktikum auf einem Milchviehbetrieb in Kärnten. 2012 hat sie dort das Käsen intensiver kennengelernt. Mittlerweile hat Manuela ihren Traum verwirklicht und kann sich dabei

auf die Unterstützung von Mutter und Vater Klampfl verlassen. Beide stehen ihr tatkräftig zur Seite während sie ihren eigenen Betrieb weiterführtn. »Wir haben den großen Vorteil, dass die Eltern hier sind. Die kennen sich aus«, sagt Manuela. So kann die junge Familie im Winter mal einen Thermenurlaub mit ihren Kindern machen oder der Verwandtschaft in Kärnten einen Besuch abstatten. In der kalten Jahreszeit sind die Ziegen nämlich in Winterpause. Da fällt außer ihrer Versorgung nicht viel Arbeit an. Erst jetzt, wenn die ersten Kitze geboren werden, geht’s wieder los. Dem heutigen Ziegenhof ging ein Probelauf voraus. Zu Beginn haben sich Manuela und Hermann Mauthner eine Herde in Loosdorf eingestellt und Käse nur für den Eigenbedarf gemacht. »Der Spaß war einfach da«, erzählt Manuela. »Sie wollte das unbedingt machen«, ergänzt Hermann. Danach wird die Herde aber wieder verkauft. Erst 2015 schaf-

fen sie wieder Ziegenkitze von einem Zuchtbetrieb an und bauen den alten Saustall um. So ist die hauseigene Produktion im nördlichen Weinviertel entstanden. »Die Ziege ist die Kuh der armen Leute«, zitiert Manuela eine alte Volksweisheit. »So ziemlich jeder hat früher eine Ziege zu Hause gehabt und die Kuhmilch verkauft, da sie wertvoller war. Auch im entfernten Afrika und im arabischen Raum waren die Kühe nicht leistbar. Das hat sich in der Kultur etabliert. Dort halten die Leute immer noch Ziegen«, weiß sie. Eine sehr tragende Rolle kommt Adalbert und Kunibert zu. Die zwei Ziegenböcke sollen für den Nachwuchs bei 20 melkbaren Ziegen sorgen. Das mag jetzt nach Burn-outGefahr klingen, doch kann beruhigt werden, Ziegen werden nur saisonal bockig. Dann heißt es für die beiden Herren aber: Gemma, gemma! Kühe können infolge der starken Zucht das ganze Jahr über brünstig werden ►


»Ziegen haben sehr extreme Charaktereigenschaften. Manche sind eher verschreckt, andere sind kitzelig oder neugierig. Definitiv etwas anders als ein Schaf.«

und Kälber bekommen. Die Tiere werden zwei Monate vor dem Kalben trockengestellt und nicht mehr gemolken. Sie sollen ihre Energie nicht für die Milchproduktion verbrauchen, sondern sie voll und ganz für das wachsende Junge im Bauch zur Verfügung haben. Eine Ziege bekommt im Schnitt zwei Kitze pro Jahr. So gibt es im Frühjahr bis zu 40 neue Ziegenkitze. »Ziegen haben sehr extreme Charaktereigenschaften. Manche sind eher verschreckt, andere sind kitzelig oder neugierig. Definitiv etwas anders als ein Schaf«, sagt Manuela. »Beißen tun Ziegen nicht. Sie knabbern höchstens mal am Gewand«, erzählen die Mauthners entzückt. Großzügigkeit bei der Tierhaltung ist Manuela und Hermann ein besonderes Anliegen. Im kommenden Jahr wird der Stall umgebaut und der Futterbereich verbessert. Die Ziegen haben im Moment 40 m² zur Verfügung und bekommen noch einmal so viel dazu. Sie können praktisch das ganze Jahr hinaus. Die Ziegen werden hauptsächlich mit Heu verköstigt. Zur Ergänzung gibt es noch Mais, Getreide und Pellets in kleinen Mengen. Im Sommer finden die Tiere wieder frisches Grün und Auslauf auf der saftigen Weide. Hermann, der zuvor noch Filialleiter war, konnte ab 2017 zur Gänze in den Betrieb seiner Frau mit einsteigen. Der Traum von der Arbeit am Bauernhof wurde da erst richtig rentabel. Manuela und Hermann kennen ihre

Gefilde. Somit ist Hermann für die Feld- und Stallarbeit zuständig. Früher war er bei seinen Eltern in Kärnten am landwirtschaftlichen Betrieb tätig. Zurzeit nimmt der Umbau viel Zeit in Anspruch. Dabei wird Hermann von der Familie und Freunden unterstützt. So haben die Ziegen mehr Platz und die Vergrößerung der Ziegenherde wird besser möglich. Neben der Arbeit am Hof ist Hermann auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in Loosdorf aktiv. Manuela wiederum lebt ihre Kreativität im Musikverein Fallbach mit ihrer Querflöte aus. Begeistert erzählt Manuela von den gesundheitlichen Vorteilen der Ziegenmilch: Diese sei durch die kleineren Fett-Kügelchen und die Zusammensetzung der Proteine leichter verdaulich als Kuhmilch. Für Kuhmilchallergiker sei Ziegenmilch eine Alternative, weil von dem Kuhmilchprotein in der Ziegenmilch nur ganz wenig enthalten sei. Laktoseintolerante müssten allerdings ausprobieren, ob sie die Milch vertragen, weil der Milchzucker in der Ziegenmilch genauso enthalten ist. Es gibt nämlich Menschen mit Laktoseintoleranz, die Ziegenmilch gut vertragen. Was es nicht gibt, ist eine wissenschaftliche Erklärung dazu. Auch könne Kuhmilch zu Verschleimung der Atemwege und Problemen mit Bronchien beitragen. »Ziegenmilch wirkt da heilsam«, erzählt Manuela Mauthner. »Sie kann bei Hautproblemen und Asthma angewendet werden.« Praxisbeispiele, die Familie Klampfl berichtet wurden, sind erfolg-

reiche Behandlungen von Neurodermitis bei Kindern. Ein anderer Bekannter hielte gar in seinem Garten eine Ziege, seit ihm die positive Wirkung von Ziegenmilch bei schwerem Asthma bewusst geworden sei. Heute soll er fit wie je zuvor sein. Somit ist Ziegenmilch im Betrieb nicht nur Verkaufsschlager, sondern auch etwas wie ein Heilmittel. Neben der frischen Ziegenrohmilch bietet der Ziegenhof Klampfl auch selbst gemachten Topfen, Joghurt und diverse Käsesorten an. Manuela ist im Haus für die Milch- und Käseverarbeitung zuständig. »Wir tüfteln gerne. Bis das Ergebnis so weit ist, vergehen schon ein paar Wochen«, erzählen die beiden. So gibt es im Hofladen Frischkäse mit Kräutern und ohne, Camembert sowie milde und geräucherte Schnittkäsesorten. Für die Herstellung der Produkte haben sie einen speziellen Raum eingerichtet, der den Hygienestandards entspricht. Dort wird die Milch von März bis Dezember täglich frisch zu diversen Produkten verarbeitet. »Wennst schlampig arbeitest, hast natürlich auch Qualitätsprobleme«, sagt Manuela. Die Rohmilch wird zweimal im Monat untersucht. So kann Hygiene und Qualität sichergestellt werden. Butter stellt man hauptsächlich aus Kuhmilch her. Ziegenmilch bietet sich dafür nicht an, da sie einen geringeren Fettgehalt hat und die Ausbeute relativ gering ausfällt. Der Fettgehalt liegt bei der Kuhmilch etwa 1 % über dem der


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Ziegenmilch. Gehen die Ziegen in die winterliche Ruhephase, wird von der Frischware noch angeboten, was da ist, und dann ist die Produktpalette auf die gereifteren Käsesorten reduziert. »Und wenns aus is, is aus«, betont Manuela. »So wie jedes Obst und Gemüse Saison hat, haben wir unsere.« Wie so viele qualitätsbewusste Hersteller hochwertiger Lebens- und Genussmittel in unserer Region, so wünscht sich auch Familie Mauthner, dass mehr Wert auf Regionalität gelegt würde. Dass vielleicht mehr beim Bauern direkt eingekauft würde. Denn dort ließe sich erkennen, wo und wie das Produkt hergestellt wurde. Hermann verweist auf die Kennzeichnungen im Lebensmittelhandel. Produkte aus Österreich hätten generell einen sehr hohen Standard, auch wenn sie nicht ›Bio‹ gekennzeichnet sind. »Jede Kontrollstelle und jedes Land hat eigene Auflagen. Das gilt es bei den vielen unterschiedlichen Kennzeichnungen zu bedenken«, erzählt Hermann. »Österreich ist da sicher Vorreiter.« Erfrischend bescheiden wirken die beiden Ziegenbauern. Mit ihrem Umbau fühlen sie ihre Ziele für das kommende Jahr bedient. »Wir bekommen unsere Produkte gut weg«, meint Manuela noch ruhig, bevor es für sie und Hermann wieder an die Arbeit geht.

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Werner Buser, verheiratet und fünffacher Vater, ist 58 Jahre geboren und aufgewachsen in der Nähe von Basel und seit 23 Jahren im Weinviertel zu Hause. Er ist Pastor der Evangelikalen Freikirche Mistelbach

geschriebenes: werner buser // illustriertes: zweizeichen.at

licht@miju.at

Ins Licht gerückt

»W

ann endlich kommt der Frühling?« – in den letzten Tagen habe ich mich dabei ertappt, wie dieser oder ähnliche Gedanken sich in mir breit gemacht haben. Auch für manche Bekannte scheint das ein Thema zu sein: »Endlich wieder mehr Sonnenstrahlen genießen können«, »Endlich wieder mehr Zeit im Freien verbringen.«. So lauten nur einige der vielen Wünsche, die wir in diesen Tagen hören können. Persönlich freue ich mich auf Spaziergänge an der frischen Luft. Ich freue mich auf die Blütenpracht in Gärten, an die Wärme, an die Tage, die uns mehr Sonnenschein bringen. Der Winter war lang. Der Winter war teilweise richtig winterlich kalt und er war zeitweise auch trübe … Nichts Außergewöhnliches im Weinviertel. Doch klar, schöner ist es, wenn es heller ist. Schöner ist es, wenn es wärmer und bunter wird, wenn alles austreibt, die Farben erwachen – neues Leben aufkeimt. Damit neues Leben entstehen kann, braucht es auch den Regen. Auch den Regen im Frühling. Davon weiß sogar die Heilige Schrift zu berichten. Im Deuteronomium (5. Buch Mose), Kapitel

11,14 lesen wir, wie Gott dafür sorgt, dass rechtzeitig der Regen fällt – sowohl im Herbst wie im Frühling. Ausdrücklich wird daraufhin versprochen: »Damit Du einsammeln kannst (im Herbst) dein Getreide, deinen Wein, dein Öl«. Als Weinviertler reibt man sich die Augen und fragt: Ist das extra für uns geschrieben? Sorgt Gott für unsere Gegend, für unsere fleißigen Landwirte im Besonderen, damit im Herbst die Felder reif werden, damit der Wein gelingen wird und das (Kern-, Raps- oder Sonnenblumen-) Öl reichlich fließt? Die Antwort ist: Ja – Er sorgt für uns. Wir sind ihm nicht gleichgültig, mehr noch: Er möchte, dass wir ihn von ganzem Herzen lieben (5. Mose 11,13) Er möchte uns die Fülle des Lebens schenken - mehr als genug! Getreide, Wein und Öl sind dafür ein Zeichen und stehen für alles, was wir brauchen zum Leben. Im Herbst werden wir das feiern mit Erntedank. Jetzt, im Frühling freuen wir uns, wenn wir sehen, wie es zu keimen beginnt, wie aus dem braunen Ackerboden langsam die grünen Pflänzchen wachen und wie der sanfte Frühlingsregen hilft, damit der Same gedeihen kann und es uns gut gehe! Für Kontakt mit dem Autor: licht@miju.at


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18 du liest miju #31 // märz ’19

alexander grafiertes:

gepp // foto es: daniel

geschrieben

niel gepp bernold, da


der

r e d ,   m i e l erationen

gen

t e d n i verb

169 Jahre durchgehender Familienbetrieb. Das ist eigentlich schon eine Dynastie, eine Tischlerdynastie. Es scheint, dass Leim nicht nur Holz bei Holz wirkt. Mittlerweile sechs Generationen der Familie Gloss wirken durch das Handwerk mit dem Holz wie zusammengeleimt, sodass die Tischlerei mit Möbelhaus und Bestattung nunmehr zu den ältesten Familienbetrieben Poysdorfs zählt.

R

obert liebt Holz. Der junge Robert genauso wie der noch jüngere Robert. Robert junior und Robert Gloss senior führen die Tischlerei und Bestattung Gloss in Poysdorf in der 5. und 6. Generation. Ihr knapp 170-jähriges Unternehmen hat eine lamnge Familientradition. Den Grundstein legte der Ur-Ur-Ur-Großvater vom jetzigen Juniorchef. Der Gründer, Josef Gloss, hat 1850 in Ameis eine Tischlerei eröffnet. Erst später haben sich die zusätzlichen Zweige im Unternehmen entwickelt.

»Ich freu mich auf den persönlichen Kontakt mit Leuten«, sagt der Juniorchef, der seit sieben Jahren offiziell die Geschicke des traditionsreichen Familienunternehmens tragen muss. Aber er tuts gern: »Ich bin vom ersten Gespräch, über die Planungsphase und der Montage dabei.« Als Kind hat Robert schon mit Hammer und Nägeln gespielt. Dabei ist er in der Werkstatt umhergerannt. Sein Vater kennt das. »Man wächst damit auf«, erzählt der Seniorchef begeistert. Über die kindliche Prägung hinaus haben Vater und Sohn noch die Ausbildung gemeinsam. Robert junior hat die HTL für Holztechnik in Mödling absolviert, während sein Vater in Kuchl und Hallein gelernt hat. Aber keineswegs war es für den Robert junior eine ausgemachte Sache, dass er wie sein Vater, sein Großvater, sein Ur-Großvater und so weiter auch Tischler wird. So checkte er vorerst an der Wirtschaftsuni ein. Es wollte dabei ►


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herausfinden, was er wirklich im Leben will, und tatsächlich bekam er ein Resultat geliefert: »Ich bin nicht der WU-Typ, sondern Tischler, der mit Holz arbeitet. In unserer Familie wird man zu nichts gezwungen«, sagt Robert. Dennoch begeistern sich seine Kinder ebenfalls schon für das Holz. »Holz ist warm. Holz ist Leben. Es ist wunderbar zu bearbeiten und vielseitig einsetzbar«, schwärmt der junge Vater. Sein Traum ist es, aus einem Stück Holz eine Figur zu schnitzen, doch als Unternehmer und Familienvater bleibt wenig Zeit für solche Hobbys. »Vielleicht in der Pension dann«, lacht er träumerisch.

Hierzulande ist man als Tischlerei in der glücklichen Lage, puncto Arbeitsmaterial aus dem Vollen schöpfen zu können. In Österreich besteht laut proHolz Austria, der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Holzwirtschaft, etwa die Hälfte der Landesfläche aus dem Rohstoff Holz. Das sind dann etwa 3,4 Milliarden Bäume und 65 verschiedene Baumarten. Die vier Millionen Hektar Waldfläche

Heute sind im Betrieb Gloss zehn Mitarbeiter tätig. Bei den Privatkunden kann Robert seine ganze Kreativität ausleben, indem er etwa Altholz mit neuen Materialien kombiniert. Größere Projekte, wie sie im Krankenhaus Mistelbach realisiert wurden, plant die Tischlerei Gloss mit einem Architekten. Das sieht Robert Gloss als besondere Herausforderung: »Da hängt man dran und beschäftigt sich auch zu Hause.« Bekannte Projekte des Betriebs sind die Mitarbeit beim Poysdorfer Pflegeheim oder dem Tierheim Dechanthof. Dabei war bereits die zweite Generation der Gloss-Dynastie äußerst erfolgreich. Josef Gloss fertigte um 1900 einen Teil der Fenster des Wiener Rathauses an. Die Werkstatt befindet sich zu dieser Zeit schon in Poysdorf. Sein Sohn Leopold übernimmt 1914 mit nur 22 Jahren den Betrieb. Nicht gerade ein einfaches Jahr für eine Betriebsübernahme. Andererseits vielleicht doch: Denn 1928 fällt ihm die Bestatterkonzession zu. In der Zwischenkriegszeit gibt es da bestimmt viel zu tun. »Früher hat’s keine Bestattung

»Holz ist warm. Holz ist Leben. Es ist wunderbar zu bearbeiten und vielseitig einsetzbar.« gegeben. Das hat der Tischler gemacht. Dann ist Bestattung als eigener Berufszweig entstanden«, erklärt Robert Gloss junior. So war Leopold Gloss einer der ersten Bestatter im Bezirk Mistelbach. Mit ihm ist ebenso das erste Möbelhaus in Poysdorf entstanden, das vom jetzigen Chef zu einem Wohnhaus umgebaut wurde und nun als Privathaus der jungen Familie Gloss genutzt wird. 1953 wird ein neues Tischlereigebäude errichtet und Robert Gloss, der spätere Bürgermeister von Poysdorf, übernimmt den Betrieb. Dort werden für über 50 verschiedene Kirchen Bänke hergestellt. Die Erzdiözese Wien ist seinerzeit ein wichtiger Auftraggeber für die Poysdorfer. Im Jahre 1965 wird Robert Gloss, der Vater des aktuellen Seniors, zum Bürgermeister Poysdorfs gewählt und 1972 errichtet die Familie ein großes Möbelhaus. Der heutige Seniorchef Robert Gloss übernimmt schließlich 1971 die Firmenleitung und beliefert größere Auftraggeber wie Schulen, Krankenhäuser, Regierungsgebäude und Kindergärten. 1990 wird das ehemalige Kino in Poysdorf gekauft und für die Tischlerei adaptiert. Seit 2012 führt nun der Juniorchef das Unternehmen.

sind vergleichbar mit der Größe der Schweiz. 80 Prozent dieser Wälder sind Nadelbäume und nur 20 Prozent Laubbäume. Wald ist vielseitig. Er filtert die Luft, liefert Baustoff und erfreut Besucher mit üppigen Lebensräumen. Jeder verbaute Kubikmeter Holz bindet langfristig eine Tonne CO2. Dank Österreichs strenger Richtlinien darf in den Wäldern nicht mehr gerodet werden als nachwächst. Davon abgesehen, legt man in der Tischlerei Gloss auf Nachhaltigkeit auch in der Verarbeitung großen Wert. Reste von Naturholz werden verbrannt und durch sogenanntes Upcycling wird Altholz verarbeitet. Auf Kundenwunsch einer Ärztin stattet Robert Gloss junior beispielsweise ein komplettes Zimmer mit Palettenmöbeln aus. Diese werden aus den handelsüblichen Europaletten gefertigt. Mit etwas Kreativität werden daraus Toilettenpapierhalter, Couchtische oder Betten. Für Sonderwünsche sind die beiden gern zu haben. Das sind die Vorteile, sich an kleine Betriebe im Ort zu wenden. Allerdings werden bei jenen oft höhere Preise vermutet. Dem begegnet der jüngere Gloss durch die Teilnahme bei einem Einkaufsverband, um ebenso günstige Einkaufskonditionen wie große Handelsketten zu genießen. Ein Problem, das die Generationen vor ihm noch nicht hatten, der Preisdruck hielt


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betrieb wird repariert, was repariert werden kann: Fenster, Türen, Möbel, Sonderanfertigungen und Ergänzungen zu bestehenden Möbelstücken. Mit Liebe zum Detail erzählt Robert auch von den Unikaten. Einen alten Hacktisch, auf dem eine Sau geschlachtet worden ist, hat die Tischlerei in ein geöltes Badezimmermöbelstück verwandelt. Dort trifft sich der reinweiße Keramikwaschtisch mit den tiefen Kratzern und Einschlägen auf der Holzoberfläche des alten Hacktisches. Oder die Verwandlung eines alten Sautrogs zur Outdoor-Badewanne. Wird Holz nass, dehnt es sich aus. So werden die aneinander gerichteten Bretter dicht und bilden ein Gefäß. Neben dem Spagat zwischen Großkunden und kleinen, fast künstlerischen Maßanfertigungen hat für den jungen Papa die Familie Priorität. »Man muss sich die Zeit für Familie, Frau und Kinder nehmen. Das braucht man«, betont Robert. Wie gut, dass er auch dabei sein Handwerk einsetzen kann. Derzeit verbringt er seine Freizeit mit dem Bau des Lebenstraumes seiner Frau, mit der Errichtung eines Pferdestalls in Erdberg. Dabei geht ihm bereits die nächste Generation Gloss zur Hand: »Wenn man den Beruf liebt, bastelt man auch zu Hause. Mit Sohnemann für die Frau.« Der Leim, der seit Generationen Vater und Sohn verbindet, scheint weiterzuwirken.

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sich in der Region, unter Mitbewerbern, die unter denselben Bedingungen wirtschaften mussten, die gleiche Ausgangsposition hatten. Das hat sich für die jüngste Generation drastisch geändert und somit sind neue Konzepte nötig. »Bei den großen Betrieben wird weggeschmissen«, weiß Robert, »wir können dagegen auf die Kundenwünsche eingehen und individuelle Vorstellungen erfüllen. Persönlich und kreativ sein.« Im Familien-


22 du liest miju #31 // märz ’19

überschäume

inspiration geschriebenes: vikoria antrey // fotografiertes: alexander bernold


ende

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Oder vor Ideen sprudeln. Was trifft es wohl besser, wenn man von Winzern spricht, die das Weinmachen als kreatives Workout sehen? Gabriele und Gerhard Reitmayer machen nicht nur Weine, sondern vor allem prickelnde Raritäten. Eigentlich haben Winzer doch einen Traumjob, denn sie können sich alles, worauf sie Lust haben, einfach selbst herstellen.


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W

enn die Ideen nur so sprudeln, dann hält man am besten ein großes Glas darunter. Es ist halt das, was die Reitmayers ausmacht, sich ständig neue Kreationen auszudenken, sodass ihre Kunden mittlerweile ungeduldig auf die neueste Trinkinnovation warten. Dazu recherchieren Gabriele und Gerhard Reitmayer sogar gerne. Denn sie wollen sichergehen, dass es ihre Idee nicht schon von jemand anderem gibt. So war das auch mit dem Seitensprung. Nein, nichts Verwerfliches decken wir hier auf. Es ist simpel der Name für einen Schaumwein aus Weingartenpfirsich. Wer weiß überhaupt noch, wie so ein weißer Pfirsich schmeckt? »Wir haben noch Restbestände auf einer Gstetten neben einem Weingarten stehen, die meisten Weingartenpfirsiche sind ja allgemein der Mechanisierung zum Opfer gefallen«, erzählt die Winzerin mit dem ihr eigenen fröhlichen Gesichtsausdruck. Die Reitmayers wollten etwas, das typisch im Weinviertel ist. Also haben sie wieder recherchiert, ob es das schon gibt. »Erdbeeren oder so etwas wollten wir nicht, denn das gibt es erstens schon oft und ist zweitens nicht

typisch für das Weinviertel«, betont Gabriele. Und dann stellen sie ihren Seitensprung bei der Ab-Hof-Messe in Wieselburg vor – einer Messe, bei der regionale Produkte ausgestellt und prämiert werden – und sind die Einzigen mit einem Produkt aus Weingartenpfirsich neben all den Apfel- und Birnencidres. Und sie bekommen Gold. Wer schon einmal das Glück hatte, den einst gängigen, heute so seltenen weißen Weingartenpfirsich zu kosten, der kann ahnen, was einem bei diesem Schaumwein erwartet, denn es ist erstaunlich, wie intensiv diese Frucht dabei hervorkommt. Selbst die Farbe ist intensiv rosa vom Fruchtfleisch um den Kern, anregende Bitterstoffe von der Schale lassen diesen Schaumwein trotz aller intensiver Frucht und leichter Restsüße erfrischend wirken. »Es ist uns wichtig, den Weingartenpfirsich deutlich herauszuarbeiten, damit die Leute wissen, wie die Frucht schmeckt, auch ohne synthetische Geschmacksaromen«, sagt Gabriele. Tatsächlich kann man jene verstehen, die sich nicht vorstellen können, dass dieses Aroma ganz natürlichen Ursprungs ist.

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Dazu Gerhard: »Die Leute sind nur Pfirsichspritzer gewohnt, aber das ist synthetisches Zeug, deshalb sollen sie mal kennenlernen, dass die Natur selbst so intensiv sein kann.« Seitensprung haben sie ihn übrigens genannt, weil es für die Reitmayers ein Seitensprung vom Wein- zum Obstbau ist. Nun ist das aber nicht der einzige Schaumwein im Sortiment der Herrnbaumgartner. Freilich haben sie eine schöne Auswahl an Stillweinen, aber man merkt den beiden an, dass ihre Kreativität eher sprudelnd ist und ihre Liebkinder daher die drei Schaumweine sind. »Das Prickelnde hat uns zusammengeführt«, erzählt Gabriele dann gleich, »wir haben uns bei einer Hochzeit kennengelernt und beim Fasching dann unsere Beziehung fix gemacht. Immer war Prickelndes im Spiel. Deshalb wollten wir unser eigenes Prickeln machen, weil es uns verbindet.« Na, und außerdem trinken die beiden am liebsten Prickelndes. Wie sehr ihre Liebe zu eigenständigen Kreationen ist, macht sich ganz allgemein in ihrem Weingut und dem Stil, es zu führen,


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erkennbar. Selten, dass Nebenerwerbswinzer so viel investieren und so viel Zeit und Energie in den Betrieb stecken. Gabriele und Gerhard sind viel unterwegs, sie stellen auf sehr vielen kleinen Weinveranstaltungen in ganz Österreich aus. Das machen sie, weil sie die Verbindung zu den Leuten lieben, wenn man einmal Kontakt geknüpft hat. »Da gspiast die Leut«, schwärmt Gabriele, »die fallen dir um den Hals, kommen dann auch wirklich ins Weingut. Du nimmst so viel mit von den Verkostungen.« Auch finanziell investieren die beiden einiges. Demnächst soll der Umbau losgehen. Die urige Tretten mit den Arkaden soll erhalten bleiben und ein moderner Verkostungsraum entstehen. »Wir sind immer auf Experiment«, lacht Gabriele, »wir schaun immer, was wir als Nächstes ausprobieren können.« Das habe sich bei ihren Kunden bereits so manifestiert, dass diese bereits fragten, was es denn nun Neues gebe. »Als ob sie glaubten, es gäbe eine Fruchtfolge im Weingarten«, sagt Gabriele mit ihrem fortwährend fröhlichen Blick. »Wir vermitteln halt den Eindruck,

weil wir immer Neues machen«, kann sie ihre Kunden verstehen. Da räumt Gerhard den Cabernet blanc ein, den sie neu im Sortiment haben. Eine sogenannte pilzwider-

»Es ist uns wichtig, den Weingartenpfirsich deutlich herauszuarbeiten, damit die Leute wissen, wie die Frucht schmeckt, auch ohne synthetische Geschmacksaromen« standsfähige Sorte, kurz PiWi. »Man zahlt noch Lizenz dafür, dass man sie aussetzen darf«, bekräftigt er die Neuheit des Cabernet blanc, der aus der Schweiz stammt und erst seit 2004 in Deutschland zugelassen ist. Es

handelt sich dabei um eine Kreuzung aus der schwarzen Cabernet Sauvignon-Traube und einer nicht genannten, extrem krankheitsresistenten weißen Sorte aus der Gattung Vitis vinifera. Das macht neugierig und eine Fassprobe, weil noch nicht abgefüllt, lässt staunen. Fast verwirrt es, wenn man nach gewohnten Sorten sucht. Muskateller? Riesling? Nein Sauvignon blanc! All das kann zutreffen, denn im Allgemeinen werden dem Cabernet blanc Aromen von Holunder, Stachelbeere, grünem Apfel und Pfirsich zugeschrieben. Die Nase funktioniert also trotz Schnupfen, denn das Sortenraten stimmt mit dem Aromenprofil des Cabernet blanc überein: Muskateller wegen Holunder, Riesling wegen des Pfirsichs und Stachelbeere, die klassische Frucht, die dem Sauvignon blanc zugeschrieben wird. Übrigens: Der Cabernet blanc ist, wie sein Name bereits sagt, trotz seines schwarzen Vaters ein Weißwein. So viel Energie und Zeit die beiden jungen Eltern in den Weinbau investieren, wundert es, wie sich das im Nebenerwerb ausgehen soll. Immerhin haben sie vor drei Jahren den ►

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»Zwei Stunden lesen, 12 Stunden feiern.«

Betrieb von Gabrieles Eltern in Altlichtenwarth dazubekommen. Mit ihm eine Anlage, bestockt mit 20 Jahre alten Pinot Noir-Reben. Ein Traum vieler Winzer. Die beiden wieseln also vom Weingarten in den Keller und von der Verkostung zur Präsentation und von der Präsentation zur Verkostung, ganz nebenbei zum Hauptberuf. Aber Gerhard meint dazu nur völlig lässig: »Wo ein Wille, da ein Weg.« Wenigstens ist Gabriele mit den Kindern zu Hause geblieben. Davor war sie Angestellte beim Land Niederösterreich. Gerhard ist aber nach wie vor bei der Wiener Berufsfeuerwehr, was auch der Grund für ihren „gut wehr“ ist. Die Idee hinter dem Konzept lieferten eigentlich Gerhards Feuerwehrkollegen. Eine Zeit lang lassen Gabriele und Gerhard Reitmayer die alte Sitte wieder aufleben, wonach viele Helfer bei der Lese zugegen sind. Und wie es eben Sitte war, wurde aus der gemeinsamen Weinlese ein Fest, wie Gabriele lachend in Erinnerungen schwelgt: »Zwei Stunden lesen, 12 Stunden feiern.« Es scheint, sie vermisst diese Zeit. »Jedes Mal, wenn dann die Kollegen Wein kauften,

fragten sie, ob denn da eh Trauben hineingekommen sind, die sie gelesen haben«, schildert Gabriele. Da kam den beiden die Idee, einen eigenen Feuerwehrwein abzufüllen. Gelesen von Feuerwehrmännern, abgefüllt für Feuerwehrmänner. Denn beim Kauf eines 6er-Kartons dieses Weins geht ein Teil des Kaufpreises an den Unterstützungsfonds eines vom Käufer gewählten Landesfeuerwehrverbandes. Um die Sache seriös zu machen, erhält der Käufer von den Reitmayers eine Einzahlungsbestätigung über den Betrag. Schon der Name »gut wehr« alleine ist den beiden so ein Anliegen, dass sich gleich ein fast philosophisches Gespräch über traditionelle Grußformeln entwickelt, die immer mehr in Vergessenheit geraten. Glück auf!, Ski Heil!, Petri Heil! oder Weidmannsheil!, wer kennt die alle noch? Ja, auf Traditionen halten Gabriele und Gerhard was. Genauso wie auf Freunde, Herzlichkeit und vor allem darauf, Eigenes zu machen, nicht beim Nachbarn abzukupfern, sondern genau das zu tun, was andere nicht tun. Die eigene Kreativität zu bemühen ist heute schon eine seltene Tugend.


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Johannes Faber aus Eibesthal ist Maurer. Und das mit großer Leidenschaft. Seit Kurzem bietet er seine erfahrenen Leistungen als Einzelunternehmer mit einem Mitarbeiter regionalen Bauherren aus allen Bereichen an. Spezialisiert hat er sich auf den Bereich Kleinbaustellen jeder Art.

Wie hast du dann begonnen, als selbstständiger Maurer zu arbeiten? Begonnen habe ich ganz klassisch mit Kelle und Wasserwaage. Mittlerweile bin ich mit allen erforderlichen Gerätschaften, die nötig sind um qualitativ hochwertige Arbeiten ausführen zu können, ausgestattet.

Johannes, seit wann gibt es dich als Maurer-Profi am heimischen Markt? Begonnen habe ich im Oktober 2017 als selbstständiger Jungunternehmer. Damals führte ich das Gewerbe geringfügig aus und seit dem 1. März bin ich mit meinem Unternehmen voll im Geschäft.

Warum nennst du dich „Faber Kleinbaustellen“ bzw. wie groß ist eine Kleinbaustelle? Ich habe rasch erkannt, dass die Erfordernis an kleineren Bauarbeiten sehr hoch ist und es auch meiner Leidenschaft entspricht. Dadurch bleibt auch die Firmengröße übersichtlich.

Welche Ausbildung hast du absolviert? Von 2009 bis 2012 machte ich eine Maurerlehre mit anschließender Gesellenprüfung. Während der Lehre begann ich mit der Lehre mit Matura die ich dann 2015 erfolgreich

abgeschlossen habe. Danach studierte ich für ein Semester Kulturtechnik und Wasserwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien. Wie bist du auf die Idee gekommen, dich selbstständig zu machen? Diverse Anfragen aus dem Familienkreis haben mich auf die Idee gebracht. Nach den nötigen Informationen von der Wirtschaftskammer mit Fragen zur Selbstständigkeit machte ich im Juli 2017 die Gewerbeprüfung bei der Bauinnung Niederösterreich.

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geschriebenes + fotografiertes: daniel gepp

der ölscheic

Es sei eine Lanze für das Fett gebrochen. Denn nicht alles Fett macht fett. Im Gegenteil, der menschliche Organismus braucht Fettsäuren für fast alle seine Funktionen. Es kommt nur auf die Art, die Beschaffenheit und freilich auf die Dosis an. Kaltgepresste, hochwertige Pflanzenöle sind reich an wichtigen Nährstoffen und noch dazu an Geschmack. Familie Zimmermann aus Oberkreuzstetten zeigt, welchen Reichtum wir hier im Weinviertel genießen.

W

ahre Ölscheichs sind Petra und Herbert Zimmermann aus Oberkreuzstetten. Sie betreiben eine biologisch-ökologisch zertifizierte Landwirtschaft, mit der sie sich auf die Erzeugung hochwertiger Pflanzenöle spezialisiert haben. Superfood ganz unexotisch. Das Hauptaugenmerk legen die beiden auf Öle und Saaten wie Linsen, Kichererbsen und Leinsamen und Leindotter. Begonnen hat die Faszination für die Öle eigentlich beim Traktorfahren. Dort hat Herbert ab 2005 die Öle als Alternativtreibstoff verwendet. So konnte er mit weitaus besseren Abgaswerten unterwegs sein. Das einzige Problem dabei ist die Temperaturempfindlichkeit im Winter. Deshalb wird der Traktor am besten aus einer Kombination von Diesel und Naturtreibstoff betrieben. Hat der Motor die richtige Temperatur erreicht, kann er komplett mit pflanzlichem Öl betrieben werden. Die Ölpresse hat Familie Zimmermann in einem eigenen Produktionsraum platziert. Dort werden die Ölsaaten seit 2006 schonend kaltgepresst. Kaltpressung bedeutet, dass die Saaten ohne externe Hitzeeinwirkung gepresst werden, was die wertvollen Inhaltsstoffe bewahrt. Beim Betreten des Raumes entfaltet sich bereits eine feine Note an Sonnenblumenöl. Dieses Öl hat den Vorteil, dass es universell einsetzbar ist. Beim Pressvorgang wird das Saatgut mit einer Spindel zur Presse befördert und gequetscht. So teilt sich das ganze Korn

in Öl und feste Ballaststoffe auf. Die Überreste werden als Tierfutter verwendet. »Das hat noch einen Restfettgehalt«, sagt Herbert Zimmermann. Direkt nach der Pressung schweben im Öl noch Trübstoffe, die nach der Abfüllung im eigenen Haus jedoch aufklaren. Fette sind grundsätzlich effektive Energielieferanten. Besonders im Winter. Achtsame Instinktesser werden feststellen, dass sie im Winter mehr Gusto auf Fettiges haben als im Sommer. Das hat auch damit zu tun, dass Fette doppelt so viel Energie liefern als Kohlenhydrate oder Proteine. Außerdem besteht sehr viel unseres Körpers aus Fett. Unser Gehirn zum Beispiel: 60 Prozent der festen Masse ist Fett, der Rest Eiweiß. Deshalb ist Fett ein essenzieller Baustoff für unseren Körper. Sogar die Zellmembranen werden aus Fett gebaut. Ein weiteres Merkmal von fetthaltiger Nahrung sind die essenziellen Vitamine A, D, E und K. Vitamin E kommt zum Beispiel in Walnüssen und Sonnenblumenkernen vor. Dabei gibt es viele verschiedene Arten von Fett. Die Geschmäcker und Inhaltsstoffe sind so vielfältig, wie es Ölsorten gibt. Herberts Vater Josef schmeckt Kürbiskernöl zum Beispiel überhaupt nicht, für viele ist es aber eine Delikatesse. Jedes Fett weist eine bestimmte chemische Struktur auf. Die Fettsäuren sind an die Fettmoleküle gebunden und geben Auskunft über deren Eigenschaften. So können eine, zwei oder drei Fettsäuren an ein Fettmolekül ►


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32 du liest miju #31 // märz ’19

gebunden sein. Diese Verbindungen bestimmen den Sättigungsgrad des Fetts und der entscheidet hauptsächlich über die Qualität. Man unterscheidet zwischen gesättigten Fettsäuren, einfach ungesättigten Fettsäuren und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Gesättigte Fettsäuren kommen hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Butter und Milch vor. Aber auch in der Kokosnuss. Die ungesättigten Fettsäuren kommen vor allem in Ölfrüchten wie Oliven, Samen und Nüssen vor. Hier machen Fische wie der Lachs oder die Makrele eine Ausnahme, die auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Die sogenannte Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure und die Omega-6-Fettsäure Linolsäure gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Ernährung sind die Transfettsäuren. In der Medizin ist allgemein bekannt, dass ihr übermäßiger Verzehr den Blutdruck und den Insulinhaushalt negativ beeinflussen kann. Dabei belegen Studien und Untersuchungen auch, dass sie zu Krebs, Allergien und Arteriosklerose führen können. In der Natur kommen fast ausschließlich sogenannte cis-Fettsäuren vor, aus denen die Transfettsäuren durch Erhitzen oder industrielle Fetthärtung entstehen. So sind die Transfette in Backwaren, Fast Food und diversen Snacks zu finden. Während hier in Kreuzstetten die meisten Saaten roh gepresst werden, schickt Herbert die Kürbiskerne in die Steiermark. Unbehandeltes Kürbiskernöl wäre bei Weitem nicht so inten-

siv. Deshalb werden die Kerne zuerst geröstet und im Laufe des Herstellungsprozesses wird Salz hinzugefügt. So erhält man das typisch schwarze und intensiv nussige Kürbiskernöl. Angebaut werden die Kürbisse in Kreuzstetten. Dabei verwendet Familie Zimmermann eine eigene Sorte, die fürs Pressen geeignet ist und keine Schale um den Kern aufweist. Da der Aufwand beim Kürbis relativ hoch ist, gibt es eine Gemeinschaft von Bauern, die Erntemaschinen und Trocknungsanlage zusammen verwenden. So kann der Betrieb Zimmermann seit 2010 wirtschaftlich Kürbiskerne und Öl produzieren. Herbert Zimmermann probiert auch gerne mal neue Sachen aus. Also beginnt er mit Leindotter und erweitert 2013 mit Hanf. Der Speisehanf wird, wie das Sonnenblumenöl, kaltgepresst und kann zum Verfeinern von Gerichten verwendet werden. Der Betrieb Zimmermann beliefert auch Sonnentor mit keimfähigen Saaten. Diese werden bei etwa 40° C getrocknet, um die Lebenskraft der Samen zu erhalten. So können sie mit etwas Wasser und Licht wieder zum Leben erweckt werden. Der Vitamingehalt von gekeimten Saaten kann um bis zu mehreren 100 Prozent zunehmen. Außerdem produzieren sie viele wertvolle B-Vitamine und Eiweiße. Eine vitale Ergänzung für die kalte Jahreszeit. Keimfähig sind da auch die Leinsamen. Die Leinsaat weist den höchsten Omega-3-Fettgehalt auf. Diese Fettsäure ist als

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Alpha-Linolensäure bekannt und steht in einem gewissen Verhältnis zur Omega-6-Linolsäure. Ein anzustrebendes Verhältnis von Omega-3zu Omega-6-Fettsäuren ist 3:1. Das beste Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 hat das Leindotteröl mit 2:1. Ein weiteres Sahnehäubchen der Fette ist das Hanföl. Bei ihm ist das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 bei 1:3. Besonders geeignet ist das kaltgepresste Öl für Dressings, Salate und kalte Speisen. Will man möglichst alle Inhaltsstoffe der kaltgepressten Öle bewahren, sollte man sie erst kurz vor dem Essen verwenden und vor Hitze schonen. Intelligenter, nachhaltiger Umgang mit den Rohstoffen ist bei Herbert Zimmermann ein wichtiger Bestandteil des Betriebs. So wird auf eine vielfältige Fruchtfolge gesetzt, die den Boden vor Mangelerscheinungen und die Pflanzen vor Krankheiten bewahrt. »Gewisse Kulturen darf man nur alle fünf bis sechs Jahre anbauen. Kürbis vier bis fünf Jahre am selben Feld«, erzählt Herbert Zimmermann. Gedüngt wird mit Schafmist aus der Region. So soll sich der Kreislauf im Weinviertel schließen. Weinviertler Superfood vom Feinsten. Nur klingt es nicht so cool wie Chiasamen und Co. Schmecken tut es aber auf jeden Fall besser, weil es frisch vom Feld kommt. Und weil wir uns damit regional und saisonal ernähren können. Aber das wäre wieder ein Thema für eine andere Geschichte.


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muse

Die

geschriebenes: vikoria antrey // gemaltes: karl korab

Nein, er braucht sie nicht. Hat sie nie gebraucht, die Muse. Karl Korab ist geborener Maler, wollte nie etwas anderes tun, ging von Kindesbeinen an zielstrebig auf seine Leidenschaft zu. Inspiration bekommt er von überall, vom Blick in die Landschaft, von Menschen, die ihm begegnen. Man braucht keine Muse, sondern nur offene Augen. Die Muse küsst besser jemand anderen.

G

enau genommen kennt die griechische Mythologie auch gar keine Muse für Maler. Die neun Damen sind für Poesie, Wissenschaft und Musik zuständig. Vielleicht ist die Malerei deshalb so ein Spezialfall in der Kunst. Gibt es doch aktuell gar keine große Epoche in der Malerei. Impressionismus, Expressionismus, Surrealismus, Wiener Aktionismus und die Phantastischen Realisten der Wiener Schule, doch was ist jetzt? Jetzt müssten sich Maler selbst weiterentwickeln, wie Karl Korab meint. Natürlich immer unter Wahrung der eigenen Handschrift, der Identität eines Malers. Denn klarerweise braucht auch ein Kunstwerk Wiedererkennungswert. Einen Korab sollte man unter 50 anderen Gemälden herauskennen, ebenso wie einen Warhol, Klimt, Picasso oder, älter, einen Rembrandt. Das bedeute jedoch eben nicht, dass ein Maler immer das Gleiche machen dürfe, betont Korab.

Viele Kollegen würden jahrein, jahraus dasselbe machen, Bilder wie am Fließband produzieren, sogar Angestellte für sich arbeiten lassen. Die Auswüchse des heutigen Kunstgewerbes. „Als ich begonnen habe, war es weit schwieriger für einen Maler, Bilder zu verkaufen. In Wien gab es in den 1950ern nur zwei Galerien“, erzählt der gebürtige Weinviertler, der selbst nur etwa 50 Bilder im Jahr malt. Ihm bescheren seinerzeit die Schweizer ein Sprungbrett: Nach seiner Zeit mit den Phantastischen Realisten um Arik Brauer, Ernst Fuchs, Wolfgang Hutter und Anton Lehmden knüpft Korab bei der ersten Kunstmesse in Basel Kontakte mit der Galerie Krugier in Genf, bei der er zuerst fünf, später zehn Jahre bleibt. Krugier verschafft ihm Ausstellungen in Brüssel, London, Paris, New York, Tokio und Zürich. Korab ist damit einer der ersten österreichischen Maler, die bereits früh internationale Käufernetzwerke haben.


Doch es zieht ihn zurück in die Stille. Geboren 1937 in Falkenstein als Sohn des Oberförsters, übersiedelt seine Familie zwölf Jahre später nach Maissau, als sein Vater die Verantwortung über die Wälder rund um den Manhartsberg übernimmt. »Meine erste Frau wollte nicht aufs Land und ich wollte nicht in der Stadt leben«, erzählt Karl Korab, der vor einem Jahr zum zweiten Mal das Ja-Wort erteilt hat, und zwar seiner langjährigen Lebensgefährtin, die gerne in Sonndorf bei Maissau lebt. Das kleine Dorf entdeckt der pubertierende Karl bei einem Streifzug durch den Wald, wo sich hinter einem dicht verwachsenen Weg dieses entzückende Dörfchen auftut. Damals weiß er schon, dass er eines Tages seine Zelte hier aufschlagen will. Zuvor aber geht’s für den jungen Karl ins Internat, wo er das Malen für sich entdeckt. Geld für eine richtige Leinwand hat er da noch keines, was der Sache aber keinen Abbruch tun sollte. Kurzerhand zimmert er sich aus vier Holzstaffeln einen Rahmen und bespannt diesen mit einem Sack. „Gelernt habe ich nie, ich habe immer nur gemalt“, glänzen Korabs Augen mit einem schel-

mischen Lächeln und gibt zu, dass ihm letztlich die Lehrer bei seiner Matura eingesagt hätten, da sie wussten, dass der Schüler dem Malen verfallen und zum Lernen nicht zu zwingen war. »Am liebsten wäre ich ja schon mit 15 an die Akademie der bildenden Künste gegangen«, erläutert der zielstrebige Korab. Über das Bestehen der dortigen Aufnahmeprüfung macht er sich als junger Mann ebenso wenig Sorgen wie darüber, ob er mit der Malerei einmal seine Rechnungen bezahlen können wird. Seines Talentes ist er sich gewiss. Vater und Mutter sehen das naturgemäß anders, vor allem der Vater hätte den Sohnemann gerne an der Universität für Bodenkultur gesehen, auf dass der Sprössling einst die Familientradition des Forstberufes weiterführen würde. »Aber als ich bereits im ersten Jahr an der Akademie Auszeichnungen erhielt und Bilder verkaufte, waren meine Eltern befriedet«, erzählt der Maler, der bereits als Gymnasiast in den Horner Kaffeehäusern Ausstellungen organisiert und seine ersten Werke verkauft hat. Korab ist Vater dreier Söhne und seine Frau bringt einen vierten in die Familie mit. Allesamt haben sie kreative Berufe, nur einer, der hat die Kunst verlassen und ist nun im Sozialbereich tätig. Auch ►


gibt es gemeinsame Werke von Vater und Sohn, wie etwa den Brunnen am Hauptplatz von Maissau. Überhaupt ist Korab seiner Heimat sehr zugetan. Nicht nur dass er immer zurück zu seinen Wurzeln ins Weinviertel wollte oder dass er die Inspiration für seine Motive aus der Landschaft und den Dörfern gewinnt, sondern er engagiert sich immer wieder künstlerisch für seine Heimatgemeinde Maissau. Und so hat Karl Korab bereits eine Vielzahl an Preisen und Ehrungen erhalten, wie etwa 1972 den Kulturpreis des Landes Niederösterreich oder zuletzt 2012 das Große Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.

Sein Haus liegt direkt an der Ortseinfahrt von Sonndorf, wobei das Örtchen so klein ist, dass man es auch nur als Siedlung an einer Waldlichtung verkennen könnte. Eigentlich hätte er das alte Haus, das hier ursprünglich stand, erhalten und sanieren wollen, doch es war zu baufällig. Deshalb steht an seiner Stelle nun ein großes, verschachtelt konstruiertes Haus, an das Korabs Atelier anschließt. Ein hoher Raum, lichtgeflutet durch Dachfenster, ein Geruchspotpourri von Malfarbe und Öl durchdringt die Luft. Bilder und Skizzen, Ideensammlun-

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gen, wo man hinsieht. Dabei seien aktuell wegen einer Vernissage in Wien wenige Bilder hier im Atelier. Inhaltlich will Korab keine typischen Motive für sich nennen, er malt, was ihn gerade inspiriert. Allerdings kann man eine gewisse künstlerische Entwicklung beim international erfolgreichsten niederösterreichischen Maler festmachen. In den 1960er-Jahren verlässt Korab den Pfad der Illusionen und stellt Personen abstrakter, zunehmend mit Masken dar. Dann kommen Städte und Maschinen als Kernmotive hinzu. In den 1970ern folgt die Zeit mit der Galerie Jan Krugier, die ihn international bekannt macht. Gleichzeitig richtet Korab in Sonnberg das Atelier ein. Technisch erweitert er auf den Siebdruck. Ab den 1980ern zieht sich Karl Korab vom großen Trubel zurück und verlegt seinen Hauptwohnsitz nach Sonnberg. Nun wird die Landschaft immer wichtiger in seinen Werken. Er beginnt mit Collagen zu experimentieren und vollendet diese Technik auf verschiedensten Materialien: Papier, Asche, Sand, Holz, Metall und Leinwand. Schließlich fließt auch die Fotografie in Korabs künstlerisches Wirken ein, womöglich durch das fotografische Werken seines ältesten Sohnes angeregt.

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Solange Karl Korab mit geöffneten Augen durchs Leben gehen kann, so lange werden ihm die Ideen und Inspirationen nicht ausgehen. In seinen rund 70 Jahren der Malerei hat es keinen Moment gegeben, in dem er des Malens überdrüssig geworden, kreativ ausgebrannt gewesen wäre. Eine Muse brauchte er nie.

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M geschriebenes: ingrid fröschl-wendt // fotografiertes: zur verfügung gestellt von margarete wendt

... sunst wird

it der Liebe ist das so eine Sache, ob man sich findet, ob’s gutgeht – das war weder zu Zeiten unserer Großeltern sicher, noch ist es das heute. Aber das Zusammenkommen war weitaus komplizierter, ganz anders als in heutigen Zeiten ständiger Verfügbarkeit. Was früher mühsam und langwierig aufgebaut werden musste, passiert heute im schlimmsten Fall per Wischen auf Tinder. Nur allzu menschlich ist, dass das, was man sich erst mühsam erarbeiten musste, eine größere Wertigkeit besitzt und daher bewahrt wird, während man sich von Dingen, für die man sich nicht bemühen musste, leichter trennt. Wos nix kost’, is nix wert. Ein Denkanstoß, für den wir zum Start der neuen Serie Margarete Wendt um ihre Geschichte gebeten haben. Die Ernsdorferin war schon öfters Interviewpartnerin und steuerte wertvolles Wissen über alte Bräuche aus ihrem reichen Erinnerungsschatz bei. Heute wird sie ganz Persönliches berichten, von ihrer Liebesgeschichte zu ihrem späteren Ehemann Hans.

g’heirat!

Selten ist das manifeste Raunzen der Generationen über ihre verweichlichte Jugend so begründet wie in der Liebe. Die Nervosität, dem oder der Angebeteten aus sicherer Entfernung und ohne jeden Kontakt mit den Eltern eine kurze Nachricht übers Mobiltelefon zukommen zu lassen, entlockt unseren Altvorderen ein verzweifeltes Stirnrunzeln. Immerhin mussten jene einst ganz andere Hürden überwinden, um letztlich den Bund fürs Leben einzugehen. Welches Herz sich unsere Großeltern in Herzensangelegenheiten fassen mussten, das sammelt Ingrid Fröschl-Wendt für die neue Serie »… sunst wird g’heirat!«.

Die Suche nach einem Freund und potenziellen Ehemann war früher nicht so einfach. Eigentlich boten nur die Sonntagnachmittage dafür Gelegenheit. »Am Sonntag«, erinnert sich Grete, »habe ich mich immer mit dem Geschirrabwasch nach dem familiären Mittagessen beeilt. Denn ab da begann die einzige Freizeit der Woche.« Herausgeputzt ging sie mit ihren beiden Freundinnen aus ihrem Heimatort Neuruppersdorf auf die Straße nach Wildendürnbach. Denn hier war einiges unterwegs, unter anderem auch die Burschen auf ihren Mopeds. Die hielten, genauso wie die Mädchen, Ausschau nach dem anderen Geschlecht. Da blieb dann schon mal einer der Burschen auf einen kleinen Schwatz stehen. Doch über ein bisschen Herumgeblödel ging die Begegnung nicht hinaus. Auch das Neruppersdorfer Gasthaus war manchmal Ziel des Mädchentrios. Dort gab es schließlich einen Wurlitzer für die tanzwütigen Mädchen. Doch die Burschen waren damals schon ungeschickt, Margarete nennt es schüchtern, und nur selten wagten sie, die Mädchen aufzufordern. In Wildendürnbach gab es einen großen Saal für Kinovorführungen. Wenn die Mädchen auch kein Geld für eine Eintrittskarte hatten, so konnten zumindest die ausgehängten Kinobilder bewundert und davon geträumt werden. Auch dort waren Burschen zum Schmähführen anzutreffen. Und ganz selten gab es eine Einladung ins Kino. Hatte ein Mädchen einen Burschen beim sonntäglichen Schwatz beeindruckt, dann konnte er abends auch schon mal


mit dem Moped vors Haus kommen. So oft fuhr er mit dem Knatterding die Straße auf und ab, bis sich das Mädchen erbarmte und ebenfalls vors Haus trat. Die etwas älteren Burschen konnten schon mit einem Auto aufwarten. Mädchen waren aber schon damals nicht immer Engelchen und so wurden manchmal motorisierte Burschen einfach als Taxi zum nächsten Kirtag benutzt. Freilich waren dort auch ältere Herrschaften zugegen, muss Grete wegen einer lustigen Erinnerung plötzlich schmunzeln: »Wenn der Öller mit seiner Kapelle aufgespielt hat, und er hat dann plötzlich eingetrommelt, dann waren es ›die drei Stücke‹ für die alten Männer. Dann sind wir Mädchen immer so schnell es ging rausgerannt, denn die alten Männer wollten dann immer mit den jungen Mädchen tanzen, das hat uns gar nicht gepasst.« Schließlich war ein Kirtag dem Zweck der Partnerfindung gewidmet und nicht zur Unterhaltung älterer Herrschaften. Und so kam es eines Tages auch für Grete. Da am Kirchstettener Kirtag wenig los war, boten zwei Burschen aus Altruppersdorf der dreiköpfigen Mädchengruppe an, sie zum Kirtag in deren Heimatort mitzunehmen, denn dort spiele sich mehr ab. Kaum auf dem Altruppersdorfer Kirtag angekommen, verbeugte sich vor der jungen Grete ein dunkelhaariger junger Mann. »Darf ich bitten«, fragte er formvollendet. Und schon waren Freundinnen und Chauffeure vergessen,

denn der junge Mann konnte nicht nur ausgezeichnet tanzen, er gefiel der Grete auch außerordentlich: »Hans hat mich nicht losgelassen.« Und sie erinnert sich an noch etwas: »Ich glaub ich hab’ auch ganz gut ausgesehen und ich weiß noch, was ich anhatte: Es war ein Faltenrock mit Blumenmuster und einem Petticoat drunter, den hatte ich mir selbst geschneidert. Dazu eine weiße, ärmellose Bluse mit Stickereien vorne.« Hatten die beiden dann übers Tanzen die Zeit vergessen? Waren die Freundinnen böse, so schnell abserviert worden zu sein? Oder einfach nur neidisch, »weil ich einen so guten Tänzer hatte«? Margarete kann es heute nicht mehr sagen. Auf jeden Fall waren Auto und Freundinnen am Abend, als es zum Füttern des Viehs am elterlichen Bauernhof wieder heimgehen sollte, verschwunden. Doch der junge Kavalier war galant und brachte seine Tanzpartnerin auf dem Packerlträger seines lindgrünen Puch-Mopeds rechtzeitig nach Hause. »Hat mir der Hintern damals weh getan.« Dass sich der Hans und die Margarete kein Wiedersehen ausgemacht hatten, fand sie nicht weiter tragisch, denn Bekanntschaften wurden immer wieder geschlossen. Hatten ja öfters Burschen das junge, hübsche, dunkelhaarige Mädchen zum Tanzen geholt. Und so manch einer dürfte sich schon Hoffnungen gemacht haben. Aber weiter ging es danach nie. ►


So war es auch beim Fatima-Fest in Kleinschweinbarth. Grete war dort mit einem Verehrer, der sie sogar schon öfters ins Kino eingeladen und sich vielleicht Hoffnungen gemacht hatte. Da erkannte sie plötzlich hinten in der Menge ihren Hans wieder und sie fragte sich, ob er wohl wegen ihr gekommen sei. Auf jeden Fall war der bisherige Begleiter schnell mit einer Ausrede abserviert und Grete verließ die Tanzfläche. Da stand der Hans auch schon vor ihr, um sie aufzufordern. Und der Nachmittag verging wie im Flug mit Tanzen und fröhlichem Herumgeblödel. Doch auch diesmal folgte keine Verabredung, denn beide waren immer noch sehr jung und noch nicht auf fixe Beziehungen aus. Auf dem Poysdorfer Winzerfest schlägt das Schicksal das nächste Mal zu. Da ist Hans in Bundesheer-Uniform, weil gerade zum Militär eingezogen, und Grete freut sich sehr, ihn wiederzusehen. Als sie sich das nächste Mal zufällig bei einem Tanz begegnen, das ist nun das vierte Mal, hat Hans bereits ein Auto. Diesmal bringt er das Mädchen zum ersten Mal ganz be-

wusst heim, obwohl Grete eigentlich mit Freundinnen und einem älteren Burschen da ist, der von dem Mädchen immer wieder gerne als Taxi ausgenützt wird. Zu Hause angekommen, geht die Initiative von Grete aus und sie fragt Hans, wann er denn wiederkomme. Ab da werden die Treffen ausgemacht und nichts mehr dem Zufall überlassen. Sie unternehmen Ausflüge bis nach Wien oder besuchen gemeinsam das Kino. Aber am Abend müssen sie, da sie beide Bauernkinder sind, zum Füttern wieder zu Hause sein. »Meine Freundinnen waren angefressen, weil ich nicht mehr mit ihnen fortgegangen bin«, schmunzelt Grete. Allmählich wird es ernst und der junge Mann wird eingeladen, ins Haus zu den Eltern mitzukommen. Dabei ist er genauso aufgeregt wie kurze Zeit später Grete, als auch sie Hans’ Eltern vorgestellt wird. Mit Fensterln war dazwischen leider gar nichts, da die Mutter im Zimmer der Töchter geschlafen hatte. Nur einmal, kann sich Grete erinnern, hatte es in der Nacht vor Allerheiligen vorsichtig am


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Zimmerfenster geklopft. »Das war der Hans. Damit die Mutter nicht wach wird, bin ich schnell raus zu ihm. Da hat er mir einen riesigen Allerheiligenstriezel gebracht. Er hat gesagt, den habe er gerade beim Striezelpaschen im Wirtshaus gewonnen.« Als eine alte Tante, die in Hans’ Elternhaus gewohnt hatte, stirbt, wird Platz und das junge Paar kann endlich heiraten. »Als er regelmäßig gekommen ist, da war mir schon klar, dass da mal was daraus wird. Aber es ist nicht übers Heiraten geredet worden. Als die alte Tante gestorben ist, erst dann hat er gesagt, dass er heiraten möchte.« Heute ist Margarete Witwe, aber wenn sie sich an ihre Jugend erinnert, beginnen ihre Augen zu glänzen und während sie so erzählt, meint sie bedauernd, wäre es eigentlich schön zu erfahren, wie Hans das alles erlebt hat.

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klingt kompliziert, ist es aber keinesfalls! Paul-Stefan Krieger taucht gerne ab. Zum einen als Tauchlehrer in seinem Hauptberuf, aber auch als Trainer am WIFI Mistelbach und Gänserndorf in die fantastische Welt der Mathematik im Lehrgang Lehre mit Matura. Seit wann sind Sie im WIFI Mistelbach und Gänserndorf als Trainer tätig und haben Sie in dieser Zeit ausschließlich das Fach Mathematik unterrichtet? Seit fast zwei Jahren unterrichte ich im Lehrgang Lehre mit Matura am WIFI Gänserndorf, aber auch im Lehrgang Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung. Was ist der Unterschied zwischen beiden Ausbildungsformen? Die Lehre mit Matura ist für Lehrlinge als Abendkurses ausgerichtet, während die Vorbereitung für die Berufsreifeprüfung sowohl als Tageskurs als auch als Abendkurs angeboten wird. Die Lehre mit Matura geht über ein Lehrjahr hinweg, die TeilnehmerInnen gewinnen dadurch mehr Zeit für die Berufsschule und die Ausübung der Lehre beim Arbeitgeber.

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Welche Bereiche sind Ihre Unterrichtsfächer? Mein Hauptfach ist die angewandte Mathematik innerhalb der Zentralmatura, die Bereiche von elementarer Algebra bis hin zu Analysis (Differenzial- und Integralrechnung) und Stochastik (Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik) beinhaltet.

Das klingt ganz schön kompliziert und fordernd – ist es das tatsächlich? Sicherlich kann es schon mal etwas kompliziert sein. Aber durch die Tatsache, dass der Lehrplan über ein ganzes Jahr durchgenommen wird, haben die TeilnehmerInnen mehr Zeit, sich damit auseinander zu setzen. Obendrein setze ich mich für jede Einzelne bzw. jeden Einzelnen so weit wie möglich ein, damit jeder/jede die gleichen Chancen erhält und das Gesamtniveau gleich bleibt. Beim Begriff Mathematik zuckt so mancher schon mal zusammen, vor allem an die Erinnerung an die Pflichtschulzeit. Müssen sich zukünftige TeilnehmerInnen davor fürchten? Das stimmt, das Thema Mathematik ist für viele etwas abschreckend. Ich versuche jedoch, meinen SchülerInnen näher zu bringen, wie sie dies mit ein bisschen Kreativität in Ihrem Job und im Alltag gut einsetzen können. Das löst schon so manche inneren Konflikte. Wie viel Zeit müssen sich die TeilnehmerInnen zur Lehre mit Matura einteilen? Die Kurse finden zweimal wöchentlich bei einem Zeitaufwand von nicht ganz drei Stunden für 3,5 Einheiten statt. Die Zeit für das Lernen zuhause ist darin jedoch nicht miteinberechnet und sollte nicht unterschätzt werden.

Mit welchen Kosten müssen zukünftige TeilnehmerInnen für den Lehrgang Lehre mit Matura rechnen? Vom Kurs bis zur Prüfungsgebühr ist das gesamte Programm vollständig kostenlos. Man erhält nach erfolgreich absolviertem Lehrgang eine vollwertige Matura, die als Voraussetzung für jedes Studium gilt. Wo findet die Abschlussprüfung statt? Die Prüfungen finden alle in der WIFI-Zentrale in St. Pölten statt. Anlässlich der Zentralmatura sind die Prüfungen an bestimmten Terminen. Wer darf an dem Kurs teilnehmen? Welche Voraussetzungen werden verlangt? Teilnehmen dürfen alle Personen mit einer aufrechten Lehrstelle. Sogar bis zwei Jahre nach Beendigung der Lehre ist eine Teilnahme möglich! Was war Ihre berufliche Tätigkeit bevor Sie Trainer am WIFI wurden bzw. haben Sie neben der Trainertätigkeit noch einen anderen Beruf? Passend zu meiner Lehrtätigkeit am Wifi bin ich als Tauchlehrer in einer Tauchschule in Wien tätig.



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