miju #18

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Wart doch mal W

medieninhaber und herausgeber K. Bernold GmbH anschrift Oserstraße 45 2130 Mistelbach e-mail office@miju.at artdirection Alexander Bernold grafik und illustrationen Patricia Schritter, Ingrid Beisser chefredaktion Mag. Viktoria Antrey redaktionsassistenz Martha Warosch redaktion/autoren dieser ausgabe Alexander Seidl, Ewald Schingerling, Mag. Viktoria Antrey, Josef Schick, Cornelia Romstorfer-Bauer, B. Sc., Ingrid Fröschl-Wendt, Elisabeth Vyvadil anzeigenVertrieb Alexander Bernold korrektorat Herbert Hutz fotos Alexander Bernold, Alexander Seidl, von Firmen und Privatpersonen zur Verfügung gestellt, Shutterstock druck Druckerei Berger, Horn erscheinungsweise fünfmal jährlich telefon 02572 20834 e-mail redaktion@miju.at, werbung@miju.at miju erscheint wieder am 1. März 2017

arten, das ist ein furchtbares Wort, das auch wir nicht hören können. Niemand will warten. Dabei ist Geduld eine Tugend, die Gutes besser macht. Deshalb steht diese Ausgabe ganz und gar in ihrem Zeichen. Gutes braucht Zeit, die wir uns immer weniger nehmen wollen oder können. Dabei ist gerade die kalte, dunkle Jahreszeit eine, in der alles viel langsamer geht, auch wenn die Weihnachtshektik dem entgegenwirkt. Wie viel Geduld es braucht, bis die vollendete Form entsteht, erzählt der Kunstdrechsler Thomas Neumann. Dass ein traumhaftes Gansl, wie zu Großmutters Zeit, eine ganze Nacht in Anspruch nimmt, hat Alexander Seidl für Sie ausprobiert. Noch viel köstlicher wird der Braten, wenn die Gans ein glückliches, langes Leben in der freien Natur hatte, so wie die Weinviertler Weidegans der Bio-Gans Laa von Martin Ostermayer und Andreas Schäffer, deren Gänse mit viel Geduld heranwachsen dürfen. Und auch der vinophile Genuss ist eine wahre Geduldsprobe, wie Viktoria Antrey in ihrer Diskussion über Jungweine schreibt. Die TopTropfen bekommen Zuwachs: TopTropfen zum TopPreis, denn Qualität muss nicht immer teuer sein. Die Weinviertler Sektmanufaktur wiederum hat sich dem Risiko gestellt, die Geduld für edle Perlen aufzubringen. Und die Weinviertler Philharmoniker streichen uns Musik ins Ohr, auf die man sich mit allen Sinnen und viel Ruhe einlassen kann und darf. Ruhiger und geduldiger wird man auf jeden Fall bei der Arbeit mit den sensiblen Alpakas, wie uns Manuela Mayer und Dominik Wlcek erzählen. Auch die internationalen Fußballstars schätzen die Ruhe in der Grenzstadt Laa, weiß Ewald Schingerling. Unsere Wirtshausserie führt uns diesmal ins Kreuttal, wo die Damen vom Gasthof Magister erkannt haben, dass Zeit das Salz in der Suppe ist, denn damit konnten sie auch den traditionellen Gaumen kulinarische Neuheiten schmackhaft machen. Also dann, wart doch mal und nimm dir Zeit, zu lesen. Am besten miju.

Viktoria Antrey

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Chefredakteurin Herausgeber, Artdirektor

/mijuchu Informiere dich über maßgeschneiderte Kooperationsund Werbemöglichkeiten in miju bei Alexander Bernold oder Martha Warosch: 02572 20834, werbung@miju.at!


geschriebenes: Alexander Seidl | fotografiertes: Alexander Bernold & Alexander Seidl

d n e b e g m r Fo

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In Zeiten von Palstic-Planet und CO2 interessieren sich immer mehr Menschen für Produkte nah an der Natur. Egal ob Schreibutensil, Schneidebrett oder Trinkkrug, Holz ist als Rohmaterial dankbar, widerstandsfähig und schön. Vor allem wenn es von jemandem bearbeitet wird, für den Form eine kompromisslose Vision ist. Jemandem, der dem Holz gerecht werden will. So jemand ist Thomas Neumann aus Mistelbach.

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er Mann ist ruhig und wortkarg, schlank und mit wenig Mimik. Je näher man ihm kommt, umso mehr merkt man, wie breit und zäh seine Schultern sind. Sein Händedruck ist fest, sein Lächeln zurückhaltend und zart, aber freundlich. So wie seine Augen. Schweigen ist mehr sein Metier als blumige Sprache.

Blumig sprechen braucht er auch nicht, denn Thomas Neumann betreibt eine Drechslerei in Mistelbach. Und das, obwohl er diesen Beruf nicht gelernt hat. Zimmermann ist der Frühdreißiger. Zimmermänner sind die, die Dachstühle bauen, die mit brachialem Holz und Werkzeug arbeiten. Eine körperlich schwere Arbeit, die den jungen Thomas damals in den ersten Wochen sehr abgeschreckt hat. Doch da war ein Kollege. Die Erinnerung zaubert heute noch ein Lächeln auf Thomas’ Lippen. Viel älter war der Kollege. Und mutig war er. Ein Arbeitstier, das das Holz lesen konnte, ein Handwerker durch und durch. Er war es, der Thomas im Beruf hielt. Und er war es auch, der damals dem noch 17-jährigen das Drechseln zeigte.


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»Das war einfach, nur ...«, Neumann macht eine gedehnte Goethe-Pause, »... einfach nur Boaaaahhh!« Und dann erzählt er von dieser ersten gedrechselten Schale, die er in Händen hielt. Von der Maserung, der Rinde am Rand und der wunderbaren Form. Seit damals lässt den Vater zweier halbwüchsiger Söhne die Drechslerei nicht mehr los. Auch wenn er heute viel mehr als nur Drechslereien macht. Viele Jahre arbeitete er noch in seinem Beruf, wurde dann Produktionsleiter in einem kleinen Fertigteilhausbetrieb. »Monatelang von 6 Uhr morgens bis 20 Uhr abends ... da fragst dich irgendwann, ob es das sein kann.« Und gerade in einer Situation, in der die Frau in Karenz und das Haus noch nicht fertiggebaut war. Beim Drechseln aber war Thomas der Zeit entrückt. Empfand es nicht als Arbeit, sondern fast als Meditation. Beim Drechseln kam er zur Ruhe, wurde inspiriert, fand Befriedigung in dem, was er tat, und vergaß die Zeit. Immer öfter dachte er an die Selbstständigkeit. Und so machte er sich auf, diesen Schritt zu planen. Erst als er die Zusage des Adventmarktes im Schloss Schönbrunn hatte, dort als fixer Aussteller aufgenommen zu werden, wagte er den endgültigen Schritt und eröffnete sein Unternehmen. Die neue Freiheit tat gut, doch sie war von einer Menge Herausforderungen begleitet. Zu allererst das Zeitmanagement. In der Arbeit versinken und um drei Uhr morgens draufkommen, dass die Nacht schon wieder fast vorbei ist, spielte es nicht mehr. Aber auch das stundenlange Tüfteln an anspruchsvollen, künstlerischen Arbeiten musste überdacht werden. Immerhin wollte er seinen Lebensunterhalt damit verdienen. Verdienst hat immer auch mit Verkauf zu tun. Und Thomas Neumann war von Beginn an klar, dass die Kunden nicht zu ihm, sondern er zu den Kunden kommen musste. Ein großer Schritt für den ruhigen Mann. Es brauchte Verkaufs-, aber vor allem Präsentationstalent, um auch wirklich die richtigen Produkte verkaufen zu können. Und es braucht auch Disziplin, denn gerade in der Zeit, wo andere mit der Familie ins Schwimmbad gehen, muss er für den Herbst produzieren. Dabei weiß er nie,

was im jeweiligen Jahr gefragt sein wird. So baute er vor einigen Jahren Brotdosen aus Holz. Wunderschön ausgearbeitet, aber statt der gehofften 50 Stück wurde er gerade mal zwei los. »Das liegt oft am Trend, manchmal an der Präsentation, aber großteils an Faktoren, die ich bis heute nicht durchschaue.« So würde ein Produkt auf dem einen Platz zum Ladenhüter und 80 cm daneben präsentiert zum Verkaufsschlager. Die Brotdosen waren ein Jahr später im Nu ausverkauft. Thomas schüttelt den Kopf: »Und daher kann ich auch nicht immer sagen, was ich vorproduzieren muss. Das weiß ich innerhalb der ersten drei Tage.

Aber davor nicht. Danach kann ich es fast aufs Stück genau prognostizieren.« Mit den ersten drei Tagen spricht er den Verkaufsstand am Adventmarkt Schönbrunn an. 40 Tage, 11 Stunden pro Tag, 7 Tage die Woche plus An- und Abfahrt. Da wird das Produzieren on demand, also nach Bedarf, zur Herausforderung. Zwar hat er kurz vor Weihnachten immer ein paar Verkaufsangestellte, um auch auf anderen Märkten präsent sein zu können, aber das Drumherum bleibt an ihm hängen. Er lächelt. »Aber ganz ehrlich, ich liebe das, auch wenn es für meine Familie und mich ganz schön anstrengend ist.«


In der Werkstatt spürt man aber gleich, dass er doch fleißig vorausarbeitet, wunderschöne Schneidbretter, geformt aber noch nicht endgefertigt, stapeln sich da. Gedrechselte Füllfedern liegen in schönen Schatullen, Vasen und Schüsseln stehen an allen Ecken und Enden aufgestapelt, aber noch roh. In vielen Regalen liegen Pfosten und Bretter. Und bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass das vermeintliche Holzbrettl ein Topfuntersetzer in Rohfassung ist. In unterschiedlichen Holzfarben, Arten und Oberflächen. Und immer unterscheidet sich die Form. Die Form ist für Thomas Neumann das, worum es eigentlich geht. Manchmal wacht er des nächtens auf, nimmt sich Block und Bleistift und zeichnet etwas auf. Das liegt dann oft tagelang, monatelang herum. Bis eines Tages das richtige Holzstück kommt, das genau nach dieser Form verlangt. Die Form muss also passen. Ob Brett oder Vase,

Krug oder Teelicht. Die Form unterscheidet die Drechsler auch von einander. Es gibt unglaubliche Techniker, die scheinbar jedes Material beherrschen, aber an der Form scheitern. »Des hat man, oder hat man nicht«, erklärt Herr Neumann, »damit wird man glaub ich geboren.«

und Strukturen. »Diese Zwetschke muss der Blitz getroffen haben«, sagt er und zeigt auf eine Gruppe von rötlich-braunen Holzschalen mit rauem Rindenrand. Der ist auf einer Seite stark zerklüftet, weist fast Löcher auf. Wieder eine Aufforderung, mit den Fingern darüberzufahren.

Inspiration holt er sich in allen möglichen Geschäften, die mit Formen zu tun haben. Porzellan und Geschirr interessieren ihn da. Nicht des Kaufens wegen, sondern eben wegen der Form. Verhältnisse und Regelbrüche sieht er auf einen Blick. Und auch, warum es hier funktioniert und dort nicht. Der Kunde sehe das weniger, »aber die spüren das«.

Wie viel Arbeit in den Werkstücken steckt, kann Thomas nicht genau sagen. »Jedenfalls ist es nicht so, wie Kunden immer wieder glauben ...« Es beginnt beim Holzkauf. Stundenlang streift er da durch die Lager von zwei kleinen Sägewerken. Eines bei uns und eines in der Steiermark. »Bei den Großen sieht ein Pfosten oft aus wie der andere. Ideal für den Möbelbau, unbrauchbar für mich.« Er suche nach den Fehlern, nach dem Leben im Baum. Er liebt die Nuss, weil sie so schön zu bearbeiten ist, meist sehr alt ist und viel erlebt hat.

Spüren, das ist bei Thomas Neumanns Objekten und Gegenständen ganz besonders wichtig. Der Griff zu seinen Werkstücken kommt intuitiv und ist fast nicht zu verhindern. Seine Hölzer sind voller Äste

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Das Erlebte erzählt sie dem Kunden im fertigen Werkstück, aber auch ihm an der Drechselmaschine. Und die Erzählung führt oft dazu, dass er seinen Plan umschmeißen muss und etwas ganz anderes daraus wird, als er ursprünglich dachte. Zirbe erzählt andere Geschichten als Buche oder Birke. Sie kommt auch meist aus Tirol und ist ein wunderbar schmieriges Holz, das sich sehr fein bearbeiten lässt. Viel feiner als das ähnliche Kiefern- oder Fichtenholz. »Aber das mit dem Bearbeiten, das zeig ich ihnen ...«, fordert Thomas Neumann auf, mit ihm zu kommen. In dem Drechselraum, in dem ausschließlich gedrechselt wird, weist er durch das Fenster. »Sehen Sie den Nussstamm? Den werden wir jetzt gemeinsam formen.« Der Nussstamm ist nass, modrig und unschön. Altholz! Was daraus geformt werden kann, ist unklar. »Ich mache nur die Kettensäge fertig und dann holen wir uns eine Scheibe.« In der folge geht alles sehr schnell. Bis zu dem Moment, in dem die Scheibe zu Boden fällt. Thomas fährt mit dem Finger am inneren Rand der Rinde entlang. »Wäre diese Linie dunkel, würde sich die Rinde vom Holz trennen. Die aber wird halten.« Sechs Wochen sei der Stamm alt. Noch durch und durch nass wäre er und damit wunderbar geeignet, um dünne Schalen zu drechseln. Das Trocknen erfordere dann sehr viel

Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Das Drechseln aber sei die reine Freude. Mit Augenmaß platziert Herr Neumann dann wenige Minuten später die Drechselhalterung, schraubt sie fest und montiert sie an der Kopfdrechselbank, an der der Meister vor und nicht seitlich vom Werkstück steht. Dann wird das Drechselmesser, eine sogenannte Schalendrehröhre, geschliffen. Die Drehbank, wie das Gerät auch genannt wird, beginnt langsam zu laufen. Thomas setzt behutsam an und zieht in einer gleichmäßigen Bewegung von innen nach außen. »Da wir den Kern innen in der Schüssel haben wollen, muss ich von innen beginnen, um mit der Maserung zu schneiden, und nicht gegen sie.« Fast, als würde er mit Ton arbeiten, sieht das aus. Und mit jedem Strich wird die Form erkennbarer. Er bearbeitet die Außenseite zuerst, lässt einen Sockel von 10 cm stehen, der dann in die Aufnahme kommt, um auch die Innenseite auszuarbeiten. In langen Streifen schießen Holzbänder durch die Luft. Nur an der Rinde beginnt es zu stauben. Unzählige Male bewegt Thomas das Messer aus der Mitte zur Rinde. Mit sehr viel Gefühl, aber auch viel Körperspannung.


Wenn die Schale gedrechselt ist, ist der erste vieler Arbeitsschritte getan. Da nass gedrechselt wurde, wird jetzt sehr behutsam und langsam getrocknet, damit das dünne Material nicht springt. Danach wird es geschliffen und geölt.

„Die Sache mit dem guten Wein ist ganz einfach, man nehme und tue überall nur das Beste.“ (frei nach OscarWild)

Wenn Schale und Stamm dann wieder aufeinanderstehen, begreift man auch, was Thomas Neumann mit der Form und der Geschichte gemeint hat. Plötzlich sind Stamm und Schale wieder eins. Und der Stamm erzählt sogar dem Laien von vielen weiteren Schalen darin. Schalen, die jedes Wohnzimmer schmücken, ob urbaner oder Landhausstil. Werkstücke, die als Brett Speisen einen dekorativen Untergrund geben, Topfuntersetzer, die nicht nur zweckdienlich, sondern auch noch schön sind. Sicher aber ist, dass die Form passt, nachdem Thomas Neumann Hand angelegt hat.

Wir sind ein Familienbetrieb, in welchem drei Generationen an einem Strang ziehen. Dieser Zusammenhalt in der Familie gibt uns immer wieder neue Kraft für das zu arbeiten, wofür wir stehen – nämlich Weinviertler Weine auf höchstem Niveau zu erzeugen. Sowohl Tradition als auch Innovation wird in unserem Weingut großgeschrieben. Wir sind begeistert von unserer Arbeit mit und für Wein. Beginnend mit der Fürsorge für unsere Weinberge, arbeiten wir behutsam mit der Natur, voll der Tatsache bewusst, dass qualitativ hochwertige Trauben nur durch mühsame Anstrengung kultiviert werden. Der Winterschnitt und die Laubarbeit im Frühjahr und Sommer sind für die spätere Qualität wichtige Arbeitsschritte. Auf diese Weise werden die Komplexität und Langlebigkeit unserer Weine gewährleistet.

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Wollknäuel

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geschriebenes: viktoria Antrey | fotografiertes: Alexander Bernold

Es ist wohl ihre Neugier, die ihnen so lange Hälse gemacht hat, den Alpakas. Neuerdings sind diese sensiblen Wollknäuel in Siebenhirten heimisch, wo sie ihrer Neugier nach Herzenslust nachgehen können, denn Besucher haben die kleinen Kamele genug.

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ektische Leute machen ihnen Angst, aber Kinder lieben sie. Die sensiblen Alpakas, eine Art der sogenannten Neuweltkameliden aus den südamerikanischen Anden, gibt es seit drei Jahren auch im Weinviertel. Ursprünglich auf der Suche nach einem gemeinsamen Hobby, baut das Paar Manuela Mayer und Dominik Wlcek in Siebenhirten eine Alpakazucht auf, die mittlerweile ein Beruf und, viel mehr noch, eine Berufung geworden ist. So zeitintensiv hätten sich die beiden die Zucht nicht vorgestellt, aber mittlerweile sind es 20 Tiere und das Projekt wächst weiter, tut ihnen die Arbeit mit diesen exotischen Wesen doch selbst gut. »Wir sind viel ruhiger geworden, seit wir die Tiere haben«, erklärt die junge Züchterin die beruhigende Wirkung dieser sensiblen Tiere.

Tatsächlich sind es sehr ruhige, gesellige Herdentiere, deren Körpersprache sich mitunter von heimischen Arten unterscheidet. Sie sind sehr neugierig und be‑­ kommen bei neuen Situationen buchstäblich einen langen Hals. Doch bleiben sie immer auf der Hut, erkennbar daran, dass sie in der Gruppe dicht beieinanderstehen. Gerade noch gedacht: Oh wie süß, die kommen alle her, klärt Manuela das Missverständnis der Alpakasprache schon auf: »Das ist die Angriffshal-

tung, im Ernstfall würden sie zur Verteidigung gemeinsam die Gefahr niederrennen, das überlebt nicht einmal ein ausgewachsener Rottweiler.« Klar, 20 gegen einen ist schon etwas fies. Aber gibt man ihnen keinen Grund zum Angriff, sind sie sogar ideale Therapietiere, vor allem für die Psyche. Ihre Ruhe wirkt sehr gut bei Burn-out, ADHS oder Autismus. »Selbst führen wir keine Therapien durch, denn das würde für uns eine weitere Ausbildung bedeuten, aber wir stellen die Tiere zur Verfügung«, erklärt die Siebenhirtner Landwirtschaftstochter. Die qualitative Zucht und Wollproduktion sind vielmehr ihr Feld. »Mit unserer Zucht wollen wir qualitativ nach oben, nicht quantitativ in die Breite«, betont Dominik. Dafür fahren sie sogar bis in die Schweiz zum Decken. Einfach ist das aber nicht, denn eine Alpakastute hat keinen Zyklus wie andere Säugetiere. Dafür muss sie schon verliebt sein und nur wenn die Funken sprühen, legt sie sich hin zur Begattung, der Eisprung findet währenddessen statt. Auch die Geburt wird vom Instinkt gesteuert. Alpakadamen gebären meist nur vormittags bei Schönwetter. Spannend, denn sollte es wochenlang regnen, dann erfolgt die Geburt halt


eben Wochen später. »Das hat die Natur so gerichtet«, erklärt Manuela, »denn Alpakas haben eine zu kurze Zunge, um ihre Fohlen trockenzulecken. Daher müssen sie bei Sonnenschein vormittags gebären, damit das Fohlen bis zum Abend trocken ist.« Wie gut, dass diese kleinen Kamele ein selbstreinigendes Fell haben. Dreck fällt einfach ab, denn sie haben nur sehr geringes Wollfett, Lanolin, weshalb Schmutz nicht kleben bleiben kann. Das macht Produkte aus Alpakawolle nicht nur praktisch, sondern auch für Allergiker geeignet. Die extrem leichten Bettdecken aus Alpakawolle müsse man nur in den Morgennebel hängen und ausschütteln. Das spürt man auch am Tier selbst, ein Alpaka ist unglaublich weich und so gar nicht fettig, sie haben nicht einmal einen besonders deutlichen Geruch. Zudem ist Alpakafaser ihrer seiner vielen Lufteinschlüsse teperaturausgleichend und damit beliebt bei Gelenkserkrankungen. Um diese von Natur aus guten Eigenschaften der Alpakafaser nicht zu korrumpieren, wird das Vlies ohne chemische Zusatzmittel gereinigt. Mit ihrer weichen, sehr dicken Wolle fühlen sich Alpakas in unserem Klima gerade noch wohl, obwohl ihnen heiße Sommer schon zusetzen. Dominik Wlcek und Manuela Mayer haben ihnen deshalb Ventilatoren in den Stall gebaut und achten darauf, dass sie vor dem Sommer geschoren werden. Wenn die Witterung feucht ist, ist der Tag vor der Schur übrigens der einzige, an dem die Tiere eingesperrt sind, denn sonst würde die Schere in der feuchten Wolle stecken bleiben. Für die Schur holen sie sich am liebsten einen Experten aus Neuseeland, denn der braucht nur wenige Minuten pro Tier, was ihnen viel Stress erspart. Das ist den beiden Jungzüchtern besonders wichtig, denn die Alpakas seien wie ihre Kinder, weshalb sie besonders heikel sind, wenn es um deren Wohl‑­ ergehen geht. Deshalb beschäftigen sie auch mehrere Tierärzte, denn jeder von ihnen ist auf etwas anderes spezialisiert. Das körperliche und seelische Wohlergehen der Wollknäuel stellen die beiden über alles andere. Da ist etwa eine Stute, die so perfekt gebaut und bewollt ist, dass Manuela und Dominik wissen, dass sie bei Shows gewinnen würde. Wenn sie denn nicht so sensibel wäre. »Den Stress tun wir ihr sicher nicht an, da verzichten wir auf den Preis«, sagt Manuela bestimmt. Und tatsächlich tut dieses leise Fiepsen, das diese kleine Stute macht, wenn sie Angst hat, sehr im Herzen weh. Im Allgemeinen sind Alpakas aber sehr widerstandsfähige Tiere, die außer Schur und Nägelschneiden nicht viel Pflege brauchen. Vitamin D und Selen muss

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Mag. Christian Schweifer, MBL

man ihnen zuführen, aber sonst haben sie außer einer großen Weide und ihrer Herde keine großen Ansprüche. Sie sind allerdings strenge Diabetiker und können Fruchtsäure nicht verwerten. Deshalb haben die beiden Siebenhirtener insgesamt 5 Schilder am Zaun, die darauf hinweisen, die Tiere keinesfalls mit Obst oder Gebäck zu füttern, »und doch gehe ich immer wieder und sammle altes Brot und Gebäck ein«. Denn die Tiere sind intelligent genug, um nicht zu fressen, was sie nicht verwerten können, sie sogar umbringen würde, manche Menschen sind nur leider nicht intelligent genug, um Hinweisschilder ernst zu nehmen. »Einmal kam ein Herr mit einem Käsestangerl zu den Alpakas. Wir haben ihn ertappt und ihm erklärt, dass er die Tiere nicht mit so etwas füttern dürfte. Da hat er uns nur angeschnauzt, dass er füttern dürfe, was er wolle«, erzählen die beiden immer noch fassungslos über solch eine Ignoranz.

Notarpartner öff. Notar Dr. Franz Schweifer & Partner Stadtplatz 32, 2136 Laa/Thaya

Das neue Erbrecht Mit 1. Jänner 2017 tritt das neue Erbrecht, die sogenannten neuen erbrechtlichen Bestimmungen des Erbrechtsänderungsgesetzes 2015, in Kraft. Bis jetzt galt das Erbrecht aus dem Jahre 1811, einer Zeit, in der es noch keine Lebensgemeinschaften, Patchworkfamilien oder gleichgeschlechtliche Partnerschaften gab. Die Novelle passt nun also das Erbrecht an die geänderte Familien- und Sozialsituation der Menschen an. Wesentliche Änderungen betreffen: Besserstellung von Ehegatten / Partner: Bei der gesetzlichen Erbfolge (ohne Testament) gehen Ehegatten / eingetragene Partner den Seitenverwandten (Geschwister etc.) vor. Neu ist auch ein außerordentliches Erbrecht des Lebensgefährten, wenn es sonst keine Verwandten gibt. Schutz vor Betrug: Neue Formvorschriften für Testamente erhöhen die Fälschungssicherheit. Die fremdhändige letztwillige Verfügung muss in Gegenwart von drei gleichzeitig anwesenden Zeugen eigenhändig unterschrieben und mit dem Zusatz versehen werden, dass die Urkunde den eigenen Letzten Willen enthält (Zeugen müssen identifizierbar sein). Pflegevermächtnis: Pflegende Angehörige haben einen Anspruch auf Abgeltung der Pflege des Verstorbenen. Anrechnung einer Schenkung: Kinder müssen sich eine Schenkung, die sie vom Verstorbenen zu Lebzeiten erhalten haben, auf den Erbteil anrechnen lassen. Die Bewertung erfolgt nunmehr zum Zeitpunkt der Schenkung und wird nach dem Verbraucherpreisindex bemessen. Klarheit bei Scheidung: Mit der Auflösung einer Ehe, eingetragenen Partnerschaft oder Lebensgemeinschaft werden auch letztwillige Verfügungen, die den bisherigen Ehegatten, eingetragenen Partner oder Lebensgefährten betreffen, aufgehoben. Änderung im Pflichtteilsrecht: Pflichtteilsberechtigt sind nur noch die Nachkommen sowie der Ehegatte oder eingetragene Partner des Verstorbenen. Der Anspruch auf einen Pflichtteil kann für einen gewissen Zeitraum gestundet werden. Enterbung: Die Enterbungsgründe wurden behutsam erweitert und die Möglichkeit einer Pflichtteilsminderung bei langer Kontaktlosigkeit eingeführt. Was diese Änderungen für Sie bedeuten und wie Sie darauf reagieren sollten, erfahren Sie bei Ihrer Notarin bzw. Ihrem Notar. Sie sind Ansprechpartner rund um Erbschaft, Schenkung und Übergabe. Und als Gerichtskommissär erfahren in allen erbrechtlichen Fragen. Gemeinsam mit Ihrer Notarin bzw. Ihrem Notar können Sie die Klarheit schaffen, die bei erbrechtlichen Fragen so wichtig ist.


Das junge Paar ist also ganz in die Sache mit den Alpakas hineingekippt. Derzeit sind sie noch emsig dabei, ihre Zucht aufzubauen und gehen dabei konsequent in Richtung Qualität. Dafür gibt es immerhin strenge Kriterien, so soll etwa ein Alpaka keine X-Beine haben, obwohl das aufgrund ihrer wolligen Beine so aussieht. Und das Vlies muss sehr fein und stark geriffelt sein, zu Fachdeutsch: einen starken Crimp haben. Manuela und Dominik haben einen Zuchthengst in den USA im Auge, aber wegen der Blauzungenkrankheit ist derzeit ein internationaler Import-Export-Stopp verhängt, der wohl so bald nicht aufgehoben werden wird. Hochwertige Zuchttiere sind ohnehin schwer zu bekommen, denn ­einerseits sind Alpakas weltweit seltene Tiere und andererseits kann so ein Neuweltkamelid aus guter Blutlinie immerhin zwischen 8.000 und 25.000 Euro und manchmal sogar weit darüber hinaus kosten, Hobbytiere bekommt man hingegen schon um 1.500 Euro. Die beiden Jüngzüchter hoffen, in wenigen Jahren ihren neuen, modernen Stall und den Shop für ihre Produkte aus Alpakawolle fertig zu haben, an dem sie gerade tüfteln. Bis dahin freuen sich die wolligen Langhälse auf viele kleine Menschen, die sie besuchen. Sie brauchen zum glücklich sein keine Futtermitbringsel, die sie als Lebewesen aus den hohen, kargen Anden ohnehin nicht vertragen. Wenn Hunde sie nicht lauthals ankläffen, so sind auch diese Vierbeiner ebenfalls willkommen und werden nicht niedergerannt. Und wenn man sich ruhig und freundlich verhält, wird man auch nicht angespuckt.


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toptropfen

aus dem Weinviertel

aufgespürtes + geschriebenes: viktoria antrey und alexander bernold

miju präsentiert ein weiteres mal absolute Top-Tropfen aus unserem wunderschönen Weinviertel. Die Redaktion durfte sich von jedem der hier gezeigten Premium-Weine überzeugen und gewährt ungeniert das Prädikat »absolut empfehlenswert«.

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as Weinviertel kann viel, trauen wir uns mal einfach zu behaupten. Zumindest puncto Wein. Bis jetzt haben wir mit den TopTropfen ja nach den kräftigen und komplexen Vertretern unseres namensgebenden Produktes gesucht. Wir finden aber, das wird der Vielfalt unserer Region nicht gerecht und nicht alle Tage kommt ein Festessen auf den Tisch. Wie gut, dass das Qualitätsniveau im Weinviertel so hoch ist, dass auch klassische Weine jede Gesellschaft zum Fest machen. Deshalb stellen wir erstmals zwei TopTropfen zum TopPreis vor. Ausgewählt, verkostet und beschrieben nach höchst subjektiven Kriterien, erlaubt sich die Redaktion, diese fünf Weine für absolut empfehlenswert zu befinden.

goldTipp Grüner Veltliner Alte Reben 2015 13 vol. %, trocken, Haindl-Erlacher Strohgelb mit etwas dunklerem Farbkern, in der Nase roter Apfel, weiche Exotik, deutliche Würze; im Mund kräftig wärmender Alkohol, vorne sehr würzig, Tabak und kräftiger Pfeffer, dann saftige Frucht, schließlich merkbare Würze am Gaumen, ein Wein mit anregender Säure und Biss, der sicherlich die seltene Gabe hat, auch neben deftiger Indischer Küche gute Figur zu machen. Dieser Grüne Veltliner drückt seinen Charakter des wärmeren Wolkersdorfer Terroirs sehr schön aus. Reifepotential! www.weingut-erlacher.at

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Toptropfen zum TopPreis

Anaconda 2013, 14 vol. %, trocken Niki Windisch, 15,00 EUR Mit Blaufränkisch hat sich der junge Winzer einen Namen gemacht, zurecht. Diese Cuvée aus Blaufränkisch, Zweigelt und Merlot zeigt dichtes Rubinrot mit zarter Aufhellung am Rand. Anfangs schüchtern, aber mit viel Luft umso redseliger: tiefdunkle Waldbeeren, Vanille-Röstaromen, etwas Leder; im Mund dunkle Frucht, salzig-mineralisch am Gaumen, leicht adstringierend, tabakig und pfeffrig hintennach, bleibt lange. Diese komplexe Cuvée ist vermutlich nichts für Anfänger, aber für Liebhaber des Bordeaux-Typs eine willkommene österreichische Alternative. www.weingut-windisch.at

Welschriesling brut, Assemblage 12 vol. %, Sektkellerei Madl, 14,80 EUR Das Gebiet im äußersten Norden des Weinviertels – Poysdorf, Drasenhofen, Schrattenberg – eignet sich ausgezeichnet für hochwertige Sektproduktion. Christian Madl verbindet das günstige Terroir mit viel Wissen und einer klaren Vision von Eleganz. Mit seinem feinen Bukett aus Zitrone und Limette, gepaart mit anregender Würze, eignet sich der Welschriesling brut hervorragend als Aperitif. Die 36 Monate auf der Hefe verleihen ihm harmonische, brotige Aromen, die eine schöne Balance aus Frische und Reife ergeben. www.madlsekt.at

Riesling 2015, 13 vol. %, trocken Schodl Weine, 6,00 EUR Ein junges Weingut, das mit Feinem aufstrebt, zeigt uns seinen fein-fuchtigen Riesling. Ganz typisch für das trockene, kühle Terroir Poysdorfs, glänzt dieses Exemplar mit feiner Eleganz, die mit dem kräftigen Alkohol beeindruckend umzugehen weiß. Helles Strohgelb verspricht zarten Charakter; feiner Weingartenpfirsich begrüßt in der Nase, dezente Frühlingsblüten; Steinfrucht umspielt mit anregender Säure, harmonisch mit feiner Extraktsüße, dezent salzig-mineralisch, trockenes Mouthfeeling und sehr gut eingebundener Alkohol. Ein eleganter Riesling von feinem Charakter, der nach Fisch oder Gnocchi verlangt. www.schodl-weine.at

Roter Muskateller 2015, 12,5 vol. %, trocken, Die Weinwurm’s, 7,50 EUR Georg Weinwurm hat sich den seltenen und den roten Sorten verschrieben. Was nicht heißt, dass die Weinwurm’s nicht auch exzellente Veltliner und Burgunder machen. Hier aber stellen wir den Roten Muskateller vor, weil eben selten. Strahlend hellgelb mit Grünreflexen, typische Muskatellernase, aber angenehm unaufdringlich; Rosen, Holunder, etwas Zitronenmelisse, vorne gewisse Fruchtsüße, blüten auch auf der Zunge, feinherb hintennach, anregende Säure. Ein harmonisch-anregendes Trinkvergnügen, das Lust auf Ziegenkäse macht. www.weinwurms.at.


Denk-mal D

enk-mal sozial lautet der Aufruf der LEADER Region Weinviertel Ost, der mehr Lebensqualität ins östliche Weinviertel bringen soll. Am 13. Mai 2016 wurde die Initiative gestartet. Seither hat nicht nur ein Umdenken begonnen, es wurden auch einige Projekte umgesetzt. Noch kann mitgemacht werden. Fakt ist, viele Menschen stoßen im alltäglichen Leben auf Barrieren. Doch da stellt sich die Frage: Was sind Barrieren, die ein gemeinsames Miteinander behindern und das Zusammenleben in einer Gemeinde oder einem Dorf stören? Viele denken hier sofort an Stufen, die durch Rampen adaptiert gehören, um sie für Rollstuhlfahrer überwindbar zu machen. Oder auch barrierefreies Wohnen ist vielen ein Begriff. Die Denkrichtung stimmt. Doch der Begriff der Barrierefreiheit ist viel umfassender, als so mancher hier denkt, und umspannt praktisch alle Lebensumstände. Mittlerweile gibt es ja für alles Normen. Selbst für Mann und Frau werden vielerorts Idealbilder geschaffen. Es gibt jedoch auch Menschen, die nicht der Norm entsprechen – eine Gesellschaft besteht immerhin aus vielen verschiedenen Menschen – äußere Merkmale, innere Überzeugung, körperliche oder psychische Beeinträchtigungen, unterschiedliche Herkunft und Sprache. Warum werden durch eingefahrene Denkmuster heute immer noch Menschen ausgegrenzt? Wo viele verschiedene Menschen aufeinandertreffen, lässt es sich doch eigentlich gut leben!? Barrieren abzubauen ist also eine weit größere Herausforderung, als man auf den ersten Blick vermuten würde. An diesem Punkt möchte die LEADER Region Weinviertel Ost ansetzen und gute Projekte unterstützen, die dieses Miteinander ermöglichen und Menschen in den Orten zusammenbringen. Also denken wir mal sozial … denn unsere Dörfer sollen doch zu keinen Denkmälern werden.

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l a i soz

Mehr Lebensqualität für alle

Von wegen nur für Rollstuhlfahrer Wir alle können von heute auf morgen temporär auf ungewohnte Barrieren stoßen. Zum Beispiel nach einer Verletzung oder einem Unfall. Mit einem Gipsbein und zwei Krücken sieht die Welt gleich ganz anders aus. Auch schwangere Frauen und Familien mit Kinderwägen erleben manchmal Einschränkungen und auch unser Briefträger freut sich, wenn er das heute besonders große Packerl nicht die Stiegen hinauftragen muss. Ebenso fakt ist, dass mit dem Alter vieles nicht gerade einfacher wird und die Barrieren vielerorts zunehmen. Unsere Lebenserwartung wächst kontinuierlich, derzeit liegt sie durchschnittlich bei einer Niederösterreicherin bereits bei 84 Jahren. Durch die natürlichen Begleiterscheinungen des Alters ist früher oder später jeder plötzlich mit Barrieren konfrontiert. Die Augen machen nicht mehr mit, die Hörleistung nimmt ab, Gelenkserkrankungen erschweren das Stiegensteigen und damit geht auch die körperliche Fitness langsam zurück, sodass letztlich auch ein langer Weg ohne Hindernisse zu einer unüberwindbaren Barriere werden kann. An dieser Stelle stellt sich dann die Frage: Wenn es jederzeit jeden treffen kann, warum fangen wir nicht endlich an, unsere Umgebung barrierefreier zu gestalten? Ein Beispiel aus Poysdorf zeigt, wie breit das Thema Barrieren angedacht werden kann: Hier gibt es durch das Pflegeheim einen großen Anteil an Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Der Direktor der Krankenpflegeschule Mistelbach, Johannes Rieder, der sich in Poysdorf überaus stark sozial engagiert, hat gemeinsam mit aktiven Mitbürgern einen Stammtisch für pflegende

Angehörige und für Pflegekräfte ins Leben gerufen. In vielen Alltagssituationen sind Pflegende auf sich alleine gestellt. Davon zu erzählen macht Menschen in ähnlichen Situationen Mut und gibt Kraft für die Zukunft. Der regelmäßige Austausch bringt Erleichterung und Verständnis für den Demenzkranken. Durch das LEADER Programm und die Unterstützung der LEADER Region Weinviertel Ost konnte dieses Projekt mit 75 Prozent der Projektkosten gefördert werden. Ein anderes Beispiel für förderwürdige Projektideen in der LEADER Region wären die Adaptierung von Bushaltestellen für die Bedürfnisse aller Menschen. Aber auch Zeitungen in Leichter Lesen zu übersetzen, wäre eine tolle Idee. Ziel muss es hier sein, mit einfacher Sprache Texte für jedermann verständlich zu machen. Denn häufig gehen Botschaften völlig an der gewollten Zielgruppe vorbei – wer sich seiner Zielgruppe bewusst ist, kann auch die Wahl der Sprache darauf ausrichten. Eine weitere Idee wäre ein Spazierweg, der speziell für die Bedürfnisse von älteren Menschen ausgelegt ist. Nur wenn es ausreichend passende Sitzgelegenheiten gibt und im Notfall auch Hilfe geholt werden kann, ist ein sicherer Spaziergang möglich. Das sind nur drei Ansätze, die im LEADER Programm förderwürdig wären, das LEADER-Team hilft dir gerne bei deiner konkreten Idee weiter. Interessierte sollten sich rasch melden. Anfang Februar ist Einreichschluss, dann werden die Fördermittel vergeben.

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Jetzt noch ein Projekt einreichen!

Vernetzungstreffen Migration & Integration

Die LEADER Region Weinviertel Ost will ausgewählte Beiträge, die auf Solidarität im eigenen Umfeld setzen, unterstützen. Förderfähig sind Aktivitäten, die das soziale Zusammen­leben unterstützen und das östliche Weinviertel noch lebenswerter machen. Einige Beispiele wurden hier vorgestellt. Reichen Sie bis spätestens Anfang Februar Ihre Projektidee ein! Nähere Informationen finden Sie auf der Website www.weinviertelost.at

Gewohntes und Vertrautes zu pflegen und zu suchen ist keineswegs falsch, alles andere kategorisch abzulehnen schon. Die Scheu – manchmal sogar Angst – vor dem Ungewohnten oder Unbekannten erzeugt Blockaden. Grüne Haare oder ein orientalisches Kopftuch irritieren – das der eigenen Oma interessanterweise nicht. Obwohl wir über manche Sichtweisen und Menschen zu wenig wissen, wollen wir sie einordnen. Schnell ist oft auch ein Vorurteil zur Hand. Und schon werden Menschen ausgegrenzt, die das gar nicht verdienen. Sozial gedacht ist, wenn man auch an andere denkt – oder besser, wenn man sich in sie hineindenkt. Wer die Sichtweise und Motive des Anderen versteht, wird keine Vorurteile und Ängste entwickeln. Es hilft eigentlich nur eins: Den Kontakt und das Gespräch suchen! Auch dazu gibt es bereits Projekte in der LEADER Region Weinviertel Ost. Ein Musterbeispiel für ein gelungenes aufeinander Zugehen kommt aus Oberschoderlee. Birgit und Peter Kainz haben gemeinsam mit Michael Fanizadeh Flüchtlinge zu Gästen und Einheimische zu Gastgebern gemacht. Gemeinsame Gruppenbilder schafften im Sommer 2016 Gelegenheit, einander zu begegnen. Die Fotos lassen den Blick auf die Menschen zu – die Anonymität und einige damit verbundene Ängste beginnen der Vertrautheit zu weichen. Für den zweiten Schritt sorgte ein Kennenlern-Fest. Hier wurden nicht nur die ausgearbeiteten Fotos an die Beteiligten übergeben, hier wurde auch gemeinsam gekocht, gegessen, getrunken, musiziert und getanzt. Und gesprochen!

Akteure mit Projektideen, die eventuell gefördert werden sollen, unbedingt vorher im LEADER Büro melden!

Ein anderes Beispiel hat die LEADER Region selbst ins Leben gerufen, Vortragsabende zu Themen rund um Flucht und Asyl. So können Gemeinden seriöse Information und Diskussion statt Mythen und Halbwahrheiten in ihren Ort holen. Denn Zu- und Abwanderung kennt praktisch jede Gemeinde. Neben Geburten und Sterbefällen entscheidet das Verhältnis aus Zu- und Abwanderung, ob eine Gemeinde wächst oder schrumpft. Zuwanderer – wenn Landesgrenzen überwunden werden, spricht man von Migranten – bringen Fähigkeiten und Fertigkeiten mit. Es gilt herauszufinden, welche. Manche mögen ungewohnt sein, doch was spricht dagegen, das Eine oder Andere für das Gemeindeleben nutzbar zu machen? Ein neues Angebot im bislang leer stehenden Geschäftslokal, Verstärkung für den Chor, handwerkliches Geschick oder ein einzig­ artiges Kochrezept? Vieles ist möglich. Wenn Menschen zu einer bestehenden Gesellschaft hinzukommen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben, spricht man von Integration. Um sich integrieren zu können, muss man das freilich wollen und auch etwas dafür tun. Es braucht aber auch die Bereitschaft der Gesellschaft vor Ort, jemand Neuen aufzunehmen und sie oder ihn teilhaben zu lassen. Das gilt beim Fußballverein ebenso wie in der Nachbarschaft oder auf Gemeindeebene. Haben Sie eine Idee, welches lokale Projekt hier helfen könnte und noch Unterstützung braucht? Dann melden Sie sich am besten heute noch im LEADER Büro. Kontakt: www.weinviertelost.at

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Die größten Barrieren sind im Kopf

Termin: Dienstag, 17. 1. 2017, 18.30 Uhr MAMUZ Mistelbach, Waldstr. 44-46, 2130 Mistelbach


Dem Risiko seine

Perlen

geschriebenes: viktoria Antrey | fotografiertes: Alexander Bernold

Die 1990er, die Weinwirtschaft rappelt sich nach dem Weinskandal langsam wieder auf, österreichischer Qualitätswein muss sich erst wieder seinen guten Ruf erarbeiten und Qualitätssekt vom Winzer ist überhaupt kein Thema, während sich im kleinen, unbekannten Stützenhofen ein noch kleineres und unbekannteres Weingut zum Sektgut deklariert. Die 2010er, die Weinwirtschaft boomt, österreichischer Qualitätssekt vom Winzer ist en vogue und das nunmehr bekannte Sektgut im äußersten Norden Österreichs mischt ganz vorne mit, stellt sogar die Bundesweinkönigin. Das Risiko trägt Perlen.

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msig zeichnet Familie Hugl an den neuen Plänen für ihre Weinviertler Sektmanufaktur. Immerhin platzt die Kellerei aus allen Nähten. Viermal im Jahr wird degorgiert, die eigenen Flaschen und die aus der Lohnversektung, all das braucht mehr Platz. Ab nächstes Jahr soll der große Umbau dann vonstattengehen. Dabei hat das kleine Weingut in Stützenhofen bei Drasenhofen in einer Zeit begonnen, in der sich österreichischer Qualitätswein in der Bouteille nach dem Weinskandal erst wieder behaupten musste und vom Qualitätssekt in Eigenvermarktung noch fast keine Rede war. »Für meinen Vater war das eine Risikoentscheidung, denn die Leute kannten damals Sekt eigentlich nur von den großen Herstellern wie Schlumberger«, erzählt die Jungwinzerin Christina Hugl. Als Georg Hugl den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern übernommen hat, hatte er schon Erfahrung in der größten Sektkellerei Österreichs gesammelt. Für ihn war klar, dass er auf Weinbau umstrukturieren will. Dabei folgten die ersten Experimente mit eigenem Sekt. Da aber für Sekt besondere Maschinen benötigt werden und ein anderes Gewerbe angemeldet werden muss, musste sich der damals junge Familienvater entscheiden und wählte den steinigeren Weg. Dass das Risiko Perlen trägt, sieht man der Weinviertler Sekt‑­ manufaktur dieser Tage bereits von außen an. Immerhin weht es riesengroß rot-weiß-rot vor ihrer Tür. Die Fahne ist nicht etwa dem Patriotismus geschuldet, sondern dem Umstand, dass Tochter Christina noch bis August 2017 das Amt der Bundesweinkönigin bekleidet. Christina I. heißt sie, wenn sie in Amt und Würden für die Sache Wein unterwegs ist. Dann nimmt sie im Dirndl mit

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gekröntem Haupt etliche Termine im In- und Ausland auf sich. Christinas Tag beginnt um 6 Uhr früh mit einem Spaziergang mit Lupa und Carli, den beiden Hunden, für die einfach immer Zeit sein muss. Dann geht es in die Arbeit nach Korneuburg, wo die junge Stützenhofenerin noch 30 Stunden in einem Büro arbeitet. Nach Dienstschluss tauscht sie Blazer gegen Dirndl und fährt zu Verkostungen und anderen königlichen Terminen, die auch bis Mitternacht dauern können. »Wenn mal kein Termin ist, gehe ich am Nachmittag eine große Runde mit den Hunden«, schwärmt Christina, »da kanns schon mal passieren, dass ich zur Mutter sag, ich geh nur kurz, und bin dann aber gleich zwei Stunden weg.« Dann geht sie eine Strecke, wo es einfach nur still ist, ihr niemand begegnet, wo sie alleine mit ihren Hunden zur Ruhe kommen kann. Den Freund sieht sie oft tagelang nicht, der wohnt in Krems und hat oft selbst Abendtermine. Aber das hält die Liebe wohl frisch. Wenn Christina I. ihre Krone übergibt, wird schließlich einmal drei Wochen Urlaub gemacht, um Kraft zu


tanken für die vielen Ideen, die sie auf dem Weingut umsetzen möchte. Derzeit hat sie als Bundesweinkönigin noch zu viele Termine, vor allem im November ist Hochsaison wegen der Weintaufen. Anfangs war ihr nämlich das Ausmaß dieses Amtes nicht bewusst, denn es sind bis zu 180 Veranstaltungen pro Jahr, die auf königlichen Besuch hoffen. »Man hat eine gewisse Vorstellung, aber die wurde um das 10-Fache übertroffen«, sagt Christina. So unverhofft sie sich um dieses Amt beworben hat, so unromantisch fiel die Auswahl aus. »Als ich von meinem Job in Holland zurückgekommen bin, hat mein Bruder mich gefragt, ob ich mich nicht bewerben möchte«, erzählt Christina, »da habe ich mir gedacht, ich habe ja nichts zu verlieren und habe mich halt einfach beworben.« 100 Fragen zum österreichischen Wein waren dann zu beantworten und schließlich musste sie noch eine Prüfungsrede halten. Für die ausgebildete Sommelière und Sparklingwine-Sommelière ein Klacks, immerhin hat sie ja auch 4 Jahre in Holland als Assistant Sommelière gearbeitet und ist daher bestens mit der gastronomischen Seite des Weins vertraut. Allerdings fehlt ihr ein wenig das technische Wissen,


weshalb Christina mit einer önologischen Ausbildung liebäugelt: »Aber das ist noch nicht fix. Was ich weiß, ist dass ich im Betrieb bleiben und die Weinviertler Sektmanufaktur weiter ausbauen möchte.« Das war auch nicht immer so klar, tatsächlich wollte die Stützenhofenerin nie am elterlichen Weingut bleiben. Erst als sie aus Holland zurückkam, hat ihr Vater, Georg Hugl, sie gefragt, ob sie ihm ein bisschen mit Werbung, Marketing und Verkauf helfen möchte. Dadurch ist sie hineingewachsen in den Betrieb: »Wenn du mal das Aussehen eines Betriebes so mitgetragen hast, wie die Gestaltung des Logos, der Homepage und so weiter, dann bist du eigentlich eh schon mitten drin«, schwärmt Christina Hugl jetzt. Außerdem wirkt sie hier in der bezaubernden Szenerie von zwischen Hügeln eingebetteten Weingärten in Begleitung ihrer Hunde entspannt und glücklich. Wenn dann auch noch das Produkt gefällt, für das man arbeitet, kann der Job ja nicht schöner sein. Besonders stolz ist die passionierte Weißweintrinkerin nämlich auf den Classic Reserve 2005: »Der hat für mich alles, was ein Sekt haben muss, schöne Säure, Tiefgang und Struktur, eine gewisse Kraft und nach 10 Jahren Reife perfekt abgerundet.«


Silvestergala Livemusik mit Tanz – Uno Duo Galabuffet Feuerwerk im Weingarten Sekt zum Anstoßen Mitternachtssnack

Meditationen/Rituale

am 31. Dezember und 1. Jänner

Neujahrsbrunch 11 – 15 Uhr

Restaurant Gaudium Vini im Hotel Veltlin • Am Golfplatz 9 • 2170 Poysdorf • T: 02552 20606 • E: info@hotelveltlin.at • www.hotelveltlin.at


Erdbewegung Und schließlich gibt es ja noch viel für die Jungwinzerin zu tun in der Weinviertler Sektmanufaktur. Dass ihr Vater sich auf die Produktion hochwertiger Perlen versteht, hat er spätestens mit der Aufnahme des Classic Brut 2011 in den Salon, Österreichs härteste Weinbewertung, bewiesen. Nun gilt es aber, in den Köpfen der Konsumenten den Sekt weg vom Anlassgetränk hin zum Speisenbegleiter und Genussmittel für alle Tage zu bekommen. Der Weinviertler Sektmanufaktur als einer der ersten Produzenten des Winzersektes in Österreich kommt dabei eine tragende Rolle zu und Christina Hugl wird dafür ihre geknüpften Bande aus ihrer Zeit als Bundesweinkönigin einsetzen. Immerhin ist der Genuss von Qualitätssekt nach der traditionellen Methode viel zu köstlich, um diesen nur an wenigen Tagen im Jahr zu erleben.

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Die Einstiegsdroge auf Tonträgern geschriebenes: josef schick | fotografiertes: shutterstock

Zuletzt ging es in dieser Kolumne um die Musik als Einstiegsdroge in kreatives Arbeiten. Fakt ist: Die aktive Auseinandersetzung mit Musik pflegt unterschiedliche Fähigkeiten; motorische ebenso wie soziale, kreative und logische. Musik ist die Abfolge von Schwingungen – von Schallwellen also – von ihren Teilungsverhältnissen und Ober- und Untertönen. Angewandte Mathematik und Physik. So weit so gut.

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indestens genauso spannend ist die Frage nach ihrer Vergänglichkeit. Jedes Konzert ist ein einmaliges, nicht wiederholbares Ereignis. Das betrifft das Flair und die Emotionalität, also das individuelle Erleben des Besuchers und der Besucherin. Es betrifft aber auch die Musik selber. Kein Konzert, egal aus welchem Genre, kann exakt wiederholt werden. Man kann ein Musikstück ebenso wenig nochmals hören, wie man zweimal in denselben Fluss steigen kann.

Das hat weitreichende Folgen. Niemand weiß, wie die größten Helden der sogenannten E-Musik (ernste Musik) – von Bach über Haydn, Mozart und Beethoven bis Schubert und viele anderen – wirklich geklungen haben; wie sie ihre eigenen Kompositionen interpretiert haben. Es gibt keine klare und direkte Möglichkeit, um das nachzuvollziehen. Uns steht lediglich das unpräzise Instrument der Notenschrift zur Verfügung. Aus ihr kann man zwar die Tonhöhen und die Harmonien herauslesen, das Tempo und den Charakter jedoch nur sehr vage.

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t n e v d A e g a t s f u Verka

Erst mit der Erfindung der Tonträger vor rund 140 Jahren und vor allem ihrem verbreiteten Einsatz im 20. Jahrhundert in Form von Schellacks, und später vor allem Schallplatten aus Vinyl, konnte das flüchtige Medium Musik festgehalten und wieder erlebbar gemacht werden. Tonträger haben es möglich gemacht, Konzerterlebnisse zu wiederholen. Aufnahmen, und besonderes Live-Aufnahmen, sind Zeitfenster. Sie erlauben es uns, unsere Lieblingsinterpreten immer wieder und so oft wir wollen dabei zu belauschen, wie sie zu einem bestimmten Zeitpunkt Musik gemacht haben. Wer, um ein aktuelles Beispiel zu nennen, Like a rolling Stone von der 1965er Platte Highway 61 revisited auflegt, der hört den damals 25 jährigen Bob Dylan. Er oder sie wird das heute ebenso machen wie unsre Nachfahren in hunderten von Jahren. Aber wie der 25jährige Mozart geklungen hat, werden wir nie wissen.

Wein, Sekt, Säfte, Geschenksideen,...

Do 01.12. 14-19h

Fr 16.12. 14-19h

Do 08.12. 14-19h

Sa 17.12. 10-18h

Fr. 09.12. 14-19h

Do 22.12. 14-19h

Sa 10.12. 10-18h

Fr 23.12. 14-19h

Do 15.12. 14-19h Hofladen geöffnet Donnerstag 14 - 19 Uhr

Weingut Späth Poysdorferstraße 121 2143 Großkrut +43 664 401 97 58 +43 2556 200 68 info@weingut-spaeth.at www.weingut-spaeth.at


Genuss ist irgendwie immer eine Geduldsprobe. Schnell geht gar nichts, was gut ist. Schon gar nicht beim Wein. Oder? Jungweine sind schnell in der Flasche und genau so schnell in unseren Gläsern, immerhin warten wir ja schon so ungeduldig auf den neuen Jahrgang, dass manch einem im September schon der alte Jahrgang nicht mehr freut. Die Österreicher sind ungeduldig.

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geschriebenes: viktoria Antrey | fotografiertes: Alexander Bernold

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Tatsächlich musste ich selbst miterleben, dass jemand vor meinen Augen einen 4 Jahre jungen Riesling in den Gully beförderte, nur weil er schon etwas Petrol ent­wickelte. Dabei gelten große Rieslinge erst mit 5 Jahren als interessant, eben wegen ihres petrolartigen Aromas. Aber das dürfte Otto Normal-Österreicher nicht mehr gefallen oder vielleicht nicht mehr verstehen. Wir Österreicher haben jedenfalls den geradlinigen, frischen Jungwein zur Kultur erhoben. Im November jagt eine Weintaufe die andere, die Steirer verkaufen ihren geschützten Junker wie die warmen Semmeln und freilich ist es eine typisch österreichische Delikatesse, fruchtbetonten Jungwein

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hr Österreicher trinkt ja schon den Wein, bevor er überhaupt noch einer ist«, sagte einmal ein amerikanischer Weinakademiker und Journalist, frei übersetzt, zu mir. Gemeint hat er unseren geliebten Sturm, der in Österreich und Teilen Süddeutschlands eine einzigartige Spezialität ist. Wirklich einzigartig, denn außerhalb unseres kleinen Kulturkreiserls würde wohl niemand auf die Idee kommen, ein halbfertiges Produkt zu verzehren, ein Zwischenprodukt der Weinbereitung als Leckerei zu ersehnen. Die Meinung ist geteilt, ja geht sogar ins Gehässige. Kindsmörder hat man die Österreicher schon genannt, mit ihrem Drang, Weine so schnell wie möglich zu trinken.

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gemeinsam mit herrlich duftendem, frischem Nussbrot zu genießen. Dabei sind Jungweine aber einfach, geradlinig, oft noch eckig und kantig und passen eigentlich gar nicht in die kühle Jahreszeit, in der eher nach Wärmendem denn Erfrischendem dürstet. Für die Begleitung der schweren Herbst- und Winterküche eignen sie sich ebenso wenig wie für die Lagerung bis zum nächsten Frühjahr. Aber das wäre auch ein Widerspruch in sich. Er ist eben nur für den Moment gemacht, wo niemand mehr den neuen Jahrgang erwarten kann, vermutlich der Ungeduld geschuldet.

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»Ihr Österreicher trinkt ja schon den Wein, bevor er überhaupt noch einer ist.«

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Jungweine sind aber auch aus einer ganz rationalen Überlegung heraus eine sympathische Sache. Der Konsument erwartet sich Weine, die er gleich nach dem Einkauf genießen kann. Nicht viele haben den Platz in ihren Wohnungen, Flaschen über Jahre zu lagern, bis sie perfekte Trinkreife entwickelt haben. Dem Hersteller wiederum kommt es teuer, Zigtausende von Flaschen jahrelang zu lagern, denn einerseits kostet so ein Lager echtes Geld und zweitens hat er jede Menge gebundenes Kapital in seinem Keller herumliegen, mit dem er nicht wirtschaften kann. Aus unternehmerischer Sicht gibt es nichts Besseres, als die Produktionsdauer kurz zu halten und sofort nach Fertigstellung zu verkaufen. So gesehen, ist der Jungwein die Antwort auf die Ungeduld der Österreicher und die unternehmerische Bodenständigkeit der Winzer.

Brrrr! So technisch über Wein zu sprechen ist keine schöne Sache. Es muss doch einen anderen Grund für den Hype um den Jungwein geben. Vielleicht tatsächlich sein Geschmack? Hat der durchschnittliche österreichische Weintrinker ein Faible für geradlinige, unkomplizierte Weine? Braucht er Frische, auch wenn das Wetter frisch genug ist? Womöglich. Es ist jedenfalls feste Glaubenssache, auch aufseiten des Herstellers. Denn nicht jeder Winzer macht Jungweine. Wo es zum Unternehmensleitbild nicht passt, wird auf diesen Markt verzichtet. Und nicht jeder Konsument mag die Grashüpfer unter den Weinen, manch einer hat eben noch Respekt vor dem Alter. Woher auch immer die österreichische Kultur für junge Weine kommt, sie ist jedenfalls fest in unserer Gesellschaft verankert.

Ob man sie nun mag oder nicht, die Neugier auf die ersten Weine des neuesten Jahrganges ist da und gehört hierzulande einfach dazu. Auch wenn mir zum Martinigansl ein würziger Rotwein lieber ist, als Aperitif hat so ein knackiger Frischmacher durchaus seine Berechtigung. Und wenn ich dazu Nussbrot mit Salzbutter bekomme, sag ich sicher nicht nein. Solange nur genug Wein übrig bleibt, der reifen kann und darf, bin ich nicht enttäuscht, dass so viel gutes Traubenmaterial für Jungwein herhalten muss, wird er doch als solches produziert. Nur einen klassischen Riesling, der es versteht, wunderbar zu altern, bitte nicht mehr zu kanalisieren. Weine, die fürs Reifen gemacht sind, haben es verdient, sich in Geduld zu üben.

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Gestrichen, nicht gerührt geschriebenes: viktoria Antrey | fotografiertes: Alexander Bernold

Obwohl der reine Klang einer Violine oder eines tiefgründigen Cellos den einen oder anderen sehr wohl zu rühren vermag, nehmen wir uns viel zu selten die Zeit, uns diesen wohltuenden Klängen hinzugeben. Mit den Weinviertler Philharmonikern bietet sich jedenfalls die Gelegenheit vor der Haustür.

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elten finden wir in unserem Alltag noch die Zeit für Genuss. Gemeint ist jetzt nicht das Essen, ausnahmsweise. Nein, alle unsere Sinne können und wollen genießen. Doch genau so schnell und oft achtlos, wie wir essen, so schnell und leider oft achtlos hören wir beispielsweise auch. Hand aufs Herz – oder aufs Ohr – wer kann sich schon erinnern, wann er sich zuletzt einem Musikstück ganz und gar lauschend hingegeben hätte und das minuten- oder gar stundenlang? Dabei gibt es gleich ums Eck eine große Gruppe begabter Musiker, die nur das eine von uns wollen: horchen, genießen und vielleicht sogar mit ihnen zu feiern.

Amateurmusiker sind die meisten zwar, aber nicht weniger beherzt bei der Sache. Denn immerhin nehmen sie in ihrer Freizeit unzählige Kilometer für Proben und Konzerte auf sich. Hauptsächlich sind sie Streicher aus dem gesamten Bezirk Mistelbach und vereinzelten Gemeinden knapp daneben. Manchmal holen sie sich aber gerne Unterstützung bei den Bläsern. Die Rede ist von den Weinviertler Philharmonikern, die sich mit einem Augenzwinkern diesen Namen bei ihrem Wiener Vis-á-vis ausgeliehen haben. Bereits seit 10 Jahren streicht das Sinfonieorchester alias Weinviertler Philharmoniker Balsam in die Ohren und auf die Seele. Insgesamt ist die Gruppe um das Ehepaar Bentz allerdings seit 16 Jahren aktiv. Mit ihren Adventkonzerten in Paasdorf oder dem ersten Ostermontagkonzert im Stadtsaal Mistelbach unter dem Titel Klassik in Mistelbach nächstes Jahr wollen sie uns glücklich machen. Die nächste Gelegenheit für streichzartes Vergnügen ist das Silvesterkonzert in Ernstbrunn, wobei Modernes und Filmmusik für helle Gemüter sorgen soll. Aber gerade zu Silvester sind Wiener Musik und Stücke der Comedian Harmonists besonders beliebt. Spielen die Weinviertler Philharmoniker nicht in der Heimat, so sind sie oft in Hodonin anzutreffen, denn ihre Kooperation mit einem tschechischen Orchester macht interessante Austauschkonzerte hüben und drüben möglich.



»Es ist schwer, das Bewusstsein für Streicher wieder zu schaffen, obwohl es vor nicht allzu langer Zeit keinen Kirtag ohne Geige gab.«

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Mitwirkenden des Orchesters ist es ein Initiatoren und Organisatoren der WeinviertHobby, für die Bentzens als Berufsmusiler Philharmoniker sind die beiden Berufsgeiker ist es viel Organisation und Verkauf. ger Svea Juckum-Bentz und ihr Ehemann »Wir wollten den Musikern, die hauptRoland Bentz. Svea stammt aus Estland sächlich über die Musikschulen im Bezirk und trägt ihre Wurzeln in Musikprojekte zu uns kommen, eine Vision bieten, auf wie Livonia, mit dem sie jahrtausendealte die hingearbeitet werden kann«, erklärt estnische Runenlieder modern interpretiert. Roland Bentz. Eines ihrer Mitglieder ist Vor etwa 20 Jahren hat es sie aus dem die 22-jährige Theresa. Sie kann von dieser Norden nach Österreich verschlagen, wo Motivation, die von dem Ehepaar Bentz sie in einigen Orchestern gespielt hat. Vor ausgeht, wohl ein Lied singen. Bereits nach allem die mittelalterliche Musik hat es ihr ihrer ersten Geigenstunde mit sechs Jahren angetan. Nur bei den Philharmonikern kam war sie so begeistert, dass sie sofort in die mittelalterliche Fidel unter den Händen einer Gruppe spielen wollte. Jetzt ist es ein Sveas noch nicht zum Einsatz. Dafür sorgt aber Herr Liu, der Kinobesitzer aus Mistelbach, ganzes Orchester. Diese Begeisterung bei den Orchestermusikern ist wichtig, zumal wie er eher bekannt ist, mit seinen gelefür die Proben viel Freizeit und noch mehr gentlichen Soli auf der Erhu, der chinesiKilometer zu opfern sind. Geprobt wird schen Geige, für einen Hauch Extravaganz. immer sonntags in Wilfersdorf, Auftritte sind meist in Staatz, Paasdorf, Ernstbrunn Roland Bentz ist ebenfalls Berufsgeiger, oder Mistelbach. hat am Salzburger Mozarteum Violine studiert. Außerhalb der Weinviertler PhilharNur das Organisieren und Verkaufen, sind moniker fühlt sich der vielseitige Geiger im die einzigen Wermutstropfen für Roland Jazz zu Hause, was er mit seinem Projekt Bentz, denn freiberuflicher Musiker zu KK-Strings auslebt. Gemeinsam unterrichsein ist beinharter Verkaufsjob: »Ein sehr ten sie in den Musikschulen Staatz und gegensätzlicher Beruf, die Kreativität und Hohenau. Komposition und Improvisation den Verkauf zu vereinen.« Zielgruppen sind außerdem Rolands Steckenpferde. müssen schließlich für ein Orchester »Es ist selten, dass jemand Orchester, Jazz genauso gefunden werden, wie für die und improvisierte Musik vereint, wie Roneueste Generation der Mobiltelefone, nur, land«, sagt Svea. Unterstrichen wird dass es bei der klassischen Musik nicht die Roland Bentz’ Händchen für die ImproviMassen sind. »Klar gibt es Momente, wo sation auf der Geige durch eine Auszeichman sich wünscht, etwas anderes gemacht nung des Bundeskanzleramtes für improvizu haben. Aber das geht wohl jedem so«, sierte Musik. meint Roland Bentz. Einfach ist es für die beiden Berufsgeiger auch deshalb nicht, Lieblingskomponisten haben die beiden weil die Weinviertler Unterhaltungsmusik aber keinen, sie wollen viel lieber verschiefür viele aus Blasmusik besteht. »Es ist dene Sachen ausprobieren. Das war einer schwer, das Bewusstsein für Streicher wieder Gründungsgedanken, der hinter den der zu schaffen, obwohl es vor nicht allzu Weinviertler Philharmonikern steht. Für die

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langer Zeit keinen Kirtag ohne Geige gab«, wird nach Rolands Schilderung klar, dass sein Job ein gewisses Maß an Lobbying bedeutet. Heute habe ein Streicher eher akademischen Touch und Bläser gelten als Unterhalter. Diese Einstellung würde von der Lokalpolitik und den Kulturverantwortlichen getragen. Dabei lässt uns die Erinnerung an die berühmten Schrammeln oder die Rolle des jungen Mozarts als Unterhaltungsmusiker dem engagierten Geiger aus Ernstbrunn recht geben. Die typische Unterhaltungsmusik hatte tatsächlich einst Saiten. »Mittlerweile haben sogar die Musiker selbst diese Charakterrollen übernommen. Bläser sitzen nach der Probe noch stundenlang zusammen und sind gesellig, während Streicher nach der Probe äußerst konzentriert nach Hause gehen«, führt Svea aus. »Außer Roland, der ist immer der Letzte, der heimgeht.« Denn immerhin muss er ja mit gutem Beispiel vorangehen, will Bentz die Geselligkeit ins Orchester zurückbringen, könnte man unterstellen. Keineswegs mag man im Hause Bentz die Musikkultur im Weinviertel auf nur einer Seite wissen, Abgrenzung ist nicht das Ziel. Vielmehr wollen die beiden die Vielfalt in die Weinviertler Festkultur zurückbringen. Die Weinviertler Philharmoniker sind ein Schritt in diese Richtung, der Weg wird aber noch lang sein.

Wer weiß, vielleicht wird es eines Tages wieder üblich sein, auf den Tanzböden unserer Kirtäge einen Linkswalzer hinzulegen, der gestrichen fein vom Ohr ins Tanzbein geht, abgelöst von einer Polka, die geblasen wuchtig den Schwung in den Waden aufrechterhält?


Woaz und bussln, Federn und turteln geschriebenes: Ingrid Fröschl-wendt | fotografiertes: Topothek Wolkersdorf

Als die Winter lang und kalt und die Fernseher noch gar nicht erfunden waren, fanden sich die jungen Leute auf dem Dorf andere Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. Arbeit war dann ein geselliges Vergnügen. Das heute viel Gepriesene der Dorfgemeinschaft war das Zusammenhelfen, wie bei den klassischen Herbstarbeiten Woaz‑ auslesn und Federnschleißn.

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er Woaz, das ist der Kukuruz, auf Bauernhöfen ein wichtiges Hühnerfutter oder, geschrotet, Mastfutter für Schweine. Um ihn über den Winter zu bringen, musste er aus den Blättern geschält werden, damit er trocknen konnte. Dazu ging man im Herbst durch den Woaz-Ocka und brach von den hohen Maishalmen die Kukuruzkolben aus. Die schüttete man zu Hause auf die Tenne des Stadels. Aber dann begann erst die eigentliche Handarbeit: das Woazauslesn. Dazu traf man sich im Herbst abends nach der Arbeit im Stall und dem Müllitrogn, das Tragen der Milchkannen zur genossenschaftlichen Milchkammer, auf der Tenne und setzte sich im Kreis um den Kolbenberg. Einer nach dem anderen wurden die Kolben von den Deckblättern befreit. Hatte der Hof eine Woazkraxn, eine gut durchlüf‑­ tete, schmale, aber hohe Holzständerkonstruktion, in der der Mais trocknen konnte, so wurden die Kolben ganz ausgezogen. Gab es diesen Trocknungssilo nicht, mussten zwei Deckblätter über den sonst freigeschälten Kolben hochgezogen und oben verknotet werden, um eine Schlaufe zu bilden. Durch diese Schlaufen wurden dann lange Stangen geschoben und der Kukuruz luftig zum Trocknen aufgehängt. Das war eine langwierige Arbeit. Aber glaubt nicht, dass man sich davor gedrückt hatte, ganz im Gegenteil. Das Woazauslesn wurde zum gesellschaftlichen Ereignis. Denn während die Hände fleißig werkten, hatte der Mund Zeit zum schnattern und so saß man Seite an Seite und kaute genüsslich den Dorfklatsch wieder und wieder. Dann wurde gesungen, was gerade einfiel: Volkslieder oder Schlager aus dem Radio. Und vielleicht auch geflirtet, denn das war eine der seltenen

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Gelegenheiten, auf das andere Geschlecht zu treffen, und so mancher Bursch, der zum Woazauslesn geladen war, lugte zuerst vorsichtig durch die Spalten des Holzstadls, ob sich die Arbeit wegen der anwesenden Mädchen lohnte. Denn es gab einen festen Brauch beim Auslesen: Fanden sich statt goldgelber einmal rote Körner auf dem Kolben, so war es dem Finder erlaubt, die oder den Nebensitzende(n) abzubusseln. Darum war es wichtig, sich zeitgerecht den richtigen Nachbarn zu suchen. Um diesem Zufall des roten Kolbens nachzuhelfen, schmuggelten die Jungen daher gerne rote Körner in das Saatgut für das nächste Jahr. Zum Abschluss, so gegen zehn Uhr abends, wurden die fleißigen Helfer bedankt und mit Kuchen, Tee und Wein gespeist. War noch ein Haufen Mais übrig, kam man am nächsten Tag wieder hier zusammen und bald darauf in einem anderen Stadel. Nach Weihnachten, im Jänner, wenn es für Arbeiten im Freien oder im Stadel längst zu kalt geworden war, traf man sich in der Küche zum Federnschleißn. Die Gänse- und Entenfedern dienten als Fülle für Polster und Tuchenten der Aussteuer für Mädchen, wenn sie einst heirateten. Geschlissen wurde daher stets nur in den Häusern mit Töchtern. Dabei musste man früh beginnen, denn bis vier Polster und zwei Tuchenten gut mit Daunen gestopft waren, dauerte es einige Winter. Noch dazu wurden besonders die Tuchenten

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ordentlich gefüllt, sollte doch mit deren Federn dereinst auch die Tuchent für das Gitterbettchen befüllt werden. Also züchtete eine Mutter von Töchtern brav viele Jahre lang Gänse, wobei die Eier der Gänse stets den Hühnern untergelegt wurden, um die Gänse zum weiteren Eierlegen anzuhalten und so eine ordentliche Schar an Jungtieren zu erhalten. Watschelte dann eine Schar aufgeplustertes Federvieh durch den Hof, wurden die Gänse zur Zeit der Mauser auch bei lebendigem Leibe gerupft, um möglichst viele Federn zu erhalten. Im Winter wurde die junge Schar dann geschlachtet, die Federn fürs Schleißn gesammelt und die Gänse selbst verkauft. Das Geld dafür wurde für die Aussteuer der Tochter gespart. Doch mit den Federn im Rohzustand hätte man keine Freude gehabt, zu sehr hätte der Federkiel gestochen und gezwickt. Darum müssen sie geschlissen werden, das heißt man zog mit spitzen Fingern die feinen Federdaunen von der Spitze abwärts vom Kiel, erst links, dann rechts.

die Kühe gemolken. Darauf freuten sich die Mädchen, denn nach dem Müllitragen trafen die ihre Freundinnen. Das war ein Schnattern und Gackern und Singen. Die Burschen wussten ebenfalls bereits, in welcher Familie gearbeitet wurde. Sie trafen sich vorm Haus und machten an den Fenstern allerhand Faxen. Aber hereingebeten und bewirtet wurden sie erst, wenn der weiche Flaum sicher weggepackt war. Dann wurde es mit lustigen Gesellschafts- und Ratespielen schnell vergnüglich. Allerdings konnte es passieren, dass die Burschen die in Säcken gesammelten Federkiele fanden und heimlich mitnahmen. Damit wurde dann ein Federnsteig gezogen, der den heimlichen Weg eines noch unentdeckten Liebespaares zeigen sollte. So ging das einige Tage im Haus vor sich, bis der gesamte Vorrat an Federn verarbeitet war. Zum Abschluss wurden alle Helfer mit einer kräftigen Mahlzeit, dem Federhahn, belohnt.

Ei, das war ein feines Schweben in der Küche. Die feinen Härchen der Federn flogen beim geringsten Luftzug hoch, lautes Lachen und Prusten war daher nicht gerne gesehen. Und auch die Küchentür sollte möglichst selten geöffnet werden. Darum waren zu diesem Ereignis auch keine Männer und Burschen zugelassen, die hätten zu viel Schabernack getrieben. Federnschleißn war daher Frauenarbeit. Am Nachmittag kamen die alten Baseln, also die Freundinnen der Mutter, den Haustöchtern bei der feinen Arbeit zu helfen. Das war für die jungen Mädchen noch etwas zäh, wenn der alte Dorftratsch zum wiederholten Male durchgenommen wurde. Wenn es finster wurde, gingen die Baseln heim. Dann wurde der Stall gemacht, also ausgemistet und

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Einen

geschriebenes & fotograf ier

tes: Alexander Seidl

Am nordöstlichen Rand Wiens, im Kreuttal, fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Tiefe Wälder, stimmungsvolles Licht schimmert durch alte Bäume in einem kleinen Örtchen namens Unterolberndorf. Das Kreuttal ist ein Juwel, ein Naturjuwel. Und mitten in diesem Juwel liegt eine kulinarische Perle: das Traditionsgasthaus Magister.

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or dem Gasthof erstreckt sich ein weiter Platz. An die Hausfront schmiegt sich ein kleiner Gastgarten, der an romantische Filme der 1950iger erinnert. Und auch beim Eintreten weiß man gleich, hier geht es um Wohlfühlen, um Mensch sein und um Genießen. Elke Magister führt gemeinsam mit ihrer Schwester Christa seit 2014 den Gasthof. Die beiden jungen Damen sind Fachfrauen und obendrein mit dem Hof groß geworden. »In die Wiege gelegt«, erklärt Elke gleich zu Beginn. Schon seit der Oma wird der Hof von den Frauen der Familie geführt. Davor hatte der Urgroßvater neben dem Bauernhof eine Fleischerei betrieben. Unter der Führung von Mama Heidi wuchs der Hof vom Wirtshaus mit Gsöchtem und Brodn zu einem Gasthaus mit Zimmern, Frühstück und kulinarischen Schmankerln. Ihre Küche machte schnell von sich reden, denn sie kombinierte die traditionellen Rezepte der Mutter und verfeinerte sie durch Ungewöhnliches. Und bald war der Gasthof Magister für seine Wildspezialitäten ebenso bekannt wie für das Traditionsgericht Schubwurst oder Lammstelze auf griechischem Gemüse. Die Schubwurst kennt kaum noch jemand. Schon gar nicht das Rezept. Das bleibt natürlich geheim, aber so viel sei gesagt: Innereien und Fleisch werden in Streifen geschnitten, in ein Netzt gerollt und in den Darm


gister in & Wurst Bild: Peter Steiner

geschoben. Danach wird alles recht lange gekocht. Sie macht viel Arbeit, aber sie ist geschmacklich außergewöhnlich. Und vor allem kaum mehr wo zu finden. Die jungen Schwestern nahmen die Herausforderung an, obwohl das Wirtesterben sich auch ans Kreuttal herangeschlichen hat. Investitionen für neue gesetzliche Anforderungen, die kaum jemand nachvollziehen konnte, mussten genauso gemeistert werden wie die Raucher-Thematik, Registrierkasse und Co. Elke, die für die Küche verantwortlich zeichnet, musste sich etwas einfallen lassen. Sie setzte auf Gewürze und Garzubereitungen zwischen Omas Rezepten und neuen Trends. Sie begann, die beiden Linien zu verschmelzen, und präsentiert heute eine wirklich ausgezeichnete Küche. Aber nicht nur das. Der Hof ist als Vierkanter angelegt. Der wunderschöne Innenhof bietet Wanderern und Besuchern einen idyllisch abgegrenzten Platz zum Entspannen und Genießen. Nur bei großen Events kann es auch mal lauter werden. Denn auch Veranstalter haben den Innenhof für sich entdeckt. Schon das siebte Mal wurde 2016 ein Austro-Pop-Event abgehalten. Ausverkauft, vom ersten bis zum letzten Jahr. Aber auch bei den Wildwochen und anderen eigenen Themenwochen muss man sich einen Platz sichern.

Catering ist auch eine Stärke des Gasthofs Magister, von der privaten Feier bis zum Kirtag. Da packt dann die ganze Familie an. »Anders ginge es nicht. Und es beruhigt, alles in Sicherheit zu wissen, wenn ich auswärts koche!«. Mit Sicherheit meinen beide Gastronominnen Mama! »Weder für mich, noch für meine Schwester, wäre das alles ohne sie denkbar«, sagt die junge Frau. »Christa macht das Service und Internetbelange. Und Mutti hilft, wo sie nur kann, beim Einkauf genauso, wie in der Küche. Jedes Rezept und Gericht entwickeln wir gemeinsam.« Auf Veranstaltungen ist sie öfter. 900 Essen an einem Tag ängstigen die junge Mutter des vierjährigen Frederico wenig. Auch ausgefallene Speisewünsche bei privaten Veranstaltungen zaubern ihr eher ein Lachen auf die Lippen. »Ein Reh süß-sauer oder ein Rehpfandl mit Dörrzwetschken, Schokolade und Pilzen, ja da macht Kochen dann richtig Spaß!« Angenommen wurden kulinarische Versuche nur langsam. Aber zwischenzeitlich vertrauen die Leute dem Gespür und der Ideenvielfalt der gelernten Köchin. Jetzt kann sie auch schon mal Sous Vide (im eigenen Saft im Wasserbad gegart) zubereitetes Rehfilet, das dann nur noch schnell angeröstet wird, servieren. Die Inspiration holt sie sich bei ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung: essen gehen. Elke liebt es, bei anderen Köchen über den Topfrand zu schauen, herauszufinden, welche Gewürze zum Einsatz kommen, oder festzustellen, dass der Speise trotz eines mächtigen Preises Salz und Geschmack fehlt.

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So etwas darf bei ihr in der Küche nicht passieren. Vor allem unter der Woche. Da steht Hausmannskost auf dem Programm. Da kommen bodenständige Leute, die satt werden wollen und Aroma im Mund brauchen. Zu Mildes wird von dieser strengen Klientel nicht geduldet und zu lange Wartezeiten für ein bisschen Chichi schon gar nicht. Gulasch, Beuschel und Co. sind da willkommen und aufgerufen. Am Wochenende ist es genau umgekehrt. Da ist Kulinarik gefragt, gehobene Küche. Von Wild bis Rind, von Fisch bis vegan. Fertig-Produkte sind da für Elke und Mama undenkbar. Alles, wirklich alles wird selbst gemacht. Von der Suppe bis zur Erdäpfelkrokette. Ans Wild dürfen nur die beiden Hand anlegen. Selbst Gewürzmischungen erarbeitet das Küchenteam gemeinsam. Und sie testen lange herum, bis etwas auf die Karte kommt. Befragt nach Elkes Lieblingsrezept auf ihrer Karte, antwortet die Mama spontan lächelnd: »Mein Rehrücken mit Weintrauben und Kroketten«, und schaut dabei unsicher fragend zu Elke. Die lächelt zurück und meint: »Ja, den sollte man gekostet haben.« Zehn Minuten später steht ein Teller auf dem Tisch, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Herrlich gebratene Rehmedaillons, innen noch wunderschön rosa, garniert mit knackig gebratenem Kellerspeck, umsäumt von karamellisierten Weintrauben in Pfeffersoße und handgemachten Kroketten. Jeder Bissen scheint durchdacht. Hier weiss man, wie

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man mit Wild umgeht. Ein kleiner Thymianzweig ist nicht nur Dekoration, sondern rundet das Gericht ab. Das Fleisch ist butterweich, das Aroma der roten Pfefferkörner explodiert am Gaumen und die Kroketten sind außen kross und innen saftig-weich. Auch die Preiselbeeren passen ideal. Nur die Birne hätte man pochieren können. Aber das ist Geschmackssache. »Fragens’ doch die Elke mal nach ihren Süßspeisen«, Frau Magister Senior lächelt mich an, während ich noch immer in den Rehteller versunken bin: »Für Süßes ist Elke nämlich besonders bekannt.« Elke reagiert bescheiden, aber doch freudig lächelnd: »Ja, das ist halt Meins, das Süße. Und das Schöne!« Sie liebt es, mit Formen genauso zu spielen wie mit Gewürzen, Gerüchen oder Tellern. Ihre begehrte Topfenroulade gibt es auch als Torte. Mal mit Pfirsichen, mal mit Marillen oder Erdbeeren. »Und die Cremeschnitte!«, ruft uns Schwester Christa von hinten mit breitem Grinsen zu, »aber die ist heute leider schon wieder aus!« Stattdessen verführt man heute mit Topfennockerl an Hollunderkoch. Der wäre wie der Großteil ihrer Zutaten aus der unmittelbaren Umgebung. Auch das Wild stammt direkt aus der Region und die kritischen Jäger schätzen, was Elke Magister und ihr Team daraus zaubern. Vor allem die Bodenständigkeit, die unabdingbare Kraft und Motivation, den Einsatz und den Ideenreichtum, dieser jungen Gastronomin, die mit Schwester, Mutter und 15köpfigem Team ein echtes Wirtshaus mit Tradition am Leben erhält und immer noch neue Visionen entwickelt, beeindrucken. Worüber sich Elke freuen würde? »Wenn uns nicht nur die Wiener so schätzen würden, sondern es sich auch in der Region herumspräche, dass es noch echte Wirtshäuser wie das unsrige gibt!«

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Topfenroulade mit Früchten der Saison Biskuitmasse 8 Eier 18 dag Feinkristallzucker 15 dag Mehl griffig Prise Salz, Vanillezucker, Zitronenzeste, Schuss Rum

Eier in den Rührkessel aufschlagen und mit Feinkristallzucker, Salz, Vanillezucker, Zitronenzeste und einem Schuss Rum zu einer Biskuitmasse verarbeiten. Zirka 10 Minuten, erst wenn die Masse doppelt so hoch geworden ist, wie im erstmaligen Zustand, hebt man vorsichtig das Mehl unter.

Die Creme 1/2 l Schlagobers 1/4 kg Topfen 2 Eidotter 15 dag Feinkristallzucker Prise Salz, Vanillezucker Zitronenzeste, Schuss Rum 2 Blätter Gelatine

Zuerst das Schlagobers steif schlagen, danach Topfen mit Dotter, Salz, Vanillezucker und Zitronenzeste glatt rühren und das steife Schlagobers vorsichtig unterheben. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen und dann mit Rum am Ofen kurz erhitzen, bis sie sich aufgelöst hat. Schließlich die aufgelöste Gelatine unter die Topfen-Obers-Masse rühren und fertig ist die Creme.

Danach dünn auf ein Blech mit Backpapier streichen und für 15 Minuten bei 190 Grad Celsius Unter- und Oberhitze in den Backofen. Den Teig eine halbe Stunde auskühlen lassen und in der Zwischenzeit die Creme rühren:

Den Teig vom Blech auf ein Backpapier stürzen und mit der Creme bestreichen. Danach Früchte nach eigenem Belieben draufstreuen und einrollen. Vorsicht bei der Auswahl der Früchte, denn zu hohe Säure, wie etwa die Kiwi sie hat, verträgt sich nicht mit der Gelatine. Guten Appetit!


apple

»an a day ...

geschriebenes: cornelia Romstorfer-bauer fotografiertes: alexander bernold, Shutterstock

… keeps the doctor away!«, verspricht eine alte Weisheit. Obwohl uns der täglich verzehrte Apfel nicht vor allem Übel schützen kann, birgt er doch ein gewaltiges Potenzial an gesunden Inhaltsstoffen unter der Schale. Die meisten Vitamine und bioaktiven Substanzen sitzen in und direkt unter der Schale. Diese mitzuessen garantiert also die volle Kraft der Frucht.

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er Apfel ist ein Kernobst und gehört zur Familie der Rosengewächse. Es gibt an die tausend Apfelsorten, was die Auswahl in heimischen Supermärkten in keinem guten Licht dastehen lässt. Im Herbst hat man jedoch die Gelegenheit, bei Bauern ab Hof und auf Bauernmärkten das persönliche Geschmacksspektrum zu erweitern. Sorten wie Mutsu, Opal, Rubinola und Kronprinz Rudolf erwecken Ideen, was Apfel alles sein kann.

Der individuelle Geschmack des Apfels entsteht durch das Zusammenspiel von Zucker und Säure. Wobei es nicht unbedingt bedeutet, dass ein saurer Apfel weniger Zucker enthält. Die Fruchtsäure im Apfel ist auch dafür verantwortlich, dass der Apfel manchmal als appetitanregend empfunden wird. Den Apfel zeichnet ein besonders hoher Gehalt an Flavonoiden aus, unter denen insbesondere die Substanz Quercetin die Forschung beschäftigt. Dieser antioxidativ wirkende, sekundäre Pflanzenstoff soll die Leistungsfähigkeit des Gehirns stärken und vor Alzheimer und Demenz schützen. Darüber hinaus ist der Apfel ein potenter Lieferant für Vitamin C, Folsäure sowie für die Mineralstoffe Kalium, Magnesium, Kalzium und Eisen. Als altes Hausmittel lässt sich der Apfel bei Durchfallerkrankungen wirkungsvoll einsetzen. Ein fein geriebener Apfel ruhig mit der Schale liefert den löslichen Ballaststoff Pektin in großen Mengen. Apfelpektin quillt im Darm auf und bindet große Mengen Wasser

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an sich, was zu einer verbesserten Stuhlkonsistenz führt. Generell unterstützt der Stoff die Darmflora und beugt Verstopfung vor. Pektin hilft übrigens auch aktiv, einen hohen Cholesterinspiegel zu senken. Äpfel haben in unserer Region fast das ganze Jahr Saison und sind daher eine besonders umweltfreundliche Obstsorte. Durch das Wegfallen von langen Transportwegen und einer guten Ausreifung am Baum; enthalten sie auch eine enorme Menge an Nährstoffen. Im Ganzen genossen liefert ein mittelgroßer Apfel etwa 70 kcal. Äpfel eignen sich also als leichte Zwischenmahlzeit genauso wie als Ergänzung zum Käsebrot, geraspelt in einem pikanten Aufstrich, als süß-säuerliche Note in einem Salat oder als Bestandteil des Frühstücksmüslis. Auch in der warmen Küche geben Äpfel ein gutes Bild ab. Neben bekannten Mehlspeisen wie Apfelstrudel und Apfelkuchen kann man Äpfel auch als Beilage zu Fleisch in Form von Apfelkren oder als Chutney servieren. Nochmal zurück zur Schale. Bei manchen Gerichten, wie beispielsweise beim Apfelstrudel, muss sie einfach ab. Werfen Sie die Schalen aber nicht weg! Mit heißem Wasser aufgebrüht – etwa 2 Handvoll Schalen auf einen Liter Wasser –, gemeinsam mit einigen Scheiben unbehandelter Zitrone oder Orange, Zimt, Nelken oder Ingwer, ergeben sie noch einen herrlichen Apfeltee, der bei Bedarf mit Honig gesüßt werden kann.

Apfelstrudel im Glas Zutaten für 4 Portionen:

400 g Topfen 100 ml Milch 100 ml Apfelsaft 4 Äpfel 1 EL Vanillezucker 1 EL Butter Mandelstücke oder Nüsse Zitronenschale, Zimt 4 Strudelblätter Topfen mit Milch und Apfelsaft cremig rühren, in vier Gläser füllen und kalt stellen. Äpfel schälen und in kleine Würfel schneiden. Butter mit Vanillezucker aufschäumen, die Apfelwürfel langsam rösten, bis ein angenehmer Duft entsteht. Mit Mandelsplittern/Nüssen, Zitronenschalen und Zimt würzen, kalt stellen und anschließend auf die Topfencreme verteilen. Strudelblätter diagonal halbieren und auf ein Backpapier legen. Die Strudelblätter mit etwas Butter bestreichen, anschließend mit Staubzucker bestreuen. Bei 200 Grad knusprig backen und die Gläser damit garnieren. Quelle: Das österr. Diabetikerkochbuch, Verband der Diätologen (adaptiert)


Martin und die G

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ne Gänse geschriebenes & fotografiertes: Alexander Seidl

Einmal im Jahr füllen sich die Vitrinen und Truhen der Supermärkte mit Karkassen von Gänsen und Enten. Rund um den 11. November, zur Zeit von Martini, preisen Gastronomen die Gansl-Wochen an. Die Illustrierten und Zeitungen sind voll von gschmackigen Rezepten und neutrendlichen Abwandlungen. Und doch fragt man sich immer mehr: »Gibt es sie denn noch, die gute, gsunde und heimische Weide-Gans?«


»Ja, wieder ...«, sagt Martin Ostermayer von der Bio-Gans Laa, »... mit dem steigenden Ernährungs-Bewusstsein steigt auch beim Gansl-Essen der Wunsch, für dieses Traditionsgericht heimisches und vor allem Qualitätsgeflügel auf den Tisch zu bekommen.« Mitten im Nirgendwo liegt der Bio-Weidegans-Betrieb. Bio-Gans, das bedeutet ein Hektar Land pro 100 Gänse. Bei Martin Ostermayer aber bedeutet es nicht nur Land, sondern Weide. Gräser, Kräuter, Klee und viel Bewegung, Wasser und Getier. Schon aus hundert Metern Entfernung ist das Geschnatter und Wiehern zu hören. Überhaupt entsteht der Eindruck bei der Bio-Gans Laa, in einer anderen Welt gelandet zu sein. Schweine grunzen von links, sich genussvoll im tiefen Schlamm suhlend. Pferde wiehern von einer Koppel herüber und galoppieren lustvoll in den warmen Sonnenstrahlen eines Herbsttages. Ein Wild-Karnickel, nein kein Feldhase, ein schwarzes Kaninchen zischt wie der Wind, keine zwei Meter entfernt von uns, in engem Bogen um uns herum. »Die sind ja fast am Aussterben«, reagiert Eva Schäffer, die Mutter von Andreas, Martins Partner, »aber hier bei uns haben sie sich angesiedelt und sind auch für wilde Hasen sehr zutraulich!« Martin und Eva sind Repräsentanten einer Bio-Bauern-Kooperation, die nun seit 2013 mit Erfolg versucht, mit den Gänsen den Gedanken der landwirtschaftlichen Kreislaufwirtschaft weiter auszubauen. Denn Bio-Gans heißt beim Laaer Betrieb, dass ihr Gefieder ausreichend Platz hat, hier geboren wurde und nur österreichisches Futter bekommt. Und als Kreislaufwirtschaft bezeichnen Martin und Eva den Umstand, dass sie selbst das Futter produzieren, aus dem die Gänse den Dung machen und die Brachen abwirtschaften. Die Arbeitsleistung der Biobauern dabei ist enorm. Das beginnt bereits im Frühjahr, wenn die kaum einen Tag alten Kücken zu ihnen kommen. Sie sind hoch empfindlich gegen Zug, Nässe und Kälte. Die Sterbequote und so auch das Risiko für den Bauern ist hoch. Daher werden sie gemütlich und warm im Stroh aufgezogen. Viele, viele Stunden verbringen sie bei dem Federvieh, um die Temperatur zu kontrollieren, Feuchtigkeit zu regulieren und Fäkalien zu entfernen. Gerade in den ersten Tagen. Gerade in der Zeit, wo die Tiere so süß aussehen, wo man Beziehung aufbaut. Nach etwa zwei Wochen machen sie ihre ersten Babywalks im Freien und leben ab dann auf einer saftigen Weide.

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Martin zieht seine Gummistiefel an und stapft auf ein mit einem orangen Strom-Zaun abgegrenztes Areal zu. Mit jedem Schritt wird das Schnattern lauter. Und dann tauchen sie auf. Eine riesige Herde weißer Gänse mit teilweise leuchtend orangen Schnäbeln. Teilweise deswegen, weil sie eben wirklich frei leben. Viele der Gänseschnäbel sind mit Gatsch bedeckt. Martin und Eva gehen voraus und werden sogleich von den Gänsen begrüßt. Die Herde ist eine Einheit und doch lauter Individuen. Jede Bewegung, selbst die des Kopfes, erfolgt im Rudel. Schaut eine nach rechts, schauen alle nach rechts. Und andauernd das Geschnatter und Wiehern ... richtig laut. »Die hohen, lauten, aufgeregten Schreie, das sind die Ganter«, erklärt Eva. Doch pfauchen und aggressives Flügelschlagen oder gar ein Angriff ist hier nicht zu sehen. »Jo, unsre Gänse san Menschen gewöhnt! Die san ja die ganze Zeit heraußen und die Laaer Bevölkerung liebt es, mit Kindern und Hunden hier spazieren zu gehen und unsere Tiere zu besuchen. Egal ob Pferd, Schwein oder Gans!« Und tatsächlich passieren einige Familien an diesem Samstagvormittag das Gänsetreiben, bleiben stehen und schauen zu. Große, interessierte Kinderaugen blicken über den Zaun und beobachten fasziniert die schnatternde Herde. In dem Areal leben 380 Gänse, genießen viel und frisches Weideland. Sie haben zwei Futteranlagen, falls ihnen nach Korn gelüstet. Groß angelegte Lacken und kleine Tümpel dienen ihnen zum Baden. Gänse brauchen nämlich Wasser. Gänse baden gerne.

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schrattenberg österreich

GAULT MILLAU 2016 / 2017 Christian Madl gehört mit seiner Passion zu den Ausnahmeerscheinungen der heimischen Sektszene. Er arbeitet auf allerhöchstem Niveau mit unglaublich großer Leidenschaft für das Produkt. Die Herdengröße, erklärt Eva, sei wirklich vom Markt abhängig. Bis zum Frühjahr muss man, will man zu Martini dieses gesunde Fleisch genießen, bei der BioGans Laa bestellen. Überschuss wollen die Bio-Bauern nicht produzieren, der Nachhaltigkeit wegen. Martin ist Nebenerwerbs-, Eva und ihr Sohn Andreas sind Vollerwerbsbauern. Gänse, Schweine, Hühner und Korn werden für den Markt produziert. »In großer Dankbarkeit ...«, sagt Eva, die 25 Jahre als Altenpflegerin gearbeitet hat und nach einem Schlaganfall ihres Mannes den Hof übernehmen musste. Und wollte. Ihre Feinfühligkeit spürt man auch hier bei den Gänsen. Sie hält sich zurück, lässt Martin das Wort führen, beobachtet auf Augenhöhe andauernd das Rudel. Wenn sie spricht, dann spricht sie in großer Achtung von Leben, Erde und Frucht. Kein Jammern, aber auch keine Illusionen. Eine herzlich aber gstandene Frau mit viel Gespür. Als wir aber nach dem wirtschaftlichen Aspekt fragen antwortet Martin: »Wir haben keine Schlachtanlage. Das heißt, wir geben die Tiere in einen Schlacht-­ Betrieb und bekommen die bratfertigen Gänse wieder zurück. Unsere Kunden werden dann ungefähr zwei Wochen vorher informiert, ob und wann die Gans zu holen ist.«

VINARIA WEINGUIDE 16 In seiner Sektmanufaktur tüftelt Christian Madl seit er 16 Jahre alt ist, an Schaumweinen, deren Qualität in Österreich unerreicht ist. Erst langsam – dafür mit Nachdruck – dämmert Winzerkollegen, Gastronomen und Weinfreunden, was für ein Ausnahmebetrieb hier entstanden ist.

sektkellerei

christian madl Hauptstraße 49 2172 Schrattenberg 02555/24168 sektkellerei@christianmadl.at www.madlsekt.at

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Ob deswegen, weil – mit einer kalkulativen Abweichung – die Gänse eben nur nach Bestellung vorrätig sind. Und sie Leben in der Natur. Wie sehr Meister Reineke, der Fuchs, über das Jahr zugeschlagen hat, ob sich ein großer Greifvogel ein oder mehrere Gänse geholt hat oder nicht, kann zumeist erst genau bei der Schlachtung gesagt werden. Und auch dabei legt die Bio-Gans Laa übrigens ganz besonderen Wert auf Qualität. »Sowohl beim Transport der Tiere als auch bei der Schlachtung darf kein Streß, Schmerz oder Bedrohung entstehen. Wir glauben daran, dass man das an der Fleischqualität merkt.« Fleischqualität bei Gänsen ist das zweite, auch wirtschaftliche Thema. »das Gewicht ist nicht prognostizierbar!«, sagt Martin. »Ein Bereich, ja, zwischen dreieinhalb und fünf Kilogramm«, abhängig von Jahr, Klima und Bewegung der Tiere. Gemästet würde bei Ihnen jedenfalls keine Gans. Und das merkt man auch. Die bratfertigen Gänse sind nicht weißlich hell, sondern saftig gelblich. Die Haut ist nicht dick und fett, sondern dünn und durchzogen. Das Fleisch ist kräftig, die Muskeln stark und durchzogen, der Geschmack ist fein aromatisch. Das bedeutet in der Küche nicht nur sparsameren Einsatz von Gewürzen, sondern auch saftiges Fleisch mit hohem Sättigungswert und geringem Gewichtsverlust. Natürlich hat all das auch seinen Preis. Mit 15 Euro pro Kilogramm schlägt die Bio-Weide-Gans im Ab-HofVerkauf zu Buche. Vier bis sechs Personen werden davon mit Beilagen satt. »Letztens«, erzählt Eva, »hat mich eine liebe Kundin angerufen. Ich wusste, dass sie im Ruhestand ist und eine kleine Pension hat. Sie hatte im Frühjahr zwei Gänse bestellt und als ich ihre Nummer sah, fürchtete

ich, dass sie nun doch nur eine würde nehmen wollen. Aber nix da, sie wollte eine dritte!«, und spielt damit darauf an, dass die Martinigans mehr ist als nur einfaches Essen. Martini war früher Zahltag für die Saisonarbeiter. Bauern, die es sich leisten konnten, schlachteten dafür Gänse und veranstalteten ein Festmahl für die braven Arbeiter, die mit ihnen durch die Saison gegangen waren. Ein Gansl-Essen zu Sankt Martin brachte also alle nochmals gemeinsam an einen Tisch. Eine große Familie, ein großes Mahl mit wertvoller Nahrung, die schon damals als Zahlungsmittel der kleinen Leute galt. Eine Tradition, die, gottlob!, wieder bei uns Einzug hält. Ein Brauch, der die Familie am Tisch zusammenführt. Ein Mahl, das voller Geschmack und Leben ist, zumindest; wenn das gebratene Gansl wertschätzend gehalten, gepflegt und geschlachtet wurde wie bei Martin Ostermayer, Andreas und Eva Schäffer.


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Gans

und gar guad geschriebenes & fotografiertes: Alexander Seidl

Was heutezutage als Trend gilt, war für Großmutter ganz normal. Nose2tail, also die Verwertung eines gesamten Tieres, hatte bei Oma keinen Namen, sondern war logische und natürliche Vorgehensweise. Das galt auch für die Festtagsgans zu Martini oder Weihnachten.

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m Herbst, wenn die Saison zu Ende ging, hieß es Abschied nehmen von den Arbeitern, die den Bauern über den Sommer geholfen hatten. Stichtag für die Auszahlung des Lohnes war damals traditionell der Martinstag. Vor allem wohlhabende Bauern feierten diesen Tag gemeinsam mit den Arbeitern. Der Brauch des Martinigansls ist so entstanden.

Für 20 hungrige Mäuler braucht es fünf bis sechs Gänse. Das ist im Haushaltsbackofen nicht zu schaffen, weder damals noch heute. Die Hoffrauen bereiteten daher die Gänse oft in der warmen Räucherkammer bei niedrigen Temperaturen zu. Heute nennt man das Niedertemperaturgaren. Bei 75 bis 80 Grad gart das Gansl über viele Stunden vor sich hin. 12, 14 oder 16 Stunden, das spielt dabei keine Rolle, nur weniger als 10 sollten es nicht sein. Dieses sanfte Garen war nicht nur eine Arbeitserleichterung, sondern führte auch zu einem unvergleichlichen Geschmackserlebnis. Die Gans wird saftig und weich, der Saft reichhaltig und auch das Fett tritt schön aus und erinnert noch lange nach Martini an den herrlichen Braten. Mastgänse kannten unsere Großeltern gar nicht. Weidegänse, so wie man sie heute beispielsweise in unserer Region am Bio-GansHof Laa erhält, bewegen sich das ganze Jahr, fressen Kräuter und Gräser, Korn und Kleingetier. Schnatternd verbringen sie ihre Zeit in der Sonne in nahezu ununterbrochener Bewegung. Ihr Fleisch hat weniger Fett- und Wassergehalt, dafür ein intensiveres Aroma und ein kräftiges Plus an Magnesium. Auch Eisen, Vitamin A und einige Vitamine der Gruppe B steigen durch die Haltung merklich an. Erkennbar ist die Qualität vor allem an der Haut: Ist sie zartrosa gelblich und dünn, dann haben Sie eine Qualitätsgans vor sich. Sie hat einen intensiven, aber angenehmen Geruch. Diätessen ist die Gans ja nicht gerade. Damit Galle und Leber mit dem Fett nicht überfordert sind, gibt es eine Geheimzutat, die einst jeder und heute kaum noch wer kennt: den Beifuß. Er ist bitter und regt damit die Produktion der Magen- und Gallensäfte an. Im Mittelalter galt er als gutes Helferlein bei Appetitlosigkeit und allerlei Frauenbeschwerden sowie als Abwehr von Hexen und Blitzen. Früher nannte man ihn sogar Gänsekraut oder wilden Wermut. Wermut passt auch in seiner edelsten Form, dem Noilly Prat, ausgezeichnet zum Gänsebraten.

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Sonst aber würzte Großmutter den Braten nur mit Pfeffer und Salz. Kräftig eingerieben, ohne die Haut anzustechen, wurde sie dann gefüllt. Für die Fülle gibt es Rezepte aus dem Weinviertel mit Dörrzwetschken, Maroni oder Äpfeln. Immer dabei sind aber Zwiebel und Lauch. Manche Fülle beinhaltet Semmelwürfel. Oft scheint auch die Leber in der Füllmasse auf oder wird nebenher gebraten. Die Hoffrauen wussten noch einen anderen Trick für den perfekten Gänsebraten. Sie nahmen das Fett aus dem Inneren des Tieres heraus, schnitten es in kleine Würfel und verteilten es unter und über dem Braten. Der Effekt ist toll, denn die Haut wird noch krosser, knackiger und die Fülle wird nicht so sehr vom Gänsegeschmack durchsetzt. Bei uns zu Hause kommt die Gans um 20 Uhr ins Rohr. Eine Stunde später wird zurückgedreht auf 92 Grad. Der Ofen hat dann im Garraum ziemlich genau 76 Grad. Das sollte man unbedingt vorher mit einem Backrohrthermometer messen, damit die Gans auch wirklich gar wird. Sie braucht 72 Grad, damit das Eiweiß gerinnt und eventuelle Salmonellen und Keime abgetötet werden. Eine Stunde vor dem geplanten Essen heize ich die Gans wieder auf 180 Grad. Sollte jemand zu spät kommen oder wir vertratschen uns, einfach wieder runterdrehen. Bei 75 Grad kann sie auch Stunden bleiben ohne auszutrocknen. Traditionell gehört bei uns im Weinviertel das Erdäpfelknödel genauso wie Rotkraut zum Gansl. Die Erdäpfelknödel der Seidl-Oma waren legendär. Eigentlich waren es Waldviertler, also eine Hälfte halb rohe und eine Hälfte gekochte Erdäpfel. Noch begeisterter war man aber von ihrem Rotkraut. Sie bereitete es mit Birnen und einem kräftigen Rotwein zu. Unsere Alten wussten schon, was sie taten. Mit einem einzigen Schnitt entlang des Brustknochens fällt das Fleisch saftig vom Knochen. Die Keulen lassen sich spielend aus der Karkasse lösen. Das Tranchieren ist dann ein Kinderspiel. Nun noch den Saft entfetten, mit Noilly Prat, etwas Apfelsaft, Pfeffer und Salz abschmecken und, wer will, etwas abbinden. Ganz wichtig ist beim Saft, dass man den Bratensatz aus der Fettpfanne mit Wasser löst und mitkocht. Hier liegt viel Aroma drinnen. Ja, und dann heißt es genießen!

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Rezept Seidl-Omas Festtagsgansl

Fiad Gans - Gans mit 4 Kilo und mehr - a poa Blattln Beifuß - Soiz und Pfeffa

Die Gans gut waschen und eventuelle Federkiele entfernen. Danach das Fett aus dem Bauchraum und dem hinteren Hautteil entfernen, klein schneiden und für später zur Seite stellen. Den Beifuß, einige Pfefferkörner und reichlich Salz mörsern und die Gans damit kräftig innen und außen einreiben. Vom Beifuß nicht zu viel nehmen, da er ein wenig bitter im Geschmack ist. »Jetzt legst da die Höfte vom Fett aufs Blech« und daneben die Innereien. Ein paar Karotten und Zwiebel dazu schaden nie. Die Gans füllen, zunähen und auf das kleingeschnittene Fett am Blech legen. Das restliche Gänsefett über der Gans verteilen. Eine Stunde lang bei 180 Grad im durchgängig geschlossenen, nicht vorgeheizten Backrohr braten. Dann, ohne die Tür zu öffnen, auf 80 Grad Celsius herunterdrehen. Jetzt kann man beruhigt schlafen gehen. Morgens das Backrohr abdrehen, ohne die Tür zu öffnen. Eine Stunde vor dem Servieren wird die Gans wieder auf 180 Grad aufgedreht. Vorher kann man das Gänsefett herausnehmen, trennen und den Saft bereiten. Fiad Fü - Via bis Sechs Zwifön - an Opfe (Äpfel) - a Staungan Lauch - a Handfoi diade Dswedschgn (Dörrpflaumen) - Semmewiafen - Bedasü (Petersilie) - Soiz und Pfeffa - a Ei - a bissl a Müch »D’Müch mitn Ei, in Bedasü und Pfeffa und Soiz vaschlogn und über die Semmelwürfel lahn.« Den Lauch in feine Ringe schneiden. Die kleingehackte Zwiebel in einer Pfanne mit Butter glasig braten. Die halbierten Dörrzwetschken in der heißen Pfanne noch kurz schwenken und alles zusammen auch über die Füllmasse geben. Äpfel würfeln und alles zusammen gut vermengen. Eventuell mit Mehl binden. Wer’s mag, kann die Leber schaben (von Häuten und Geweben befreien), das so gewonnene Mus mit etwas Thymian und Zitronensaft bestreuen und unterheben. Es gibt schon einen besonderen Geschmack, den auch Leberverweigerer durchaus schätzen.

Fiad Beilog - Erdäpföknedl - Hoibn Kilo g’kochte Erdäpfö vo gestan - Hoibn Kilo rohe Erdäpfö - drei Esslöffl Mö - drei Esslöffl Grias - Erdäpföstärkn zum Staub’n Die Hälfte der Kartoffeln am Vortag kochen und vor der Zubereitung schälen. Mit einer Kartoffelpresse zerdrücken. Die rohen Kartoffeln in kaltes Wasser reiben und eine halbe Stunde darin lassen, rausholen und gut ausdrücken. Die abgesetzte Stärke durch Ableeren des Wassers gleich für den Teig verwenden. Gepresste Erdäpfel, Stärke, Mehl, Gries und gerissene Kartoffeln gut vermengen. Kartoffeln brauchen Salz! Schöne kleine Knödel formen mit Stärkemehl bestäuben und in reichlich wallendem, nicht kochendem Salzwasser 15 Minuten garen. Rotkraut - an Kilo Rotkraut - a bis zwa Bian - an gscheidn Zwifö - Öl - Via Esslöffe Zucka - a Viadl Rotwein - Kümme, Soiz und Pfeffa - Eventuell Orangensaft »Rotkraut viatln, Strunkn außeschneidn und daun mitn Zwifö fein owahobeln.« In einer Pfanne Zucker karamellisieren und Zwiebel darin schwenken. Das fein gerissene Rotkraut mit einem kleinen Würfel Butter oder Öl zu dem Zwiebel geben und gut durchrösten. Mit Rotwein ablöschen. Jetzt salzen und pfeffern, eventuell mit einem Glas Orangensaft aufgießen. Wenn das Rotkraut weich ist, Birne schälen und in Daumennagel große Würfel schneiden. Kurz vor dem Anrichten unterheben.


Ein Lesetipp von Fritz Duda und Elisabeth Vyvadil Facultas im Weinviertel

Das Nussstrudelkomplott H

erzlich willkommen im Regionalkrimiland, liebe Frau Beate Ferchländer! Begleitet die Hauptfigur Helene durch diesen bitterbösen oder besser gesagt bittersüßen Krimi, der herrlich vollgestopft ist mit hinterlistigen Figuren und leckeren Naschereien!? Oder war es doch umgekehrt? Leckere Figuren, hinterlistige Naschereien!

Aus der Sicht der lustlosen und sich chronisch fadisierten Mittdreißigerin Helene, heiter und verächtlich blickend auf dem einen, frech zwinkernd auf dem anderen Auge, chauffiert uns die Autorin hier durch einen schwarzhumorigen Krimi, der sich im Süden von und in Wien abspielt. Zu viel wollen wir euch gar nicht verraten, nur kurz ein verstohlenes Blinzeln durchs Schlüsselloch des Schlafzimmers gewähren: Mit einem zweiten Erzählstrang ist dieser Krimi versehen. Nicht nur die Ehefrau trachtet dem gemeinen sowie abtrünnigen Ehemann nach dem Leben. Fast beiläufig bekommt man als Leser mit, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint, und so manches für die eine oder andere Verwirrung und Verwicklung sorgt.

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Ein rrrrollendes RRR rollender, südamerikanischer RRRomantikerrr, eine verführerische Künstlerin, ein bösartiger Ehemann, eine die Nerven aufreibende Mutter sowie eine äußerst solidarische und liebenswerte Hausangestellte tummeln sich in diesem kleinen Teich, oder besser gesagt villeneigenen Pool, und wenn ihr das Buch genauso genüsslich verschlingt wie wir, dann werdet ihr verstehen was wir damit meinen. Aber bitte nicht zu hastig, ja? Und ja nicht am Nussstrudel verkutzen, gell? Peitschen-, äh Seitenhiebe auf die Liebe und ein klein wenig Nachhilfe in Sachen Shades of Grey werden einem hier gegeben. Ein Hauch schwarzer Humor, viel Hinterlist und etliche hundsgemeine Gegen- und Mitspieler machen diese Geschichte zu einer, die man sich bequem mit einem Tee, vielleicht mit einem Schuss (!) Rum, unter einer flauschigen Decke und bestenfalls vor dem Kamin; zu Gemüte führen kann. Dann habt ihr – schwuppdiwupp – wahrscheinlich an einem Wochenende, so wie wir, diese Geschichte verdrückt. Ganz ohne Magenverstimmung versteht sich.

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Inhalt

»Allergietod durch Nuss-Kuss« – ist es Zufall, dass Helene diese Schlagzeile genau dann entdeckt, als ihr Mann sie wieder einmal betrügt? Mit einem einzigen Kuss wäre sie ihn los, denn auch er leidet an dieser ungünstigen Allergie. Doch wie verführt man einen ignoranten Gatten? Als sich Helene daranmacht, ihren Mordplan in die Tat umzusetzen, muss sie feststellen, dass sie nicht die Einzige ist, die ihrem Mann ans Leder will ... »Sein Überlebenswille machte mir Angst, er war nach wie vor ungebrochen, wohingegen meine mentalen Kräfte langsam schwanden. Wie lange sollte das noch so gehen? Mein Nervenkleid war in letzter Zeit ohnehin auf ein Miniröckchen geschrumpft.«

Beate Ferchländer

wurde 1961 in Scheibbs, Niederösterreich, geboren. Beruflich verschlug es sie als Lehrerin ins Weinviertel. Sie lebt mit ihrem Mann in Poysdorf, wo sie am Wochenende auch gern ihre beiden erwachsenen Kinder bekocht. Das Nussstrudelkomplott ist ihr erster Kriminalroman.

Beate Ferchländer

Das Nussstrudelkomplott Kriminalroman Format 20,5 x 13,5 cm 256 Seiten, kartoniert EUR 11,30 Emons Verlag ISBN 978-3-95451-802-9 Erschienen im April 2016


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Einer kann viel, zwei noch mehr, aber drei bringen Ideen zustande, die einer alleine nicht leisten kann. Drei Poysdorfer Betriebe zeigen, wie man mit Kooperation zu weit entfernten Zielen reist, damit kleine Unternehmen schaffen, was sonst Konzerne machen, nur mit persönlichem Gesicht dazu.

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n Poysdorf ist es nicht die Konkurrenz, die die Wirtschaft belebt, wie ein früherer Werbeslogan einst vermeinte, sondern ein Achterl Wein. Hier setzt man sich zusammen, tüftelt an Ideen und wächst dreisam statt einsam. »Zu dritt ist es einfach leiwander«, sagt Christina Schodl-Meier vom Weingut Schodl, »als alleine herumzusitzen und zu überlegen, was mach ich, mich freuts nicht, soll ich lieber fernsehen?« Man hätte so viele Gedankenfetzen, aber keine runden Ideen, keine Konzepte: »Da setzen wir uns auf ein Achterl zusammen, jeder bringt Ideen ein, und plötzlich steht das Ganze.« Und außerdem wäre mehr Motivation dabei, wenn man Partner hat.

So kommts, dass man nun beispielsweise mit drei PS auf Reisen geht. Das mag bildlich eine langatmige Sache sein, ist in Wahrheit aber ein flottes Projekt und ein neues Angebot in der Region. Busreisen nämlich sind eine der vielen Ideen, die Diana Lechner, Christina Schodl-Meier und Alois Schiefer bei so einem Achterl entwickelt haben. »Busse mieten, aber die Reise selbst

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organisieren zu müssen ist keine neue Idee, das gibt es oft«, sagt Diana Lechner, die seit über zehn Jahren eine Reiseagentur in Poysdorf betreibt. Deshalb wollten sie der erste Anbieter in der Region sein, der als Kooperation Busreisen als Fixprodukt inklusive gesamtem Programm entwickelt. Die Reise von Diana Tours, der Transport von Taxi Schiefer und als Zeichen, dass man von Poysdorfern betreut wird: ein Stifterl Wein an Bord vom Weingut Schodl. Auch fixe Destinationen als vorgefertigtes Package soll es geben. Städtereisen nach Prag oder Budapest gehören ohnehin zu Dianas Repertoire, die nun mit dem Transport durch Alois Schiefer ein geschlossenes Produkt werden. Österreichische Destinationen wie das Narzissenfest im Ausseerland sind auch in Planung und ständig kommen neue Ideen dazu, haben die Schodls doch auch genug Achterl Wein für deren Entwicklung. Dass man in Poysdorf bedacht darauf ist, mit Unternehmen aus der Gemeinde zu arbeiten, ist eigentlich nichts Neues, denn man möchte die heimische

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Wirtschaft fördern, Arbeitsplätze schaffen und erhalten, weil man findet, dass es der Kaufkraft in der eigenen Gemeinde dienlich ist und damit der Abwanderung entgegenwirkt und das wiederum wie ein Bumerang zurück zum eigenen Betrieb kommt. Außerdem spricht es sich auf Augenhöhe leichter, ist ein Satz, den man hier oft hört. Schiefer, Lechner und Schodl sind also nur eines von vielen Beispielen, wie in der sogenannten strukturschwachen Region nördliches Weinviertel durch Kooperation Wachstum werden kann. Und das möchten sie nicht nur mit dem Produkt Busreisen umsetzen, sondern auch durch fixe Zusammenarbeit, etwa wenn Diana Tours Gäste ins Weinviertel holt: »Haben wir zum Beispiel einen Heurigenabend im Programm für die Gästegruppe, ist Taxi Schiefer unser fixer Kooperationspartner beim Transport zurück ins Hotel.« Und da kommen noch viele weitere Ideen, während sie beim Wein sitzen, so sprudelnd, dass sie sich fast gegenseitig ins Wort fallen. Immer wieder strahlt Christina dabei, denn das sei genau die Art, wie ihr

Arbeit Spaß mache. Lange würden sie schon über eine Weinparty bei ihnen am Weingut nachdenken. »Die Leute wollen das, wir werden ständig danach gefragt«, sagt die zweitberufliche Winzerin, »eine Woche lang den Offenen Keller anbieten schaffen wir aber von der Kapazität nicht.« Immerhin obliegt der studierten Pädagogin die Gesamtleitung von Kolping Poysdorf und außerdem ist sie Chefin von Wohnhaus und Werkstätte für Menschen mit Behinderung – Mama ist sie obendrein auch noch. Aber so eine Weinparty an einem Wochenende, das ist machbar und würde ihr großen Spaß machen. Wie und was das werden soll, das kam erst durch das Gespräch mit den anderen heraus. Fritz und Frieda tanzen wieder, wird das ganze Ganze zum Ferienbeginn des nächsten Sommers heißen. Gemeint sind ihre Weine, denn die Schodls pflegen ihre Kreszenzen nach Familienmitgliedern zu benennen, wobei sie sich auf den frisch-fruchtigen Stil spezialisieren. Diana Tours soll dabei sein als Expertin für Musik- und Weinreisen und Taxi Schiefer ist der Fixpartner, der die Führerscheine der Partygäste vor Entzug schützt.


Kochkurse sind das nächste Schlagwort, das da plötzlich durch den Raum fliegt. Diana Lechner möchte spezielle Kochkurse mit Poysdorfer Wein organisieren. Der Wein dazu natürlich von Schodl, An- und Abreise vom Kurs mit Schiefer. Und wenn Diana Tours reisen organisiert, kann sie sich vorstellen, immer ein Stifterl Schodl-Wein als Willkommensgruß ihren Gästen anzubieten. Denn immerhin holt Diana Lechner als Incoming-Agentur viele ausländische Gäste nach Österreich und Mitteleuropa. Das ist die Spezialisierung, mit der sie angefangen hat und die sie beibehalten möchte, auch wenn Diana seit wenigen Jahren ebenso Outgoing anbietet, also inländische Gäste ins Ausland bringt. »Deshalb ist nun auch ein Geschäftslokal in der Millenniumsstraße vorhanden, denn heimische Gäste müssen die Gelegenheit haben, ein Reisebüro betreten zu können«, erklärt Diana. »Als Incoming-Agentur war das nicht nötig, denn eine Reisegruppe aus Neuseeland beispielsweise geht in Neuseeland ins Reisebüro, um die Reise zu buchen, und meine Agentur ist dann die Schlüsselstelle für das neuseeländische Büro an der Destination, aber nicht der Ort, an dem gebucht wird.« Dies ändert sich jetzt und dazu braucht es einzigartige Angebote mit regionalem Charakter. Ein Weingut, das ebenfalls im Aufbau ist und ein etabliertes Familienunternehmen wie Schiefer sind da die stimmigsten Partner.

sichtbar zu machen. Solche Betriebe gelten oft als die interessantesten, da genau durch diese Herausforderung die besten Dinge entstünden. Taxi Schiefer ist ein Familienunternehmen, das seit den 1930ern Personen transportiert. Begonnen hat der Urgroßvater mit einem Mercedes, Alois jun. leitet heute an vier Standorten einen Fuhrpark mit etwa 20 Fahrzeugen. Für die Jüngeren unter uns sind die roten Transporter positiv besetzt, weil jeder noch das erleichternde Gefühl kennt, wenn sie um vier Uhr morgens bei der Disco um die Ecke biegen und man endlich weiß, dass man nach Hause kommt. Ältere unter uns haben wohl ein ähnliches Gefühl beim Kranken- oder Behindertentransport. Für den Tourismus hat Schiefer aber eine Reihe Sonderprodukte entwickelt, wie Bahnhofs- und Flughafentransfer, das Weinshuttle, das Fahrradtaxi oder eben die Busreisen. Mit drei PS kommt man also an weiter entfernte Ziele, wie Lechner, Schodl und Schiefer vormachen, als mit nur einem. Vielleicht steckt ihre Lust an der Dreisamkeit auch andere Unternehmer an, gemeinsam neue Produkte und Angebote zu entwickeln, die das Weinviertel einzigartig und damit stärker machen. Denn gerade die Weinviertler Wirtschaft lebt nicht von großen Konzernen alleine, und damit auch die Kleinen etwas umsetzen können, was sonst nur die Großen schaffen, sind Kooperationen die Königsdisziplin.

Das Weingut Schodl ist nämlich erst ziemlich jung als Flaschenabfüller. Das bedarf Energie, um sich gerade in Poysdorf unter den vielen etablierten Weingütern

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Camp der

geschriebenes: ewald schingerling | fotografiertes: Rudi Bunzl, Stadtgemeinde Laa

Meisterkicker

Will man international bekannte Fußballstars einmal aus der Nähe erleben, kann man sich Flugtickets nach Frankreich, England oder Israel kaufen oder sich um eine Eintrittskarte für ein Spiel der nächsten EM bemühen. Man kann aber auch einfach nach Laa an der Thaya fahren, wo immer wieder weltberühmte Mannschaften ihr Trainingscamp aufschlagen.

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b Paris Saint-Germain mit Top-Stars wie Lucas Moura und Maxwell Scherer oder der Club Maccabi Tel-Aviv. Ob SS Lazio Roma mit Superstar Miroslav Klose. Ob der Everton FC aus der englischen Premier League, der Rostov FC aus Russland, der vielfache Afrika-Meister al Zamalek SC aus Ägypten, al-Ahli SC aus Qatar oder das Nationalteam von Kanada: Sie alle haben bereits die idealen Trainingsbedingungen ­genutzt, die die Thermenstadt Laa an der Thaya anbieten kann.

Und tatsächlich hat die Therme direkt und indirekt mit den Fußballern zu tun. Indirekt, da beim Bau der Therme der Fußballplatz weichen und im Thayapark neu errichtet werden musste. Aus heutiger Sicht ein großes Glück, denn so entstand eine moderne Spielstätte, die internationalen Ansprüchen genügt und Fußballer aus aller Welt anzieht. Und direkt profitiert das Thermenresort heute dadurch, dass in der Nebensaison im Hochsommer seit Jahren bekannte Clubs nach Laa kommen, um hier ihr Trainingslager aufzuschlagen und

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die Annehmlichkeiten des Thermenresorts zu genießen. Wie aber kommt eine Grenzstadt wie Laa zu so viel Fußballprominenz? »Durch eine Kooperation mit verschiedenen Partnern, die sich darauf spezialisiert haben, internationale Fußballcamps zu organisieren und abzuwickeln«, weiß Rudi Bunzl von der Stadtgemeinde Laa. Immerhin arbeitet die Stadtgemeinde, die das Sportzentrum zur Verfügung stellt und koordinierend tätig ist, zusammen mit dem SC Laa, der den Platz in Schuss hält und für die sportlichen Bedürfnisse der Gäste da ist. Das Thermenhotel, in dem die Sportler untergebracht werden und in dem sie zusätzliche Wellnessangebote finden, und das Fitnesscenter Mörth Sports, in dem die Fußballer trainieren – auf Wunsch auch ungestört unter sich – tun ihr Übriges, um die Grenzstadt für die hohen Ansprüche der Profisportler attraktiv zu machen. Ein wichtiger Partner ist die Agentur IFCS International Football Camp Styria, mit der die Stadtgemeinde Laa und ihre Partner eine Kooperation für die nächsten drei Jahre abgeschlossen haben – mit Option auf Verlängerung. Und last, but not least das Sportland Niederösterreich, dem es sportlich, wirtschaftlich und touristisch wichtig ist, NÖ als Fußballprofiland zu etablieren. Die ehemaligen Fußballspieler Toni Pfeffer und Michael Hatz haben sich als Sportland NÖ-Koordinatoren äußerst positiv


über Laa als Trainingsort und über die professionelle Abwicklung geäußert. Es muss also das Rundherum stimmen, um so bekannte Mannschaften und ihre Stars nach Laa zu bekommen. Überaus wichtig ist auch die gute Sicherheitslage in Österreich. Man weiß, dass Mannschaften wie Maccabi Tel-Aviv ein sehr hohes Sicherheitsbedüfnis haben. Da gibt es dann auch immer Vorbesprechungen mit der heimischen Polizei und die Mannschaften bringen fallweise auch selbst ihre Sicherheitsspezialisten mit. Österreich ist aber ebenso klimatisch prädestiniert, als Gastland für Fußballtrainingscamps, die ja vorwiegend in der Zeit von Juni bis August stattfinden, zu fungieren. Hin und wieder gibt es auch ein Herbstcamp. Und es gibt Gäste, die bereits angekündigt haben, ein zweites Mal nach Laa kommen zu wollen. Weil es ihnen hier gefallen hat, weil hier die Rahmenbedingungen passen und weil man in Laa nicht stundenlang hin- und herfahren muss, um vom Hotel zur Sportstätte usw. zu kommen. »Es kommt immer wieder vor, dass der eine oder andere Fußballer aufs Rad steigt und selbst vom Hotel zum Sportplatz fährt. Und wenn man Glück hat, kann man den einen oder anderen Star sogar bei einem Eis am Stadtplatz treffen«, weiß Rudi Bunzl. Pro Jahr sind drei Camps in Planung, denn man muss bedenken, dass jede Mannschaft mit 40 bis 50 Leuten anreist und entsprechend betreut werden muss. Neben der Fußball-Elf sind nämlich auch Betreuer, Manager,

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Masseure und die medizinische Betreuung mit dabei. Die Mannschaften reisen in der Regel mit dem Flugzeug oder dem Privatjet an und werden am Flughafen in Wien abgeholt und dann durchgehend durch Mit‑­ arbeiter der Agentur IFCS betreut. Bleibt bei all dem Trainingsstress dann einmal Zeit, sich die Umgebung anzusehen oder zum Heurigen zu gehen? »Mit den Funktionären machen wir das immer wieder. Die Sportler selbst haben aber ein strenges Programm. Da geht mit einem schnellen Umtrunk beim Heurigen nichts«, bedauert nicht nur Bunzl, sondern wohl auch die Winzer, die den einen oder anderen Star sicher gerne kennenlernen würden. Es fällt auf, dass die Fußballstars im Vorfeld oft gar nicht großartig angekündigt werden, man von ihrer Anwesenheit erst erfährt, wenn sie gerade noch ein paar Tage da sind oder gar erst hinterher. Hier nimmt die Öffentlichkeitsarbeit Rücksicht auf die Wünsche der Teams. Nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern um zu gewährleisten, dass die Mannschaften am Fußballplatz ungestört trainieren können. Was aber nicht heißt, dass die Stars für Autogramme oder ein Freundschaftsspiel mit dem SC Laa nicht zu haben wären. »Aber das muss individuell abgeklärt werden«, sagt Bunzl. Vor einem Spiel oder Training geht jedenfalls gar nichts, denn da müssen sich alle auf den Sport konzentrieren. Im Anschluss daran werden aber

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oft Autogrammstunden und Fototer‑­mine organisiert. Gewonnen haben bei den Freundschaftsspielen übrigens immer die Gastmannschaften – und das wohl nicht nur aus purer Gastfreundschaft des Laaer Fußballvereines. Und noch eine Spezialität gibt es nach dem Training. Da liefert ein lokaler Fleischhauer mehrmals täglich jeweils 70 Kilogramm Eis an. Dieses wird in ein kleines Becken mit Wasser geschüttet, in dem die Spieler nach dem Training ein abkühlendes Bad nehmen. Dieses Eisbad ist in erster Linie dafür da, dass die Muskeln schneller regenerieren können. Ein Beispiel, das zeigt, wie viele spezielle Wünsche bei einem solchen Camp erfüllt werden müssen. Diese Aufgaben werden in Laa offenbar vorbildlich erfüllt. Das zeigt beispielsweise das Lob des englischen Premier League-Fußballklubs Sunderland AFC mit den Topstars Jermain Defoe, Jeremain Lens, Patrick Van Aanholt, Fabio Borini oder Younes Kaboul, die gemeint haben, dass sie in Laa das beste Vorbereitungscamp ever gefunden haben und daher mit dem Gedanken spielen, wieder zu kommen. Für das kommende Jahr ist IFCS bereits mit mehreren Topmannschaften in Verhandlung. Wer letztlich wirklich nach Laa kommt, das erfahren die Koordinatoren oft erst einen Monat vor der tatsächlichen Anreise. »Die Autogrammkarten und Fußbälle bereitzuhalten; ist aber sicher kein Fehler«, gibt Rudi Bunzl bereits jetzt einen guten Tipp.

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Wobei es nicht nur um Aktualität geht, sondern auch um grundsätzliche Berufsentscheidungen. Denn das Wifi bietet verschiedene Kurse in Sachen Personalverrechnung, Personalführung, Buchhaltung und Steuerrecht an. Die Palette beginnt dort, wo jemand beruflich umsatteln möchte. Hier führt der Weg über den Grundlagenkurs zu einem Lehrgang, in dem man mit der Materie umfangreich vertraut gemacht wird. Doch welche Voraussetzungen muss man da mit-

bringen? Trainer Manfred Haunold: »Man muss ein gewisses Zahlenverständnis haben, sich für rechtliche Dinge interessieren, einen Hang zur Genauigkeit haben und auch den Willen, sich immer wieder mit Kursen auf den neuesten Stand bringen zu lassen.« Dafür winkt ein breites Betätigungsfeld - vom Personalbüro in Betrieben über die Mitarbeit in einer Steuerberatungskanzlei bis hin zur Selbstständigkeit z.B. als gewerbliche/n BuchhalterIn. »Ich habe schon Staplerfahrer geschult, die umsatteln wollten, genauso wie Mitarbeiter von Personalbüros, die Spezialwissen erwerben und den nächsten Schritt auf der Karriereleiter machen wollten«, schildert Manfred Haunold die Bandbreite der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die das Wifi anbietet. Die Wifi-Kurse werden derart praxisnahe abgehalten, dass sie bei Bewerbungen oft sogar eingefordert werden. Die Zeugnisse gelten übrigens österreichweit und das bescheinigte Wissen ist in den Betrieben sehr gefragt.

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anfred Haunold ist seit über einem Jahrzehnt für das Wifi Mistelbach/Gänserndorf als Trainer in der Personalverrechnung tätig und einer von denen, die immer auf dem neuesten Stand des Arbeits- und Steuerrechts sein müssen.


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