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Editorial

NOVEMBER 2021. / AUSGABE 75 — OKTOBER WWW.BIORAMA.EU KOSTENLOS — ABER ABONNIERBAR

P.B.B. — 11Z038861 M — 1060 WIEN

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FACE IT!

Alt wird auch, wer sich jung fühlt.

Angepasst: Müssen wir Oma und Opa klimafit machen? Aufgepasst: Bescheidenheit bei der Reproduktionsarbeit kann ziemlich teuer werden. Abgefüllt: Rumprobieren in höchster Bioqualität. — 15 — 22 — 61

LEUGNEN, LEUGNEN, LEUGNEN!

Das Leben hat Facetten, die mitunter gerne ausgeblendet werden. Doch auch wenn wir uns immer nur ungefähr vorstellen können, wie es sein wird, älter zu sein, möchten wir nicht vollkommen blank in diese ungewisse Zukunft gehen. Das Umlagemodell zur Finanzierung der Altersvorsorge hat seinen internationalen Siegeszug vor Jahrzehnten angetreten: Jene, die im Berufsleben stehen, bezahlen über ihre Sozialversicherungsbeiträge die Pensionen derer, die nicht mehr arbeiten. Das Konzept ist gut gealtert, die Umsetzung wird mit jedem Jahr schlechter. Seit der Etablierung haben wir gerade in Deutschland und Österreich viele Jahre Lebenserwartung, Lebensqualität und Pensionsbezüge dazugewonnen, aber kaum Arbeit von den Schultern der nächsten Generationen genommen. Gesellschaftlich betrachtet.

Die Finanzierung dieses Ungleichgewichts allerdings wurde und wird nicht auf die Schultern der eigenen Pensionsbezugs-Erben, sondern auf die der ganzen nächsten Generationen gelegt. Und auf die einer wachsenden Zahl von Menschen, die unbezahlte oder unterbezahlte Arbeit erledigen – teilweise ohne sich dessen voll bewusst zu sein, dass sie dafür später im Leben ein zweites Mal bezahlen werden.

Das, was wir als Generationenvertrag kennen, ist eine auf solide rechtliche Basis gestellte Etablierung eines Nachhaltigkeitskonzepts. Ein gesellschaftlicher Konsens darüber, dass in manchen Bereichen und Lebensphasen auf etwas verzichtet wird, um in anderen Bereichen und Lebensphasen zu profitieren. Wir sollten diesen Deal nicht nur zur Altersvorsorge hegen und pflegen. Könnte sein, dass noch ein Beispiel gebraucht wird, wie man große gesamtgesellschaftliche Herausforderungen löst.

Zum Beispiel, weil es in der Gruppe der älteren Menschen dringendere Bedürfnisse gibt, als jenen abschlagsfrei einen frühen Pensionsantritt zu ermöglichen, die eigentlich noch arbeiten könnten und wollten. Oder weil wir – mit oder ohne Enkelkinder – individuell und als Menschheit noch Zukunft erleben möchten.

Leugnen ist nicht immer zwecklos. Beschäftigen wir uns lieber mit den schönen Seiten des Lebens. Zum Beispiel damit, wie wir gut altern, in einer Umwelt, die wir intakt halten!

Wir wünschen gute Lektüre!

Irina Zelewitz, Chefredakteurin zelewitz@biorama.eu

Thomas Weber, Herausgeber weber@biorama.eu @th_weber

IMPRESSUM

HERAUSGEBER Thomas Weber CHEFREDAKTEURIN Irina Zelewitz AUTORINNEN Jessica Benjatschek, Alena Flatz, Florian Jauk, Andrea Heistinger, Martin Mühl, Ursel Nendzig, Jürgen Schmücking GESTALTUNG Nanna Prieler, Selina Schobel, Stefan Staller Lektorat Matthias Feldner COVERBILD Nanna Prieler ANZEIGENVERKAUF Herwig Bauer, Tanja Grossauer-Ristl, Thomas Weber DRUCK Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten PRODUKTION & MEDIENINHABERIN Biorama GmbH, Windmühlgasse 9 / 14, 1060 Wien GESCHÄFTSFÜHRUNG Martin Mühl KONTAKT Biorama GmbH, Windmühlgasse 9/14, 1060 Wien; www.biorama.eu, redaktion@biorama.eu BANKVERBINDUNG Biorama GmbH, Bank Austria, IBAN AT44 12000 10005177968, BIC BKAUATWW ABONNEMENT siehe Website: www.biorama.eu ERSCHEINUNGSWEISE 6 Ausgaben pro Jahr ERSCHEINUNGSORT Wien.

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