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Global Village

ÜMIT

26, Kellner

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»Zuerst muss ich mal Geld verdienen, damit ich in Zukunft Freiheit habe. Für mich ist Arbeit sehr wichtig. Man muss Geld verdienen. Ich will also arbeiten, Geld verdienen und dann kommt die Freizeit. Wenn ich zu viel Geld hätte, würde ich eine Firma aufmachen und mit meiner Familie reisen. Wenn ich in Pension bin, bleibe ich sechs Monate hier und sechs Monate in der Türkei.«

ABDULWAHAB

34, Elektroingenieur

»Ich komme aus Afghanistan und bin seit fünf Jahren in Österreich und möchte in Zukunft eine gute Arbeit finden. Momentan habe ich keine Arbeit, da ich derzeit nur eine Aufenthaltsberechtigungskarte habe. Diese Situation ist sehr schwierig für mich. Ich möchte, dass ich hier akzeptiert werde und ein gutes Leben führen kann.«

HARALD

60, Sozialarbeiter

»Ich bin schon älter. Das Alter, in dem man nicht mehr denkt ›Wenn ich älter bin‹ tritt ein, wenn man weiß, dass es bald vorbei ist mit der Arbeit. Ich lebe in Norddeutschland in einer Gegend, wo man viel Sport machen kann. Für meine Zeit in der Pension suche ich einen Ort, an dem man ganz entspannt leben und Kultur und Kunst genießen kann. Deshalb plane ich, nach Wien zu ziehen. Die Zeit zu genießen, das heißt für mich einfach nur: lesen. Über mein Leben habe ich so viele Bücher angehäuft, die ich jetzt auch endlich lesen möchte.«

KAROLINE

64, in Pension und Literaturwissenschaftsstudentin

»Ich bin älter und habe gerade mit einem Studium begonnen. Ich wünsche mir freien Zugang zu Universitäten, auch für Ältere. Yoga und Pilates mache ich, damit es mir später körperlich gut geht. An der Kondition werde ich noch arbeiten. Mit meiner Pensionierung habe ich mein Studium begonnen, weil ich bemerkt habe, dass das Leben endlich ist.«

BENEDIKT

44, Sozialarbeiter

»Ich gehe einmal die Woche schwimmen, da ich eine schiefe Wirbelsäule habe. Indem ich in diesem Bereich Muskeln aufbaue, versuche ich späteren Schmerzen vorzubeugen. Je älter ich werde, desto gesünder lebe ich. Ich rauche und trinke weniger.«

TOBIAS

23, Jugendarbeiter

»Schwierig zu beantworten, da man sich als junger Mensch nicht zu sehr damit befassen will. Ich denke, solange man auf einem guten Weg ist, reicht es, zu existieren. Mein Motto ist ›Sei nett zu den anderen, dann geht’s eh‹. Solange man merkt, dass das, was man macht, gut ist und guttut und vielleicht noch einen Mehrwert hat, kann man so weiterleben. Ich weiß gar nicht, ob mir Sport dabei hilft, beim Altern fit zu bleiben. Am Wochenende habe ich viel Fußball gespielt und jetzt tut mir alles weh. Wenn man keine Ausreden mehr sucht und Dinge nicht vor sich herschiebt, ist das Alter erreicht, das man sich im Hier und Jetzt immer als Zukunft vorstellt.«

LÜFTÜ

22, studiert Englisch auf Lehramt

»Ich möchte reisen und einen guten Job finden. Ich brauche also Zeit und Geld. In meiner Pension will ich die ganze Zeit schlafen und mit einem Hund spazieren gehen. Auch jetzt versuche ich mich für später körperlich gesund zu halten.«

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INTERNATIONALE GEWÄSSER SONNE UND MEER

GLOBUS WISSEN, WO GNUS WANDERN

Die in Süß-, aber nun auch Salzwasser schwimmenden Solaranlagen wurden in Niederösterreich entwickelt. Eine weltweite Wanderkarte der Huftiere soll zeigen, welche Routen barrierefrei bleiben müssen.

Die Idee der SolarFloater hatten die Gründer 2012 bei einem Tauchurlaub auf den Malediven. Auf der vom Klimawandel besonders bedrohten Pazifikinsel wird Strom vor allem durch Dieselgeneratoren produziert, da die Sonne zwar intensiv scheint, aber an Land Flächen für die solare Stromproduktion fehlen. Auf dem Wasser sind Salzwasser, Wellenschlag und Strömung Herausforderungen für die Systeme. Mit Unterstützung von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen wie TU Graz, FH Joanneum oder auch ait hat SolOcean, ein junges Unternehmen von Gerold Guger und Martin Aichinger, eine patentierte Bauweise für schwimmende Solaranlagen entwickelt und mittlerweile auch in der Praxis getestet.

Der SolOcean Floater hält Wellen und Wasserströmungen stand und ist auch für Flüsse geeignet. Die Glasbeschichtung ist salzwasserbeständig, die Floater bestehen aus Kunststoff, der kein Mikroplastik absondern soll und recycelbar ist. Finanziert wurde das Projekt privat unter anderem durch Crowdfunding. »Würde in Österreich ein Drittel der Flächen aller Stau- und Speicherseen mit dem SolOcean Floater belegt, ließen sich fünf Gigawatt produzieren«, rechnet Gerold Guger vor, das entspreche dem »2,5-Fachen der Leistung des akw Temelín«. MARTIN MÜHL solocean.energy Es ist kaum bekannt, dass es auch in Europa wandernde Huftiere gibt. Die uralten Wanderrouten der Rothirsche sind von Autobahnen, Grenzzäunen und Siedlungsgebiet unterbrochen. In Deutschland wird ihr Lebensraum sogar auf gesetzlich ausgewiesene »Rotwildbezirke« beschränkt. (Weshalb die Deutsche Wildtier Stiftung seit Jahren »Freiheit für den Rothirsch« fordert.) In Österreich werden sie zum Schutz der Forstwälder mancherorts massenhaft in Wintergatter gepfercht. Dabei erfüllen wandernde Huftiere überall eine wichtige Rolle für das Ökosystem. Sie verbreiten Samen, düngen mit ihrem Kot Wiesen und Wälder und erhöhen nachweislich die Biodiversität. Um Wissen darüber zu sammeln, wo welche Tiere wandern (beziehungsweise früher wanderten), erheben 92 ForscherInnen der »Global Initiative on Ungulate Migration« nun Daten von afrikanischen Gnus und Zebras, mongolischen Gazellen und Wildeseln oder Nordamerikas Karibus und Elchen. Neueste gps-Tracking-Technologie kommt ebenso zum Einsatz, wie historische Quellen aufgearbeitet werden und indigenes Wissen erfasst wird. Das beteiligte Senckenberg-Forschungszentrum für Biodiversität und Klima kündigt als Endergebnis eine Wanderkarte an, die zeigen soll, welche Schutzgebiete unbedingt erhalten werden müssen und wo Querungshilfen Durchlässigkeit schaffen sollten. THOMAS WEBER senckenberg.de