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BI E NE N U N D B IO DIVER SITÄT

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DIE BIENE, DIE WIR MEINEN

Kaum ein Firmenflachdach, auf dem nicht öffentlichkeitswirksam Bienen fleißig Honig eintragen. Dabei sind Maßnahmen zum Schutz der Honigbiene nicht immer auch anderen Insekten zuträglich. Über ein – gut gemeintes – Missverständnis. TEXT Thomas Weber

W

enn wir von Bienen sprechen, wird schnell alles in einen Honigtopf geworfen. Doch es ist ein Missverständnis, das Bienensterben einfach mit dem Insektensterben gleichzusetzen. Das eine beklagen seit Jahren jedes Frühjahr die ImkerInnen, wenn sie weniger Honigvölker als früher über den Winter gebracht haben. Das andere wird – eher im Sommer – von der Zunft der EntomologInnen, die sich der Erforschung von Insekten widmet, in

die Debatte eingebracht, um auf die Gefährdung der Artenvielfalt und der Nahrungspyramide hinzuweisen. Weil bedrohte Vögel keine Nahrung mehr finden, um ihre Küken aufzuziehen. Zwar gehen die beiden Sphären ineinander über; doch das eine ist Agrikultur und die Biene ein Nutztier. Das andere ist Natur und der überwiegende Teil aller Insekten sind letztlich »wilde« Tiere. Mittendrin sind die Wildbienen – meistens mitgemeint, was ihnen aber nicht


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