Erna Magazin September 2013

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Ausgabe 4 September 2013

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FLORALE KATASTROPHE

Gartenschaugelände zubetoniert Sensation im Altmühltal Antikes Volksfest frei gelegt Sonderseiten zur Wahl Wir basteln uns einen Wahlslogan!


Editorial

Oh folget mir! facebook.com/ernamagazin

Sie haben sich richtig entschieden! Mit Erna haben Sie die richtige Wahl getroffen, egal wer meint, Sie nach dem 15. oder 22. September zu regieren. Erna ist unabhängig, unsinnig und unseriös und damit vollwertiges Mitglied der Gesellschaft, potenter Mitspieler auf dem politischen Parkett und überhaupt das Beste, was einem passieren kann. Erna ist in der Online-Publishing Plattform www.issuu.com zuhause. Hier können Sie digitale Magazine durchblättern und viel mehr. Sie können einzelne Seiten oder das Magazin bei einem Klick auf das Wort „share“ mit Ihren Freunden teilen - über twitter, facebook, google+ und per Mail. Außerdem besteht für issuu Mitglieder (kostenlos!) ausdrücklich die Möglichkeit, das gesamte Werk auf den eigenen Rechner, Notebook, ipad etc. herunter zu laden. Dazu klicken Sie ganz einfach auf den Schriftzug „Download“. Damit ist auch das Offline-Lesevergnügen gesichert.

Impressum: Redaktion, Layout: Melanie Arzenheimer Fotos: Melanie Arzenheimer/Wiki Commons wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Amalia Stürzenhofecker-Pasatelski (AU Eichstätt-Ingolstadt) Verantwortlich i.S.d. § 6 Abs. 2 MDStV: Melanie Arzenheimer Arzenheimer Productions Rebdorfer Str. 97 85072 Eichstätt Internet: www.erna-magazin.de Mail: post@erna-magazin.de


Inhalt Fataler Fehler Die Landesgartenschau 2020 in Ingolstadt ist gefährdet. Der Grund: das Gelände wurde versehentlich zubetoniert.

Seite 04

Anti-Alkohol-Pille Ein gescheiterter Feldversuch auf dem Barthelmarkt gab Anlass für eine Umfrage: Wo saufen Sie am liebsten?

Seite 08

Basteln Sie mit! Die Wahlslogans der Parteien zu den anstehenden Wahlen sind durchaus ausbaufähig. Sonderseiten mit Bastelbogen für Ihren ganz persönlichen Wahlspruch.

Seite 10

Mehr Mathe beim Asyl Ein Politiker fordert, Asylbewerber gegen Asylgegner hoch zu rechnen. Warum Mathematik für Frieden sorgen soll, verrät er im Interview.

Seite 16

Sensationelle Entdeckung Im Altmühltal sind Forscher auf ein komplett erhaltenes, funktionsfähiges Volksfest gestoßen. Es könnte die neue Attraktion im Naturpark Altmühltal werden.

Seite 22


Lokales

„Erschwerend kam hinzu, dass die Straße selbst ja wöchentlich ihre Lage wechselt.“ Dr. Herbert Hahnebüchen


Lokales

Katastrophaler Fehler Das Gelände für die Landesgartenschau in Ingolstadt wurde aus Versehen zubetoniert „Wir entschuldigen uns vielmals für dieses Versehen. Niemand hatte die Absicht, einen Betonklotz zu bauen.“ Mit diesen Worten trat ein sichtlich geschockter Geschäftsführer des Bauunternehmens FVGB (Flächenversiegelungsgesellschaft Bayern) vor die Presse. Dr. Herbert Hahnebüchen erläuterte den anwesenden Journalisten (es waren nur drei vor Ort, nachdem keine Häppchen zur Pressekonferenz angekündigt waren) das Problem, das zur versehentlichen Betonierung des künftigen Landesgartenschaugeländes in Ingolstadt geführt hat. Demnach habe der zuständige Baukoordinator schlichtweg die Planskizze falsch herum gehalten und Norden mit Süden verwechselt. Deshalb seien auch Osten und Westen vertauscht worden, damit also auch rechts und links und oben und unten und überhaupt. „Außerdem ist die rechte Straßenseite ja nur für

denjenigen die rechte Straßenseite, der aus der einen Richtung kommt und nicht aus der anderen,“ so Hahnebüchen. Als schließlich der Einsatzbefehl zur Betonierung des östlichen Bereichs der Gaimersheimer Straße kam, wurde leider der westliche Bereich in Angriff genommen. „Erschwerend kam hinzu, dass die Straße selbst ja wöchentlich ihre Lage wechselt,“ betonte der Unternehmer. Er hoffe nun, dass sich die Stadt Ingolstadt einsichtig zeige und die Langesgartenschau, die im Jahr 2020 stattfinden soll, möglicherweise an einen anderen Standort verlegt. Den bereits verbauten Beton wieder raus zu reißen würde den Bau des neuen Abschnitts für das Güterverkehrszentrum um 5 Jahre verzögern, bis dahin ist Audi möglicherweise schon nach China abgewandert, so die Befürchtung von Dr. Hahnebüchen.


Schanzer Floral Resistance gegründet Dem allgemeinen Trend folgend, zu jedem Anliegen sofort eine facebook Gruppe zu gründen, haben besorgte ingolstädter Bürger mittlerweile die „Schanzer Floral Resistance“ ins Leben gerufen. „Wir wollen, dass die Landesgartenschau 2020 da stattfindet, wo sie

geplant war!“ erklärt Rosemarie Grün, die die Gruppe zusammen mit drei rüstigen Rentnern und einem ehemaligen Landschaftsgärtner, der jetzt einen InternetShop für faire Kartoffeln betreibt, organisiert. Um ihren Forderung Nachdruck zu verleihen, planen


„Wir haben für unseren Protest extra widerstandsfähige Geranien aus Kolumbien importiert.“ Rosemarie Grün, Aktivistin

die Aktivisten sogenannte Guerilla-Pflanzungen auf der Gaimersheimer Straße, der Ettinger Straße, dem Westpark-Parkdeck und dem Hochkreisel. „Wir haben dafür extra widerstandsfähige Geranien aus Kolumbien importiert,“ so Rosemarie Grün. „Die halten auch

die Abgase von einem Q7 spielend aus.“ Derzeit sind die floralen Ritter noch auf der Suche nach einer Lagerhalle, wo sie die Pflanzen unterbringen können. Angeblich wurden ihnen schon Räume im Güterverkehrszentrum angeboten.


Wissenschaft

Fehlschlag für die Forschung Test der Anti-Alkohol-Pille war ein Reinfall Es ist ein herber Rückschlag für die Wissenschaft: ein Feldversuch der Anti-Alkohol-Pille auf dem Barthelmarkt ist fehl geschlagen. „Vor allem 15- und 16-Jährige scheinen gegen den Wirkstoff resistent“, erklärte der chinesische Wissenschaftler Wan Pro Sit. Er und sein Team hatten den Wirkstoff, der sich aus Nanoteilchen zusammen setzt, bereits erfolgreich an Ratten getestet. Bei den Tieren hatte der Vollrausch keinerlei Spuren hinterlassen und die Probanden waren nach kurzer Zeit wieder top fit. Leider fiel das Ergebnis des Menschenversuchs im Rahmen des Barthelmarkts ernüchternd aus: kei-

ner der vor allem jungen Menschen, denen das Mittel heimlich verabreicht wurde, konnte bei 2,8 bis 3,5 Promille gerade laufen oder Radfahren. Stattdessen lagen die Versuchsobjekte regungslos auf Wiesen und Wegen und mussten von den chinesischen Wissenschaftlern eingesammelt werden. „Wir müssen an dem Wirkstoff noch intensiver arbeiten, als wir gedacht haben“, gibt Wan Pro Sit zu. Der nächste Testlauf ist für das Münchner Oktoberfest geplant. Mittlerweile hat eine Umfrage der Uni ergeben, dass ein Volksfest nicht unbedingt die erste Wahl ist, wenn es um´s Trinken geht.


Wissenschaft Wo saufen Sie am liebsten?

Zu Hause mit Freunden

Zu Hause ohne Freunde

In einem schönen Park

Im Büro

Was wünschen Sie sich für Ihre alkoholische Zukunft?

Aufhebung der Sperrstunde

Noch mehr Schnaps

Mehr Geld

Eine neue Leber

© Meinungsforschungsinstitut IRR Tum (Alkoholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)


Politik

Wir basteln uns einen Wahlslogan! Die Erna Sonderseiten zur Landtags- und Bundestagswahl Sie können sich nicht mit den Slogans der Parteien zur Wahl identifizieren? Sie kennen weder die Typen auf dem Plakat noch die Vereine, für die da geworben wird? Dann machen Sie das Beste draus. Basteln Sie sich die Welt, wie sie Ihnen gefällt. Hier ein paar kreative Vorschläge, was aus den Plakaten der Parteien Schönes hätte werden können.


Politik

Der Name des Politikers kann nach Belieben ausgetauscht werden.


Ernas Empfehlung: Das Accessoire des Monats: die Worthülse (mit praktischem Schraubverschluss). Befüllen Sie sie mit Slogans, Floskeln oder heißer Luft. Ideal nicht nur für Berufspolitiker, sondern auch für Medienschaffende.


Andrea Schagalkowitsch in den Bundestag!

halten! www.die-partei-bayern.com

V.i.S.d.P.: Bernd Sandner, Rattenberger Str. 31, 81373 M端nchen


Gesellschaft

Sandmännchen am Werk? Donaustrand über Nacht wieder aufgeschüttet Böses Erwachen am Ingolstädter Donaustrand: Vandalen haben in einer Blitzaktion den gesamten Sand über Nacht wieder aufgeschüttet. Schnell war auch klar, wer sich diesen üblen Scherz erlaubt hat. Vor Ort wurde nämlich ein Bekennerschreiben der „Dünenfreunde Warnemünde“ gefunden. Darin heißt es: „Wir protestieren gegen die künstliche Erschaffung strandartiger Landschaften. Dieser menschliche Eingriff in die Natur ist durch nichts zu rechtfertigen, schon gar nicht durch das Verlagen

nach Entspannung und Vergnügen.“ Nach der Aktion steht nun außerdem zu befürchten, dass der recht unansehnliche Sandhaufen als großes, überdimensionales Katzenklo genutzt wird. Nächstes Ziel der „Dünenfreunde Warnemünde“ ist übrigens der Bundespressestrand im Regierungsviertel von Berlin. Hier möchte die Gruppe aus dem Hohen Norden vor der Bundestagswahl am 22. September nochmal ordentlich Staub aufwirbeln.


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Asylpolitik muss mathematischer werden Politiker schlägt Austausch von Asylbewerbern und Asylgegnern vor „Die Rechnung muss aufgehen. Das ist in der Mathematik so und das ist auch in der Politik der Fall. Hoffentlich.“ Prof. Dieter Riese ist Mathematiker und Politiker. Er unterrichtet an der Alkoholischen Universität Eichstätt-IngolstadtlandDings grobe Mengenlehre und ist zugleich Abgeordneter für die MCU (Mathematisch christliche Union)

im Kleinstädtetag in München. Seine Forderung: Asylbewerber rein, Asylgegner raus. Herr Professor Dieter Riese, erläutern Sie uns doch bitte Ihre Theorie. Gerne. Wobei es sich nicht um eine Theorie handelt, sondern um eine Gleichung. Die ideale


Politik Gleichung bringt ein ausgeglichenes Ergebnis und so sollte man das auch bei der Zuteilung von Asylbewerbern machen. Wie meinen Sie das?

die frei gewordenen Arbeitsstellen (vorausgesetzt die Asylgegner haben irgendwo gearbeitet) werden durch die neuen Mitbürger besetzt.

Aber könnte das nicht verheerende Folgen für die ZusammensetNun, für jeden Asylbewerber, der zung der Bevölkerung in Bayern bei uns aufgenommen wird, wird haben? ein Gegner des Asylrechts in das Land abgeschoben, aus dem der Jetzt hören Sie aber auf. Schon die Asylbewerber kommt. Ein Beispiel alten Römer haben ein angebliches wäre aktuell Syrien. Die vierköpfi- Gleichgewicht gehörig durcheinge Familie aus dem zerstörten Vor- ander gebracht. Ein paar Kelten ort von Damaskus wird in einem oder Germanen weniger, ein paar kleinen Ort bei Ingolstadt aufge- Römer mehr. Hat es geschadet? Die nommen, während gleichzeitig Römer werden heute wegen ihrer vier Gegner dieser Aufnahme nach großartigen Kultur sogar im MuDamaskus abgeschoben werden. seum beweihräuchert. Natürlich kann es heute vorkommen, dass die Und wo liegt da Ihrer Meinung Bevölkerung kompletter Ortschafnach der Vorteil gegenüber der ten ausgetauscht wird. Aber das hat bisherigen Regelung? doch auch seine Vorteile: niemand wird aus der gewohnten Umgebung Na, das ist doch wohl klar. Sie brau- gerissen. Familie XY aus dem Dort chen beispielsweise keine Asylun- Z zieht nun mal mit dem gesamten terkünfte mehr bereit stellen! Dazu Dorf nach Uganda. Ist doch schön! ein ganz praktisches Beispiel: Die Und auch da kann man im Übrivier ausgewiesenen Bürger aus der gen auch schwarz wählen. Wie zuRegion geben ihre Wohnung an hause. die neuen Bewohner ganz einfach ab. Das ist wie Frauentausch bei Herzlichen Dank für das GeRTL II nur ohne Wiederkehr. Und spräch, Professor Riese.


Kurz und (gar nicht) gut Ingolstadt Trendsetter Man nehme reichlich grauen Beton und mische ihn mit buntem Sitzmobiliar. Was Ingolstadt vorgemacht hat, machen jetzt andere Boomtowns nach. Auf dem Foto links sehen Sie den Platz vor dem Nationaltheater in London.

Neue Spur aufgetaucht Der englische König Henry VIII. und der Neuburger Pfalzgraf Ottheinrich sind nicht nur ein und die selbe Person - sie sind wohl auch eine Erfindung der Schokolinsenindustrie! Der Beweis dafür ist das hier abgebildete Gemälde. Muss die Erna-Titelgeschichte vom Juli 2013 nun neu geschrieben werden?

Designerstück Formschön, elegant und mit „Message“: Derzeit handelt es sich noch um eine Designstudie bei der internationalen Möbelmesse, aber bald finden Sie dieses Möbelstück vielleicht schon im Möbelhaus Ihres Vertrauens. Der Schwiegermutterstuhl verspricht der Renner des kommenden Winters zu werden. Bestellen Sie jetzt vor, bevor es andere Verwandte tun.


Kurz und (gar nicht) gut Gefährlicher QR Code Warnung. Das abrupte Abbremsen, um bei Wahlplakaten den QR Code zu entziffern, führt zu Unfällen. Besonders gefährlich ist die Situation auf Bundesstraßen. Die Polizei bittet, den Beifahrer mit dem Smartphone auf dem Gehsteig oder am Straßenrand auszusetzen und auf dem Rückweg wieder mit zu nehmen. Oder auch nicht.

Es schwirbelt weiter Das Schanzer Strichmanschgerl „Schwirbel“, auch genannt „Springinkerl“, ist wieder aufgetaucht. Diesmal hinter einer Infotafel am Theaterparkplatz. Propheten gehen davon aus, dass das vermehrte Auftreten des traurig dreinschauenden Wesens den Untergang der Welt ankündigt. Oder zumindest den Untergang der Innenstadt.

Eiskalt abserviert Die neue Kilmaanlage im Standesamt Ingolstadt sorgt für eisige Stimmung. Nach Angaben eines betroffenen Bräutigams habe seine frisch angetraute Frau beim Ja-Wort jegliche Spur von glühender Leidenschaft vermissen lassen. Ein Verlobter soll sogar eiskalt von seiner Braut abserviert worden sein.


Technik Kunst

Blick in die Seele des Frosches Hallertauer Künstlerin startet „Amphibic Art Project“ Tatjana Jablonski-Heinemann lebt zurückgezogen in einem Einödhof in der Hallertau. Ihr Leben widmet sie der Kunst. Vor 21 Jahren ist sie hierher gezogen, um der hektischen Berliner Großstadtwelt zu entfliehen. „Ich hatte einen gut dotierten Job als Dozentin für Alt-Amerikanistik und war zugleich auch noch Betreiberin einer Galerie für mittelamerikanische Kunst des 17. Jahrhunderts. Irgendwann wurde der Stress einfach zu groß.“ Von einem Tag auf den anderen warf sie alles hin, packte lediglich das Nötigste in einen Koffer und brach auf. „Ich wollte das machen, wovon ich so viel gelesen hatte. Eine Expedition in unbekanntes, exotisches Territorium wagen.“ Und das tat sich dann auch. Sie wagte sich in die Hal-

lertau. „Das erste Aufeinandertreffen mit den Eingeborenen erinnerte mich an die Erzählungen eines Alexander von Humboldt, in denen er von den Begegnungen mit Indianern am Orinoco berichtet.“ Dank eines Dolmetschers freundete sich Tatjana Jablonski-Heinemann jedoch schnell mit einem älteren Ehepaar an, das einen abgelegenen Einödhof bewohnte und einen Nachfolger für die Bewirtschaftung suchte. Die beiden Söhne der betagten Herrschaften hatten sich kurz nach dem Fall der Mauer mit zwei platinblonden Russinnen nach Spanien abgesetzt und dort einen Saunaclub für deutsche Urlauber gegründet. Vater Georg und Mutter Josepha blieben zurück. Allein und stocksauer. Für sie war die Berlinerin mit dem seltsamen


Kunst Akzent die Rettung und so zog Tatjana Jablonski-Heinemann 1992 ein und die beiden Rentner gönnten sich einen entspannten Lebensabend in einer Seniorenresidenz bei München. Amphibien als Metapher Die unmittelbare Nähe zur Natur, die Abgeschiedenheit des Hofes, das Leben im Rhythmus der Jahreszeiten – es wäre eigentlich die ideale Voraussetzung dafür gewesen, ein YogaStudio zu eröffnen. Weil das aber gerade alle anderen Ex-Großstadtfrauen im ländlichen Raum getan hatten, wandte sich Tatjana Jablonski-Heinemann der Kunst zu. Schließlich hat-

te sie die Kunst schon immer geliebt. Und sie erinnerte sich an ihre Studien über Tiergottheiten in Mittelamerika. Als sie eines Tags das muntere Quaken eines Frosches aus dem nahe gelegenen Teich vernahm, kam ihr die künstlerische Erleuchtung und sie begann den Fotografiezyklus „Amphibic Art Project“ zu entwickeln. Der Frosch sei eine wunderbare Metapher für die Menschheit, so Jablonski-Heinemann: „Alleine ist er ziemlich hilflos, aber wenn er in Massen auftaucht, dann wird er zur Plage für die Erde.“ Die Fotografien werden demnächst in einer Sonderausstellung des Museums für Konzeptlose Kunst und Rotwein in Ingolstadt zu sehen sein.


Geschichte

Sensation im Altmühltal Forscher legen erstmals antikes Volksfest frei

Die Sonne brannte unbarmherzig auf die kleine Forschergruppe nieder, die gerade im Altmühltal unterwegs war. Mühsam bahnten sie sich den Weg durch eine vergessene Schlucht. Ja hier hätte der Roman „Die vergessene Welt“ entstehen können. Das Team von Kryptozoologen war auf der Jagd nach Dinosauriern, doch was sie fanden, war kein Pteranodon oder Comsogna-

thus. Nein. Sie stießen auf ein einzigartiges Zeugnis humanoider Innovation. Holger Herrmann Kraus war als Forschungsassistent bei der sensationellen Entdeckung dabei: „Wir dachten zunächst, es handle sich um ein Dinosaurierskelett. Aber bei genauer Untersuchung der einzelnen Elemente wurde klar, dass es sich nicht um versteinerte Knochen handelte, sondern um die Bestand-


teile eines antiken Bespassungsapparats, dessen Funktionsweise sich uns noch nicht gänzlich erschloss.“ Spezialisten aus der historischen Abteilung von Disney World reisten ins Altmühltal und nahmen sich des Fundes an. Sie bestätigten den leisen Verdacht, den sich Holger Herrmann Kraus nicht zu äußern traute. Bei der Entdeckung handelt es sich um ein antikes Volksfest inklusive Bier-

zelt, Riesenrad und Riesenrutsche. Eine genaue Datierung ist erst nach Auswertung der dendrochronologischen Daten möglich, aber Holger Herrmann Kraus erklärt: „Der Fund ist sehr, sehr, sehr alt!“ Das Erstaunliche daran: das Volksfest ist trotz seines Alters noch voll funktionsfähig. Der Naturpark ist damit um eine Attraktion reicher – eine, um die ihn sicherlich viele beneiden werden.


Der böse Blog Schlimme Staus an der Wahlkabine befürchtet. Wo bleibt der ADAC? Wenn nicht ein guter Kumpel von mir ein Freund der Briefwahl wäre, ich hätte ja nie gemerkt, auf was ich mich am 15. September einlasse! Ja. Da ist Landtagswahl bei uns in Bayern. Aber das klingt so unspektakulär. Als ob man da einfach ein Kreuzerl macht und fertig ist die Angelegenheit. Nein. Am 15. September haben wir alle viel zu entscheiden: da wäre die Landtagswahl mit Erst- und Zweitstimme, dann die Bezirkstagswahl wiederum mit zwei Stimmen, die man verteilen darf und dazu kommen noch FÜNF Volksentscheide! Also neunmal wählen! Es steht zu befürchten, dass gerade unentschlossene Zeitgenossen sehr viel Zeit zur Entscheidungsfindung benötigen und damit Staus vor den Wahlkabinen verursachen. Ich fordere daher den Einsatz von ADAC Stauberatern, die notfalls mit Heißgetränken, Decken und Spielzeug (ab 18 Jahren) für eine angenehme Verweildauer in der Warteschlange sorgen. Ein echtes Horrorszenario, was sich da auftut. Ich glaub, ich melde mich auch zur Briefwahl an. (Den Bösen Blog gibt´s jeden Sonntag unter www.stattzeitung.in)


Ernstgemeinte Tipps zum Weiterlesen

Willkommen in der Spezlwirtschaft Unter Spezl - Heimat.Gedichte „Gelungener Band der Reihe Poesie 21. Lyrisch vielseitig und doch einem Thema, hier der Heimat Bayern, klar zu subsumieren. Damit könnte der Band für kommende Bände der Reihe durchaus Modellcharakter haben. Lesbarer als ein reiner lyrischer „Gemischtwarenladen“. Gleichzeitig ist die Verständlichkeit der Verse hervorzuheben, die deswegen in keinster Weise platt sind, sondern auf je eigenen „spezifischen Gedichtideen“, oft Wortspielen, die in gekonnter Weise fortgeführt werden, beruhen.“ Soweit die Kritik bei Amazon. ISBN 978-3-939777-91-5, Verlag Steinmeier, Preis 12,80 Euro Bestellung unter www.poesie21.de Webtipp: Unter www.dasgedichtblog.de finden Sie derzeit ausgewählte Reisegedichte renommierter Autoren. Immer wieder einen Ausflung ins Netz wert.


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Ausgabe 1 Juni 2013

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IM VISIER DER FORSCHER Neues Schloss doch nicht so neu? Scheidungswelle befürchtet Abgeordnete dürfen keine Angehörigen mehr haben Shades of Grey Effekt BDSM Fans werden immer jünger

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