Erna Magazin Quartal I 2017

Page 1

Aus

gab e

A N R E ür f n i z a g a M e r ti a s )al innig -

Re(giona b h ä n g i g un

- uns

201

7

gs

Din d n a L t d IngolSta unseri

ös

WAS BISHER GESCHAH Der Erna Jahresbericht 2017 so weit so bescheuert...


Erna - der Wahnsinn im fortlaufenden Jahresbericht Was die großen DAX-Unternehmen können, kann Erna erst recht. Regelmäßig wird ein unglaublich aufschlussreicher Bericht veröffentlicht, der das Geschehen der zurück liegenden Monate beleuchtet, ablichtet und damit für die Nachwelt festhält. Seltsame Zahlen, komische Formulierungen. Wie bei Audi und Co. Und die Neuigkeiten gibts auf der Website:

www.erna-magazin.de Außerdem ist das Erna Magazin bei Twitter, facebook und auf google+ zu finden.


Die Austrittswelle

Der Trend fĂźr Sie und Ihn Der neue Frisurenlook aus der Fashionmetropole Ingolstadt Weil Unberechenbarkeit einfach Unwiderstehlich macht...


Bundestagswahl 2017


Sport

FC Abstieg abgekartetes Spiel? Auto-Kartell hat offenbar auch die Bundesliga manipuliert

Erst der Diesel-Skandal, jetzt das Mega-Kartell: Die Meldungen über konspirative Manipulationen in der deutschen Automobilindustrie nehmen kein Ende. Während sich die Kollegen vom Nachrichtenmagazin Spiegel immer noch mit den Kooperationen, Koalitionen und möglicherweise sogar Kopulationen zwischen VW, Audi, Porsche und Mercedes befassen, hat die Investigativabteilung des Erna-Magazins weitere erschreckende Details des unverantwortlichen Handelns der Auto-Mafia entdeckt. Getarnt als „Schanzi“ war ein verdeckter Reporter beim Maskottchen-Treffen der Bundesliga im DFB-Hauptquartier auf brisante Dokumente gestoßen. Darin wurden die Profimannschaften sogenannter „Auto-Clubs“ aufgeführt (allein VW

unterstützt 16 Clubs in Liga 1 und 2). Soweit so legal. Aber in den Dokument wurden Auf- und Abstiegsszenarien von 1990 bis 2017 festgelegt. Das Opfer der Verschwörung war der FC Ingolstadt 04. Der musste laut Erna Informationen absteigen und zuvor seinen Cheftrainer abgeben, um RB Leipizg in der 1. Liga einen glanzvollen Auftritt zu verschaffen. Porsche (einer der Hauptsonsoren von Leipzig) sollte dazu im Gegenzug Motorentechnologie an Audi abtreten. Das sei bei einem von 12678 Treffen diverser Fußballfunktionäre vereinbart worden. Womöglich schreitet nun auch hier das Kartellamt ein. Oder irgendein Sportwettenanbieter, der bei diesen Deals nicht mitmachen durfte. Skandalös! Erna bleibt an der Sache dran.


„Ich war mal eine Schwarzerle!“ Klimawandelopfer in Gaimersheim klagt an Da verstummen sogar die hartnäckigsten Leugner des Klimawandels. Schwarzerle Tannja aus Gaimersheim ist der lebende Beweis dafür, dass sich das Klima verändert. Und die Erde – insbesondere in der Region IngolStadtLandDings – immer wärmer wird. „Ich fühl mich voll Banane!“ meint Tannja. Und da hat sie recht. Schließlich ist aus der ehemaligen typisch deutschen, schattenliebenden und genügsamen Schwarzerle eine exotische Palme geworden! „Auf einmal hatte ich diese ekligen, großen Blätter. Ich seh Scheiße aus,“ schluchzt sie. „Noch dazu steh ich mitten auf diesem Kreisverkehr und werde rund um die Uhr angeglotzt! Buahhh!“


Schuld dran ist die Erwärmung jenes Fleckchens Erde, auf dem sie wächst. Die Jahresdurchschnittstemperatur ist hier auf die Werte eines Strandes vor Tuvalu gestiegen. Und so wurden aus den einheimischen „SchattenparkerPflanzen“ auf einmal echte Tropenbewohner. Beschleunigt wird Tannjas Genmutation außerdem durch die unzähligen Schadstoffe, die ihr täglich um die Blätter fliegen. „Ich will hier weg,“ heult Tannja. Eine ziemlich blöde Idee für ein Gewächs. Die sache wird vermutlich böse enden. Wie der gesamte Klimawandel.


Schlossfest 2017

Steckenpferd-Missbrauch stoppen Tierschützer fordern Ende des Spektakels beim Neuburger Schlossfest „Diese Quälerei muss aufhören! Im 21. Jahrhundert sollte es möglich sein, sein Vergnügen auch ohne den Missbrauch von Tieren zu haben!“ schimpft Clara Borkenstein-Habermann von der Vereinigung der nachhaltigen Steckenpferdzüchter. Seit Jahrhunderten ist ihre Familie

auf die Zucht von Steckenpferden spezialisiert. Vor wenigen Jahren war sie das erste Familienmitglied, dass sich vom Mißbrauch der Tiere als „Spaßobjekte“ distanziert hat. Heute dürfen ihre Pferde frei auf der Koppel umhertollen, ohne Zügel und ohne Dressur. „Das, was hier beim


Schlossfest 2017

Neuburger Schlossfest stattfindet, ist eine Verherrlichung der Tierquälerei!“ meint sie. Sie fordert daher ein sofortiges Verbot des sogenannten „Steckenreitertanzes“, bei dem gleich ganze Heerscharen von Pferden eingesetzt werden. Über Wochen, ja Monate, würden die armen Viecher zu „Trainingszwecken“ missbraucht, meist auch noch von Minderjährigen, die sich des verantwortungsvollen Umgangs mit einem Lebewesen gar noch nicht bewusst seien. „Es

geht hier auch um die Erziehung der Jugend zu mehr Achtung vor dem Leben eines Steckenpferds!“ meint Clara Borkenstein-Habermann. Sie strebt nun eine Petition an, um das Spektakel in Neuburg ohne Einsatz von Steckenpferden über die Bühne gehen zu lassen. Es sollen bereits etwa rund geschätzte zwei Personen unterschrieben haben. Der Anfang ist gemacht, das Erna Magazin wird dieses heikle Thema weiter begleiten.


Schlossfest 2017


Schlossfest 2017

Aufarbeitung der Krawalle in Neuburg Noch sind die Bilder ganz frisch. Und sie sorgen immer noch für Entsetzen. Ganze Gruppen Vermummter sind jüngst über die Stadt Neuburg hergefallen und haben nicht nur Unruhe gestiftet. So gingen einige von ihnen mit Waffen und brennenden Fakeln auf unschuldige Bürger los. Es fanden Brandschatzungen statt, Pöbeleien gegen Polizeibeamte waren an der Tagesordnung. Mit langen, spitzen Speeren versuchte gar eine Horde wild gewordener aufsässiger und aggressiver Teilnehmer einer eigentlich friedlichen Demo, Polizeibeamte zu erstechen. Es nahmen auch „behelmte, vermummte Schweine“ an der Demo teil, um diese provokant zu begleiten. Bereits am Vorabend, als in der Dunkelheit die Lage zusehends unübersichtlich wurde, war die Gewalt esklaiert. Böller wurden in den

Nachthimmel geworfen, bengalisches Feuer entzündet, Silvesterraketen in den Himmel geschossen. Dass es dafür auch noch donnernden Applaus vom Publikum gab, mochte man nicht so recht verstehen.... Wer trägt die Verantwortung für das verantwortungslose Treiben? Diese Frage soll nun eine Untersuchungskommission beantworten, die vom Neuburger Stadtrat eingesetzt worden ist. Geklärt werden muss auch, woher die Gewalttäter kamen oder ob es sich um ein „hausgemachtes Problem“ handelt. Experten zeigen sich außerdem erstaunt darüber, dass sich ähnliche Gewaltexzesse offenbar in einer Art Zwei-Jahres-Zyklus in Neuburg wiederholen: „Man könnte meinen, es steckt Methode dahinter“, meint Hans Horchzu von der Hochschule für angebrannte Wissenschaften.


Sport

„Endlich können wir heiraten!“ Die Liebesgeschichte von Hans und Luise Ihre Beziehung war und ist gesellschaftlich geächtet. Das war von dem Augenblick so, als sie sich kennen gelernt hatten. Hans B. aus Ingolstadt und Luise F. aus Pfaffenhofen mussten seither viel erdulden. „Einige unserer besten Freunde ließen sich nicht mehr blicken von dem Moment an, als sie von unserer Liebe erfahren hatten,“ erinnert sich der Ingenieur. 2006 waren sich die beiden ganz zufällig begegnet – beim Public Viewing auf dem Ingolstädter Rathausplatz. Beide feuerten die deutsche Fußballnationalmannschaft an und als Hans sein Bier

aus Versehen auf Luises T-Shirt kippte, war es Liebe auf den ersten Blick. Oder Fleck. „Wir haben über Fußball geredet und er hat mir gleich gestanden, dass er ein Bayern Fan sei. Ich war erstmal geschockt!“ erklärt die Vollblut-60erAnhängerin Luise. Hans ging es nicht anders. Sollten die Münchner Löwen solch bezaubernde und anmutige Fans hervorbringen? Die Liebe war schließlich stärker als der Fußball. Ein Jahr später zogen die beiden zusammen. Doch ihr Freundeskreis, der sich aus


Sport nen!“ freuen sich beide. „Velleicht adoptieren wir sogar ein Baby von RB Leipzig!“ Und sie wünschen sich, dass nun die letzten Schranken brechen und Clubberer und Greuther Fürther genauso Ja zueinander sagen können wie St. Pauli und HSV-Fans. „So muss die Welt doch sein, oder? Wir hätten auch nichts dagegen, wenn Schanzi und Xaver heiraten!“ Jetzt werden sich die beiden Glücklichen auf einen Termin für die Eheschließung einigen – an einem Tag, an dem weder der FC „Die Ehe für alle macht nun den Weg Bayern München noch der TSV 1860 frei, dass wir endlich heiraten kön- München ein Spiel hat. Bayern- und Löwenfans rekrutierte, wurde immer kleiner. „Es war wie bei den Montagues und den Capulets in Romeo und Julia,“ schnieft Luise, die als Deutschlehrerin arbeitet. Auf fast jeder Feier, zu der sie eingeladen waren, schlug ihnen Verachtung entgegen. Zuletzt gingen sie nur noch zu den Spielen des FC Ingolstadt 04, um auf neutralem Boden wenigstens ihre Fußballleidenschaft ausleben zu können.


Politik

Weißes Haus übernimmt Ingolstädter Stadtrats-Audiostream Modell ideal für die Trump-Administration Das Weiße Haus in Washington geht neue Wege – und Vorbild ist der Ingolstädter Stadtrat! Erstmal ist eine Pressekonferenz im Weißen Haus nicht mit Live-Bild übertragen worden, sondern nur per Audio-Stream. Diese revolutionäre neue Art der Öffentlichkeitsarbeit habe man sich in Ingolstadt abgeschaut, erklärte die stellvertretende Pressesprecherin der TrumpAdministration, Sarah Huckabee Sanders. Ein Berater des Präsidenten habe beim Surfen im Internet zufällig den Audio-Stream aus dem Stadtrat

entdeckt und sei gleich begeistert von dieser transparenten Art der Informationsvermittlung gewesen. Das System entspreche dem republikanischen Verständnis von reiner Faktenvermittlung ohne dabei auf reißerische Schauspieleffekte zu setzen. Eine Speicherung des Audio-Streams lehnt das Weiße Haus – wie auch die Mehrheit des Ingolstädter Stadtrats – ab. Begründung: Wer sich für Politik interessiere, der könne sich ja wohl mal ein paar Stunden Zeit nehmen, um der Übertragung zuzuhören.



Politik

Darf Miezi für den Stadtrat kandidieren? Wissenschaftler fordert Zulassung von Haustieren Es wird gezankt, gemobbt, gestritten, geheult. Kommunalparlamente haben sich gerade in der Region IngolStadtLandDings zu echten emotionalen Schlachtfeldern und Kampfarenen entwickelt. Den Politikwissenschaftler Antonio Cannelotto von der Alkoholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt erinnert das an seine Heimat Italien. Und an die alten Römer. Warum er nun aber auf die Idee kommt, die Zulassung von Haustieren für die Wahl zum Stadtrat zu fordern, ist etwas ..na ja .. sagen wir schleierhaft. Erna hat trotzdem nachgefragt und gehakt und was man als total investigativer Journalist sonst noch macht.

Äh. Dann würde ich vorschlagen... Schon gut. Es soll nicht heißen, ich wäre den Medien gegenüber ein Stinkstiefel. Sind Sie aber. Mag sein.

Eine Antwort auf meine Frage würde mich jetzt wirklich beglücken. Meine Idee beruht auf der Innovation des römischen Kaisers Caligula, der einst einen Esel zum Senator ernannt hat. Dieser zugegeben sehr ungewöhnliche Vorgang hat dem Römischen Reich nicht geschadet. Im Gegenteil: Die Diskussionskultur im Senat wurde nach meinen Recherchen eine anErna Magazin: Herr Cannelotto, Sie deren. haben angedeutet, Ihre Heimat hätte Sie dazu inspiriert, vorzuschlagen In wie fern? Haustiere als Politiker zuzulassen. Einem Esel können Sie nichts vormachen. Er ist absolut sachorientiert. Das Können Sie das näher erläutern? ist der Vorteil von Tieren, die freilich Antonio Cannelotto: Ja. an das Zusammenleben mit Menschen gewöhnt sein müssen. Einen wilden Ja, und? Ja, ich kann das erläutern. Ich weiß Tiger könnten Sie in einem Parlament nicht brauchen. Wir verlangen von aber nicht, ob ich mag. den Menschen in einem Gremium ja


Politik auch eine gewisse Domestiziertheit örtliche Parlament wählen? Unbedingt. Miezi ist eine gefestigte, bzw. Zivilisiertheit. integre, moralisch über alle Zweifel Aber Kaiser Caligula ist von seinen erhabene Persönlichkeit ohne Nebeneigenen Anhängern ermordet wor- tätigkeiten für irgendwelche befreunden? deten Unternehmer und ohne jegliche Antonio Cannelotto: Korrekt. Aber Verbindungen zur Automobilindusnicht von Senator Esel. Genau das ist trie, dem Vatikan oder dem Bauernder Punkt. Tiere wären weder zu Ver- verband. schwörungen noch Intrigen fähig. Sie sind berechenbar. Und das ist es auch, Miezi....so...so... was der Wähler heutzutage will. Kein Dieser Unterton gefällt mir gar nicht. Hintenrum, sondern ein geradeaus. Hab verstanden. Danke für dieses Gespräch. Auf Wiedersehen. Sie würden also Ihre Hauskatze ins Hoffentlich nicht.


Freizeit

Neue Attraktion im Dinopark: Der Sepposaurus Misslbeckensis Es war eine Sensation, als bei Ausgrabungen auf dem Ingolstädter Gießereigelände nicht nur Spuren aus dem Menschen-Mittelalter, sondern gleich noch aus dem Erdmittelalter geborgen wurden. Die Knochenfragmente, die man dort zu Tage förderte, konnten nun einer neuen Dinosaurierart zugewiesen werden: Der Sepposaurus Misslbeckensis besticht durch seine Unverwüstlichkeit und extreme Langlebigkeit, wobei er er eher ein freundlicher Riese war als ein bösartiger Raubsaurier. Seine Blütezeit war das Erdalter des Politozäns, das wiederum den Höhepunkt des

sogenannten Demokratikums markierte. Spuren des Sepposaurus Misslbeckensis sind bislang nur in Ingolstadt nachweisbar und daher einen wissenschaftliche Sensation. Logisch, dass er nun auch einen Ehrenplatz im Dinopark in Denkendorf bekommt! Allerdings könnte der Dino aus dem Politozän bald Konkurrenz bekommen: Bei Bauarbeiten in Gerolfing sollen Spuren eines verwandten Dinosauriers entdeckt worden sein, der möglicherweise der Gattung „Seehofereus eternicus“ zugeordnet werden kann.


CAT EDITION

„Die Nacht ist dunkel und voller Zecken.“ Miausandre exklusiv bei Catflix


In dieser Mobilie lebt seit kurzem Familie Hagenstett.

Mobilie statt Immobilie

Die hohen Wohnungspreise und ihre Folgen

Wenn die Zeiten besonders hart sind, wird der Mensch besonders erfinderisch. Womöglich hat er deshalb auch die Steinzeit und den Säbelzahntiger überlebt. Heute haust er zwar nicht mehr in einer Höhle, aber es plagen ihn ganz andere Probleme, nämlich unbezahlbare Immobilien und mangelnder Wohnraum. Der Trend geht daher weg von der klassischen Immobilie hin zur Mobilie. Während eine Immobilie unbeweglich ist (vom lateinischen immobilis), kann sich eine Mobilie fort

bewegen und muss daher nicht auf Grundstückspreise Rücksicht nehmen. Familie Hagenstett bewohnt seit einigen Wochen eine solche Mobilie, genauer: ein Piratenschiff, das nun in der Nähe der Saturn Arena geankert hat. „Der Anlegeplatz ist ideal für uns“, schwärmt Mama Marita Hagenstett, „wir können uns nebenan Lebensmittel holen, mein Mann ist mit dem Auto ganz schnell auf der A9 und die Kinder plantschen gerne


Wirtschaft gegenüber im Wonnemar.“ Bisher ist die Familie noch nicht des Platzes verwiesen worden. „Wir bleiben so lange, wie wir können,“ erklärt Papa Hagen, der als Systemadministrator beruflich viel unterwegs ist und auch oft umziehen muss. „Irgendwann war uns diese ewige Wohnungs- oder Haussuche zu anstrengend. Und in Ingolstadt konnten wir uns nicht mal ein Ein-Zimmer-Apartement leisten. Da haben wir beschlossen, uns ein Boot zu bauen und darin zu wohnen.“ Die Kinder Sören und Svenja finden es toll (noch passen sie

auch wegen ihrer geringen Größe in die winzigen Kinderzimmer unter Deck). Mama Marita hat jetzt auch keine Angst mehr vor einem Ortswechsel: „Dann stechen wir ins See und ankern woanders. Zuhause ist schließlich immer da, wo wir sind.“ Ein zweites Wohnschiff hat übrigens inzwischen in der Nähe des Herzogskastens fest gemacht. Auch hier ist eine Familie zuhause, die sich eine reale Wohnung in Ingolstadt nicht leisten kann.

Auf dem Rathausplatz mussten zwischenzeitlich sogar Zelte für Zugezogene aufgestellt werden, wie diese nächtliche Geheimaufnahme eines chinesischen Touristen beweist.


Problem Ersatzspielstätte gelöst Stadttheater und FC 04 teilen sich den Audi Sportpark Die einen spielen Fußball, die anderen Schiller. Warum also soll man sich nicht eine Spielfläche teilen? Dieses Gedankenspiel ist die Lösung der Probleme, die sowohl den FC In golstadt 04 als auch das Ingolstädter Stadttheater beschäftigen. Die einen, also der FC, brauchen nach dem Abstieg in die 2. Liga jeden Zuschauer und jeden Cent, die anderen brauchen nach dem Rauswurf aus ihrem Theater jeden brauchbaren Quadratmeter, der über Zuschauerplätze verfügt. Geteiltes Leid ist halbes Lied. Und so werden ab der kommenden SpielZeit im Audi Sportpark Fußballspiele und Schauspiele stattfinden. „Die Synergieeffekte sind sensationell,“ schwärmt Ludwig Sommertag von der Koordinationsstelle für in Not geratene Publikumsmagneten in Bayern (NgPB), die in einer Garage unter der Geschäftsstelle des 1. FC Nürnberg untergebracht ist. Die Vorteile der gemeinsamen Nutzung

des Stadions liegen für die NgPB auf der Hand: Saisonbeginn und Ende sind nahezu gleich, während der Sommerpause sind die einen im Trainingslager, die anderen schickt man auf Tournee. Die Schauspieler machen gemeinsam mit den Fußballern Konditionstraining, die Fußballer bekommen für die Perfektionierung von vorgetäuschten Fouls Schauspielunterricht. „Auch manch einem Offiziellen würde es gut tun, das Sprechen vor großen Zuschauermengen zu üben“, findet Ludwig Sommertag. „Im Gegenzug kann ein Regisseur vom Taktiktraining und den Übungen zur Disziplinierung eines multikulturellen Haufens profitieren.“ Die Anstoß- bzw. Anfangszeiten der verschiedenen Gewerke würden sich nicht in die Quere kommen, findet Samstag Nachmittag ein Zweitligaspiel statt, kann am Abend eine Theaterpremiere über die Bühne gehen. Und so wäre an einem Tag manch ein Zuschauerplatz gleich doppelt zu verkaufen!


„Rein oder nicht rein!“ Das wird das gemeinsame Motto für die Spielzeit 2017/18. Das Theater passt sein Programm mit speziellen Inszenierungen dem Stammpublikum im Sportpark an und wird folgende Highlights auf der Open Air Bühne präsentieren: • Die Rückkehr der alten Dame Hertha • Don Giovanni Trappatoni • Götze von Berlichingen • Faust. Eine Torhüter-Tragödie. • Der Schiedsrichter und sein Henker •Die Hochzeit des Figo Als konzertante Gast- bzw. Freundschaftsspiele stehen „h-moll Messi“, „Lothar Matthäus Passion“ und der „Hummels-Flug“ auf dem Programm.


Foto: MONUSCO Photos

UN Truppen üben in Eichstätt Konfliktpotenzial in der Domstadt ist ideales Umfeld In den nächsten Wochen werden Besucher der beschaulichen Stadt Eichstätt im noch beschaulicheren Altmühltal womöglich sehr unbeschauliche Soldaten antreffen. Es handelt sich dabei um den Nachwuchs der UN-Friedenstruppen. Die Blauhelme haben sich für

Eichstätt als den Ort entschieden, der sie auf die Einsätze in Mali, Afghanistan und Ost-Timor vorbereiten soll. Warum? Das erklärt UN Sprecher Alex Preacher: „Konflikte brechen meist völlig überraschend aus, ohne dass man zunächst einen konkreten


„Wir greifen beim Auftreten von Konflikten ein, wie sie etwa durch das überraschende Aufstellen von moderner Kunst entstehen.“

Grund dafür entdeckt. Auf dieses Auftreten von Konflikten bereiten wir uns in Eichstätt vor, weil hier genau das passiert.“ Laut Alex Preacher, der die Stadt im Übrigen von einer früheren Teilnahme an einem theologischen Seminar kennt, geht es bei dem Training darum, Konfliktvermeidungstaktiken und Strategien zur De-Eskalation in der Praxis zu üben. „Wir greifen beim Auftreten von Konflikten ein, wie sie etwa durch das überraschende Aufstellen von moderner Kunst, durch Satire, die Ankunft fremder Kulturen oder ungerechte gesetzliche Regelungen entstehen können. Sobald die Gefühle der Menschen verletzt werden, treten Konflikte auf. Und da ist der Unterschied, was das Aggressionspotential angeht, zwi-

schen Ost-Timor und Eichstätt gar nicht so groß.“ Wenn nötig werde man auch das Absperren und Sichern gefährdeter Objekte wie den Kerzenleuchter im Dom („Hier ist es allerdings erstaunlich ruhig geworden“) oder das AmmonitKunstwerk üben. „Die Bewachung von Kunstschätzen gehört spätestes seit den IS-Zerstörungen in Syrien leider auch zu den Aufgaben der Friedenstruppe,“ erläutert Alex Preacher. Das Auftreten von selbsternannten Rächern der Entrechteten und Glaubens-Rebellen sei beispielsweise in afrikanischen Staaten häufig zu beobachten. Dort sei es aber zu gefährlich, vor Ort den Umgang mit ihnen zu üben. Auch das ließe sich in Eichstätt ebenfalls zumindest ansatzweise trainieren, so Alex Preacher.


Foto: SPÖ Presse

Einreiseverbot für SPD Extremisten Aktionsgruppe will schulzfreie Zone in Bayern einrichten Hannover, das Saarland, die Niederlande. Sie haben das fertig gebracht, was nun auch Bayern machen möchte: Sie haben die Wahlkampf-Auftritte externer extremistischer Politiker verboten. Die CSU Arbeitsgruppe „schulzfreie Zone“ hat nun ein Strategiepapier veröffentlicht, das durch geschicktes Einfädeln und kluges Aushebeln bestimmter Gesetze ein Einreiseverbot für den SPD Spitzenkandidaten Martin Schulz und hochrangige SPD Politiker erwirken kann. „Wir können keine Unruhen riskieren, wenn eine Person, die von ihren Anhängern wie ein Gott verehrt wird, bei uns ungehindert ihre Parolen hinaus blasen darf!“ meint Georg Griabig aus Pfaffenhofen. Er selbst leide seit Jahren unter einer SPD Regierung und wolle nun „sein Bayern“ wieder „great again“ machen – ohne Einmischung von außen. Problematisch sehen die Aktivisten näm-

lich vor allem die Tatsache, dass es sich bei jenem Martin Schulz um einen ausländischen, weil nicht-bayerischen Politiker handelt. „Was für Türken gilt, muss auch für ausländische Sozis gelten!“ Man überlegt außerdem, Personen, die den Nachnamen Schulz tragen, grundsätzlich an der Einreise nach Bayern zu hindern. „Wir sorgen uns lediglich um die Sicherheit der Bürger“, betont Georg Griabig. „Und wir möchten verhindern, dass Radikale an die Macht kommen. Die Wahl in den Niederlanden hat uns gezeigt, dass man als schlauer Konservativer mit taktisch klugen Einreiseverboten eine Wahl gewinnen kann.“ Auf das Thema „Niederlande“ angesprochen, wollte sich Georg Griabig aber nicht zu einem Durchreiseverbot für Holländer durch Bayern äußern Das sei derzeit ein zu sensibles Thema.


Umfrage


Ingolstadts erste Gerüchteküche

Postfaktisches Restaurant wird in Rathausnähe eröffnet Pizzeria, veganes Lokal, Steakhouse, französisches Spezialitätenrestaurant, griechische Taverne – alles irgendwie bekannt. Doch nun öffnet ein neuer Gourmettempel in Ingolstadt. Die erste Gerüchteküche wird in wenigen Wochen die ersten Gäste bewirten. Auf der Speisekarten stehen exklusive Kreationen, die es garantiert nirgendwo anders gibt. Ein Auszug aus der Speisekarte: - beleidigte Leberwurst (DER KLASSIKER!) - Quatsch mit Soße

- heiße Luft mit Geschmäckle - Windbeutel - Kaiserschmarrn (wahlweise a la Nero, Franz-Josef oder Beckenbauer) - Wut-Burger - Trump-Steak - „Saurer Kraut“ (amerikanische Spezialität auf der Basis deutscher Grundstimmung) „Wir rechnen mit einer großen Zahl an Stammkunden vor allem aus dem politischen Bereich“, erklärt Wirtin Lola von Münchhausen. „Für sie bieten wir auch einen Lieferservice in den Großen Sitzungssaal an.“



Erna Magazin bleibt Erna Magazin Das postfaktische Premiummagazin nimmt ungefragt Stellung zu allem Die Medienlandschaft in der Region IngolStadtLandDings ist im Umbruch. Der Dönerkurier wurde nach Passau verkauft, die espressionisten nach Straubing und zwischendrin hat ein Radiosender sogar seine eigene Seele verkauft, um den Hörerinnen den Busen und damit die Zahl seiner Zuhörer aufzupumpen. Wo soll das hinführen?

legers oder einer Verlegerin? Aber natürlich. Renommierte Zeitschriftenverlage haben an die Tür geklopft.

Welche denn? Hmmm, lassen Sie mich überlegen. Da war die „Hosianna“, die Fachzeitschrift für klerikale Mode. Dann hat sich das Magazin „Mief “ gemeldet, eine sehr populäre Publikation aus dem Bereich der Raumpflege und naDer einzige Fels in der Brantürlich die Nassauer Neue Fresse, dung, der standhaft bleibt und sich von niemandem kaufen lässt ein Magazin für Zahnkosmetik. (Angebote bitte Mail an: post@ Aber Sie wollten nicht verkauerna-magazin.de) ist das Erna Magazin. Aus diesem Grund hat fen. Warum? sich die großartige Erna einfach Weil die Angebote zu niedrig waren. mal selbst interviewt. Es ging nur ums Geld? Und was Die Medienlandschaft ändert sich rasant, stehen Sie nun auch ist mit Unabhängigkeit, Unbeauf der Einkaufsliste eines Ver- stechlichkeit, Standhaftigkeit,


eigener Meinung, Wahrhaftigkeit? Wird alles total überschätzt.

schwächen. Er hat mit Hilfe der Russen einen Virus, der diesmal kein virtueller Virus war, in Umlauf gebracht. Aber weil das eh schon jeder vermutet hat, ist die Aber das Erna Magazin rühmt sich doch seiner Unabhängigkeit. Erkenntnis, dass es wirklich so ist, todlangweilig und null skandalös. Ist das alles nun Mumpitz? Nein, nein. Keine Bange. Erna Was würden Sie sich also bleibt ein postfaktisches Premiummagazin und damit der Wahr- wünschen? heit verpflichtet. Das Problem ist Mehr Überraschungen! Momentan ist ja alles so vorhersehbar. eher, dass die Wahrheit so langWenn die einen für etwas sind, weilig ist und sich schlecht versind die anderen reflexartig dakauft. Eine einseitige Sichtweise gegen. Wenn die einen etwas hätte dagegen den Vorteil, viele voll super finden, dann ist es für Fans zu haben. Man kann sogar die anderen der Untergang des von Anhängern sprechen. Abendlands. Und dann flippen wieder alle aus. Was wäre das für Geben Sie uns ein Beispiel für eine Sensation, wenn man mal die langweilige Wahrheit, bitte. sachlich bleiben würde, am Ende Na ja, es ist zum Beispiel wahr, käme sogar ein guter Kompromiss dass Donald Trump hinter der heraus! Wie geil ist das denn? aktuellen Grippewelle in der Region IngolStadtLandDings steckt, Danke für das Selbstgespräch. um die bayerische Wirtschaft zu


Foto: Wikimeda Commons


Umfrage

Großartiger Erfinder Die Erna Umfrage zu Martin Luther ergab Erstauliches Vor 500 Jahren, da war etwas wahnsinnig Wichtiges passiert. In Deutschland. Wegen diesem Martin Luther (sah vermutlich so aus wie auf dem Gemälde von Georg Pencz). Deswegen feiern wir dieses Jahr das Reformationsjubi-

läum und bekommen im Herbst einen Extra-Feiertag. Danke, Martin! Aber wofür eigentlich? Eine Umfrage unter 256 000 zufällig ausgewählten Bewohnern der Region IngolStadtLandDings ergab Folgendes:


Politik

Erna fragt nach... Früher waren es Modekataloge, die die Menschheit in Entzückung versetzten. Heute ist der Fragenkatalog absolut en vogue. Zumindest in Ingolstadt sind Fragen zum Thema „Compliance“ total hipper trendiger Shit. Und da macht das Erna Magazin, als postfaktisches Premiumprodukt, gerne mit. Deswegen richtet die Redaktion folgende knallharte kompromittierende Fragen an die Mitglieder des Ingolstädter Stadtrats: 1. Haben Sie der Stimmabgabe Ihre Stimme jedes mal wieder bekommen? 2. Minecraft, Candy Crush Saga oder Angry Birds. Was spielen Sie während der Sitzung am liebsten? 3. Sie waren mal jung und brauchten das Geld. Warum brauchen Sie es immer noch? 4. Haben Sie Ihrem Partner/Ihrer Partnerin gegenüber schon einmal eine längere Sitzungsdauer vorgegaukelt, um andere Aktivitäten damit zu vertuschen? 5. Lesen Sie wirklich jede Sitzungsvorlage durch? 6. Wie viele Peter Schnell Fanartikel besaßen Sie bis zum 18.1.2017? Und wie viele sind es aktuell? 7. Mit welchen Stadtratsmitglied/ohneglied würden Sie gerne heimlich koalieren? 8. Nach der Zulassung von Cannabis als Schmerzmittel: Sollte man Cannabis auch zur De-Eskalation bei scharfen Debatten im Stadtrat einsetzen dürfen? 9. Was halten Sie von Schmerzensgeld (vorgeschlagene Höhe 250 Euro/ Stunde) für die Hörer des Audio-Livestreams? Die Erna Redaktion ist gespannt auf die Antworten, die natürlich alle ungekürzt und in epischer Länge online veröffentlicht werden.


Politik

Eichstätter müssen abspecken Ursache für Herzogsteg-Überbelastung geklärt Es waren wohl die sprichwörtlich genussvollen Adventstage, die dem Eichstätter Herzogsteg den Rest gegeben haben: Zu viel Gewicht bewegte sich über den Steg, so dass er Mitte Dezember geradezu in die Knie gegangen war. Eine Studie der geografisch-kulinarischen Fakultät der Alkoholischen Universität kommt zu dem Schluss, dass die Brücke für eine derart hohe Anzahl an übergewichtigen Fußgängern nicht ausgelegt war. Grundsätzlich habe der Durchschnitts-Eichstäter im Herbst ca, 2,3 Kilogramm zugenommen, so die Studie. Dazu kommen die Tagestouristen, die vor allem beim Rückweg aus der Stadt nach dem durchschnittlichen Genuss von 1,8 Stück Sahnetorte ebenfalls zu einer extremen Brückenbelastung würden. „Das war einfach alles zu viel für das filigrane Brücklein!“

erklärt Jonas Jörgensen, Student und Mitglied der „Forschungsgruppe Herzogsteg“. Zwar arbeite das THW nun an einer Ersatzbrücke, aber auch die ist nicht unendlich belastbar. Deshalb werden die Benutzer der Brücken(n) künftig vor dem Betreten der selbigen gewogen – wer zu schwer ist, muss den Umweg über die weitaus massivere Spitalbrücke nehmen. Die Stadt arbeitet bereits an der Installation zweier Waagen, die im Fußweg installiert werden. Die Messvorrichtung gibt die Messwerte automatisch an die Leitzentrale im Rathaus durch und fährt gleichzeitig ein Gitter hoch, dass es der Person unmöglich macht, den Steg zu betreten. Die AOK hat in diesem Zusammenhang bereits angekündigt, zusätzliche „Schlank in den Frühling“ Kurse in Eichstätt anzubieten..


Der Trend geht zum Arschloch Neues von der Spielwarenmesse in Nürnberg Die Zeiten von lieblich lächelnden Barbies oder knuffig knuddeligen Babypuppen ist vorbei. Die Spielwarenbranche weltweit reagiert auf einen ebenfalls weltweiten Trend: Die Rückkehr der Egomanen, Extremisten und Alphatiere! Was in Politik, Wirtschaft und Showbusiness angesagt ist, setzt sich nun auch beim Spielzeug durch. „Die Kinder von heute sind die Extremisten von morgen. Auf diesen Trend reagieren wir mit dem neuen ArschlochSpielzeug,“ erklärt Alfons Al Fonso, Pressesprecher einer Firma, die auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vertreten ist, aber eigentlich ihr Geld mit Schutzgelderpressung ver-

dient. Und das ist der Arschloch-Trend bei Spielwaren: Bei Brettspielen geht es nicht mehr um Glück, Geschick oder Taktik, sondern darum, wer am besten beschießt. Das Einsetzen illegaler Hilfsmittel ist ausdrücklich erlaubt, es gibt sogar Spiele wie das Maniac Monopoly, bei denen der Gegner entführt und Lösegeld erpresst werden darf. Aus Klassikern wie „Mensch ärgere dich nicht“ wird ganz einfach „Mensch ärgere dich wie Sau! Und den anderen gleich mit!“ und die „Siedler von Catan“ erleben eine Neuauflage als die „Illegalen von Catan“. Hier muss man keine Straßen mehr


Gesellschaft bauen oder Handelsverbindungen schaffen, sondern sich durch den Bau herrlicher Grenzzäune und prächtiger Mauren von den Nachbarn abgrenzen. Auch mit dem Knuddeln ist jetzt Schluss: Kuscheltiere sind nicht mehr zum Liebhaben da, sondern sie kratzen, beißen und zicken herum. Anstelle von kuscheligen Sorgenfressern werden Plüschfiguren auf den Markt gebracht, denen Kinder die Fresse polieren dürfen. „Das

Thema Aggression und Stress bei Kindern eröffnet uns einen Riesenmarkt“, so Alfons Al Fonso. „Und im späteren Leben können die Kids all das, was sie mit Arschloch-Spielen gelernt haben in die Tat umsetzen.“ In den USA, sowie in Nordkorea und Saudi-Arabien seien diese neue Spieltrends bereits in der Gesellschaft etabliert: „Die Deutschen sind da mal wieder etwas ängstlich. Aber auch hier gibt’s genügend Kinder, die später mal richtige Miststücke werden. Glauben Sie mir!“


Gruppentherapie für Kommunalparlamentarier Vor jeder Zusammenkunft werden ab sofort Therapiesitzungen angeordnet Es ist in vielen lokalen Gremien und Parlamenten in der Region IngolStadtLandDings das selbe traurige Schauspiel: Die Stimmung ist schlecht – die Außenwirkung verheerend. Jeder fühlt sich missverstanden, übergangen, angegriffen, ungerecht behandelt, bedrängt, überrumpelt, uninformiert, nicht wertgeschätzt, vorverurteilt und/

oder einfach Scheiße. Man/frau ist verletzt, beleidigt, verstimmt, eingeschnappt, sauer, traurig, grantig, aggressiv, uneinsichtig, stur, rechthaberisch und/oder total betroffen von was auch immer. Zu den faktischen Fakten kommen alternative Fakten, die von postfaktischen Fiktionen und fiktiven

Foto: Fotilia/Photografee.eu

Gesellschaft


Gesellschaft

Postfakten ergänzt werden. Zur Bestürzung gesellt sich die Verwirrung, die wiederum Unsicherheit auslöst, die durch übersteigerte Selbstdarstellung umgehend kompensiert wird. Was für einen Psychologen ein wahres Fest ist, kann für denjenigen, um dessen Bauprojekt es gerade in einem kommunalpolitischen Gremium geht, sehr sehr anstrengend werden. Im schlimmsten Fall stellen sich nun auch beim Beobachter Schuldoder Angstgefühle, Depressionen, Aggressionen oder sogar Politikverdrossenheit ein. Doch dazu sollte es nicht kommen! Hier ist eine Gruppentherapie dringend angesagt! Der Verband zur Deeskalation von kommunalpolitischen Gremien – kurz DeKoG - hat jetzt die Aufnahme von Therapiesitzungen in die Geschäftsordnung lokaler Parlamente angeordnet. Demnach sollen alle Beteiligten eine Stunde vor der eigentlichen Zusammenkunft in lockerer Atmosphäre zunächst einige Entspannungsübungen absolvieren, zusammen ein

Lied singen und sich dann unter professioneller Anleitung ihren Frust von der Seele reden. Ähnlich wie bei den Sitzungen von Selbsthilfegruppen würde sich zunächst jeder vorstellen: „Hallo, ich bin der Ch. und ich habe ein Problem mit J.“ In Ingolstadt hat ein Testlauf dieser Therapiepflicht bereits erstaunliche Erfolge gezeigt: Die jüngste Sondersitzung zum Fragenkatalog der Opposition bezeichnen die Psychologen, die das Ganze beobachtet haben (fälschlicherweise wurde in diese Sitzung ein enormes Interesse von Seiten normaler Bürger hineininterpretiert, die Zuschauerbänke waren aber gefüllt mit zwei Seminaren des Lehrstuhls für Psychologie und Verhaltensforschung der Alkoholischen Universität EichstättIngolstadt) als „erfreulich deeskalierend“. Über die Verabreichung von Cannabis als Stimmungsaufheller wird trotzdem noch nachgedacht, falls klassische Behandlungsmethoden bei Kommunalpolitikern nicht anschlagen.


Verlegt den Dreikönigstag! Gewerkschaft der Sternsinger fordert bessere Arbeitsbedingungen Noch sind nicht alle Häuser besucht worden und doch sieht die Zwischenbilanz grauslig aus: Moritz ist unter einer Schneedecke verschwunden, Anastasia hat sich wegen eingefrorener Finger beim Segen gnadenlos verschrieben und Tobias wurde wegen seines hellen Umhangs im Schneetreiben

verloren. Der Sternsingerjob gehört zu den härtesten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Und genau das ruft nun die Gewerkschaft der Sternsinger (GdS) auf den Plan. „Die Arbeitsbedingungen sind unmenschlich“, betont Leon Lausburger aus Eichstätt, der Sprecher der Interessenvertretung.


Foto: Agenzia Romano Siciliani

„Minderjährige werden gezwungen, stundenlang bei Eis und Schnee durch die Region zu ziehen, nur damit die Erwachsenen in ihrem warmen Stübchen den Segen des Herrn problemlos empfangen können.“ Die Sternsinger würden Jahr für Jahr ihr Leben riskieren – ein Zustand, der nicht hinnehmbar ist und schon gar nicht mit christlichen Werten vereinbar sei. Deswegen hat die GdS jetzt eine Unterschriftenaktion „Verlegt den Dreikönigstag!“ gestartet. Ziel der Initiative ist es, die Ankunft der Heiligen Drei Könige an der Krippe in Bethlehem auf einen Tag im Frühjahr oder Sommer zu verlegen. „Die Weisen aus dem Morgenland waren bestimmt nicht innerhalb von ein paar Tagen vor Ort. So eine Karawane zieht sich. Wir würden der biblischen Geschichte so auch mehr Realitätsnähe verpassen,“ meint Lausburger. Die Unterschriften werde man unverzüglich an Papst Franziskus übergeben, der den Missbrauch das Weihnachtsfest als Konsumorgie kritisiert hatte. „Eine grundsätzliche Verlegung der Weihnachtsfeiertage in den Sommer könnte vielleicht auch zu einer Rückbesinnung auf das Wesentliche führen.“

Folgen Sie dem Stern... und Erna!


Ingolstadts neuer OB heißt Klaus Die Erna Jahresprognosen für 2017

Nach dem total bekloppten Jahr 2016 weiß die ganze Welt, was Vorhersagen Wert sind. Nichtsdestotrotz hat das Erna Magazin mit Anastasia Olenka wieder eine diplomierte Wahrsagerin und Astrologin für eine Vorhersage gewonnen werden. Sie hat für das Erna Magazin in die Sterne, die Tarotkarten und die Innereien eines Meerschweinchens geschaut und einige wirklich spektakuläre Vorhersagen für die Region IngolStadtLandDings erstellt. Ingolstadt am Abgrund Das Wort des Jahres 2017 in Ingolstadt heißt „Compliance“. Nach diversen Skandalen, Affären und dem Eingreifen der Staatsanwaltschaft steht das neue Jahr im Zeichen von

zahlreichen Rücktritten. Folgendes Szenario sieht Anastasia Olenka in den Sternen: Die neuen super strengen Compliance Regeln für Stadträte und Bürgermeister verursachen eine nie dagewesene Rücktrittswelle. Jeder, der selbst Geld von der Stadt bekommen hat oder dessen Angehörige Geld von der Stadt bekommen haben oder der jemanden kennt, der Geld von der Stadt, einer Tochterfirma oder einem befreundeten Unternehmen bekommen hat oder gerne Geld von der Stadt bekommen hätte, steht im Verdacht moralischer Verfehlungen. Konsequenterweise treten noch bis Juni die meisten Stadträte und alle Bürgermeister zurück. Diejenigen, die


Gesellschaft

noch übrig sind, bringen die Compliance-Regeln auf andere Art und Weise zu Fall. So werden bei Hausdurchsuchungen bei einem Stadtrat u.a. Besteck, Menükarten und ähnliches entdeckt, die auf kulinarische Bestechung schließen ließen. Im Juli bleibt letztendlich nur noch der Stadtrat übrig, der nirgends eingeladen wird, nämlich Ulrich Bannert. Der Satzung entsprechend müsste er als letzter aufrechter recht(s) schaffender Lokal-Politiker zum neuen Ingolstädter Oberbürgermeister ernannt werden. Bei den anschließenden Koalitionsverhandlungen stellt sich heraus, dass er so alleine ist, dass er alle Bürgermeisterämter und Referentenposten selbst besetzen müsste. Er lehnt das Amt ab. Der neue Ingolstädter OB wird

schließlich per Los ermittelt. Er heißt Klaus und weiß noch nichts von seinem Glück, behauptet zumindest Erna-Wahrsagerin Anastasia Olenka. Die Klinikum-Affäre wird 2017 für weitere Überraschungen sorgen: bei der nun monatlichen Durchsuchung des Klinikums werden insgesamt fünf Patienten entdeckt, die lange als verschollen galten. Einer lag seit 1993 in einem Nebenzimmer des Instituts für Nuklearmedizin und machte bei seiner Entdeckung glücklicherweise einen strahlenden, wenn nicht sogar blendenden Eindruck. In den Ingolstädter Kindergärten und Schulen wird keine Tiefkühl-


Gesellschaft kost mehr angeboten. Stattdessen werden die Lehrpläne erweitert um Fächer wie „Wir erlegen unser Essen selbst“, „Ausweiden – aber richtig!“ und „Stinkt der Fisch, dann ist er nicht mehr frisch“. Auf dem Gießereigelände werden einige Exemplare der rotfüßigen Ödlandschrecke entdeckt. Alle Bauvorhaben müssen sofort eingestellt werden. Gerüchte, die Viecher seien von Kongresshotelgegnern dort mutwillig angesiedelt worden, machen die Runde. In diversen Pressekonferenzen werfen sich Gegner und Befürworter des Projekts gegenseitig vor, die Unwahrheit zu sagen. Die Pressevertreter sind entzückt, Klicks- und Leserzahlen steigen. Im Stadtrat hat das Ganze keine Konsequenzen, weil es bis dahin keinen Stadtrat mehr gibt. Ein Blick in die Region Eichstätt: In der Domstadt ketten sich Gegner der Sparkassenfusion vor der Geschäftsstelle in der Gabrielistraße an. Da die Eichstätter das ganze für eine Kunstperformance des nahe gelegenen musischen Gymnasiums

halten, bekommt die Protestgruppe zwar nicht Recht, aber aus Versehen den Kulturpreis der Stadt Eichstätt. Neuburg: Die VW-Krise macht sich am Audi Standort Neuburg bemerkbar. Die millionenschweren Rennsportprogramme werden gestoppt. Das Testgelände wird zur Bobbycarstrecke umfunktioniert. Ab Juni können dort Kindergärten, Schulklassen und Jugendgruppen kostenlos das Areal buchen und eigene Rennen austragen. Die Anwohner sind entsetzt. Kindergeschrei sei ja noch schlimmer als das Geräusch eines R8. Pfaffenhofen: Die kleine Gartenschau wird von den Kritikern hoch gelobt. Allerdings löst die immense Anpflanzung von Kräutern, Sträuchern, Früh- und Spätblühern, Bäumen und Blumen eine extreme Allergie-Welle in der Kreisstadt aus. Ab September wird zu jeder Eintrittskarte deshalb auch ein Mundschutz verkauft. Das Motto: „Sehen, schmecken, riechen und hören“ wird in „Augen möglichst lange auf und durch!“ geändert.


Politik


www.erna-magazin.de

Impressum: Redaktion, Layout: Melanie Arzenheimer Fotos: Melanie Arzenheimer / Wiki Commons / Fotolia wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Amalia Stürzenhofecker-Pasatelski (AU Eichstätt-Ingolstadt) Verantwortlich i.S.d. § 6 Abs. 2 MDStV: Melanie Arzenheimer Arzenheimer Productions Rebdorfer Str. 97 85072 Eichstätt Internet: www.erna-magazin.de Mail: post@erna-magazin.de


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.