Erna Magazin Oktober 2013

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Ausgabe 5 Oktober 2013

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TRISTESSE IN GELB

Artenschutz für FDP gefordert

Ernas Wahl-Nachlese Warum Demokratie großer Mist ist Fruchtbare Partnerschaft Audi baut ein theatralisches Sondermodell


Editorial

Oh folget mir! facebook.com/ernamagazin

Der Oktober ist eine ERNA! Dass der Oktober eine Frau ist, wissen nicht nur die Ingolstädter seit vielen Jahren. Folglich ist der Oktober auch eine Erna. Beglücken Sie diese Erna durch Ihre Gefolgschaft auf facebook unter: www.facebook.com/ernamagazin. Erna ist in der Online-Publishing Plattform www.issuu.com zuhause. Hier können Sie digitale Magazine durchblättern und viel mehr. Sie können einzelne Seiten oder das Magazin bei einem Klick auf das Wort „share“ mit Ihren Freunden teilen - über twitter, facebook, google+ und per Mail. Außerdem besteht für issuu Mitglieder (kostenlos!) ausdrücklich die Möglichkeit, das gesamte Werk auf den eigenen Rechner, Notebook, ipad etc. herunter zu laden. Und wenn Sie in alten Erna Ausgaben stöbern möchten, dann klicken Sie einfach auf diesen Link: www.issuu.com/melaniearzenheimer

Impressum: Redaktion, Layout: Melanie Arzenheimer Fotos: Melanie Arzenheimer/Wiki Commons wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Amalia Stürzenhofecker-Pasatelski (AU EichstättIngolstadt) Verantwortlich i.S.d. § 6 Abs. 2 MDStV: Melanie Arzenheimer Arzenheimer Productions Rebdorfer Str. 97 85072 Eichstätt Internet: www.erna-magazin.de Mail: post@erna-magazin.de


Inhalt Unter Naturschutz Die FDP ist vom Aussterben bedroht. Jetzt soll sie unter Naturschutz gestellt werden, um Bayern nicht zur politischen Monokultur werden zu lassen.

Seite 04

Spitzenergebnis Ein knallhartes Interview mit der Ingolstädter Bundestagskandidatin Andrea Schagalkowitsch (Die PARTEI).

Seite 06

Demokratie ist Mist Warum in Bayern die Uhren (und Urnen) anders gehen und Wahlgänge zur echten Belastung für ein ganzes Volk werden können.

Seite 08

Der Audi thea-tron Erna hat geheime Dokumente vorliegen, die eine sehr intensive Partnerschaft zwischen Audi und dem Stadttheater offenbaren.

Seite 14

Aggressives Virus Auf einem Sportgelände in Ingolstadt ist das Verlierer-Virus entdeckt worden. Es scheint vor allem Fußballer zu befallen.

Seite 20


Der „piscarius liberalis singularis“

Rettung in letzter Minute? Bund Politikerschutz fordert Artenschutzprogramm für die aussterbende FDP Stoppt das Artensterben: der Bund Politikerschutz Bayern fordert, die FDP unter Naturschutz zu stellen. Schließlich handelt es sich um eine vom Aussterben bedrohte Art. Von einem einst goldgelben Blütenmeer sind nur noch vereinzelte Biotope übrig geblieben und diese gelte es nun zu schützen. Mit dem Aussterben sei nämlich auch die politische Artenvielfalt in Bayern gefährdet. „Wir wollen keine Monokultur!“ erklärt Georg „Schorsch“ Brammelmeier, der Vorsitzende des

Bund Politikerschutz gegenüber dem Erna Magazin. Sein Verband hat deshalb die Aktion „Adopt a FDPlant“ ins Leben gerufen. Hier werden kleine Ableger des einst so großen liberalen Machtgeflechts heran gezüchtet und kostenlos an Naturfreunde abgegeben. Mittlerweile hat sich auch die deutschlandweite Organisation Yellowpeace gegründet, die sich am „Adopt a FDPlant“ Projekt beteiligt.


Wahl-Nachlese Einen anderen Weg bestreitet das Juramuseum auf der Eichstätter Willibaldsburg: Die Abteilung Aquaristik hat jetzt den FDP-Fisch (Bild links) vorgestellt. Sein offizieller Name lautet "piscarius liberalis singularis“. Er ist einer der letzten seiner Art, nachdem sein Brüderle vor kurzem einem aggressiven Wa(h)l zum Opfer gefallen ist.

schutz und der damit verbundenen Erholung ihrer Spezies hat die bayerische SPD gemacht. Im Jahr 2009 war der „Engelen-Kefer“ nach dem schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl zum Insekt des Jahres erklärt worden. Er selbst war zwar schnell aus der Region verschwunden, aber etliche Artgenossen konnten dank konsequenter Fütterung wieder Kraft tanken und Vorbild SPD und ihr Engelen-Kefer die Spezies (bis jetzt) vor dem AusGute Erfahrungen mit dem Natur- sterben retten.


halten! „Ich danke dem Volk!“ Andrea Schagalkowitsch (Die PARTEI) hat ihr bestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl eingefahren Während bei einigen Parteien nach der Bundestagswahl das große heulen, Zittern, Zähneknirschen und Zurücktreten begonnen hat, ist sie rundum zufrieden: Andrea Schagalkowitsch war Direktkandidatin der

ww.die-partei-bayern.com

PARTEI für den Wahlkreis Ingolstadt. In Ingolstadt haben 613 Menschen für sie gestiummt, nur unwesentlich weniger als für den CSU Kandidaten Reinhard Brandl. Ein gutes Zeichen für die Kommunalwahl?

V.i.S.d.P.: Bernd Sandner, Rattenberger Str. 31, 81373 München


Wahl-Nachlese Sie haben Ihr Wahlziel, nämlich Wenn Sie den Einzug in den Bun100 % plus X nur knapp verfehlt. destag geschafft hätten, was hätte Woran ist es letztlich gescheitert? der Wahlkreis Ingolstadt davon gehabt? Bzw. was hat er durch IhMathematisch gesehen gilt für alle ren Nicht-Einzug verpasst? X o.B.d.A, X = -99,6% q.e.d. Ich habe mein bestes Ergebnis seit Be- Ich hätte ihm alles gegeben. Meine ginn meines Ausbildungswegs ein- Kraft, meine Jugend, mein Leben. gefahren und danke dem Volk! Das Verpasst hat mein Wahlkreis einist ein großartiger Erfolg. Meine fach eine oberaffenmegageilfetzige Kampagne „Fresse halten!“ hat dem Riesenparty mit Freibier. Jetzt kann Protestwähler gezeigt: Die PAR- sich der Landesverband Bayern das TEI ist wieder da, besser denn je Geld sparen und in hochvertrauliund letzten Endes erfolgreicher als che Collateralized Debt Obligations die Direktkandidaten der Parteien investieren. PDV, MLPD, REP, etc. Im Frühjahr stehen die KomHatte die Platzierung Ihres Na- munalwahlen an. In Ingolstadt mens ganz unten auf dem Stimm- werden Stadtrat und Oberbürzettel Einfluss auf das Verhalten germeister gewählt. Werden Sie der Wähler? kandidieren? Wenn ja, warum? Ja. Das Beste kommt zum Schluss. Leider hatten einige meiner Stammwähler Probleme damit, den Wahlzettel korrekt zu entfalten. Ich sehe darin ein ernst zu nehmendes Problem, das alsbald einer zuständigen Instanz (Jüngstes Gericht, Verfassungsschutz, Mutti) gemeldet werden muss, denn diese komplizierte Wahlzettelfalterei verwirrt doch nur!

Was ist überhaupt eine Kommunalwahl? Ist die wichtig? Sonst würde ich jetzt einfach mal 5 Monate Urlaub im Wonnemar machen und meine ausgezehrten Kräfte schonen, um baldmöglichst wieder in das irre Geschäft der Politik einzusteigen (falls schon vorher Interesse besteht: ich halte auch Vorträge über dies und das, bereits ab 4489€/ Std., Anfahrtskosten extra).


Demokratie braucht kein Mensch (zumindest kein Bayer) Politikwissenschaftler Prof. Arno Aufbruch über die Sehnsucht der Bayern nach einem Königreich Die CSU hat nach der Landtagswahl gut lachen: absolute Mehrheit, damit Alleinherrschaft und keine lästigen Verhandlungen mit dem Koalitionspartner (wer war das doch gleich noch?). Verhältnisse wie zu Zeiten eines Franz-Josef Strauß, ja vielleicht sogar eines König Ludwig? Der Politikwissenschaftler Prof. Arno Aufbruch hat die Haltung der Bayern zur Demokratie erforscht und dabei erstaunliche Ergebnisse zutage gefördert.

Problem mit der Demokratie? Wie kommen Sie darauf?

Nun, es liegt zum einen daran, dass Demokratie anstrengend, kompliziert und damit nicht gerade sexy ist. Haben Sie sich die Wahlplakate in Bayern angesehen? Haben Sie sich alle Wahlprogramme durchgelesen? Haben Sie sich am Sonntag müde und verkatert ins Wahllokal geschleppt, um ihrer Bürgerpflicht nachzukommen? Demokratie ist für viele Sie sagen, die Bayern hätten ein eine Zumutung. Auch körperlich.


Wahl-Nachlese Dazu kommt die Ungewissheit. Welche Konsequenzen hat meine Wahl? Wen habe ich eigentlich gewählt? Und warum muss ich, wenn ich eine Partei wähle, automatisch immer die Deppen mit wählen? Das belastet.

den Menschenverstand. Irgendwann wird das Land zum Königreich zurück kehren. Mit den alten Autokennzeichen hat´s ja auch geklappt. (siehe Interview im Erna-Magazin August 2013, Anm. d. Red.)

Und welchen Vorteil hat die Mo- Ist „König“ Horst Seehofer denn narchie gegenüber der Demokratie? als Monarch geeignet? Das liegt doch auf der Hand: in der Monarchie ist das Volk unschuldig. Wenn der Herrscher Mist baut, dann tut er das, weil es auf seinem Mist gewachsen ist. Als Volk habe ich da gar nichts mit zu reden und muss deshalb auch kein schlechtes Gewissen haben. Das erleichtert das Leben ungemein. Ganz abgesehen davon, dass diese anstrengende Wählerei weg fällt. Und Sie meinen, die jüngste Wahl ist ein Zeichen dafür, dass die Bayern die Demokratie abgewählt haben? Immerhin hat die CSU ja nicht alle Stimmen bekommen. Nun der Wechsel zur Monarchie geht nicht von heute auf morgen. Demokraten wird es immer geben, so wie Schwarzfahrer und Zechpreller. Ich setzte da aber ganz auf den gesun-

Aber natürlich! Er gehört einem alten Adelsgeschlecht an, nämlich derer von Gerolfing. Sie geben in Ingolstadt den Ton an, verfügen über Macht und Einfluss und sind durch das geschickte Besetzen von wichtigen Posten so etwas wie die heimlichen Strippenzieher in der boomenden Stadt. Hinzu kommt, dass Ingolstadt als ehemaliger Sitz der Bayernherzöge einen hervorragender Wohnsitz für einen bayerischen Monarchen abgibt. Und so eine kleine, fruchtbare Affäre mit einer Mätresse gehört in den höchsten Herrscherkreisen Europas seit Jahrhunderten zum guten Ton. Ja, ich denke König Horst wäre ein guter König. Jedenfalls würde er sein Bayernland nicht an Bismarck verscherbeln, nur um sich ein Schloss bauen zu können. Ein Kongresszentrum vielleicht.


Wahl-Nachlese Initiative der Kleintierzüchter gescheitert Eine Verschiebung der Landagswahl hatte der Landesverband der bayerischen Kleintierzüchter gefordert. „Nach dem 15.9. interessiert sich wieder kein Schwein für uns,“ befürchtete der Vorsitzende Hans Hasenfuß nicht ganz zu Unrecht. Er hatte eine Verlängerung des Wahlkampfes um mindestens vier bis fünf Wochen vorgeschlagen, so dass bei den Terminen wie dem Beauty-Wettbewerb für Usbekische Tümmler oder dem Kaninchen-WettKuscheln mit dem Besuch von Sozialministerin Christine Haderthauer zu rechnen sei. „Wir haben auch Christian Ude und Horst Seehofer eingeladen. Zum Gockel-Kontest,“ so Hasenfuß. Nun sieht er allerdings nur geringe Chancen, dass sich noch jemand für ihn zum Affen mache.


Wahl-Nachlese Wenn morgen Bundestagswahl wäre, dann ...?

... würde ich den Stimmzettel auch lesen

... wäre heute Samstag, juhu!

... hätte ich wieder keinen Bock zu wählen

Was soll Reinhard Brandl für Sie in Berlin durchsetzen?

Pkw-Maut für Preißn

Pkw-Maut für Sonntagsfahrer

Pkw-Maut für BVB Anhänger

Pkw-Maut für CSU Wähler

© Meinungsforschungsinstitut IRR Tum (Alkoholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)


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Kultur

Geheimakte thea-tron

Was Sie über die Spielzeitpartnerschaft zwischen Audi und dem Stadttheater Ingolstadt noch nicht wussten... Offiziell ist es nur eine Kooperation zwischen zwei äußerst renommierten Institutionen. Die Partnerschaft zwischen Audi und dem Ingolstädter Stadttheater. Aber hinter den Kulissen spielt sich – nein, kein Drama ab. Im Gegenteil. Man befruchtet sich gegenseitig. Und das schon seit einiger Zeit. Dem ErnaMagazin liegen exklusive, geheime Dokumente vor, die belegen, dass die Audi Familie um ein Mitglied reicher wird. Angeblich ist der Audi thea-tron fast serienreif. Das kleine, schnittige Modell soll die Partnerschaft mit dem Theater auch auf

der Straße widerspiegeln. Das Fahrzeug wird es in „theatralic grey“ (analog zum schicken Betongrau des Theaters) oder in einem Design passend zum jeweiligen Spielzeitmotto geben. Momentan wäre das „rainbow“. Die Sitzbezüge in „curtain red“ werden aus dem selben Material gefertigt wie der Vorhang im Großen Haus des Stadttheaters. Das eigens für den thea-tron entwickelte Navigationsgerät zitiert


Kultur Klassiker der Theatergeschichte, wenn das Auto ein entsprechendes Ziel an- oder durchfährt. So werden in der Schillerstraße Ausschnitte aus „Die Räuber“ (auf Wunsch in der Bonfire-Version) eingespielt. Für alle Goethestraßen sind Passagen aus „Faust“ vorgesehen und auch Plätze und Straßen, die nach Brecht, Büchner, Fleißer, Kleist und Hauptmann benannt wurden, werden in dieser Variante des innova-

tiven Navigationssystems berücksichtigt. Den Audi thea-tron wird es außerdem in den beiden sportlichen Editionen „Salzburger Festspiele“ und „Wagner Festspiele“ geben. Diese zeichnen sich durch enorme Wuchtigkeit und Monumentalität der Motorisierung aus, sind allerdings wegen diverser Empfindlichkeiten nicht ganz einfach zu steuern.

Und so könnte er aussehen, der Audi thea-tron: die Designstudie ist uns anonym zugespielt worden.


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Spielplan 2013/14 Aktualisiertes Spielzeitmotto: wahres Glück kann rückwärts einparken

Großes Haus:

Die Herzogin von Gerolfing Aufstieg und Fall einer Vorstandsgattin Studio im Herzogskasten:

Die Verschwörung des Fiat zu Turin Italienischer Gastbeitrag Werkstatt/Junges Theater:

Richard, der Dritte von links Monolog eines Schichtarbeiters Kleines Haus:

Schneeflittchen und die Q7 Zwerge eine erotische Märcheninterpretation


Kultur

Ausgezeichnete Kreiselkunst Gaimersheim bekommt „goldenen Drehwurm“ Die Jury aus renommierten Professoren der Kunsthochschule München, des BBK und der Vereinigung der Landschaftsgärtner hat den Lana Grossa Kreisel in Gaimersheim mit dem „goldenen Drehwurm“ ausgezeichnet. Genauer: die Kunstinstallation mit dem Namen Tagwerk mit Sonnenblume. „Die minimalistische Gestaltung des Kreisverkehrs als eine Mahnung an die im Überfluss lebende Bevölke-

rung hat uns sehr beeindruckt,“ begründet der Juryvorsitzende Prof. Dr. Juri Pawlotschik die Entscheidung. Allerdings könne der Wettbewerb noch einen zweiten Sieger bekommen, denn die Jury wolle nach der Fertigstellung des „Koloss von Kösching“, der in seiner Monumentalität einen spannenden Gegenentwurf zum Gaimersheimer Kunstwerk bilde, eventuell noch einmal zusammen treten.


Kurz und (gar nicht) gut Zeichen für Untergang Der Fotograf, der uns dieses Foto zugeschickt hat, schwört bei seiner Mutter, dass er es um 15 Uhr aufgenommen hat. Die Sonnenuhr zeigt aber 13.30 Uhr an. Angeblich habe schon Nostradamus vor der Verlangsamung der Zeit im Jahr 2013 gewarnt. Spätestens 2014 herrsche dann totaler Stillstand.

Spielzeug der Herzöge? Bei einer Inventur im Neuen Schloss in Ingolstadt sind seltsame Spielzeuge entdeckt worden. Ihre genaue Funktionsweise muss erst noch entschlüsselt werden. Die Objekte wurden in einer Truhe im ehemaligen Schlafgemach der bayerischen Herzöge gefunden. Auf der Truhe soll der Schriftzug „Hasipupsimausi“ gestanden haben.

Eingeknickt Unglücklicherweise ist beim Transport eines Pfeilers für das neue Güterverkehrszentrum in Ingolstadt selbiger plötzlich eingeknickt. Manche wollen das als politisches Omen werten, andere sprechen einfach nur von amatuerhafter Schweißarbeit. Ebenfalls geknickt ist jedenfalls der Architekt, der nun ganz auf Holzpfahlbau umgestiegen ist.


Kurz und (gar nicht) gut Ausverkauft Als echter Verkaufschlager hat sich die praktische Worthülse für Wahlkämpfer erwiesen. Fast alle Spitzenkandidaten bei Landtags- und Bundestagswahl haben ihre inhaltslosen Phrasen in der schicken Hülse transportiert. Die beiden letzten Hülsen wurden direkt zu den Koalitionsverhandlungen nach Berlin geliefert.

Neue Bürgerinitiative Nachdem sich die Bürger in der Region gegen diverse Großprojekte, Windanlagen, Asylbewerberheime und Umgehungsstraßen gewehrt haben, ist nun ein neuer Feind ausgemacht worden. Das Unkraut. Es hat sich auf perfide Weise Zugang zu Gärten und Parks erschlichen und wird zunehmend zur Belastung. Dagegen muss etwas getan werden.

Schafe 2.0 Der Trend zum umweltfreundlichen, nicht schmutzenden Schaf ist im Altmühltal ungebrochen. Die Züchtung aus Eichstätt hat sich als äußerst robust und genügsam heraus gestellt. Anstelle von Futter braucht es nur regelmäßige Abstaub-Einheiten. Ein Durchbruch auf dem Weg zum Prototyp „Schaf 2.0“ des 21. Jahrhunderts.


Wissenschaft

Verlieren ist ansteckend Forscher haben in Ingolstadt das Loser-Virus entdeckt Wissenschaftler haben bewiesen, dass es nicht nur ein Sieger-Gen gibt. Nein. Es gibt auch einen Loser-Virus und das ist besonders aggressiv, wie sich heraus gestellt hat. Jüngstes Opfer des heimtückischen Virus ist ein gewisser Marco Kurz. Bei einer Testreihe an ehemaligen Trainern eines Fußball-Zweitligaclubs aus Ingolstadt konnte das sogenannte „L-Virus“ (=Loser oder auch Verlierer Virus VV, siehe Aufnahme oben aus dem Elektronenrastermikroskop) isoliert und erstmals wissenschaftlich nachgewiesen werden. Das Auftreten die-

ser Besonderheit war stets umgekehrt proportional zur Anzahl der Punkte, die das Team des Trainers in der jeweiligen Tabelle vorweisen konnte. Beobachtet wurden im Rahmen einer Langzeitstudie die Teams des HSV, 1. FC Nürnberg und Wacker Burghausen. Deren Trainer hatten sich offenbar während ihrer Zeit in Ingolstadt mit dem Virus infiziert und ihn in der Bundesrepublik sowie darüber hinaus verbreitet. Durch die Forschungsergebnisse sind auch mögliche Schadensersatzansprüche des Ex-Vereins von Thorsten F. hinfällig, denn die miserable Situation


Wissenschaft

des Teams ist durch eine Krankheit hervorgerufen worden und somit nicht durch sportliches Unvermögen entstanden. Schockierende Aufnahmen aus dem Trainingslager des HSV (Bild oben) beweisen, dass das Virus auch auf Spieler übergreift und ihnen dadurch sogar das Schussbein abfaulen kann. Trainergewerkschaft warnt vor Engagement in Ingolstadt Mittlerweile muss man sich ernsthaft Gedanken darüber machen, ob sich überhaupt noch ein Trainer in das kontaminierte Gelände

in Ingolstadt traut. Nach Informationen, die dem Erna Magazin vorliegen, hat sogar der für seine spontane Hilfsbereitschaft bekanne Lothar M. kurzfristig abgesagt, als er wegen eines Einsatzes an der Seitenlinie gefragt wurde. Möglicherweise ist das Loser-Virus bei den Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Raffineriegelände neben dem Fußballstadion frei gesetzt worden und kann sich seitdem ungestört ausbreiten. Die deutsche Trainergewerkschaft fordert eine komplette Entseuchung Ingolstadts, bevor der Trainings- und Spielbetrieb wieder aufgenommen wird.


Der böse Blog Das geplante Kongresszentrum auf dem ehemaligen Gießereigelände in Ingolstadt ist nicht jedermanns Sache. Aus historischer Sicht verständlich, denn wenn man die Tradition hoch leben lässt, dann dürfte da natürlich kein Kongresszentrum entstehen. Und schon gar kein Hotel. Vielmehr eine Außenstelle von Cassidian Military Air Systems. Denn in hübscher Ingolstädter Rüstungstradition sollte man dort eigentlich Waffen produzieren. „Alte Geschützgießerei und Geschoßfabrik“ klingt freilich viel niedlicher, ist historisch und wenn etwas nur alt genug ist, dann wird’s von selber hübsch und erhaltenswert, auch wenn das hergestellte Produkt Tausende Menschenleben gekostet hat. Was allerdings völlig überdimensioniert neben dem Gießereigelände steht, ist das Neue Schloss. Das hätt´s ja wohl wirklich nicht gebraucht. Ein echter Koloss und ein Sinnbild für den Größenwahn der Bayernherzöge. Die Herren hätten ja wohl im Herzogskasten bleiben können. Und jetzt: da steht der Koloss, genannt Neues Schloss, und verschlingt Unmengen an Geld für die Erhaltung eines Gemäuers, in dem übrigens - wie passend - Kriegsgerät zur Schau gestellt wird. Zur Zeit seiner Erbauung war dieses Gebilde auch noch „contemporary architecture“. Weg damit! Ich kann mir gut vorstellen, dass damals auch Ingolstädter auf die Barrikaden gegangen wären, wenn das früher nicht so drastische Folgen für einen aufmüpfigen Bürger gehabt hätte.


Ernstgemeinte Tipps zum Weiterlesen

Wenn Erotik mit Religion kollidiert Es schneit ins Herz. Letzte Lyrismen von Nikolaus Dominik Nikolaus Dominik (1951 - 2012) verband die Sachlichkeit eines Nachrichtenjournalisten mit der Sprachakrobatik des Poeten. Die in diesem Buch versammelten 80 Gedichte bilden die Essenz seins lyrischen Schaffens. In einem Versstakkato lässt der querköpfige Schriftsteller ungebremst Erotik mit Religion kollidieren. Schelmenhaft treibt er die weiß-blaue Schickeria durch sein poetisches Spiegelkabinett. ISBN 978-3-929433-24-1, Anton G. Leitner Verlag Preis 12,50 Euro auch als ebook erhältlich www.aglv.com Webtipp: Unter www.dasgedichtblog.de finden Sie derzeit ausgewählte Reisegedichte renommierter Autoren. Immer wieder einen Ausflung ins Netz wert.


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IM VISIER DER FORSCHER Neues Schloss doch nicht so neu? Scheidungswelle befürchtet Abgeordnete dürfen keine Angehörigen mehr haben Shades of Grey Effekt BDSM Fans werden immer jünger

Juni 2013

Das komplette Erna Archiv finden Sie unter: www.issuu.com/melaniearzenheimer


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