medTrend-Magazin Soest - März 2017

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Ausgabe März | 2017

Krankheit: Wenn es der Schmerz selber ist Seite 4

Das Gesundheitsmagazin für Soest und die Region

Im Trend: Fleischlos essen Seite 8

Ganz neu: Schule für Physiotherapie Seite 14


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Gospel begeistert Musik verbindet, Gospel begeistert. Bereits zum dritten Mal laden der Katholische Hospitalverbund Hellweg und die Pfarung Einladrkshop rei St. Katharina zu einem Goso zum W 5. bis pel-Workshop ein. vom i im 7. Ma entreff“ arin Ob jung oder alt, erfahrener Chor„Kath n Unna i

sänger oder Anfänger – von Freitag, 5. Mai bis Sonntag, 7. Mai sind alle Gospel-Fans ab zwölf Jahren eingeladen im Gemeindezentrum „Katharinentreff“ gleich neben der Unnaer Katharinenkirche mitzumachen. In die vierstimmigen Arrangements – von traditionell bis modern – kann jeder seine Talente einbringen. Die Leitung hat der Musicalund Gospel-Profi Wolfgang Wilger mit Band. Der dreitägige Workshop klingt am Sonntag mit einem Auftritt im Gottesdienst aus. Die Teilnahme kostet 30 Euro, für Mitarbeiter des Hospitalverbundes 20 Euro. Die Verpflegung ist inbegriffen. Wer dabei sein möchte, kann sich bis zum 28. April unter der E-MailAdresse gospel@hospitalverbund.de anmelden.

INHALT

IT im Dienste des Patienten

Modernste Software in Krankenhäusern

IT im Dienste des Patienten Ein Krankenhaus ohne Informationstechnologie (IT) ist heute nicht mehr denkbar. Sie erleichtert den Informationsfluss rund um die Behandlung der Patienten und den Austausch von Fachleuten aus Medizin und Pflege untereinander. Dass hier die neueste Technik funktionieren muss, hat der Katholische Hospitalverbund Hellweg immer im Blick. Zum Jahresbeginn 2017 wurde jetzt zudem ein einheitliches Krankenhaus-Informations-System (KIS) in allen Standorten eingeführt. Dafür hatten die Mitarbeiter in einem Großprojekt zunächst

die passende Software ausgesucht. Das IT-Team sowie zahlreiche Kollegen aller Berufsgruppen bereiteten die Umsetzung intensiv vor und setzten sie zum Stichtag 2. Januar um. Bis auf einige „Kinderkrankheiten“, die jetzt behandelt werden, lautet das Ergebnis: bestens gelungen!

Mensch Mitarbeiter: Markus Feller Seite 3

Schlaganfallrisiko: das Vorhofflimmern Seite 10 und 11

Wenn der Schmerz die Krankheit ist Seite 4 und 5

Diabetes: gebündelte Kompetenz am Marienkrankenhaus Seite 12 und 13

Arthrose: Behandlung mit Fettstammzellen Seite 6 und 7

Neue Schule für Physiotherapie Seite 14 und 15

Tipps zur vegetarischen Ernährung Seite 8 und 9

Termine und Aktionen Seite 16

E-Mail: wir@hospitalverbund.de www.hospitalverbund.de

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Impressum Herausgeber: Katholischer Hospitalverbund Hellweg gem. GmbH Obere Husemannstr. 2 59423 Unna www.hospitalverbund.de

8 14 Redaktion: Unternehmenskommunikation Katholischer Hospitalverbund Hellweg, Karin Riedel (V.i.S.d.P.), Johannes Valerius, Melanie Wilberg Horschler Kommunikation GmbH www.horschler.eu

Realisation: Horschler Kommunikation GmbH www.horschler.eu Druck: Graphische Betriebe F. W. Rubens KG Ostring 2, 59423 Unna Ausgabe Soest Gesamtauflage: 56.330

Bildnachweise: Titelbild: iStock/ 1001nights Katholischen Hospitalverbund Hellweg iStock: etiennevoss/Hyrme/Andystjohn/BraunS/CactuSoup/enviromantic/ izusek/Jezperklauzen/knape /muuraa/ Pinkypills/proksima/seoterra/yodiyim/ Yuri_Arcurs/ZoneCreative/leonori/ mon5ter/Multiart/viafilms

Fotolia: Photographee.eu/viperagp Foto Seite 10: © Abbott, 2017


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Markus Feller ist stets auf der Suche nach guten Motiven

Mit dem Auge des Fotografen Die Bilder verraten sein gutes Gespür für Motive. Sie fallen ihm ins Auge – manchmal ganz nebenbei. Und sie bleiben beim Betrachter hängen. Markus Fellers Fotografien schmücken einige Flure im Katharinen-Hospital, wo er selbst als Krankenpfleger im OP arbeitet. Sie zeigen Städte und Landschaften aus der Umgebung, aber auch ferne Reiseziele. Um zu wissen, welches Motiv ein interessantes Foto möglich macht, braucht man einen guten Blick für Details, und den hat Markus Feller zweifelsohne. Am liebsten mache er Städte- und Landschaftsaufnahmen, sagt der 47-jährige. „Man ist dabei immer auf der Suche nach einem Eyecatcher, immer beobachtend.“ Sieht er einen besonderen Hingucker, bleibt er stehen und hält sich die Hände wie einen Bilderrahmen vors Gesicht „So kann ich vorab ein Gefühl dafür bekommen, welche Motive als Bilder überzeugen und welche nicht.“ Als Hobby betreibt er die Fotografie seit 15 Jahren, anfänglich motiviert durch einen Freund, der damals eine FotografenAusbildung machte. Einen Blick wert Einige seiner Bilder zieren schon seit längerem den Flur der Handchirurgie im Katharinen-Hospital. Viele dieser Aufnahmen sind im Urlaub entstanden, bei deutschen Städtereisen zum Beispiel, in Amerika oder Dänemark. Die neuesten Werke jedoch haben lokalen Bezug und zeigen –

ITARBEITER M ENSCH

neben Essen und Dortmund – vor allem Unna, Soest und Werl. Diese Bilder hat das Krankenhaus selbst in Auftrag gegeben. Sie beweisen: Für ein tolles Foto muss man nicht zwangsläufig auf weite Reise gehen. „Hier ist es schließlich auch schön“, räumt der Unnaer lächelnd ein. Auffällig ist, dass auf den Bildern so gut wie keine Menschen zu sehen sind. „Dadurch strahlen sie eine besondere Ruhe aus“, erklärt Markus Feller, der aber an seinem Job gerade die Arbeit am und mit dem Menschen schätzt. Die Fotos „schießt“ er mit einer Spiegelreflexkamera und bearbeitet sie anschließend, bis sie stimmig sind. „Manchmal bearbeite ich auch alte Bilder noch einmal, weil die Technik mit der Zeit immer mehr Möglichkeiten bietet.“ Durch verschiedene Schärfeeinstellungen oder bunte Einfärbungen auf schwarzweißem Hintergrund rücken Details in den Fokus, Farbaufnah- Krankenpfleger im men werden mit HDR-Technik zum Strahlen gebracht. „Hierbei OP: Markus Feller an werden drei Aufnahmen digital übereinandergelegt, um Kont- seinem Arbeitsplatz raste besonders hervorzuheben“, so Markus Feller. Seine strengste Kritikerin ist übrigens seine Frau, die am Ende aber meistens recht hat, wie der Hobby-Fotograf lächelnd zugibt: „Man selbst sieht eben doch nicht alles.“ Wer Interesse hat: Die Fotografien sind im Flur der Verwaltung des Katharinen-Hospitals, die Reisemotive in der geht vor: Als Markus Feller Handchirurgie und weitere Bilder demnächst jüngst beim Fotografieren des in der Cafeteria des Marienkrankenhauses Pilsumer Leuchtturms stolperSoest zu sehen.

Die Kunst

te, galt seine größte Sorge nicht dem angeschlagenen Bein: „Hauptsache, das Objektiv bleibt ganz.“

Heimat-Motive: Die Bilder zeigen die Krämergasse in Werl, den Busbahnhof in Unna und den Großen Teich in Soest (v.l.). In allen drei Städten ist der Katholische Hospitalverbund Hellweg vertreten.


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Multimodale Therapie im Marienkrankenhaus Soest

Wenn der Schmerz die Krankheit ist „Stell dich nicht so an.“ Mit diesem Satz haben viele von uns schon als Kinder einen falschen Umgang mit dem Schmerz erlernt. „Schmerzen sind ein Warnsignal des Körpers und deshalb sollte man sie immer ernst nehmen“, sagt Chefarzt Dr. Dr. Peter Lierz. Im Marienkrankenhaus bietet der Schmerzspezialist mit einem fachübergreifenden Experten-Team eine besonders umfassende Behandlung an: die sogenannte „multimodale Schmerztherapie“. Sie richtet sich an Menschen, die bereits einen langen Leidensweg hinter sich haben. Dr. Dr. Lierz erklärt, worum genau es dabei geht.

1 Ist Schmerz gleich Schmerz? Nein, es gibt zahlreiche und sehr unterschiedliche Arten von Schmerzen. In den vergangenen Jahren hat die moderne Schmerzforschung nachgewiesen, dass je nach Schmerzart oder Charakter auch unterschiedliche Behandlungen erforderlich sind. Man kann nicht einfach wie früher zwischen schwachen und starken Schmerzen unterscheiden, sondern muss die Ursache berücksichtigen.

„Häufig hat der Schmerz viele Ursachen. Es ist sinnvoll, ihn von allen Seiten zu umzingeln.“ Chefarzt Dr. Dr. Peter Lierz

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Welche Rolle spielt die Schmerzursache für die Therapie? Was ist das „Gefährliche“ am Schmerz? Ein Schmerz, der beispielsweise durch einen Nervenschaden entsteht, ist vollkommen anders zu behandeln als ein Schmerz, der durch eine Verletzung wie Knochenbruch verursacht wird. Daher werden häufig auch begleitende Medikamente eingesetzt, die teilweise keine reinen Schmerzmittel sind, sondern zum Beispiel die Nervenleitung und damit auch die Schmerzleitung beeinflussen. Um eine gezielte und möglichst nebenwirkungsarme Therapie zu finden, ist die Diagnose, um welche Art von Schmerz es sich handelt, sehr komplex, aber auch immens wichtig.

Schmerz ist normalerweise ein Warnsignal. Beim chronischen Schmerz weist der Schmerz aber nicht mehr auf eine Gefahr oder Erkrankung hin, sondern wird zur Erkrankung selbst. Man spricht von einer Schmerzkrankheit. Die Gefahr ist, dass der Schmerz in ein sogenanntes Schmerzgedächtnis übernommen werden kann und dann immer wieder empfunden wird – auch wenn die Grunderkrankung längst verheilt ist. Somit werden die Schmerzen chronisch und schränken den Patienten vielseitig körperlich, sozial und beruflich ein. Dies treibt viele Patienten in einen für sie ausweglos erscheinenden Kreislauf von ständigem Schmerz, Inaktivität, Isolation und Depression, aus dem sie alleine kaum herausfinden können.


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Was passiert, wenn die Therapie nicht erfolgreich ist?

Die multimodale Schmerztherapie kann also einen langen Leidensweg beenden? Sie kann besonders bei chronischen Schmerzen helfen. Häufig handelt es sich um Patienten, die schon zahlreiche Arztbesuche hinter sich und viel mitgemacht haben. Wer ständig unter Schmerzen leidet, ist auch von einer Depression häufig nicht weit entfernt.

Wo „sitzt“ der Schmerz meistens?

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Sehr häufig sind Rückenschmerzen. Viele der davon betroffenen Patienten leben in der zusätzlichen Angst, bei einer falschen Bewegung noch größere Schäden davonzutragen. Die Folge ist die völlige Vermeidung von körperlicher Aktivität, was zu Muskelabbau und der Entstehung von Osteoporose führen kann.

Wie läuft die Therapie ab?

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Zunächst wird von den Ärzten der verschiedenen Fachrichtungen nach Schmerzursachen gesucht und eine Schmerztherapie individuell eingestellt. Ein Teil der multimodalen Schmerztherapie ist die Verbesserung der körperlichen Aktivität, ein weiterer Teil aber auch eine psychologische Begleitung. In der Einzeltherapie wird individuell auf die Schmerzursache eingegangen. Ein wichtiger Bestandteil des Konzepts ist zudem die Gruppentherapie. Nach einer Voruntersuchung stellen wir die Patientengruppen möglichst passend zusammen, so dass die Teilnehmer eine ähnliche Art der Mobilität oder ein vergleichbares Alter haben.

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Dann hat man nichts „verloren“. Denn die multimodale Schmerztherapie ist ein Verfahren, bei dem nichts mit dem Patienten geschieht, was langfristige negative Folgen hat. Zudem wird der Patient im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie sehr gut informiert und zum Thema Schmerz geschult, so dass er viel besser versteht, was für eine Erkrankung er eigentlich hat. Zu dieser Schulung gehört es auch, eine Übersicht über die sogenannten invasiven Verfahren wie Operationen oder Implantationen zu geben. Sollten diese sinnvoll sein, so weiß der Patient, dass er vorher alle andern Maßnahmen ausgeschöpft hat und nicht leichtfertig operiert wird.

Die Arbeit im Team ist Dr. Dr. Peter Lierz wichtig.

MULTIMODAL – WAS IST DAS?

Was kann die multimodale Schmerztherapie leisten?

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Während der Therapie lernt der Patient nach und nach, seinem eigenen Körper wieder zu vertrauen und damit neue Aktivitäten aufzunehmen. Ziel ist es, dass der Patient für sich persönlich Techniken erlernt, die er zu Hause auch weiter anwenden kann. Dies reicht von Entspannungsübungen bis hin zum Motivationstraining.

8 Warum schätzen viele Teilnehmer die Gruppenstunden besonders? Im Rahmen der Gruppentherapie erfahren die Teilnehmer, dass sie mit ihrem Leiden nicht alleine dastehen. Gerade in der Gruppe werden Mechanismen und Techniken herausgearbeitet und untereinander weitergegeben, die dem Einzelnen helfen und von denen dann auch die anderen Gruppenmitglieder profitieren können.

Zugegeben: Multimodale Schmerztherapie ist ein sperriges Wort. Hinter dem Fachbegriff verbirgt sich aber eine einfache Erklärung. Multimodal leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet „auf vielseitige Art und Weise“. Damit ist in Bezug auf die Schmerztherapie gemeint, dass Experten unterschiedlicher Fachrichtungen (Ärzte verschiedener Fachbereiche, Psychologen, Physiotherapeuten) das Problem gleichzeitig auf verschiedene Art behandeln, um einen größtmöglichen Erfolg zu erzielen.

Chefarzt Dr. Dr. Peter Lierz Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin Tel. 02921 / 391-1201 E-Mail: anaesthesie.soest@hospitalverbund.de www.mkh-soest.de


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Aus körpereigenem

Fettgewebe werden die Stammzellen zur Behandlung der Arthrose gewonnen.

DIE STAMMZELLE Die Stammzelle ist die „intelligenteste Zelle“ im Körper. Als sogenannte adulte multipotente Zelle trägt sie grundsätzlich die allumfassenden Informationen in sich, um sich theoretisch in jede Körperzelle verwandeln zu können. Je nach Lokalisierung kann sie zu blutbildenden Zellen im Knochenmark, Nerven- oder Leberzellen werden. Untersuchungen zeigen, dass Fettstammzellen auch neuen Knorpel bilden können. Welche konkreten Mechanismen durch die transplantierten, eigenen Stammzellen positiv verändert werden ist zum jetzigen Zeitpunkt noch Bestandteil der Forschung. Die Stammzellen scheinen eine Regeneration zu aktivieren und antientzündlich zu wirken.

Minimal-invasive Behandlung mit Stammzellen

Pionierarbeit gegen Arthrose Ein kleiner Stich, der Schmerzen lindert und Zeit schenkt. Und es ist ein ganz neues Verfahren: Dr. Denis Simunec behandelt Arthrose in kleinen und jüngst auch in großen Gelenken mit körpereigenen Fettstammzellen des Patienten. Den Leiter der Plastischen, Ästhetischen Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Marienkrankenhaus Soest überzeugen die Vorteile. Das Verfahren kann die Symptome lindern, die Lebensqualität erhöhen und eine größere Operation verschieben oder gar vermeiden.

Zentrifuge: Die Stammzelle wird von Wasser und Gewebe getrennt.

Beate Eickhoff hatte ein Jahr lang starke Schmerzen im Daumen. Jede Bewegung quälte sie. Bluse zuknöpfen. Jemandem die Hand geben. Ein Wasserglas halten. Sie hoffte vergeblich, die Schmerzen würden von alleine verschwinden. Dann hörte Beate Eickhoff von der Fettstammzellen-Therapie und suchte die Hilfe von Dr. Simunec. Die Diagnose: Arthrose im Sattelgelenk des Daumens. Die Knorpelschicht war verschlissen. Die 52-Jährige erinnert sich: „Auf der Skala gemessen, ordnete ich vor der Behandlung meine Schmerzen bei sechs bis sieben ein. Heute bin ich bei eins bis zwei. Es gibt sogar Tage, an denen ich ganz beschwerdefrei bin.“

Konzentrierte Fettstammzellsuspension.

Stammzellen werden ins Kniegelenk gespritzt.


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Bei dem kleinen Eingriff entnimmt Dr. Denis Simunec in lokaler Betäubung zunächst körpereigene Fettstammzellen aus dem Bauch oder Oberschenkel des Patienten. Anschließend bereitet er die entnommenen Fettzellen direkt im Operationssaal auf. Dabei gilt es, in einem schonenden Filterprozess die Zellen von anderem Gewebe und Wasser zu trennen, um eine konzentrierte Fettstammzellsuspension herzustellen. Schließlich spritzt der Mediziner diese direkt in das verschlissene Gelenk ein. Der minimal-invasive Eingriff dauert etwa 20 bis 60 Minuten. Dann beginnt die Heilungsphase. Antientzündliche Wirkung Das Körperfett unterliegt einem stetigen Wandel. Etwa zehn Prozent der Fettzellen werden im Jahr vollständig erneuert. Hierbei ist die Fettstammzelle hauptverantwortlich für den Aufbau des Fettgewebes. Sie ist dafür programmiert. „Es scheint jedoch möglich zu sein, diese Programmierung abzuändern. In einem verschlissenen Die Fettzelle Gelenk entwickeln sie andere Fähigkeiten. Sie aus dem wirken hochgradig antientzündlich“, erklärt Dr. Simunec. Und: „Zudem regen sie die Bildung von Blutgefäßen an, was oft ein entscheidender Faktor für die Heilung ist.“ Es konnte auist sehr gut verträglich. ßerdem bereits aufgezeigt werden, dass die Fettstammzelle sogar in der Lage ist, Knorpelzellen wieder aufzubauen – die essentiellen Bausteine im Gelenk. Weil die Fettzelle aus dem eigenen Körper entnommen wird, ist sie sehr gut verträglich. „Das ist eine innovative Behandlungsmethode, von der etwa 80 Prozent der Patienten profitieren“, sagt der Facharzt, der seit etwa zwei Jahren das Verfahren mit den Fettstammzellen an Handgelenken durchführt. In den meisten Fällen kann Dr. Denis Simunec eine große Operation vermieden oder zumindest verschoben werden. Zudem ist der Patient schnell wieder fit: Er kann nach kurzer Zeit wieder arbeiten, hat weniger Schmerzen in der Heilungsphase und es treten aufgrund des minimalen Operationstraumas weniger Komplikationen auf. „Ich bin begeistert. Schon ein paar Tage nach dem harmlosen Eingriff konnte ich meinen Daumen nahezu schmerzfrei bewegen. Ich würde das Arthrose ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen. Etwa immer wieder machen lassen“, sagt Beate Eickhoff. Das war fünf Millionen Menschen leiden alleine in Deutschland unter vor einem halben Jahr. Zur Nachbehandlung hat sie in der ersden Beschwerden. Die Tendenz ist steigend. Betroffen sind ten Woche eine individuell angepasste Schiene getragen, um Schulter-, Hand-, Hüft-, Knie- und Fußgelenke. Ursache köndas Gelenk ruhig zu stellen. Nach nur sieben Tagen konnte sie nen Über- oder Fehlbelastung, Stoffwechselerkrankungen oder wieder arbeiten gehen. Die Schiene trägt Beate Eickhoff jetzt Verletzungen sein. Bei einer Arthrose ist die Knorpelschicht nur noch nachts. des Gelenkes verschlissen. Knochen reibt auf Knochen. Er entzündet sich und schwillt an. Der Patient leidet unter starken Pionierarbeit: Stammzelltherapie in einem Kniegelenk Schmerzen und kann sich kaum bewegen. Aufgrund der guten Erfahrung mit der Fettstammzellen-Therapie am Handgelenk wendet Dr. Denis Simunec dieses Verfahren seit Kurzem auch für die Behandlung von Arthrose an großen Gelenken wie Schulter-, Ellenbogen-, Hüft-, Knie- und Sprunggelenken an. Die bisherigen Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Behandlungsmethode bei vielen Patienten starke Schmerzen lindern und die Beweglichkeit fördern kann. Die erste Stammzellentherapie in einem Kniegelenk hat der Dr. Denis Simunec Mediziner bereits erfolgreich im Marienkrankenhaus durchSektionsleiter Plastische, Ästhetische, Handgeführt. „Auch wenn das bisher nur ein Heilversuch ist, leisund Wiederherstellungschirurgie Tel.: 02921 / 391-7645 ten wir hier Pionierarbeit“, ist Dr. Denis Simunec überzeugt.

eigenen Körper

„In den meisten Fällen kann eine große Operation vermieden oder zumindest verschoben werden.“

ARTHROSE

E-Mail: k.glintzer@hospitalverbund.de www.mkh-soest.de


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Wichtig bei vegetarischer Ernährung: Vegetarisch essen – aber wie?

Fleischlos glücklich In Deutschland ernähren sich mehr als fünf Millionen Menschen vegetarisch. Tendenz steigend. Bei vielen ist der Fleischverzicht ethisch motiviert. Sie lehnen die Tötung von Tieren ab, kritisieren Massentierhaltung und die damit verbundene Umweltbelastung. Auch die Sorge, Antibiotika und Medikamente durch das Fleisch mit aufzunehmen, kann Argument für eine vegetarische Lebensweise sein. Wer fleischlos isst, lebt gesund, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. bestätigt. Nicht zuletzt, weil Pflanzenkost voller wichtiger Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe ist.

Gesund

Eine vegetarische Ernährung vermindert das Risiko, an Gicht oder Diabetes zu erkranken.

VEGETARIER ODER VEGANER? Beide ernähren sich auf pflanzlicher Basis, wobei die vegetarische Ernährung im Allgemeinen Produkte vom lebenden Tier, wie etwa Milch, Eier und Honig, beinhaltet. Veganer hingegen verzichten gänzlich auf Nahrung tierischen Ursprungs. Da das wichtige Vitamin B12 jedoch nur in tierischen Produkten vorkommt, ist bei dieser Ernährungsweise eine gezielte Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel wichtig.

Vollkornprodukte, gefolgt von Obst und Gemüse sollten den Speiseplan dominieren.

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Der Ökotrophologe Christoph Brüggemann rät:

Experte in eigener Sache werden Herr Brüggemann, die Mariengarten Servicegesellschaft betreibt unter anderem Cafés in den Einrichtungen des Katholischen Hospitalverbundes. Als Ökotrophologe und Betriebsleiter setzen Sie auch vegetarische Gerichte auf den Speiseplan. Was halten Sie von der fleischlosen Küche? Es gibt viele gute Gründe für eine vegetarische Ernährung. Sie ist in der Regel ballaststoffreicher, fett- und kalorienärmer sowie sättigender. Ein weiterer Pluspunkt ist die höhere Vitamin- und Mineralstoffzufuhr. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist aber natürlich auch eine ausgewogene Mischkost gesund – allerdings nur dann, wenn wir bei Fisch und Fleisch Maß halten. Je ein Fleisch- und Fischgericht die Woche ist in Ordnung.

wird die Entscheidung ja auch sehr bewusst gefällt – aus ethischen oder gesundheitlichen Gründen. Und wenn sich ein Mensch mit seinem Essverhalten auseinandersetzt, ist das immer zu begrüßen. Ausgesprochen gut ist die vegetarische Kost bei Übergewicht oder bei Krankheiten, die auf Fehlernährung zurückzuführen sind, zum Beispiel bei Diabetes oder Gicht. Umgekehrt gibt es Krankheiten, bei denen Vegetarier achtsam vorgehen sollten – etwa, wenn ballaststoffarm gegessen werden muss, um den Magen-DarmTrakt nicht zu sehr zu belasten.

Ist die vegetarische Ernährung für jeden Menschen geeignet? Grundsätzlich erst einmal ja. In der Regel

Und wie steht es um die vegane Ernährung? Wer sich dafür entscheidet, muss sehr gut informiert sein, um einen Ernährungsplan

NÄHRSTOFFE AUSGLEICHEN – SO GEHT´S

AM BESTEN SCHONEND ZUBEREITEN

Wer neben pflanzlichen Lebensmitteln noch Milchprodukte und Eier zu sich nimmt, führt seinem Körper bereits alle wichtigen Nährstoffe zu. Um das Eisen aus der Pflanzenkost jedoch besser aufnehmen zu können, sollten eisenhaltige Lebensmittel mit Vitamin-C-haltigen kombiniert werden. Unser Tipp: Zu Vollkornbrot, Hirse, grünem Blattgemüse und roter Beete einfach ein Glas O-Saft trinken.

Für eine vegetarische und gesunde Ernährung wird empfohlen, Gemüse, Kartoffeln & Co bei möglichst niedrigen Temperaturen mit wenig Wasser oder Öl zu garen. Bei dieser Zubereitungsweise bleiben die wichtigen Nährstoffe und der natürliche Geschmack der Speisen erhalten. Verwendet man frische Zutaten, isst man nicht nur gesünder, sondern vermeidet auch überflüssige Verpackungsabfälle.

zusammenstellen zu können, der nicht zu Nährstoffmangel führt. Grundsätzlich geht das. Nur das Vitamin B12 muss künstlich zugeführt werden. Man sollte auf jeden Fall den Rat von Fachleuten wie Ernährungsberatern einholen. Auch ein gelegentlicher Check beim Arzt ist sinnvoll. Was raten Sie Schwangeren? Sie gelten als Risikogruppe und sollten sich nur unter ärztlicher Aufsicht vegan ernähren. Das gilt auch für Kinder unter drei Jahren. Bei ihnen muss man sehr genau aufpassen, wenn es um die Lebesmittelzusammensetzung geht – etwa mit Blick auf Eisenzufuhr und Ballaststoffe.

Informationen unter mariengarten@hospitalverbund.de www.mariengarten.de

IMMER IN BEWEGUNG BLEIBEN Zu einem gesunden vegetarischen Lebensstil gehört auch ausreichend Bewegung. Viele Sportler befürchten jedoch, durch fleischloses Essen nicht die Energie zu bekommen, die sie für eine gute sportliche Leistung brauchen. Diese Angst ist jedoch unbegründet. Denn Kohlenhydrate in Kartoffeln und Vollkornprodukten liefern weitaus mehr Energie als Proteine im Fleisch. Also keine Sorge, Sportschuhe an und auf geht´s.


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Schlaganfallrisiko Vorhofflimmern

Wenn das Herz zum Risiko für das Gehirn wird Das Herz gerät aus dem Takt: Mehr als 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Vorhofflimmern – eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen. Was viele nicht wissen: Ohne Therapie drohen ernste Folgen. Fast jeder dritte Schlaganfall ist auf ein nicht behandeltes Vorhofflimmern zurückzuführen. Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall. Das gilt selbst für vorübergehende Durchblutungsstörungen des Gehirns, die keinen dauerhaften Schaden hinterlassen. Auch dabei kann immer ein größerer Schlaganfall folgen. Hirnareale, die einmal durch einen Schlaganfall geschädigt sind, bleiben dauerhaft verloren, denn Hirngewebe wächst nicht nach. Der Zeitfaktor bei der Behandlung ist deshalb von entscheidender Bedeutung. „Wenn jemand Ausfälle spürt, die einen Schlaganfall auch nur im weitesten Sinne vermuten lassen, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen“, mahnt Professor Dr. Markus Flesch. Der Chefarzt der Abteilung für Allgemeine Innere Medizin/Kardiologie am Marienkrankenhaus Soest nennt die unterschiedlichen Symptome, die einen Schlaganfall anzeigen können: Schwächegefühl in einzelnen Muskeln, herunterhängende Mundwinkel, Doppelbilder, Sprach-, Sprechund Gefühlsstörungen oder Lähmungen

Erfahrener Spezialist am Marienkrankenhaus: Elektrophysiologe Mehmet Kandil

in Armen oder Beinen. Wenn Schlaganfälle eines dieser Symptome aufwerden zu tritt gilt: Sofort 112 wählen. Es kommt auf jede Minute an. Die Aufgabe des Der Kardiologe untervon einem Blutgerinnsel Arztes ist es zu prüfen, ob sucht, ob die Halsgeausgelöst. fäße verkalkt oder verein Schlaganfall naheliegt. engt sind. In einem solHierfür ist neben der Unterchen Fall kann es erfordersuchung in der Regel eine Computertomografie oder eine Kernspinlich sein, das Halsgefäß akut zu tomografie notwendig. operieren. Zudem schaut er, ob das Herz Ist eine Gefäßverstopfung Ursache für selbst die Ursache für die Entstehung des den Schlaganfall, kann mit der Lysethera- Blutgerinnsels ist. Hier gibt es zwei Quelpie ein verbleibender Schaden verhindert len für in die Blutbahn ausgeschwemmte werden. „Das gelingt aber nur innerhalb Blutgerinnsel, sogenannte Embolien. Mander ersten vier Stunden nach Auftreten che Menschen haben auf Höhe des Herzder Symptome“, betont Professor Flesch. vorhofs ein Loch zwischen der rechten und Er wendet diese medikamentöse Akutbe- linken Herzhälfte. Sie sind gefährdet, weil handlung an, die Blutgerinnsel auflöst, be- Blutgerinnsel aus dem Bein, die sonst in vor das Gewebe durch Sauerstoffmangel der Lunge zu einer meist harmlosen kleiunwiederbringlich geschädigt wird. Sucht nen Lungenembolie führen, in das Gehirn der Schlaganfallpatient nicht innerhalb der wandern und dort einen Schlaganfall ausersten Stunden einen Arzt auf, ist diese lösen. Die häufigere Ursache für die LosTherapie nicht mehr möglich. Dann ver- lösung von Blutgerinnseln aus dem Hersucht der Arzt, durch Gabe von Blutplätt- zen ist allerdings eine Rhythmusstörung: chenhemmer wie Aspirin einen weiteren das Vorhofflimmern. Schaden zu verhindern. Schlaganfallursache: Vorhofflimmern Vorhofflimmern ist auf kreisende elekUrsachen abklären An dieser Stelle kommen Internist und Kar- trische Erregungswellen im Herzvorhof diologe gemeinsam ins Spiel. Es geht um zurückzuführen. Der Vorhof wird dabei die Frage, warum es zur Durchblutungs- so schnell erregt, dass sich der Herzmusstörung gekommen ist. Wenn die Ursa- kel in diesem Bereich nicht mehr zusamche für die Gefäßverengung bekannt ist, menzieht. In Teilen des Vorhofs kommt es kann effektiv der nächste Schlaganfall zu einem Blutstillstand und es bilden sich verhindert werden: „Auch viele Patien- Blutgerinnsel. Werden sie aus dem Herten mit einem ‚Minischlag‘ bekommen in- zen gelöst und mit dem Blut in das Generhalb des nächsten Jahres einen größe- hirn verschleppt, wird dort ein Blutgefäß ren Schlaganfall“, warnt Professor Flesch. verstopft. Es entsteht ein Schlaganfall. Die

80 Prozent


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Kunst des Kardiologen ist es, Vorhofflimmern als Schlaganfallrisiko des Patienten zu identifizieren. Ist das Vorhofflimmern chronisch, ist die Diagnose mit einem Ruhe-Elektrokardiogramm (EKG) möglich. Tritt das Herzstolpern nur phasenweise auf, bekommt der Patient ein 24-Stunden-EKG. Heute besteht auch die Möglichkeit, dem Betroffenen einen Ereignisrekorder unter der Haut zu implantieren. Diese Büroklammer-große Elektrode zeichnet die Impulse des Herzens auf. „Wir wissen heute, dass wir bei etwa 20 Prozent der Patienten mit einem Eventrecorder ein Vorhofflimmern feststellen können, was wir früher nie erkannt hätten“, erklärt Professor Flesch. Wenn Vorhofflimmern die Ursache für den Schlaganfall ist, reicht eine Blutplättchenbehandlung nicht aus. Dann muss der Patient Blutverdünner wie das bekannte Marcumar einnehmen. Therapie des Vorhofflimmerns Liegt die Diagnose Vorhofflimmern vor, stellt sich die Frage, was hierfür die Ursache ist. In vielen Fällen liegt keine spezifische Ursache vor, in einigen Fällen aber können konkrete Ursachen benannt und behandelt werden: Schilddrüsenüberfunktion, Alkoholexzesse, Herzklappenfehler, Durchblutungsstörungen oder lange bestehender Bluthochdruck. Häufig muss aber das Vorhofflimmern als solches therapiert werden. Dabei gilt: Die Therapie des Vorhofflimmerns zielt nicht auf eine Lebensverlängerung, sondern auf Linderung der Symptome ab. Erlebt der Betroffene das Vorhofflimmern jedoch unangenehm in Form von Herzrasen, Herzstolpern, Schweißausbrüchen, Schwindel oder bisweilen einem Vernichtungsgefühl, kann das Herz mit stärkeren rhythmusstabilisierenden Medikamenten oder einem Elektroschock wieder in die richtige Frequenz gebracht werden. Sollte es nicht gelingen, die Erkrankung mit

Chefarzt Prof. Dr. Markus Flesch (r.) im Gespräch mit Klaus Drepper (Leitung Ebene 4).

Fazit: Wenn ein Schlaganfall eingetreten ist, zählt jede Minute. Wer vorher handelt, nämlich wenn das Herz aus dem Takt kommt, kann möglicherweise einen Schlaganfall vermeiden. Eine genaue Untersuchung der Patienten ist entscheidend wichtig.

Tabletten in den Griff zu bekommen, gibt es noch eine minimal-invasive Alternative. Die Pulmovalvenenisolation ist ein Verfahren, bei dem Herzzellen gezielt durch Hochfrequenzstrom oder Kälte verödet werden. Dies verhindert die Entstehung von Herzrhythmusstörungen. „Die Erfolgsquote liegt bei etwa 80 Prozent. Manche Patienten sind dauerhaft geheilt“, erklärt Professor Flesch. Das Marienkrankenhaus ist stolz, mit dem Elektrophysiologen Mehmet Kandil einen Spezialisten an Bord zu haben, der als einer der erfahrensten Therapeuten auf diesem Gebiet gilt. In der Tat bedarf es des Spezialisten um herauszufinden, wo genau im Herzvorhof fehl angelegte Leitungsbahnen für einen elektrischen Kurzschluss sorgen. Diese werden dann gezielt verödet. „Durch die Ablationstherapie gewinnen viele Patienten ein deutliches Plus an Lebensqualität zurück. Für das Schlaganfallrisiko ist es allerdings wichtig, dass eine Blutverdünnungstherapie auch nach einer Pulmonalvenenisolation weiterhin erforderlich ist“, betont Professor Flesch.

Alternative: Vorhofohrverschluss Übrigens gibt es auch eine Alternative zur Blutverdünnung: Wenn Patienten unter einer blutverdünnenden Therapie zu Komplikationen neigen, kann der Hauptort der Blutgerinnsel-Entstehung im Herzen, das sogenannte Vorhofohr mit einem „Schirmchen“ verschlossen werden. Das Vorhofohr ist eine Art Aussackung des Herzens ohne bekannten Nutzen. Gerade hier ist der Blutstillstand bei Vorhofflimmern besonders ausgeprägt. Ist es mit dem „Schirmchen“ verschlossen und ist es einmal fest eingewachsen, ist die Blutgerinnsel-Entstehung genauso effektiv gehemmt wie unter Marcumar. Auch diese Therapie ist am Marienkrankenhaus seit Jahren etabliert und wird zunehmend häufig von den Patienten nachgefragt.

Chefarzt Prof. Dr. Markus Flesch Abteilung Allgemeine Innere Medizin/Kardiologie Tel. 02921 / 391-1101 E-Mail: m.flesch@hospitalverbund.de www.mkh-soest.de


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Das DiabetesTeam am Marienkrankenhaus

800

Patienten mit Haupt- und 2.000 Patienten mit Nebendiagnose Diabetes mellitus werden jährlich im Marienkrankenhaus stationär behandelt.

Hohe Anforderungen an die Zertifizierung

Behandlung von Diabetes am Marienkrankenhaus ausgezeichnet Die Versorgung von Menschen mit Diabetes im Marienkrankenhaus hat sich eine Auszeichnung verdient. Die Zertifizierung durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) bestätigt das einmal mehr. Viele Voraussetzungen gab es zu erfüllen. Alles kein Problem für das Diabetes-Team am Marienkrankenhaus! Die Diabetes-Fußambulanz ist Teil des Versorgungs-

Es ist mehr als ein Stück Papier mit einem Stempel: Das Marienkrankenhaus bekam von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) erneut das Zertifikat als „Stationäre Behandlungseinrichtung für Menschen mit Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ

2“ verliehen. Mit dieser Art der Auszeichnung bewegt sich in Soest das Marienkrankenhaus allein auf diesem hohen stationären Versorgungslevel für Menschen mit Diabetes. Die Bewertung erfolgte nach den „Qualitätskriterien Zertifiziertes Diabeteszentrum DDG“. Die DDG bestätigt damit, dass „ein gutes diabetologisches Qualitätsniveau nachgewiesen werden konnte, wie es für eine flächendeckende Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus gefordert werden muss.“ Um von der Deutschen Diabetes Gesellschaft als „Zertifiziertes Diabeteszentrum DDG“ anerkannt zu werden, musste das Marienkrankenhaus viele Voraussetzungen nachweisen:

angebots am Marienkrankenhaus.

RÄUMLICHE AUSSTATTUNG

Ein Raum, der nur für die Schulung und Beratung genutzt wird, für Unterrichtszwecke eingerichtet ist und über Unterrichtsmedien und Projektionsmöglichkeiten verfügt. In stationären Einrichtungen muss dieser in räumlicher Nähe zur Diabetesstation liegen und barrierefrei eingerichtet sein.

Chefarzt Dr. Stephan Morbach Diabetologie Tel. 02921 / 391-1108 E-Mail: s.morbach@ hospitalverbund.de

SCHULUNGSUNTERLAGEN

Schriftlich ausgearbeitete Schulungsunterlagen und Curricula für alle angewandten Therapieformen entsprechend den aktuellen Leitlinien der DDG sind vorzuhalten.

BEHANDLUNGSZAHLEN

Behandlungseinrichtung für Typ 1-Diabetes Stationär: mindestens 50 Patienten/Jahr mit Typ1-Diabetes mellitus Behandlungseinrichtung für Typ 2-Diabetes Stationär: mindestens 200 Patienten/Jahr mit Typ 2-Diabetes mellitus

QUALIFIZIERTES PERSONAL

Diabetologe, Diabetesberaterin DDG, Diabetesassistentin DDG, Wundmanager DGCW oder ICW Stationär: Es sind 24 Stunden in der Diabetesbehandlung erfahrene Krankenschwestern/-pfleger verfügbar. Das Assistenzpersonal wird jährlich fortgebildet.


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Eine gefürchtete Folgeerkrankung

Das diabetische Fußsyndrom – So beugen Sie richtig vor Das diabetische Fußsyndrom (DFS) ist sehr häufig eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus. Denn die Betroffenen haben ein vielfach höheres Risiko, geschädigtes Fußgewebe zu entwickeln. Die Behandlung des diabetischen Fußsyndroms hat im stationären Bereich der Diabetologie am Marienkrankenhaus große Bedeutung. „Wir suchen stets nach Wegen, eine Fußamputation zu vermeiden“,

erklärt der Chefarzt der Diabetologie am Marienkrankenhaus, Dr. Stephan Morbach. Sein Ziel ist es, den Patienten ihre Mobilität so lange wie möglich zu bewahren. Die Betroffenen können zudem selbst einiges für ihre Füße tun. Denn wer bei Diabetes auf gute Blutzuckerwerte achtet und seine Füße regelmäßig kontrolliert, hat gute Chancen, das diabetische Fußsyndrom zu vermeiden.

Betreiben Sie regelmäßig Fußgymnastik Sie kann dazu beitragen, die Beweglichkeit und Durchblutung der Füße zu verbessern.

Strümpfe sollten aus Baumwolle sein, keine drückende Naht haben und täglich gewechselt werden.

DIABETES MELLITUS IM MARIENKRANKENHAUS Hauptabteilung Diabetologie im

Marienkrankenhaus seit 2007 22 Betten zur vollstationären Behandlung Betreuung von 800 Patienten mit der Haupt- und über 2.000 Patienten mit der Nebendiagnose Diabetes mellitus 1.000 ambulante Patienten vorwiegend mit diabetischem Fußsyndrom, Betreuung in der Diabetes-Fußambulanz

Sie sollten aus gutem Material und ausreichend gepolstert sein. Und: Die Schuhe regelmäßig mit der Hand auf Unebenheiten kontrollieren.

Fragen Sie Ihren Arzt Häufig sind Einlagen oder orthopädische Schuhe zur Entlastung der Füße sinnvoll, vor allem wenn bereits Fußdeformierungen vorliegen.

Waschen Sie die Füße nur mit lauwarmem Wasser – aber nicht länger als drei Minuten. Gut abtrocknen, auch zwischen den Zehen-Zwischenräumen. Harnstoffhaltige Pflegecreme verwenden und diese gut einziehen lassen.

Tragen Sie bequeme und ausreichend weite Schuhe

Setzen Sie Ihre Füße keiner Hitze aus, zum Beispiel durch Wärmflasche, Heizdecke oder Kaminofen. Es besteht Verbrennungsgefahr. Vermeiden Sie deshalb auch eine zu starke Sonnenbestrahlung Ihrer Füße.

Verwenden Sie nur

Nagelfeilen,

keine Scheren.

Nutzen Sie einen Spiegel,

Laufen Sie nicht barfuß Herumliegende Gegenstände, selbst kleinste Steinchen, bergen Verletzungsgefahr. Besonders in Schwimmbad, Sauna oder Hotelzimmer drohen zudem Fußpilzinfektionen.

wenn Sie Ihre Füße möglichst täglich kontrollieren. Auch der behandelnde Arzt sollte regelmäßig die Füße inspizieren, um das diabetische Fußsyndrom rechtzeitig zu erkennen.


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Neue Schule für Physiotherapie

Spaß an einem Beruf mit Schwung

189.000

Physiotherapeuten arbeiteten 2015 in Deutschland. Zehn Jahre zuvor waren es nur 95.000. Der Bedarf wächst weiter.


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Sportlich aktiv? Spaß an Bewegung? Interesse an „gesunden Themen“, dem menschlichen Körper und dem Kontakt mit Menschen? Wer hier immer mit „Ja“ antwortet, hat eine tolle Perspektive: den Beruf des Physiotherapeuten. Es ist ein Beruf mit Zukunft, denn Physiotherapeuten werden immer gefragter. Gründe dafür sind die zunehmenden Probleme und Schädigungen des Bewegungsapparats in unserer immer „unbeweglicheren“ und älter werdenden Gesellschaft. Gleichzeitig aber nimmt in der Mehrzahl: das Gesundheitsbewusstsein bei Frauen und MänSie machten bundesweit nern aller Altersgruppen zu. Der Katholische Hoszuletzt knapp 70 Prozent pitalverbund Hellweg reagiert jetzt auf die steigendes Abschlussjahrgangs aus. de Nachfrage von „Profis“ in diesem Spannungsfeld mit einem neuen Angebot: Ab Oktober bietet er unter dem Dach seiner Schule für Gesundheitsberufe die Ausbildung zum Staatlich geprüften Physiotherapeuten an. 25 Plätze stehen zur Verfügung. Die Freude am ganz direkten Umgang mit Menschen ist eine Grundvoraussetzung für den vielseitigen Beruf, der ein Arbeiten in Krankenhäusern und Praxen, aber auch in Reha-Einrichtungen sowie im Fitness- und Wellnessbereich ermöglicht. Im Mittelpunkt der dreijährigen Ausbildung steht der menschliche Körper, insbesondere die Vermittlung von Wissen rund um das Bewegungssystem. Der Unterricht findet in Räumen innerhalb des Berufsbildungszentrums in Soest statt. Die prakLust auf Arbeit mit Menschen und Spaß an Bewegung? tische Erfahrung sammeln die angehenden PhysiotherapeuBewerbungen für die dreijährige Ausbildung ten in den Krankenhäusern des Hospitalverbundes sowie bei zum Staatlich geprüften Physiotherapeuten weiteren Partnern. werden ab sofort entgegengenommen. „Die Physiotherapie ist ein relativ junger Teilbereich der Medizin, der sich mit Gründung einer ersten Schule vor gut 100 Jahren etabliert hat“, erklärt Christina Haake, leitende MitarbeiOnline: stellen.hospitalverbund.de terin der Physiotherapie am Marienkrankenhaus in Soest und Tel.: 02921 / 391-2310 auch künftige Fachleiterin des neuen Ausbildungsgangs. Sie E-Mail: schule@hospitalverbund.de betont: „Die wichtigste Aufgabe ist es, den Patienten in Bewegung zu bringen – im Kleinen wie im Großen.“ Eingesetzt werden dabei Gelenk- und Muskeltechniken, Wärme, Ultraschall, Mindestens Fachoberschulreife Massagen oder Wassergymnastik, um zum Beispiel Schmerzen zu lindern oder Funktionsstörungen zu beheben. Waren Physiotherapeuten ursprünglich vor allem im Bereich 1. Oktober 2017 der Rehabilitation tätig, sind sie heute oft von Beginn an in interdisziplinäre Behandlungsprogramme eingebunden und auch in der Prävention und Gesundheitserziehung tätig. Entsprechend sind kommunikative und pädagogische Ansätze sowie die Erstellung von konkreten Therapieplänen Teil der Ausbildung. Mit neuen Ideen, in neuen Räumen, mit viel Spaß und Engagement geht es zurzeit um die ganz praktische Vorbereitung des neuen Angebots ab Herbst. „Wir sind begeistert von dem Schwung, der hier gerade entsteht“, so Christian Larisch, Geschäftsführer des Hospitalverbundes Hellweg.

Frauen

Wie:

Voraussetzung:

25 Plätze!

Ausbildungsstart:

SCHULE FÜR GESUNDHEITSBERUFE

Schule für Gesundheitsberufe Hellweg Tel. 02921 / 391-2310 schule@hospitalverbund.de www.hospitalverbund.de

Kontinuierlich wurde in den vergangenen Jahren die „Schule für Gesundheitsberufe Hellweg“ ausgebaut. Heute bietet sie 175 Ausbildungsplätze für junge Menschen, die den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers erlernen. Bereits im Oktober 2015 ist das Ausbildungsspektrum um das Altenpflege-Fachseminar am Standort Unna erweitert worden. Ab Herbst 2017 ist nun auch die Ausbildung zum Staatlich geprüften Physiotherapeuten unter dem Dach der Schule des Katholischen Hospitalverbundes in Soest möglich.


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Nachrichten aus dem Marienkrankenhaus

Kultur, Soziales und gutes Miteinander Pflegekurse für Angehörige Gesprächskreis für pflegende Angehörige jeder erster Mittwoch im Monat, 18 bis 20 Uhr Infos bei Barbara Latos, Tel. 02921 / 391-1700

Pflegekurs Di., 23./28.03./04.04.,

Ethik-Fachtag im Hospitalverbund Anmeldung: Tel. 02921 / 391-1700

17 bis 20 Uhr

Mail: b.latos@

Demenzschulung

hospitalverbund.de

Di., 02./09./16.05., 17 bis 20 Uhr

Ausstellung von Maria Demandt

Kunst im Krankenhaus

Bis zum 15. Mai

„Farbton“ ist die Ausstellung mit Werken von Maria Demandt überschrieben, die bis zum 15. Mai im Marienkrankenhaus zu sehen ist. Die ebenso farbintensiven wie vielfältigen Bilder schmücken das Foyer des „Mariengartens“. Maria Demandt ist es ein besonderes Anliegen, Kunst immer wieder auch in Krankenhäuser zu bringen, um dazu beizutragen, für Patienten und ihre Besucher eine schöne und anregende Atmosphäre zu schaffen.

Kommunikationsangebote für den Berufsalltag „Sprechen, Hören, Verstehen“, unter diesem Motto steht ein Ethik-Fachtag für alle Mitarbeiter im Katholischen Hospitalverbund Hellweg. Geplant ist für den 17. März im Soester Patroklushaus ein interdisziplinärer Austausch über die Frage, wie wir miteinander kommunizieren und was gegebenenfalls besser gemacht werden kann. Zu Gast sind auf der vom Ethikkomitee des Katholischen Hospitalverbundes initiierten Veranstaltung gleich mehrere Kommunikationsprofis. Nach einer gemeinsamen Einführung soll in Workshops gearbeitet werden. Eines der Themen: „Patientenkommunikation mit Kopf und Herz“.

Schnelle Hilfe vom Team des Marienkrankenhauses

Ein Rollstuhl für Obah kofi Forter Es ist eine der schönen Geschichten, die das Leben schreibt: Ein junger Mann in Ghana kann sich freuen. Dank eines Rollstuhls aus Soest ist er wieder mobil. Ermöglicht haben das Mitarbeiter des Marienkrankenhauses, die ganz unbürokratisch Hilfe organsiert haben.

Obah kofi Forter mit dem neuen Rollstuhl

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Ihr direkter Weg ins Netz www.hospitalverbund.de

Auf die missliche Lage von Obah kofi Forter, der dringend einen fahrtüchtigen Rollstuhl benötigt, hatte Reinigungskraft Agnes Takyiwaa ihre Kollegen aufmerksam gemacht. Sie stammt aus dem gleichen Dorf in Ghana wie Obah kofi Forter und suchte Unterstützung. Bei Andreas Mattern

(Anästhesiepfleger und Vorsitzender der Mitarbeitervertretung im Marienkrankenhaus) und Simon Grewing (Sozialdienst) stieß das Anliegen sofort auf offene Ohren. Sie hatten auch gleich eine Idee, wie man auf kurzem Wege Unterstützung leisten kann. Simon Grewing bat ein Soester Sanitätshaus um Hilfe und konnte so kostenlos einen gebrauchten, aber sehr gut erhaltenen Rollstuhl bekommen. Um den Transport nach Ghana kümmerte sich Agnes Takyiwaa persönlich. Inzwischen ist der Alltag für Obah kofi Forter in Afrika wieder leichter geworden. Er bedankt sich herzlich beim Team des Marienkrankenhauses.

UNSERE EINRICHTUNGEN Katharinen-Hospital • www.katharinen-hospital.de Marienkrankenhaus Soest • www.mkh-soest.de Mariannen-Hospital • www.mariannen-hospital.de MVZ St. Damian Balve • www.st-damian-balve.de St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim • www.boni-unna.de St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim • www.elisabeth-körbecke.de Mariengarten Servicegesellschaft • www.mariengarten.de


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