medTrend-Magazin Unna Herbst 2015

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Ausgabe Herbst | 2015

Mobil und sicher mit dem Rollator Seite 6

Das Gesundheitsmagazin f端r Unna und Werl

Erste Hilfe bei Herzstillstand Seite 8

Eine Krampfader kommt selten allein Seite 10


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INHALT

Das Psychoonkologische Team des Katharinen-Hospitals

Psychoonkologische Betreuung

Kraft zum Verkraften geben

Seite 2 und 3 Gesund durch Herbst und Winter Seite 4 und 5 Mobil bleiben mit Rollator Seite 6 Tabuthema: Verstopfung und Stuhlinkontinenz Seite 7 Erste Hilfe bei Herzstillstand Seite 8 und 9 Was tun bei Krampfadern? Seite 10 und 11 Rechtzeitig zur Darmkrebs-Vorsorge Seite 12 und 13 Schlaflabor: Es geht um mehr als Schnarchen Seite 14 und 15 Termine und Aktionen Seite 16 Impressum Herausgeber: Katholischer Hospitalverbund Hellweg gem. GmbH Obere Husemannstr. 2 59423 Unna www.hospitalverbund.de Redaktion: Unternehmenskommunikation Katholischer Hospitalverbund Hellweg Karin Riedel (V.i.S.d.P.) wir@hospitalverbund.de Horschler Kommunikation GmbH www.horschler.eu Realisation: Horschler Kommunikation GmbH www.horschler.eu Druck: Graphische Betriebe F. W. Rubens KG Ostring 2 59423 Unna Ausgabe UNNA/WERL Gesamtauflage: 162.500 Bildnachweise: Titelbild: iStock/Chris Bernard Photography Inc iStock: styf22/Martin Dimitrov/AleksandarNakic/C FOR /Barış Muratoğlu/ stuartbur/hidesy/monticelllo/EHStock/gpointstudio/JFalcetti/Zlikovec/ VLADGRIN/ArtMarie/Azure-Dragon Fotolia: animaflora/klick61/Henrie/ nenetus Kath. Hospitalverbund Hellweg

Die Seele leidet mit, wenn lebensbedrohende Diagnosen ausgesprochen und langwierige Therapien durchgestanden werden müssen – die Seele der Patienten ebenso wie die der Angehörigen. Weil Menschen nicht wie Maschinen funktionieren, ist mit der Reparatur des Körpers allein nicht immer Heilung zu erwarten. Vielmehr kommt es darauf an, dass Patienten auch die psychische Komponente ihrer Krankheit verarbeiten – Ängste, Selbstvorwürfe, Depressionen, Trauer. Das Psychoonkologische Team des Katharinen-Hospitals mit den Diplom-Psychologinnen Martina Meier-Reinders, Claudia Attig-Grabosch, Christina Rakel und Jessica Leiwen steht allen Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen zur Verfügung. In Einzelgesprächen und zum Teil regelmäßigen Gruppensitzungen helfen die Fachfrauen, mit den Folgen einer schweren Erkrankung fertig zu werden. Behutsamer Umgang mit Ängsten Meist, aber nicht immer sind es Krebsdiagnosen, die die Patienten psychisch so stark belasten, dass professionelle Hilfe angeraten ist. Martina Meier-Reinders leitet einen

Gesprächskreis für Frauen mit Brust- und Gebärmutterkrebserkrankungen. „Es geht um den Umgang mit der Angst und der Ungewissheit, um die Nebenwirkungen der Medikamente, auch um Partnerschaftsprobleme und viele

andere Themen, die die Patientinnen bewegen“, zählt die geschulte Psychoonkologin auf. „Sie sind nicht Schuld!“, sagt ihre Kollegin Claudia Attig-Grabosch immer dann, wenn sie merkt, dass

Patienten einer „Laientheorie“ aufgesessen sind und zum Beispiel die Krankheit als eine Art Strafe begreifen. „Manchmal kommen bei den Patienten alte Schuldgefühle hoch: Sie hatten vielleicht mit 17 einen

„KREBSPERSÖNLICHKEITEN“ GIBT ES NICHT Immer wieder hört man, dass es der eigene Charakter sei, der eine Tumorerkrankung verursacht. Die Erkrankten hätten eine „Krebspersönlichkeit“, also Eigenschaften, denen nachgesagt wird, dass sie das Entstehen der Krankheit begünstigen. Ängstlichkeit, Hemmungen, „negatives“ Denken, übergroße Sorge – die Liste der ins Feld geführten schädlichen Eigenschaften ist lang. Und unbewiesen. Denn niemand weiß genau, wann und warum die erste Tumorzelle im Körper entstanden ist. Wer also eine „Krebspersönlichkeit“ für das Wachstum von Tumoren verantwortlich macht, setzt damit die Erkrankten enorm unter Druck: Auf einmal sind sie nicht mehr Opfer der tückischen Krankheit, sie werden zu Schuldigen. Bisher hat keine wissenschaftliche Untersuchung einen Zusammenhang zwischen dem Charakter und einer Krebserkrankung herstellen können.


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Schwangerschaftsabbruch oder waren immer sehr überbesorgt und deshalb haben sie jetzt Krebs bekommen...“ – wenn sie bemerkt, dass sich Patienten mit solchen Ideen das Leben zusätzlich schwer machen, hakt sie sofort ein. „Es ist viel sinnvoller, seine ganze Energie auf die Bewältigung der Situation jetzt zu konzentrieren“, ergänzt Teamkollegin Christina Rakel. Krebspatienten werden bei einer stationären Aufnahme automatisch mit dem Psychologinnen-Team bekannt gemacht. Bei anderen chronisch Kranken sind es oft die Ärzte, die den Besuch der Psychologinnen anregen, wenn ihre Herz- oder Diabetespatienten besonders traurig oder antriebslos wirken. „In der onkologischen Tagesklinik ist immer eine von uns präsent. Wir wollen unsere Hilfe zu einem ganz normalen Angebot machen, das jeder wahrnehmen kann“, so Jessica Leiwen. Hilfe auch für die Angehörigen Für die Begleitung der Patienten mit Krebserkrankungen haben sich die Psychologinnen weiter qualifiziert. Zusätzlich zum unverzichtbaren menschlichen Beistand geben sie professionelle Hilfe zur besseren Bewältigung der Krisensituation. Gibt der

Patient selbst Hinweise zu Dingen, die ihm gut tun – sei es Religion, Spiritualität oder Musikalität, so werden diese Werkzeuge mit benutzt, um die psychische Situation zu stabilisieren. Durch die Beratungen soll natürlich vor allem vermieden werden, dass ein Patient zusätzlich zu einer chronischen Erkrankung eine krankheitswertige psychische Störung bekommt, die dann behandelt werden müsste. „Wir beugen hier rechtzeitig vor“, so Martina Meier-Reinders. Auch die Angehörigen können die Hilfe der Psychologinnen in Anspruch nehmen: „Wenn ein Familienvater mittleren Alters mit einem kardiologischen Problem zu uns kommt, und es zeichnet sich ab, dass er nicht mehr lange leben wird, ist das auch für die Familie ein riesiges Problem“, erläutert Claudia Attig-Grabosch. Unter Umständen wird dann auch der Sozialdienst mit ins Boot geholt. Auch auf sich selbst müssen die vier Psychologinnen gut Acht geben, denn nur wenn sie selbst belastbar bleiben, können sie den Patienten zur Seite stehen. „Ein Psychologe kommt nicht zur Hochzeit“, lacht Claudia Attig-Grabosch, sondern wenn es Probleme gibt. Um nicht selbst Schaden zu nehmen, hat jede der vier Psychologinnen eine andere

Sie geben Kraft, die Krankheit zu verkraften: (v.l.n.r.) Martina Meier-Reinders, Christina Rakel, Jessica Leiwen und Claudia Attig-Grabosch

„Es geht um den Umgang mit der Angst und der Ungewissheit, um die Nebenwirkungen der Medikamente, auch um Partnerschaftsprobleme.“ Martina Meier-Reinders

ritualisierte Taktik: Der lange Weg nach Hause mit dem Auto oder Zug, so genannte Achtsamkeitsübungen, Singen, Yoga, Joggen… und den Beruf mögen. Kein ganz gewöhnliches Berufsbild „Viele fragen einen zwar, wie kannst du das machen…“, sagen sie. Aber das Helfen stiftet auch für die vier Frauen Sinn: „Wenn ich jemanden nicht kenne, vielleicht nur einmal sehe, und trotzdem helfen kann – das macht mich zufrieden“, sagt Claudia Attig-Grabosch. „Ich habe eine viel größere Wertschätzung für viele Dinge“, beschreibt

es Christina Rakel. „Ich kann besser reflektieren, was mir wichtig ist“, drückt es Jessica Leiwen aus. „Im günstigsten Fall sind wir hilfreich, und es ist schön zu merken, dass Patienten von unserer Hilfe profitieren“, fasst Martina Meier-Reinders zusammen. In Supervisionen werden schwierige Fälle genau durchgesprochen und so der Erfahrungsschatz des gesamten Teams erweitert. Ein wichtiges und zu seltenes Angebot Ihre Beratung und Begleitung ist im Konzept des Katharinen-Hospitals fest verankert. Der frühe Kontakt zu

Patienten und deren Angehörigen, die Normalität einer psychologischen Beratung und die Integration des Angebots zum Beispiel in das multimodale Schmerzkonzept sind wichtige Bausteine im Klinikalltag. Psychologische Hilfe gibt es in unserer Region zu selten, die Wartezeiten sind oft zu lang, finden die Psychologinnen. Sie selbst haben keinen festen Rahmenplan und richten sich nach den Bedürfnissen ihrer Patienten. Eine ambulante Weiterbehandlung ist nur in Ausnahmefällen möglich. Für die stationären Patienten und die Angehörigen ist die Beratung kostenfrei.

PSYCHOONKOLOGIE – WAS IST DAS? Psychoonkologie verbindet das medizinische Wissen um Krebserkrankungen (Onkologie) mit den Behandlungsmöglichkeiten der Psychologie. Psychische Störungen wie zum Beispiel eine Depression können als Begleiterkrankung auftreten und die Lebensqualität des Krebspatienten verschlechtern. Weiterbildungen im Bereich der Psychoonkologie sind eine zusätzliche Qualifikation für Mediziner und Psychologen. Das Wissen jeder Seite wird dabei mit den Erkenntnissen der anderen verbunden. Der Blick der Mediziner wird geschärft für den Einfluss, den die Krankheit, aber auch die Behandlung der Krankheit auf die Psyche ihrer Patienten hat. Die Psychologen erlernen, welche physiologischen Abläufe mit der Erkrankung verbunden sind und welche Nebenwirkungen die Therapien haben.

Psychologische Betreuung Martina Meier-Reinders, Christina Rakel, Jessica Leiwen, Claudia Attig-Grabosch Tel. 02303 / 100-3728 und -3727 E-Mail: m.meier@katharinen-hospital.de

www.katharinen-hospital.de


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HERBST ERTRAGEN? HERBST GESTALTEN! Herbst ist auch Einstellungssache: „Sorgen Sie im Herbst und Winter für Räume mit viel Tageslicht und gehen Sie nach draußen“, empfiehlt Jessica Leiwen, Psychologin im Katharinen-Hospital. Buntes Laub, Raureif und erleuchtete Fenster sind die positiven Aspekte des ansonsten kalten, dunklen und nassen Herbstes. Ein Spaziergang durch raschelndes Laub, dem Nebel nachschauen, zu dem unser Atem geworden ist, die Tiere beobachten, die sich geschäftig einen Vorrat anlegen oder zum großen Zug nach Süden sammeln – wer aufmerksam mit dem Wechsel der Jahreszeiten umgeht, verbindet durch solche wiederkehrenden Kleinigkeiten auch Beruhigendes und Vertrautes mit dem Oktober- und Novemberwetter.

Gesund durch Herbst und Winter SCHNUPFEN? ÜBUNG FÜRS IMMUNSYSTEM!

FUTTER FÜR DIE ABWEHRKRÄFTE Zur Erkältungsvorbeugung kann man Zink einnehmen. Zink wird von den Abwehrzellen des Körpers an die Bakterien weitergegeben. Bakterien vertragen kein Zink und sterben dann ab. Auch die Vermehrung der schnupfenauslösenden Rhinoviren wird durch Zink gehemmt. So kann bei rechtzeitiger Einnahme die Dauer und Schwere der Erkältung gemindert werden. Das Spurenelement ist zum Beispiel in Fisch, Meerestieren, Austern, Rindfleisch, Eiern, Innereien, Haferflocken und Milchprodukten enthalten. Es wird vom Körper aus tierischen Quellen besser als aus pflanzlichen aufgenommen, denn die in pflanzlichen Lebensmitteln enthaltene Phytinsäure hemmt die Aufnahme. Vegetarier können daher zusätzlich über Medikamente Zink zuführen.

Im Herbst ist der erste Schnupfen nicht weit, denn irgendwann steht man eben im Nasskalten und wartet auf den Bus. Ist der dann endlich da, gibt es drinnen sicher einen, der niest. Halsweh, Nase läuft, zum Schluss ein Husten – wer keine chronische Vorerkrankung hat, steht so einen Schnupfen, der durch mehr als 500 verschiedene Viren verursacht werden kann, locker durch. Das Gute: Das Immunsystem wird durch Schnupfenviren herausgefordert und kann an ihnen wie an einem Sparringspartner üben. Und wie im Sparring kommt man bei Schnupfen doch fast immer mit einem blauen Auge davon. Gönnen Sie sich etwas Ruhe: Stress ist einer der Hauptfaktoren, der zu einer Schwächung des Immunsystems führen kann. Denn unter Stress schüttet der Körper vermehrt das Hormon Cortisol aus, das den Körper kurzfristig leistungsfähiger macht, aber auch die Aktivität des Immunsystems hemmt. Die mögliche Folge: Mit einem geschwächten Immunsystem können Krankheitserreger im Körper leicht eine Infektion auslösen.


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IMMER MÜDE? GESUND SCHLAFEN! Aufstehen, wenn es noch dunkel ist, fällt nicht leicht. „Zwischen sieben und acht Stunden brauchen Sie, um sich von den Anforderungen des Tages zu erholen, Reize zu verarbeiten und Defekte an Ihrem Körper in Ruhe zu reparieren“, so Dr. Matthias Elbers, Chefarzt der Abteilung für Pneumologie und Schlafmedizin am Marienkrankenhaus Soest. Denn in der Nacht arbeitet unser Immunsystem und bildet natürliche Abwehrzellen. Eine Studie der University of California bestätigt, dass Schlafmangel in höherem Maße als andere Risikofaktoren wie Rauchen oder Stress eine Erkältung begünstigt: Wer weniger als sechs Stunden Schlaf bekam, war 4,2 mal so anfällig für eine Erkältung wie jemand, der regelmäßig sieben Stunden schlafen konnte.

Die Tage werden kürzer und draußen wird es ungemütlich – also am besten in die eigenen vier Wände verziehen, Bewegung im Freien vermeiden und am warmen Ofen jede Menge Süßigkeiten gegen die Herbstdepression einnehmen. Der falsche Weg? Der völlig falsche! Hier kommen ein paar viel bessere Vorschläge.

STÄNDIG DURCHGEFROREN? RICHTIG WARM HALTEN! Besser als jeder Pulli wärmen unsere Muskeln. Bewegung steigert die Durchblutung und stärkt die Immunabwehr. Saunagänge trainieren zusätzlich die Gefäße, sich an veränderte Temperaturreize anzupassen. Saunaneulinge sollten vorsichtig beginnen, in der Sauna unten und in der Nähe der Tür bleiben. Nach dem Saunagang im Freien oder mit kaltem Wasser abkühlen, bis es etwas fröstelt. Zwei bis drei Saunagänge genügen pro Saunabesuch – regelmäßig einmal in der Woche. Danach viel trinken und auf dem Heimweg warm anziehen… die meiste Körperwärme verlieren wir übrigens über den Kopf. Also: Mütze auf – ohnehin gerade sehr in Mode!

SCHNELL ERKÄLTET? IMMUNSYSTEM TRAINIEREN! Wer wirklich jede Erkältung aufsammelt, sollte sein Immunsystem ein wenig trainieren. Das geht zum Beispiel, indem Sie Ihre Gefäße durch Wärme- und Kältereize aktivieren und damit Ihre Durchblutung steigern. Wechselduschen sind ein gutes Mittel: Duschen Sie zunächst Ihre Beine kalt, zuerst die Außen- und dann die Innenseite. Danach wandern Sie Stück für Stück weiter nach oben, bis sich schließlich der ganze Körper an den Kältereiz gewöhnt hat.

VITAMIN D TANKEN! Tageslicht hellt nicht nur die Stimmung auf: Der Körper stellt unter Sonneneinstrahlung 80 bis 90 Prozent des benötigten Vitamin D selbst her. Den Restbedarf decken wir über die Ernährung, wie zum Beispiel durch Lachs oder Hering. Das für den Menschen wichtige und fettlösliche Vitamin D festigt Knochen, stärkt die Muskulatur und ist wichtig für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Vitamin D wird für Mangelzeiten im Fettgewebe des Körpers gespeichert. Doch Vorsicht: Bei deutlichem Übergewicht kann es nicht mehr abgerufen und genutzt werden!

WINTERSPECK? LIEBER GESUND ESSEN! Kein Bikini mehr in Sicht und es gibt schon wieder Dominosteine? Lassen Sie sich nicht verführen! Das gute Gefühl beim Verspeisen der Leckereien währt nur kurz, länger bleibt der Winterspeck auf den Hüften. Aus dem vermiedenen Herbstfrust wird so ein handfester Frühjahrsfrust. Mit dem Lichteinfall gekoppelt ist die Ausschüttung des körpereigenen Schlafhormons Melantonin: Werden die Tage kürzer, tritt es in Aktion. Es verlangsamt unseren Stoffwechsel, der in der nahrungsärmeren Winterzeit weniger Kalorien verbrauchen soll. Die Natur konnte ja nicht wissen, dass bei unserer Lebensweise im Winter kein Nahrungsmangel herrscht, sondern ganz im Gegenteil… „Achten Sie also auf eine ausgewogene Ernährung mit Obst und Gemüse, damit der Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird, und vermeiden Sie leere Kalorien“, ist der Tipp von Sabine Sandmann-Koch, Ernährungsberaterin im Katharinen-Hospital.

Für Ihre Gesundheit www.hospitalverbund.de


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Rollator-Training im St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim

Möglichst lange mobil bleiben

„Ich kann mit meinem Enkel zum Spielplatz und zu meiner Frau auf den Friedhof gehen“, fasst es Herbert M. zusammen. Er freut sich, dass der Rollator ihm ein Stück Mobilität zurückgibt. Überflüssige Wege hat er zuletzt aus Angst vor Stürzen vermieden. „Am Schluss bewegen sich die älteren Menschen immer weniger, die Muskulatur wird schwächer und schließlich können sie sich nicht mehr selbst versorgen“, weiß Monika Jockel, Pflegedienstleiterin im St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim. Der Rollator ist das Mittel der Wahl, um möglichst lange mobil zu bleiben. „Wichtig ist, dass der Rollator vom Menschen geführt wird und nicht umgekehrt“, betont Monika Jockel. Das St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim bietet spezielle Rollator-Trainings für seine Heimbewohner an. Zunächst wird der Rollator auf die richtige Einstellung von Bremsen, Griffen und Sitz getestet. Danach geht es „in die Wildbahn“: Das sichere Gehen auf unterschiedlichen Untergründen wird genauso geübt wie das Überwinden von Treppen, Schrägen und Stolperkanten. Jeder in seinem eigenen Tempo – die Trainings folgen keinem starren

Zeitplan, sondern berücksichtigen jeden Teilnehmer individuell. Standvermögen, Balance- und Koordinationsfähigkeit sowie die Kraft der Teilnehmer werden ebenso eingeschätzt wie die technische Sicherheit des Rollators. Scheu überwinden „Man braucht sich nicht zu schämen, wenn man ihn zum Gehen und zwischendurch auch als Sitzmöglichkeit benötigt“, sagt Monika Jockel. Es kostet jedoch oft Kraft, sich einzugestehen, dass man für zuvor selbstverständliche Dinge jetzt Hilfe braucht. „Wir gehen in den Schulungen auch auf dieses Thema behutsam ein.“

WIE ERHALTE ICH EINEN ROLLATOR? Wer unsicher auf den Beinen ist, sollte über den Einsatz eines Rollators nachdenken. Die Krankenkassen übernehmen zumeist die Kosten für ein Standardmodell, dennoch lohnt es sich, sich zuvor bei der eigenen Kasse nach den Konditionen zu erkundigen – das geht auch per Telefon. Danach sollte man sich in einem Sanitätshaus die verschiedenen Modelle zeigen lassen und in Ruhe ausprobieren, welche Ausstattungsmerkmale man selbst zum Wohlfühlen benötigt. Mit diesen Vorkenntnissen bespricht man die Anschaffung mit dem Hausarzt, der dann ein Rezept ausstellen kann. So wird das individuelle Krankheitsbild berücksichtigt und Fehlkäufe werden vermieden.

Verschiedene Rollatormodelle und Untergründe zum Testen – Senioren müssen sich intensiv mit ihrem Hilfsmittel auseinander setzen, um damit eine echte Hilfe zu haben.

Die Inhalte des Trainings richten sich ganz nach den Bedürfnissen der Teilnehmer: Wie muss ich eine Kurve ansteuern, damit alle Räder am Türrahmen oder an der Möbelzierleiste vorbei kommen? Wie überwinde ich eine Steigung, wo ich ja nicht nur mich, sondern auch noch den Rollator nach oben bewegen muss? Wie gehe ich mit Hindernissen um, wie hebe ich meinen Rollator über eine Stufe? Diese

Situationen werden angesprochen, geklärt und auch in der Praxis eingeübt. Wichtig ist auch das richtige Aufstehen: „Wir legen hier großen Wert auf Kinaesthetics, also die Beachtung der eigenen Bewegung und der vorhanden Fähigkeiten. Wenn ich von einem Sitz aufstehen will, muss ich den Rollator gerade und in einem Abstand haben, der mir nutzt und mich nicht einengt“, demonstriert Monika Jockel. Am besten ist es, sich gleichzeitig an den Armlehnen des Stuhles hochzudrücken und am Rollator hochzuziehen. Das Training geht auch darauf ein, wie man wieder auf die Beine kommt, wenn man doch einmal gefallen sein sollte.

Pflegedienstleiterin Monika Jockel sorgt dafür, dass Bewohner, die einen Rollator benötigen, einfühlsam geschult werden.

WAS KANN EIN ROLLATOR? Einfache Modelle haben vier bewegliche Räder, Griffe und Handbremsen und eine Sitzfläche. Zusätzlich wünschenswert ist ein Korb oder eine Aufnahme für Taschen. Griffe und Sitzfläche sollten höhenverstellbar sein. Modernere Modelle sind faltbar. Eine kleine Lehne macht das Sitzen etwas bequemer und sicherer, Regenschirme oder Halterungen für Gehstöcke sind nützliche Extras. Größere, luftbereifte Räder und eine gute Federung sind im Außenbereich nützlich, kleine Räder und ein kleiner Wendekreis sind in Innenräumen vorteilhaft.

Mühlenstraße 7 59423 Unna Tel. 02303 / 25 69 40 E-Mail: info@boni-unna.de www.boniunna.de


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„Was mich täglich quält“

Tabu: Verstopfung und Stuhlinkontinenz Es sind Themen, über die niemand gerne spricht: Verstopfung und Stuhlinkontinenz sind aber für Betroffene eine große Belastung. Ein Anlass, über diese Themen mit dem Experten Privatdozent Dr. Gerhard Leder, Oberarzt in der von Chefarzt Prof. Dr. Ulrich Mittelkötter geleiteten Klinik für Chirurgie des Katharinen-Hospitals, zu sprechen. Ab wann spricht man denn von einer chronischen Verstopfung? Es handelt sich dabei um eine Ansammlung von Verdauungsbeschwerden, die mindestens schon drei Monate anhalten. Nicht immer aber haben die Patienten die gleichen Beschwerden und nicht immer auch alle Symptome, die zum Krankheitsbild gehören. Welche typischen Symptome gibt es bei der Verstopfung? Häufig erzählen mir die Patienten z.B. von Stuhlgang seltener als zweimal die Woche, von sehr hartem Stuhl, vom starken Pressen, vom Gefühl, auch nach dem Toilettengang

immer noch nicht ganz entleert zu sein. Was empfehlen Sie zur Abklärung? Zunächst das individuelle Gespräch mit dem Hausarzt. Wenn er eine weitere Abklärung empfiehlt, führt der Weg dann meist zum Enddarmspezialisten. Hier erfolgt ein ausführliches Gespräch, wo der Proktologe ganz gezielt nach Beschwerden und Lebensumständen fragt. Mit einer Enddarmspiegelung kann man anschließend klären, ob z.B. ein anatomisches Problem wie eine Engstelle oder ob eine Funktionsstörung der Muskeln vorliegt. Wichtig dabei: Man muss ausschließen, dass ein Tumor die Ursache ist. Gibt es „die“ Therapie? Nein, „die eine“ Therapie gibt es nicht. Aber es gibt sehr gute operative und nicht-operative Behandlungsmöglichkeiten. Das ist sehr individuell, je nach den Beschwerden. Zum Beispiel kann eine Nahrungsumstellung oder ein ausreichendes Trinkverhalten zur Besserung führen. Wenn operiert werden muss, stehen heute Dank fortschrittlicher Technik schonende Methoden zur Verfügung.

Was versteht man denn unter Stuhlinkontinenz? Man könnte sagen, es ist die Unfähigkeit, den Darminhalt kontrolliert zurückzuhalten. Betroffene erleben dies häufig als noch unangenehmer als eine chronische Verstopfung. Gibt es dafür eindeutige Ursachen? In den meisten Fällen kann man nicht auf einen Umstand oder ein Ereignis rückschließen. Die Stuhlinkontinenz tritt meist in höherem Lebensalter auf. Es gibt sozusagen diverse Risikofaktoren wie Übergewicht oder Zuckerkrankheit. Aber auch Geburtstraumata, Rückenmarksverletzungen oder Spätfolgen eines Schlaganfalls können weitere Ursachen sein. Wie sollten Patienten mit diesem Problem umgehen? Offen, sie sollten es auf jeden Fall ansprechen und sich nicht schamvoll zurückziehen. Oft kann man wirkungsvoll eingreifen oder zumindest Linderung verschaffen. Auch hierbei ist das Gespräch

zunächst mit dem Hausarzt der ideale Start. Die weitere Abklärung – ebenfalls der Ausschluss einer Krebserkrankung – kann dann wieder vom Proktologen durchgeführt werden. Unter anderem wird der Beckenboden untersucht und natürlich zunächst sehr ausführlich mit dem Patienten über seinen individuellen Alltag und seine Beschwerden gesprochen. Welche TherapieMöglichkeiten gibt es? Das sind wieder einige, die sich nach dem Ausmaß der Inkontinenz richten. Dann kann man diätetisch oder mit sogenannten Stuhlandickern arbeiten. Selbstständiges, krankengymnastisch angeleitetes oder mittels Biofeedback unterstütztes Beckenbodentraining haben das Ziel, die Kontrolle über die Körperfunktion zu steigern. Wenn ein Darm(schleimhaut) vorfall die Ursache ist, kann

hier auch eine Operation helfen, die diesen ursächlichen Vorfall beseitigt.

Oberarzt PD Dr. Gerhard Leder

Chefarzt Prof. Dr. Ulrich Mittelkötter Oberarzt PD Dr. Gerhard Leder Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Tel. 02303 / 100-7010 E-Mail: chir@katharinen-hospital.de www.katharinen-hospital.de


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Der Laie vor Ort ist ein wichtiges Glied in der optimalen Rettungskette

SO IST ES RICHTIG: HERZDRUCKMASSAGE

Erste Hilfe bei Herzstillstand: Prüfen. Rufen. Drücken. Allerdings: Nicht einmal ein Sechstel der Bundesbürger traut sich laut einer aktuellen Studie überhaupt zu, in einem solchen Notfall die Initiative zu ergreifen. Die Angst, etwas falsch zu machen, ist groß. Mit der Aktion „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ wollen Deutschlands Anästhesisten deshalb unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums mehr Menschen ermutigen, Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten. „Auf diese Weise steigt die Überlebenschance eines Patienten um das Doppelte bis Dreifache“, sagt Dr. Martin Kelbel.

Der Chefarzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin im Katharinen-Hospital Unna sowie im Mariannen-Hospital Werl bezeichnet den plötzlichen Herztod mit bis zu 100.000 Fällen pro Jahr als eine der „häufigsten Todesursachen in Deutschland“. Diese Zahl könnte deutlich niedriger sein, wenn die Menschen mehr über erste Hilfe wüssten. Denn: Bei einem Herzstillstand gilt es vor allem schnell zu handeln. Bereits nach drei Minuten wird das Gehirn nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt –

© BDA/DGI

Es kann jeden treffen, zu jeder Zeit: plötzlicher Herzstillstand. Der Betroffene wird sofort bewusstlos und atmet nicht mehr normal oder gar nicht. Jetzt ist schnelle Hilfe wichtig. Überlebenswichtig.

„MAN KANN NICHTS FALSCH MACHEN, AUSSER NICHT ZU HELFEN.“ Chefarzt Dr. Martin Kelbel

DEN ERNSTFALL TR AINIEREN harinen-Hospital in Training für den Notfall – das Kat l in Werl laden imUnna und das Mariannen-Hospita denen Wiederbelemer wieder zu Aktionen ein, bei ärt und prak tisch bungsmaßnahmen für den Laien erkl der Woche der geübt werden. So gab es im Rahmen der Unnaer InnenWiederbelebung zum Beispiel in Ret tungsdienst sostadt einen Aktionstag mit dem Katharinen-Hospiwie einen Vor trag zum Thema im ßig trainier t, um tal. Auch mit Schülern wird regelmä der Ersten Hilfe das Bewusstsein für die Bedeutung möglichst früh zu schärfen.

Erste Hilfe bei Herzstillstand: Machen Sie den Brustkorb frei. Legen Sie Ihre Handballen auf die Mitte der Brust. Verschränken Sie am besten die Finger und drücken Sie das Brustbein etwa 100 bis 120 Mal pro Minute fest und schnell nach unten. Hören Sie nicht auf, bis Hilfe eintrifft. Wird es zu anstrengend, wechseln Sie sich eventuell mit einem anderen Ersthelfer nahtlos ab. Kleiner Tipp: Der ideale Rhythmus entspricht einem Disco-Beat. Denken Sie also ruhig an einen Song wie „Stayin´Alive“ von den BeeGees.

es treten unwiderrufliche Schäden auf. Mit einer Herzdruckmassage kann der Restsauerstoff im Blut zirkulieren und so bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich erhöht werden. Keine Zeit verlieren Das Prinzip ist einfach, erklärt Dr. Kelbel. „Prüfen. Rufen. Drücken“ – so fasst er die drei leicht zu merkenden Schritte bei einem Herzstillstand zusammen. Das bedeutet: Reaktion und Atmung des Bewusstlosen checken, Notruf 112 wählen und die Herzdruckmassage sofort beginnen – fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören bis Hilfe eintrifft. Mit der Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer könnten in Deutschland jährlich rund 5.000 Leben gerettet werden. „Wir brauchen deshalb dringend eine bessere Aufklärung, damit sich mehr Menschen trauen, im Ernstfall einzugreifen“, so Dr. Kelbel. Für die Kampagne „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“, die im September mit der „Woche der Wiederbelebung gestartet ist“, haben sich der

MUSS ICH MUND-ZU-MUNDBEATMUNG KÖNNEN? Die Mund-zu-Mund-Beatmung ist nicht die entscheidende Maßnahme bei Menschen mit plötzlichem Herzstillstand. Lebensrettend ist die Herzdruckmassage. Wenn Sie in Mund-zuMund-Beatmung ausgebildet sind, dann tun Sie es – zur Erinnerung: 30mal drücken und danach zweimal beatmen. Wenn nicht, konzentrieren Sie sich auf die Herzdruckmassage.

IST DAS RECHT AUF MEINER SEITE? Wie ist die rechtliche Situation, wenn ich etwas falsch mache? Das fragen sich viele Menschen. Die Antwort der Experten ist eindeutig: Sie können nichts falsch machen. Jede Hilfe ist erste Hilfe. Sie können und dürfen eine Herzdruckmassage ausüben – auch wenn Sie das nie oder lange nicht geübt haben. Es könnte lebensentscheidend sein.

Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V., die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V., der German Resuscitation Council und die Stiftung Deutsche Anästhesiologie zusammengeschlossen. Das Ziel: einfache Handlungsempfehlungen geben und mit Aktionen in der Öffentlichkeit Hemmschwellen abbauen. Denn der Ersthelfer vor Ort ist das erste wichtige Glied einer optimalen Rettungskette. Zum Handeln ermutigen Noch ist in Deutschland die Bereitschaft zur Ersten Hilfe im internationalen Vergleich erschreckend niedrig. In nur 15 Prozent der Fälle fangen Laien vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit Wiederbelebungsmaßnahmen an. In Skandinavien zum Beispiel sind es rund 60 Prozent. Warum fehlt der Mut? „Viele Menschen sind im Ernstfall überfordert, weil sie zu viel von sich erwarten. Sie denken zuerst an die stabile Seitenlage oder den Wechsel zwischen Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung. Dass eine Herzdruckmassage ausreicht, wissen viele nicht“, erklärt Dr. Kelbel. Er betont: „Man kann nichts falsch machen, außer nicht zu helfen.“

Chefarzt Dr. Martin Kelbel

Chefarzt Dr. Martin Kelbel Klink für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin Katharinen-Hospital Unna Tel. 02303 / 100-6010 E-Mail: anaes@katharinen-hospital.de www.katharinen-hospital.de Mariannen-Hospital Werl Tel. 02922 / 801-6010 E-Mail: anaes@mariannen-hospital.de www.mariannen-hospital.de


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Wichtige konservative Maßnahme zur Behandlung von Krampfadern: Kompressionsstrümpfe müssen sorgfältig und individuell angepasst werden.

DIE ADER KRAMPFT DOCH GAR NICHT Auch wenn das Gefühl schwerer Beine und gelegentliche nächtliche Muskelverspannungen zum Krankheitsbild dazu gehören: Mit Krämpfen haben die Krampfadern nichts zu tun – das Wort kommt vom althochdeutschen Begriff chramph = krumm. Damit ist die sichtbare Ausprägung der Krankheit deutlich beschrieben: Die Venen führen nicht in geraden Wegen das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen, sondern haben zahlreiche Kurven und Ausbuchtungen gebildet, die den Blutfluss aufhalten. Andere Begriffe für dieselbe Erkrankung sind Varizen, Varikosis oder Varikose. Die medizinische Fachrichtung für Gefäßund Venenerkrankungen ist die Phlebologie. Das Wort kommt vom griechischen Wort phleps, das Blutader bedeutet.

Wenn der Blutrückfluss gestört ist:

Eine Krampfader kommt selten allein „Ohne den aufrechten Gang hätten wir wahrscheinlich keine Krampfadern“, sagt Dr. Hans-Joachim Böhmer, Chefarzt der Klinik für Dermatologie im Katharinen-Hospital. Denn: „Der Weg, den das verbrauchte, sauerstoffarme Blut durch die Beine hoch zurück zum Herzen nehmen muss, ist weit und steil.“ Die Venen und die sie umgebende Muskulatur der Wade und des Sprunggelenkes helfen normalerweise dabei, dass das Blut schnell wieder hochgepumpt wird. Allerdings: Nur bei etwa zehn Prozent der Deutschen laufe das völlig reibungslos, erklärt der Mediziner. Mehr als die Hälfte hat dagegen sicht- oder spürbare Probleme: schwere Beine, Besenreiser, sichtbare Krampfadern bis hin zu Geschwüren vor allem am Innenknöchel. Sind Vene oder Bindegewebe schwach und die Muskeln durch zu wenig Beanspruchung auch nicht wirklich kräftig, klappt der Rücktransport des Blutes nämlich nur schlecht. Eigentlich ist unser Körper für die Aufgabe, das Blut nach oben zu transportieren, bestens ausgerüstet: Venenklappen unterteilen den Weg vergleichbar

mit einem Rückschlagventil in einzelne Etagen, so dass das Blut nicht wieder zurücksacken kann. Doch wenn zu viel Blut zu lange in der Vene verbleibt und immer wieder neues Blut dazukommt, dehnt sich die Vene schließlich aus, bildet die sichtbaren Kurven und Beutel. Am Ende schließen die Klappen nicht mehr dicht, die Schwerkraft

lässt zusätzlich Blut zurücklaufen, und das Krankheitsbild verschlimmert sich. Die Bandbreite reicht dabei von harmlosen, mehr kosmetischen Beeinträchtigungen wie den allgemein „Besenreiser“ genannten roten Verästelungen bis hin zu massiven, zum Teil nicht mehr reparablen Beschwerden wie einem „offenen Bein“.

Venenschwäche kann vererbt sein Einige Faktoren begünstigen eine krankhafte Veränderung der Venen, wobei sich die ererbte Schwäche der Venen nicht heilen lässt. Übergewicht oder langes Stehen und Sitzen etwa im Beruf lassen die Wahrscheinlichkeit einer störenden Ausprägung steigen. Eine Schwangerschaft


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WAS KANN MAN SELBST TUN? Falls Sie unter Krampfadern leiden – hinauszögern lässt sich eine Verschlimmerung durch gesundes Gewicht, Ausdauersportarten und den Verzicht auf Rauchen. Das muss nicht der Marathonlauf sein, schon ein Spaziergang am Abend ist hilfreich. Wechselduschen machen die Venen ebenso fit wie gezielte Gymnastik, Sauna dagegen ist nicht günstig. Nützlich sind Stütz- oder die stärkeren Kompressionsstrümpfe, die unter Umständen ärztlich verordnet und individuell angefertigt werden. Präparate mit Wirkstoffen aus der Rosskastanie, die eine gefäßabdichtende und entzündungshemmende Wirkung haben sollen, sind frei verkäuflich – ihre Wirkung aber ist nicht allgemein anerkannt. Zumeist wird aber die mit dem Eincremen verbundene Massage bereits als lindernd empfunden. Krampfadern treten überwiegend an den Beinen auf. Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer.

fördert ebenfalls Krampfadern, denn das Schwangerschaftshormon Progesteron wirkt auch auf die Venen auflockernd – Frauen sind tatsächlich häufiger betroffen als Männer. Außerdem altern Venen genau wie der Rest des Körpers – sie werden weniger fest und damit schwächer. Ganz vermeiden lassen sich Krampfadern also nicht – außer man verbringt ein kurzes Männer-Leben nur im Liegen oder beim Laufen. Die Behandlung von Venenerkrankungen ist sehr individuell, der Behandlungsweg

richtet sich nach eventuellen Begleiterkrankungen und muss immer mit dem Arzt abgewogen werden. Den Einzelfall im Blick Generell kann man sagen, dass man Besenreiser entfernen lassen kann, aus ärztlicher Sicht aber nicht muss. Daher zahlen die Krankenkassen diese Behandlung nicht. Größere Krampfadern dagegen, wenn die Venen durch die Belastung stark ausgesackt sind, sollten behandelt werden. Wenn alle

Arterien leiten sauerstoffreiches Blut vom Herzen in die Beine, Venen leiten sauerstoffarmes Blut aus den Beinen wieder zurück zum Herzen. Funktionieren die Venenklappen nicht mehr richtig (r.), kommt es zum zum Rückstau. Es entstehen Krampfadern.

konservativen Methoden wie zum Beispiel die konsequente Verwendung von Stützstrümpfen ausgereizt sind, kann eine Operation helfen. Zunächst wird geschaut, welche Venen genau betroffen sind, wo und wie schnell das Blut noch fließt. Zur Diagnostik von Gefäßerkrankungen gibt es im Katharinen-Hospital ein hochmodernes farbkodiertes Duplexsonographiegerät. Es produziert ein farbiges Ultraschallbild, das sowohl das Blutgefäß als auch die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes zeigt. So lassen sich die Krampfadern wie ein Verkehrsstau lokalisieren. Für eine anschließende operative Behandlung von Krampfadern und Besenreisern stehen Chefarzt Dr. Hans-Joachim Böhmer und seinem Team mehrere Methoden zur Verfügung: Kleiner Eingriff: Die Miniphlebektomie Wie es das schwer auszusprechende Wort sagt: Es handelt sich um einen kleinen (lat. minimus – sehr klein) Eingriff, bei dem die ausgewählte Vene (grch. Phleps – Ader) mit einem speziellen Häkchen herausgezogen und entfernt wird (grch: ektome – herausschneiden). Wegen des

verwendeten Häkchens wird diese Methode auch „Häkeln“ genannt. Sie kann in Narkose, aber auch unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Das „Häkeln“ eignet sich bei Seitenastvarikose, also den Krampfadern, die an der Innenseite der Beine auftreten. Standard-Verfahren: das „Stripping“ Hier werden größere Krampfadern der so genannten tiefen Venen in Narkose durch die Leiste oder Kniekehle unterbunden und ganz oder nur in ihren betroffenen Bereichen herausgezogen (engl.: „to strip“ – ziehen). Die Narben sind minimal, im Anschluss ist es etwa vier Wochen lang nötig, spezielle Kompressionsstrümpfe zu tragen. Flüssig- und Schaumverödung Kleine und kleinste Venen können mittels Flüssigverödung, die große und kleine Stammvene mittels Schaumverödung behandelt werden. Das Medikament wird dabei in die Venen injiziert, entweder mit feinsten Nadeln als Flüssigkeit oder mittels einer Infusionsnadel mit Luft aufgeschäumt.

Das Mittel bewirkt, dass die Vene in Folge einer Entzündung verklebt und schließlich zu einem Bindegewebsstrang umgebaut wird. Radiowellentherapie (Closure Fast®) Die Vene wird in lokaler Betäubung mit einer Infusionsnadel punktiert und ein Katheter bis zu ihrer Mündung vorgeschoben. Radiowellenenergie schmilzt beim Zurückziehen die Vene zusammen. Wie der Name sagt, wird ein „schneller Verschluss“ herbeigeführt. Das Verfahren benötigt nur eine örtliche Betäubung. Es eignet sich für die Behandlung erkrankter Stammvenen.

Chefarzt Dr. Hans-Joachim Böhmer Klinik für Dermatologie und Phlebologie Tel. 02303 / 100-2832 E-Mail: derm@katharinen-hospital.de www.katharinen-hospital.de


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Rechtzeitig zur Darmkrebs-Vorsorge:

30 Minuten können Ihr Leben retten Darmkrebs ist nach wie vor eine der häufigsten Krebsformen in Deutschland. 73.000 Menschen sind jährlich davon betroffen. Aber neueste Untersuchungen machen Mut. „Durch Früherkennung können etwa ein Drittel der Todesfälle verhindert werden“, betont Dr. Jan Aqua. Der spezialisierte Gastroenterologe, Leitender Oberarzt der Abteilung Innere Medizin am Mariannen-Hospital Werl, rät: „Gehen Sie rechtzeitig zur Vorsorgeuntersuchung und achten Sie auf erste Anzeichen von Veränderungen.“ Denn die Ursache für Darmkrebs sind zunächst gutartige Polypen, Ausstülpungen der Darmschleimhaut, die später gefährlich werden können. Das Tückische ist: Das Karzinom verursacht lange Zeit erst einmal keine Symptome und kann sich langsam und lange unbemerkt entwickeln. Der Betroffene spürt nicht, wenn im Dickoder Mastdarm ein Tumor

heranwächst. So entartet aus den zunächst harmlosen Polypen ein bösartiger Tumor. Wichtig ist, dass man rechtzeitig und regelmäßig zur Vorsorge geht. Dr. Aqua nennt eine Grundregel: „Jeder sollte ab dem 50. Lebensjahr die Präventionsangebote wahrnehmen, Risikogruppen schon ab dem 40. Lebensjahr.“ Dabei gibt

es verschiedene Früherkennungsuntersuchungen. Mit dem jährlich anzuwendenden Hämocculttest stellt der Mediziner zunächst fest, ob sich verstecktes Blut im Stuhl verbindet. Eine Alternative ist der immunologische Occulttest, der noch spezifischer nach Blutspuren in der Stuhlprobe suchen kann. Sicherste Methode ist die Koloskopie Die sicherste Methode ist zweifelsfrei eine Darmspiegelung – die so genannte Koloskopie. Ab dem 55. Lebensjahr wird diese Vorsorgeuntersuchung von allen Krankenkassen übernommen. „Bei einem familiär

erhöhten Risiko für Darmkrebs übernimmt altersunabhängig die Krankenkasse die Kosten für die Untersuchung. Sie dauert etwa 30 Minuten“, sagt der Mediziner. Die Abteilung für Innere Medizin des Mariannen-Hospitals hat sich auf endoskopische Untersuchungen spezialisiert – über 2.500 sind es im Jahr. Das Team um Chefarzt Dr. Heinrich Reike hat ein scharfes Auge selbst für die kleinsten Veränderungen der Darmschleimhaut. Die Werler Mediziner arbeiten mit modernsten Geräten: „Die Spiegelung ist für die Patienten auch ohne eine Betäubung meistens schmerzarm. Wer möchte, bekommt aber ein Beruhigungsmittel, das

RISIKOFAKTOREN Ein erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu erkranken, haben Menschen,

Der Darm ist der wichtigste Teil des Verdauungstraktes, davor liegt der Magen. Der Darm ist beim erwachsenen Menschen etwa fünf Meter lang und besitzt wegen der feinen Darmzotten eine Oberfläche von rund 32 Quadratmetern.

die älter als 50 Jahre sind. die erblich vorbelastet sind. die Darmpolypen haben oder hatten. an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung wie beispielsweise Morbus Crohn oder Collitis Ulcerosa leiden. die an Diabetes Typ 2 erkrankt sind. die rauchen, Alkohol konsumieren, übergewichtig sind oder sich wenig bewegen.


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DARMKREBS Im Jahr 2014 erkrankten nach Angaben der deutschen epidemiologischen Krebsregister und des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert-Koch-Institut 35.500 Männer und 28.400 Frauen an einem kolorektalen Karzinom. Damit ist Darmkrebs derzeit die dritthäufigste Tumorerkrankung hierzulande. Deutschland liegt bei den Neuerkrankungsraten im internationalen Vergleich mit an der Spitze. Fachleute machen dafür unter anderem die Ernährungsund Lebensgewohnheiten verantwortlich. Dr. Jan Aqua im Gespräch mit einem Patienten zum Thema Vorsorge

Schmerzen und Missempfindungen vermeidet“, erklärt Dr. Jan Aqua. Die Koloskopie ist für die Mediziner Routine: Sie begutachten das Innere des Darms mit einem speziellen biegsamen und schlauchförmigen Instrument, dem Endoskop. Ein elektronischer Chip sendet die Bilder aus dem Darminneren auf einen Monitor. „Jede Veränderung der Darmschleimhaut ist so sichtbar und kann

ausgewertet werden“, erklärt der Gastroenterologe. Polypen rechtzeitig entfernen Stellt der Mediziner während der Untersuchung eine Veränderung fest, kann er mit Hilfe von eingeführten Operationsinstrumenten Polypen direkt abtragen oder Gewebeproben entnehmen. Ist die erkannte Veränderung im Darm für die Zangenentfernung zu breit, können

Das Team um Chefarzt Dr. Heinrich Reike (3.v.r.)

die Ausstülpungen mit der sogenannten Endoskopischen Mukosaresektion behandelt werden. Das bedeutet, sie werden mit einer farbmittelhaltigen Lösung unterspritzt. Die breiten und flachen Polypen stellen sich auf und können dann auf dem üblichen Wege, der Schlingentechnik, abgetragen werden. Gelingt das auch mit diesem Verfahren nicht, ist das meistens ein Hinweis darauf,

dass sie tiefer in den Darm eingewachsen sind: „Das ist ein Warnsignal für uns. Diesen Befund besprechen wir dann mit den Chirurgen und raten gegebenenfalls zur Operation“, erklärt Dr. Jan Aqua. Achtsam mit sich selbst umgehen Damit es soweit nicht kommen muss und Polypen im Frühstadium entdeckt werden können, ist die Vorsorge wichtig. Aber auch die Selbstbeobachtung ist entscheidend: Habe ich Blut im Stuhl? Verliere ich Gewicht? Leide ich unter Bauchbeschwerden? Ist mir unwohl? Habe ich wechselnde Stuhlbeschwerden? Wer auf diese Fragen mit Ja antwortet, sollte mit dem Hausarzt sprechen und die Beschwerden abklären lassen. „Die Vorsorgeuntersuchung ist das Eine. Es gibt aber auch

eine Reihe von Risikofaktoren, die die Entstehung eines bösartigen Darmtumors begünstigen“, betont Dr. Jan Aqua. Gefährdet sind vor allem Menschen, die erblich vorbelastet sind, unter chronisch entzündlichen Darmerkrankungen leiden oder an Diabetes Typ 2 erkrankt sind. Darüber hinaus begünstigen Rauchen, Übergewicht, eine fettreiche und ballaststoffarme Ernährung sowie Bewegungsmangel die Erkrankung.

Chefarzt Dr. Heinrich Reike Ltd. Oberarzt Dr. Jan Aqua Abteilung für Innere Medizin Tel.: 02922 / 801-2103 E-Mail: sekdrreike@mariannenhospital.de www.mariannen-hospital.de


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20 Jahre Schlaflabor am Marienkrankenhaus

Chefarzt Dr. Matthias Elbers im Gespräch mit Oberarzt Dr. Volker Trüten

LEICHTES SCHNARCHEN ODER GEFÄHRLICHE SCHLAFAPNOE? bis zu 5 Atemaussetzer pro Stunde: harmloser Schnarcher >> Schlafposition verändern, auf Alkohol am Abend verzichten mehr als 10 Atemaussetzer pro Stunde: bedenklicher Schnarcher >> Untersuchung im Schlaflabor ratsam über 30 Atemaussetzer pro Stunde: schwere Schlafapnoe >> die CPAP-Maske ist die übliche Behandlungsmethode

Es geht um mehr als Schnarchen

Schlafstörungen sind nicht gleich Schlafstörungen: Sie sind vielgestaltig und häufig. Etwa 100 verschiedene Erkrankungen des Nachtschlafes werden in der internationalen Klassifikation für Erkrankungen im Schlaf unterschieden. Auf die Diagnostik und Behandlung dieser schwerwiegenden und beeinträchtigenden Erkrankungen hat sich das Marienkrankenhaus Soest vor nunmehr 20 Jahren spezialisiert. Die Schlafstörungen sind verbunden mit Einschränkungen der Gesundheit sowie der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit. Nicht erholsamer Schlaf verhindert die Teilnahme am beruflichen und

sozialen Leben. Die häufigsten Erkrankungen sind dabei die Ein- und Durchschlafstörungen, die Atemunregelmäßigkeiten und das Schnarchen im Schlaf, die Erkrankungen des Nervensystems mit nachfolgender

Müdigkeit, die Störungen des Schlaf-Wach-Rhy thmus (z. B. Schichtarbeit) sowie die unwillkürlichen und unbewussten Bewegungsstörungen im Schlaf. Die Palette dieser Erkrankungen wird im Schlaflabor


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Das Schlaflabor überzeugt durch seine Hightech-Ausstattung. Sie ermöglicht die Schlafstörungen eines Patienten genau zu beobachten und auszuwerten.

des Marienkrankenhauses Soest untersucht. Technik, die beeindruckt Seit seiner Gründung im Jahre 1995 haben hier etwa 20.000 Patienten medizinische Hilfe gesucht. Das Schlaflabor beeindruckt durch seine Hightech-Ausstattung. Computer, Messgeräte, verschiedene Apparaturen, Kabel, Kameras und eine ganze „Schaltzentrale“ mit Monitoren gehören dazu. Hiermit werden die Schlafstörungen der Patienten in der ersten Nacht im Schlaflabor genau beobachtet, registriert und am Folgetag ausgewertet. „Aus

den umfassenden Untersuchungsergebnissen leiten wir die Behandlungsmaßnahmen ab“, schildert Dr. Elbers. Die Schlafapnoe ist eine Volkskrankheit und genauso verbreitet wie etwa Diabetes mellitus oder chronische Bronchitis. Die Patienten werden überwiegend auf ein Beatmungsgerät eingestellt. Für Patienten mit einer leichten oder mittelschweren Schlafapnoe können spezielle Zahnschienen eine Lösung darstellen. Manchmal stoppen auch einfache Lagekontrollen in Form eines Gürtels oder einer Weste das

DIE MASKE GEGEN DAS SCHNARCHEN Mit Hilfe der Atemmaske wird Luft in die oberen Atemwege geblasen. Im Rachen entsteht dadurch ein leichter Überdruck, der mechanisch die Entstehung von Atemaussetzern (und Schnarchen) verhindert. In der zweiten Nacht im Schlaflabor zeigt sich, wie gut der Patient mit der CPAP-Maske zurechtkommt. Ist der Luftdruck gut eingestellt, ist die Maske dicht und sitzt sie bequem? Und vor allem: Haben sich die Atemaussetzer nachweislich reduziert? Wenn Patient und Arzt mit dem Ergebnis zufrieden sind, nimmt der Patient die Maske mit nach Hause.

Schnarchen durch Veränderung der Schlafposition. Mit Hilfe eines Teams aus Ärzten, speziell geschulten Pflegekräften sowie einem Psychologen werden die häufigen Ein- und Durchschlafstörungen behandelt. Dabei kann es hilfreich sein, dem Patienten Aufzeichnungsgeräte auch in die eigene häusliche Umgebung mitzugeben. Hier lassen sich zwei Wochen lang Auffälligkeiten im Nachtschlaf aufzeichnen. Die Auswertung erfolgt dann bei einem erneuten ambulanten Besuch im Schlaflabor. Wach oder schläfrig? Wichtig und unverzichtbar sind darüber hinaus Messungen der Therapieeffekte durch sogenannte Vigilanztestungen. Der Durchführung des „Pupillenweitetestes“ sowie des „multiplen Wachbleibetestes (MWT)“ kommt insbesondere in der Beurteilung von Berufskraftfahrern im Güter- und Personenverkehr eine hohe Bedeutung zu. Schlafen Sie gut! Ob die empfohlenen Behandlungswege dann auch tatsächlich zu einer

IM SCHLAFLABOR WERDEN UNTERSUCHT: Hirnströme Augenbewegungen Muskelspannung Muskelaktivität Herz-Kreislauf-Aktivität Blutdruck Atmung Beinbewegungen Sauerstoffsättigung und Kohlendioxidgehalt im Blut Körperbewegungen (Video)

DIE AUFZEICHNUNGEN IM SCHLAFLABOR GEBEN AUFSCHLUSS ÜBER: Schlafqualität Schlafintensität Traumstadien Bewegung

erholsameren Nachtruhe führen, wird in einer weiteren Nacht im Schlaflabor in Soest untersucht. „Erst wenn die Messungen tatsächlich eine verbesserte Schlafqualität des Patienten zeigen, haben wir unser Ziel erreicht“, betont Chefarzt Dr. Matthias Elbers.

Chefarzt Dr. Matthias Elbers Abteilung für Pneumologie, Allergologie, Schlafmedizin, Onkologie Tel. 02921 / 391-1124 E.Mail: pneumologie-hotline@mkh-soest.de www.mkh-soest.de


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Herbst 2015

Veranstaltungskalender OKTOBER

Tel. 02303 / 100-1136 oder

Demenzschulung

familialepflege@

Do. 1./15./29.10., 17-20 Uhr

katharinen-hospital-un.de

Do. 12./19./26.11., 17-20 Uhr Mariannen-Hospital Werl

Demenzschulung

Anmeldung:

Sa. 10./ 17./24.10., 9-12 Uhr

Tel. 02922 / 801-1701 oder

Mo. 2./ 9./16.11., 17-20 Uhr

familialepflege@

Mozartstraße 32, Unna

mariannen-hospital.de

Tel. 02303 / 100-1136 oder familialepflege@ katharinen-hospital-un.de

Expertentelefon am Crohn & Colitis-Tag 5.10., 16-18 Uhr

Initialpflegekurs

Im Rahmen des Crohn & Colitis-Tags haben Betroffene die Möglichkeit, sich per Te-

Mi 21./28.10./4.11., 17-20 Uhr Mi. 25. 11./2./9.12., 17-20 Uhr

lefon im Katharinen-Hospi-

Mariannen-Hospital Werl

tal zu informieren. Zu dem

Tel. 02922 / 801-1701 oder

Thema „Lebensqualität trotz

familialepflege@

CED – Neues und Altbewär-

mariannen-hospital.de

Ein Blick hinter die Kulissen:

„Promis“ erleben Pflegealltag in Unna und Werl Das Katharinen-Hospital Unna und das Mariannen-Hospital Werl haben „prominente“ Menschen aus der Stadt eingeladen, einmal hinter die Kulissen des Krankenhausalltags, insbesondere der Pflege zu schauen. Denn: Nicht nur der berechtigte Ruf Richtung Politik nach mehr Ressourcen für Personal und Ausstattung in den Krankenhäusern soll auf diese Weise deutlich werden. Erlebbar werden soll gerade auch die engagierte Arbeit der vielen Menschen, die tagtäglich für die Patienten da sind. Die Mitarbeiter der Krankenhäuser des Katholischen Hospitalverbundes Hellweg schließen sich mit dieser und weiteren Aktionen dem landesweiten Protest gegen die geplante Krankenhausreform an.

Schlottmann, Chefarzt der

Darmkrebsvorsorge

„Hier bemerke ich zum ersten Mal den enormen Zeitdruck, dem das Personal ausgesetzt ist.“

Klinik Innere Medizin I /

Ltd. Oberarzt Dr. Jan Aqua

Tobias Gebhardt, Mitarbeiter des Werler Anzeigers

Gastroenterologie, und

Info-Veranstaltung VHS Werl

tes“ stehen Prof. Dr. Klaus

mermann für Fragen zur Verfügung:

Ausstellungseröffnung

Tel. 02303/100-3771

Fotografien und Texte vom

Tel. 02303/100-3772

Abschied

„Das hat mich total beeindruckt: Wie engagiert die Pflege für die Patienten da ist.“

Wolfgang Patzkowski, Stadtführer in Unna Otti Haupt, Leiter des Kinder-

bei CED – Am besten in er-

Katharinen-Hospital Unna,

„Mir wurde durch diese wenigen Stunden ein Berufsbild gezeigt, das in der Öffentlichkeit sehr geschätzt, aber dann doch zu wenig wahrgenommen und gewürdigt wird.“

fahrener Hand“ informieren

Foyer

Michael Grossmann, Bürgermeister der Stadt Werl

Zu dem Thema „Chirurgie

des City-Werberings Unna:

„Man macht sich keine Vorstellung, was hier alles geleistet wird.“

21.10., 17.30-19 Uhr

Oberarzt Dr. Jörg Zim-

Wolfgang Leiendecker, Chef

29.10., 19.30 Uhr

und Jugendzirkus San Pedro

auch Zeit kostet.“

Piccolino, Werl : „Ich habe gemerkt, dass Zuwendung

Prof. Dr. Ulrich Mittelkötter, Chefarzt der Klinik für Chirurgie, und Oberarzt Priv. Doz.

Diabetestag 31.10., 10-15 Uhr

Anfassen erwünscht?

Katharinen-Hospital Unna

Dr. Leder:

Gift in Teddy, Kinderwagen und Co.

Tel. 02303/100-3773

23.11., 18 Uhr

NOVEMBER

Tel. 02303/100-3774

Kunst des Sterbens. Kunst des Heilens. Bildervortrag zu Krankheit

Pflege-Kurs Mo. 5./12./19.10., 17-20 Uhr

und Heil(ig)ung im Wandel

Sa. 31.10./17./24.11.,

der Zeit

9-12 Uhr Mozartstraße 32, Unna

4.11., 19.30-21 Uhr Mariannen-Hospital Werl

Ihr direkter Weg ins Netz www.hospitalverbund.de Besuchen Sie uns auf Facebook

Geschwisterkurs 14.11., 10 Uhr

Elterngeld, Kindergeld & Co. 24.11., 18.30 Uhr Anmeldung: Tel. 02303 / 100-2848

Mozartstraße 26, Unna

Mozartstraße 26, Unna

Anmeldung:

Kosten 5 €/Person, 7,50 €/Paar

Tel. 02303 / 100-2848

Adventlicher

Mozartstraße 26, Unna

Kosten 5 €/

Katharinenmarkt

Anmeldung:

Person,

Tel. 02303 / 100-2848

7,50 €/Paar

• • • • • • •

www.katharinen-hospital.de www.mkh-soest.de www.mariannen-hospital.de www.st-damian-balve.de www.boni-unna.de www.elisabeth-körbecke.de www.mariengarten.de

Fr./Sa. 27./28.11., 10-17 Uhr Katharinen-Hospital Unna


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