UNI FRIZZ Frankfurt Sommersemester 2020

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UNI

2020

G rati s

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Das Magazin für Studierende | Sommersemester

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UNIS GEGEN CORONA

OHRENFUTTER

IST DAS LEGAL?

Forscher & Studis entwickeln Lösungen

Podcasts für Studis

Ghostwriting-Reportage


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›› UNI FRIZZ INHALT

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Ideenplattform Frankfurt fragt mich, Record Store Street Days, Yasmil Raymond an der Spitze der Städelschule

FRIZZ Das Magazin Uni-Special Herausgeber und Verlag SKYLINE Medien Verlags GmbH Varrentrappstr. 53 60486 Frankfurt Tel. 069/97 95 17 20

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Redaktionsleitung: Daniela Halder-Ballasch, Jürgen Mai Redaktionelle Mitarbeiter: Tamara Kämmerer, Antje Kroll, Sohra Nadjibi Anzeigen: Erk Walter (verantw.), Uwe Bauer, Barbara Beaugrand, Anja Weigand Geschäftsführung: Erk Walter Assistenz: Yvonne Wittmann Gesamtherstellung: FRITZ&friends Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt Tel. 069/97 95 17 40 Art Direction: Silke Beck Artwork & Produktion: lithium3, Torsten Smend Datenschutzbeauftragter: Torsten Smend Bildnachweis: Alle Fotos ohne nähere Angaben sind uns zur Verfügung gestellte Pressefotos. Druck und Verarbeitung: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG Bankverbindung: Frankfurter Sparkasse, IBAN: DE59 5005 0201 0000 3454 66 Nachdruck von Bildern und Artikeln nur mit Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Artikel wird keine Haftung übernommen. Bei Anfragen bitte Rückporto beifügen. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die durch den Verlag gestalteten bzw. erstellten Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages weiterverwendet werden. ISSN: 0946-5537

DIE HOCHSCHULEN GEGEN CORONA Wie das Virus Studierende und Forscher bewegt

Internet-Adresse: frizz-frankfurt.de E-Mail Adresse: info@frizz-frankfurt.de Redaktion: Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt

FORUM

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DIE PFLEGE ALS SCHLÜSSEL Akademisierung der Gesundheitsberufe

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BOCKENHEIM IM WANDEL Ein Spaziergang durchs Viertel

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WER SCHREIBT MEINE HAUSARBEIT? Reportage zum Ghostwriting

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FESTE DIE DAUMEN DRÜCKEN Festivals der kommenden Monate

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VORSCHAU Filme, Konzerte, Theater, Ausstellungen

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SERVICE Podcasts für Studierende

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GASTRO Lieferservice und Take-aways an jedem Campus

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ARENA Ein Blick zurück mit U-Bahn-Kontrollör Matthias Keller

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›› UNI FRIZZ FORUM

Texte: Daniela Halder-Ballasch & Jürgen Mai

NEUE REKTORIN AN DER STÄDELSCHULE

Erste Frau an der Spitze ›› staedelschule.de

© Städelschule 2020

Yasmil Raymond ist seit 1. April die neue Rektorin der Städelschule. Die Staatliche Hochschule für Bildende Künste wird damit erstmals in ihrer über 200-jährigen Geschichte von einer Frau geleitet. Die 42-jährige Kuratorin und Autorin arbeitete im Museum of Contemporary Art in Chicago, am Walker Art Center in Minneapolis und zuletzt im Museum of Modern Art in New York. „Yasmil Raymond verbindet hervorragende Expertise und Erfahrungen in weltweit berühmten Museen mit einem besonderen Gespür für Menschen und einer mitreißenden Leidenschaft für Kunst“, freut sich Hessens Wissenschaftsund Kunstministerin Angela Dorn über den Amtsantritt. Raymonds Vorgänger, der belgische Kurator und Kunsthistoriker Philippe Pirotte, hatte die Kunsthochschule sechs Jahre geleitet und bleibt ihr weiterhin als Professor für Kunstgeschichte und Curatorial Studies erhalten.

Nächster Halt: Campus Westend?

Editorial

Ein Editorial für den UniFRIZZ – das gab es noch nie. Aber wir sind auch noch nie mit Masken einkaufen gegangen, haben 1,50 Meter Abstand zu unseren Mitmenschen gehalten und uns fast ausschließlich in den eigenen vier Wänden bewegt. Corona ist allgegenwärtig, auch in diesem Heft. Oft wirkt das Virus natürlich als Beschränkung, gerade bei den Tipps, die sich ums Feiern gehen oder Kultur genießen drehen. Aber es bringt auch Neues hervor. Dies zeigt unsere Titelgeschichte, zum Beispiel mit einer studentischen Erfindung mit Patentierung, die so zügig wohl nur in diesen Zeiten vollzogen werden konnte. Kreativität zeigt sich auch an vielen anderen Stellen im Heft, seien es ein Apfelweinlokal mit Drive-in, eine Autokino-ähnliche Kulturbühne oder Bier aus Brotresten. In diesem Sinne: Bleiben wir mutig!

Es wird immer wahrscheinlicher, dass der Campus Westend einen eigenen U-BahnHalt bekommt. Zumindest ließ Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) nun verlauten, dass er mittlerweile davon überzeugt sei, dass „wir kein Bauwerk für die nächsten 100 Jahre errichten können, ohne den Campus Westend anzubinden“. Bis zu einer Entscheidung wird es aber noch dauern. Zehn mögliche Linienführungen liegen auf dem Tisch, drei bis vier davon sollen genauer geprüft werden. Klar ist: Eine Anbindung des Campus würde wegen des dafür nötigen Tunnels unter dem Grüneburgpark deutlich teurer: 250-270 Millionen Euro stehen 190-210 Millionen Euro ohne Campusanbindung gegenüber. Die Gegner argumentieren, dass der U-Bahn-Halt Holzhausenstraße für die Anbindung der Studis völlig ausreiche, gegebenenfalls könne man über einen Fußgängertunnel nachdenken. Befürworter verweisen auf die zu Stoßzeiten völlig überfüllte Haltestelle. Baubeginn wird nicht vor 2025 sein, die Dauer wird auf fünf Jahre geschätzt.

© Pankaj Patel / Unsplash

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BESSERE ANBINDUNG GEFORDERT

TICKER Die Goethe-Uni wurde bei einem Ranking in den Kreis der „Top Hochschulen“ (Platz 5) für Wirtschaftsprüfer gewählt. Dafür hat das manager magazin 51 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und 894 Mandanten nach den drei deutschen Hochschulen gefragt, die Studierende am besten für einen Berufsweg als Wirtschaftsprüfer qualifizieren. +++ Auch beim Uni-Ranking der Wirtschaftswoche nimmt die Goethe-Uni in den Fächern BWL und VWL den jeweils 4. Platz ein. Im Fach Naturwissenschaften liegt sie bundesweit auf dem 8. Platz. Basis des Rankings sind die Antworten von 590 Personalverantwortlichen, von welchen Hochschulen

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die von ihnen bevorzugten Absolventen kommen. + + + Immer mehr Studiengänge: Nach einer Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung hat die Zahl der Studiengänge an deutschen Hochschulen in den vergangenen fünf Jahren um 3.000 auf rund 20.000 zugenommen. In dieser Zeit entstanden 5.000 neue Studiengänge, im Gegenzug fielen 2.000 Angebote weg, die 2014 noch existierten. + + + Die hessischen Hochschulen erhalten für dieses Jahr 520.000 Euro, um Geflüchtete bei ihrem Studium zu unterstützen. Das Geld soll für Mentoren-Programme, Sprachkurse und Beratungsangebote eingesetzt werden.

+ + + Bis 2024 erhalten die hessischen Hochschulen durch den sogenannten Digitalpakt 112 Millionen Euro Landesmittel. „Alle wichtigen Aspekte der Digitalisierung“ an den Hochschulen sollen damit gefördert werden. + + + Das Programm der Frankfurter Bürger-Universität wurde trotz Corona veröffentlicht. Es ist auf buerger.uni-frankfurt.de verfügbar. Die beliebte Veranstaltungsreihe „Wie wir wurden, wer wir sind. Deutsche Biographien“ mit Soziologie-Prof. Tilman Allert wurde aber auf unbestimmte Zeit verschoben, genauso wie die geplante neue Hauptreihe „Populismus – Kultur – Kampf: Kulturelle Dynamiken illiberaler Demokratie“.

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© Photo by Zan on

Unsplash

NEUER HOCHSCHULPAKT

Zwei Milliarden Euro aufgestockt

session ist Treffpunkt für Musiker aus der ganzen Region ›› session: Hanauer Landstraße 338, Mo-Fr 10-19, Sa 10-18 Uhr, session.de

#MakeMoreMusic – Das Musikhaus session ist der Anlaufpunkt für alle Musiker aus dem Großraum Frankfurt und darüber hinaus. Egal ob Einsteiger, Hobbymusiker oder altgedienter Profi, bei session sind alle willkommen und alle gleich, denn es geht nur um eines: Musikmachen und dabei Spaß zu haben. Mit einer Fläche von 2.500 m2, die sich auf drei Etagen erstreckt, ist session das größte Musikhaus weit und breit. Es besticht nicht nur durch seine umfangreiche Auswahl an Instrumenten und Zubehör, sondern stellt eine Erlebniswelt für Musikliebhaber jeden Alters dar: In separaten Testräumen kann von

der Ukulele bis zum Schlagzeug alles angespielt werden. Egal ob Saxophon, E-Gitarre oder Piano, in allen Bereichen ist vom preiswerten Schülerinstrument bis zum handgefertigen Profi-Modell eine vielfältige Auswahl zu finden. Damit die Instrumente bequem transportiert werden können, befinden sich direkt neben dem Store 50 kostenfreie Parkplätze. Bei session sind nicht nur gestandene Musiker willkommen, sondern jeder, der Musik zu seinem Hobby auserkoren hat. Dabei stehen die session-Mitarbeiter – allesamt erfahrene Musiker – bei der Auswahl des richtigen Instrumtents mit Rat und Tat zur Seite. Denn jeder soll den optimalen Begleiter für die ersten Schritte in die Welt der Musik oder für seinen Werdegang als abitionierter Musiker bekommen. Neu ab der zweiten Jahreshälfte 2020: Das Piano Centrum Frankfurt by session – hier findet man die größte Auswahl an hochwertigen akustischen Klavieren und Flügeln von KAWAI, YAMAHA und anderen Marken in Frankfurt und Umgebung.

© Didier Weemaels / Unsplash

MUSIKMACHEN VERBINDET

Alle fünf Jahre verhandeln die Präsident* innen der hessischen Hochschulen mit dem Wissenschaftsministerium des Landes die Finanzierung. Jetzt wurde der neue Hochschulpakt verabschiedet. Für die Jahre 2021 bis 2025 fließen 11,2 Milliarden Euro an die Hochschulen, ein Plus von rund zwei Milliarden Euro. Mit den zusätzlichen Geldern sollen die Bedingungen für Lehre und Betreuung der Studierenden verbessert werden. 300 zusätzliche Stellen für Professor*innen sollen dafür sorgen, dass sich der Betreuungsschlüssel, der momentan bei 1:72 liegt, auf 1:62 verbessert. Kritik gab es von Seiten des AStA der Uni Frankfurt. Eine Betreuungsrelation von 1:62 sei „zwar besser als der Status quo, jedoch weit davon entfernt, bejubelt werden zu können“. Zudem sei die Finanzierung der zusätzlichen Professor*innen-Stellen nicht nachhaltig gesichert.

„Toll, dass ich so einfach Vereine in unserer Stadt unterstützen kann.“ Diana

www.mainFrankfurt.org Eine Initiative der Frankfurter Sparkasse.

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›› UNI FRIZZ FORUM

Natürlich wohnen ›› MÖBELUM NATURHOLZMÖBEL: Hanauer Landstr. 360, Uhr,moebelum.de moebelum.de (069) 44 70 44, Mo-Sa 10-19 9-19 Uhr,

„Unsere Möbel sind zum Anfassen, Begreifen und Erleben“ – mit diesem Anspruch fordert möbelum im Vorwort seines Kataloges die Kunden auf zum Besuch des Geschäfts an der Hanauer 2 Landstrasse qm werden dort Möße 360. Auf 1500 m bel aus massiven, ausschließlich heimischen Hölzern und eine Fülle an passenden Wohnaccessoires gezeigt. Hier wird deutlich: möbelum hält an Bewährtem fest: an dem Werkstoff Massivholz. Mit Leidenschaft werden seit Jahrzehnten in Zusammenarbeit mit ausgesuchten traditionellen Handwerksbetrieben bezahlbare Möbel aus Kiefer, Buche, Wildbuche und Asteiche in klarer Formensprache für jeden Wohnbereich gebaut. Für viele Produkte gibt es die Möglichkeit, auf Maß zu fertigen und so die individuellsten Raumbedürfnisse zu erfüllen. Möbel auf Maß – darauf legt

das Unternehmen Wert – müssen für jeden erschwinglich sein; diesem Anspruch folgend weitet möbelum den Bereich der Maßanfertigung Jahr für Jahr weiter aus. Im Vertrieb der Möbel hält das Unternehmen konsequent weiterhin am persönlichen Beratungsgespräch fest: Das Zuhause sollte nicht

10. GOETHE-RINGVORLESUNG

Feminismus in der Literaturwissenschaft

© Klaas Mertens

›› 25.5., 8.6., 22.6., 6.7., 13.7., je 19.45 Uhr, Zugang über Moodle und Zoom: kurzelinks.de/seno

mit einem Klick gestaltet werden – so die Massivholzmöbler. Sie setzen unbeirrt weiter auf die bewährte, persönliche Begegnung mit ihren Kunden, auf das haptische Erlebnis mit dem geliebten Massivholz und auf ungezwungene Atmosphäre in den Läden.

Immer DIE umKINDER 18.30 Uhr … DER TOTEN STADT ›› play.hfmdk-frankfurt.info Gegen das … immer eine halbe Stunde. Immer eine andeVergessen

re Facette der performativen Künste. Um auch in ›› 19.4., 3.5., Papageno Musiktheater Zeiten von Corona die Öffentlichkeit an der KreSchriftstellerinnen der Romantik stehen im ativität und Schaffenskraft der Studierenden der „Theaterdirektor Hans-Dieter Kunst MaiMittelpunkt der zehnten Goethe-Ringvorle- Hochschule für Musik und Darstellende enschein der die große Respekt, sung, die Corona-bedingt in digitaler Form (HfMDK) teilhaben zu gebührt lassen, geht Hochschule ein derart anspruchsvolles und aufstattfindet. Unter dem Titel „Es kommen anwändiges Projekt an seinem Haus dere Zeiten angerückt“ stellen Forscher eizu stemmen.“ Mit diesen Worten nen Überblick über deren Schaffen vor. Die lobt Schauspielerin Iris Berben als Schriftstellerinnen der Goethezeit waren besonders produktiv. Viele ihrer Werke wurden in den vergandas Musiktheaterstück „Die Kinder der toten Es handelt vom Schicksal der Kinder im Konzentrationslager Theresigenen 30 Jahren von denSchirmherrin literaturwissenschaftlichen Gender Studies neu ediert und Stadt“. im kulturhistorischen enstadt auf wahren historischen Ereignissen. Im Juni 1944 Kontext der Zeit untersucht. Fürund diebasierte Autorinnen jener Zeit war es schwer, sich einen Namen zubesuchte machen.eine Delegation des internationalen Roten Kreuzes das in Theresienstadt einauf vondie derUnterstützung SS in monatelanger So mussten sie oft unterGhetto Pseudonym publizieren und oderfand waren durch Vorbereitung einflussreicheinszeniertes Trugbild, wonach „es den Bewohnern gut imLehre Papageno Theater den pädagogischen Freunde angewiesen. Dagehe“. sie inDie derAufführung universitären bislang wenigverfolgt Beachtung fanden, will dieAnsatz, Vorle- älteren Kindern und Jugendlichen einen intensiveren Zugang zum Thema Holocaust ermöglichen. Das Stück möchte nichtdie unterhalten, sondern an die Grausamkeiten der Nazi-Zeit erinsungsreihe ihre Texte und Lebensumstände sichtbarer zu machen. Die Ringvorlesung kann über Lernnern,werden. die niemals vergessenfür werden dürfen. Es fordert auch dazu auf, das Grausame aus unserer Welt zu verbannen. plattform „Moodle“ verfolgt Das Passwort den Gast-Account lautetaber „Blütenalter“.

RECORD STORE DAY IN NEUEM FORMAT NIPPON CONNECTION

© Jonathan J. Castellon / Unslash

Aus Liebe Filmkunst Japanische zum Vinyl ›› 28.5.-2.6., nipponconnection.com ›› recordstoredaygermany.de © Danica Tanjutco / Unsplash

Vom 28. Mai bis 2. Juni steigt die 19. Auflage der Nippon Connection. Es ist das weltweit Festival für japanischen Film Der weltweite Record Storegrößte Day (RSD) und wartet mit wieder über 100 Kurzund Langfilmen auf, darunter schreibt immer schöne Geschichzahlreiche Deutschland-, Europa- Jahr, und sogar Weltpremieren. ten. Zum Beispiel im vergangenen Manga-Spezialist Shinsuke Sato zum Beispiel mit Inuyashials ein Plattenladen in Dublin einzeigt signierki eine actionreiche Adaption des populären Mangas über einen tes Album von Bob Dylan im Briefkasten Senioren, derWidmung: zum Superhelden Nippon Connection befand mit der „Danke, wird. dass Sie noch Schallplatten verkaufen“. Zur Wahrheit gehört auch: Der spielthat mehrere OrteBefürworter in Frankfurt–wie den Mousonturm, das TheRSD nicht nur zu gehyped, zu viel Geschäft, zu viele geblockte Produktionskapazitäten atergroßen Willy Praml der Naxoshalle, Mal Seh’n Kino undans dasVinyl. Um den Ansturm auf die Läden zu der Labels.inDennoch bleibt esdas eine Liebeserklärung Kino im Deutschen Filmmuseum, das unter eine Re-(29. August, 26. September, 24. Oktober) entzerren, wird der Aktionstag in diesem Jahr anderem auf drei Termine trospektive anbietet. Dort Store wird am 30.Days“ Mai Tokyo Fist zuListe sehen unter dem Motto „Record Street verteilt. Die mit den verfügbaren Sonderausgaben und sein in Anwesenheit von Shinya Tsukamoto, der den Spezialpressungen wird amRegisseur 1. Juni veröffentlicht. In Frankfurt werden aller Voraussicht nach vier PlattenNippon Honor Award läden teilnehmen: CDserhält. am Goethehaus, Lucky Star Records, Memphis Records, Sick Records.

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frizz-frankfurt.de

seit einigen Tagen online. Außer am Wochenende gibt es ab 18.30 Uhr täglich 30 Minuten Programm. Es bildet die gesamte Bandbreite der HfMDK ab, von Klavierkonzert über Streichquartett, Orgelklasse und Theaterstück bis hin zur „Coronalen Komposition“ aus aktuellem Anlass. Genauso vielfältig sind die Formate: mal ein Livestream, mal ein Gespräch, mal Archivmaterial.


STUDENTENWERKE ARBEITEN ZUSAMMEN

© Nayeli Dalton / Unsplash

Aktionsplan Inklusion

›› studentenwerkfrankfurt.de/inklusion

Ob körperliche Behinderung, psychische Erkrankung oder Entwicklungsstörung: Rund 10 Prozent der Studierenden in Deutschland haben eine Einschränkung, die sich auf ihr Studium auswirkt. Das ergab 2018 eine Umfrage des Deutschen Studentenwerks. Die hessischen Studentenwerke haben nun einen landesweiten „Aktionsplan Inklusion“ ausgearbeitet, um Studierenden mit Handicaps den Alltag an der Hochschule zu erleichtern. Zusätzlich haben alle fünf hessischen Studentenwerke eigene konkrete Maßnahmen definiert. Während das Studierendenwerk Darmstadt zum Beispiel ein barrierefreies Leitsystem für die Mensa aufbauen möchte, plant Frankfurt die psychosoziale Beratung zu stärken. Die Umsetzung soll alle zwei Jahre evaluiert werden.

24.10.2019 bis 30.8.2020

© Zan / Unsplash

Migration macht Geschichten

GOETHE-UNI PAKTIERT MIT EUROPÄISCHEN PARTNERN

Fünfer-Netzwerk für Forschung und Lehre Sie haben einen Pakt geschlossen: Die Goethe-Uni kooperiert unter dem Namen „TruMotion“ mit der University of Lodz, der Université Lumière Lyon II, der Università Cattolica del Sacro Cuore in Mailand und der University of Macedonia in Thessaloniki. Im Mittelpunkt dieser Allianz sollen Bewegung und Austausch stehen. Geplant sind diverse Projekte, Programme und Studiengänge. Der gemeinsame Studiengang „Politics, economics and law“ soll eingerichtet werden, der auch einen Anteil an Informatik enthält und zwei Auslandsaufenthalte beinhaltet. Neben neuen Lehrformaten soll auch der Austausch der Beschäftigten in Wissenschaft und Verwaltung vorangebracht werden. Langfristig ist auch eine gemeinsame technische Infrastruktur geplant. Das erste Projekt der fünf: Sie wollen sich um den Titel „Europäische Universität“ bewerben und damit um Fördermittel der EU in Höhe von bis zu fünf Millionen Euro für zunächst drei Jahre.

SCANNE DEN CODE UM MEHR ZU SEHEN

frizz-frankfurt.de

HOL DIR ZAPPAR

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›› UNI FRIZZ XX FORUM Text: Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker

MITMACHEN VERÄNDERT ALLES. Ich will mehr Schaukeln.

Ich will mehr Bolzplätze.

Wünsche äußern, mindestens 200 Unterstützer/innen sammeln und schon wird unser Wunsch geprüft und dem Magistrat vorgelegt.

Wünsche äußern, mindestens 200 Unterstützer/innen sammeln und schon wird unser Wunsch geprüft und dem Magistrat vorgelegt.

MITMACHEN VERÄNDERT ALLES.

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er Kumpel wünscht sich mehr wilde Blumenwiesen in den Grünanlagen, der Freundin fehlt es an einem Hundeauslauf im Stadtteil für ihren Strolch und der Kollege beschwert sich über zu wenige Fahrradwege. Doch nur Meckern am Stammtisch oder in den sozialen Medien allein hat keine Wirkung. Gute Ideen sind immer gefragt und genau hier knüpft Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker an. Unter dem Motto „Ich will …“ ruft er die Frankfurterinnen und Frankfurter auf, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt zu beteiligen. Die ganzjährige geöffnete Ideenplattform FRANKFURT FRAGT MICH (www.ffm.de) und die dazugehörige App (FFM.de) laden ein, eigene Ideen zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt einzubringen. „Mir persönlich liegt es am Herzen, dass die Frankfurterinnen und Frankfurter sich in ihrer Stadt wohl fühlen und dazu gehört auch, sich unkompliziert aktiv einbringen zu können“, sagt Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker. „Die Frankfurterinnen und Frankfurter wissen selbst am besten, was sie benötigen und wo vor Ort der Schuh drückt. FRANKFURT FRAGT MICH bietet niedrigschwellig die Möglichkeit, Ideen und Wünsche zu äußern.“ Mitmachen ist ganz einfach: Unabhängig vom Alter können registrierte Nutzerinnen und Nutzer Vorschläge erstellen, Unterstützerinnen und Unterstützer dafür sammeln und selbst andere Ideen unterstützen. Wer sich nicht anmelden möchte, kann nach Hinterlegung seiner E-Mail-Adresse andere Vorschläge bewerten und so trotzdem seine Meinung äußern. Sind acht Wochen nach der Internetveröffentlichung mindestens 200 Unterstützerinnen und Unterstützer gefunden, wird der Vorschlag vom zuständigen Fachdezernat geprüft. Im Anschluss wird über die Umsetzung oder Ablehnung der Vorschläge entschieden und die Entscheidung mit Begründung veröffentlicht. Vorschläge einreichen und unterstützen ist online auf der Website www.ffm.de, aber auch per App, sowie per Post, Fax oder Telefon möglich. „Immer wieder mal fällt uns im Alltag auf, was wir an unserer Stadt noch verbessern könnten. Das kann der fehlende Abfalleimer im Park oder ein Parkhaus für Fahrräder sein. Deshalb rufe ich die Frankfurterinnen und Frankfurt auf, diese Möglichkeit zu nutzen um sich aktiv an der Gestaltung unserer Stadt zu beteiligen. Schließlich kann mitmachen alles verändern“, sagt Bürgermeister Uwe Becker abschließend.

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frizz-frankfurt.de frizz-frankfurt.de

www.FFM.de

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Ich will einen Hundeparcours am Main.

Ich will mehr Bänke.

Wünsche äußern, mindestens 200 Unterstützer/innen sammeln und schon wird unser Wunsch geprüft und dem Magistrat vorgelegt.

MITMACHEN VERÄNDERT ALLES.

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Ich will mehr Radwege. Ich will mehr Blümchenwiesen.

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INFO Ich will mitmachen: Im Internet: www.ffm.de/ideenplattform per Brief: Magistrat der Stadt Frankfurt am Main Stadtkämmerei Abteilung 20.4 Paulsplatz 9 60311 Frankfurt am Main per Fax: 069 – 212 34942 Telefonisch: 115

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Du nennst es Zweifel wir nennen es Aufbruch. Geh deinen eigenen Weg – mit yourPush, der Initiative für eine Karriere im Handwerk für Studien-Neuorientierer.

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JOBSTARTER wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds.


›› UNI FRIZZ CORONA

© CDC / Unsplash

Wie das Virus Studierende und Forscher bewegt

DIE HOCHSCHULEN GEGEN CORONA Die Corona-Krise gilt als größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Aber sie hat auch positive Auswirkungen. Wissenschaftler und Studierende der Frankfurter Hochschulen packen an, starten Studien und entwickeln Lösungen. UniFRIZZ stellt sie euch vor.

© Universitätsklinik Frankfurt

›› Text: Daniela Halder-Ballasch

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FRANKFURTER GLANZLICHT: FORSCHUNG VON PROF. DR. SANDRA CIESEK

GELD-SEGEN: GOETHE-CORONA-FONDS BRINGT FORSCHUNG VORAN

Was Prof. Christian Drosten für die Berliner Charité, ist Prof. Dr. Sandra Ciesek für die Goethe-Uni. Die hiesige Koryphäe ist nicht nur Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Uniklinikum Frankfurt, sondern auch Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Uni. Derzeit forscht sie verstärkt zu SARS-CoV-2 – und erhielt dafür im März von der Johanna-Quandt-Stiftung 250.000 Euro. Das hat sich gelohnt. Schon zwei Wochen später präsentierte die Frankfurter Fachfrau für Virologie gemeinsam mit anderen Forschern ein Verfahren zum Testen von SARS-CoV-2 Proben, das die Testkapazität von 40.000 Untersuchungen pro Tag auf 200.000 bis 400.000 erhöht. Doch damit nicht genug: Ciesek und ihr Team suchen außerdem nach Medikamenten und Impfstoffen gegen COVID-19, arbeiten an einer Studie zu Infektionen bei Kindern und überprüfen Antikörpertests auf ihre Wirksamkeit.

›› goethe-corona-fonds.betterplace.org

frizz-frankfurt.de

Mitte März wurde er ins Leben gerufen, Anfang Mai lag er bei 1,75 Millionen Euro: der Goethe-Corona-Fonds. Die Goethe-Uni hat den Spendenaufruf gestartet, um Geld für Forschung, Ausstattung und Versorgung rund um das Thema Corona zu sammeln. Die Mittel werden genutzt für die Forschung in der Frankfurter Virologie und Intensivmedizin, für spezifische Geräte und Fachpersonal, Schulungen für Helfer in der Krise, für die Ausstattung des medizinischen Personals mit Schutzkleidung, Schutzbrillen und Mund-Nasen-Masken, um einen Impfstoff und Medikamente gegen das Virus zu finden und die Diagnoseverfahren zu verbessern. Auch die Lehre soll von den Spenden profitieren: Die Studierenden sollen die Möglichkeit haben, an Trainings und Simulationskursen teilzunehmen, die sie auf die schwierige Situation im klinischen Alltag vorbereiten. Hierfür werden auch weitere Übungspuppen benötigt.


um, sondern unterstützen gleichzeitig die Abläufe in der Krankenversorgung des Universitätsklinikums. So können mehr Patienten versorgt und das vorhandene Personal entlastet werden. Über 1.500 Studierende haben sich schon gemeldet. Viele von ihnen werden je nach Vorerfahrungen und Fertigkeiten in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt.

SCHÜTZENDE IDEE: STUDIERENDE ERFINDEN FACESHIELD

© Universitätsklinik Frankfurt

›› protection-impuls.de

Neben kleinen (2 Cent in Form von PaybackPunkten) und großen Geldspenden (600.000 Euro) konnte sich die Goethe-Uni auch über Sachspenden freuen, etwa über die Finanzierung eines Pipettier-Roboters für über 100.000 Euro, der Prof. Ciesek und ihrem Team die Arbeit erleichtert. Durch die Gelder konnte vieles angeschoben werden, etwa ein Projekt von Prof. Dr. Maria Vehreschild, Leiterin des Schwerpunkts Klinische Infektiologie. Sie baut unter anderem eine Biobank auf, in der klinische und biologische Proben von betroffenen Patient*innen gesammelt werden. Diese kann dann auch anderen Corona-Forscherinnen und -forschern zugänglich gemacht werden, die im Bereich Diagnostika, Impfung oder Therapie arbeiten.

Gesichtsschutz ist derzeit Mangelware. Gebraucht wird er während der Corona-Pandemie nicht nur von medizinischem Fachpersonal und Pflegekräften, sondern auch von Polizisten oder Menschen im Einzelhandel, die täglich viel Kundenkontakt haben. Diese Not machte Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences erfinderisch. Sie entwickelten in nur wenigen Tagen gemeinsam mit hessischen Unternehmen ein wiederverwendbares Faceshield – und erhielten in Rekordzeit eine EU-Zertifizierung als Persönliche Schutzausrüstung (PSA). Das transparente Schutzvisier mit Stirnhalterung soll die Sicherheit von Personengruppen fördern, die unausweich-

Um die Ergebnisse der Forschung zur Corona-Krise zu bündeln, braucht es interdisziplinären Austausch. Deshalb haben Frankfurter Forschungsinstitute aus unterschiedlichen Disziplinen die Internetplattform „Frankfurter interdisziplinäre Debatte“ (frankfurter-debatte.de) eröffnet. Der Blog soll Vertreter*innen verschiedener wissenschaftlicher Fachrichtungen miteinander ins Gespräch zu bringen.

WAHLFACH „COVID-19“: MEDIZIN-STUDIS ALS HILFSKRÄFTE Am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität können Studierende seit März das Wahlfach „COVID-19“ belegen. Eine Initiative, von der viele profitieren: Denn die Studis sammeln nicht nur wertvolle Praxiserfahrungen im Medizinstudi-

Social Distancing, Familien, Sport: Corona-Forschung findet nicht nur im medizinischen Bereich statt, sondern hat viele Facetten. Denn auch zahlreiche andere Fachrichtungen der Goethe-Uni beschäftigen sich mit Phänomenen rund um die Corona-Pandemie. Da ist zum Beispiel eine gemeinsame Studie von Wissenschaftlern aus theoretischer Physik, Ökonomie und Medizin von Hochschulen aus Frankfurt, Berkeley und Berlin über die sozioökonomischen Folgen von „social distancing“. Wie erleben die Menschen die Corona-Krise? Wie geht es ihnen im ungewohnten Homeoffice? Wie gestaltet sich das Privatleben, wenn alles Sozialleben zum Erliegen kommt? Damit beschäftigt sich eine Studie von Frankfurter Sozialforschern, die die sozialen Folgen einer solchen Krise und ihre besonderen Herausforderungen untersucht. Am Fachbereich Psychologie erforschen Wissenschaftler, wie sich die Corona-Pandemie kurz- und langfristig auf das Verhalten und die Stimmung der Bevölkerung auswirkt, welche Berufs- und Bevölkerungsgruppen besonders belastet sind und wie

© Kevin Schmitz/Protection Impuls

GEMEINSAM STARK: DIALOGPLATTFORM FÜR INTERDISZIPLINÄREN AUSTAUSCH

PUSH FÜR DIE INSPIRATION: STUDIEN VERSCHIEDENSTER FACHBEREICHE

lich mit dem COVID-19-Erreger in Kontakt kommen, etwa Kassierer*innen, Bankangestellte oder Erzieher*innen. Das Visier schützt ihre Augen und ihr Gesicht zum Beispiel vor direktem Husten und Niesen, ist wiederverwendbar, leicht zu reinigen und eignet sich sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Es kann schnell reproduziert werden, und das tun die Studierenden nun mit dem neu gegründeten Social Entrepreneurship Unternehmen „Protection Impuls“. Einen Teil der Gewinne stiften sie übrigens an Entwicklungsländer.

frizz-frankfurt.de

man Unterstützungsmaßnahmen effizienter planen und umsetzen kann. Sport ist gut für Gesundheit. Aber Fitnessstudios und Sportclubs mussten angesichts der CoronaKrise schließen. Das Institut für Sportwissenschaften arbeitet an einer internationalen Studie zu den Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Das Ziel: Die passgenaue Entwicklung kostenfreier Trainingsinhalte, -methoden und -programme. Wie erleben Kinder und Familien die Corona-Zeit? Mit den Auswirkungen auf den Alltag von Familien beschäftigt sich eine Untersuchung des Instituts für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung.

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›› UNI FRIZZ CORONA GELDSPRITZEN FÜR KRISENGEBEUTELTE

© Mike Meyers / Unsplash

Der Nebenjob ist futsch und das Geld wird knapp? So geht es gerade vielen Studierenden in der CoronaKrise. Aber wie die finanziellen Engpässe meistern? Hilfe versprechen verschiedene Möglichkeiten, zinslose Darlehen aufzunehmen oder ein Stipendium zu ergattern.

650 EURO KRISEN-DARLEHEN VOM BUND ›› kfw.de/studienkredit-coronahilfe, studentenwerkfrankfurt.de

HILFE IN DER NOT: CORONA-KRISENTELEFON ›› (069) 79 84 66 66, Mo-Fr 15-21, Sa+So 16-20 Uhr, psychologie.uni-frankfurt.de/Corona_Krisentelefon

Die verhängten Kontaktbeschränkungen sollen helfen, die Verbreitung des Virus einzudämmen. Allerdings ist die Isolation für die meisten sehr belastend. Grübeln, Ansteckungsängste, Einsamkeit, Sorgen um die Zukunft und Depressionen können die Folge sein. Das Zentrum für Psychotherapie an der Goethe-Uni bietet derzeit anonyme und kostenlose telefonische Krisenberatung an. Die Psychologinnen und Psychologen geben Menschen Rat, die unter den psychischen Folgen der Corona-Pandemie leiden. Das Angebot haben schon mehrere hundert Menschen angenommen.

RÜCKHOLAKTION: FRANKFURT UAS ORGANISIERT RÜCKREISE FÜR STUDIERENDE UND LEHRENDE

Das Bundesbildungsministerium stellt eine Nothilfe für Studierende bereit, die aus zwei Teilen besteht: einem KfW-Kredit und einem Zuschuss, der über die Studentenwerke ausbezahlt werden soll. Bei dem Darlehen handelt es sich um den KfW-Studienkredit, der infolge der Corona-Pandemie bis 31. März 2021 zinslos gestellt wird. Studierende können das Darlehen ab sofort online beantragen. Es hat eine Höhe von bis zu 650 Euro im Monat. Angesichts der Krise wird die Empfängergruppe des klassischen KfW-Studienkredits befristet erweitert: So können ausländische Studierende den Studienkredit von Juli 2020 bis März 2021 in Anspruch nehmen. Ergänzend erhält das Deutschen Studentenwerk 100 Millionen Euro für die Nothilfefonds der einzelnen Studierendenwerke. Mit diesem Geld soll den Studierenden geholfen werden, die ganz unmittelbar Hilfe benötigen und keine andere Unterstützung in Anspruch nehmen können.

MAINSWERK-STUDIENDARLEHEN ›› daka-darlehen.de, studentenwerkfrankfurt.de/bafoeg-finanzierung/ finanzierung/mainswerk-studiendarlehen Das MainSWerk-Studiendarlehen existiert nicht speziell aufgrund der CoronaKrise, hilft aber trotzdem. Bis zu 6.000 Euro zinsloses Darlehen können Studierende beantragen, die vom Studentenwerk Frankfurt betreut werden. Die Rückzahlung beginnt zwölf Monate nach Auszahlung der letzten Rate mit monatlich 150 Euro. Sogar ein zinsloser Aufschub der Rückzahlung bis nach der Regelstudienzeit ist möglich. Das Ganze fußt auf einer Kooperation des Frankfurter Studentenwerks mit der Darlehenskasse der Studierendenwerke (Daka), einem gemeinnützigen Verein der zwölf Studierendenwerke in Nordrhein-Westfalen. Das Daka-Darlehen hat im CHE-Studienkredittest 2018 ein hervorragendes Ergebnis erreicht. Auch in weiteren Tests (Finanztest, u. a.) befindet es sich im Spitzenbereich.

CORONA-HILFSFONDS FÜR STUDIERENDE DER HFMDK ›› Fundraising-Abteilung der HfMDK: Vanessa Seeberg, (069) 154 007 137, Dr. Laila Weigand, (069) 154 007 210, hfmdk-frankfurt.de

© Resi Kling / Unsplash

Speziell an Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst richtet sich diese Unterstützung: Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK (GFF) hat einen Corona-Hilfsfonds ins Leben gerufen, aus dem Studierende auf Antrag und bei entsprechendem Nachweis einen Sofortzuschuss in Höhe von bis zu 500 Euro erhalten können. Infos gibt es in der Abteilung für Fundraising der HfMDK.

500 EURO MIT DEM ALLTAGSHELDEN-STIPENDIUM ›› mystipendium.de/stipendien/alltagshelden-stipendium

Manch einen Studi oder Lehrenden traf die Krise unterwegs im Ausland. Aufgebrochen zu Exkursionen, Kongressen oder Dienstreisen in Mexiko, Indien, Vietnam oder Kolumbien saßen sie dort fest. Wie etwa eine Professorin der Frankfurt UAS, die mit zehn Studierenden zu einer Bildungsreise nach Indien aufgebrochen war, als die Lage noch stabil war. Als sich die Situation kurzfristig wandelte und die geplanten Flüge ersatzlos gestrichen wurden, bat sie das International Office der Hochschule um Hilfe. Ein achtköpfiges Rückholteam koordinierte innerhalb von knapp zwei Wochen die Heimreise für über 50 Studierende und Lehrende aus Übersee. Sie kontaktierten alle Lehrenden, Studierenden und Exkursionsgruppen, die sich im Ausland befanden, organisierten Rückflüge mit verschiedenen Airlines, klärten die Finanzierung, gaben Anweisungen, wer wann wo zum Abflug bereitstehen soll – und wenig später waren alle zurück in Frankfurt. Für alle Flüge kam übrigens die Frankfurt UAS auf, die betreffenden Studierenden und Lehrenden müssen nichts zurückzahlen.

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Einkaufshelfer, Telefonseelsorger oder Spargelernter: In der Krise helfen viele ihren Mitmenschen – auch Studierende. Um ihr Engagement zu würdigen, hat die gemeinnützige Organisation myStipendium das „Alltagshelden-Stipendium“ in Höhe von monatlich 500 Euro für zwölf Monate aufgelegt. Voraussetzung ist soziales Engagement in der Krise. Bewerben können sich Studis, die „ihre Zeit, ihre Energie und ihre Gesundheit für ihre Mitmenschen geben“, so heißt es in der Ausschreibung. Deadline für die Bewerbung: 31.5.2020.

CORONA-SOFORTHILFE FÜR CHRISTLICHE STUDENTINNEN ›› hildegardis-verein.de Der Hildegardis-Verein bietet ein zinsloses Darlehen bis zu 3.000 Euro für Studentinnen. Er fördert die Frauen fächerübergreifend und unabhängig von der Nationalität – vorausgesetzt, sie gehören einer christlichen Konfession an. Alle Studentinnen, denen ein Darlehen des Vereins bewilligt wird, erhalten außerdem Zugang zu einem generationenübergreifenden Frauen-Netzwerk und all seinen Angeboten.


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›› UNI FRIZZ STUDIUM

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DIE PFLEGE ALS SCHLÜSSEL Akademisierung und Internationalität für mehr Anerkennung der Gesundheitsberufe Die Pflegeberufe in Deutschland müssen aufgewertet werden. Das macht nicht zuletzt die Corona-Krise deutlich. Die Akademisierung der Pflege soll den gewünschten Wandel fördern. Das zieht auch Interessenten an, die eine herkömmliche Pflegeausbildung sonst nicht ins Auge gefasst hätten. ›› Text: Tamara Kämmerer

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ahrelang stand die Pflege unter keinem guten Stern. Zu wenig Anerkennung und Wertschätzung in der Gesellschaft machten den Beruf der Pflegefachkraft in Deutschland unattraktiv. Im weltweiten Vergleich übernehmen Pflegekräfte in anderen Ländern, beispielsweise in Lateinamerika oder Vietnam, mehr Verantwortung im Krankenhaus als in Deutschland. So wird das Waschen der Patienten dort von Servicekräften durchgeführt, während Pflegefachkräfte mehr Behandlungsspielraum aufgrund ihrer medizinischen Kenntnisse haben. Experten erklären diese Diskrepanz durch die verbreitete gesellschaftliche Ansicht, dass Pflegende im Klinikteam nur dann Eigenverantwortung übernehmen können, wenn sie eine akademische Ausbildung vorweisen. Während Gesundheits- und Krankenpfleger (kurz: GuK) im Ausland zwischen acht und zehn akade-

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mische Semester absolvieren, dauert die schulische GuK-Ausbildung in Deutschland „nur“ drei Jahre. Ein Studium im Gesundheitsbereich in Deutschland beinhaltet aber bisweilen nicht genug Praxiseinheiten, um mit einer Ausbildung mitzuhalten. Einer Pflegeausbildung wiederum mangelte es bislang an Anerkennung. Die Pflegebranche gesellschaftlich aufzuwerten, ist lange überfällig. Darüber ist sich nun auch die Politik einig und verabschiedete zu Beginn des Jahres 2020 das Pflegeberufegesetz. Ab sofort qualifiziert neben der Ausbildung auch ein Studium mit integriertem praktischem Anteil zum Beruf des Pflegefachmanns bzw. der Pflegefachfrau. Die wissenschaftliche Ausbildung soll sicherstellen, dass notwendige Handlungskompetenzen vermittelt werden, die im herkömmlichen Ausbildungssystem nicht erworben werden können. Rund 300 Studiengänge im Gesundheitsbereich f rizz-frankfurt.de

bieten deutsche Hochschulen zurzeit an. Dazu zählen Pflege, Hebammenkunde, Therapieberufe und Gesundheitsmanagement. Letzteres studiert Carolina Martinez (30) an der FOM in Frankfurt. Die Kolumbianerin ist gelernte Zahntechnikerin und seit 2009 in Deutschland. Als sie vor über zehn Jahren ihr Heimatland verließ, ging sie mit dem Plan, innerhalb eines Au-Pair-Jahres Deutsch zu lernen und zurückzukehren. Doch nach dem einem Jahr kamen weitere 18 Monate FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr), die sie in Seniorenheimen in Bayern und Hessen absolvierte. Nebenbei besuchte sie einen Deutschkurs an der Volkshochschule. Anschließend folgte die Ausbildung zur GuK an der Gesundheitsakademie in Bad Soden. „Von 25 Pflegerinnen und Pflegern bestanden nur 20 die Probezeit“, erinnert sich Carolina. Das habe sie damals sehr schockiert. Gleichzeitig sei sie stolz gewesen, hatte sie doch sprachlich einen deut-


lichen Nachteil zu ihren Kommilitonen und Kommilitoninnen. „Dass ich es geschafft habe, liegt sicher auch an meiner Grundeinstellung. Ich bin davon überzeugt, dass man alles schaffen kann, wenn man es wirklich will. Die Pflege war, ähnlich wie die Sprache, mein Schlüssel zu einem bereichernden Lebensabschnitt.“

DAS GESUNDHEITSSYSTEM BESSER VERSTEHEN UND AKTIV MITGESTALTEN Auch heute denkt sie noch gerne an die Zeit als Pflegerin zurück. Sie liebte den Beruf, trotz Schichtdienst, Feiertags- und Wochenendarbeit. Und dennoch orientierte sie sich erneut um, um sich weiterzuentwickeln. „Seit 2018 arbeite ich als Junior-Kundenberaterin bei der Capitalent Medical GmbH in Frankfurt“, erzählt die examinierte GuK weiter. „Meine Aufgabe ist es, den Personalbedarf an deutschen Kliniken durch qualifizierte und hochmotivierte Pflegefachkräfte zu besetzen. Ich freue mich, dass ich damit weiterhin Menschen helfen kann – und dass ich den Pflegebereich verbessern kann.“ Von ihrem Studium verspricht sie sich vor allem, das Gesundheitssystem besser zu verstehen und es aktiv mitzugestalten. Die Akademisierung der Pflege kann dieses Ziel nur fördern.

›› Die Pfl ege war, ähnlich wie die Sprache, mein Schlüssel zu einem bereichernden Lebensabschnitt ‹‹ Carolina Martinez

WO KANN ICH IN FRANKFURT PFLEGE STUDIEREN? Bachlor Pflege FOM Frankfurt Die professionelle Pflege in den deutschen Krankenhäusern und in den Senioreneinrichtungen erweitert ihre Kompetenzen. Darauf sind mittlerweile auch einige Studiengänge ausgelegt, beispielsweise der berufsbegleitende Bachelor of Arts (B.A.) Pflege an der FOM in Frankfurt. Er soll die Pflegenden auf die immer komplexeren Pflegesituationen in den unterschiedlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens vorbereiten. In sieben Semestern erwerben die Studierenden wichtige Kompetenzen, um auch bei steigenden Anforderungen eine gleichbleibend hohe Pflegequalität sicherzustellen. Die Schwerpunkte liegen auf der Steuerung klinischer Prozesse, der Pflegediagnostik und -intervention sowie den Rechtsfragen im Gesundheits- und Sozialsystem. Absolventen qualifizieren sich für die Übernahme steuernder und patientennaher Fachaufgaben. Wer vor Studienbeginn eine Pflegeausbildung abgeschlossen hat, steigt automatisch im dritten Semester ein und verkürzt damit das Studium auf fünf Semester.

Bachelor Management Pflege und Gesundheit Frankfurt UAS Eine weitere Möglichkeit, in nur sechs Semestern umfassendes Wissen in den Bereichen Management und Gesundheitswissenschaften zu erlangen und sich zielgerichtet auf Leitungs- und Koordinationsaufgaben im mittleren Management sowie in Einrichtungen im Gesundheitswesen vorzubereiten, bietet der Bachelor Management Pflege und Gesundheit (B.A.) an der Frankfurt UAS. Wer sich für das Vollzeitstudium interessiert, benötigt für eine Immatrikulation eine abgeschlossene Ausbildung in einem staatlich anerkannten Pflegefach- oder Gesundheitsberuf oder in einem patientennahen Gesundheitsfachberuf. Einschreiben kann man sich bis zum Beginn der Vorlesungen eines jeden Semesters.


›› UNI FRIZZ CAMPUS BOCKENHEIM

BOCKENHEIM IM Der Umzug der Uni ist seit Jahren im Gange. Was bedeutet das für den Stadtteil? Ein Spaziergang rund um den Campus zwischen neuen Gemeinschaften, geliebten Klassikern und Gentrifizierung.

➔ Viele Veränderungen im Stadtteil sind eine Frage der Perspektive – so wie der Love/Hate-Schriftzug vor dem Senckenbergmuseum.

›› Text: Jürgen Mai

 AKADEMIE DER ARBEIT:

GEMEINSCHAFTLICHES WOHNEN – UND KOCHEN!

Seit den 1920er-Jahren zählt die Akademie der Arbeit (AdA) zur Frankfurter Universität. Nach dem Wegzug der von Gewerkschaftsseite geprägten Bildungsstätte steht die Mertonstraße 30 leer. Was ist dort geplant? Wohnprojekte und –initiativen auf rund 1.500 m2 Fläche nach der Idee des gemeinschaftlichen Wohnens. Noch bis Juli können sich entsprechende Initiativen bewerben. Planungsdezernent Mike Josef sagt: „Das Areal wird der gemeinwohlorientierten Entwicklung zugeführt. Es ist der Startpunkt, um diesen Ort wieder mit Leben zu füllen.“ Bei der Vergabe für die Zeit ab 2021 sollen Kriterien wie langfristig kostengünstige Miete, Gemeinschaftsflächen und die Einbindung des Themas „Arbeit, Gewerkschaft und Ausbildung“ den Ausschlag geben. Aktuell wird eine Zwischennutzung geplant. Hier soll das Stadtteilbüro „Initiative Zukunft Bockenheim e. V.“ in Kürze einen Nutzungsvertrag unterschreiben. Die Idee: Die alte AdA-Kantine soll für solidarisches Kochen genutzt werden. „Seit Corona sind viele Hilfsangebote für Bedürftige weggebrochen. Hier möchten wir mit dem Projekt einspringen“, erläutert Sprecherin Anette Mönich. Die AdA-Kantine sei in einem hervorragenden Zustand und sofort betriebsbereit. Ihr Verein setzt sich seit Jahren für eine sozial gerechte Entwicklung des Stadtteils ein. Sie kommentiert Investoren-Projekte wie das Wohnheim im alten Philosophicum oder den Neubau an der Stelle des legendären AfE-Turms stets kritisch. Regelmäßig fordert Zukunft Bockenheim e. V. die Stadt auf, den Milieu- und Erhaltungsschutz in Bockenheim stärker zu beachten. Die Zwischennutzung der AdA-Kantine wäre ein schöner Erfolg. Auch sollen hier Mädchen und Frauen, die nach 2015 nach Deutschland gekommen sind, zu Köchinnen ausgebildet werden. Damit nicht genug. Es laufen bereits Gespräche über die Zeit nach der Zwischennutzung. „Die Bockenheimer Wohninitiativen, die sich für die AdA bewerben, wollen, dass das Kantinen-Projekt auch nach September 2021 weitergeht“, freut sich Mönich.

➔ 

 CAFÉ CRUMBLE:

KEINE ANGST UMS WOHNZIMMER

Seit 17 Jahren versorgt Inhaberin Bettina Evans mit dem Café Crumble in der Kiesstraße den Stadtteil mit Leckereien. „Bockenheim ist bodenständig – mein Lieblingsstadtteil in Frankfurt. Die Kiesstraße ist für mich wie ein Wohnzimmer“, sagt sie. Den Wegzug der Uni beobachtet sie nicht mit Sorge. „Wir haben uns als Mittagstisch für in der Nähe Arbeitende etabliert, außerdem sind wir vor allem an Wochenenden stark besucht. Wir sind nicht von der Uni abhängig.“ Sie gibt ehrlich zu: „Der Neubau für den AfE-Turm gefällt mir nicht. Wir wurden für das Café damals für eine Werbebroschüre angefragt. Das habe ich abgelehnt.“ Sehr gut gefallen ihr hingegen die Renovierungsarbeiten am Senckenbergmuseum: „Das ist richtig schön geworden!“ Das Museum wird seine Ausstellungsfläche verdoppeln und künftig vier neue Themenwelten – Mensch, Erde, Kosmos, Zukunft – zeigen. Übrigens: Zugunsten des Café Crumble verkaufen befreundete Künstler*innen derzeit ihre Werke. Die Exponate sind im Schaufenster des Cafés zu sehen.

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 CAFÉ ALBATROS UND PIELOK:

GASTRONOMISCHE FRAGEZEICHEN

Eines der Fragezeichen im Viertel: das Café Albatros, das seit Monaten geschlossen hat. Im Schaufenster prangt ein Schild: „Wir renovieren“. Mit welchem Gastro-Konzept der Bockenheimer Klassiker künftig bespielt wird, ist unklar. Um die Ecke in der Jordanstraße 3 wartet das nächste Fragezeichen: „Ende einer Institution“ titelten die Frankfurter Tageszeitungen, als das Restaurant Pielok 2016 nach fast 90 Jahren schloss. Die Stadt Frankfurt kaufte das Gebäude im Jahr 2017. Seitdem steht es leer. Aber es heißt, die Planungen laufen.

frizz-frankfurt.de


M IM WANDEL

Ein Spaziergang durchs Viertel

 DIE ZUKUNFT DES

STUDIERENDENHAUSES: OHA!

Seit den 1950er-Jahren hat das Studierendenhaus mit dem Sitz des AStA, dem Café Koz und dem Pupille-Kino seinen festen Platz auf dem Campus. Über kurz oder lang wird der AStA auf den Campus Westend ziehen. Das Studierendenhaus soll dann zum „Offenen Haus der Kulturen“ – kurz OHa – werden. Gemeinsam mit rund 30 Initiativen wurde folgende Vision formuliert: „Ein Ort, an dem soziale, politische Akteur*innen und Künstler*innen verschiedener Disziplinen sowie Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, Alter, mit und ohne Behinderung und unabhängig von ihren ökonomischen Hintergründen in Austausch treten. Wir wollen das Gebäude als soziokulturelles Zentrum weiterentwickeln.“ Tim Schuster vom „Offenes Haus der Kulturen e. V.“ sagt: „Die seit Jahren kursierenden Befürchtungen von einer Verödung des Stadtteils sind zum Glück bislang nicht eingetreten. Aber man merkt, dass weniger Studierende unterwegs sind und sich die soziale Mischung verändert, woran neben dem Uni-Umzug vor allem die Gentrifizierung schuld ist.“ Hier denkt er an das Luxus-Projekt One Forty West auf dem Gelände des ehemaligen AfE-Turms mit Preisen für Eigentumswohnungen ab 13.000 Euro pro Quadratmeter. Schuster sagt: „Was sich Bockenheim bewahrt hat, ist sein rebellischer Geist. Es gibt immer wieder Initiativen, die aktiv für eine andere Art von Stadt eintreten, wie z. B. im letzten Jahr die Initiative ‚Backhaus bleibt‘“. Dabei hatte die Bürgerinitiative Social Hub für einige Tage das ehemalige Tibet-Haus am Hülya-Platz besetzt, für ein Stadtteilzentrum geworben und gegen Pläne, dort Wohnungen zu errichten, demonstriert. Bockenheim bleibt spannend. „Der Kulturcampus ist immer noch eine große Chance. Mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und weiteren Akteuren wie dem Zentrum der Künste oder der Jüdischen Akademie kommt wieder studentisches Leben“, so Schuster. Das OHa! soll ebenfalls ein Teil sein und „mit seiner fast 70-jährigen Tradition nach dem Wegzug der Uni die Chance auf ein zweites Leben bekommen. Die Stadt Frankfurt möchte das Projekt umsetzen, so steht es auch im Koalitionsvertrag. Allerdings muss sich noch zeigen, wie stark der politische Wille tatsächlich ist. Denn der Kostendruck durch den Immobilienmarkt macht auch uns zu schaffen. Wir hoffen auf Unterstützung, gerade von Studierenden.“

 VOWI:

WIEDERENTDECKUNG DER ECKKNEIPE VS. GENTRIFIZIERUNG

 INSTITUT FÜR VERGLEICHENDE IRRELEVANZ: UND NOCH EIN FRAGEZEICHEN

Kettenhofweg 130. Knapp ein Jahrzehnt war das ehemalige Gebäude des Amerika-Instituts besetzt und beherbergte, von der Universität toleriert, das Institut für vergleichende Irrelevanz. Das autonome Zentrum bot unter dem Motto „Theorie, Praxis, Party“ ein Programm mit Vorträgen, Kongressen und Konzerten. Nach dem Verkauf 2013 wurde das Institut geräumt – und steht, nach einem weiteren Eigentümerwechsel, immer noch leer. Die aktuellste Information stammt von einer Anfrage der Linken-Fraktion vom Juni 2019. Gefordert wurde ein Instandsetzungsgebot, „um das Haus vor dem Verfall zu schützen.“ Der Frankfurter Magistrat entgegnete, das Gebäude sei zwar in einem ungepflegten Zustand, die Bausubstanz jedoch nicht gefährdet. frizz-frankfurt.de

Seit über 20 Jahren betreibt Karsten Maaß die Volkswirtschaft in der Jordanstraße. Ihm gebührt das Schlusswort unseres Spaziergangs: „Uns in Bockenheim fehlen die Studenten. Ihr Ausbleiben wird überlagert durch verschiedene Entwicklungen. Ein neuer Trend ist zum Beispiel die Wiederentdeckung der Eckkneipen durch junge Leute. Tiefer auf den Stadtteil wird sich die Nachfrage nach Wohnraum auswirken – Stichwort Gentrifizierung –, aber auch der Kulturcampus, auch wenn das noch dauert.“ Die Vowi bietet zurzeit unter dem Namen „Petite Cuisine“ wechselnde Mittagsgerichte, die durchs Fenster verkauft werden. Sehr lesenswert übrigens, nach wie vor: Die Blog-Beiträge, die Karsten Maaß zum 20-jährigen Jubiläum seiner Kneipe im Oktober 2017 veröffentlicht hat: einergehtimmer.wordpress. com/2017/01/14/20-jahre-voll-mitgeschichten-aus-der-volkswirtschaft/

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›› UNI FRIZZ STUDIUM

Die Suche nach Ghostwritern zwischen Topfpflanze und Pax

WER SCHREIBT MEINE HAUSARBEIT? Wie findet man einen Ghostwriter? Was kostet die auftragsmäßige Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit? Wer sind die fremden Schreiber? Und ist das überhaupt legal? UniFRIZZ geht auf Spurensuche.

Photo by Ante Hamersmit on Unsplash

›› Text: Tamara Kämmerer

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issenschaftliche Hausarbeiten: fester Bestandteil eines jeden Studiums und in der Regel dazu da, um auf die Abschlussarbeiten eines Bachelor- oder Masterstudiums vorzubereiten. Obwohl mein Studium bereits zwei Jahre zurückliegt, erinnere ich mich noch, als sei es gestern gewesen: Kurz vor Abgabefrist kann man die Nervosität in den Seminarräumen regelrecht spüren. Zwischen Nebenjob, Referaten, Klausuren und was einem sonst noch dazwischen kommt, bleibt mal wieder keine Zeit, um sich intensiv mit diesem einen Thema auseinanderzusetzen. Oder die sogenannte Prokrastination, das Vertagen von anstehenden Abgaben, hat ihre Finger im Spiel. So oder so: Das Semester steht auf der Kippe. Und das alles nur, weil diese eine letzte Hausarbeit fertig werden muss. Wer es doch schafft, kurz vor knapp die durchschnittlich 7.000 verlangten Worte zu Papier zu bringen, minimum 40 Fußnoten zu platzieren sowie die dazugehörigen zehn Quellen im Literaturverzeichnis alphabetisch aufzuführen, ist letztlich so gebeutelt, dass nicht selten der Satz fällt: „Beim nächsten Mal engagiere ich wirklich einen Ghostwriter!“ GHOSTWRITER. Im Duden beschrieben als „Autor, der für eine andere Person, meist eine bekannte Persönlichkeit, schreibt und nicht als Verfasser genannt wird“. Bekannt waren die wenigsten, die ich während meines Studiums kennenlernte. Und auch wenn sich doch viele mal mit dem Gedanken an die Beauftragung eines fremden Verfassers der eigenen Prüfungsleistungen in Form einer Hausarbeit beschäftigt hatten, so wusste ich tatsächlich von niemanden, der den Wunsch wirklich in die Tat umgesetzt hatte. Von einem mir bekannten wahrhaften Ghostwriter ganz zu schweigen. „So jemanden findet man doch sicher nur im Darknet“, hatte ein Kumpel vermutet. Eine Spekulation, die mir über das Studium hinaus keine Ruhe ließ.


Wo findet man diese dubiosen Fremdautoren? Wie viel verlangen sie für ihre Leistung? Ist die ganze Sache denn so illegal, wie sie sich anfühlt? Ich wollte es herausfinden. Ich erfand eine Geschichte – mein fiktiver Großcousin benötigt einen fremden Texter, der für ihn seine Hausarbeit verfasst – und begab mich auf die Suche.

EBAY-KLEINANZEIGEN: DAS DARKNET DER GHOSTWRITER Meine Suche begann – und endete – im Internet. Sie führte mich zunächst auf die Seiten verschiedenster seriös wirkender Anbieter. Es überraschte mich, dass gleich mehrere Ghostwriter-Agenturen online und unverhohlen um Kunden buhlen und ihre Dienstleistungen öffentlich anbieten. Auf Nachfrage beschrieb man mir den Kundenstamm als branchenübergreifend und die Gründe einer Beauftragung als vielfältig. Die Nachfrage sei insbesondere für Lernskripte, Bücher und natürlich akademische Arbeiten sehr hoch. Wettbewerber seien oft nur auf das schnelle Geld aus, man selbst allerdings habe die zuverlässigsten, erfahrensten und schnellsten Schreiber. Es werde natürlich Wert gelegt auf die Vermittlung eines nachweislich qualifizierten Autors, denn man verstehe sich als professioneller „Coaching-Partner“. Doch wer sind die Autoren, wollte ich wissen. Also recherchierte ich weiter und wurde fündig auf Ebay-Kleinanzeigen zwischen Ikea-Möbeln und Gartenzubehör: „Ich schreibe deine Hausarbeit! Mathe, Biologie, Geografie, ganz egal“ oder auch „Studentin der Wirtschaftswissenschaften schreibt deine Hausarbeiten“. Ich schrieb die Inserenten an. Doch vorher wollte ich auf Nummer Sicher gehen: Ist Ghostwriting eine Straftat? Der Deutsche Hochschulverband (DHV) bemüht sich seit geraumer Zeit um die Einführung des „Wissenschaftsbetrugs”, doch der Gesetzesvorschlag wurde bisher nicht als Straftatbestand anerkannt. Das Verfassen von Texten im Namen anderer ist also per se nicht verboten. Und die Erteilung des Auftrags? Hier ist die Sache etwas komplizierter. Eine jede akademische Arbeit (sei es Hausarbeit oder Abschlussarbeit) enthält eine eidesstattliche Erklärung, in der sich der Studierende dazu verpflichtet, den Text eigenständig zu verfassen. Exmatrikulation oder Bußgelder sind die Konsequenzen, sollte man eine von „Geisterhand“ geschriebene Arbeit als die eigene einreichen. Abzugrenzen ist dieser Sachverhalt jedoch vom Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt, das die Verwendung eines vorgefertigten Werkes als Mustervorlage lediglich als Absicherung des aktuellen Forschungsstands bezeichnet und damit für legal erklärt. Was mir die angefragten Anbieter im Chat anboten, ging allerdings über eine „Mustervorlage“ hinaus. „Im Fach Soziologie habe ich viele Haus-, Seminar- und Bachelorarbeiten verfasst. Die Kunden waren zufrieden“, erzählte mir eine Ghostwriterin, die ganz offen mit Vor- und Nachnamen auftrat. Sie berechne ab 24 Euro pro Seite, abhängig von Abgabedatum und Seitenzahl der Arbeit. Die Variabilität bestätigte mir auch mein zweiter Chatpartner. Es komme „halt immer auf das Thema an. Beispielsweise Mathe füllt schnell ein paar Seiten“, denn da könne man gut mit Formeln und Skizzen arbeiten. Der Preis bewege sich für fünf Seiten um die 90 Euro. Anfrage Nummer drei wurde mit den präzisen Angaben von „16 Euro Seitenpreis, bei Schriftgröße 12, Schriftart Arial, einem Zeilenabstand von 1,5 und normalen Seitenrändern“ beantwortet. Man habe in den verschiedensten Fachbereichen Erfahrung und könne auch multilingual verfassen. Ausschließlich seriöse Quellen seien eine Selbstverständlichkeit. Plagiat ausgeschlossen. Einen enger gefassten Rahmen an Möglichkeiten bot mir eine Juristin, die sich etwas Geld mit Ghostwriten dazu verdiente: „Bei zwei Wochen Erstellungszeit sind wir preislich bei 800 bis 1.500 Euro. Den genauen Preis kann ich allerdings nach Angabe aller relevanten Punkte nennen. Unter 800 Euro wird es aber sicherlich nicht realisierbar sein“. Auch wenn sie preislich mit am höchsten auftischte, so hätte ich in sie doch das größte Vertrauen gehabt – vielleicht weil sie die einzige war, die fehlerfrei chattete. Meine Recherche ging nicht über die reine Anfrage hinaus. Sie brachte mir eine Erkenntnis: Ich bin froh, nicht früher auf die Suche gegangen zu sein. Denn ich wäre wohl der lukrativen Tätigkeit eines Ghostwriters nachgegangen, um meine Finanzen aufzubessern. Und dabei hätte ich sicherlich meine eigenen Hausarbeiten bis zum Sankt Nimmerleins vertagt und noch länger studiert.

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© Patrick Redmond

›› UNI FRIZZ FESTIVALS

FESTE

© Sabine Imhof

© Eva K. on Commons

DIE DAUMEN DRÜCKEN

von links oben nach rechts unten: Fantasy Filmfest Nights: The Other Lamb Nippon Connection: Dancing Mary Cider World Apfelweinmesse Kino auf dem Dach im Haus am Dom © Mainova Frankfurt Marathon

Grüne Soße Festival Nippon Connection: Forgiven Children Frankfurt Marathon Nippon Connection: Docs Cenote

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frizz-frankfurt.de


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© Erik Mclean / nunsplash

Ein optimistischer Blick in den Sommer Mega-Konzerte, Kino-Perlen, Sport-Highlights, Apfelwein, Grüne Soße – normalerweise hat der Sommer mit seinen Festivals, Events und Festen viele Gesichter. In diesem Jahr ist alles anders: Absagen, Verschiebungen, Fragezeichen. UniFRIZZ wagt dennoch einen optimistischen Blick auf die nächsten Monate. ›› Texte: Daniela Halder-Ballasch & Jürgen Mai

20. Nippon Connection: ein Stück Japan für zuhause

44. Open Air Filmfest Weiterstadt: Filme im Wald

25. Cuba im Film: Lateinamerikanisches Lebensgefühl

›› 9.-14.6., nipponconnection.com

›› 13.-17.8., Braunshardter Tännchen, Weiterstadt, filmfest-weiterstadt.de

›› 1.-10.10., Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Str. 46a, Frankfurt-Höchst, cubafilm.de

Seit 1977 gibt es das Weiterstädter Filmfestival im Wald, das seit einer Weile auch überregionale Bekanntheit erlangt hat. Beim ersten Mal ging es über einen Tag, schon im Folgejahr erweiterte man auf zwei Tage. In den letzten Jahren gab es fünf ganze Tage Filmgenuss. In diesem Jahr ist alles anders. Es können nicht wie sonst etwa 200 Kurz- und Langfilme sowie Dokumentationen präsentiert werden. Aber es gibt Überlegungen, aus dem Event ein Autokino-Festival oder ein kleines Festival zu machen. Schlimmstenfalls wird es eine Verschiebung geben.

Das Festival de Cine Cubano geht in seine 25. Ausgabe. Beim Jubiläum kommen wie gewohnt neue Produktionen wie auch Klassiker des kubanischen Films auf die Leinwand. Sofern es keine Reisebeschränkungen mehr gibt, sind Filmschaffende eingeladen, um ihre Werke in Frankfurt zu präsentieren. Außerdem wird in Zusammenarbeit mit der Filmschule in San Antonio de los Baños ein Querschnitt aus Arbeiten der Filmstudierenden gezeigt. Abgerundet wird das Programm von einer großen Jubiläumsparty mit kubanischer Livemusik und einer Diskussionsveranstaltung zu aktuellen gesellschaftlichen Problemen in dem karibischen Inselstaat.

Das japanische Filmfestival geht auf Nummer sicher und lässt seine Jubiläumsausgabe online stattfinden. Präsentiert wird eine große Auswahl an aktuellen japanischen Filmen und Klassikern. Unter dem Titel „Nippon on Demand“ können User an den sechs Festivaltagen aus 70 Kurz- und Langfilmen quer durch alle Genres wählen. Sie können bei der Plattform Vimeo gegen eine Leihgebühr für 24 Stunden aufgerufen werden. Themenschwerpunkt ist „Female Futures? – Neue Frauenbilder in Japan”. Im Zuge dessen reflektieren diverse Filme die Rolle der Frau in der aktuellen japanischen Filmlandschaft vor und hinter der Kamera. Auch das Begleitprogramm wird digital: „Nippon Connected“ bietet Workshops, Vorträge, Performances und Konzerte. Die japanischen Filmschaffenden, die in diesem Jahr nicht persönlich anwesend sein können, werden über Videobotschaften, Diskussionsrunden und LiveÜbertragungen mit dem Publikum in Kontakt treten.

Fantasy Filmfest Nights: Summer, Bloody Summer ›› 20./21.6.., Harmonie Kinos, Bleichstraße 54, Frankfurt Einzeltickets: 10 €, fantasyfilmfest.com Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Eigentlich waren die Fantasy Filmfest Nights für April geplant. Nun sollen sie am 20. und 21. Juni stattfinden. Sollten an diesen Tagen in einigen Städten die Kinos noch nicht wieder geöffnet haben, könnte das Filmfestival auch in den Juli geschoben werden. Freuen können sich Fans von Splatter und Horror dann zum Beispiel auf „Yummy“, in dem Zombies eine Schönheitsklinik aufmischen. Eine Frau zwischen Realität und Wahn zeigt „The Intruder“, ein Psychohorrorfilm aus dem Berlinale-Wettbewerb. Durchgeknallte, wilde Action mit Daniel Radcliffe verspricht „Guns Akimbo“. An die Saw-Reihe erinnert der blutige Social-Media-Horrorthriller „Follow Me“ über ein extremes Escape-Room-Abenteuer.

Kino auf dem Dach: Filme mit Ausblick ›› 24.7.-9.8., Haus am Dom, Domplatz 3, Frankfurt, hausamdom-frankfurt.de, Filmbeginn: 20.30 Uhr Filmvergnügen an einem besonderen Ort. Das gibt es in der warmen Jahreszeit immer im Haus am Dom. So können Besucher in lauen Sommernächten auf der Dachterrasse mit Blick auf die neue Altstadt aktuelle Spielfilme, Klassiker und Dokumentarfilme auf der Leinwand genießen. Das genaue Programm wird auf der Webseite des Hauses am Dom veröffentlicht.

Cider World 20: Frankfurter Apfelweinmesse ›› 15./16.8., Palmengarten Gesellschaftshaus, Frankfurt, cider-world.com Ein Pflichttermin für alle Stöffche-Liebhaber: Die Frankfurter Apfelweinmesse, sonst immer im April terminiert, soll nun im August ihre Pforten öffnen. Mit dabei im malerischen Ambiente: 90 unterschiedliche Produzenten aus aller Welt mit rund 500 verschiedenen Produkten. Von klassischem Äppler über Sidra, Cidre und Cider bis hin zu Dessert und Schaumweinen: Es ist faszinierend, was aus Äpfeln entstehen kann.

Musikfestivals: Ab September gibt es Hoffnung Bis Ende August sind Großveranstaltungen untersagt – gleichbedeutend mit dem Aus für all die liebgewonnen Musikfestivals, von Rock am Ring über Southside bis hin zu regionalen Klassikern wie dem Schlossgrabenfestival in Darmstadt oder dem Burg Herzberg Festival. Der September bietet aber noch ein paar Hoffnungsträger. Dazu zählen das aus dem Mai verschobene Immergut Festival (3.-5.9., immergutrocken.de) in Neustrelitz an der Mecklenburgischen Seenplatte, u. a. mit José González und Giant Rooks. Am gleichen Wochenende bietet das Pell Mell Festival in Oberbach im Westerwald Punk und Metal, wie etwa Die Kassierer oder Emil Bulls (4./5.9., pell-mell.de). Auch Stadt ohne Meer in Gießen mit Bosse, OK Kid und Fatoni bleibt optimistisch. Ursprünglich für Ende Mai geplant, soll das Festival im Schiffenberger Tal nun am 12.9. (stadt-ohnemeer.de) stattfinden. O-Ton der Organisatoren: „Und wenn wir dann immer noch nicht dürfen sollten, dann finden wir auch wieder ne Lösung. Versprochen!“

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Grüne Soße Festival: Sieben Kräuter in 49 Variationen ›› 3.-10.10., Rossmarkt, Frankfurt-Innenstadt, gruene-sosse-festival.de Eine Frankfurter Kult-Veranstaltung: Moderiert von Anton Le Goff werden an sieben Abenden je sieben Grüne Soßen verkostet. Die Tagessieger treffen sich dann am achten Abend zum großen Finale und die Besucher küren die beste Grüne Soße der Stadt. Jeder Abend wird von einem Showact begleitet, von den U-BahnKontrollören in tiefgefrorenen Frauenkleidern (3.10.) über Maddin Schneider (5.10.) und Bodo Bach (9.10.) bis hin zum Finale am 10.10. u. a. mit Bäppi La Belle und Tamika Campbell. Jeden Abend mit dabei: Hilde aus Bornheim und der Gassenhauer „Über sieben Kräuter musst du gehen“.

Frankfurt Marathon: Wiederholt sich 1986? ›› 25.10., frankfurt-marathon.com 1981 zum ersten Mal ausgetragen, ist der Frankfurt Marathon der älteste deutsche Stadtmarathon und gemessen an der Teilnehmerzahl der zweitgrößte der Republik. Nur einmal fand der Lauf nicht statt: 1986, da sich der damalige Sponsor Hoechst AG zurückgezogen hatte. Und in diesem Jahr? Bei Redaktionsschluss war Ausrichter Motion Events zuversichtlich, dass der Lauf stattfinden kann. Auch die anderen großen Sportevents sind von Corona betroffen: Der Iron Man soll auf September geschoben werden. Und auch die Organisatoren des Radklassikers Eschborn-Frankfurt – ehemals „Rund um den Henninger Turm“ und stets am 1. Mai stattfindend – suchen noch nach einem Ausweichtermin.

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›› UNI FRIZZ VORSCHAU

Texte: Daniela Halder-Ballasch, Antje Kroll, Jürgen Mai, Sohra Nadjibi

Kultur in den kommenden Monaten

© Katrin Schander

© Jakob Kudsk Steensen

BACK TO NORMAL? Stein auf Stein

Talk Radio Inside WikiLeaks Was übrig bleibt Mousonturm

How to make a paradise

Unsere traditionelle Vorschau mit Tipps zu Konzerten, Theater, Ausstellungen und Filmen ist nicht so gleichmäßig gefüllt wie gewohnt. Während Museen wieder geöffnet haben und Theater viele digitale Angebote machen, stellen wir Filmstarts erst ab Anfang Juli vor, Konzerte sogar noch später.

›› MAI BÜHNE Der Mousonturm bietet verschiedene Online-Formate mit elektronischer Hausmusik, virtuellen Tischgesprächen oder fröhlich-verpixelten Performances und auch die eine oder andere Konserve: Abrufbar ist unter anderem Helgard Haugs Stück „Chinchilla Arschloch, waswas“ über das Tourette-Syndrom und die Online-Performance „End Meeting For All“ von Forced Entertainment über die Irrungen und Wirrungen des neuen digitalen Alltags während des Lockdowns (mousonturm.de). Ab Ende Mai präsentiert das Schauspiel Frankfurt eine zwölfteilige Videoreihe mit individuellen Beiträgen von Ensemblemitgliedern, die die aktuelle Situation und die damit verbundenen Wünsche und Hoffnungen widerspiegeln. Außerdem gibt es einen Diskussions- und Lesezirkel: Ensemblemitglieder beschäftigen sich zwei Wochen lang mit einem Thema und produzieren daraus 15- bis 30-minütige Podcasts. Zunächst wird es um das Thema „Wachstumsmythos“ gehen, Grundlage sind die Bücher „Die Wurzeln der Welt“ von Emanuela Coccia und „Verratene Liebe – Falsche Götter“ von Arno Gru-

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en (schauspiel-frankfurt.de). Das Stalburg Theater präsentiert täglich (Kurz-) Filme, die der Corona-Krise komische Seiten abgewinnen: Die Woche beginnt mit dem „Monolog-Montag“, wo unter anderem Christoph Maasch als Vernon Subutex zu sehen ist. Dienstag lautet das Motto „Zu gut, um es zu teilen“ mit allerlei, das niemand sehen und hören sollte. Am „Mitarbeiter-Mittwoch“ stellen sich Mitarbeiter*innen des Theaters den scharfzüngigen und grundsätzlich verfänglichen Fragen von Iris Reinhardt Hassenzahl. Am Donnerstag gibt es „Michis Tipps“ zu Orten, an denen garantiert niemand anzutreffen ist. Am Freitag sendet das Theater „Der Internationale Frühschoppen“, ein Politmagazin mit drei Gästen aus vier Anbaugebieten, viel Wein und viel Qualm, moderiert von Michael-Werner Höfer-Herl. Am Samstag heißt es „Rampensau trifft Ratefux“, da wird dann gequizzt, bis die Krempe glimmt. Am „Soli-Sonntag“ berichten Menschen von anderen Frankfurter Theatern über die aktuellwe Situation ihrer Spielstätte. Die Filme sind via Facebook, Instagram und Youtube abrufbar. Not macht erfinderisch – das gilt auch für die Jahrhunderthalle. Dort feiert die „Stage Drive Kulturbühne“ Premiere, die das Prinzip Autokino

mit Platz für 300 Fahrzeuge und zwei großen LED-Leinwänden adaptiert. Am Start sind u. a. Kabarettist Urban Priol (22./23.5.), Zauberer Nicolai Friedrich (24.5.) und Metal-Comedian Bülent Ceylan (29./30.5.). Weitere Termine sind in Vorbereitung.

KUNST Die Arbeiten des iranischen KünstlerTrios Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh und Hesam Ramanian entstehen in ihrem Haus in Dubai. Die erste Einzelausstellung des Künstler-Kollektivs in der Schirn zeigt raumgreifende, barock anmutende Installationen, die exzentrisch, humorvoll und voller Anspielungen sind. Das Trio möchte auf politische und soziale Themen der Gegenwart aufmerksam machen und hinterfragt in seinen Arbeiten normative Geschlechterrollen, Machtmechanismen und die Kunstwelt (28.5.-23.8.2020). Das Frauenbild wandelte sich in der Zeit zwischen 1850 und 1930 geradezu rasant. Die weibliche Bevölkerung erkämpfte sich ihren Platz in der Öffentlichkeit, verlangte Zugang zu Bildung, Politik und Arbeit. Die Ausstellung Kleider in Bewegung. Frauenmode seit 1950 im Historischen Museum widmet sich dieser Entwicklung. Denn

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das Verlassen des Privaten hinaus in die öffentliche (Berufs-)Welt verlangte den Frauen im wahrsten Sinn des Wor-tes mehr Bewegungsfreiheit ab (bis 19.7.). Alle Wege führen nach Rom – zumindest in der Onlineausstellung des Museum für Kommunikation. Die digitale Forschungsreise beleuchtet auf zehn Stationen „Objekte, die von historischen Menschen-, Waren- und Nachrichtenströmen auf dem Weg in die Ewige Stadt berichten“ (mfk-frankfurt.de/alle-wegefuehren-nach-rom/).

›› JUNI BÜHNE Traditionelle Open-Air-Festivals wie Barock am Main oder die Burgfestspiele Bad Vilbel wird es erst 2021 wieder geben. Ob die anderen Freiluft-Festivals in Frankfurt über die Bühne gehen werden, wie zum Beispiel oberhalb des Günthersburgparks das Stalburg Offen Luft Festiva l Stoffel, an der Weseler Werft die Sommerwerft oder im Grüneburgpark das Freilichtfestival der Dramatischen Bühne , stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Ganz gut standen die Zeichen zuletzt für das von Comoedia Mundi


© Sandra Luudewig

›› Sarah Lesch

Mulan

ausgerichtete Theater- und Musikfestival Tangente auf der Sachsenhäuser Seite des Mains. Es könnte von Ende Juni bis 4.8. laufen, gezeigt werden sollen u. a. Frankenstein und das Tanztheaterstück Follow me . Also checkt die Webseiten der Theater! Was sicher scheint: Am 5. und 6. Juni zeigt das Theaterhaus (theaterhaus-frankfurt.de) Stein auf Stein, ein Stück über die bewegte Geschichte des Gebäudes in der Schützenstraße 12. Es hat als einziges Haus in der näheren Umgebung die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg überstanden. Die Zuschauer*innen werden auf eine Führung in die Vergangenheit mitgekommen. Im Theaterhaus wird dann mit Geräuschen und Bildern das alte jüdische Viertel im Ostend lebendig, und auf der Bühne entspinnt sich die fiktive Geschichte der jüdischen Mädchen Eva und Ella. Die aktuelle Produktion Anziehsachen ist zudem auf Youtube zu sehen: https://youtu.be/Mey0X80Va_w

Inhalt der Kunstwerke auswirkt (17.6.17.10.). Die Künstlerin Laura Aberhams zeigt in Breaking Blue in der Galerie Rundgænger ihre expressiven Gemälde. Farbintensive Verläufe treffen auf geometrische Figuren, die sich erahnen lassen – einige sind übermalt oder übersprayt (bis 20.6.). Michelle Elis liebt und sammelt die Entwürfe Rei Kawakubos. 1969 gründete die japanische Designerin ihr Modelabel „Comme de Garçons“. Es zeichnet sich durch Dekonstruktion aus, mit der Kawakubo konventionelle Schnittkunst aufbricht, ohne Rücksicht auf Körperformen. Die Schmuckdesignerin und Mode-Ikone Michelle Elis ist bekennende „Comme de Garçons“-Aficionada. In Life doesn’t frighten me präsentiert sie ihre Sammlung inklusive der Geschichte zum jeweiligen Entwurf im Museum Angewandte Kunst (bis 30.8.).

KUNST

FILM

Marcel Duchamp erhob Anfang des 20. Jahrhunderts Gebrauchsgegenstände zu Kunstwerken und stellte die Kunstwelt damit auf den Kopf. Plötzlich sollte das Beherrschen künstlerischer Prakti-ken hinter der konzeptuellen Idee zurücktreten – die Konzeptkunst war geboren. Die Ausstellung Konzept Kooperation im ART FOYER/DZ Kunstsammlung zeigt Fotografien von Künstlern, die bewusst Kooperationen mit kunstfremden Gewerken eingehen, und hinterfragt, wie sich diese Fusion auf Form und

Der Juli startet mit einem Shocker: The Purge 5 (2.7.) bildet das Ende der Horrorreihe um die eine Nacht im Jahr, in der Straftaten nicht verfolgt werden. Worum genau es in Christopher Nolans Tenet (16.7.) gehen wird, wurde bislang nicht verraten. Nur so viel: Die Handlung dreht sich um Zeitreisen und das Verhindern des Dritten Weltkriegs. Das Biopic Edison – Ein Leben voller Licht ( 23.7.) mit Benedict Cumberbatch in der Titelrolle zeigt die Rivalität des Glühbirnen-Entwicklers mit dem Erfin-

›› JULI

der George Westinghouse. Und die Disney Studios legen mit Mulan (23.7.) die nächste Realverfilmung auf Basis eines ihrer Animationsabenteuer vor.

LIVE Die ersten kleinen Hoffnungsschimmer bei den Konzerten: Enno Bunger ist für die Centralstation in Darmstadt (15.7.) angekündigt. In der Frankfurter Brotfabrik plant Singer/Songwriterin Sarah Lesch , am 30.7. ihr neues Album „Der Einsamkeit zum Trotz“ vorzustellen.

KUNST Hunderte Freiwillige engagieren sich im Netzwerk der zivilen Seenotrettung. Wo Regierungen und Staaten debattieren und versagen, sind die Mitglieder der zivilen Seenotrettung an der tödlichsten Grenze der Welt – dem Mittelmeer – aktiv. SW 5Y – Fünf Jahre zivile Seenotrettung im Weltkulturen Labor zeigt in Fotografien und Zeichnungen Eindrücke, Menschen und Momente und würdigt so die Arbeit all jener, die sich für Menschenrechte, sichere Fluchtwege und gegen das Sterbenlassen aktiv einsetzen (5.6.-30.8.). Die Ausstellung How to Make a Paradise –

Sehnsucht und Abhängigkeit in generierten Welten im Frankfurter Kunstverein thematisiert den „Rückzug in digitale Paradiese und kontrollierbare Welten“. Neun Künstler*innen und Kollektive präsentieren ihre Arbeiten von Virtual Reality über multimediale Installationen bis hin zu digitalen Filmen. Die Werke setzten sich mit dem Wunsch, sich in

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die digitale Welt zu flüchten (und gar zu verlieren), und dem Drang, menschliche Fähigkeiten mithilfe von Technologie zu erweitern, auseinander (bis 16.8.).

›› AUGUST FF. FILM Die großen Filmstudios haben ihre Blockbuster-Starts fast alle auf Ende 2020 oder gar 2021 verschoben. Ob das Sequel Wonder Woman 1984 mit Gal Gadot also wirklich am 13. August in die Kinos kommt, steht in den Sternen. Aufgrund der Verschiebungen ist der September vollgepackt mit Filmpreziosen: Im Horrorfilm A Quiet Place 2 (3.9.) werden Evelyn (Emily Blunt) und ihre Familie wieder von geräuschempfindlichen Aliens gejagt. Nach der Resident-EvilReihe arbeiten sie wieder zusammen: Regisseur Paul W.S. Anderson und Hauptdarstellerin Milla Jovovich fahren in der Videospiel-Adaption Monster Hunter (3.9.) schwere Geschütze auf. Eine Mischung aus Biopic und Kriegsdrama liefert Resistence (3.9.) mit Jesse Eisenberg („The Social Network“), der im Widerstand Frankreichs kämpfte und später als Pantomime bekannt wurde. Wer sich für Musikgeschichte interessiert, sollte sich die Doku The Beatles: Get Back (3.9.) von Herr-der-Ringe-Regie-Urgestein Peter Jackson nicht entgehen lassen. Noch ein Horror-Sequel: In Conjuring 3 (10.9.) bekommt es ein Dämonologen-Pärchen mit einem besessenen Mörder zu tun. David Copperfield – Eimal

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››

© Dennis Dirksen

© Leon Hahn

© Ralf Bauer

›› UNI FRIZZ VORSCHAU

Dagmar Schönleber The Effect

Reichtum und zurück (10.9.) handelt nicht etwa von dem gleichnamigen Magier, sondern von einem Schriftsteller und seinem bemerkenswert kuriosen Leben – mit Dev Patel, Ben Whishaw, Tilda Swinton und Hugh Laurie. Das actiongeladene Prequel The King‘s Man: The Beginning (17.9.) zeigt die Vorgeschichte der britischen Spionage-Organisation Kingsman und ihre Entstehung um 1900 – mit Ralph Fiennes. Die Doku Now (17.9.) von Jim Rakete dreht sich um Greta Thunberg und die junge Generation, die sich für eine bessere Welt engagieren. In der Verfilmung des AgathaChristie-Romans Tod auf dem Nil (8.10.) klärt Kenneth Branagh als Ermittler Hercule Poirot – ähnlich wie im Vorgänger „Mord im Orient-Express“ – einen Mord innerhalb einer illustren Reisegruppe auf. Mit Halloween Kills (15.10.) neigt sich die Reihe um den maskierten Killer Michael Myers langsam dem Ende, doch endgültig Schluss ist erst im Oktober 2021 mit „Halloween Ends“. Wes Anderson versammelt in seiner schrägen Komödie The French Dispatch (15.10.) mit Bill Murray, Tilda Swinton, Timothée Chalamet, Owen Wilson, Benicio del Toro und vielen mehr ein wahres Schaulaufen großer Filmnamen.

LIVE Noch im Kalender steht die Konzertreihe Sommerperlen in der Centralstation in Darmstadt. Wenn es dabei bleibt, können wir uns u. a. freuen auf die Dead Kennedys (8.8.), Thees Uhlmann und Band (9.8.), Jeremy Loops (12.8.), Rainald Gre-

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Big Orchestra

be (23.8.), Selig (25.8.) und die Mighty Oaks (26.8.). Im September könnte es dann mit Konzerten großflächig wieder losgehen – bereit? Den Auftakt machen Subway to Sally (2.9.) im Schlachthof in Wiesbaden. Einen Tag später gibt es irritierenden Elektropoprock mit Knarf Rellöm und der Tour „Wir müssen die Vergangenheit endlich Hitler uns lassen“ im KUZ in Mainz. Habt ihr das schwarze T-Shirt parat? Ihr braucht es für Sisters of Mercy am 7.9. in der Batschkapp. Eine lockere Hüfte ist bei Samy Deluxe gefragt, wenn er am 11.9. mit Dendemann im Gepäck den Schlachthof in Wiesbaden zum Schwofen bringt. Olli Schulz macht am 18.9. mit seiner „Eigentlich wollt‘ ich da nicht mehr hin“-Tour Station im KUZ in Mainz. Therapy? gibt es noch, mit der Tour „So much for the 30 year plan“ am 22.9. im Colossaal in Aschaffenburg. Philipp Dittberner melancholiert seine Geschichten am 27.9. im Club Das Bett in Frankfurt. Und gleich noch ein Singer/Songwriter, mit viel Volumen in der Stimme: Jared Heart am 30.9. im Ponyhof in Frankfurt. Ein wunderschönes Drei-Tages-Triple: Deutsche Piano-Kunst mit Anna Depenbusch (4.10., Darmstadt Centralstation), Gitarren mit Niels Frevert (5.10., Wiesbaden Schlachthof) und Reggae mit Gentleman am 6.10., ebenfalls im Schlachthof. „In Städten mit Häfen haben die Menschen noch Hoffnung“ – das ist nur einer der vielen klugen Sätze von Bernd Begemann . Der Spross der Hamburger Schule erzählt seine Geschichten am 8. und 9.10. in einer sel-

Culcha Candela

tenen für Konzerte genutzten Location: dem Kino Orfeo´s Erben in Frankfurt. Katie Melua ist einer der bekannteren Künstler auf dem Vorschauplan: Sie plant ihre Songs am 14.10. in der Alten Oper zu Frankfurt darzubieten. Deutlich lauter wird es mit dem Reggae-Dancehall von Culcha Candela am 17.10. im Schlachthof in Wiesbaden.

BÜHNE In einer Zeit, in der Trolle immer realer und Politiker immer ungeheuerlicher werden, macht Dagmar Schönleber sich am 22.8. beim 19. Dreieicher Maislabyrinth (buergerhaeuser-dreieich.de) in Dreieich-Götzenhain mit ihrem Kabarett-Programm Respekt auf die Suche nach den Anfängen des richtigen Umgangs und blickt auf die Zukunft des Miteinanders im Durcheinander. Ihre Kollegin Saskia Kästner widmet sich in ihrer Groschenheft-Satire Schwester Cordula liebt Heimatromane am 3.9. der Welt der tollwütigen Stiere, schießwütigen Wilderer, heißblütigen Nebenbuhler, missgünstigen Schwiegereltern und atemberaubenden alpenglühenden Landschaften. Zum Brüllen komisch, wenn es nicht so bitter wäre. Das Theater Willy Praml wird voraussichtlich im September Sophokles‘ Tragödie Antigone in der Bearbeitung von Friedrich Hölderlin zu dessen 250. Geburtstag auf die Bühne bringen. Bis dahin sind online (theater-willypraml.de) Zusammenschnitte der Praml-Produktionen seit 1991 zu sehen.

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Enno Bunger

KUNST Die Gestalterin Anette Lenz entwickelte gemeinsam mit dem Gestalterkollektiv Grapus ganz neue Strategien für die Kommunikation im öffentlichen Raum. Die Wahlpariserin etablierte sich in den letzten 30 Jahren in der französischen und internationalen Grafikwelt und entwickelte ungewöhnliche Plakatserien. Lenz gilt als Vorreiterin einer neuen Generation von Grafikdesigner*innen, die sich ihrer politisch-gesellschaftlichen Rolle bewusst sind. Die Einzelausstellung Anette Lenz à propos ist im Museum Angewandte Kunst zu sehen (bis 30.8.). Das MMK widmet dem Maler Frank Walter – dessen Werk zu Lebzeiten nie ausgestellt wurde – die erste umfangreiche Retrospektive. Die Arbeiten des Künstler, Schriftstellers und Philosophen entstanden zuweilen auf gefundenen Materialien, auf Pappe oder auf der Rückseite von Fotografien. Neben der Auseinandersetzung mit seiner Identität (Walter malte sich in einigen Selbstportraits als Weißer) prägt seine karibische Heimat seine farbintensiven Bilder (bis 15.11.). Der nicht-staatliche Wohnungsbaukonzern Neue Heimat gilt auch als Ausdruck und Spiegelbild der bundesdeutschen Sozialgeschichte. Neue Heimat (1950-1982) Eine sozialdemokratische Utopie und ihre Bauten im DAM zeigt beispielhafte Projekte des Konzerns in historischen Fotografien, Filmproduktionen, Planmaterialien und Originalmodellen (bis 11.10.).


Frankfurt

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Unser Auftrag ist unsere Leidenschaft: In unseren 146 Krippen, Kindergärten, Horten und in der Schulbetreuung setzen wir uns täglich in ganz Frankfurt dafür ein, dass 13.000 Kinder die Welt entdecken und sich zu Persönlichkeiten entwickeln können. Gestalte mit uns als Erzieher*in die Zukunft unserer Stadt.

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›› UNI FRIZZ SERVICE

MOTIVIEREN

INFORMIEREN

Studium mit Rückenwind

Erfolg im Studium

Hörsaal

Tagesschau

Das Studium ist für die meisten eine Herausforderung. Haufenweise Seminare und Vorlesungen, Referate und Hausarbeiten. Und nebenbei jobben, den Haushalt machen und Zeit für Partnerschaft, Freunde, Sport und Spaß finden. Da geht einem manchmal die Puste aus. Einen Motivationskick gibt’s bei „Studium mit Rückenwind“. Mehr als 180 Folgen mit praktischen Tipps vereint der Podcast von Kira Klenke. Die ehemalige Professorin für Statistik erklärt in Häppchen von 5-15 Minuten wie man effektiver lernt, seine Selbstorganisation und sein Zeitmanagement verbessert, klare Ziele definiert, die Hausarbeit fertig kriegt, und den inneren Schweinehund besiegt.

Du hast eine Schreibblockade bei deiner Abschlussarbeit? Du kriegst den Stoff für die Klausur einfach nicht in deinen Kopf? Fabian Bacherle weiß, wie es ist, im Studium mit Problemen zu kämpfen. Die hat er selbst überwunden – und arbeitet heute als Seminarleiter und Coach für Studierende. In seinem Podcast geht es um unbequeme Wahrheiten über das Studium, Gedächtnistraining, Lernstrategien und Doping fürs Studium. Die Beiträge und Interviews zwischen 10-30 Minuten bringen näher, was Erstis wissen sollten, wie man die Klausurenphase oder Abschlussarbeit meistert und Prüfungsangst reduziert.

„Hörsaal“ ist ein Podcast von Deutschlandfunk Nova, dem jungen Infoangebot des Deutschlandradios. Und worum geht es? Ob E-Gaming mit Sport vergleichbar ist und Gutverdiener wirklich mehr verdienen sollten als andere. Wie man Kunstfälschungen entlarvt und mit Systemsprengern umgeht. Warum uns glückliche Liebe in den Genen steckt und wie man Bullshit-Resistenz entwickelt. Die Beiträge des Podcasts sind Vorlesungen und Vorträge, die Einblicke geben in die Arbeit von Wissenschaftlern. Neue Folgen gibt es immer samstags und sonntags.

Wer kennt sie nicht, die Tagesschau. Jeden Abend um 20 Uhr gibt sie einen 15-minütigen Überblick über die Neuigkeiten des Tages. Wer sich regelmäßig und schnell informieren will, was in der Welt los ist, ist hier richtig. Es gibt einen Audio- und einen Videopodcast (in verschiedenen Auflösungen), beide gehen kurz nach der Sendung online. Wer mehr Zeit hat, kann sich die 30-minütigen Tagesthemen reinziehen (ab 23 Uhr verfügbar). Wer es ganz schnell braucht, wählt besser die Tagesschau in 100 Sekunden.

›› www.deutschlandfunknova.de/podcasts/ download/hoersaal-der-podcast

›› https://anchor.fm/fabianbacherle

F N E OHR

Photo by bruce mars on Unsplash

›› https://kira-klenke.podomatic.com

Podcasts für Studierende Der Weg zur Uni ist lang, die wöchentliche Joggingrunde zieht sich, der Wohnungsputz braucht eine unterhaltsame Untermalung? Da kommt dieses Ohrenfutter gerade recht. Podcasts können viel, nämlich informieren, motivieren oder unterhalten. UniFRIZZ gibt euch einen Überblick über die besten Podcasts. ›› Text: Daniela Halder-Ballasch 26

›› www.tagesschau.de/infoservices/podcast/ index.html

f rizz-frankfurt.de


UMDENKEN Vorlesungspodcast Du findest dein Studienfach öde und willst dich umorientieren? Bei der Wahl des richtigen Fachs hilft der „Vorlesungspodcast“. Die Master-Absolventen Julian Zschocke und Daniel Bocher aus Mainz besuchen Vorlesungen diverser Fächer. Außerdem sprechen sie mit einem Studierenden des Fachs und fragen Dinge wie: Wie laufen die Vorlesungen ab? Wie sind die Kommilitonen und Profs? Wie lässt sich das Studienfach mit einem Nebenjob vereinbaren? Ist ein Auslandssemester sinnvoll? ›› https://vorlesungspodcast.podigee.io

R E T T U F N NACH DEM STUDIUM Digital Kompakt Wer eine Geschäftsidee hat und sein eigenes Unternehmen gründen will, sollte vorher einiges wissen. „Digital Kompakt“ von Digitalprofi Joel Kaczmarek vermittelt hierzu haufenweise Wissen. Auf diversen Kanälen kommen Experten und erfolgreiche Gründer zu Wort. Sie berichten, wie man ein Unternehmen aufbaut und finanziert, Teams führt oder Innovationen entwickelt. Auch sehr spezifisches Wissen über Strategien im Onlinehandel, juristische Fragen für Unternehmer, Trends in der Automotive-Branche ist hier zu finden. ›› www.digitalkompakt.de/podcasts

ZERSTREUEN Serial Der Podcast mit zwölf Folgen à 30-60 Minuten erzählt von einem wahren Kriminalfall. Eine Schülerin wird ermordet aufgefunden. Ihr Ex-Freund wird festgenommen und wegen Mordes verurteilt. Jahre später untersucht eine amerikanische RadioJournalistin den Mordprozess. Sie

spricht mit Zeugen, wälzt Unterlagen und versucht herauszufinden, ob der Verurteilte wirklich der Mörder ist. „Serial“ ist auf Englisch, ist also nicht nur spannend, sondern trainiert auch die Sprachkenntnisse. Es gibt drei Staffeln. ›› https://serialpodcast.org

Die Schaulustigen Serien schauen ist Lieblingszeitvertreib vieler Studierender. Aber was, wenn die aktuelle Lieblingsserie durchgebingt ist? Keine Sorge, dann gibt es Tipps von den Schaulustigen. Autorin Sophie Passmann und Matthias Kalle, stellvertretender Chefredakteur des ZEITmagazins, geben alle zwei Wochen freitags ihre Serien-Tops und -Flops zum Besten. Es wird diskutiert – und zwar rund eine Stunde lang –, wieso die zweite „Bad Banks“-Staffel nicht mit der ersten mithalten kann, welche die wohl schlechteste Netflix-Serie aller Zeiten ist, warum „Sex Education“ ein kleines Juwel ist und ob man nicht auch einfach zugeben kann, wenn man „The Witcher“ gut findet. Die wortreichen Serienkritiken der beiden treffen zwar nicht immer den eigenen Geschmack, sind aber zweifellos unterhaltsam anzuhören.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30–18.00 Uhr Samstag 8.30–9.30 Uhr + 17.00–18.00 Uhr Bockenheimer Landstr. 133 60325 Frankfurt/Main Telefon: 069/798 230 48, Fax: 069/707 900 40 www.kfz-referat.de, transporter@kfz-referat.de

›› www.zeit.de/serie/die-schaulustigen

Fest und Flauschig Kennt ihr bestimmt, darf aber trotzdem nicht fehlen: „Fest und Flauschig“ mit Jan Böhmermann und Olli Schulz. Der preisgekrönte und vermutlich zurecht beliebteste deutsche Podcast läuft bei Spotify. Für die, die ihn nicht kennen: Böhmermann und Schulz nehmen kein Blatt vor den Mund und sprechen je nachdem, was die Themenlage erlaubt, zwischen 30 und 90 Minuten über – puh, ja, über was denn? Über alles und nichts, über ihr Leben und ihre Erlebnisse, Politisches, Zeitgeschehen, Socken, Desserts, Promis, Musik und viele weitere Themen zwischen Sinn und Unsinn. Zuweilen verbreiten die Handpuppen Fidi und Bumsi Heiterkeit oder es wütet sich Wutbürger Stefan Brüllberger durchs Programm.

DIE SCHMIERE Satire & Kabarett seit 1950

Bleibt gesund! Im September wollen wir mit euch den 70. SCHMIERE-Geburtstag feiern! Aktuelles immer unter www.die-schmiere.de

›› https://open.spotify.com/ show/1OLcQdw2PFDPG1jo3s0wbp

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›› UNI FRIZZ GASTRO MATILDA‘S KITCHEN

ESSEN ZU HAUSE

Angesichts der Corona-Krise mussten alle Restaurants in Frankfurt für Gäste schließen. Nun öffnen einige wieder, liefern Essen oder bieten Takeaway an. Natürlich auch in Campusnähe. UniFRIZZ hat ein Restaurant pro Campus getestet. ›› Redaktion Daniela Halder-Ballasch

Online-Vorlesung versüßt Goethe-Campus Westend: Leckere Gerichte „to go“ für den Spaziergang über den Campus. ESSEN:

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SERVICE:

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Besser kann man es zu Corona-Zeiten fast nicht lösen. Dieser süße Laden in Katzensprung-Nähe zum Goethe-Uni-Campus im Westend hat aus seinem Eingang eine kleine Durchreich-Theke gebastelt. Gleich auf den ersten Blick kann man aus sicherer Entfernung die aktuellen Tagesangebote an köstlichem Kuchen, Heiß- und Kaltgetränken erhaschen. Auf der Facebookseite sowie im Schaukasten von Matilda‘s Kitchen findet man Infos zu den Öffnungszeiten sowie die aktuelle Wochenkarte – um auf Wunsch vorab zu bestellen. So kann der Wrap mit saftigem Salat und Hühnchen (4,90 €) oder der Salat plus frische Toppings (8,90-10,90 €) gleich abgeholt werden. Der Coffee to go wird von der super netten Bedienung schnell zubereitet und der Karottenkuchen (3,80 €) ist bereits hygienekonform in kleinen Kartons abgepackt und zur Mitnahme bereit. Langes Anstehen? Fehlanzeige. Dafür frische Gericht und süßes Lächeln aus dem umfunktionierten Café. Daumen hoch! Tamara Kämmerer ›› Matilda‘s Kitchen, Grüneburgweg 86 (Westend), (069) 71 67 37 00, matildaskitchen.de, tgl. 10-15 Uhr

SUSHI BAGAN

Reishappen to go oder to stay Mediziner-Campus Niederrad: Wer sich traut, kann bald bleiben. Für alle anderen gibt es die preislich unschlagbaren Sushiteilchen natürlich auch zum Mitnehmen. ESSEN:

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Nicht nur bei Ärzten, auch bei den Studierenden der Medizin ist das preisgünstige All-you-can-eat-Sushilokal beliebt. Natürlich können die Reishappen auch „to go“ verpackt werden – derzeit aber nur auf Bestellung und nicht all you can eat. Nach wochenlanger Schließung können die Teilchen Ende Mai wohl auch wieder im Restaurant verzehrt werden. Natürlich mit Sicherheitsabstand. Wir haben den Abholservice ausprobiert und können wählen aus verschiedenen Menüs, groß und klein, oder einzelnen Teile, je zwei bis vier Stück. Die Bestellung am Telefon läuft etwas schleppend. Macht aber nichts. Vor Ort bekommen wir unser fertiges Sushi ausgehändigt, das wir auf der heimischen Couch verputzen. Alles ist frisch und lecker. Den eingelegten Krabben (genannt „Salat“, 3 Stück je 3,90 €) steht die cremige Soße gut, der Spicy Lachs ist schön pikant. Die Inside Outs (3 Stück je 2,90 €) gibt es in verschiedenen Varianten mit gekochtem Lachs oder Thunfisch, Surimi oder vegetarisch. Wer auf Nori nicht verzichten möchte, wählt die California Rolls (3 Stück je 2,30 €) in vier Varianten. Daniela Halder-Ballasch ›› Sushi Bagan, Gartenstr. 187 (Sachsenhausen), (069) 63 30 70 53, bagansushi.de, derzeit: 16-20.30 Uhr, sonst Mo-Fr 12-15 u. 18-22, Sa 18-22 Uhr

ZUM LAHMEN ESEL

Auf die Rutsche Naturwissenschaften-Campus Niederursel: Der Traditionsbetrieb von 1807 wird zum Apfelweinlokal 2.0. ESSEN:

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Als es losging mit Corona, mit Lockdown und Restaurant-Schließungen, da hat der Lahme Esel in Niederursel schnell reagiert und sein Restaurant zum Drive-in umgemodelt. Seitdem kann man mit dem Auto vorfahren, am Holzhäuschen seine Bestellung aufgeben, ein paar Meter weiter rollen und erhält dort über eine Rutsche die gewünschten Speisen direkt ins Auto – eine charmante und gewitzte Lösung, die zügig funktioniert. Aber auch „normales“ Abholen ohne Auto ist selbstverständlich möglich. Vor allem für Studis am Campus Riedberg ist der Lahme Esel eine Alternative, denn er ist direkt am U-Bahn-Halt Niederursel gelegen und so nur drei Minuten Fahrzeit vom Campus entfernt. Wir testen als Starter den bunt gewürzten Handkäs (3,20 €) und Schneegestöber (7,90 €), als Hauptspeisen den Niederurseler Wurstsalat (10,80 €) sowie ein Zwiebelschnitzel (13,50 €). Unser Resümee: Alles was kalt ist, hat sechs Sterne verdient. Bei den warmen Speisen merkt man ebenfalls, dass die Küche ihr Handwerk versteht und liebevoll anrichtet – aber nicht alle Komponenten, wie zum Beispiel die Bratkartoffeln, sind „to go“-tauglich. Jürgen Mai ›› Zum Lahmen Esel, Krautgartenweg 1 (Niederursel), (069) 57 39 74, .lahmer-esel.de, Di-Sa 16.30-20, So 11.30-14 + 16.30-20 Uhr

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DA CIMINO

GYOZA FACTORY

Ungewohnt

Teigtaschen aus der Fabrik

Goethe-Campus Bockenheim: Der traditionsreiche Klassiker kann uns beim Corona-Test nicht wie gewohnt überzeugen.

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Rund 50 Jahre schon versorgt die Pizzeria Da Cimino den Stadtteil mit Pizza und Pasta, und wenn man mich nach den besten Pizzerien der Stadt fragt, ist der rustikale Laden in der Adalbertstraße in meiner persönlichen Top 3. Doch der Besuch für diese Ausgabe hat seine Schwächen. Es beginnt mit folgendem Telefonat: Hallo, liefert ihr nach Rödelheim? – Nein, aber Sie können über Lieferando bestellen – O.k., geht klar, machen wir. Gesagt getan. Und als wir das Formular ausgefüllt und auf „Senden“ gedrückt haben, erhalten wir als Rückmeldung, dass Rödelheim nicht zum Liefergebiet zählt. Ärgerlich. Also doch am nächsten Tag auf nach Bockenheim zum Abholen. Wir ordern eine Pizza mit Mozzarella, Rucola und Parmaschinken (8,50 €), eine Lasagne (7,50 €) und einen Salat Cimino (8 €) – und haben überall eine Kleinigkeit zu kritisieren. Die Bolognese-Soße der Lasagne rangiert in Sachen Pfeffergehalt am oberen Limit. Zu viel Dressing drückt auf den Salat. Und der Pizza hätte ein Moment länger im Holzofen gut getan, damit der Käse noch schöner zerläuft. Erfreulich, aber auch irritierend: Die drei Gerichte hätten am Vortag über Lieferando satte 11 Euro mehr gekostet. Jürgen Mai

Gyoza kommen aus der japanischen Küche. Die schmackhaften kleinen Teigtaschen sind unterschiedlich gefüllt und werden gebraten und gedämpft. Die Gyoza Factory ist Werksverkauf und Imbiss in einem. Normalerweise kann man drinnen essen und durch ein Fenster bei der Zubereitung zusehen. Die Räumlichkeiten sind aber derzeit für Gäste geschlossen, da sie zu klein sind, um die Auflagen zu erfüllen. Wir holen unsere Bestellung am To-go-Fenster ab und nehmen sie mit nach Hause. Dort starten wir mit einem eiweißreichen Appetizer: ein kleines Schälchen Edamame (2,50 €), grüne Sojabohnen, die wir schon besser gegessen haben. Die Teigtaschen gibt es in Größen von acht oder zwölf Stück, als Bowl oder als Suppe. Wir kosten eine Bowl mit veganen Gyoza (8,50 €) und cremiger Miso-Yuzu-Mayonnaise. Sie sind bestreut mit schwarzem Sesam und liegen auf gut gewürztem Reis, Asia-Salat mit Chinakohl, Karotten, Sojasprossen und Koriander. Außerdem probieren wir je acht knusprige Gyoza gefüllt mit Schweinefleisch (5,90 €) und Garnelen (6,90 €) mit leicht säuerlicher Ponzu Soße. Zum Abschluss gönnen wir uns ein leicht nussiges Sesameis (2,90 €). Richtig statt sind wir nicht, aber lecker war‘s! Daniela Halder-Ballasch

›› Da Cimino, Adalbertstr. 29 (Bockenheim), (069) 77 11 42, pizzeria-cimino.de, Mo-So 11-22 Uhr (normalerweise bis 1 Uhr)

›› Gyoza Factory, Spohrstr. 17A/Ecke Glauburgstr. (Nordend) (069) 97 76 96 74, gyozafactory.de, Mo-Do 12-20.30, Fr+Sa 12-21.30 Uhr

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Texte: Daniela Halder-Ballasch & Jürgen Mai

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MATTHIAS KELLER BLICKT ZURÜCK

„Ich bin ein Unstudierter“

E

ine Tankstelle. Ein vierspuriges Kassettendeck. Und Hörspiele. Viele Hörspiele. Wenn Matthias Keller, der einst die Hardcore-A-CappellaBand U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern mitbegründete und nun mit „Umarmen“ den Song der Frankfurter Musikszene zur Corona-Krise schrieb, über seinen Werdegang spricht, sind es die kleinen Details und Begegnungen, die den Unterschied machen. Aber der Reihe nach. „Ich wollte eine Schreinerlehre machen und dann Grafikdesign studieren. Mein Ziel war, in der Werbung zu arbeiten.“ So lautete der Plan von Matthias Keller nach Abitur, Bund und Zivildienst. Ja, richtig gelesen: Der Frankfurter hat beides gemacht, heuerte nach dem Abitur zunächst bei der Bundeswehr an („Ich wollte drei Monate Zeit sparen“), um dann doch Zivildienst zu leisten. Dann beginnt er die Schreinerlehre. Und ist kreuzunglücklich, denn die

pädagogischen Qualitäten seines Ausbilders sind, nun ja, ausbaufähig. Nach zwei Wochen telefoniert er mit einem Freund, der ihm gut zuredet: „In die Werbung? Fang doch direkt mit einem Praktikum an. Du bist doch so ein witziger Typ.“ Als er den Hörer auflegt, fährt sein Schreinermeister auf der Tankstelle gegenüber an die Zapfsäule. Für Keller ein Zeichen. Er geht zu ihm und sagt: „Montag komme ich nicht mehr.“ Keller beginnt ein Praktikum als Texter in einer Werbeagentur. Eines Tages muss er einen Funkspot schreiben, der im Tonstudio eingesungen werden soll. Der Praktikant möchte den Job besonders gut vorbereiten, schnappt sich ein altes vierspuriges Kassettendeck von seinem späteren U-Bahn-Kontrollör-Bandkollegen Sebastian Rajkovic und singt den Spot ein. Als die Chefs von der Präsentation beim Kunden wiederkommen, offenbaren sie ihm: „Die wollen, dass Du das einsingst.“ Der Startschuss für eine Karriere als Sprecher. Die Anfragen häufen sich, seine Autodidakten-Ausbildung seit Kindesbeinen – „Exzessiver Konsum von Hörspielen!“ – zahlt sich aus. Parallel beginnt die Karriere der Kontrollöre, die sich an die Spitze der deutschen A Cappella-Szene spielen, 2009 auflösen, aber seitdem sporadisch immer mal wieder auftreten. Bereut er, niemals studiert zu haben? „Ich merke in Gesprächen immer mal, dass mir da eine bedeutende Erfahrung fehlt. Das macht mich manchmal ein bisschen wehmütig“, so Keller. Aber bereuen? Nein, das passt nicht zu dem bald 50-Jährigen, der gut damit gefahren ist, auf seine Intuition zu hören. So wie damals an der Tankstelle. Oder neulich, als er seinen Eltern die Einkäufe in die Küche stellte und aufgrund von Corona die beiden nicht umarmen konnte. Diesem Gefühl spürt er nach, innerhalb eines Abends entsteht daraus der Song „Umarmen“, den er mit rund 30 Kollegen aus der Frankfurter Musikszene auf Distanz einspielt. Er nennt das Projekt Anderthalbmetermenschen (anderthalbmetermenschen.de). Alle Einnahmen kommen „Ärzte ohne Grenzen“ zugute. Die schönste Zeile aus dem Refrain: „Irgendwann ist alles vorüber. Und dann werden wir uns umarmen, so lange wie niemals zuvor.“ ›› anderthalbmetermenschen.de solomatt.de

ZU GUTER LETZT: DER ABSACKER

DIE LIEBLINGE DER LEHRENDEN

Aus Brot mach Bier Der Games-Kenner: Prof. Dr. Lutz Anderie

››

Der Professor für Wirtschaftsinformatik an der Frankfurt University of Applied Sciences lehrt, forscht und schreibt Fachbücher zu Games, Digitalisierung und künstlicher Intelligenz. Außerdem arbeitet er mit Unternehmen wie Coca-Cola, Danone, Ferrero und Procter & Gamble in der Strategie- und Managemententwicklung.

Lieblingsbuch: Ich lese alles von John Grisham. Es gelingt ihm jedes Jahr, mich mit seinem aktuellen Buch zu begeistern. Ansonsten kaufe ich alle Bildbände von Star Wars. Fachbücher lese ich im Hinblick auf Neuerscheinungen zu Games, künstlicher Intelligenz, digitaler Transformation und E-Commerce.

›› knaerzje.de Wohin zum Absacken in Zeiten von Corona? Eine große Herausforderung, die wir Lockdown- und Social-Distance-konform lösen: der Absacker für zuhause! Und zwar mit einer echten Innovation aus Frankfurt: Knärzje-Bier. Knärzje, so nennt der Frankfurter das End- oder Anfangsstück eines Brotes. Für Daniel Anthes und Ralf Wagner ist das Knärzje auch Symbol dafür, dass in Deutschland pro Jahr rund 2 Millionen Tonnen Backwaren weggeschmissen werden. Ließe sich daraus nicht noch etwas machen? So entsteht die Idee, Bier aus Brotresten zu brauen. Umgerechnet eine Scheibe pro Flasche. Die ersten Versuche schmecken, und irgendwann fällt die Entscheidung, ein Start-up zu gründen. Nachdem bislang die produzierten Mengen direkt an ausgewählte Händler verkauft wurden, sorgt Corona nun dafür, dass Anthes und Wagner den geplanten Schritt zum Online-Shop beschleunigt haben. Drei Flaschen Helles kosten 8,99 Euro, sechs Stück 16,99 Euro. Und wir müssen sagen: Es schmeckt. Ganz vorzüglich sogar. Fruchtig und süffig.

Lieblingsort: Florida. Ich mag den Mix aus Sonne, Meer und Alligatoren. Lieblingsfilm: Immer der jeweils aktuellste Star Wars Movie. Ich sehe mir die Filme auch halbprofessionell an: Ich habe lange Jahre für das Filmstudio Paramount gearbeitet. Lieblingsmusik: Alles von Robbie Williams.

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frizz-frankfurt.de

© Knaerzje GmbH

Liebstes Zitat: Hope for the best, plan for the worst.


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