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ARENA

MATTHIAS KELLER BLICKT ZURÜCK „Ich bin ein Unstudierter“

Eine Tankstelle. Ein vierspuriges Kassettendeck. Und Hörspiele. Viele Hörspiele. Wenn Matthias Keller, der einst die Hardcore-A-Cappella

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Band U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern mitbegründete und nun mit „Umarmen“ den Song der Frankfurter Musikszene zur Corona-Krise schrieb, über seinen Werdegang spricht, sind es die kleinen Details und Begegnungen, die den Unterschied machen. Aber der Reihe nach. „Ich wollte eine Schreinerlehre machen und dann Grafikdesign studieren. Mein Ziel war, in der Werbung zu arbeiten.“ So lautete der Plan von Matthias Keller nach Abitur, Bund und Zivildienst. Ja, richtig gelesen: Der Frankfurter hat beides gemacht, heuerte nach dem Abitur zunächst bei der Bundeswehr an („Ich wollte drei Monate Zeit sparen“), um dann doch Zivildienst zu leisten. Dann beginnt er die Schreinerlehre. Und ist kreuzunglücklich, denn die pädagogischen Qualitäten seines Ausbilders sind, nun ja, ausbaufähig. Nach zwei Wochen telefoniert er mit einem Freund, der ihm gut zuredet: „In die Werbung? Fang doch direkt mit einem Praktikum an. Du bist doch so ein witziger Typ.“ Als er den Hörer auflegt, fährt sein Schreinermeister auf der Tankstelle gegenüber an die Zapfsäule. Für Keller ein Zeichen. Er geht zu ihm und sagt: „Montag komme ich nicht mehr.“ Keller beginnt ein Praktikum als Texter in einer Werbeagentur. Eines Tages muss er einen Funkspot schreiben, der im Tonstudio eingesungen werden soll. Der Praktikant möchte den Job besonders gut vorbereiten, schnappt sich ein altes vierspuriges Kassettendeck von seinem späteren U-Bahn-Kontrollör-Bandkollegen Sebastian Rajkovic und singt den Spot ein. Als die Chefs von der Präsentation beim Kunden wiederkommen, offenbaren sie ihm: „Die wollen, dass Du das einsingst.“ Der Startschuss für eine Karriere als Sprecher. Die Anfragen häufen sich, seine Autodidakten-Ausbildung seit Kindesbeinen – „Exzessiver Konsum von Hörspielen!“ – zahlt sich aus. Parallel beginnt die Karriere der Kontrollöre, die sich an die Spitze der deutschen A Cappella-Szene spielen, 2009 auflösen, aber seitdem sporadisch immer mal wieder auftreten. Bereut er, niemals studiert zu haben? „Ich merke in Gesprächen immer mal, dass mir da eine bedeutende Erfahrung fehlt. Das macht mich manchmal ein bisschen wehmütig“, so Keller. Aber bereuen? Nein, das passt nicht zu dem bald 50-Jährigen, der gut damit gefahren ist, auf seine Intuition zu hören. So wie damals an der Tankstelle. Oder neulich, als er seinen Eltern die Einkäufe in die Küche stellte und aufgrund von Corona die beiden nicht umarmen konnte. Diesem Gefühl spürt er nach, innerhalb eines Abends entsteht daraus der Song „Umarmen“, den er mit rund 30 Kollegen aus der Frankfurter Musikszene auf Distanz einspielt. Er nennt das Projekt Anderthalbmetermenschen (anderthalbmetermenschen.de). Alle Einnahmen kommen „Ärzte ohne Grenzen“ zugute. Die schönste Zeile aus dem Refrain: „Irgendwann ist alles vorüber. Und dann werden wir uns umarmen, so lange wie niemals zuvor.“ ›› anderthalbmetermenschen.de solomatt.de

DIE LIEBLINGE DER LEHRENDEN

Der Games-Kenner: Prof. Dr. Lutz Anderie

Der Professor für Wirtschaftsinformatik an der Frankfurt University of Applied Sciences lehrt, forscht und schreibt Fachbücher zu Games, Digitalisierung und künstlicher Intelligenz. Außerdem arbeitet er mit Unternehmen wie Coca-Cola, Danone, Ferrero und Procter & Gamble in der Strategie- und Managemententwicklung.

›› 30 frizz-frankfurt.de Lieblingsbuch: Ich lese alles von John Grisham. Es gelingt ihm jedes Jahr, mich mit seinem aktuellen Buch zu begeistern. Ansonsten kaufe ich alle Bildbände von Star Wars. Fachbücher lese ich im Hinblick auf Neuerscheinungen zu Games, künstlicher Intelligenz, digitaler Transformation und E-Commerce. Lieblingsort: Florida. Ich mag den Mix aus Sonne, Meer und Alligatoren. Lieblingsfilm: Immer der jeweils aktuellste Star Wars Movie. Ich sehe mir die Filme auch halbprofessionell an: Ich habe lange Jahre für das Filmstudio Paramount gearbeitet. Lieblingsmusik: Alles von Robbie Williams. Liebstes Zitat: Hope for the best, plan for the worst.

ZU GUTER LETZT: DER ABSACKER

Aus Brot mach Bier

›› knaerzje.de Wohin zum Absacken in Zeiten von Corona? Eine große Herausforderung, die wir Lockdown- und Social-Distance-konform lösen: der Absacker für zuhause! Und zwar mit einer echten Innovation aus Frankfurt: Knärzje-Bier. Knärzje, so nennt der Frankfurter das End- oder Anfangsstück eines Brotes. Für Daniel Anthes und Ralf Wagner ist das Knärzje auch Symbol dafür, dass in Deutschland pro Jahr rund 2 Millionen Tonnen Backwaren weggeschmissen werden. Ließe sich daraus nicht noch etwas machen? So entsteht die Idee, Bier aus Brotresten zu brauen. Umgerechnet eine Scheibe pro Flasche. Die ersten Versuche schmecken, und irgendwann fällt die Entscheidung, ein Start-up zu gründen. Nachdem bislang die produzierten Mengen direkt an ausgewählte Händler verkauft wurden, sorgt Corona nun dafür, dass Anthes und Wagner den geplanten Schritt zum Online-Shop beschleunigt haben. Drei Flaschen Helles kosten 8,99 Euro, sechs Stück 16,99 Euro. Und wir müssen sagen: Es schmeckt. Ganz vorzüglich sogar. Fruchtig und süffig.

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