Kolossal Nr. 15

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KOSTENLOS

Nr.15

WA S S GROS LOS IST!

HERBST/WINTER 2016

D A S J U N G E S TA D T M A G A Z I N F Ü R M Ü N C H E N

G-STYLE

DER KANN AUCH ERNST – HARRY G IM KOLOSSAL INTERVIEW

WIR MACHEN WAS AUS KALE – GRÜNKOHL IN ALLER MUNDE

KNOBELN UND GEWINNEN: 3 X 2 TICKETS FÜR DIE THERME ERDING

KARRIERE-SPECIAL FREIWILLIGENDIENSTE


#hoamcoming

Dein München — Deine Blogger www.mucbook.de


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EDITORIAL INHALT Hallo ihr Lieben,

Inhalt Kolossal #15

wir haben euch wieder ein Heft mit vielen tollen Tipps und neuen Ideen für das Leben in der schönsten Stadt der Welt vollgepackt, Diesmal haben wir uns mit Harry G getroffen und ihn über sein Engagement in Sachen Tierschutz ausgequetscht. Dass man sich auch als Fleischesser ganz vernünftig verhalten kann und warum der Mensch beim Thema Tierhaltung zum Schwein wird, hat der – in echt gar nicht so grantige – YoutubeStar auch noch ausgeplaudert. Was wir sonst für euch haben? Wir blicken zurück: Ein Jahr nach dem großen Flüchtlingsansturm am Münchner Hauptbahnhof hat sich einiges getan. Dominik Herold, einer, der den Neuankömmlingen geholfen hat, zieht Bilanz und schildert den Alltag bei der Flüchtlingshilfe München. Wir verraten außerdem, was jeder Einzelne tun kann, damit Integration auch wirklich gelingt. Buchtipps rund um das Thema Krieg und Flucht finden wir auch wichtig! Du willst nach der Schule eine Zeit lang im Ausland arbeiten? Unsere Autorinnen Anna-Lena und Christina erzählen von ihren Erfahrungen im Freiwilligendienst in Guatemala und England. Und auch für die Sportler und Action-Nerds unter euch haben wir was ganz Großes: Dirtbiken. Nie gehört? Macht nix – hier erfährst du, worum es geht und wo du die besten Bike-Spots in und um München findest. Und was ist hier sonst so los? Wir haben die besten Tipps rund um Kino, Kultur und Party für euch. Weitersagen ...

4 Zahl im Bild 5 Von Fleischverbot und Liveschlachtung im Internet – Harry G im Interview 9 Dirtbiken – Tipps und Infos rund um den rasanten Actionsport 11 Ein Jahr später: Dominik von der Flüchtlingshilfe München blickt zurück + Tipps und Lesestoff für freiwillige Helfer 15 Partnerseite – unsere Unterstützer 20 Über Kopf: Wir haben Aerial Yoga für euch getestet 22 Gesund und hip: Kale-Chips selber machen 24 Die München-Highlights für Herbst und Winter 29 Partnerseite – unsere Unterstützer 30 Kinonews: Vier Filme, auf die wir uns freuen 32 Arbeiten im Ausland: Zwei Erfahrungsberichte 36 Tipps für Freiwilligenarbeit im Ausland 38 Wie lief das nach der Schule bei dir so? Vier junge Leute erzählen. 43 Tipps Karrieremessen München 45 Wichtige Adressen 46 Knobeln und Rätseln im Kolossal-Quiz

Viel Spaß mit der neuen Kolossal!

Herausgeber Marco Eisenack Verlag text:bau Verlag Schwanthalerstraße 155 80339 München info@textbau.com Telefon 089 21 66 50 5

Redaktion Kevin Brandt, Anika Landsteiner, Sebastian Schulke, Sabine Sikorski, Anna-Elena Knerich, Ronja Lotz, Christina Kockerd, Katerina den Toom, Ana Makhashvili

Chefredaktion Melanie Schindlbeck Chef vom Dienst Paula von der Heydt

Foto Cover Christian Brecheis

Kolumne Tierschutzverein München Druck Dierichs Druck + Media

Art Direction C100, www.c100studio.com

Fotografie Alberto Avellina, Richard Gutjahr, Dominik Herold, Christian Brecheis, Sebastian Lehner, Tierschutzverein München, Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.

Lektorat Margit Brand

Dank an Sebastian Ring, Eva-Maria Böhmländer

Erscheinungszeitraum Oktober 2016 bis Februar 2017


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12.000.000 Bierflaschen könnten mit dem Wasser aus der Therme Erding gefüllt werden – um diese Menge Bier zu euch nach Hause zu transportieren, bräuchte es 452 Lkws. Die Erdinger Thermenlandschaft ist nach eigenen Angaben die größte Therme der Welt: Ihre Fläche umfasst rund 20 Fußballfelder, davon sind 5.800 Kubikmeter Wasserfläche. Allerdings werden diese knapp 6 Millionen Liter Wasser stündlich erneuert – das ist, als würden 39.000 Menschen jede Stunde eine neue Badewanne einlaufen lassen. Oder: Als würde jeder Münchner pro Stunde acht Flaschen Bier trinken.


5 VON SABINE SIKORSKI

FOTOS: CHRISTIAN BRECHEIS

Erst kommt das Fressen.

Als Grantler kennt man ihn. Als einen, der bevorzugt über Zuagroaste schimpft, über Isarpreißn, Wiesnbesucher in billiger Tracht und über Gschaftlhuber. Harry G scheint sich mit Vorliebe über andere lustig zu machen, will alle Bayern und Nicht-Bayern mit dem Schickimicki-Virus los werden und bietet selbigen bei seinen Shows dafür schon mal 20 Euro an – und er hat ein belustigt inniges Verhältnis zu seinem Alter Ego, dem Günther. Was die wenigsten wissen, ist, dass Harry G alias Markus Stoll sich stark für den Tierschutz einsetzt. Natürlich auf seine ganz eigene Art. Deshalb hätten wir auch ahnen können, dass hinter dem Grantler mehr steckt als das Meckern an sich. Immerhin erklärt uns Harry G doch ständig die Welt und das menschliche Verhalten. Ob es zehn Dinge über Männer sind („unter der Dusche rotzen“, „ohne Grund zum Saufen gehen“, „am eigenen Furz riechen“), warum das Münchner Nachtleben wie C&A ist („gibt viel, aber alles der gleiche Scheiß“), dass zum München-Look die Louis-Vuitton-Tasche und die Sonnenbrille dazugehört, und wie man ein Weißbier anständig einschenkt („Weißbierglas kalt ausspülen, im 45-Grad-Winkel zügig an der Glaswand reinlaufen lassen“). Und eigentlich hat er es in einem seiner meistgeklickten Spots doch schon erzählt. In „Burgerläden & Co.“ macht er sich über Leute lustig, die einen auf Ernährungswissenschaftler machen, mittags einen Burger mit fancy Namen essen, und sich abends ein Steak reinziehen. Auch Veganer bekommen ihr Fett – äh, ihr Kokosöl weg – denn es scheint nur noch die zwei Extreme zu geben: „Entweder Fleischberge fressen oder glei vegan – aber in der Mittn is nichts mehr.“ Grund für uns, den Mann mit Hut zum Interview zu bitten und ihn dazu zu befragen.


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TIERSCHUTZ: EIN GRANTLER MIT GEWISSEN

Der Mensch ist ein Rindvieh, außer bei den Tieren, da ist er eine Drecksau. Was meinst du damit? Harry G: Ich würd’s ja ändern: Der Mensch ist ein riesen Rindvieh und im Umgang mit Tieren eine unglaubliche Drecksau. Es ist ja so: Der Mensch ist ein Herdentier und macht, was alle machen, sonst gäb’s ja auch keine Wiesn. Und was man anbietet, das konsumiert er. Wenn es um die Ausnutzung oder um Tiere geht, dann ist er eine Drecksau, dann ist ihm alles wurscht, zum Beispiel, wie die Tiere gehalten werden. Warum setzt du dich für Tierschutz ein? Harry G: Ich esse selber gerne Fleisch und habe früher nie drüber nachgedacht, bis ich irgendwann beschlossen habe, das für mich selbst zu ändern. Es lag mir am Herzen, das einzudämmen. Du hast mit anderen Prominenten letztes Jahr auf dem Tollwood eine Aktion zum Thema artgerechte Tierhaltung gemacht. Worum ging es dir da genau? Harry G: Wir haben das Ziel, dass auch in öffentlichen Kantinen Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung auf

den Tisch kommt. Wir wollen ein neues Bewusstsein dafür in München schaffen. Und da sind wir gerade dabei. Es ist nicht nur der Mensch selber gefragt, in der Verantwortung sind die, die es einem vorsetzen. Das mag am Anfang zu Protesten führen. Nach spätestens zwei Wochen hat es jeder akzeptiert.

Kolossal: Kann man als Burgerliebhaber eine Kuh trotzdem glücklich machen? „Was isn des für ein Perversling?“ Ist also deiner Meinung nach die Lebensmittelindustrie in der Pflicht? Sind wir nicht selber in der Lage zu erkennen, was gutes Essen ist? Harry G: Mal ganz ehrlich, wenn es anders nicht funktioniert, dann muss man es einfach machen. Dann gibt es zum Beispiel an einem Tag einfach kein Fleisch im Supermarkt. Wir haben uns daran gewöhnt, dass es Fleisch in

Hülle und Fülle an jeder Ecke gibt, mei, das kann durchaus mal sein, dass es das dann eben an einem Tag einfach mal nicht gibt. Dass es sogar verboten wird. Das mag provokant klingen, aber warum eigentlich nicht. Was kann jeder für artgerechte Tierhaltung tun? Harry G: Jeder kann sich im ersten Schritt informieren. Zum Beispiel darüber, was auf so einer Fleischpackung eigentlich draufsteht. Kaum jemand macht sich die Mühe, einfach mal ins Internet zu gehen und es nachzuschlagen. Bei DE weiß noch jeder, dass es für Deutschland steht, aber vom Rest hat keiner Ahnung. Dabei ist das durchaus interessant. Das macht der Mensch nicht, weil er ein Gewohnheitstier ist und er dafür Initiative ergreifen müsste. Wie bekommt man den Bayer dazu, auf die Haxn, den Schweinsbraten oder die Weißwurst zu verzichten? Harry G: Oh, das ist schwierig. Das is’ ja ungefähr so, als ob der Bayer auf Bier verzichten müsste. Man müsste leider Gottes den Preis teurer machen. Es muss deshalb kein Luxus werden, aber momentan gibt es nur die Extreme.


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„Wenn der Münchner in ein Wirtshaus geht, und da steht keine Weißwurst auf der Karte, dann ist es komisch. Dann ist es uninteressant für ihn.“ Entweder ganz billig bei Aldi, oder es ist Luxus und kostet ein Schweinegeld. Das ist wieder zu extrem – es fehlt die Mitte. Hast du selber mal eine Schlachtung angeguckt oder warst vor Ort? Harry G: Ja, ich schaue sehr viel Schlachtungen im Livestream im Internet. *lacht* Ne, Schmarrn, das ist auch gar nicht lustig, man kann sich tatsächlich Schlachtungen im Internet angucken. Und ja, ich habe schon mal Schlachtungen selbst miterlebt, nicht bei einer Kuh, sondern bei Hasen und Rehen. Gibt es auch bei den Essern immer mehr Extreme? Harry G: Das ist relativ präsent in der Gesellschaft. Entweder sie fressen Burger und Steak, oder sie fressen Kraut und Rüben. Ist Essen eine neue Religion? Harry G: Alles in allem ist es ein riesen Scheißdreck. Wenn du es irgendwie schaffst, dich vernünftig zu ernähren, dann kannst du dir das alles sparen. Ausgewogene Ernährung, bedacht und wenig Fleisch essen, bzw. in einem gesunden Maß, des erfordert keine

weiteren extremen Schritte wie Paleo oder vegan. Was denkst du über diesen Genderkram: Alle Männer wollen angeblich grillen. Es gibt sogar spezielle Grillsaucen für Männer. Harry G: Mei, also, wer sich einen Grill für ein paar Hundert Euro kauft, der eine entsprechende Lebensdauer hat, der wird es sich wahrscheinlich auch leisten können, ein entsprechend gutes Stück Fleisch zu kaufen. Meistens wird aber nur billig eingekauft. Es geht um die Show, es geht überall nur um die Show. Braucht es mehr Wurst für die Frau und mehr Salat für den Mann? Harry G: Ja, unbedingt. Ich bin ein großer Unterstützer der Kampagne „Wurst für die Frau“.*lacht* Ich glaube, es gibt genug Wurst – nennen wir es mal Fleischprodukte – für jedes Geschlecht. Was sagt der Günther zum Thema? Harry G: Der Günther, der wird sagen: Den teuersten Grill daheim, aber das billigste Fleisch auf’m Rost. Dem Günther ist des wurscht, der zahlt auch 3.000 Euro für ein Filetsteak.

STECKBRIEF HARRY G: • Geb. am 30. Mai 1979 in Regensburg. • Sternzeichen Zwillinge. • Heißt eigentlich Markus Stoll. • Hat BWL in Innsbruck und Buenos Aires studiert. • Lebt seit 2006 in München. • Hobbys: Eisbach-Surfen, FreeSki, Mountainbiken • Fan von: Gerhard Polt, Fredl Fesl, Helge Schneider, Harald Schmidt • Trat erstmals 2013 als Harry G auf, und zwar zum Wiesn-Start • 2014 erste Tour „Leben mit dem Isarpreiß“ • Im BR macht er die Comedy-Sendung „Grünwald Freitags comedy“ • Ist auch Schauspieler, bspw. zu sehen in den „Rosenheim Cops“ und „München 7“.


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10 FAKTEN ÜBER HARRY G • Vernichtet lieber Bierle- und Schnapsimons anstelle von Pokémons • Trinkt gerne grünen Tee • Hat sich im Griechenlandurlaub mal seinen Roller klauen lassen und ihn dann zurückgeklaut • Geht gerne ins Manam Thai Food in der Rosenheimer Straße • Hat immer alte Butter und Saucen im Kühlschrank • War nach seinem BWL-Studium auf dem besten Weg, Investmentbanker zu werden • „Harry G“ ist ein Bekannter seines Vaters und Namensgeber • Wenn er von Isarpreißn spricht, meint er die Münchner Schickeria • Bezeichnet „Buffet“ als sein Lieblingsessen, meint das aber nicht ernst • Wollte als Kind schon auf der Bühne stehen

Alle Daten für #HarrydieEhre unter: harry-g.com/tour


Ein Biker steht an einem steilen Hang am Isarhochufer. Zwischen Bäumen und Büschen ragen kleine Sprungschanzen hervor. Unten befindet sich ein großer Double – zwei Rampen, die über 1,50 Meter hoch und drei Meter voneinander entfernt sind. Über diesen Graben muss man segeln, sonst liegt man mit Bike in ihm drin. „Und das kann sehr weh tun“, sagt Peter Reinelt (13), der fast jedes Wochenende hier vorbeischaut, abhebt, sauber über den Double fliegt und landet. „Das ist nur etwas für Geübte. Aber für Anfänger sind die kleinen Rampen perfekt geeignet, um ein Gefühl fürs Springen und Dirtbiken zu kriegen.“

Guten Flug!

VON SEBASTIAN SCHULKE

FOTOS: ALBERTO AVELLINA

DIRTBIKEN IN MÜNCHEN: DOUBLES, TABLES UND PUMPTRACKS SORGEN FÜR AIRTIME

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10 Dirtbiken? So nennt sich der Sport auf zwei Rädern, bei dem man über Erdhügel und Rampen springt, abhebt und Tricks zelebriert – wie beispielsweise einen 360er (komplette Drehung mit dem Rad), Backflip (Rückwärtssalto) oder Barspin (Lenker drehen). In München gibt es ein paar Spots, die für Profis und Anfänger einiges zu bieten haben. Wir vom „Kolossal“ stellen euch drei Highlights vor: Nette Hügel in Pasing Bereits seit 2009 kann man hinter dem Westbad an der Silberdistelstraße bestens abheben. Neben Doubles gibt es hier sogenannte Tables – das sind zwei Sprunghügel, die miteinander verbunden sind. So kann man auf dem Mittelteil bequem landen oder mit etwas mehr Tempo komplett darüberspringen. Außerdem gibt es Pumptracks, das sind Kurven und Wellen, durch die man ohne in die Pedale zu treten einfach rollt. Leichte Pumpbewegungen auf dem Bike geben einem immer wieder Schwung – eine gute Übung für Anfänger. Über Wiesen und Felder fliegen Etwas abseits befindet sich die Dirt-Anlage in der Goteboldstraße am westlichen Rand von München bei Allach. Eine sehr schöne Anlage, die von Wiesen und Feldern umringt wird. Wer hier bei der Dirtline die Doubles und Tables voll ausnutzt, fliegt förmlich mit den Vögeln um die Wette. Daneben befindet sich eine Pumptrack-Line, die ebenfalls sehr rund und rasant verläuft. Zwei Startrampen sorgen dafür, dass sich die Biker nicht in die Quere kommen. Besonderes Extra: ein etwas weniger steiler Double für Anfänger, der erste kleinere Ausflüge mit Bike ermöglicht. Isarhochufer: Höher, schneller und weiter Nicht weit von der Großhesseloher Brücke entfernt, befindet sich stadtauswärts ein kleiner und sehr feiner Spot für Dirtbiker. Hier sind die Rampen und kleinen Kicker selbst gebaut. Genauso wie der große Double, der mit Ästen, Baumstämmen und viel Erde befestigt ist. Pumptracks oder Tables gibt es nicht. Aber wer nach seinen Ausflügen mit Bike eine Erfrischung braucht, kann direkt in die Isar springen. „Wenn man mit seinem Bike über einen Double oder Table springt und etwas Airtime bekommt, auch wenn es nur ein, zwei Sekunden sind, dann ist das einfach der absolute Hit“, meint Peter Reinelt, grinst und schiebt sein Bike wieder hoch zum Startpunkt für den nächsten Flug mit Bike.

VORSICHT: DIRTBIKEN IST EIN SPORT, BEI DEM MAN NICHT NUR EIN SEHR GUTES, ZUVERLÄSSIGES BIKE (BMX ODER SPEZIELLES MOUNTAINBIKE) BENÖTIGT. DANEBEN IST AUCH DIE AUSRÜSTUNG SEHR WICHTIG – WIE HELM UND PROTEKTOREN. DENN ES KANN SCHON MAL ZU KLEINEN BRUCHLANDUNGEN KOMMEN. DESWEGEN SOLLTE MAN NICHT AUF EIGENE FAUST ABHEBEN, SONDERN KONTAKT ZU DEN „LOCALS“ AUF DEN DIRT-ANLAGEN SUCHEN, DIE ANFÄNGERN IMMER GERNE MIT RAT UND TAT ZUR SEITE STEHEN. GEDULD UND VIEL TRAINING SIND WICHTIG UND NÖTIG. ALSO: VIEL SPASS BEIM ABHEBEN!

WEITERE INFOS ZUM DIRTBIKEN: WWW.MUENCHEN.DE/SPIELEN


11 INTERVIEW: KEVIN BRANDT UND ANIKA LANDSTEINER

FOTOS: RICHARD GUTJAHR/DOMINIK HEROLD

„Wir heißen die Menschen willkommen!“ Im Herbst 2015 bildete sich aus dem Nichts ein Zusammenschluss von Freiwilligen, als Tausende Flüchtlinge am Hauptbahnhof ankamen. Durch ihre Hilfe und Organisation sind die Bilder aus München um die Welt gegangen, für die unsere Stadt weltweit Lob bekam. Anstelle von Chaos erwartete die Menschen Hilfsbereitschaft. Dominik Herold, 23 Jahre alt, mit einem Bachelorabschluss in Philosophie und Literaturwissenschaft, war einer derjenigen, die halfen. Aus der spontanen Hilfe für die in Not Geratenen wurde ein richtiger Job und das Jahr vor seinem Masterstudium war gefüllt mit täglichem Engagement. Mittlerweile arbeitet er für die Flüchtlingshilfe München im sogenannten Freiwilligenladen in der Tumblingerstraße 50. Wir haben mit ihm über seine Beweggründe und seinen neuen Alltag gesprochen. Lieber Dominik, erzähl mal: Wie hat das alles angefangen? Ich kam Ende August 2015 zurück aus England und habe durch Social Media gemerkt, wie viel in München los ist und wie groß der Bedarf ist. Ich wollte einfach helfen. Heutzutage ist man als junger Mensch immer damit konfrontiert, dass man so viel machen kann und dann macht man gar nichts, weil alles wertlos erscheint im Gesamtkonstrukt. Am Hauptbahnhof kamen Geflüchtete an, die brauchten Hilfe – da habe ich nicht lange nachgedacht. Welche Stelle hast du im Freiwilligenladen inne und für wen arbeitest du? Koordinator trifft es am ehesten. Ich hatte das Glück, dass durch das vom

Stadtrat München verabschiedete Budget für die Flüchtlingshilfe Stellen geschaffen werden konnten, just in der Zeit, in der ich mich ohnehin stark engagiert habe. Unsere Initiative war zunächst ein Zusammenschluss von freiwilligen Helfern, die von der Stadt ein Budget bekommen hat und die Notunterkünfte in München versorgte. Wir Helfer riefen die verschiedenen Standorte an, fragten nach, ob sie genug Essen oder Klamotten haben, was sie brauchen und leisteten die Vernetzungsarbeit. Mittlerweile haben wir unseren Verein Münchner Freiwillige e.V. gegründet und ein eigenes Büro in der Tumblingerstraße. Durch die veränderte Lage

und den Wegfall von sogenannten Notstandorten hat sich 2016 auch unser Aufgabengebiet verschoben. Zentral sind jetzt vielmehr Vernetzungsarbeit und langfristige Hilfe in München (Wohnpatenschaften) sowie mobile Hilfe an Brennpunkten. Wie sieht dein Tag aus? Normalerweise dauert mein Arbeitstag von 9 bis 17 Uhr, aber dabei bleibt es nicht. Die letzten zwei Monate waren eher so, dass ich um 9 Uhr angefangen habe und um 20 Uhr fertig war. Im Anschluss gab es meist noch Besprechungen. Im Orga-Büro checkt man zuerst die aktuellsten Informationen, pflegt sie auf der Webseite ein. Man ruft die Standorte an, fragt nach den Zahlen,


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was an Bestand gebraucht wird. Manchmal fahren wir selbst hin und schauen uns die Lage an. Dann kommunizieren wir mit den offiziellen Stellen, zum Beispiel der Diakonia, darüber, was wir brauchen, organisieren die Transporte, dass alles an den richtigen Ort kommt. Ansonsten sämtliche Kooperationsvernetzungsarbeiten mit Sozialträgern, mit der Stadt, mit der Regierung oder mit Angeboten. Du bist nahe an Geflüchteten dran. Was kriegst du denn von den Menschen mit, wie sie den Umgang mit ihnen hier in Deutschland empfinden? Ich erlebe extrem viel Dankbarkeit: über die Herzlichkeit, wie sie empfangen werden, und die Anstrengungen, ihnen zu helfen. Das merkt man an den kleinsten Gesten, das Lachen der Kinder, wenn sie ein Kuscheltier bekommen, wie die Leute sich freuen, wenn wir ihnen Fladenbrot anbieten. An solchen Kleinigkeiten. Wir heißen die Menschen willkommen – ohne jetzt von einer plakativen Willkommenskultur zu sprechen – und begegnen ihnen auf Augenhöhe. Die Erfahrung zeigt, dass man das auch zurückbekommt, weil diese Menschen sich integrieren und hier arbeiten wollen. Wie sollte man auf fremdenfeindliche Sprüche reagieren? Meinungsfreiheit ist das höchste Gut, aber dieser Schwellenbereich bringt jede Staatsform an ihre Grenzen. Es hilft nichts, Meinungen totzuschweigen. Man muss in den Dialog treten, man muss aber auch ausdrücken, wenn Sorgen und Ängste unbegründet sind. Jeder verdient es, ernst genommen zu werden, deshalb sollte man nicht von oben herab reden.

Wir müssen unsere Stimmgewalt einbringen. Es hilft aber nichts, dagegen zu brüllen oder auf eine sehr subtile Weise den Menschen klarzumachen, dass sie weniger wert sind. Wir haben keine Chance, jemandem die Angst zu nehmen, wenn wir den Menschen nicht argumentativ begegnen. Kennst du Menschen, die dich für deine Arbeit kritisieren? Und wenn ja, wie gehst du damit um? Wenn man sich dazu entscheidet, sich für eine bestimmte Sache politisch zu engagieren, dann gibt es immer Menschen, die das gut, bzw. weniger gut finden. Insgesamt muss ich aber sagen, dass das, was ich an Feedback erhalten habe, durchweg positiv war. Es geht mir bei meinem Engagement um die direkte Hilfe und den Wunsch, aktiv etwas zur Verbesserung der Situation beizutragen. Wenn dann mal nach einem Fernsehinterview ein blöder Spruch anonym über Social-MediaKanäle kam, musste ich meistens nur müde lächeln. Wenn du das Gefühl hast, etwas Wichtiges zu tun, und Menschen in akuter Not helfen kannst, dann weißt du für dich, was zählt und was nicht. Welche Geschichte hat dir am meisten Kraft gegeben? Wir hatten auf dem Messegelände eine Wand mit Bildern, die Kinder gemalt haben. Da waren Bilder dabei, die mit so viel radikaler Ehrlichkeit durchzogen waren. Ein Bild hat mich besonders beeindruckt. Ein Kind hatte zwei Länderflaggen dargestellt. Die Nationalembleme wurden bild- und wortgewaltig untermauert: Zum einen durch zwei aufeinander zielende Kriegsgeräte. Zum anderen durch den in kindlicher Rhetorik unnachahmlich gefassten, entwaffnenden Slogan unserer allzu erwachsenen Welt: „Why, why? We are all the same.“ Kein Kind sollte derart die Welt hinter-

fragen müssen, sich solche Fragen stellen – neu in einem unbekannten Land. Das hat mir Kraft gegeben, weil es mir gezeigt hat, wie wichtig diese Arbeit ist. Und wie wichtig es ist, als erwachsene Menschen und als Menschen, die einer Wohlstandsnation entstammen, dieses Problem anzugehen und den Menschen Hilfe zu leisten. Damit es nicht weitergehen muss, dass Menschen auf der Flucht sind, dass Menschen kein Dach über dem Kopf haben und nicht wissen, wie es weitergeht. Wie geht es bei dir in den kommenden Monaten weiter? Durch mein Engagement im letzten halben Jahr habe ich festgestellt, wie man heutzutage als junger Mensch nicht nur Verantwortung übernehmen, sondern gemeinsam wirklich etwas verändern kann. Die vielen Begegnungen mit Geflüchteten und ihre Dankbarkeit waren ein Beweis, der mich auch nachhaltig geprägt hat. Gerne habe ich dafür zwischen Bachelor und Master eine Pause eingelegt, um etwas zu tun, das mir einfach am Herzen lag. Die Zeit hat mir gezeigt, dass ich mich auch langfristig politisch engagieren und meinen Master in diesem Bereich absolvieren möchte. Von Februar bis Juni war ich aber erst einmal in Südamerika backpacken, weil ich andere Kulturen kennenlernen und mich auch mal ein bisschen darin üben wollte, weniger zu tun. Danach war ich noch für meinen Sommerjob, Fußballcamps für Teenager, in England. Im Herbst möchte ich dann meinen Master für Politische Theorie in Frankfurt anfangen. Eins ist aber gewiss: Danach geht’s sicherlich wieder weiter. Denn Hilfe wird fast überall gebraucht. Vielen Dank für das interessante Gespräch!

DOMIN IK HEROLD SETZT SICH IN M Ü N C H E N F Ü R G E F LÜ C H T ET E E I N


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Tipps & Helfen

Du möchtest selbst helfen?

Aus Gründen der Aufsichtspflicht und des Gesundheitsschutzes können derzeit nur Jugendliche helfen, die 16 oder älter sind. Solltest du jünger sein, hast du dennoch gute Möglichkeiten, dich zu informieren oder einzubringen. Eine super Adresse dafür ist momentan das Junge Bündnis für Geflüchtete. • Ob Ausflüge, Demo organisieren oder Politikanträge schreiben. Jugendliche sollten nicht Spenden sammeln, sondern lieber das tun, was sie gut können: Mit neuen Leuten Spaß haben, feiern gehen und Freunde werden. Nur so gelingt Integration! • Du möchtest Referent werden, um deine und andere Schulklassen über Flucht und Asyl aufzuklären? Dann kannst du dich kostenlos dazu ausbilden lassen. Eine super Sache finden wir, denn wer von Gleichaltrigen lernen kann, wird umso mehr motiviert, auch selbst tätig zu werden. Mehr Infos unter: www.junges-buendnis-fuer-gefluechtete.de

Nachgefragt Wir haben Dunja Hoyh von der Buchhandlung Isarflimmern (Auenstraße 2) gefragt, welche Bücher sie zu den Themen Krieg, Flucht und Asyl empfehlen kann.

„Jenseits des Meeres“ von Jon Walter, Carlsen, Oktober 2015, 320 Seiten, ab 12 Jahren, 17,99 € Ein Land im Bürgerkrieg. Eine Hafenstadt in Flammen. Nur ein einziges Schiff nimmt noch Flüchtlinge auf. Doch der Preis für die Überfahrt ist für die meisten viel zu hoch. Wie sollen Malik und sein Opa an Bord kommen? Und wird Maliks Mutter es rechtzeitig zu ihnen schaffen? Malik muss all seinen Mut zusammennehmen, damit ihm die Flucht gelingt. Sein Erfindungsreichtum, eine streunende Katze und Opas besonderer Zaubertrick sorgen dafür, dass er dabei nie die Hoffnung verliert. Ein erstaunliches und zutiefst menschliches Debüt über Krieg und Hoffnung, Flucht und Heimat – erzählt durch die Augen eines Jungen.


14 „Himmel ohne Sterne“ von Rainer M. Schröder, cbj, Oktober 2015, 576 Seiten, ab 12 Jahren, 16,99 € Heimatlos und doch voller Hoffnung Alija Bet – das ist der Codename für die illegale Einwanderung in das britische Mandatsgebiet Palästina. Und es ist der Hoffnungsschimmer am Horizont für Leah und Jannek – die beide als Einzige ihrer Familien die KZs überlebt haben und nun 1946 traumatisiert als lebende Tote durch das zerbombte München ziehen. Sie hören von der gefahrvollen und teuren Überfahrt auf überfüllten Schrottdampfern, den vielen ertrunkenen oder in Internierungslagern der Briten inhaftierten Flüchtlingen, den Kämpfen mit den arabischen Einwohnern vor Ort. Aber sie haben keine Alternative. Und so machen sich die beiden als illegale Flüchtlinge auf den Weg über das Mittelmeer – mit der Hoffnung auf eine neue Heimat.

„Train Kids“ von Dirk Reinhardt, Gerstenberg Verlag, Januar 2015, 320 Seiten, ab 12 Jahren, 14,95 € Fernando hatte sie gewarnt: „Von hundert Leuten, die über den Fluss gehen, packen es gerade mal drei bis zur Grenze im Norden und einer schafft’s rüber.“ Zu fünft brechen sie auf: Miguel, Fernando, Emilio, Jaz und Ángel. Die Jugendlichen haben sich erst vor Kurzem kennengelernt, aber sie haben ein gemeinsames Ziel – es über die Grenze in die USA zu schaffen. Wenn sie zusammenhalten, haben sie vielleicht eine Chance. Vor ihnen liegen mehr als zweieinhalbtausend Kilometer durch ganz Mexiko, die sie als blinde Passagiere auf Güterzügen zurücklegen. Doch nicht nur Hunger und Durst, Hitze und Kälte sind ihre Gegner. Auf den Zügen herrschen eigene Gesetze und unterwegs lauern zahlreiche Gefahren: Unfälle, Banditen, korrupte Polizisten, Drogenhändler und Menschenschmuggler. Werden sie ihr Ziel im Norden erreichen? • Nachwort mit Hintergrundinformationen und Fotos des Autors • Begleitmaterial zum Buch im Bereich „KiGa & Schule“ auf www.gerstenberg-verlag.de´

„Unsichtbare Hände“, Comic von Ville Tietäväinen, März 2014, avant-verlag, 216 Seiten, 34,95 € Für die nächtliche Überfahrt über die nur wenige Kilometer breite Straße von Gibraltar, die Marokko und Spanien, Afrika und Europa, Dritte und Erste Welt voneinander trennt, verlangen Schlepperorganisationen 2.500 Euro. Für den Tagelöhner und Schneidergehilfen Rashid, der in den Armenvierteln von Tanger um das tägliche Überleben kämpft, ist das der Verdienst von zwei Jahren. Doch die Festung Europa lockt: „Wenn etwas so geschützt ist, muss es wertvoll sein, oder?“ Um seine Familie zu versorgen, begibt sich Rashid auf die „Harraga“, die illegale Einreise in die Europäische Union. Für den Traum von einem besseren Leben verpfändet er seine Zukunft … Für seine Aufsehen erregende Graphic Novel „Unsichtbare Hände“ hat der finnische Autor und Illustrator Ville Tietäväinen in Marokko und Spanien intensiv recherchiert und mit Flüchtlingen, Schwarzarbeitern, Grenzbeamten und Menschenhändlern gesprochen. Fünf Jahre hat der Comic-Autor an seinem wichtigsten Werk gearbeitet. Die Graphic Novel löste in Finnland eine Kontroverse aus und avancierte zum Bestseller. Ausgezeichnet mit dem Finlandia-Preis. „Unsichtbare Hände“ erzählt eine fiktive, aber exakt dokumentierte Geschichte, wie sie tagtäglich in Europa passiert. Zwei Euro von jedem verkauften Exemplar gehen als Spende an Pro Asyl. „Eine der stärksten langen Comic-Erzählungen, die in diesem Jahr auf Deutsch erscheint.“ (Lars von Törne, „Tagesspiegel“)

„KRIEG. Stell dir vor, er wäre hier“ von Janne Teller, Hanser/Carl, März 2011, 64 Seiten, ab 12 Jahren, 6,90 € Stell dir vor, es ist Krieg – nicht irgendwo weit weg, sondern hier in Europa. Die demokratische Politik ist gescheitert und faschistische Diktaturen haben die Macht übernommen. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie der 14-jährige Protagonist aus Deutschland. In einem ägyptischen Flüchtlingslager versucht er, mit seiner Familie ein neues Leben zu beginnen. Weil er keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann er nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Er fühlt sich als Außenseiter und sehnt sich nach Hause. Doch wo ist das? Nach dem Bestseller „Nichts“ eine neue erschreckende Vision von Janne Teller zu hochaktuellen Themen wie Flucht, Migration und Fremdenfeindlichkeit.


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Link bbc.com/news/ world-middle-east-32057601 Preis Kostenfrei System Browsergame

SYRIAN JOURNEY

Man begibt sich bei dieser interaktiven Geschichte als syrische Familie auf die Flucht nach England. Die Spielenden werden vor wichtige Entscheidungen gestellt, die auch die Flüchtlinge treffen müssen. Über welche Route fliehe ich, wem vertraue ich, wem helfe ich? Die Entscheidungen haben teils fatale Folgen.

Link theundocumented.com Preis Kostenfrei System Browsergame

THE MIGRANT TRAIL

„The Migrant Trail“ spielt in den Grenzregionen von Arizona. Der Spieler kann entweder die Rolle von Einwanderern oder von Grenzbeamten einnehmen und muss dabei viele ernste Entscheidungen treffen, z.B.: Wie viel Nahrung nehme ich als Einwanderer mit? Versorge ich verletzte Mitreisende oder lasse ich sie zurück? Oder: Welche Spuren verfolge ich als Grenzbeamter? Versorge ich verletzte Einwanderer?

Link lastexitflucht.org Preis Kostenfrei System Browsergame

LAST EXIT FLUCHT

Das Spiel behandelt Fluchtsituationen und Integration in neuen Ländern. Neben aktiven Aufgaben (z.B. Flucht vor der Polizei) wird auch das Wissen der Spielenden auf die Probe gestellt und sie lernen, zwischen Flüchtlingen und Einwanderern zu unterscheiden und mit Vorurteilen umzugehen.

GAMES ZUM THEMA FLUCHT Link cloudchasersgame.com Preis Ca. 4 Euro System Android, iOS

CLOUD CHASERS

Das Smartphone-Spiel führt durch eine postapokalyptische Welt, in der eine extreme Spaltung von Arm und Reich herrscht. Ein verzweifelter Farmer beschließt in der Hoffnung auf ein besseres Leben, sich mit seiner Tochter auf eine lange und riskante Reise durch karges Ödland zu machen. Dabei bietet das Spiel jedoch kein örtliches Ziel, das erreicht werden muss, vielmehr liegt der Fokus auf der Reise selbst und deren Strapazen.

Link papersplea.se Preis Ca. 10 Euro System iOS, PC

PAPERS PLEASE

Die Spielenden übernehmen die Rolle von Grenzbeamten in einem totalitären, korrupten Staat, der Papiere überprüfen und über Einlass oder Abweisung von Einreisenden entscheiden muss. Die Einreisebedingungen ändern sich täglich, bei Fehlern drohen Geldstrafen, wodurch der Beamte mit seiner Familie in Bedrängnis geraten kann.


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FOTO: UNSPLASH

Der Filmwettbewerb der Hofpfisterei „Dein Blick in die Natur“ für Jugendliche zwischen elf und 21 Jahren befasst sich mit dem Thema „Ernährung für Mensch und Tier“.

HÖHER, SCHNELLER UND WEITER So richtig schnell ist er nicht. Weit springen kann er auch nicht. Sein Gehör ist nicht gerade das beste. Augen und Nase landen ebenfalls nur im Mittelfeld. Und im Wasser zieht er ebenso den Kürzeren. Die Rede ist vom Menschen. Im Vergleich zu den Tieren kann der aufrecht gehende Zweibeiner nichts so wirklich richtig gut. Die Tiere springen höher, laufen schneller und sehen weiter. Allerdings: Wenn es darum geht, sich anzupassen, ist der Mensch ein Meister. Gerade beim Essen. Während es in der Tierwelt überwiegend um fressen oder gefressen werden geht, hat sich die Ernährung des Menschen zu einer wahren Hochkultur entwickelt.

Mit diesem Thema befasst sich der mittlerweile sechste Filmwettbewerb der Hofpfisterei für Jugendliche von elf bis 21 Jahren „Dein Blick in die Natur“. Dort steht in diesem Jahr die „Ernährung für Mensch und Tier“ im Mittelpunkt. Lasagne, Schweinebraten, Tortillas, Rumpsteaks, Gemüseaufläufe, Pizza und was das Herz und der Magen des Menschen sonst noch so begehren. Dazu vielleicht noch ein Tiramisu, einen Apfelstrudel oder eine Eistorte – die kulinarischen Kreationen scheinen fast grenzenlos zu sein. Essen wird beim Menschen förmlich zelebriert: in Nobelrestaurants, Pizzerien, Bistros, Cafés, Wirtshäusern, in kleinen und feinen Imbissbuden oder zu Hause in der eigenen Küche. Überall auf der Welt.


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Bei den Tieren gibt es keine Speisenkarte, keine Küche. Jede Tierart hat ein von der Natur aus recht festgeschriebenes Ernährungsprogramm. So steht bei einem Löwen in Afrika bevorzugt Antilope auf dem Speiseplan. Eisbären in der Arktis verschlingen Robben. Bären in Nordamerika genießen Lachs. Wale ziehen durch die Ozeane und ernähren sich von Plankton. Kühe essen das Gras der Almwiesen. Vögel picken Regenwürmer aus dem Erdboden. Katzen jagen und verspeisen Mäuse. Eichhörnchen knacken Nüsse. Und Bienen stopfen sich mit Blütenstaub voll. Die Fleisch- und Pflanzenfresser in der Tierwelt sind glücklich und zufrieden damit, würden auch keine salzigen, süßen oder fettigen Speisen wie der Mensch vertragen. Der Mensch ist ein Allesfresser, kommt überall auf der Welt zurecht. Er gestaltet seine Nahrung aus Grundnahrungsmitteln wie Wasser, Getreide, Obst, Gemüse oder Fleisch. Sein Überleben sichern ihm nicht hervorragend ausgebildete und spezialisierte Fähigkeiten seines Körpers, sondern seine geistige Stärke. So hat der Zweibeiner im Laufe der Jahrtausende Kleidung, Geräte und viele verschiedene Techniken entwickelt, durch die er die Natur und ihre Gaben nutzen und leider auch sehr oft ausnutzen kann. Im Gegensatz zu den Tieren. Sie leben in und mit der Natur, sind spezielle Fleisch- oder Pflanzenfresser. Ihre Ernährung bestimmt sich durch ihren unmittelbaren Lebensraum im Wasser, zu Lande oder in der Luft. Klimazone, Landschaft und Region geben den Speiseplan vor. Also ran ans Handy, Smartphone, die Webcam oder die alte Super-8-Kamera. Maximal fünfminütige Kurzfilme sind gefragt, die die Tiere und den Menschen zeigen, wie er sich ernährt, wie er lebt und überlebt. In den Bergen, in der Stadt, auf dem Land oder im Wasser. Einfach auf den Aufnahmeknopf drücken – und los geht’s! Zeigt der Film-Jury, was EUCH bewegt, ärgert oder erfreut in Bezug auf „Ernährung für Mensch und Tier“. Wir freuen uns auf zahlreiche Beiträge.

INFO Der Jugendfilmwettbewerb 2016 wird von der Hofpfisterei München veranstaltet. Neben dem Thema „Ernährung für Mensch und Tier“ gibt es noch zwei weitere Themenbereiche: „Natur – porträtiert“ und „Umwelt – schützenswert“. Schirmherr ist Dr. Ludwig Spaenle, Staatsminister für Unterricht und Kultus. Abgabeschluss für die Filme ist der 24. Oktober 2016 Preisverleihung 18. November 2016 Hubertussaal Schloss Nymphenburg Anmeldebedingungen, Angebote für Hilfe und viele interessante Infos unter www.deinblicknatur.de Filme bitte per Post an: Dr. Ebertshäuser Filmwettbewerb Gundelindenstraße 4 80805 München

FOTO: UNSPLASH


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ICH BIN DANN MAL WEG... ... ZUM AUSLANDSAUFENTHALT – SO GELINGT ES AUCH OHNE DICKEN GELDBEUTEL

Du möchtest nach der Schule erst einmal raus? Die große, weite Welt kennenlernen? In fremde Kulturen eintauchen? Dann nichts wie ab ins Ausland.

A

u-pair in Spanien, Jobben in Frankreich, Auslandspraktika oder Work & Travel sind nur einige Beispiele für vielfältige Möglichkeiten im Ausland. Bei der Fülle an Angeboten und der vielfältigen Organisationen fällt es gelegentlich schwer, den Überblick zu behalten. Die anfallenden Kosten für Flug, Unterkunft und Essen schrecken den ein oder anderen sowieso erst einmal ab. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich seinen Aufenthalt durch ein Stipendium wie dem Erasmus-Programm oder durch das Auslands-Bafög für Studenten, zu finanzieren. Und je nach Projekt, Dauer und Zielland variieren die zu tragenden Kosten stark – so muss man als Au-pair keine Nebenkosten zahlen, und das Flugticket nach Mexiko ist günstiger als das nach Costa Rica. Um sich seinen Traum aber zu erfüllen – ohne Kompromisse eingehen zu müssen –, sollte man sich frühzeitig informieren und

bewerben. Die Plätze an den ausländischen Unis sind meist so begehrt, dass man sich am besten bereits kurz nach Studienbeginn bewirbt – wenn man zum Beispiel im 4. Semester verreisen will. Auch wenn es um Stipendien geht, heißt das Motto: je früher desto besser. Aber keine Angst! Du bist in diesem Dschungel der Möglichkeiten nicht alleine – die Agentur für Arbeit München und ihre Partner, wie zum Beispiel das JIZ, beraten dich gerne! Und das Beste: Ab Oktober 2016 gibt es eine neue Anlaufstelle in der Kapuzinerstraße speziell für Jugendliche bis 25. Da kannst du hingehen und alle Frage auf einmal klären. Egal ob Studium, Ausbildung, Beruf oder Ausland – Im JiBB bekommst du auf alles eine kompetente und hilfreiche Antwort!

Wege

ins Ausland

Jugendinfomesse

in der Stadtbibliothek Am Gasteig Donnerstag, 20.10.2016 15.00 bis 19.00 Uhr

ÜBERBLICK IN KÜRZE:

Vorträge, Diskussionen, Filme

und Infostände DAUER: ab einer Woche bis zu 4 Wochen meist 6 –12 Monate Gesamtdauer mind. 12 Monate 6 – 12 Monate 6 – 18 Monate, meist 12 Monate 6 – 24 Monate, zum Teil auch kürzere Aufenthalte möglich Saisonale Arbeitszeiten, z.B. Sommersaison oder Erntezeiten 1 – 12 Monate Büro für Gestaltung Wangler & Abele | Foto © ???????????

ANGEBOT: Sprachkurse, Sprachreisen Jugendbegegnung, Workcamps Au-pair FSJ im Ausland Europäischer Freiwilligendienst Internationaler Jugendfreiwilligendienst Internationaler Freiwilligendienst Jobs in Animation, Hotel, Landwirtschaft Work & Travel


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INTERAKTIV-FESTIVAL FÜR BILDUNG IN DER DIGITALEN KULTUR

Es ist immer dabei, in der Hosentasche. Und es ist riesig, virtual, augmented, bunt und hat wundervolle, aber auch dunkle Ecken: das Netz, angedockt über das Handy, das gleichzeitig als multimediales Produktionsstudio fungiert. Es verbindet Menschen, schafft Räume für Gemeinschaft und Community, Quatschen und Kultur. Wir unterhalten uns, tauschen uns aus, informieren uns, werden für andere sichtbar, sagen unsere Meinung, promoten unsere Ideen. Leider spielt auch Hate gegen andere, gegen Flüchtlinge, gegen Frauen oder wen auch immer, eine Rolle.

D

as Netz legt sich wie eine zweite Haut über München. Neben den urbanen Räumen werden die digital-virtuellen immer wichtiger für die Stadt und die Menschen, die hier leben. Das Netz sind wir alle. Beim Interaktiv-Festival für Bildung in der digitalen Kultur vom 5. bis 7. Oktober geht es genau darum. Drei Tage lang können dort jüngere und ältere Münchnerinnen und Münchner sich mit verschiedenen Facetten der digitalen Kultur und Bildung auseinandersetzen: z.B. sich beim Gamejam eigene Games ausdenken, beim

Makertreffen mit Pokémon Go basteln, Virtual- und Augmented- Reality-Tools ausprobieren, Ausstellungen ansehen, Poetry-Slammern lauschen, feiern und jede Menge selbst machen. Veranstaltet wird das Festival von Interaktiv, dem Münchner Netzwerk Medienkompetenz in Kooperation mit der Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig. Schirmherr ist der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter. Details zum Programm findet ihr unter interaktiv-festival.de


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AERIAL YOGA – WIE FÜHLT SICH DAS AN? AERIAL YOGA AUSPROBIERT VON KATERINA DEN TOOM

Als ich mit meiner Kollegin Natalie das erste Mal zum Aerial Yoga ging, wussten wir nicht genau, was uns erwartete. Natürlich hatten wir Fotos gegoogelt und „Yoga“ war uns auf jeden Fall ein Begriff. An einem verregneten Samstagnachmittag betreten wir das lichtdurchflutete Studio One in Laim. Aerial-Yoga-Lehrerin Evelyn hängt die Tücher mit Karabinern an der Decke auf. Sie bittet uns herein und weist jedem von uns eines der Tücher zu. „Jetzt drückt mit viel Kraft das Tuch Richtung Hüfte. Dann sitzt es richtig!“

W

ir stehen etwas misstrauisch vor dem pinken Tuch und hoffen, dass Muskelkraft und Gleichgewicht uns nicht im Stich lassen. Die Stunde beginnt mit einer Meditation mit Tuch – wenn man dann erst mal etwas ungelenk reingekommen ist. Wir schieben uns die Tuchschlaufe unter den Hintern und lassen uns voller Vertrauen zur Betondecke ins Tuch plumpsen wie auf eine Schaukel. Wir wickeln uns ganz in die Schlaufe ein und hängen wie in einem geschlossenen, pinken Kokon baumelnd von der Decke. Evelyn führt uns langsam durch die Atemübungen und bereitet uns auf die Körperhaltungen wie den Kopfund Handstand vor. Schluck. Dann geht’s auch schon los. Das Tuch zum Kreuzbein, nach hinten lehnen, Beine in der Luft grätschen, Beine um das Tuch wickeln, Kopf nach unten, Arme auf den Boden – und schon sind wir im Handstand. Wie wir reingekommen sind, wissen wir auch nicht. Die Musik von Michael Bublé

spricht uns aus der Seele. „ ... and we’re feeeeeling goooood“. Aus dem Handstand wieder rauszukommen ist gar nicht so einfach, oben und unten, vorne und hinten sind vertauscht, die Welt steht auf dem Kopf. Doch Evelyn und ihre Tochter Nana, die als Assistentin unterstützt, sind stets zur Stelle, wenn man sich ein wenig hilflos von der Decke baumelnd im Tuch

IN EINEM PINKEN KOKON BAUMELN WIR VON DER DECKE verheddert hat. Das Tolle am Aerial Yoga ist, dass man sein inneres Kind so richtig ausleben kann. Im Sitzen und im Stehen kann man im Tuch wild schaukeln, wie früher auf dem Kinderspielplatz. Außerdem lernt man schnell, seine Hemmungen zu überwinden und einfach loszulassen. „Das Tuch hält euch“ ist der Satz, den

wir häufig zu hören bekommen. Man soll das Tuch als verlässlichen Yoga-Partner ansehen und lernen, mit ihm gemeinsam zu arbeiten, sich fallen zu lassen. Dem einen fällt das leichter als dem anderen, dennoch trauen sich während unseres Einsteiger-Workshops alle Teilnehmenden eine ganze Menge. Nach verschiedenen Kraft- und Koordinationsübungen legen wir uns am Ende der Stunde ganz entspannt im Savasana in unser Tuch hinein. In diesem Moment können wir uns nicht vorstellen, dass man sich in einer Hängematte auf einer Südseeinsel mehr entspannen könnte. Fazit: Im Aerial Yoga lernt man, über seinen eigenen Schatten zu springen. Plötzlich traut man sich viel mehr, als man zuvor von sich erwartet hätte. Während der verschiedenen Übungen werden zudem Triggerpunkte und Faszien gut – wenn auch manchmal etwas schmerzhaft – durchgeknetet. Man tut seinem Körper also ganzheitlich etwas Gutes.


Starthilfe für Überflieger 21

Die Junge Volkshochschule  Lernstudio & Prüfungsvorbereitung  Ausbildung & Beruf  Kreativ & Praktisch  Gesellschaft & Politik

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Münchner Volkshochschule


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KALE

FOTO: SEBASTIAN LEHN ER

T E X T : SA B I N E S I KO R S K I , W W W. S I KT W I N . WO R D P R E S S . CO M

GRÜNKOHL — GOES TREND — GOES CHIPS Es gab eine Zeit, in der das Wort „Grünkohl“ in Süddeutschland quasi nicht existierte. Vage Vermutungen gab es. So sollte es sich dabei um eine Kohlart handeln, die bevorzugt in Norddeutschland gegessen wird, zum Beispiel als stark riechender Eintopf mit einer Wurstart, die man Pinkel nennt. Bäh!

S

o ging das lange, lange Jahre. Doch eines Tages tauchte etwas namens Kale auf den Speisekarten der Welt auf. In Smoothies, im Salat, mit Pasta, auf Sandwiches, in der Quinoa-Gemüse-Pfanne, als Suppe, und sogar im Nachtisch. Ein Hype war geboren, und die Deutschen fragten sich, was ist denn dieses Kale, nach dem die Amerikaner so verrückt sind, dass sogar die First Lady davon schwärmt? Auch die Münchner wurden neugierig. Und sie taten, was sie schon immer taten. Sie gingen auf den Viktualienmarkt und fragten nach. Jedoch: kein Kale, dafür fand man in der Auslage immer häufiger diesen Grünkohl, der so streng riecht, und den man mit dieser Pinkel-Wurst

LECKERE KALE-CHIPS ZUM WEGKNABBERN

ZUTATEN Ca. 250 Gramm Grünkohl (ein Kohlkopf) Olivenöl Meersalz Zum Anbraten: Olivenöl oder neutrales Öl

isst. Auch im Supermarkt und beim Gemüsemann wurden sie nicht fündig. Nur der Nachbar aus Norddeutschland grinste verschmitzt, als sie ihn im Treppenhaus fragten, ob er dieses neue Gemüse namens Kale kenne. Doch er sagte nur „moin“ und ging weiter mit einer Einkaufstasche voller Grünkohl, den er frisch auf dem Viktualienmarkt gekauft hatte. Denn hinter Kale verbirgt sich nichts anderes als Grünkohl. Nur die Zubereitungsart ist eine andere. Sanfter im Geschmack wird der Kohl verarbeitet, neu interpretiert, seine ganze Vielfalt ausgeschöpft. Besonders beliebt sind die Kale-Chips. Kein Wunder, sind sie doch einfach zu machen, mega-lecker und obendrein noch gesund. Probiert es selbst:

ZUBEREITUNG • Ofen auf 160 Grad vorheizen (Unter- und Oberhitze) • Backblech mit Backpapier auslegen. • Grünkohl vom Strunk befreien und gründlich waschen. • Grünkohl trockenschleudern, am besten in einer Salatschleuder. • Wenn der Strunk an den einzelnen Blättern sehr hart ist, die Blätter daran entlang abzupfen, am besten gleich in Chipsgröße. • Den Grünkohl in eine Schüssel geben, etwas Olivenöl und Salz drübergeben, mit der Hand das Olivenöl in den einzelnen Blättern verteilen. Die Blätter sollen nicht stark im Öl getränkt werden, sondern davon benetzt sein. • Grünkohl auf dem Backblech verteilen, sodass nichts übereinander liegt. • Ca. zehn bis 15 Minuten im Ofen backen. Achtung: Kontrolliert den Backfortschritt, damit die Chips nicht zu dunkel werden. • Rausnehmen, ggf. nachsalzen, warm oder kalt genießen.


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FOTO: FLOORTJE/ISTOCKPHOTO.COM


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KULTUR

AUFTRIEB FÜR NACHWUCHSFILMER

FILM SCHOOL FEST MUNICH Das Nachwuchsfilmfestival lädt jedes Jahr die größten Talente von Filmhochschulen aus aller Welt ein. Die Preise für die ausgewählten Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme sind hoch dotiert und das Festival gilt bereits seit 1981 als Treffpunkt der Regiestars von morgen – immerhin schmückt sich dessen Wall of Fame mit Regisseuren wie David Yates, Lars von Trier und Detlev Buck! Ab dem 13. November könnt ihr wieder Kurzfilme anschauen, was das Zeug hält! Auch der Sonderwettbewerb Climate Clips ist dieses Jahr wieder mit am Start. In kurzen Videos von 30 Sekunden bis 3 Minuten sollen die Studenten und Studentinnen ihre Gedanken zum Klimawandel verbildlichen. Ob Zeitgeschehen oder Fiktion – hier flimmert Sehenswertes über die Leinwand! www.filmschoolfest-munich.de 13. – 19. November 2016

TASK

SCHAUSPIELSCHULE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Wer träumt nicht davon mal in andere Rollen zu schlüpfen? Bei TASK – der Schauspielschule für Kinder und Jugendliche in München kannst du in verschiedenen Kursen und Workshops die Grundlagen der Schauspielkunst erlernen. Ganz nebenbei gewinnst du mehr Mut und Lampenfieber ist auch bald Geschichte. Zum großen TASK-Schulfest am Sonntag, den 27. 11., bist du herzlich eingeladen. Mehr Infos unter Mehr Infos unter www.kinderschauspielschule.de


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KULTUR SHERLOCK UND KOLLEGEN KRIMIHERBST

„Tatort“ war gestern! Nicht nur Schauspieler Miroslav Nemec und die „Kluftinger“-Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr lesen beim diesjährigen Krimifestival. Auch die kanadische Bestseller-Autorin Joy Fielding stellt am 2.10. ihren neuen Roman „Die Schwester“ vor. Beim Krimifestival lesen die Krimiautoren selbst – und zwar an den Orten des Geschehens, zum Beispiel in der Pathologie oder in einer Gefängniszelle. Außerdem plaudern die echten Hüter des Gesetzes aus dem Nähkästchen und berichten vom Alltag im Kommissariat und bei der Verbrecherjagd. Damit wird der Krimiherbst zu einer Plattform, auf der Realität und Fiktion verschmelzen – Spannungsgarantie! www.krimifestival-muenchen.de 10. September – 13. November 2016

WAS WÄRE EIN LEBEN OHNE BÜCHER?!

LITERATURFEST MÜNCHEN Die Münchner Bücherschau im Gasteig, das forum:autoren, das Festprogramm des Literaturhauses und die jährliche Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises … Auch das 7. Literaturfest München erwartet euch wieder mit einem vollgepackten Programm und weltberühmten Autoren! Dabei dreht sich alles um das Motto Schmökern und Lauschen: Die Schriftstellerin und Journalistin Elke Schmitter stellt ihr Programm „ein wort gibt das andere“ vor, und bei der Bücherschau im Gasteig könnt ihr bei freiem Eintritt viele neu erschienenen Bücher anlesen. Auch das Festprogramm des Literaturhauses nimmt euch mit seinem Thema „Die Welt erzählen“ mit in nahe und ferne Länder. Ein besonderer Gast ist die Jugendbuch-Autorin Cornelia Funke, die nun nach Jahren eine Fortsetzung ihres berühmten „Drachenreiters“ geschrieben hat: „Die Feder eines Greifs“. Fantastische Begegnungen und ein großes Abenteuer garantiert! Mit seiner Mischung aus Spannung, Nachdenklichem, Wissenswertem und Lustigem ist das Fest für alle Leseratten und Bücherwürmer und die, die es werden wollen, jedenfalls ein absolutes Muss! www.literaturfest-muenchen.de 10. – 27. November 2016

FOTO: CORNELIUS ZANGE


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MUSIK

FOTO: ZAHIKEL (VIA FLICKR)

THE KILLS PURER ROCK ’N’ ROLL! FOTO: FABER

FABER

RAUE SEHNSUCHT

Mit seiner ersten EP „Alles Gute“ wünscht uns Faber das Beste und zum Teufel. Faber, das ist ein junger Schweizer, der mit Fernweh in Zürich lebt. Er schreibt feine Lieder, die uns mit unseren Schwächen, Idiotien und Zweifeln konfrontieren. Der Songwriter mit der tiefen Stimme ist kritischer Beobachter und leidenschaftlicher Geschichtenerzähler, der mal wütend ist, mal feiernd, mal naiv, mal leidend und dazu direkt, plakativ, nachdenklich, hochmusikalisch und liebenswürdig. Faber, 17. Oktober 2016, Ampere, Tickets für 14 Euro

SOUND OF MUNICH NOW SO KLINGT MÜNCHEN!

Passend zum Rocktober (höhö) kommt das britisch-amerikanische Duo The Kills auf seiner „Ash & Ice“Tour auch in der Münchner Tonhalle vorbei. Mit im Gepäck ist natürlich das neue Album – ihr fünftes und bisher sanftestes. Natürlich wird live trotzdem ganz schön der Punk abgehen, nicht zuletzt dank der hallgetränkten Soundgewitter von Gitarrist und Mastermind Jamie Hince, die Sängerin Alison Mossharts einzigartige Stimme begleiten. The Kills, 26. Oktober 2016, Tonhalle, Tickets für 28 Euro

Wer wissen will, welcher Sound in München gerade richtig angesagt ist, der ist beim Sound of Munich Now Festival genau richtig. Hier spielen an einem Ort versammelt die hörenswertesten Newcomer der Stadt. Dieses Jahr sind unter vielen anderen mit dabei: der Balkan-beeinflusste Singer/Songwriter Antun Opic, die Hip-Hopper von Bavarian Blast oder der 8-Bit-Electro-Frickler GrGr. Die Mischung könnte also eklektischer nicht sein, drum: Hingehen und entdecken, es lohnt sich! Sound of Munich Now, 5. November 2016, Feierwerk, freier Eintritt


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MUSIK ENNO BUNGER

FOTO: MARTIN SCHUMANN (CC VIA WIKIPEDIA COMMONS)

AKUSTISCHE MELANCHOLIE

Enno Bunger hat noch nicht genug: Sein letztes Album „Flüssiges Glück“ ist schon über ein Jahr alt, dennoch geht der ostfriesische Singer/Songwriter noch mal auf Tour. Diesmal allerdings in leiserer Form: Begleitet von seinen beiden Freunden Onno und Nils entsteht so die „Boyband“ O.N.E., die die Songs aufs Wesentliche reduziert. Enno Bunger, 9. Dezember 2016, Technikum, Tickets für 23 Euro

FOTO: BALLOON PILOT FOTO: KOLHACAMPUS (CC VIA WIKIPEDIA)

LOLA MARSH NOCH EIN GEHEIMTIPP

Lola Marsh, das sind in erster Linie Sängerin Yael Shoshana Cohen und Gitarrist Gil Landau. Gegründet 2011 in Tel Aviv bei der Geburtstagsparty des Gitarristen, ging es seither stetig bergauf für die Band. Mit ihren sonnigen, träumerischen Songs sind sie gerade dabei, die Herzen von Musikfans auf der ganzen Welt zu erobern. Es könnte also gut noch eine der letzten Gelegenheiten sein, Lola Marsh im einigermaßen intimen Rahmen live zu sehen. Lola Marsh, 21. November 2016, Feierwerk, Tickets für 21,95 Euro

BALLOON PILOT LEISE EUPHORIE

Eine unserer Münchner Lieblingsbands: Den Piloten gelingt es, mit sanften Stimmen gelassen einen Ausweg aus der allgegenwärtigen Reizüberflutung zu weisen. Man kann ihnen beruhigt folgen, weil sie nur Gutes im Schilde führen. Balloon Pilot zelebrieren Musik, mit der man der eigenen Melancholie ohne Sorge begegnen kann. Dabei tut die Seele beim Mondspaziergang einen großen Schritt für sich – und ausnahmsweise nur einen kleinen Schritt für die Menschheit. Balloon Pilot, 28. Dezember 2016, Milla, Tickets für 18 Euro


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STADT

16. MÜNCHNER WISSENSCHAFTS- MÜNCHNER TAGE KLIMAHERBST 2016 Dieses Jahr nehmen die Wissenschaftstage unsere lebenswichtige Ressource Wasser unter die Lupe. Unter dem Motto „Wasser – Ressource unseres Lebens“ erwartet die Besucher ein voller Veranstaltungskalender mit spannenden Workshops und Seminaren, auch für Kinder und Schüler. Es werden Tiere unserer Gewässer untersucht, Gletscher beobachtet und in die geologische Geschichte der Isar eingetaucht! Die Veranstaltungen finden in und außerhalb von München statt und bieten für Schüler aller Jahrgangsklassen ein Programm. Die meisten Events finden in der Alten Kongresshalle und im Verkehrsmuseum des Deutschen Museums statt. Auf zum Spaß am Entdecken! 16. Münchner Wissenschaftstage, 12.- 15. November 2016, Alte Kongresshalle & Verkehrszentrum des Deutschen Museums, www.muenchner-wissenschaftstage.de

Der Münchner Klimaherbst feiert 2016 Jubiläum: Bereits zum zehnten Mal findet die Veranstaltungsreihe statt. Ziel ist es, jeweils im Herbst eines Jahres, nach Ende des Oktoberfests ab dem 4. Oktober, über einen Zeitraum von knapp einem Monat möglichst viele Bürgerinnen und Bürger Münchens, Jung wie Alt, für das Thema „Klimawandel und Klimaschutz“ zu sensibilisieren. Spannende Vorträge und Workshops über die Zukunft unseres Planeten erwarten alle interessierten Teilnehmer. „Cool bleiben: auf geht’s! Gemeinsam handeln für Klimaschutz!“ So lautet das Motto des diesjährigen Klimaherbstes. Münchner Klimaherbst 2016, 4.- 28. Oktober 2016, www.klimaherbst.de

TOLLWOOD WINTERFESTIVAL

Das Tollwood Festival widmet sich in diesem Winter der Mobilität und nachhaltigen Mobilitätskultur in München mit dem Motto „BEWEGT“: Eine Anleitung zum Umsteigen auf zukunftsfähige Alternativen. Tollwood „bewegt“ mit Diskussionen, Vorträgen, Ausstellungen und Performances im Weltsalon und auf dem Festivalgelände. Dazu gehört auch das Engagement des Aktionsbündnisses „Artgerechtes München“ für eine artgerechte Landeshauptstadt – gegen die industrielle Intensivtierhaltung und für eine Landwirtschaft, die im Einklang mit Mensch, Tier und Natur steht. Und: Bewegend ist auch die Europa-Premiere „Saloon“ des kanadischen Cirque Éloize – eine spektakuläre Show im Wilden Westen mit Zirkus, Akrobatik, Theater und Tanz. Tollwood Winterfestival, 23. November - 31. Dezember 2016, Theresienwiese München, www.tollwood.de

MUNICH SHOW 2016

Was vor über 50 Jahren als kleine Tauschbörse für Mineralien begann, ist inzwischen Europas bedeutendste Messe für Mineralien & Fossilien, Edelsteine & Schmuck sowie Design aus Stein. Die Munich Show – Mineralientage bietet Privatbesuchern ein einzigartiges Erlebniswochenende rund um die Kostbarkeiten der Natur. Vier Messewelten mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten halten für jeden HobbyArchäologen etwas bereit: Besucht die Mineralworld, Gemworld, Fossilworld oder die Stoneworld! Möchtet ihr die faszinierende Welt der Millionen Jahre alten Naturschätze hautnah erleben, einzigartige Sammlerstücke bestaunen, lebensgroße Dinos und echte Fossilien bewundern? Dann auf zur Munich Show – Mineralientage München! The Munich Show, 28.- 30. Oktober 2016, Messe München, Am Messeturm 4, www.munichshow.com


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DEM M C H NE

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T I E R H EI

TIERISCHE NEWS FÜR TIERFREUNDE Wisst ihr eigentlich, wie viele Stacheln ein Igel hat? Es sind 8.000 (!) 2 mm dicke, weiß-braun gestreifte Stacheln. Bei Gefahr rollen sich die dämmerungs- und nachtaktiven Säugetiere blitzschnell zu einer Kugel zusammen und sind mit ihrem pikenden Panzer perfekt vor Feinden wie Dachs oder Uhu geschützt. Doch ihre Kindheit währt nur kurz. Schon mit sechs Wochen gehen die kleinen Stachelritter in Parks, Gärten oder auf Wiesen allein auf Futtersuche. Wenn’s draußen herbstelt, haben sie enorm viel vor. Bis zum Wintereinbruch müssen sich junge Igel mindestens 500 g anfuttern, um die kalte Jahreszeit verschlafen zu können. Die meisten schaffen den Wettlauf mit Väterchen Frost. Doch für einige wird die Zeit knapp. Noch bei durchgehenden Minusgraden trippeln manche untergewichtig umher, sind krank oder verletzt und zu schwach für den Winterschlaf. In solchen Ausnahmefällen und nur dann brauchen Igel dringend Hilfe von Igelexperten. Sie werden tierärztlich behandelt, aufgepäppelt und im nächsten Frühjahr im gewohnten Revier wieder ausgewildert. Falls euch ein Igeljunges in Not auffällt, meldet euch im Münchner Tierheim unter der Telefonnummer 089/921000-21. Wir helfen! Herzlichst, Euer Tierheim-München-Team


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KINO STAR WARS FÜR ZWISCHENDURCH KURIOSES KINDERHEIM FOTO: TWENTIETH CENTURY FOX

Wer nicht bis zum 17. Dezember 2017 auf die nächste „Star Wars“-Episode warten möchte, für den gibt es mit „Rogue One“ einen schönen „Star Wars“-Snack für zwischendurch. Zeitlich spielt der Film zwischen Episode III und IV und ist somit eine Ergänzung zu den regulären Teilen. Und dabei nicht weniger spannend. Rebellen und Kopfgeldjäger finden sich zusammen, um einen fast unmöglichen Plan umzusetzen. Ihr Ziel: die Baupläne des Todessterns zu stehlen, um herauszufinden, was diese neue Waffe kann und wie man sie zerstören kann. Doch der böse Militärdirektor Orson Krennic (Ben Mendelsohn) steht ihnen mit seinen Klonkriegern gegenüber und versucht natürlich, die Rebellen mit allen Mitteln aufzuhalten. Kein Wunder, denn immerhin sitzt ihm selbst Darth Vader im Nacken. Rogue One: A Star Wars Story, Kinostart 14. Dezember

Jedes Kind ist etwas Besonderes. Doch die Waisenkinder im neuen Tim-Burton-Streifen sind so besonders, dass für sie in der normalen Welt kein Platz ist. Sie sind übernatürlich „begabt“ – können fliegen, sind unsichtbar oder haben ihren Mund am Hinterkopf. Deshalb leben sie fernab jeglicher Zivilisation auf einer verborgenen Insel in einem genauso besonderen Heim. Die eigentliche Gefahr sind jedoch nicht die Menschen, sondern Hollows – böse Wesen, die es auf die Kinder abgesehen haben. Selbst die Heimleiterin Miss Peregrine (Eva Green) stößt da an ihre Grenzen. So wird der Junge Jacob (Asa Butterfield) dank seiner besonderen Fähigkeit zur letzten Hoffnung der Kinder. Kann er sie beschützen? Dafür muss er endlich selbst herausfinden, wer er eigentlich ist und vor allem, was ihn besonders macht. Die Insel der besonderen Kinder, Kinostart 6. Oktober 2016

HOLLYWOOD FÜR ANFÄNGER

Film, Stars und Sternchen – schon in den 1930er-Jahren strahlte Hollywood im bekannten Glanz. Kein Wunder, dass sich Bobby (Jesse Eisenberg) in Woody Allens Film „Café Society“ für die Traumfabrik begeistert. Er selbst – aufgewachsen in der schroffen New Yorker Bronx – sieht sich schon groß im Geschäft. Immerhin ist sein Onkel ein wichtiger Filmagent. In Hollywood angekommen, entpuppt sich dieser allerdings als wenig hilfreich. Zumindest kümmert sich seine hübsche Sekretärin Vonnie (Kristen Stewart) um ihn. Eigentlich könnte alles gut für Bobby laufen, wäre Vonnie nicht bereits vergeben und sein Bruder nicht für die Mafia tätig. Eine herrlich schräge Geschichte vom Meister der Tragikomödien. Café Society, Kinostart 10. November

FAST SO GUT WIE HARRY POTTER

LUCASFILM/WALT DISNEY

Zauber-/Harry-Potter-Fans dürfen sich schon auf November freuen! Die Verfilmung von J.K. Rowlings Werk „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ – ein Lehrbuch, das Ron, Hermine und Harry sich im ersten Hogwarts-Jahr anschaffen mussten – kommt in die Kinos. Das Fantasy-Abenteuer handelt von dem etwas nachlässigen Zauberer und Autor des Lehrbuches Newt Scamander (Eddie Redmayne). Im New York der 1920er-Jahre entkommen ihm aus einem Koffer magische Kreaturen – die leider nicht ganz ungefährlich sind. Ob es ihm gelingt, die Tierwesen rechtzeitig einzufangen? Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind, Kinostart 17. November


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KARRIERE SPECIAL FREIWILLIGENDIENST: ARBEITEN IM AUSLAND UNTERRICHTEN IN GUATEMALA Anna-Elena unterstützt nach dem Abitur für drei Monate ein Schulprojekt in Guatemala. Als Unterrichts-Assistentin vermittelt sie den Kindern dort nicht nur Bildung und schenkt den oft traumatisierten Mädchen und Jungen Zuwendung – sie lernt nebenbei auch noch Spanisch. S. 32

ARBEITEN IM CAMPHILL Ein Jahr lang betreut Christina in der englischen Camphill-Community nach Rudolf Steiner Kinder und Jugendliche mit Behinderung – oder schöner gesagt, „Children with special needs“. Ein verantwortungsvoller Job, der jede Menge Einsatz fordert. S. 34

FRAGEBÖGEN „WIE LIEF DAS NACH DER SCHULE BEI DIR SO?“ S. 36

INFO KARRIEREMESSEN S. 43


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Freiwilligenarbeit im Ausland / Zwei Erfahrungsberichte

VON ANNA-ELENA KNERICH

UNTERRICHTEN IN GUATEMALA

Der Unterricht bei indigenen Kindern in einem guatemaltekischen Bergdorf „Hier, iss was von meinem pan con frijoles! Mamá sagt immer, wir sollen alles teilen, dann ist Gott auch lieb zu uns“, sagt der kleine Miguel in der Pause zu mir und hält mir sein Bohnenbrot hin. Ich habe Tränen in den Augen, denn ich ahne, dass es Miguels erste Mahlzeit seit gestern Nachmittag ist. Das ist einer der Momente während meiner Freiwilligenarbeit als Unterrichts-Assistentin, in denen ich – ganz klischeehaft – mehr von den guatemaltekischen Kindern lerne, als sie vielleicht von mir. Zwar bringe ich ihnen vieles bei, helfe ihnen beim Lesen, gestalte Arbeitsblätter über Umweltschutz, korrigiere Rechenaufgaben, übe mit ihnen kleine Dialoge auf Englisch und Deutsch ein. Doch eigentlich ist das Allerwichtigste bei meiner Arbeit mit den Schulkindern in Guatemala die emotionale Bindung. Die Kinder kommen aus sehr armen, indigenen Familien, die von Alkoholismus, Hunger, Krankheiten und Missbrauch geprägt sind: In meiner Klasse sind Fünf- bis 13-Jährige, eine sehr große Spanne, viele von ihnen haben vorher als Schuhputzer Geld verdienen müssen und konnten nicht zur Schule gehen. In ihren Familien muss jeder mit anpacken, da ist keine Zeit für liebevolle Gute-Nacht-Geschichten – zumal die meisten Eltern nicht lesen können. Darum sind die Kinder mir gegenüber extrem anhänglich, wollen ständig in den Arm genommen werden oder beim Lesen auf meinem Schoß sitzen. Der Spagat, ihnen

Wissen zu vermitteln und gleichzeitig ein wenig „unbeschwertes Kindsein“ zu ermöglichen, ist oft anstrengend. Einige Kinder sind traumatisiert, weil ihr suchtkranker Vater sie schlägt oder sie schon Geschwister verloren haben. Für sie gibt es zwar eine Psychologin in der Schule, doch die hat viel zu wenige Kapazitäten – deshalb müssen die Lehrer und wir Freiwilligen die verhaltensauffälligen Kinder im Schulalltag betreuen. Das ist nicht immer leicht – ich bewundere, wie fröhlich die Kleinen trotzdem sind, und versuche, mir das als Vorbild zu nehmen. „Vamos, seño, juguemos!“, fordern sie mich in der Pause zum Spielen auf – diese Momente der Unbeschwertheit sind so wichtig für die Kinder. Damit ist die durch Spenden finanzierte Schule auch viel mehr als nur ein Ort des Unterrichts: Hier bekommen sie feste Mahlzeiten und haben erstmals einen geregelten Tagesablauf. Da es kaum Lehrmaterial gibt, ist es meine Aufgabe, große Transparente zur Veranschaulichung des Unterrichtsstoffs zu basteln. Die Kinder sind unfassbar wissensdurstig, stellen viele Fragen und wollen unbedingt Englisch und Deutsch lernen: Wenn ich morgens die Klasse betrete, stehen alle auf und rufen im Chor „Guten Morgen, Seño Lina!“ Obwohl das „Unterrichten“ vielleicht nicht so ist, wie man es aus Deutschland kennt, ist meine Arbeit im Projekt sehr bereichernd – ich denke, für beide Seiten: Die Kinder haben mich oft zum Nachdenken gebracht und ich habe drei Monate dazu beigetragen, dass sie Bildung erfahren und sie dadurch vielleicht später bessere Lebensbedingungen haben. Dementsprechend traurig ist mein letzter Tag, als mir jedes Kind einen herzzerreißenden Brief überreicht und mich ganz fest drückt. Diese niños werde ich niemals vergessen und ich bin froh, mich für diese Freiwilligenarbeit entschieden zu haben.


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WIE HABE ICH MICH AUF DIE FREIWILLIGENARBEIT IN GUATEMALA VORBEREITET? Schon mit 15 wusste ich: Nach dem Abi will ich ganz weit weg. Durch ferne Länder reisen, fremde Kulturen kennenlernen. Diese Reise wollte ich aber nutzen, um eine neue Sprache zu lernen und erste berufliche Erfahrungen zu sammeln. Bei meinen Recherchen über mögliche Projekte verliebte ich mich sofort in Guatemala, das „Land des ewigen Frühlings“. Dort bietet die Organisation „Praktikawelten“ verschiedene Arten von Freiwilligenarbeit an: Meeresschildkröten an der Pazifikküste retten, Häuser für arme Familien bauen, mit behinderten Kindern arbeiten oder beim Unterricht in einer Grundschule assistieren. Ich hoffte, beim Unterrichten am meisten Spanisch zu sprechen, deshalb entschied ich mich dafür. Die folgenden Monate jobbte ich neben der Schule, weil so ein Projekt doch ganz schön viel Geld und Vorbereitung bedarf. Gleichzeitig kümmerte ich mich um Impfungen, Versicherungen, Flugtickets und Visa.

AUF DEM FREMDEN KONTINENT: GASTFAMILIE, SPRACHSCHULE UND AUSFLÜGE Ich wohne bei einer Gastfamilie in der bunten Kleinstadt La Antigua. „Gastfamilie“ ist eigentlich nicht das richtige Wort, es ist eher wie eine Pension, in der mehrere Freiwillige wohnen. Die Gasteltern sehen wir nur im Speiseraum, wo sie uns dreimal täglich eine Mahlzeit servieren – fast immer Reis. Die ersten zwei Wochen haben wir täglich Einzelunterricht mit einer Guatemaltekin, die kein Englisch spricht – dadurch lerne ich aber sehr schnell Spanisch, wobei auch meine Französischund Italienischkenntnisse helfen. An den Wochenenden fahre ich mit anderen Freiwilligen und einem guía der Organisation durch das facettenreiche Land und erkunde atemberaubende Vulkane, Bergdörfer, die Karibik- und Pazifikküste sowie die großen Maya-Pyramiden im Dschungel.

KLEIN E GESCHÄFTE SÄUMEN DEN STRASSENRAN D

A N N A - E L E N A S C H LO S S D I E K I N D E R S O FO R T I N S H E R Z

FAZIT Durch meine Freiwilligenarbeit in einer Grundschule für indigene Kinder aus Guatemala habe ich sehr viel gelernt: Nicht nur über das Unterrichten an sich, sondern vielmehr über pädagogisches Vorgehen mit traumatisierten Kindern, die Balance zwischen Wissensvermittlung und spielerischem Umgang mit Kindern, die spanische Sprache – aber auch über mich selbst. Denn im Alltag mit den Kindern aus armen, scheinbar perspektivlosen Familien bin ich oft an meine Grenzen gestoßen, bin mir aber dadurch immer wieder bewusst geworden, wie gut es uns als Mädchen in der westlichen Welt geht; und dass dieses Privileg nicht selbstverständlich ist. Diese Erfahrung hat mir bei meiner Entscheidung über mein Studium sehr geholfen und deshalb kann ich jedem Schulabgänger oder jungen Menschen nur empfehlen, ein Freiwilligenprojekt mitzumachen. Denn eines ist garantiert: Eine solch bereichernde Erfahrung prägt einen sein Leben lang.


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Freiwilligenarbeit im Ausland / Zwei Erfahrungsberichte

ARBEITEN IM CAMPHILL / GROSSBRITANNIEN

FOTO: FREUNDE DER ERZIEHUNGSKUNST RUDOLF STEINERS E.V.

Als eine Freundin von mir in der 10. Klasse in die USA ging, um ein Highschool-Year zu absolvieren, hätte ich mir selbst niemals vorstellen können, so lange so weit weg zu gehen. Bis zum Abi zwei Jahre später hatte mich jedoch das Fernweh gepackt, ich wollte unbedingt etwas anderes erleben, als in der Schule zu sitzen. Meine Wunschvorstellung: ein Jahr nach England zu gehen und dort in einem sozialen Projekt zu arbeiten. Das hatte mir schon während der Schulzeit viel Spaß gemacht, in der ich viel in der Jugendarbeit meiner Kirchengemeinde und einem Sommerferienprogramm für Kinder mitgeholfen habe. Trotzdem habe ich mich querbeet und bei vielen Organisationen beworben und schlussendlich über den Verein Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners tatsächlich einen Platz in einer Camphill-Community mit Internat in Südengland bekommen. Camphill-Communities sind Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, für die es aufgrund ihres Handicaps angenehmer ist, in einem geschützten Raum zu leben und zu arbeiten. Sie basieren auf dem Prinzip des Zusammenlebens von Betreuern und Betreuten, und besonders in Großbritannien gibt es viele Einrichtungen, die wie eigene Dörfer angelegt sind. Obwohl ich ein Telefongespräch mit einer der Hauskoordinatoren meiner Einrichtung geführt hatte, wusste ich nur, ich würde mit behinderten Kindern und Jugendlichen arbeiten, sie in der Schule und im Alltag begleiten und mit ihnen gemeinsam auf dem Gelände wohnen. Den Ausdruck „behinderte Kinder“ kann

VO N C H R I ST I N A KO C K E R D

ich übrigens nicht leiden. In der Schule dort haben wir gesagt: „Children with special needs“, was ich viel passender und freundlicher finde. Die meisten der Kinder dort hatten autistische Züge, Trisomie 21 oder verschiedene Dinge, vor allem an Verhaltensauffälligkeiten, kamen zusammen. Fast jedes von ihnen wurde One-to-One betreut. Wer mit einem epileptischen Kind arbeitete, trug immer ein Notfallmedikament, in manchen Fällen sogar eine Sauerstoffflasche bei sich. Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, hatten wir Freiwilligen, ohne jegliche Ausbildung, sehr schnell sehr viel Verantwortung. Betreuung und Begleitung der Kinder bedeutete nicht nur das Gestalten ihrer Freizeit, sondern auch körperliche Pflege und Unterstützung. Ein typischer Tag sah ungefähr so aus: Unter der Woche wurden

ONE-TO-ONE-BETREUUNG VON KINDERN UND JUGENDLICHEN die Kinder um 7 Uhr geweckt und schulfertig gemacht, dann gab es ein gemeinsames Frühstück. Anschließend gingen wir zur Schule, ich war einer Klasse zugeteilt und arbeitete dort meistens mit dem gleichen Schüler zusammen. Ab und zu haben wir während der Schulzeit Ausflüge gemacht, sind in einen Park gefahren oder in den Supermarkt, damit die Jugendlichen einkaufen üben konnten. Mittags aßen wir alle gemeinsam in den


35 FOTO: FREUNDE DER ERZIEHUNGSKUNST RUDOLF STEINERS E.V.

machten – nach London, zum Strand im nahe gelegenen BourWohnhäusern und erledigten dann mit den Schülern ihre Jobs, bevor es mit dem Nachmittagsunterricht weiterging. „Mein“ One- nemouth und in andere Städte in der Nähe. Auch die Schulferien nutzen wir für Reisen in Großto-One-Student sollte zum BeiEIN JAHR VOLLER britannien. Am Anfang hat es spiel immer den Recycling-Abmich genervt, dass wir so viele fall wegbringen, andere halfen HERAUSFORDERUNGEN – MIT deutsche Freiwillige waren und beim Abwasch oder holten die NEUEN FREUNDEN IM GEPÄCK untereinander wenig Englisch Post aus dem Schulbüro. Ab sprachen. Aber gleichzeitig dem späten Nachmittag hatten habe ich dort viele gute Freunde gefunden und sicher das erfahwir frei und meistens gerade noch genug Zeit für einen Einkaufsrungsreichste Jahr meines Lebens verbracht. bummel. Am Wochenende arbeiteten wir in Schichten in den Letztendlich profitiert man selbst am meisten von einem FreiwilliWohnhäusern, wobei auch Kochen für die Kinder und Putzdiensgendienst, gerade, wenn es schwer ist und obwohl man viele verte zu unseren Aufgaben gehörten. antwortungsvolle Aufgaben trägt. Denn in meinem Fall bekom Schnell hatte jeder von uns ein paar Kinder, mit denen men die Kinder jedes Jahr einen neuen Freiwilligen vorgesetzt, er vor allem und am liebsten zusammenarbeitete, obwohl es oft die Angestellten und der Alltag bleiben gleich. Diese Erkenntnis nicht einfach war. Einige der Schüler waren aggressiv, andere ist sehr desillusionierend, aber ich bin froh, dort gewesen zu sehr hyperaktiv oder einfach störrisch, und um mich in der Arbeit sein und weiß auch jetzt nach zwei Jahren noch nicht, wo ich mit ihnen zurechtzufinden, habe ich bestimmt ein halbes Jahr ansetzen und wo ich wieder aufhören soll, wenn mich jemand auf gebraucht. Eine ganz besondere Erfahrung für mich war es, mit meinen Freiwilligendienst anspricht. Deswegen würde ich jedem einem elfjährigen Jungen zu arbeiten, der eigentlich auf dem empfehlen, sich Zeit für einen Freiwilligendienst oder, wenn Stand eines Babys war und dementsprechend auch sein Pflegeman lieber in Deutschland bleiben möchte, ein FSJ zu nehmen, bedarf. Wegen seiner schweren Krankheit habe ich ihn immer denn eine solche Erfahrung kann einem kein Studium und keine gemeinsam mit einer Krankenschwester betreut. Ausbildung bringen. Mittwochs war unser freier Tag, an dem wir immer Ausflüge

E I N WA L D G R E N Z T A N D I E CAMPHILL COMMUNITY

G R Ü N E N AT U R S O W E I T D A S A U G E R E I C H T


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FREIWILLIGENARBEIT IM AUSLAND: ABER WIE? ENTWEDER

ODER

STAATLICH ANERKANNTER FREIWILLIGENDIENST IM AUSLAND

FREIWILLIGENARBEIT AUF PRIVATER BASIS

Freiwilligendienste wie der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IFJD), der Europäische Freiwilligendienst (EFD), Kulturweit oder Weltwärts sind staatlich anerkannt und widmen sich Bildungsprojekten, entwicklungspolitischen sowie kulturellen Projekten im Ausland. Sie arbeiten mit Entsendeorganisation zusammen, wie zum Beispiel: AFS, Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners, Jugendwerk der AWO, Experiment e.V., Deutsche UNESCOKommission e.V. VORTEILE: • Staatliche Anerkennung und Förderung: Zertifikat am Ende, Kindergeldanspruch, Status eines Freiwilligen (entspricht in etwa einem Studentenstatus) • Gewährleistung aller Versicherungen • Flugreise inklusive • Gewährleistung der Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen • Betreuung vor, während und nach dem Auslandsaufenthalt: zehntägiges Vorbereitungsseminar, Kontakt zu einem persönlichen Ansprechpartner NACHTEILE: • starke vertragliche Bindung an das Programm • Verpflichtung, am gesamten Rahmenprogramm (Vor-/ Nachbereitungsseminar) teilzunehmen, um das Zertifikat zu erhalten • Bei einigen Organisationen: Aufbau eines Spenderkreises und Solidarbeitrag

Du kannst dich auch an eine nichtstaatliche Organisation wenden und bei ihr ein „AllInclusive-Angebot“ für Freiwilligenarbeit buchen. Solche Organisationen sind zum Beispiel Praktikawelten, Wirbelwind, Rainbow Garden Village, TravelWorks und Open Door International VORTEILE: • Betreuung vor und während des Auslandsaufenthalts: Vorbereitungsseminare, Suche nach einem geeigneten Projekt, Mitarbeiter und einheimische Ansprechpartner vor Ort • Mitreisendenliste: vorherige Kontaktaufnahme zu anderen Freiwilligen • Unterkunft in einer Gastfamilie inklusive Verpflegung • Sprachkurs: angepasst an jeweiliges Sprachniveau • Freizeitangebote und organisierte Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten des Landes NACHTEILE: • keine staatliche Anerkennung • kostenpflichtig, allein die Projektarbeit ist sehr teuer • zusätzliche Kosten: Flug, Versicherungen, Impfungen, Visa • weder Studentenstatus noch Schülerstatus: kein Kindergeldanspruch


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REISETIPPS

(insbesondere bei außereuropäischen Ländern) • Registrierung beim Auswärtigen Amt: Newsletter und Sicherheitshinweise über das jeweilige Land erhalten • Ärztliche Beratung: mehrere Monate vorher mögliche notwendige Impfungen einplanen, wie z.B. gegen Gelbfieber, Hepatitis, Tollwut • Beratung bei der Bank: Informationen über Währung, eventuelle Auslandskonten, Visa oder Mastercard, Geldwechsel im Voraus (außereuropäisch: vorsichtshalber in Dollar) • Reiseapotheke: Basismedikamente wie Schmerztabletten, Desinfektionsmittel, Wundpflaster einpacken und Mittel für Durchfallerkrankungen, Insektenstiche oder Parasiten • Ausrüstung: dem Klima und der Witterung des jeweiligen Landes angepasste Kleidung • Erfahrungsberichte: ehemalige Freiwillige im Voraus um Rat und Tipps fragen • Auslandsreiseversicherung mit Kranken-/Unfall- / Notfall- /Haftpflicht- und Gepäckversicherung vorher organisieren


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WIE LIEF DAS NACH DER SCHULE BEI DIR SO? WIE WIRD MAN EIGENTLICH SEIN EIGENER CHEF? ODER WELCHE MÖGLICHKEITEN GIBT ES, WENN MAN SICH NICHTS SEHNLICHER WÜNSCHT, ALS AUF DEN BÜHNEN DIESER WELT ZU STEHEN? ES GIBT SO VIELE VERSCHIEDENE LEBENS- UND BERUFSWEGE, WIE ES MENSCHEN GIBT. UND IN VIELEN FÄLLEN SIND SIE SPANNEND. WIR BEFRAGEN FÜR EUCH JUNGE MÜNCHNERINNEN UND MÜNCHNER, DIE MIT IHRER BERUFSWAHL GANZ UNTERSCHIEDLICHE WEGE GEHEN. WIE LIEF DAS ALSO NACH DER SCHULE BEI DIR SO?


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WIE LIEF DAS NACH DER SCHULE BEI DIR SO? DIE JUNGUNTERNEHMER VON SWAPD HABEN GANZ IM SINNE DER SHARING ECONOMY EINE NEUE TAUSCH-APP FÜR MÜNCHEN ENTWICKELT. NACH DEM MOTTO: PEPPE DEIN LEBEN AUF UND ENTDECKE NEUES IM AUSTAUSCH MIT ANDEREN. Name: Paula Meertz, Viktor Lorentz, Vincent Jeltsch Alter: 19, 18, 19 Beruf: selbstständig/Unternehmer Wohnort: München (Egling, Wolfratshausen) Motto: „Einfach mal machen.“ Wusstet ihr nach der Schule oder vielleicht vorher schon, was ihr machen wollt? Schon in der 9. Klasse haben wir mit T-Shirt-Shops und Online-Werbung kleine Projekte gestartet und uns so ein wenig Taschengeld verdient. Während unseres gemeinsamen Auslandsaufenthalts in Kanada haben wir dann das Programmieren für uns entdeckt. Dadurch entstanden einige neue Projekte und Ideen, unter anderem für eine Party-App. So hat sich der Plan, ein Start-up zu gründen, herauskristallisiert. Was haben eure Eltern dazu gesagt? Ein Unternehmen zu gründen ist im Gegensatz zu Ausbildung oder Studium nicht das, was sich Eltern nach dem Schulabschluss wünschen. Wir haben Glück, dass wir sie überzeugen konnten und uns auf ihre Unterstützung verlassen können. Seitdem finden regelmäßig Treffen statt, bei denen wir unsere Eltern über den aktuellen Stand von Swapd informieren. Damit haben wir eine gute Lösung gefunden. Unsere Eltern sehen, dass wir uns weiterentwickeln, als Unternehmer und persönlich. Außerdem haben sie erkannt, dass wir leidenschaftlich gerne an

diesem Projekt arbeiten. Hattet ihr Vorkenntnisse in eurem Bereich? Wenig. Das, was wir wussten, haben wir uns aus Büchern oder Online-Kursen selbst beigebracht. Viel davon ist kostenlos im Internet erhältlich und vor allem auf Englisch. „Learning by Doing“ lautet da die Devise. Auf welche Hürden seid ihr gestoßen? Ein Start-up zu führen ist eine Achterbahnfahrt. Es gibt immer Zeiten, in denen etwas nicht so gut funktioniert, wie man es sich erhofft hatte. Wir hatten das Problem, dass wir unsere Ziele zu hoch und in einem zu kleinen Zeitfenster gesetzt haben. Man muss sich selbst auch genügend Zeit geben, um trotz des hohen Drucks und der hohen Ansprüche gelassen zu bleiben. Letztendlich sind wir durch diese Hürden aber gewachsen und haben viel gelernt. Beschreibt euren Beruf in drei Worten. Programmieren, Kommunizieren, Korrigieren. Und wie sieht der stinknormale Berufsalltag aus? In unserem Berufsalltag geht es bunt zu. Oft finden lange gemeinsame Diskussionen statt, dann wird wieder programmiert und geplant. Obwohl wir eine klare Aufteilung der Zuständigkeiten haben, helfen wir uns ge-

FOTO: PRIVAT

genseitig. Wir legen großen ist. Natürlich ist auch ein Wert darauf, jede wichtige finanzieller und zeitlicher Entscheidung gemeinSpielraum eine Voraussetsam zu treffen. Bei jedem zung. In München haben Zusammenkommen müssen die TUM, die LMU und auch wir uns zu dritt erst mal die Hochschule jeweils ein wieder in den Kopf rufen, Entrepreneurship Center, wo unsere Ziele liegen und die einem weiterhelfen. wie wir sie angehen. Das Auch von der IHK gibt es Aufregende ist, wie schnell kostenlose Beratungsanes auf und ab geht. Entwegebote. Außerdem gibt es der man hat einen richtig Vereine, in denen man Mitguten Tag oder einen richtig gründer und andere Entreschlechten. preneure kennenlernen Welche Voraussetzungen kann. In München können musstet ihr erfüllen? wir TEG | the entrepreneuriUm ein Start-up erfolgreich al group e.V. empfehlen. aufzubauen, ist ein gutes Ansonsten lohnt es sich vor und starkes Team wichtig. allem, auf Events zu gehen Als alleiniger Gründer ist und sich ein Netzwerk aufdas wahnsinnig schwiezubauen. Die meisten Leute rig. Deswegen verbringen helfen einem sehr gerne. wir viel Zeit damit, unsere Eure Tipps an alle Zusammenarbeit zu stärken. Schulabgänger? Als Jungunternehmer sollte Wer schon eine konkrete man zielstrebig und motiIdee hat, dem raten wir: Einviert sein, um Selbstinitiative fach mal ausprobieren! Der aufzubringen. Wenn der Anspruch, dass man erst alSpaß und die Leidenschaft les wissen muss, bevor man fehlen, kann das gar nicht loslegen kann, ist einfach funktionieren. falsch. Wir glauben, man Die nötigen fachlichen darf und muss nach der Fähigkeiten, wie das ProSchule auch mal ins kalte grammieren, haben wir uns Wasser springen. selbst beigebracht. Wir sind Letzteres haben wir geüberzeugt, dass das jeder macht. Vieles wussten wir andere auch kann. nicht und von noch viel Wie kann man Jungmehr wussten wir gar nicht, unternehmer werden? dass wir es nicht wussten. An wen kann man sich Trotzdem hat alles bisher dafür wenden? ganz gut geklappt. Auf jeden Als Jungunternehmer Fall haben wir viel gelernt. braucht man vor allem eine Idee, von der man überzeugt


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WIE LIEF DAS NACH DER SCHULE BEI DIR SO? Name: Kirstie Handel Alter: 37 Beruf: Clown, Komikerin, Stellenkünstlerin Wohnort: München und Augsburg Mein Lebensmotto: „Sei du selbst, denn alle anderen gibt es schon!“

FOTO: PRIVAT

Wusstest du nach der Schule oder vielleicht vorher schon, was du machen wolltest? Nein, ich wusste zunächst nach meinem Abitur gar nicht, was ich machen will, außer der schönen Aussicht, nicht mehr in die Schule gehen zu müssen. Was haben deine Eltern zu deinen Plänen gesagt? Meine Mutter hat mich von Anfang an unterstützt, meinen Vater musste ich erst durch eine Vorstellung während meiner Ausbildung überzeugen, dass mein Beruf künstlerisch spannend ist. Hattest du Vorkenntnisse in dem Bereich? Ich bin als Kind in der Schule schon gerne auf der Bühne gestanden. Ich war in einer Theatergruppe und im Kinderzirkus. Aber im professionellen Bereich aufzutreten ist noch mal viel schwieriger.

Auf welche Hürden bist du gestoßen? Die größte Hürde ist es, als selbstständige Künstlerin von diesem Beruf leben zu können. Das tue ich nun seit über 10 Jahren ausschließlich durch meine Auftritte. Manche Menschen zu überzeugen, dass ein Auftritt Geld kostet und mit viel Arbeit verbunden ist, ist jedoch immer wieder Thema in meinem Berufsalltag. Beschreib deinen Beruf in drei Worten? Spannend, sinnvoll, abwechslungsreich. Erzähl uns ein wenig von deinem Berufsalltag. Meine Auftritte finden an den unterschiedlichsten Orten statt: z.B. auf großen Bühnen, in Kindergärten, auf Straßenfesten und in Büchereien. Jeder Auftritt ist neu, jedes Publikum ist anders. Zusätzlich schreiben meine Kollegen und ich unsere Bühnenprogramme

selbst, proben, kontaktieren Veranstalter, telefonieren mit unseren Kunden, machen Büroarbeit, packen Clownskoffer, bauen Requisiten auf der Bühne auf und wieder ab, laden unzählige Bühnenteile ein und aus, nähen Kostüme, reparieren Requisiten, schminken uns und erfreuen das Publikum. Welche Voraussetzungen musstest du erfüllen? Für meine Ausbildung musste ich eine Aufnahmeprüfung bestehen. Nach meiner Ausbildung musste ich mir ein Repertoire aneignen, das die Veranstalter gerne buchen. Mittlerweile habe ich ein vielseitiges Programm anzubieten: sechs Clown- Kindertheaterstücke für die Bühne, komödiantische Showeinlagen mit meiner Kollegin Judith Gorgass sowie diverse Walk-Act-Figuren auf Stelzen und am Boden.

Wie kann man Clown werden? An wen kann man sich dafür wenden? Es ist ein langer Weg, ein guter Clown zu werden, der nie abgeschlossen ist. Für den Anfang kann man sich an einer staatlich anerkannten Schule bewerben und dort eine Ausbildung absolvieren. Ich war am TUT – Schule für Tanz, Clown und Theater in Hannover, es gibt noch eine Schule in Mainz sowie Schulen in anderen Ländern, z.B. in der Schweiz die bekannte Dimitri Schule. Zusätzlich bieten alle Schulen auch Workshops an, da kann man ausprobieren, ob einem das Clownspiel liegt. Deine Tipps an alle Schulabgänger? Macht was Schönes aus eurem Leben! Mehr Infos über mich unter: www.clowness.de


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WIE LIEF DAS NACH DER SCHULE BEI DIR SO? SONOMOTORS, DREI UMWELTBEWUSSTE JUNGUNTERNEHMER, HABEN EIN AUTO ENTWICKELT, DAS MIT SOLARENERGIE BETRIEBEN WIRD. LAURIN, ENTWICKLER DIESES INNOVATIVEN FAHRZEUGS UND GESCHÄFTSFÜHRER DES UNTERNEHMENS, ERZÄHLT EUCH VON SEINEM WEG.

FOTO: PRIVAT. V.L.N.R: NAVINA PERNSTEINER, JONA CHRISTIANS, LAURIN HAHN

Wie lief das nach der Schule bei dir so? Ich wollte unbedingt etwas Sinnvolles machen. Nach dem Abitur hatte ich genug vom Bankdrücken und wollte auf eigene Faust etwas schaffen. Ich wollte immer etwas machen, was für alle nützlich ist und nicht bloß für mich. Wusstet ihr nach der Schule oder vielleicht vorher schon, was ihr machen wolltet? Jona und ich hatten noch während des Abiturs mit der Planung begonnen. Gleich nach der letzten Abiturprüfung haben wir uns drangemacht. Wir hatten sogar richtig dem Ende der Schule entgegengefiebert, weil wir so motiviert waren. Was haben eure Eltern dazu gesagt? Im ersten Jahr noch nichts. Dann kamen die ersten Kommentare und besorgten Blicke.

Hattet ihr Vorkenntnisse in eurem Bereich? Nein, nicht wirklich. Das Internet war unser Lehrer. Auf welche Hürden seid ihr gestoßen? Leider Geld. Das Schwierigste war, genug Geld mit Gelegenheitsjobs zu verdienen, um die Miete zu bezahlen, gleichzeitig allen Überschuss ins Projekt zu stecken. Denn: Wir verdienen ja bei Sono bis heute nichts. Die zweite große Hürde war die Motivation. Wir haben oft wochenlang ohne einen Tag Pause gearbeitet. Da leidet die Motivation manchmal schon sehr drunter. Drittens: dass wir so jung sind. Viele belächeln uns nur und nehmen uns nicht ernst. Beschreibe euren Beruf in drei Worten. Nie das Gleiche. Erzähl uns ein wenig von eurem Berufsalltag. Ich fahre meistens früh mit

dem Fahrrad ins Büro. Gleitzeit. Kein Kaffee, sondern Smoothie. Computer an und E-Mails checken. Plan für den Tag machen und mit den anderen besprechen. Zwischendrin meistens Anrufe. Mittags geht’s an die Isar zum Sportmachen (jeden 2. Tag) und vor allem was Gesundes essen. Allerdings immer selber mitgebracht oder im Büro gekocht, wir gehen nie irgendwo essen. Nachmittags: Öffentlichkeitsarbeit wie Facebook und Co. Treffen mit Kooperationspartnern sind immer tagesabhängig. An kurzen Tagen komm ich um 18 Uhr aus dem Büro, an langen erst um 23 Uhr. Noch schnell was kochen und ab ins Bett. Welche Voraussetzungen musstet ihr erfüllen? Du musst einfach Bock auf das haben, was du tust. Dann ist egal, was die

anderen von dir als Voraussetzungen sehen wollen. Wie kann man Jungunternehmer werden? An wen kann man sich dafür wenden? Ans Internet. Ist eine ziemlich nützliche Erfindung aus den 2000ern ;) Eure Tipps an alle Schulabgänger? Hab einen Plan und setz ihn um. Sei immer realistisch. Es ist egal, was für einen Schulabschluss du hast.

Name: Laurin Hahn Alter: 22 Beruf: Entwickler eines Elektroautos Wohnort: München Motto: „Sei du die Veränderung, die du auf der Welt sehen willst.“


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WIE LIEF DAS NACH DER SCHULE BEI DIR SO? Name: Miryam-Makeba Armbruster Alter: geb. 1993 Beruf: Schauspielerin/Theaterpädagogin Wohnort: München Motto: „Nur weil man dir Federn in den Arsch steckt, macht dich das noch lange nicht zum Huhn!“

War dir schon in der Schule klar, dass du Schauspielerin werden willst? Nein, das hat ganz schön gedauert. Zuerst wollte ich Fotografie lernen, Raumausstattung hat mich auch interessiert und vor der Schauspielschule wollte ich eine Ausbildung als Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin machen. Was haben deine Eltern zu deinen Plänen gesagt? Die stehen Gott sei Dank vollkommen hinter mir. Meine Mama hat nie an meinen Entscheidungen gezweifelt. Die sagt immer „Du bist halt einfach eine Theatermaus“. Bei meinem Papa musste ich ziemliche Überzeugungsarbeit leisten. wegen des finanziellen Aspekts. Da hat er sich einfach Sorgen um mich gemacht. Heute unterstützt er mich, wie und wo er kann. Er sagt, ich soll mein Ding machen. Hattest du Vorkenntnisse in deinem Bereich? Ja. Ich habe in der ersten Klasse angefangen, Theater zu spielen. Dann war ich regelmäßig in der Theater AG. 2010 spielte ich in einer Laiengruppe meines Heimatdorfes mit und im selben Jahr zog ich nach München und war ein Jahr

lang Teilnehmerin eines Musiktheaterprojekts für junge Erwachsene. Auf welche Hürden bist du gestoßen? Zweifel ... große Selbstzweifel, die immer wieder kommen. Das gehört scheinbar dazu. Aber ich wachse daran! Und auch die anderen Leute zweifeln. Das Erste, was die meisten sagen, wenn ich erzähle, dass ich Schauspielerin bin, ist: „Uh, das ist aber ein schwieriger Beruf, oder? So viel Konkurrenz und kann man davon überhaupt leben?“ Beschreibe deinen Beruf in drei Worten? Eine Reise, eine Sucht und Magie. Und wie sieht der stinknormale Berufsalltag aus? Wenn ich ein Engagement am Theater habe, dann wird in einem bestimmten Zeitrahmen das Stück entwickelt und geprobt. Dazu gehören Kostümproben, Figurenarbeit, also dass ich herausfinde, wie die Rolle, die ich spiele, so ist. Wie sie geht, spricht, handelt und sich bewegt. Man muss sehr konzentriert sein. „Wach, offen, präsent“, das hat eine befreundete Regisseurin zu uns immer

gesagt. Am Set, also beim Film oder Fernsehen, macht man auch Rollenarbeit. Man stellt die Szenen, so wie sie am Ende aussehen sollen, und probt sie. Zwischendurch gibt es immer viele Wartezeiten, wegen der ganzen Technik. Und je nachdem ob die Szene schon nach dem ersten Take im Kasten sitzt oder erst nach dem zehnten, dauert es mal länger mal kürzer. Da ist es wirklich wichtig, ganz gut vorbereitet zu sein. Welche Voraussetzungen musstest du erfüllen? Im besten Fall zählt nur das künstlerische Talent. Bei der Aufnahmeprüfung für die Theaterschule musste ich einen selbst geschriebenen Monolog inszenieren und ein Lied singen. An den großen staatlichen Schauspielschulen sind die Vorsprechen viel aufwendiger. Wie kann man Schauspielerin und Theaterpädagogin werden? Ich habe meine Ausbildung an der Theaterschule Yorick in München gemacht. Dort dauert die Ausbildung zwei Jahre. Es gibt unterschiedliche Fort-, Aus- und Weiterbildungen. Theaterpädagogik ist auch ein

Studiengang und wenn man Schauspieler werden will, dann sollte man auf eine Schauspielschule gehen. Und auch da gibt es viele unterschiedliche, mit verschiedenen Schwerpunkten. Mehr Körpertheater oder mehr Kameraschauspiel. Und es gibt staatliche Schauspielschulen, die oft auch an staatliche Theater geknüpft sind. Deine Tipps an alle Schulabgänger? Macht euer Ding! Lernt den Beruf, auf welchem Weg auch immer, der euch glücklich macht, bei dem ihr Spaß habt und in dem euer Herz aufgeht! Nur ihr lebt euer Leben, nicht eure Eltern, nicht die Lehrer oder die Gesellschaft. Auch, wenn der Beruf angeblich nicht übermäßig viel Geld einbringt. Wenn man seine Sache gut macht, dann läuft es von alleine – glaubt mir! Und ganz wichtig: Lasst euch Zeit bei der Berufswahl. Das ist ein Prozess und der braucht seine Zeit. Vertraut eurem Bauchgefühl. Und traut euch, einen kreativen Beruf zu wählen, wenn das euer Wunsch ist!


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KARRIEREMESSEN FORSCHA

Ärmel hochkrempeln, anpacken, mitmachen, ausprobieren! Weltraum- oder Meeresforscher, Hydrologin, Mechatroniker, TV-Moderatorin, Mediengestalter, Chemielaborant oder Klimaretter? Was will ich werden? Was steckt in mir? Was hat Zukunft? Wie kann ich sie mitgestalten? Was muss ich dafür wissen und können? Diesen Fragen gehen Kinder, Schüler, Azubis und Studenten beim Experimentieren, Programmieren, Tüfteln, Entwickeln oder Gestalten auf den Grund. Sich inspirieren lassen für Schule, Ausbildung, Studium und Beruf. Ein neues Lieblingsfach entdecken. Spaß haben, darum geht es auf der FORSCHA. FORSCHA, 4.- 6. November 2016, MOC München, Lilienthalallee 40, Eintritt ab 5 Euro, www.freizeitspass-muenchen.de/messen/forscha

EINSTIEG MESSE MÜNCHEN

Auf der Studien- und Ausbildungsmesse Einstieg Messe München kannst du die Weichen für deine Zukunft stellen. Falls du noch keine Idee hast, was du nach der Schule machen möchtest, bist du hier genau richtig. Zahlreiche Aussteller präsentieren dir auf der Ausbildungs- und Jobmesse in München ihre Angebote rund um Studium und Ausbildung. Ob Hochschulen, Unternehmen, öffentliche Institutionen oder Anbieter von Sprachreisen, Work & Travel oder Au-pair – sie alle stehen für persönliche Beratungsgespräche bereit. Zudem finden auf mehreren Bühnen Vorträge und Talkrunden statt, bei denen dir Experten zusätzliche Infos zu Ausbildungs- und Studiengängen sowie Branchen und Berufen an die Hand geben. Einstieg Messe München, 18.- 19. November 2016, MOC München, Lilienthalallee 40, Eintritt 5 Euro, www.einstieg.com

FOTO: PANTALEON FILM GMBH

JUBI – DIE JUGENDBILDUNGSMESSE

Du möchtest dich zu Auslandsaufenthalten informieren und mit verschiedenen Anbietern ins Gespräch kommen? Du fragst dich, welche Auslandsprogramme es eigentlich gibt? Auf der JuBi erfährst du alles über die Charakteristika der verschiedenen Programmarten wie Schüleraustausch, Au-pair, Work & Travel und Co. Sicherlich ist auch für dich das Passende dabei! Auf der Tour durch Deutschland informieren rund 100 Austauschorganisationen, Veranstalter und Agenturen aus dem gesamten Bundesgebiet über alle Facetten von Auslandsaufenthalten. Experten stellen interessierten Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern ihre Programme zu Schüleraustausch, Gastfamilie werden, Sprachreisen, Feriencamps, Work & Travel, Au-pair, Praktika, Freiwilligenarbeit und Auslandsstudium vor. Der Eintritt ist frei! JuBi – Die JugendBildungsmesse, 22. Oktober 2016, Nymphenburger Schulen, Sadelerstr. 10, Eintritt frei, www.weltweiser.de

JOBGATE

Bereit für Speed-Dating für Ausbildung und duales Studium? Das Konzept ist einfach, macht aber riesengroßen Spaß: Bei der JobGate haben junge Menschen zehn Minuten Zeit, sich im Gespräch mit Unternehmern, Personalleitern oder Ausbildern interessant zu machen – und umgekehrt. Dann wird gewechselt für das nächste Date mit dem nächsten Unternehmen. Bis zu 1.200 Schülerinnen und Schüler erhalten persönliche Termine innerhalb der Veranstaltungen bei exakt den Unternehmen, an deren Ausbildungsberufen sie interessiert sind. Verschiedenste Berufsstände und Unternehmen nehmen beim Speed-Dating teil. Also nichts wie los! JobGate, 26.- 27. Oktober 2016, CCM Congresscenter Munich, Adolf-Kolping-Str. 10, www.bildungsagentur.info


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SCHÜLERAUSTAUSCH-MESSE:

INSIDER-INFORMATIONEN ZU AUSLANDSAUFENTHALTEN UND AUSTAUSCH-STIPENDIEN

Ein Schuljahr an einer High School in den USA verbringen – ein Traum! Aber ist so ein Auslandsjahr überhaupt etwas für mich? Wenn ja: wohin und für wie lange? Bei der SchülerAustausch-Messe kannst du dich über sämtliche Möglichkeiten von Auslandsaufenthalten informieren: Sei es der klassische Schüleraustausch in einer High School, in Internaten, Privatschulen, Ferien- und Sommercamps oder ein Auslandsaufenthalt nach der Schulzeit, zum Beispiel als Au-pair, Praktikant, für einen Freiwilligendienst, ein Auslandsstudium oder auch für Work & Travel. An den Messeständen kannst du dich von führenden Austausch-Organisationen beraten lassen und ergänzend dazu Vorträgen von Fachleuten und ehemaligen Austauschschülern zuhören. Sie geben dir praktische Tipps zur Vorbereitung und zur Auswahl von Sprache, Zielland, Angebot und Austauschorganisation. Die Deutsche Stiftung Völkerverständigung informiert außerdem über Fördermöglichkeiten und die Austausch-Stipendien. SchülerAustausch-Messe, 13. November 2016, 10 bis 16 Uhr, Kulturhaus Milbertshofen, Curt-Mezger-Platz 1, 80809 München, Eintritt frei. www.schueleraustausch-portal.de/messen

MEDIENTAGE MÜNCHEN: MOBILE & ME – WIE DAS ICH DIE MEDIEN STEUERT.

Willst du mehr über Apps, Cloud Services, Digital Broadcasting, Mobile Media, Smart Data, Smart TV, Social Media, Start-ups, Streaming, Ultra-HD, Video-on-Demand, Virtual Reality etc. wissen? Medientage München feiert in diesem Jahr 30 Jahre Jubiläum mit allen Technik-Nerds! Die kongressbegleitende Messe bietet ein buntes Programm rund um die digitalen Medien an. Bei den themenspezifischen Areas kannst du dich über die neuesten Start-ups informieren und einige Innovationen selbst ausprobieren. In der Recruiting-Area suchen dich die Medienunternehmen: Auszubildende, Studenten, Absolventen, Young Professionals bekommen hier eine Chance, bei den Top-Medienunternehmen zu arbeiten! Medientage München 2016: 25.- 27. Oktober Zutritt bei Online-Anmeldung bis 7. Oktober 2016 kostenfrei, danach 5 Euro

FIT FÜR DEN TRAUMJOB? IHKJOBFIT!

DIE GROSSE AUSBILDUNGSMESSE IN MÜNCHEN

Auf der „IHKjobfit!“ stellen gut 120 renommierte Ausbildungsbetriebe über 200 Berufsbilder und duale Studiengänge vor. An den Ständen hast du die Möglichkeit, mit Azubis, Ausbildern und Personalchefs der Unternehmen zu reden. Daneben gibt es Berufscoaching, Profi-Fotoshooting für Bewerbungsbilder, Style-Beratung fürs Vorstellungsgespräch, Check der Bewerbungsunterlagen und viele Tipps rund um den Berufseinstieg. Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler der Vorabschlussund Abschlussklassen aller Mittel- und Realschulen, Gymnasien und FOS/BOS in Stadt und Landkreis München – gerne mit Eltern. Tipp: Melde dich vorher online an, damit du nicht lange anstehen musst. Alle Infos und Anmeldung: ihkjobfit.de

IHKjobfit! – Ausbildungsmesse für Schüler Samstag, 26. November 2016 9:30 Uhr bis 15:30 Uhr MVG Museum München (Ständlerstraße 20, 81549 München) Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Tram 17: Haltestelle Schwanseestraße Bus 139, 145: Haltestelle Ständlerstraße Der Eintritt ist frei.


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WICHTIGE ADRESSEN Glockenbachwerkstatt e.V. Blumenstraße 7 089 23 07 67 96 www.glockenbachwerkstatt.de — Internationale Jugendbibliothek Schloss Blutenburg 089 891 21 10 www.ijb.de — Museum Mensch und Natur Schloss Nymphenburg 089 179 58 90 www.musmn.de — Lenbachhaus Luisenstraße 33 089 23 33 20 20 www.lenbachhaus.de — Olympiastadion Spiridon-Louis-Ring 21 089 306 70 www.olympiapark.de — Kinderinformationsladen Albrechtstraße 37 089 18 33 35

BÜHNEN Junges Resi Max-Joseph-Platz 1 089 21 85 01 www.residenztheater.de/junges-resi — SchauBurg Theater Franz-Joseph-Straße 47 089 23 33 71 55 www.schauburg.net — Philharmonie im Gasteig Rosenheimer Straße 5 089 48 09 80 www.gasteig.de

Museum Villa Stuck Prinzregentenstraße 60 089 455 55 10 www.villastuck.de — Tierschutzverein Riemer Str. 270 089 92 10 00 88 www.tierschutzverein-muenchen.de — Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig/ Rosenheimer Straße 5 089 480 98 3313 www.muenchner-stadtbibliothek.de — Münchner Stadtmuseum St.-Jakobs-Platz 1 089 23 32 23 70 www.muenchner-stadtmuseum.de — Münchner Volkshochschule Rosenheimer Straße 5 089 480 06 62 39 www.mvhs.de — Botanischer Garten München Menzinger Straße 65 089 17 86 13 50 www.botmuc.de — Bayerisches Nationalmuseum Prinzregentenstraße 3 089 211 24 01 www.bayerisches-nationalmuseum.de

Theaterschule Yorick FestSpielHaus Quiddestr. 17 089 67 20 20 www.festspielhaus.biz Staatsoper/ Nationaltheater Max-Joseph-Platz 2 089 21 85 01 www.bayerische.staatsoper.de Muffathalle Zellstraße 4 089 45 87 50 10 www.muffatwerk.de

Zenith- Die Kulturhalle Lilienthalallee 089 360 351 721 www.zenith-muenchen.de

Feierwerk mit Dschungelpalast Hansastraße 39-41 089 72 48 82 40 www.feierwerk.de Jugendinformationszentrum Sendlingerstraße 7 089 55 05 21 50 www.jiz-muenchen.de — Pasinger Fabrik August-Exter-Str. 1 089 82 92 90 79

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