finanzwelt Ausgabe 05/2022

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Superpool?

Die Superhelden sind schon da!

blau direkt Gamechangers:

Wie übernatürliche Kräfte die Branche beschützen

Einzelpreis 4,50 Euro –G48695 –www.finanzwelt.de 05/2022

SOLIDARITÄT MIT DER UKRAINE –PROTEST GEGEN DEN KRIEG FRIEDEN SCHAFFEN OHNE WAFFEN!

Die ÖKOWORLD steht in ihrem Denken und Fühlen seit Gründung für den Frieden. Selbstverständlich sind Waffen und Rüstung aus allen Investments ausgeschlossen.

KEINE BLUTIGE RENDITE. KEIN BLUTIGES GELD.

Fassungslos beobachten wir das Kriegstreiben, das Wladimir Putin kaltblütig und ohne jeden Verstand und ohne jegliche menschliche Regung vollzieht.

Die ÖKOWORLD verurteilt das Verhalten der russischen Regierung auf das Allerschärfste! Wir investieren nicht in Aktien von russischen Unternehmen!

Es wird Krieg geführt, mitten in Europa. Hunderttausende Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, fliehen vor dem Blutvergießen und der brutalen Gewalt in ihrem Land. Sie werden gnadenlos vertrieben aus ihrer Heimat.

Unser Mitgefühl ist bei allen Menschen, den Familien aus der Ukraine, die nun in Furcht und Angst leben.

Wir hoffen auf eine baldige Entspannung in der Ukraine.

ÖKOWORLD AG Itterpark 1, 40724 Hilden, Telefon: 02103 | 28 41-0, E-Mail: Info@oekoworld.com, www.oekoworld.com

Freunde der finanzwelt,

kennen Sie das Buch „Er ist wieder da?“ oder den Film? Falls nicht, das Hörbuch, gesprochen von „Stromberg“-Darsteller Christoph Maria Herbst, ist für lange Autofahrten sehr unterhaltsam. Es geht in dem Buch darum, dass ein gewisser Adolf Hitler in den späten 2.000ern mit leicht verdreckter Uniform in der Nähe der Voßstraße in Berlin plötzlich wieder aufwacht. Die Gegend dürfte vielen aus unserer Branche dank Hans Steup bekannt sein. Befindet sich dort doch die beliebte „Peking Ente“ (übrigens auch meine erste Wahl für authentisch chinesische Küche). Geschichtsinteressierten Lesern dürfte aber ebenfalls bekannt sein, dass sich die neue Reichskanzlei und der Führer-Bunker dort befunden hatten. Dort wacht der Jahrhundertverbrecher Hitler nun also auf und muss sich mit der neuen Zeit arrangieren. Und diese mit ihm. Was beiden Seiten nach etwas Eingewöhnung erschreckend gut gelingt.

Nun nicht er ist wieder da, sondern sie ist wieder da. Und sie war damals nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg einer der Hauptgründe, warum überhaupt ein böhmischer Gefreiter mit extrem paranoiden und antisemitischen Ansichten es schaffen konnte, erst in München und dann in Berlin der 20er und frühen 30er Jahre so mächtig zu werden. Sie ist wieder da, die Inflation. Und sie kommt mit ihrer Schwester der Rezession daher. Richtig bekämpft wurde sie nicht, siehe meine letzten beiden Editorials. Aber darum geht es jetzt auch nicht mehr. Jetzt, wo die Inflation da ist, und die ersten Geschäfte, Hotels, Ketten, Bäckereien und Restaurants aufgeben, kann es nur noch um die Folgen gehen und wie man diese bekämpft. Da man es verabsäumt hat, mit aller Kraft die Ursache zu bekämpfen, kann es jetzt nur noch um die Bekämpfung der Symptome gehen. Wie damals bei der

Lehman-Krise. „History is repeating“, sagt man ja und ich sehe so viele Parallelen zu heute, wenn ich zurückschaue. Vor allem in der Zeit der 20er und 30 er Jahre: Nationalismus in Europa, Rechtsruck in Italien, Wirtschaftskrisen, Finanzkrisen, Pandemien etc. ... Vielleicht lernen wir endlich was aus der Vergangenheit, denn das so etwas wie „Er“ nicht und erst recht nicht in Deutschland passieren darf, ist ja wohl klar.

Wir haben eine Regierung, die sich dogmatisch leider immer wieder verzettelt. AKWs, KfW-Förderung, Gasumlage, Strompreise, die an Gas gekoppelt sind, usw. ...Flüchtlinge aus der Ukraine und inzwischen auch aus Russland (welche Ironie der Geschichte) stehen vor unserer Tür. Es kommt zu Ungerechtigkeiten und die Gesellschaft zersplittert sich. Die Liste der Problematiken scheint endlos. Und was können wir tun? Kühlen Kopf behalten, Kunden beraten und weiterhin gut absichern. Krisensicher und inflationsgeschützt investieren. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Ich bin gespannt, welche Ideen und neuen Konzepte die Versicherer, Pools und KAGs für uns auf der DKM bereithalten und freue mich auf eine Veranstaltung, die endlich wieder eine richtige DKM sein wird. Wir sind mit einem Messestand (Halle 3, Stand C13) vertreten. Kommen Sie vorbei und reden mit uns. Erzählen Sie uns, wie Sie mit den Sorgen und Problemen Ihrer Kunden umgehen. Wir freuen uns auf Sie.

In

EDITORIAL
finanzwelt 05 | 2022 03
diesem Sinne, Ihr Lenard
Umweltfreundlich verpacken – wir verwenden zertifizierte kompostierbare Biofolie, die zu 100 % biologisch abbaubar ist.

16 FinTechs und klassischer Vertrieb –Wer

24 Wirtschaftsprüfer im Fokus –Zugleich ein Update im Fall Wirecard

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BERATER

06 Nachfolgekonzept – Wann funktioniert die Maklerrente eigentlich nicht – was gibt es für Alternativen?

08 Altersvorsorge für Frauen – Zehn nach zwölf

12 „40 Jahre frei, 40 Jahre unabhängig“ – Interview mit Alexandra Ziegler, Geschäftsführerin und Jörg

Fleischmann, Vertriebsleiter, bei FG FINANZ-SERVICE AG

14 Jobwechsel – Träume Wirklichkeit werden lassen

16 FinTechs und klassischer Vertrieb – Wer gewinnt die Gunst der Kunden?

24 Wirtschaftsprüfer im Fokus – Zugleich ein Update im Fall Wirecard

28 Bestandskauf – Ermittlung des Kaufpreises

SONDERSTRECKE blau direkt

18 Gamechangers – Die wahren Superhelden

VERSICHERUNGEN

30 InsurTechs – Heile Welt

32 Einfach Dinge einfach machen – Interview mit Stefan Liebig, Leiter Partnervertriebe bei der Gothaer

35 Fondspolicen – Kosten und Garantien

36 Geförderte Altersvorsorge neu gedacht – Interview mit Rainer Gebhart, Vertriebsvorstand und Thomas Heß, Marketingchef und Organisationsdirektor bei der WWK

38 Kunstversicherung – Perfekte Geldanlage

41 Impact Investing der Versicherer – Zukunft ist jetzt

44 COVID-19 – Eine Krankheit wie jede andere?

SACHWERTE & IMMOBILIEN

56 Sachwertekompass 2022 – Weniger ist mehr

60 „Nachhaltigkeit im sozialen Sinne ist tief in unsere Firmen-DNA eingeschrieben“ – Interview mit Sandro Pawils, Chief Sales Officer, Carestone Group GmbH

62 Baufinanzierung – Das große Auf und Ab

gewinnt die Gunst der Kunden? InsurTechs – Heile Welt
Titelbild: © blau direkt finanzwelt 05 | 2022 04 INHALT
38 Kunstversicherung –Perfekte Geldanlage

62 Baufinanzierung –Das große Auf und Ab

70 Schweizer Immobilienmarkt –Lockruf aus den Bergen

78 Luxusmarken –Was kostet die Welt?!

82 China – Der (erfolgreiche) Kampf gegen Krisenherde?

66 Fonds-Check – Forschungsfeld für neue Impfstoffe: DEUTSCHE FINANCE finanziert mit Publikums-AIF Lab-Offices in Boston

70 Schweizer Immobilienmarkt – Lockruf aus den Bergen

INVESTMENTFONDS

74 „Es gibt keinen Aufzug zum Erfolg, man muss die Stufen nehmen!“ – Interview mit Gunter Schäfer, Presse und Marketing bei ÖKOWORLD AG

78 Luxusmarken – Was kostet die Welt?!

80 Das (große) Ziel vor Augen – Interview mit Andranik Safaryan, Lead-Portfoliomanager bei MainFirst

82 China – Der (erfolgreiche) Kampf gegen Krisenherde?

84 „Alternative Investments rücken in den Fokus“ –Interview mit Joachim Nareike, Leiter Publikumsfonds bei Schroders

86 ESG-Update – Jung, weiblich, grün

88 „Eine langfristige Anlagestrategie wegen einer vorübergehenden Durststrecke zu verwerfen, wäre falsch“ – Interview mit Tim Bröning, Mitglied der Geschäftsleitung bei Fonds Finanz Maklerservice GmbH

BRANCHENNEWS

48 Personality & Events

ADVERTORIALS

42 WWK – Die neue WWK BasisRente invest 2.0

47 Die Stuttgarter – comfort+ – der grüne Autopilot in der bAV

64 GOLDEN GATES AG – Krise, Krise, Krise: Warum Gold und Edelmetalle als Gewinner hervorgehen

RUBRIKEN

Vorschau/Impressum
03 Editorial 90
05

Stellen Sie sich vor, Sie überführen Ihren Bestand an einen Anbieter der Maklerrente und Sie bekommen 90 % der Courtage weiter, müssen nichts mehr machen und das solange Sie leben! Solche „Werbeversprechen” lösen bei vielen Maklerkolleginnen und -kollegen einen inneren Dialog, meist Disput aus. In diesem Beitrag möchte ich gerne darauf eingehen und einen Vergleich in die Praxis übertragen. In den letzten Jahren haben wir 60 Makler:innen auf ihrem Weg in die Maklerrente begleitet. Bei weiteren 15 haben wir statt der Rente eine Kapitalabfindung gezahlt – entweder als Asset oder Share Deal. Heute möchte ich jedoch ausschließlich auf das Modell der Maklerrente eingehen.

Die Angst vor dem Abrieb

Wann funktioniert die Maklerrente eigentlich nicht? Da sich die Rente immer aus den aktuell vorhandenen Bestandseinnahmen errechnet, ist das eine berechtigte Frage oder gar berechtigte Angst. Ist der/die Kunde:in mit dem neuen Betreuungsangebot nicht zufrieden, kann es sein, dass er/ sie sich an eine andere Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner wendet und somit diese Courtage aus der Rente rausfällt. Ob die Kundinnen und Kunden mit dem neuen Angebot zufrieden sind, hängt von drei Faktoren ab:

1. Wie haben Sie bisher Ihre Kundschaft beraten?

2. Wie wird sie/er auf die neuen Ansprechpartner:innen vorbereitet?

3. Wie gut ist das neue Betreuungskonzept dieser? Ist da ausreichend gut qualifiziertes Personal vorhanden und wie schnell sind die Reaktionszeiten?

Ich spreche aus Erfahrung, denn es hat gedauert, bis wir das notwendige Niveau und die Anzahl der Personen dafür erreicht hatten. Unsere Erfahrung zeigt: Es kommt bei den meisten Kundinnen und Kunden überhaupt nicht mehr darauf an, ob die Unterstützung/Beratung vor Ort oder telefonisch erfolgt. Viel wichtiger ist: Es muss einfach, schnell und lösungsorientiert sein.

Durch Corona sind es die Kundinnen und Kunden gewohnt, auch über andere Kanäle betreut zu werden. Hier werden wir jedoch in der Praxis oft vor eine sehr große Herausforderung gestellt. Es fehlen schlichtweg die Kontaktdaten. Liegen diese nicht vor, können wir die Kundinnen und Kunden natürlich auch nicht anständig betreuen. Gehören Sie also auch zu den Makler:innen, die in der Vergangenheit bewusst keine Kontaktdaten – außer die Anschrift – in den Anträgen erfasst haben, damit die Versicherer:innen den/ die Kunden:in nicht direkt kontaktieren können? Dann haben Sie hier schon ein Problem. Meist haben die Makler:innen dann auch kein Maklerverwaltungsprogramm, in dem die Daten erfasst sind. Hört sich für viele bestimmt unrealistisch an. Die Praxis zeigt leider, dass bei über 50 % weder E-Mail noch mobile Telefonnummern vorhanden sind. Bei einigen sogar noch weit mehr.

Wie lange kann der Anbieter die Rente bezahlen?

Im Idealfall erhält der/die Makler:in die Rente lebenslang. Bei unserem Garantiemodell erhalten auch die Hinterbliebenen die Rente weitergezahlt – so können es zehn bis

finanzwelt 05 | 2022 06 BERATER | NACHFOLGEKONZEPT Foto: © Andrey Popovstock.adobe.com

Wann funktioniert die Maklerrente eigent-

20 oder auch 30 Jahre werden. Da stellt sich die Frage: Ist denn der „Rentenzahler” da überhaupt noch da? Eine Garantie gibt es nicht. Nur Indizien und Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen, die Einschätzungen erlauben. Machen diese Gedanken Ihnen Sorgen oder eventuell sogar krank? Dann ist das Modell der Maklerrente nicht für Sie geeignet. An dieser Stelle verkaufen Sie lieber, erhalten einen entsprechenden Kaufpreis und was danach passiert, beschäftigt Sie nicht mehr.

Wir wird die Rente besteuert?

Diese Frage kann wirklich nur Ihr/e Steuerberater:in und Ihr zuständiges Finanzamt beantworten. Es hängt von Ihrem Bundesland und auch natürlich von Ihrer Ausgangssituation ab. Wir haben bei unseren Makler:innen unterschiedlichste Ergebnisse gesehen. Lassen Sie es auch gerne von zwei unterschiedlichen Steuerberater:innen bewerten, damit ein für Sie realistisches Ergebnis rauskommt und damit Sie eine Entscheidungsgrundlage haben. Sollte sich aufgrund persönlicher Gegebenheiten eine für Sie bessere steuerliche Situation bei Verkauf gegen Kaufpreiszahlung ergeben, dann passt die Maklerrente einfach nicht zu Ihnen.

Welches Nachfolgekonzept passt am besten?

Unserer Erfahrung zeigt ganz klar, welches Nachfolgekonzept am besten zu Makler:innen passt. Es hängt davon ab, wie er/sie es vorbereitet hat. Haben Sie konkrete Vorstel-

lungen und auch genügend Zeit, dann bereiten Sie alles dafür vor. Die Anzahl von Anbietern von Nachfolgemodellen ist in den letzten Monaten massiv angestiegen und auch hier gilt: Konkurrenz belebt das Geschäft. Am Ende werden die Stabilsten und Interessantesten übrigbleiben und für den/die Makler:in tolle Lösungen anbieten. Der Vorteil dabei: Wie lukrativ die Nachfolge wird, liegt im Handlungsbereich des Maklers/der Maklerin. Leider nutzen viele diese Chance nicht.

Ich berate Sie gerne zu Ihrem optimalen Nachfolgekonzept!

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lich nicht – was gibt es für Alternativen?
BERATER | ALTERSVORSORGE FÜR FRAUEN

Zehn nach zwölf

Die Babyboomer-Generation verabschiedet sich bald in die Rente – mit enormen Folgen für Arbeitsmarkt und Rentensystem sowie die ganze deutsche Wirtschaft. Denn die Jahrgänge von circa 1957 bis 1969 – je nach Quelle findet man ganz unterschiedliche Zeiträume, dieser stammt aus dem Mikrozensus 2021 – gehören zu den geburtenstärksten Jahren des letzten Jahrhunderts. Die „Boomer“ machen heute etwa ein Drittel der Erwerbstätigen aus. Doch gerade die Frauen dieser Generation blicken ihrer Rente jetzt wohl eher mit einem flauen Magen entgegen.

Rückblick: Die Frauen der Babyboomer-Generation profitierten wie keine andere Frauengeneration vorher vom Aufschwung der Wirtschaft, Gesellschaft und Bildung nach dem zweiten Weltkrieg. Viele von ihnen erreichten hohe Schul- und Berufsabschlüsse, hatten gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Doch mobiles Arbeiten, Homeoffice oder das Thema Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf existierten noch nicht. Für die berufliche Laufbahn der Boomer-Frauen bedeutete das oftmals ein abruptes Ende der Karriere, sobald sie eine Familie gründeten. Dieser Umstand brachte für viele auch eine erhebliche Lücke in der gesetzlichen Altersvorsorge mit sich.

Boomern droht Armut im Alter

Das Demografie-Portal von Bund und Ländern zeigte 2021 in einer Untersuchung, dass viele Menschen der Alters-

gruppe 55 bis 64 heutzutage erwerbstätig sind. 2020 waren in Deutschland 75 % der Männer und 68 % der Frauen in diesem Alter berufstätig. Diese Menschen, die 2020 zwischen 55 und 64 Jahre alt waren, gehören unter anderem auch zur Babyboomer-Generation. Viele der gut ausgebildeten Boomer-Frauen haben mit zunehmendem Alter also einen Weg zurück in die Erwerbstätigkeit gefunden. Obwohl das ihrer gesetzlichen Rente wohl zugutekam, werden viele von ihnen dennoch mit einer knappen gesetzlichen Rente konfrontiert werden. Eine Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen, dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und der Deutschen Rentenversicherung Bund prognostizierte bereits vor zehn Jahren, dass den Babyboomern Altersarmut droht. Die Studienautoren berechneten 2012 eine gesetzliche Brutto-Rente von ca. 660 bis 800 Euro im Monat für Frauen der Babyboomer-Generation.

Auf den letzten Drücker

Haben Betroffene jetzt aber überhaupt noch eine Chance, kurzfristig – je nach Alter bleiben rund 15 bis kein ganzes Jahr mehr – noch etwas für ihre finanzielle Situation im Alter zu tun? Regina Vossen, Mitglied im Vorstand von Die FinanzFachFrauen e. V., erklärt, was viele Beraterinnen und Berater bereits wissen: „Um es klar zu sagen: Es ist nahezu unmöglich, kurz vor Rentenbeginn noch eine auskömmliche Rente aufzubauen. Wer nur noch wenig Zeit hat, braucht Rendite und muss bereit sein, dafür Wertschwankungen während der Ansparphase zu akzeptieren.

Zusätzlich sollten die Kosten des Ansparvorgangs minimiert werden. Die effektivste Option ist ein Fondssparplan in Investmentfonds. Auf keinen Fall sollte ein Versicherungsvertrag mit Beitragsgarantie gewählt werden. Wegen der immer noch niedrigen Zinsen geht hier die Rendite gegen Null.“ Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP), sieht eine weitere Möglichkeit in der sogenannten Rürup-Rente, der Basisrente. Aufgrund einer hohen steuerlichen Förderung und kurzen Laufzeiten sei diese eine sehr effiziente Lösung für alle, die im Moment noch berufstätig sind und gut bis sehr gut verdienen. Allein in 2022 könnte man als ledige Person noch insgesamt 25.639 Euro einzahlen, Verheiratete sogar 51.278 Euro. Gerade Frauen könnten damit fehlende Versorgungsansprüche aus der gesetzlichen Rente ausgleichen. Viele Möglichkeiten bleiben den Betroffenen insgesamt aber leider nicht.

Vorsorge so früh wie möglich in die Hand nehmen

Die maue Rente vieler Frauen der Boomer-Generation sollte besonders jungen Frauen nun verdeutlichen, wie wichtig es ist, gut für sich selbst vorzusorgen. „Gerade für Frauen, die –ob berufstätig oder nicht – in unserer Gesellschaft den größten Teil der unbezahlten Care-Arbeit leisten, ist eine private Altersvorsorge essenziell. Die letzten Jahre haben die Unterschiede in der Erwerbstätigkeit und als Folge dessen auch die Rentenlücke zwischen

09 Foto: © etemwanichstock.adobe.com
finanzwelt 05 | 2022

Männern und Frauen eher noch vergrößert. Gerade junge Frauen sollten sich deshalb unbedingt mit dem Thema private Altersvorsorge auseinandersetzen. Dabei ist es entscheidend, so früh wie möglich anzufangen“, rät deshalb Beate Heinisch, Vorständin der AXA Konzern AG. Laut Prof. Hauer sei es erstmal sogar egal, ob es um eine betriebliche Altersvorsorge, Basis-, Riester- oder eine private Rentenversicherung gehe. „Man muss es einfach machen – das ist wohl das Wichtigste im Zusammenhang mit der Altersvorsorge!“, so Prof. Hauer. „Wichtig ist der Beginn mit der Altersvorsorge, auch wenn es zunächst nur kleine Beiträge sind, die man sich leisten kann. Welcher Versorgungsweg nun der optimale ist, hängt von der individuellen Situation ab. Dabei sollte auf jeden Fall ein Berater oder eine Beraterin hinzugezogen werden.“

Auch Beratende müssen aktiv werden!

Doch wie widmen sich Beraterinnen und Berater sowohl älteren als auch jüngeren Frauen am besten? Regina Vossen hält eine Beratung von Frau zu Frau am geeignetsten. Dabei sollte der Altersunterschied jedoch nicht allzu groß sein. Vertrauen spiele in der Beratung von Frauen eine große Rolle, dieses sei bei einer Beraterin oft eher vorhanden. „Frauen möchten die Si-

cherheit im Hintergrund haben, auch nach einem Abschluss eine zuverlässige Ansprechpartnerin zu haben, die für sie erreichbar ist und die ihre Fragen beantwortet“, meint Vossen. Prof. Hauer rät Beraterinnen und Beratern, aktiv auf die Zielgruppe zuzugehen. „Ich glaube, dass bisher hauptsächlich die Männer zum Thema Altersvorsorge angesprochen und die Frauen eher noch vernachlässigt werden. Das sollte sich ändern. Empfehlenswert ist dabei die Ansprache mit dem Thema Basisrente, da diese eine lebenslange Rente bietet und Frauen statistisch gesehen eine wesentlich höhere Lebenserwartung als Männer haben, d. h. Frauen haben länger etwas davon. In Bezug auf die Rentabilität der Altersvorsorge sind hier also eindeutig Frauen die bessere Zielgruppe“, findet Prof. Hauer. (lb)

Redaktionstipp

Auf der DKM 2022 gibt es am 26. Oktober beim Kongress Altersvorsorge einen Vortrag zum Thema Basisrente, sowie am 27. Oktober die spannende Diskussionsrunde „Altersvorsorge für Frauen – ein Thema, das alle etwas angeht“ im Speaker’s Corner – beides mit Prof. Hauer vom IVFP.

Regina Vossen Vorstandsmitglied Die FinanzFachFrauen e. V.
finanzwelt 05 | 2022 10 BERATER | ALTERSVORSORGE FÜR FRAUEN
Beate Heinisch Vorständin AXA Konzern AG Prof. Michael Hauer Geschäftsführer Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH

Mit Vollgas in den Ruhestand!

Optimale Vorsorge – mit der Maklerrente

Sie haben sich einen sorgenfreien Ruhestand als Maklerrentner:in verdient.

Neue Abenteuer warten auf Sie! Lernen Sie gute Gründe zur Sicherung Ihres wirtschaftlichen Lebenswerkes kennen und finden Sie heraus, ob die simplr Maklerrente die optimale Lösung für Ihre individuelle Situation ist.

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2021 war ein Schicksalsjahr für den Allfinanzdienstleister

FG FINANZ-SERVICE AG. Firmengründer und Vorstand

Gerhard Ziegler verstarb im Januar plötzlich. Seine Tochter, Alexandra Ziegler, übernahm die Führung des Familienunternehmens. Im exklusiven Interview berichtet sie gemeinsam mit Jörg Fleischmann, Vertriebsleiter, über die nicht ganz einfache Nachfolge, die Besonderheiten des Unternehmens und ihre Zukunftspläne.

finanzwelt: Frau Ziegler, Sie haben die Führung der FG FINANZ-SERVICE AG im letzten Jahr unter schwierigen Bedingungen übernommen. Wie hat sich das Unternehmen seitdem entwickelt?

Alexandra Ziegler» Oft stellt einem das Leben Herausforderungen, die man sich anders wünschen würde, aber nicht ändern kann und akzeptieren muss. Nach einer kurzen Schockstarre war für uns klar: Wir tragen eine soziale Verantwortung und müssen für unsere Geschäftspartner, unser Backoffice und unsere Kunden da sein. Und wir haben ein großartiges Team, das uns gleich ab Sekunde eins voll unterstützt hat. Wir haben uns das Ziel gesetzt, 2021 dennoch und vor allem zu Ehren von Gerhard Ziegler zu einem erfolgreichen Jahr zu machen. Das ist uns gelungen – 2021 war das erfolgreichste Umsatzjahr in der Unternehmensgeschichte. Darauf sind wir sehr stolz und auch sehr dankbar. Mein Vater hätte 2021 sein 50-jähriges Branchenjubiläum gefeiert und am 10. Dezember 2021 war zudem der 40. ‚Geburtstag‘ der FG FINANZ. Das gesamte letzte Jahr war extrem außergewöhnlich, so dass wir diesen Tag mit gemischten Gefühlen verbracht haben. Trotzdem waren wir sehr glücklich, wie sich alles entwickelt hat. 40 Jahre frei, 40 Jahre unabhängig – darauf sind wir besonders stolz. Alles, was wir schaffen, schaffen wir aus eigener Kraft. Das ist für mich die Definition von Erfolg und das, wonach ich strebe.

finanzwelt: Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?

Ziegler» Mein persönliches Ziel ist generationenübergreifend, dass wir in 40 Jahren auch unser 80. Jubiläum noch frei und unabhängig feiern können. Denn das macht die FG FINANZ-SERVICE AG aus. Aber natürlich beschäftigen uns weiterhin auch Themen wie z. B. Service. Diesen verbessern

wir in allen Formen: hybrid, digital oder analog. Wir möchten unsere Stärken immer weiter ausbauen und jeglichen Vertriebsunterstützungs- und Servicegedanken voranbringen.

finanzwelt: Sie gehören zu den wenigen Führungsfrauen der Branche, was zeichnet Ihren Führungsstil aus?

Ziegler» Mein Vater hat nach dem Motto geführt: Dienen kommt vor Verdienen, Führen kommt von Vorführen, und das aller wichtigste: Benutze dein Unternehmen, um Menschen aufzubauen, nicht umgekehrt. Das hat mich geprägt. Zudem möchte ich jungen Führungskräften Mut geben, an sich zu glauben. Selbst wenn man gegen gewisse Herausforderungen antreten muss. Letztendlich glaube ich aber, dass es egal ist, welches Geschlecht oder Alter man hat. Ein wesentlicher Faktor ist vielmehr mit welcher Motivation man ein Unternehmen führt. Und wir in unserer Branche haben das unglaubliche Privileg, Menschen helfen zu können. Unser Fokus liegt deshalb immer auf dem Kunden. Ich möchte Menschen weiterhin langfristig mit einer fairen, freien und neutralen Finanzkonzeptberatung helfen.

finanzwelt: Was bedeutet „Konzeptberatung“ für Sie? Jörg Fleischmann» Unserer Meinung nach sind die Zeiten des reinen Produktverkaufs lange vorbei. Heutzutage sind Kunden so gut informiert, dass es auffällt, ob ein Berater nur ein Produkt verkaufen möchte oder ob er die individuelle Situation ganzheitlich betrachtet und dementsprechend berät. Für uns ist es vollkommen normal, dass ein Kunde allumfassend beraten wird und dass in jedes Kundenportfolio auch entsprechende Sachwerte gehören. Bereits vor Jahrzehnten hat Gerhard Ziegler die ‚Fachspezialisten‘ eingeführt. So hat jeder unserer 800 Geschäftspartner die Möglichkeit, sich aus der Vertriebsunterstützung themenbezogen Hilfe zu holen. Und das bei vollem Provisionsanspruch. Das ist 100 % Unterstützung für unseren Außendienst. Zudem möchten wir in jeder unserer Direktionen mindestens einen Spezialisten einsetzen. Das ist uns vielerorts auch gelungen. 2020 haben wir jedoch festgestellt, dass es nicht überall möglich ist. Seitdem arbeiten wir mit Hochdruck daran, deutschlandweit direktionsübergreifende Tandems zu schaffen. Diese wickeln wir vollständig verwaltungstechnisch ab – egal, ob

finanzwelt 05 | 2022 12 BERATER | INTERVIEW
„40 Jahre frei, 40 Jahre unabhängig“

es um Provisionsteilung, Karrierepunkte, Provisionsstufen oder dergleichen geht. Hier arbeiten wir auch weiterhin verstärkt an neuen Lösungen, denn wir sehen riesige Potenziale. Um einen Hebeleffekt zu erzielen, wollen wir klassische Versicherungsmakler mit Investmentspezialisten zusammenbringen. Denn bei Tandem-Umsätzen handelt es sich fast immer um Geschäft, das anders gar nicht zustande gekommen wäre, davon profitieren beide Tandempartner, wie auch der Kunde.

finanzwelt: Wie widmet sich die FG FINANZ dem Thema Nachhaltigkeit?

Fleischmann» Wenn wir über Nachhaltigkeit sprechen, mei-

finanzwelt: Apropos Nachfolge – Wie funktioniert das Nachfolgemodell der FG FINANZ-SERVICE AG?

Fleischmann» Unser Modell gibt es bereits seit 40 Jahren. Dabei ‚darf‘ jeder so lange arbeiten, wie er oder sie es für richtig hält. Entscheidet sich ein FG-Geschäftspartner dann für den Ruhestand, kann er uns einen Nachfolger seiner Wahl vorstellen. Falls niemand zur Verfügung steht, unterstützen wir bei der Suche. Voraussetzung ist natürlich immer, dass die entsprechenden Zulassungen vorliegen. Findet sich ein geeigneter Berater, regeln die beiden Themen wie Provisionsteilung etc. vollständig untereinander, ohne unsere Beteiligung. Erst wenn beide sich einig sind und uns eine positive Rückmeldung geben, setzen wir den Wechsel um.

nen wir nicht nur ‚grüne Produkte‘. Die FG widmet sich diesem Thema als Teil der Firmenphilosophie schon sehr lange. Dazu gehört für uns auch eine langfristige Planung, wie das Thema Nachfolgeregelung. Produktseitig haben wir uns früh komplett in diese Richtung aufgestellt. Dementsprechend ist unsere Palette so optimiert, dass wir in allen Bereichen nachhaltig sind. Also ganzheitlich und natürlich auch digital unterstützt mit zahlreichen Tools, da sind wir sehr weit vorangegangen.

finanzwelt: Gibt es noch etwas, dass Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben möchten?

Ziegler» Ich möchte nochmal betonen, dass wir als Unternehmen und mit unseren Geschäftspartnern sehr großen Wert auf Freiheit und Unabhängigkeit legen. Wir brennen für unser Unternehmen und haben, trotz aller Schwierigkeiten, das letzte Jahr zum erfolgreichsten Jahr unserer Firmengeschichte gemacht. Dafür sind wir sehr dankbar und daran möchten wir jetzt natürlich anknüpfen. (lb)

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(v.l.n.r.) Jörg Fleischmann, Alexandra Ziegler, Lisa Brunner, Redakteurin finanzwelt

Träume Wirklichkeit werden lassen

Was wir mit Leidenschaft tun, erledigen wir auch gut. Zumindest ist der Faktor Passion bei der Erfüllung einer Tätigkeit sehr förderlich, vielleicht sogar unverzichtbar. Im Idealfall, so alle entscheidenden Faktoren für einen Traumberuf stimmen, wird aus dem Beruf eine Berufung.

Wenn ich groß bin, werde ich... Das ging einem Großteil von uns so und manche Erinnerungen kommen in diesem Zusammenhang wieder hoch. Als Polizist Verbrecher zu jagen, als Pilot um die Welt zu jetten oder vielleicht doch eher Arzt, der Leben rettet? Viele Menschen haben zumindest eine Vorstellung von ihrem Traumberuf. Ein Beruf, der sie glücklich macht, inspiriert und gewissermaßen eher Berufung als Job ist. Einige haben ihre Träume Realität werden lassen. Andere hingegen fehlte mitunter der Mut und die Passion, sich selbst zu verwirklichen. Doch der Wechselwille, etwas Neues anzupacken und sprichwörtlich durchzustarten, existiert. Auch oder gerade in diesen herausfordernden Zeiten. Das zeigt eine aktuelle Studie des Handelsblatt Research Institute in Zusammenarbeit mit der Deutschen Vermögensberatung.

67 %

der Befragten können sich vorstellen, im Laufe ihres Erwerbslebens in ein neues Berufsfeld zu wechseln.¹

Anlässe, die eigene berufliche Situation zu überdenken und Veränderungen im Job anzustreben, gibt es viele. Die eigene Erwartungshaltung spielt eine große Rolle, natürlich aber auch die äußeren Umstände. Schließlich ändert sich die Arbeitswelt – so schreitet beispielsweise die Digitalisierung unaufhörlich voran. Umso wichtiger ist, den eigenen Blickwinkel auch und gerade in schwierigen Situationen zu schärfen und den Leuchtturm in rauer See nicht aus den Augen zu verlieren. Welche Zutaten machen letztlich den Job zum Traumberuf? Natürlich spielt der finanzielle Aspekt eine große Rolle. Schließlich muss davon der Lebensunterhalt bestritten werden. Doch ist das Geld das einzige, ausschlaggebende Kriterium? Mitnichten. Wesentlich ist, dass einem die Arbeitsinhalte Freude bereiten. Niemand würde wohl einen Beruf als traumhaft bezeichnen, in dem er keinerlei Spaß empfindet. Insofern ist das Gefühl aus sich selbst heraus, dass die Arbeit gerne verrichtet wird, zentral. Nur so wird letztlich auch eine Leistung erbracht, die alle Beteiligten nachhaltig zufriedenstellt. In der Tat ist es wichtig, dass die Motivation von innen kommt, um TopErgebnisse zu erzielen. Abseits dieser Sinnhaftigkeit der Arbeit sind aber auch weitere Faktoren entscheidend auf dem Weg zum Traumberuf. Anerkennung, entsprechende Weiterentwicklungsmöglichkeiten und zwangsläufig sichtbarer Erfolg.

Um zu ermitteln, welche Faktoren einen Traumberuf kennzeichnen, hat das Handelsblatt Research Institute in Zusammenarbeit mit der Deutschen Vermögensberatung besagte Studie erhoben. Nicht ganz überraschend rangiert das Merkmal

Foto: © DVAG finanzwelt 05 | 2022 BERATER | JOBWECHSEL

„Spaß/Freude“ ganz oben auf der Skala. Auf dem zweiten Platz folgt der Faktor der guten Verdienstmöglichkeiten. Auch Eigenverantwortlichkeit und große Flexibilität stehen vergleichsweise hoch im Kurs. In diesem Zusammenhang hat die Pandemie noch einmal als Beschleuniger gewirkt, zumal für viele Beschäftigte es inzwischen völlig normal ist, ganz oder teilweise zu Hause zu arbeiten beziehungsweise sich die Arbeitszeit selbst einzuteilen. Insofern legt diese Entwicklung den Beschäftigten Eigenverantwortung mehr oder weniger in den Schoß. Nicht zuletzt legen die Ergebnisse der repräsentativen Studie dar, dass die Zukunftssicherheit des ausgeübten Jobs als wichtig angesehen wird. Drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass trotz flexibler Arbeit die Zukunftssicherheit des Berufs eine größere Bedeutung haben wird. Hier haben besonders die vergangenen Jahre gezeigt, welche Berufe auch in Krisenzeiten stetig gebraucht werden. Dazu zählt der Beruf des Vermögensberaters bei Deutschlands größter eigenständiger Finanzberatung – qualifizierte Finanzberatung ist vor diesem Hintergrund heute gefragter denn je. Unternehmen werden sich in der Folge vermehrt an diesen An-

sprüchen ausrichten (müssen), um insbesondere für neue Bewerber attraktiv zu sein.

DVAG punktet in vielen Bereichen

Die Deutsche Vermögensberatung als modernes Familienunternehmen hat in diesem Jahr bereits zum 12. Mal in Folge die Auszeichnung als „Top Employer“ erhalten. In vielen Bereichen liegt die DVAG mit ihrem ganzheitlichen Allfinanz-Konzept über dem Branchendurchschnitt. Vor allem bei den Punkten Arbeitsumfeld und Karriere übertrifft das Unternehmen regelmäßig die Konkurrenz. Und der Nachwuchs liegt den Verantwortlichen seit jeher am Herzen. Branchenaffine als auch Quereinsteiger können unabhängig von ihrer Ausbildung oder dem bisherigen Beruf ihren Einstieg finden und richtig durchstarten. Im zurückliegenden Jahr haben viele Menschen diesen Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und sich für eine Karriere als Vermögensberater entschieden. Aus guten Gründen, schließlich überzeugt das Marburger Familienunternehmen durch seine Karrieremöglichkeiten, der offenen Unternehmenskultur und dem Angebot, einen erfüllenden und sinnstiftenden Beruf in turbulenten Zeiten zu ergreifen. Eine Perspektive, künftig wirklich etwas bewegen zu können. Übrigens kann sich nahezu die Hälfte der Befragten einen Wechsel in eine Selbstständigkeit vorstellen, falls sie im aktuellen Job oder Berufsfeld unzufrieden sind. Die Basis, dass die eigenen Träume Wirklichkeit werden. (ah)

15 ¹Quelle: Studie des Handelsblatt Research Institut in Zusammenarbeit mit Deutsche Vermögensberatung
» Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben. «
(Mark Twain)

Wer gewinnt die Gunst der Kunden?

AIF, Wertpapiere und Vermögensanlagen findet man, wie alles andere auch, im Internet. Neu ist, dass seit dem Erfolg zahlreicher Investment-Plattformen nicht nur bei den „FinTechs” direkt gezeichnet werden kann, sondern auch im „klassischen Vertrieb”. Was sich erst einmal widersprüchlich anhört, dient dem Komfort der Kunden und Anbieter, eröffnet neue Vertriebswege, sogar Zielgruppen und unterstützt bei der Erfüllung und Dokumentation der regulatorischen Anforderungen.

Was bedeutet diese Entwicklung für Finanzvertrieb und Beratung?

Die Digitalisierung kannibalisiert das konventionelle Geschäftsmodell, das ist ein Fakt und wird niemanden überraschen. Ebenfalls folgerichtig ist aber, dass der persönliche Kontakt, Fachwissen und Erfahrung weiterhin gefragt sind. Denn Digitalisierung ersetzt im konstruktiven Fall lediglich die Teile eines Prozesses, die der Mensch nicht besser kann und erhöht dadurch den Anteil qualifizierter Kontakte und Gespräche. Gerade in Zeiten wie diesen zeigt sich außerdem, wie unentbehrlich der persönliche Kontakt sein kann. Wenn die Verunsicherung wächst, sind vor allem persönliche Nähe und Expertenwissen gefragt. Vor einigen Monaten hatten wir noch eine ganz andere Perspektive und uns bessere Möglichkeiten für eine rein digitale Abwicklung gewünscht.

Der digitale Mitbewerb gewinnt Marktanteile

FinTechs wie Crowdinvestment-Platt formen sind in der Ansprache von Neu kunden und in der Pflege des Bestandes sehr professionell. Die Geschäftsmodelle sind darauf ausgerichtet, im digitalen Marktzugang Vorteile zu schöpfen und den „Customer Lifetime Value” zu fördern. Hiervon kann und muss die etablierte Branche lernen beziehungsweise die eigenen Strukturen und Prozesse im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit regelmäßig hinterfragen und diese auch an die Marktgegebenheiten anpassen.

Für eine erfolgreiche „digitale Transformation” eines Geschäftsmodells gibt es drei grundlegende Felder, die seine Rahmenbedingungen bestimmen:

1. Neukundenansprache, im Finanzvertrieb häufig als „Leadgenerierung” verstanden.

2. Bestandsaktivierung durch ein durchdachtes und auf Ihre Möglichkeiten abgestimmtes CRMKonzept.

3. Neue Geschäftsmodelle oder -angebote, die es ermöglichen, Neukunden und Bestand besser zu erreichen („Kundenzentrierung”, „vertikale Integration”).

Die digitale Zeichnungsstrecke ist dabei in vielfacher Hinsicht Dreh- und Angel-

ten. Darüber hinaus werden auch neue Dienstleistungen und Produkte möglich. Häufig werden die Produkte, die sich digital zeichnen lassen, auch zu geringeren Mindestinvestitionssummen angeboten, was die Ansprache neuer Zielgruppen vereinfacht. In der Neukundenansprache und im Bestand bieten sich nicht nur Umsatzchancen, sondern auch die Möglichkeit, den eigenen digitalen Marktzugang zu finden und zu etablieren. Bei jeder neuen Registrierung und auch bei einem Seitenaufruf aus einem Newsletter im Bestand handelt es sich um Leads, die sich weiterentwickeln lassen.

Aus dem Lead wird die digitale Zeichnung

Letztendlich ist die Zeichnung nur ein zusätzlicher Schritt im Prozess der InternetLeadgenerierung. Hier schlummert die Gefahr für den Vertrieb, aber auch die Chance. Denn Neukunden zu generieren ist teuer und die Mindestzeichnungssummen bei Crowdinvestments oder tokenisierten Wertpapieren meist gering. Interessenten müssen überzeugt werden und ein Abbruch bei der Registrierung bedeutet häufig den Verlust des Kunden. Es ist also vernünftig hierbei, wie im klassischen Vertrieb, frühzeitig die Kontakt-

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BERATER | FINTECHS UND KLASSISCHER VERTRIEB

daten zu erhalten, um gegebenenfalls einen Neukunden auch unterstützen zu können. Weiterhin sind „Erstzeichner” mit kleinen Beträgen selten kostendeckend. Das Investitionsvolumen muss steigen. Von Produkt zu Produkt oder auch direkt nach der Erstzeichnung durch eine entsprechende Beratung. Betrachtet man den Prozess bis hier, fällt der Unterschied zwischen FinTech und klassischem Vertrieb schon deutlich kleiner aus.

Emittenten und Vertriebe richtig digital aufstellen

Tools und Techniken für die Leadgenerierung, komplexe CRM-Systeme und Expertenwissen für deren optimalen Einsatz lassen sich nach Bedarf einkaufen, und auch fertige Plattformlösungen für die digitale Zeichnung, samt Payment und Identifizierung, gibt es von zahlreichen Anbietern. Neben den branchenunabhängigen Marketingtools, bieten einige der Crowdinvesting-Plattformen auch ihre Software an und bei den technischen Anbietern von tokenisierten

Wertpapieren ist die Zeichnungsstrecke mit mehr oder minder komplexen Zusatzfunktionen für die Verwaltung meist enthalten.

Ein komplettes Ökosystem bietet der unumstrittene Marktführer „Portagon” an. Neben einer Lösung, die sowohl Emittenten als auch Vertrieben den kompletten Prozess von der Neukundenansprache bis zur Auszahlung ermöglicht, gibt es hier einen Marktplatz, auf dem sich bereits zahlreiche Emittenten und Vertriebe befinden. Denn neben den Funktionen, die vollständig und gleichzeitig praktikabel und rechtssicher sein müssen, ist es genauso wichtig, dass Vertriebe ausreichend interessante Produkte vorfinden und das Emittenten auf ausreichend Vertriebskraft treffen. Hier scheint es aktuell so, als hätte Portagon ein gutes Stück des Rennens gemacht, denn per heute sind auf Portagons Marktplatz „Next” bereits 189 aktiv gelistete Projekte, 11 Emissionshäuser und 163 angebundene

Plattformen zu finden. Vertriebe erhalten die Software ohne Fixkosten und können diese umgehend in Betrieb nehmen und sehr einfach in bestehende Websites und Prozesse integrieren. Der digitale Vertrieb ist damit bereits komplett eingerichtet.

Die technischen Voraussetzungen sind heute erfüllt und die Hürden für die Nutzung sind sehr niedrig. Nun ist es an den Akteuren der Branche, ihre Strukturen und Prozesse zu prüfen und die Vorteile der alten und neuen Welt miteinander zu verbinden.

17 Foto: © Innastock.adobe.com
Nicolaus Thiele-Dohrmann Projektmanager/Partner Alphapenta GmbH & Co. KG

DIE WAHREN SUPERHELDEN

Im Finanz- und Versicherungsmarkt scheinen übernatürliche Kräfte am Werk. Die Branche erlebt eine Revolution. Immer schneller digitalisiert sich das Maklergeschäft. Viele Kollegen erleben bereits einen Arbeitsalltag ohne Innendienstkosten, der ihnen mehr Freizeit, mehr Einnahmen, mehr Kundenservice und zufriedenere Kunden beschert. Andere Makler bemerken noch wenig davon. Die Entwicklung geht an ihnen vorbei. Längst nicht jeder Marktteilnehmer weiß, was schon lange praxistauglich eingesetzt wird. Manche, weil sie sich im Vertrauen auf ihre langjährige Dienstleister nicht informiert haben. Andere, weil ihnen der Zugang zu den Anbietern verwehrt bleibt. Denn längst nicht jeder Maklerdienstleister verfügt über die nötigen Ressourcen, entsprechende Digitalangebote anbieten zu können. finanzwelt wirft einen genaueren Blick auf einen Anbieter, der die schöne neue Maklerwelt verspricht. Was genau macht ihn stark? Was leistet er wirklich?

Ist der Superpool jetzt da?

„Kommt im Markt der Superpool?”, wurde Hannes Heilenkötter, Geschäftsführer von blau direkt, neulich gefragt. „Ich finde uns als Pool jetzt schon super!”, antwortete er trocken und mit einem Augenzwinkern. Tatsächlich scheint der Pool aus Norddeutschland Superkräfte zu besitzen. Mit einem Wachstum von durchschnittlich 39 % jährlich hat blau direkt alle anderen Versicherungspools überholt. Technologiemarktführer im Maklersegment. Marktführer in Bestandsübernahmen. Nummer zwei in der Neugeschäftsabwicklung für Makler. Woher kommt der Erfolg? Fast unglaublich scheinen die Berichte angeschlossener Makler zu reibungslos laufender Technologie und zu immer neuen Services auf Spitzenniveau. Arbeitserleichterungen brächte das, sagen die einen. Mehr Kunden bescherte dies, sagen die anderen.

Garantierte Verdoppelung des Gewinns

Dokumentiert ist, dass es blau direkt gelingt, den Verdienst seiner Makler im Durchschnitt alle sechs Jahre zu verdoppeln. Kein anderer Maklerpool kann eine solche Erfolgsstatistik nachweisen. Deswegen behauptet blau direkt nicht nur, dass der Makler mit seiner Hilfe Erträge steigere; blau direkt garantiert dies sogar: Wer nach einem Jahr nicht mindestens 20 % mehr Gewinn erwirtschafte, könne mit Strafzahlungen von bis zu 11.000 Euro rechnen. Wer nun glaubt, dass solche Versprechen vor allem den Verdienst des Pools befeuern sollen, erlebt anderes. Makler berichten von den höchsten Courtagen des Marktes bei völligem Verzicht auf Beitragserhöhungen seit 20 Jahren.

Superhelden des Maklermarkts

Übernatürliche Kräfte sind nicht am Werk – aber es wirkt, als verfüge der Pool über eine Reihe von Superhelden. finanzwelt hat die beeindruckendsten Fähigkeiten des norddeutschen Markteroberers untersucht. Die wichtigsten Fähigkeiten scheinen fest mit einer Reihe ganz besonderer Manager verbunden. Mit außergewöhnlichen Services und Fähigkeiten erscheinen sie fast wie Superhelden. Superhelden setzen ihre Kraft ein, um Menschen zu helfen und vor Bedrohungen zu schützen. So ungewöhnlich wie die Erfolge des Angebots sind, so ungewöhnlich stellt finanzwelt dir die Superhelden vor.

Überzeuge dich, dass nicht alle Heldengeschichten Fiktion sind. Gefällt dir einer unserer Superhelden besonders? Gibt es einen Superhelden, den du gern an deiner Seite hättest?

ES WAR EINE STÜRMISCHE NACHT IN BLUE CITY, ALS SICH EINE GRUPPE VON HELDEN BEREIT MACHTE, DIE WELT DER FINANZ- UND VERSICHERUNGSBRANCHE ZU RETTEN. WERDEN SIE ES SCHAFFEN...? ES IST SCHON 0:05 UHR UND ICH SITZE IMMER NOCH HIER...
SONDERSTRECKE BLAU DIREKT finanzwelt 05 | 2022 18
ES IST GEFAHR IN VERZUG. ICH MUSS MICH BEEILEN!

Über den Helden:

Ameisen-Man, alias die Ameise, ist eine beeindruckende Arbeitsabnahme-Maschine. Sie beendet das Kostendesaster, das viele Makler betriebe durch ihre Verwaltungssoftware kennen. Statt Kosten beschert die Ameise Kostenersparnisse in enormem Ausmaß. Mit ihren BiPRO Anbindungen an über 200 Versicherungsgesellschaften pflegt sie unermüdlich Policen, Beitragsrechnungen sowie Verträge von Versicherungsgesellschaften und hält diese rund um die Uhr zum Abrufen bereit. Zudem ermöglicht die Ameise eine blitzschnelle Bestandsübernahme von Kundenverträgen mit nur einem Klick in Rekordzeit.

Beschützt Makler vor:

Ineffizienten Prozessen, Verwaltungsaufwand, manueller Arbeit in Maklerbetrieben, hohen Personalkosten

Superpower:

Wie eine Maschine übernimmt die Ameise mit innovativer Technik die vollautomatische Pflege der Daten für Makler.

Antrieb:

Bestände

Bisher größte Heldentat: Mithilfe ihrer Superkraft erleichtert die Ameise bei mittlerweile 1.400 Maklerbetrieben durch effiziente und automatisierte Prozesse den Makleralltag. blau direkt-Betriebe haben im Schnitt 50 % weniger Arbeitslast im Innendienst. Die Ameise ist ein wahrer Bestandsübernahmemeister: Allein im Jahr 2021 haben blau direkt Makler mehr als 350.000 bestehende Kundenverträge mit Vergütung in ihre Betreuung holen können.

Herkunft:

WISSENSWERTES

Die Ameise wurde bereits dreifach für ihre besonderen Innovationen ausgezeichnet.

DER PROZESSOPTIMIERER
top100.de Top-Innovator 2020 top100.de Top-Innovator 2021 top100.de Top-Innovator 2022
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blaudirekt.de/produkte/verwaltung/

DER ASSETMAGIER

Über den Helden:

Der Investifant ist ein Gigant unter den Superhelden. So imposant der Investifant auch ist – so einfach ist seine Lösung. Mit seiner Superkraft kann wirklich jeder Makler am Investmentgeschäft mit seinen Kunden profitieren, neue Depots verkaufen und bestehende mit wenigen Klicks übernehmen.

Beschützt Makler vor: Eingeschränkten Funktionalitäten und regulatorischen Schwächen bisheriger, am Markt verfügbaren, Investmentlösungen

Superpower:

Der Investifant ermöglicht eine individuelle Investment-Beratungsstrecke, mit der Kunden schnell, sicher und am besten zu ihrem Investment-Ziel begleitet werden.

Antrieb:

Depots, Orderaufträge, Assets

Bisher größte Heldentat:

Der Investifant schafft es, Investment für Makler bequem, erfolgreich und sexy zu machen.

Herkunft:

blaudirekt.de/produkte/investifant/

WISSENSWERTES

Der Investifant unterstützt sowohl in der individuellen Beratung als auch in der standardisierten Vermögensverwaltung. Aber auch im Haftungsdach rettet der Investifant die digitale Investmentzukunft des Maklers.

SONDERSTRECKE BLAU DIREKT finanzwelt 05 | 2022 20

DER KUNDENMAGNET

Über den Helden:

simplr ist für seine revolutionären Services und sein besonderes Händchen für die Pflege von Kundenbeziehungen vielfach ausgezeichnet. Kunden sehen ihre Versicherungsverträge nicht nur überall und zu jeder Zeit – sie können sie auch selbst managen und dem Makler dabei gleichzeitig mehr Umsatz und enorme Kosteneinsparungen bescheren – bei voller Begleitung des Kunden durch den Makler. simplr baut Freundschaften von Kunden und Maklern auf. Damit motiviert simplr den Kunden mit der Bequemlichkeit eines Fingertipps, die für den Makler noch unbekannten Verträge, an ihn zu übertragen. simplr wird damit zum Ertragsbooster für seine Makler.

Beschützt Makler vor:

Unbetreuten Verträge, Verlust der Kundenbindung

Superpower: simplr bringt durch seine revolutionäre Technologie Serviceinnovation auf ein neues Level.

Antrieb:

Daten, Dokumente, RoboSave Technologie

Bisher größte Heldentat: simplr erhöht die durchschnittliche Cross-Sellingquote von Maklern um bis zu zwei Verträge.

Herkunft:

blaudirekt.de/produkte/kunden-app/

WISSENSWERTES

Unbetreute Verträge werden beim Kunden systematisch abgefragt und zur Ameise übertragen. So ermöglicht simplr dem Makler einen Bestandsbooster ohne eigenen Aufwand. simplr passt sich dem Vermittlerunternehmen an und, sofern die persönliche Maklervollmacht integriert ist, ermöglicht simplr Maklern den Informationszugang zu allen Kundenaktivitäten (wie z. B. Kontaktdatenänderungen). Für seinen umfänglichen Kundennutzen wurde simplr bereits zweimal von der Bild zum Kundenkönig gekürt.

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DER DATENAUTOMATISIERER

Über den Helden:

Octiman, alias Octi, beschafft auf übernatürliche Weise mit ihren vielen Armen die Daten und Dokumente von den Versicherungsgesellschaften und leitet sie an ihren Mitstreiter, die Ameise – dem blau direkt MVP, weiter. Damit hilft Octi Maklern bei der automatischen und kostenfreien Datenpflege ihrer Direktbestände, ohne dass es dem Eingreifen eigener Innendienstmitarbeiter bedarf. Octi bietet Maklern echte Freiheit. Sie können sich dank Octi entscheiden, ob sie ihre Services über einen Maklerpool beziehen möchten oder lieber bei ihrer Direktvereinbarung bleiben.

Beschützt Makler vor: Manueller Bestandsdatenpflege, hoher Arbeitsbelastung, unnötigem Einspannen personeller Ressourcen

Superpower:

Mit einem hochkomplexen Algorithmus automatisiert Octi Bestandsdaten.

Antrieb: Daten

Bisher größte Heldentat: Octi beschafft Daten in Sekundenschnelle und übernimmt die automatische Bestandsdatenpflege.

Herkunft:

blaudirekt.de/produkte/octi/

WISSENSWERTES

Octi, die Krake, hilft Maklern auf übernatürliche Weise bei der automatischen Datenpflege ihrer Direktbestände. Octi übernimmt die Aufgabe der Datenabholung per Tentakel und ermöglicht eine vollständige, arbeits- und kostensparende Bestandsdatenpflege. Dank Octi können Makler auch höchste Aktualität und zeitnahe Verarbeitung von Kundendaten und -dokumenten für ihre Direktvereinbarungen bieten. Octi ist ein echter Booster für die automatische Bestandsdatenpflege von Maklern. In Verbindung mit simplr wird ermöglicht, dass Dokumente aus Direktvereinbarungen zu den Kunden gebracht werden – ein neues Level für die Kundenbeziehung.

SONDERSTRECKE BLAU DIREKT finanzwelt 05 | 2022 22

DER ALLROUNDER

ÜBER DEN HELDEN:

bisure.de/panda/

Die Superkräfte von Panda ermöglichen es Gewerbe- und Krankenversicherungsmaklern, ihre Kundenberatung 100 % digital abzuwickeln.

Dazu gehören: Erfassung, Analyse, Vergleich, Risikovorabprüfung, Angebotsanfrage und Antrag. Kunden- und Vertragsdaten werden mit Panda automatisch gespeichert und können ad hoc zur Analyse, aber auch zur Bestandsübernahme durch den Makler genutzt werden.

Beschützt Makler vor:

Papierkram, manueller Arbeit, ineffizienten Prozesse

Superpower:

Der weise Panda ist ein Multitalent: Er kennt alle Fragen, die Makler ihren Kunden stellen müssen und alle Anbieter, die angefragt werden müssen, um garantiert die besten Angebote zu erhalten.

Bisher größte Heldentat:

Der Panda hat sämtliche Disziplinen gemeistert und kann Maklern jetzt bei allen Sparten mit der Ausschreibung helfen.

DER BESCHÜTZER

Über den Helden:

Rentor, alias die simplr Maklerrente, ermöglicht Maklerrentnern, sich optimal auf ihre Rente vorzubereiten und einen sorgenfreien und problemlosen Ruhestand zu verwirklichen. Für die individuelle Ruhestandslösung hält simplr Maklerrente verschiedene Angebote mit bis zu 100 % Fortzahlung der bisherigen Courtage bereit. simplr Maklerrente geht auf die individuellen finanziellen Bedürfnisse und Zukunftspläne der Makler ein, so dass ein revolutionäres Angebot für den Ausstieg aus dem aktiven Maklerleben vollzogen werden kann.

Beschützt Makler vor: Sorgen um und im Ruhestand

Superpower:

simplr Maklerrente ermöglicht eine revolutionäre und individuelle Ruhestandslösung.

Bisherige Heldentat:

maklerrente.de

Marktführender Anbieter für Makler-Ruhestandslösungen mit mehr als 300 zufriedenen Maklern.

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Zugleich ein Update im Fall Wirecard

BERATER | WIRTSCHAFTSPRÜFER IM FOKUS

Über zwei Jahre nimmt die Aufarbeitung des Wirecard-Skandals bereits in Anspruch. Nachdem Ansprüche gegen die mittlerweile insolvente Wirecard AG nur noch im Insolvenzverfahren geltend gemacht werden können, konzentriert sich die gerichtliche Aufarbeitung mittlerweile vornehmlich auf die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (EY) als ehemalige Abschlussprüferin der Wirecard AG. Neben EY stehen derzeit auch die Abschlussprüfer der ebenfalls börsennotierten Grenke AG sowie der Adler Group S.A. wegen möglicherweise fehlerhafter Abschlussprüfung im Fokus der juristischen Aufarbeitung. Anlass genug also, für eine kurze Darstellung der Grundsätze der Abschlussprüferhaftung und ein Update im Fall Wirecard.

I. Grundsätze der Wirtschaftsprüferhaftung

Die Prüfung des Jahresabschlusses durch einen Wirtschaftsprüfer und insbesondere die Erteilung eines uneingeschränkten Bestätigungsvermerks ist eine wesentliche Basis für die Entscheidungen von Kreditgebern und (potenziellen) Investoren. Fehler bei der Prüfung können daher weitreichende Konsequenzen haben und gehen bei börsennotierten Gesellschaften in der Regel mit einem großen Vertrauensverlust an den Kapitalmärkten einher, welcher sich wiederum in erheblichen Preisabschlägen hinsichtlich der von der geprüften Gesellschaft emittierten Wertpapiere niederschlägt. So haben Gerüchte über fehlerhafte Abschlussprüfungen in den Fällen Wirecard, Grenke und Adler an den Börsen für erhebliche Kursverluste gesorgt. Aktionäre und Investoren mussten nicht nur im Fall Wirecard finanzielle Verluste hinnehmen.

Grundsätzlich hat der Abschlussprüfer seine Prüfung auf Basis ausreichender und angemessener Prüfungsnachweise durchzuführen. Potenzielle Prüfungsnachweise umfassen dabei sowohl Informationen, die sich aus den Rechnungslegungsunterlagen ergeben, als auch Informationen aus anderen Quellen.

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stock.adobe.com
finanzwelt 05 | 2022

Der Abschlussprüfer hat Prüfungshandlungen so durchzuführen, dass er ausreichende und angemessene Prüfungsnachweise erlangt. Ist nach den durchgeführten Prüfungshandlungen kein hinreichend sicheres Prüfungsurteil möglich, sind weitere Prüfungsnachweise einzufordern. Sind auch dann noch Zweifel an der Recht- und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung angebracht, ist der Bestätigungsvermerk einzuschränken oder zu versagen. Ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk trotz unzureichender Prüfungssicherheit verstößt gegen die Berufspflichten des Abschlussprüfers und führt zur Haftung gegenüber Dritten.

Eine fehlerhafte Abschlussprüfung begründet zunächst einen Anspruch der geprüften Gesellschaft gegenüber dem Abschlussprüfer. Bei der Prüfung börsennotierter Aktiengesellschaften besteht insoweit eine Haftungsobergrenze von 16 Mio. Euro. Diese Begrenzung bezieht sich jedoch nur auf die geprüfte Gesellschaft, weshalb der Abschlussprüfer gegenüber Dritten wie beispielsweise Aktionären und anderen Investoren generell unbegrenzt haftet. Ansprüche Dritter können sich dabei unter anderem wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung gemäß § 826 BGB ergeben. Sittenwidrig handelt der Abschlussprüfer dann, wenn er einem als unrichtig erkannten Jahresabschluss das Testat erteilt. Gleiches gilt, wenn er sein Testat „ins Blaue hinein“ erteilt und dadurch seine Rücksichtslosigkeit gegenüber den Adressaten seiner Erklärung offenbart oder sich der Einsicht in die Unrichtigkeit seines Bestätigungsvermerks grob fahrlässig verschließt. Letzteres ist insbesondere dann anzunehmen, wenn der Abschlussprüfer wichtige Angaben nicht überprüft, obwohl sie überprüfbar sind und auch aufgrund ihrer Bedeutung hätten überprüft werden müssen, bei Fragen von erheblicher Bedeutung oder bedeutsamen Angaben der prüfungspflichtigen Gesellschaft auf eine notwendige eigene Prüfung bewusst verzichtet, prüffähige wesentliche Angaben und Unterlagen ungeprüft übernimmt oder

Die Durchsetzung von Ansprüchen gegenüber Abschlussprüfern erfordert Spezialisten. In vielen Fällen lohnt es sich, den Rechtsweg zu beschreiten, um erlittene Verluste zu kompensieren. Der Finanzvermittler ist hier oft ein wichtiger Akteur. Zwar hat er die betroffenen Kapitalanlagen in der Regel nicht vermittelt, dennoch kann er seiner Mandantschaft im Rahmen eines umfassenden Portfoliomonitorings den oftmals entscheidenden Tipp geben und die Verbindung zu einem spezialisierten Rechtsanwalt herstellen.

Verdachtsmomenten für Manipulationen nicht konsequent nachgeht. Ob diese von der Rechtsprechung aufgestellten Maßstäbe erfüllt sind oder nicht, ist stets eine Frage der lückenlosen Aufarbeitung des Sachverhalts. Die Durchsetzung von Ansprüchen gegenüber Wirtschaftsprüfern ist in vielen Fällen deshalb eine Herausforderung, weil geschädigte Dritte keinen Zugang zu internen Unterlagen und Informationen haben. Werden diese Fälle medial aufgegriffen, ändert sich dies oftmals. So kann z. B. in den Fällen Wirecard, Grenke oder Adler auf Ermittlungen der BaFin zurückgegriffen werden. Im Fall Wirecard leistete zudem der vom Deutschen Bundestag eingesetzte Untersuchungsausschuss einen entscheidenden Beitrag.

II. Musterverfahren gegen Ernst & Young eröffnet – Möglichkeit zur kostengünstigen Anspruchsanmeldung

Im Fall Wirecard hat das zuständige Landgericht München I mit Beschluss vom 14. März 2022 mittlerweile den sogenannten Vorlagebeschluss nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG) erlassen und damit das Kapitalanleger-Musterverfahren gegen EY vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht eingeleitet. Dieser Beschluss ist unanfechtbar. Die Einleitung des Kapitalanleger-Musterverfahren erhöht die Erfolgschancen für die Durchsetzung der Schadensersatzansprüche signifikant. Gleichzeitig sinken für geschädigte Anleger die Kosten und Kostenrisiken der Rechtsverfolgung. Hintergrund ist die gesetzliche Zwangswirkung des § 8 KapMuG. Danach hat das Gericht nach der Bekanntmachung des Vorlagebeschlusses von Amts wegen alle bereits

anhängigen oder bis zur rechtskräftigen Entscheidung über die Feststellungsziele im Musterverfahren noch anhängig werdenden Verfahren auszusetzen, wenn die Entscheidung des Rechtsstreits von den geltend gemachten Feststellungszielen abhängt.

Durch die Einleitung des Musterverfahrens gegen EY wurde außerdem der Weg für eine im Vergleich zu einem Klageverfahren kostengünstigere Alternative der Anspruchsgeltendmachung geschaffen. So ist es in einem Musterverfahren möglich, Schadensersatzansprüche gegen EY zum Musterverfahren zunächst anzumelden. Im Vergleich zu der Erhebung einer Klage ist die Anmeldung wesentlich kostengünstiger. Die Möglichkeit zur Anmeldung beginnt mit der Bestimmung des Musterklägers durch das Bayerische Oberste Landesgericht, was Ende 2022/Anfang 2023 erfolgen dürfte. Nach erfolgter Bestimmung des Musterklägers beginnt die sogenannte Anmeldefrist, welche taggenau sechs Monate beträgt und nicht verlängerbar ist. Die Anmeldung, die zwingend durch einen Rechtsanwalt vorgenommen werden muss, bewirkt die Hemmung der Verjährung bis zum rechtskräftigen Abschluss des Musterverfahrens.

TILP Litigation Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

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BERATER | WIRTSCHAFTSPRÜFER IM FOKUS
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Ermittlung des Kaufpreises

Am Ende des Unternehmertums besteht oft die Hoffnung, das Lebenswerk leicht und schnell für einen attraktiven Preis übergeben zu können. Schließlich wurde auch lange und hart dafür gearbeitet. Allerdings gelingt es vielen meist nicht, weil die Vorbereitung dafür viel zu spät begonnen wird. Noch schwieriger wird es, wenn ein Unfall, schwere Krankheit oder der Tod die Ursache für eine vorzeitige Suche einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers ist.

Der beste Zeitpunkt ist JETZT!

Der beste Zeitpunkt für die Vorbereitung ist JETZT. Wenn Sie erfolgreich, gesund und voller Energie sind, dann bereiten Sie sich und Ihr Unternehmen auf eine Phase vor, in welcher dies anders sein kann. Idealerweise aber für den Ruhestand. Ich möchte in diesem Artikel auf die Herausforderungen aufmerksam machen, die entstehen, wenn sich Makler:innen keine Gedanken im Vorfeld darüber gemacht haben. Im Zuge dessen betrachten wir den sogenannten Asset Deal, der auch

Bestandskauf genannt wird. Beim Asset Deal gibt es Überschneidungen zum Share Deal (Firmenkauf) – dieser weicht in bestimmten Bereichen jedoch sehr ab.

Welchen Wert hat mein Unternehmen?

Um herauszufinden, welchen Wert ein Unternehmen hat, muss der/die Kaufinteressent:in viele Informationen vorab erhalten. Einige können diese jedoch gar nicht so einfach liefern – oder die Ergebnisse fallen nicht positiv in die Bewertung. Im Normalfall hat der/die Kaufinteressent:in bereits bestimmte Vorgehensweisen und Prozesse im laufenden Betrieb. Je einfacher und schneller der neue Bestand dort integriert werden kann, umso mehr ist der/die Kaufinteressent:in bereit, dafür zu bezahlen. Ein Basiswert für die Kaufpreisermittlung sind die laufenden Courtagen und Bestandspflegeprovisionen. Einige können nur mit großem Aufwand verbindlich darstellen, welcher Anteil Abschlussprovisionen und welcher Anteil die laufenden Einnahmen im Unternehmen sind. Auch die Steu-

finanzwelt 05 | 2022 28 BERATER | BESTANDSKAUF Foto: © goodluzstock.adobe.com

erberater:innen stellen das in der Regel nicht unterschiedlich dar. Dazu kommt, dass es bei einigen an guten Systemen fehlt, so dass diese das nicht auswerten können. Man sieht schon: Eine wesentliche Grundlage zur Ermittlung eines Kaufpreises ist nur sehr schwer darstellbar. Fast unmöglich, wenn wir Hinterbliebene dabei begleiten müssen, die eine oben genannte Situation antreffen.

Über die Kontoauszüge kommt es auch irgendwie raus! Aktuell, und wie auch schön öfter, begleiten wir wieder eine Familie, bei denen leider diese Situation eingetroffen ist. Anhand der Kontoauszüge ermitteln wir dann gemeinsam, von welchen Gesellschaften Gelder fließen, schreiben diese im Anschluss an und hoffen, die notwendige Auskunft zu erhalten. Nur so können wir herausfinden, welche Agenturen dort bestehen, wie hoch der Bestand ist und so weiter. War der/ die Verstorbene Einzelunternehmer:in, besteht zusätzlich das Risiko, dass die Gesellschaft mitteilt, dass die Hinterbliebenen keinen Anspruch auf weitere Zahlungen haben.

FAZIT

Idealerweise haben Sie ein System oder eine:n Partner:in, bei dem Sie diese genannten Punkte per Knopfdruck darstellen und zur Verfügung stellen können. Das Thema Vererbbarkeit ist jedoch nur bei manchen Partnerschaften damit gelöst.

Kontakt zur Kundin/zum Kunden

Der/die Nachfolger:in sollte, um die Kundinnen und Kunden weiterhin zufriedenstellend und nachhaltig betreuen zu können, sämtliche Kontaktdaten zur Verfügung haben. Dazu gehören neben den üblichen Kontaktdaten auch die E-Mail und Telefonnummer. Hier ist die Quote nicht selten unter 50 %. Das ist ein riesen Nachteil. Immer mehr digitale Services können über diese Zugangswege bequem von der Kundin/vom Kunden, aber auch dem nachfolgenden Makler:in genutzt werden. Eine Maklervollmacht kann man heute mit dem richtigen System ganz bequem, einfach und unabhängig von Zeit und Ort auf dem Smartphone unterschreiben lassen – und das mit einem Klick. Möchte die Kundin oder der Kunde im Notfall auf die Verträge zugreifen, gibt es mittlerweile auch hierfür wunderbare Möglichkeiten, dies auf dem Smartphone zu tun. Viele zusätzliche Services stehen meist auch zur Wahl.

FAZIT

Ihr Wert des Unternehmens steigt massiv mit der Quantität und Qualität der Kontaktdaten Ihrer Kundinnen und Kunden.

30 Direkt- und drei Poolanbindungen!

So die Realität bei einigen Maklern:innen. Die Daten werden über die Zugänge der einzelnen Gesellschaften verwaltet, zusätzlich ist alles in der Kundenakte und im Kopf der Maklerin/des Maklers. Diese Szenarien treffen wir leider nicht selten an und ja, ich gebe zu, es sind meist Makler:innen, die sich eher im Bereich unter 50.000 Euro Umsatz p. a. bewegen. Manchen Leser:innen mag das vielleicht sehr wenig vorkommen. Aber für die Betroffenen ist das eine riesen Chance – und für manche auch Erlösung – diese 50.000 Euro in eine Maklerrente umzuwandeln und Monat für Monat weiterhin das zu erhalten, was bisher kam – nur, ohne etwas dafür tun zu müssen. ABER: So einen Bestand in eine Maklerrente zu übertragen, ist fast unmöglich. Bei dieser Größenordnung an Umsatz und 30 Direkt- und drei Poolanbindungen liegen in einigen Fällen nur ein paar einzelne Verträge bei den Partner:innen und sind somit nur mit großen Mühen, wenn überhaupt noch, übertragbar.

FAZIT

Je leichter und schneller die Portabilität eines Bestandes vom Übernehmenden durchgeführt werden kann, umso mehr Wert ist Ihr Bestand oder desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Maklerrente überhaupt umsetzbar ist.

Aber es gibt noch viele weitere Punkte, die sich auf den Wert des Bestandes auswirken. Dazu gehören beispielsweise: Maklervollmachten, Datenschutz, Klumpenrisiken, Sparte, Sonderkonzepte – um nur ein paar zu nennen.

Wir begleiten Makler:innen genau bei diesen Schritten, um all diese Punkte positiv für Sie zu lösen. Wir analysieren den Bestand, strukturieren und digitalisieren ihn, damit die oben genannten Punkte schnell und einfach umgesetzt werden können. Immer mit dem Ziel, für sich und die Familie das Lebenswerk noch attraktiver und sicherer zu gestalten

Ich berate Sie gerne zum Thema Bestandskauf!

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Heile Welt

Es war einmal, dass sich InsurTechs auf der einen und Makler wie Versicherer auf der anderen Seite total über Kreuz lagen. Das ist mittlerweile anders. Man respektiert sich gegenseitig und profitiert voneinander. Wahre Liebe muss das nicht sein. Doch der Zugang zum Kunden und hohe Technologisierungsgrade machen allen Seiten das Leben einfacher.

Ein rhetorisch begabter Märchenerzähler sei dieser, sagt der Vorstandschef eines deutschen Versicherers im vertraulichen Gespräch über den Gründer eines InsurTechs. Dennoch sammelt der bei Investoren die Millionen, als würden sie auf den Bäumen

wachsen und man brauche daran bloß zu rütteln. Während Venture Capital in Deutschland nur unter schwersten Bedingungen erhältlich ist, wissen Investoren vornehmlich in den USA und Asien offenbar nicht wohin mit ihrem Geld. Selbst wenn sie es auf blumige Fantasien setzen. InsurTechs sind auch in Deutschland längst eine feste Größe geworden, auch wenn sie in der Regel nur wenige Policenarten anbieten. Etliche von ihnen streben – finanziell bestens gebettet – neuerdings verstärkt ins europäische Ausland. Inwieweit hat sich in den vergangenen Jahren die Welt der InsurTechs tatsächlich verändert?

Chance erkannt

Dr. Christopher Oster, CEO und CoFounder von CLARK, sag: „Digitalisierung ist eines der Kernthemen unserer Zeit und hat in den letzten Jahren auch vor der Versicherungswelt nicht Halt gemacht. Allerdings hatte die Branche lange die Augen vor den massiven Möglichkeiten verschlossen und in über 40 Jahren kaum Innovationen hervor-

gebracht. 2015 haben wir bei CLARK die Chancen der Digitalisierung für die Versicherungsbranche erkannt und einen Wandel in Gang gebracht“. InsurTech habe heute in der Wirtschaft und Gesellschaft einen höheren Stellenwert und sei als Begriff mittlerweile für viele Leute ähnlich bekannt wie „FinTech”. Die Beziehung zwischen Versicherern und Kunden hat sich nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen nachhaltig verändert. Wer da nicht mitgeht, wird langfristig am Markt nicht bestehen können. Dr. Oster: „Wir konnten mit unserem Geschäftsmodell in der Krise weiter wachsen: Die Anzahl unserer Kunden hat sich im letzten Jahr verdoppelt. Insgesamt betreuen wir über 500.000 Menschen in Deutschland und Österreich.“ Anders als der traditionelle Versicherungsmarkt lege man den Fokus auf die Kunden und nicht auf die Produkte. Wir bieten ein ganzheitliches Versicherungserlebnis, das es so auf dem Markt nicht noch einmal gebe. Dank datengesteuerter Technologie kenne man die Kunden gut und könne sich entlang ihrer Wünsche weiterent-

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VERSICHERUNGEN | INSURTECHS

wickeln. Stephen Voss ist Gründer und Vorstand Marketing und Vertrieb der Neodigital Versicherung AG und damit direkter Konkurrent. Er stellt fest: „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass gerade in unserem Markt die CAC, also die Kunden-Akquisitionskosten, eine zentrale Herausforderung für junge InsurTechs dargestellt haben. Kein Wunder, denn gerade die jungen Unternehmen mussten wachsen, um zu überleben, Marktanteile zu gewinnen und Geschäfts- und Privatkunden von ihren innovativen Konzepten zu überzeugen. Währenddessen konnten sich die etablierten Markt-Player auf einen weitestgehend stabilen Bestand verlassen und Gelder in andere Bereiche investieren.“ Diejenigen unter den InsurTechs, die sich dabei nur auf den direkten Zugang zu Endkunden konzentriert hätten, seien dadurch in Bedrängnis geraten.

Zum Besseren verändert

Und wie hat sich die Einstellung von Maklern gegenüber InsurTechs in den vergangenen Jahren verändert? Laut

Dr. Oster zum Besseren: „Zunächst möchte ich betonen, dass Makler für Kunden immer gut sind. Es ist selbstverständlich, dass wir bei unserem Start vor sieben Jahren zunächst einmal von vielen Maklern kritisch beäugt wurden.“ Mittlerweile hätten sich InsurTechs aber etabliert und seien ein fester Bestandteil des Versicherungsmarktes in Deutschland – und würden so auch von den meisten Maklern wahrgenommen. Aus seiner Sicht sollte es für alle Teilnehmer der Branche das Ziel sein, die Konsumenten hinsichtlich ihrer Versicherungssituation zu beraten und ihnen das bestmögliche Versicherungserlebnis zu bieten. InsurTechs verfolgten hierbei andere Ansätze als traditionelle Offline-Makler, aber alle wollten das gleiche Ziel erreichen und die Branche weiter verbessern. Voss schließt sich dem an: „Die Professionalisierung der InsurTechs auf der einen und die hohe Nachfrage nach digitalen, kontaktlosen und transparenten Produkten auf der anderen Seite, nicht zuletzt durch Corona, hat viel zum gegenseitigen

Vertrauen beigetragen.“ Makler hätten von Natur aus einen wichtigen Vorteil, nämlich den direkten Draht zu den Endkunden. Sie wüssten also genau um die Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen an Versicherungsprodukte und -dienstleistungen. Auf dieses unmittelbare Feedback versuchten sie natürlich mit den richtigen Angeboten und Lösungen zu reagieren – und wurden und werden dabei immer öfter bei InsurTechs fündig. Außerdem merkten sie, dass InsurTechs den Arbeitsalltag durch digitale Prozesse massiv vereinfacht, beschleunigt und den Arbeitsaufwand verringert hätten. Voss: „Ich würde daher schon sagen, dass Makler gegenüber InsurTechs viel offener und positiver eingestellt sind als noch vor ein paar Jahren.“

Jung, schnell, hochtechnisiert

Auch mit Versicherern gebe es keine Probleme, so Dr. Oster: „Wir arbeiten mittlerweile mit mehr als 180 Versicherern zusammen – die Anzahl hat sich in den letzten Jahren stark gesteigert. Das hängt natürlich damit zusammen, dass InsurTechs in der Versicherungsbranche heutzutage als relevantere Player angesehen werden. Das war bei unserem Start so noch nicht der Fall.“ Auch Voss spricht von Veränderung: „ Das Verhältnis hat sich auch hier ganz deutlich weiter positiv entwickelt. Etablierte Versicherer haben die Vorzüge der jungen, schnellen und zum Teil hochtechnisierten InsurTechs verstanden und beginnen, sie in Kooperationsmodellen auch für sich zu nutzen.“ Die anfängliche Skepsis sei gewichen – was auch damit zusammenhänge, dass es schon lange nicht mehr um die viel beschworene „Disruption durch InsurTechs“ gehe, sondern vielmehr darum, durch neue Technologien den Markt gemeinsam voranzubringen. Auch hätten die Versicherungsunternehmen erkannt, dass InsurTechs zwar einerseits Konkurrenten seien, aber auf der anderen Seite auch Beschleuniger und Technologie/Innovations-Lieferanten sein könnten. (hdm)

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Einfach Dinge einfach machen

Stefan Liebig weiß genau, wo im Maklervertrieb der Schuh drückt. Der ehemalige Makler blickt auf 25 Jahre Versicherungsvertrieb zurück. Er weicht keiner Frage aus und findet immer die richtigen Antworten. Vielen noch bekannt als Geschäftsführer der VFM, hat er im Juli die Stelle als neuer Leiter Partnervertriebe bei der Gothaer angetreten. Und er wird sie, soviel ist klar, sicher gut ausfüllen. Wir wollen wissen, welche neuen Impulse wir erwarten können und wie gut das Gewerbegeschäft der Gothaer wirklich ist. Spoileralarm: Impulse gibt es und der Kölner Versicherer versteht sein Geschäft! Und so kommt es eher

zu einem Branchentalk zwischen Stefan Liebig und finanzwelt-Chefredakteur Lenard von Stockhausen als zu einem klassischen Interview. Prädikat: Lesenswert.

finanzwelt: Die Gothaer hat im Juni ihr 200-jähriges Bestehen nachgefeiert – herzlichen Glückwunsch! Inwiefern kommt Kunden und Vertriebspartnern diese große Erfahrung heute zugute?

Stefan Liebig» Mit unserer langen Erfahrung als Versicherer kommt auch eine gewisse Routine oder besser Sicherheit daher. Größe, Erfahrung, Substanz, das gepaart mit

finanzwelt 05 | 2022 32 VERSICHERUNGEN | INTERVIEW

Versicherungsexpertise, davon profitiert man als Vermittler wie als Kunde. Mit unserer Markterfahrung und Größe ist man allen Stürmen gewachsen. Und das ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden.

finanzwelt: Sturm im wahrsten Sinne des Wortes. Es war nach der R+V meines Wissens die Gothaer, die die größten Schäden an Gebäuden bei der Flut in Ahrtal und Umgebung im letzten Jahr beglichen hatte, oder? Liebig» Die genaue Reihenfolge weiß ich nicht. Aber unsere Kundinnen und Kunden waren natürlich betroffen. Das ist ja auch ablesbar in unserer Bilanz. Aber genau dafür sind wir als Versicherer auch da, entstandene Schäden zu begleichen.

finanzwelt: Man versichert sich ja genau dafür, dass im Schadensfall jemand zur Seite steht... Insofern ist die Transparenz hier aus meiner Sicht positiv zu sehen. Liebig» Genau. Mit Transparenz, Governance-Regeln und der Bafin-Regulatorik sind auch gute Dinge entstanden. So können Makler, Vermittler und Kunden sehen, wie krisenfest ein Unternehmen ist. Und solch ein langfristiges Versprechen ist für alle extrem wichtig.

finanzwelt: Seit 1. Juli sind Sie, Herr Liebig, neuer Leiter Partnervertrieb bei der Gothaer. Was wollen Sie bewegen? Können wir neue Impulse erwarten?

Liebig» Wenn ich keine neuen Impulse setzen wollte, wäre ich eindeutig fehl am Platz, oder? Aber vielleicht noch ein Wort zu den Partnervertrieben, was ist das eigentlich? Wir bei der Gothaer organisieren uns in drei Strängen: Ausschließlichkeit, Digitalvertrieb und Partnervertriebe. In den Partnervertrieben ist alles gebündelt, was nicht digital oder Ausschließlichkeit ist: Banken, Vertriebe, Verbünde, Pools, Kooperationsgeschäfte mit anderen Versicherern sowie der klassische Maklervertrieb.

finanzwelt: Kooperationsgeschäfte mit anderen Versicherern? Interessant. Ein mir gut bekannter MaklerpoolChef sagt immer: Kooperation ist keine Krankheit. Also sehen Sie das ähnlich?

Liebig» Ja, denn viele Versicherer spezialisieren und fokussieren sich mehr und mehr. Also macht man das, was man gut kann. Und das, was man nicht so gut kann, lässt man besser andere machen. Gleichzeitig betreut und behält man seine Kunden und ist ihnen und seinem eigenen Vertrieb gegenüber extrem glaubwürdig.

finanzwelt: Finde ich sehr gut. Synergien finden, Expertisen teilen... Ich bin ein Freund von Kooperation. Teile und herrsche sozusagen... Aber zurück zu den Impulsen und den Partnervertrieben. Unsere Leser sind ja größtenteils Makler. Was schätzen Sie am Maklervertrieb?

Liebig» Eigentlich alles. Um noch mal auf Ihre Frage zu den neuen Impulsen zurückzukommen: Ich war auch lange Zeit Makler und kann aus meiner Erfahrung und Zeit als

Kunde natürlich genau sagen: Was fand ich gut, was fand ich schlecht? Was funktionierte gut, was fehlte? Und diese Erfahrungen will ich auf jeden Fall in die Prozesse und meine neue Aufgabe einfließen lassen. Fokussierung ist ein echtes Thema, weil die Welt immer bunter wird. Und das nicht nur wegen der Digitalisierung, sondern auch weil sich ganze Geschäftsmodelle verändern. Genau deshalb werden wir uns noch stringenter auf die einzelnen Vertriebsgruppen fokussieren.

finanzwelt: Das klingt erst einmal gut, aber was bedeutet das konkret?

Liebig» Die Gothaer ist einer der führenden Partner für den Mittelstand und natürlich stark im gewerblichen Kompositgeschäft. Aber wir werden in den nächsten Jahren auch den Fokus stärker auf das Privatkundengeschäft legen. Es gibt in den Prozessketten noch viel zu tun. Sie wissen ja, das Privatkundengeschäft ist kleinteilig. Und kaum ein Makler, Vertrieb oder Pool hat Lust, hier ein Geschäft mehrfach anzufassen und zu bearbeiten. Also muss man schauen, dass man die Prozesse automatisiert. Da gibt’s schon viele positive Entwicklungen bei uns. Die Gothaer ist ja einer der Vorreiter bei BiPRO. Das geht genau in die richtige Richtung. Die Entwicklungsschritte werden stetig größer und es gibt da unsererseits ein ganz klares Commitment, diese Strategie weiter zu verfolgen und den Maklervertrieb entsprechend auszurichten.

finanzwelt: Kurze Frage zu den Plänen des BiPRO-Hubs. Sehen Sie die zentrale Verarbeitungsmaschine mit einem lachendende und einem weinenden Auge?

Liebig» Alles hat seine Vor- und Nachteile. So etwas in einer Brancheninitiative umzusetzen, hat natürlich schon einen gewissen Charme, wir sind ja auch Mitglied dieser Community-Lösung. Aber es birgt natürlich auch Risiken: In dem Moment, in dem Versicherer zu sehr in eine wie auch immer geartete Abhängigkeit geraten. Man muss einfach abwarten, wie es sich entwickelt und ob man überhaupt die vielen individuellen Lösungen ressourcentechnisch hinkriegt. Das Spannungsfeld zwischen ‚Gemeinsam tun‘ und ‚Die Hoheit haben‘ ist nicht nur bei dem BiPRO-Thema die Frage aller Fragen. Aber wenn man durchgängig digitalisieren will, wird man immer wieder auf Standardlösungen und gemeinsame Lösungen zurückkommen müssen. (lvs)

Es geht spannend weiter. Im Folgenden geht es um Themen wie Digitalisierung, Makleranbindung, aber auch um Wald-, Tier-, betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung und weitere Versicherungsprodukte der Gothaer. Lesen Sie das ausführliche Interview online unter: www.finanzwelt.de

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Info

Top Produkte für alle KV-Kunden

Für Selbstständige Angestellte Beamte

Leistungsstark

Die KV-Produkte der HanseMerkur können sich sehen lassen. Denn sie überzeugen mit einem umfassenden Leistungsportfolio auf modernstem Stand der Medizin, einer sehr flexiblen Tarifgestaltung und herausragenden Konditionen. Und das alles absolut verlässlich, wie Sie uns kennen, denn: Hand in Hand ist HanseMerkur.

Von Seiten der EZB ist die Null-ZinsPhase – inflationsbedingt – erst einmal vorbei. Doch klassische Lebensversicherungen wird das nicht mehr ins Leben zurückholen. Die Gegenwart und die Zukunft gehören einzig und allein fondsbasierten Produkten. Die Kunden können hier vor allem zwischen unterschiedlichen Garantien und Anlageoptionen wählen. Und vertrauen dabei den Maklern.

Für viele Menschen sind sie ein wichtiger Baustein der Altersvorsorge: Versicherungsanlageprodukte. Sind die Kosten solcher Produkte zu hoch, kann die Rendite unangemessen niedrig ausfallen. Dann reichen die Sparbeiträge der Versicherungsnehmer möglicherweise nicht aus, um spätere Versorgungslücken zu vermeiden. Die BaFin sieht daher die Kostenbelastung in der Wohlverhaltensaufsicht als Risikoindikator. Um sich einen branchen-

Umgang mit potenziellen Interessenkonflikten im Vertrieb. Hohe Kosten können darauf hindeuten, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis von Versicherungsanlageprodukten nicht angemessen ist. Genau dafür muss aber ein Versicherer im Produktfreigabeverfahren sorgen. So verlangen es die einschlägigen Wohlverhaltenspflichten.

Bedeutung hat sich geändert

Welche Bedeutung hat für die Kunden aber das Thema Garantie? Denn natürlich spielt auch hierbei die Kostenbelastung eine Rolle. Jens Göhner, Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing Vorsorge und Investment bei der Stuttgarter Lebensversicherung sagt: „Garantien spielen bei der Altersvorsorge eine wichtige Rolle. Denn ein lebenslanges Einkommen lässt sich nur mit einer lebenslangen garantierten

einzustellen.“ Kunden könnten dafür Garantie-Niveaus zwischen 0 % und 80 % auswählen. Lediglich in der betrieblichen Altersversorgung sei diese auf 80 % festgelegt. Und bei Riester?

Göhner: „Die Riester-Rente muss eine Reihe von gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen. Eine dieser Voraussetzungen ist eine 100-%-Beitragsgarantie zum Beginn der Rentenzahlung.“ Eine starre 100-%-Beitragsgarantie verhindere die Anlage in chancenreichen Anlagen. Daher bietet die Stuttgarter – wie viele andere Lebensversicherer auch – keine Riester-Renten mehr an. Manche Marktbeobachter sprechen gar schon vom Tod der Riester-Rente.

Vertrauen in Berater ist groß

Dass die Kunden ein Mitgestaltungsrecht bei der Anlage in Fondspolicen wünschen, ist bekannt. Göhner aber

Kosten und Garantien

weiten Überblick zu verschaffen, hat die BaFin deutsche Lebensversicherer im vergangenen Jahr nach den Effektivkosten und weiteren Informationen zur Kostenbelastung von Versicherungsanlageprodukten befragt. Die Abfrage fördert bei einigen Unternehmen Verbesserungsbedarf zutage: im Produktfreigabeverfahren und beim

Rente sicherstellen. Bei fondsgebundenen Rentenversicherungen gibt es aber verschiedene ‚Garantie-Bestandteile‘. Die Bedeutung dieser einzelnen Garantien hat sich stark geändert.“ Eine vollständige Garantie der eingezahlten Beiträge zum Beginn der Rentenzahlung spiele heute nur noch eine sehr geringe Rolle. Denn diese Garantie sei in der heutigen Zinswelt aktuariell nicht mehr sinnvoll. Sie verenge die Spielräume für eine attraktive Kapitalanlage im Sinne der Versicherten. Ziel der Stuttgarter sei es, den Versicherten eine Chance auf eine attraktive Versorgung zu bieten. Und für die Erzielung der dafür benötigten Renditen setze man stark auf die Chancen der Kapitalmärkte. „Unsere fondsgebundene Rentenversicherung performance+ ist daher sehr flexibel: Sie bietet Kunden die Möglichkeit, die Garantie zum Rentenbeginn individuell

sagt: „Das hängt sehr stark vom jeweiligen Kunden ab. Es gibt Kunden, die aktiv über die Optionen ihres Vertrags entscheiden möchten und die sich daher eine Reihe von Mitgestaltungsrechten wünschen. Im Fokus stehen hier vor allem Auswahlmöglichkeiten bei der Art und Weise, wie das Kapital angelegt wird, z. B. Anzahl der Fonds, Anzahl der vom Versicherer gemanagten Portfolios, Möglichkeit kostenfreier Fondswechsel, Möglichkeit, um Nachhaltigkeit bei der Kapitalanlage zu berücksichtigen.“ Der Großteil der Kunden vertraue hier aber auf eine unabhängige Beratung durch den Vermittler und wähle dann die vorhandenen Vertragsoptionen. Seiner Erfahrung nach würden die Gestaltungsrechte des Vertrags in der Beratung besprochen und je nach individuellen Bedürfnissen des Kunden ausgeübt. (hdm)

35 finanzwelt 05 | 2022
VERSICHERUNGEN | FONDSPOLICEN
Jens Göhner Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing Stuttgarter Lebensversicherung a. G.

Geförderte Altersvorsorge neu gedacht

Mit der BasisRente invest 2.0 offeriert die WWK eine neue fondsgebundene Rentenversicherung mit lukrativer steuerlicher Förderung. Im Vordergrund steht die Erwirtschaftung von möglichst hohen Renditen. Dafür wird auf Kapitalgarantien während der Ansparzeit verzichtet. finanzwelt sprach hierzu mit Rainer Gebhart, Vertriebsvorstand und Thomas Heß, Marketingchef und Organisationsdirektor.

finanzwelt: Herr Gebhart, die staatlich geförderte BasisRente erfreut sich steigender Beliebtheit. Geplante neue Steuerregeln der Koalition machen sie noch attraktiver. Welche Verbesserungen sind geplant?

Rainer Gebhart» Die Bundesregierung will noch im laufenden Jahr einen Gesetzesentwurf vorlegen, der eine verfassungswidrige Doppelbesteuerung der Rente verhindern soll. Schon im Koalitionsvertrag hatten die Parteien vereinbart, ab 2023 gezahlte Rentenbeiträge in voller Höhe steuerlich anzuerkennen und die prozentuale Steuerpflicht der Alterseinkünfte weiter in die Zukunft zu strecken. Wenn also schon bald Beiträge zur Basis-Rente vom Fiskus voll akzeptiert werden, während später ein höherer Prozentsatz der Rürup-Rentenzahlungen steuerfrei bleibt, dann wird diese Basis-Vorsorge für Bundesbürger noch lukrativer. Darüber hinaus plant die Bundesregierung eine Versicherungspflicht für Selbstständige, die die Basis-Rente ebenfalls stärker in den Fokus rücken könnte.

finanzwelt: Für die Basis-Rente gibt es bereits heute die höchsten Zuschüsse vom Staat. Für wen ist das Produkt besonders interessant?

Gebhart» Die Basis-Rente ist eine private Altersvorsorge mit staatlicher Förderung. Sie wurde 2005 eingeführt und ist in erster Linie für Selbstständige gedacht. Sie eignet sich aber auch für besserverdienende Angestellte, da bereits heute bis zu 24.100 Euro als Sonderausgaben bei der individuellen Steuerschuld abgesetzt werden können. Die staatliche Förderung bei der Basisrente ist denkbar einfach konzipiert. Beiträge können steuerlich als Sonderausgaben geltend gemacht werden und wirken steuermindernd. Dieser Vorteil zahlt sich umso stärker aus, je größer die Differenz zwischen dem Steuersatz in der Erwerbs- und der Rentenphase ist.

finanzwelt: Die WWK hat ihr Produktangebot ganz aktuell um einen neuen fondsgebundenen Basis-Rententarif erweitert. Der Tarif bietet keine gesonderte Garantieabsicherung. Herr Heß, welche Vorteile hat das?

Thomas Heß» Zielgruppe unserer neuen WWK BasisRente Invest 2.0 sind fondsaffine Kunden, die durch eine maximale Partizipation an den globalen Aktienmärkten eine möglichst hohe Rendite erzielen wollen und hierfür bewusst auf Kapitalgarantien während der Ansparzeit verzichten. Ihnen bietet das neue Produkt deutlich mehr Freiheiten und Chancen bei der Kapitalanlage. Eine breite Fondspalette bietet dem Kunden außerdem den Vorteil einer passgenauen Fondsanlage, je nach individueller Laufzeit und Risikoaversion. Bei der WWK stehen „TOP 100“ qualitätsgeprüfte Fonds vieler namhafter Investmentgesellschaften zur Wahl.

finanzwelt 05 | 2022 36 VERSICHERUNGEN | INTERVIEW
Rainer Gebhart

finanzwelt: In der Vergangenheit hat sich die WWK als Anbieter von innovativen Fondspolicen mit Garantie hervorgetan. Wie passt das neue Produkt in diese Philosophie? Heß» Grundsätzlich beobachten wir, dass viele Kunden nach wie vor sehr sicherheitsorientiert entscheiden und Fondspolicen mit Garantiekomponente wählen. Sie möchten Renditechancen und Kapitalerhalt kombinieren und finden in unserem Garantieprodukt WWK IntelliProtect® 2.0 eine optimale Lösung. Hier bieten wir im Rahmen der Basis-Rente Beitragsgarantien von 50 bis 80 %. Je nach individueller Risikotragfähigkeit ermöglichen wir so eine passende Altersvorsorge. Kunden und Vermittlern lassen wir damit die Wahl, in welche Richtung sie gehen. Es gibt gute Argumente sowohl für Fondspolicen mit Garantien, als auch solche ohne Garantien.

finanzwelt: Anleger können beim neuen Produkt auch in der Rentenphase in Fonds investiert bleiben – können Sie uns das genauerer erklären?

Gebhart» Bei unserer ‚Rentenphase-Invest‘ entscheidet der Kunde über die Aufteilung des Vertragsvermögens. Er kann in zwei Bereiche investieren: In ein fondsgebundenes Vermögen, mit dem weiterhin die Ertragschancen an den Kapitalmärkten individuell genutzt werden können, sowie zu mindestens 50 % in ein konventionelles Vermögen. Aus diesem garantieren wir eine gleichbleibende Leibrente mit den bereits thematisierten Vorteilen der nachgelagerten Besteuerung. Bis zum Renteneintritt hat es der Kunde jederzeit selbst in der Hand, die Aufteilung zu verändern, um so beispielsweise seine monatliche Leibrente dauerhaft zu erhöhen. Hierfür bieten wir auch automatische Anpassungen durch sogenannte Rentenoptimierer an.

finanzwelt: Blicken wir einmal auf die Anlagemöglichkeiten des Produkts: So werden zahlreiche Fonds bekannter Investmentgesellschaften zur Verfügung gestellt. Welche Möglichkeiten gibt es?

Gebhart» Unsere Vertriebspartner können unter 100 qualitätsgeprüften Top-Anlagen namhafter Investmentgesellschaften wählen. Reduzierte Fondskosten werden durch Clean Shareclasses und institutionelle Anteilsklassen sichergestellt. 35 effiziente ETFs, Indexfonds und hochdiversifizierte Dimensional Fonds runden die Fondsauswahl ab. Hinzu kommen mehrere vorkonfektionierte Fonds-Baskets und spezielle Themenfonds sowie Mischfonds, die Zukunftsbereiche wie künstliche Intelligenz oder Kryptowährungen als Beimischung ermöglichen.

finanzwelt: Wie begegnet Sie den steigenden Nachhaltigkeitspräferenzen vieler Kunden?

Heß» Nachhaltige Kapitalanlage war ein weiterer Schwerpunkt bei der Lancierung unserer neuen Fondsrente. Mittlerweile sind rund 75 Fonds als Artikel 8- oder Artikel 9-Fonds entsprechend der Offenlegungsverordnung der Europäischen Union, also nachhaltig, von den Fondsgesellschaften klassifiziert. Damit bieten wir eine umfassende Möglichkeit, auch diesen Kundenwünschen zu begegnen.

finanzwelt: In der Tat ein breites Angebot, wie behalten Ihre Vermittler hier den Überblick?

Heß» Um hohe Transparenz zu schaffen, kategorisieren wir das Fondsangebot mit ESG-Typenschildern. Darüber hinaus erleichtern Nachhaltigkeitsratings dem Vermittler die kundengerechte Fondsauswahl. Einerseits nutzen wir das bekannte Morningstar-Tool, das Ratings der MorningstarTochter Sustainalytics zum Nachhaltigkeits-Risiko und zu ‚low-carbon‘ (CO2-Fußabdruck) je Fonds beinhaltet. Seit Mitte August bieten wir zudem in Zusammenarbeit mit dem Softwarehaus Cleversoft den ‚WWK ESG-Fondsfinder‘ an. Dieser enthält umfassende Selektionsmöglichkeiten und Informationen im Bereich ESG, durch das Rating der RatingAgentur Scope und ein FNG-Siegel.

finanzwelt: Zu guter Letzt: In welchen Bereichen steht Ihre neue Fondspolice noch zur Verfügung?

Gebhart» Gestartet sind wir zu Jahresbeginn mit der Privatrente. Darüber hinaus bieten wir die neue Produktreihe seit Juli auch als Kindervorsorge und in der betrieblichen Altersversorgung vor allem als Gesellschafter-Geschäftsführer-Versorgung an. Mit der Einführung des Basisrententarifs im Oktober haben wir unser Angebot im Bereich der Fondspolicen ohne Garantie nun komplettiert. Und auch die Produktqualität stimmt: Alle von Franke & Bornberg bewerteten Tarife wurden mit der Bestnote FFF+ ausgezeichnet.

finanzwelt: Herr Gebhart, Herr Heß, wir bedanken uns für das interessante Gespräch. (lvs)

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Thomas Heß

Perfekte Geldanlage

Kunst findet man nicht nur in Museen und Galerien, sondern auch in Unternehmen und bei Privatsammlern. Vor allem bei onlineaffinen. Denn der Kunstmarkt verändert sich; wertvolle Stücke dienen auch zur Diversifizierung des Vermögen-Portfolios. Versicherer unterstützen den Vertrieb mit ihrem Spezialwissen und breiten Netzwerken.

Zum fünften Mal haben die Art Basel und UBS ihren Global Art Market Report veröffentlich. Der Bericht präsentiert eine umfassende Analyse des globalen Kunstmarktes im Jahr 2020, einschließlich der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Weiter gibt er Auskunft über die wichtigsten Trends, die den Markt 2021 und darüber hinaus prägen werden. Danach erreichte der weltweite Absatz von Kunst und Antiquitäten 2020 schätzungsweise 50,1 Mrd. US-Dollar, was einem Rückgang von 22 % gegenüber 2019 entspricht, aber immer noch über dem Tiefststand während der Rezession von 2009 liegt, als der Umsatz um 36 % auf 39,5 Mrd. US-Dollar zurückging. Ein Rekordhoch erzielte der OnlineGesamtumsatz mit 12,4 Mrd. US-Dollar; er verdoppelte damit den Wert gegenüber 2019. Der Anteil der Online-Verkäufe stieg ebenfalls von 9 % des Gesamtumsatzes im Jahr 2019 auf 25 % im Jahr 2020, insbesondere der Anteil des elektronischen Geschäftsverkehrs im Kunstmarkt überstieg den des allgemeinen Einzelhandels. 66 % der befragten Sammler waren der Meinung, dass die Pandemie ihr Interesse am Sammeln erhöht hat, 32 % gaben an, sogar signifikant mehr Interesse zu haben. Die Sozialen Medien waren weiterhin ein wichtiger Kanal im Kunstmarkt. Etwa ein Drittel der Sammler

kaufte Kunst über Instagram im Jahr 2020. Frauen gaben im Jahr 2020 mehr aus als Männer, wobei ihre durchschnittlichen Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 13 %, stiegen. Christine Novakovic, CEO der UBS Europe SE und Head of Wealth Management Europe und Vorsitzende des UBS Art Board, sagt: „Das Jahr 2020 markierte einen Wendepunkt für die digitale Innovation im Kunstmarkt. Der Wechsel zu Online-Plattformen ermöglichte das Sammeln von Kunst, erhöhte Transparenz und stärkte den Markt, selbst als nationale Lockdowns Galerien, LiveAuktionen und Museen zwangen, ihre Türen zu schließen. Die Pandemie hat gezeigt, dass wir Kunst brauchen, um über die schwierigen Zeiten hinauszublicken, um unsere Ansichten und Emotionen auszudrücken und Momente der Leichtigkeit in diesen Zeiten zu finden. Kunstsammler blieben auch in den schwierigsten Zeiten leidenschaftlich engagiert und widmeten sich dem Sammeln von Kunst mit klaren Zielen und einem langfristigen Plan.“

Krisen als Treiber

Welche Rolle spielt Kunst hinsichtlich der Vermögensanlage? Christina Dopplinger, Underwriting Manager Fine Art & Private Clients, Germany bei AXA XL sieht die aktuellen Krisen als Treiber: „Es ist kein Geheimnis, dass sich Kunst unter Investoren großer Beliebtheit erfreut. Dies lässt sich unter anderem daran ablesen, dass die drei führenden Auktionshäuser Christie’s, Sotheby’s und Phillips ihre Verkäufe in den ersten sechs Monaten 2022 gegenüber dem Vorjahr um 25 % auf 7 Mrd. Dollar steigern konnten.“ Ähnlich wie in der aktuell schwie-

rigen Zeit mit hoher Inflation, geopolitischen Unsicherheiten und den Aus- beziehungsweise Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie hätten auch

finanzwelt 05 | 2022 38 VERSICHERUNGEN | KUNSTVERSICHERUNG

während der Finanzkrise 2008 viele Auktionshäuser Rekordergebnisse erzielt, da sich eine große Zahl von Investoren auf der Suche nach sicheren Anlagemöglichkeiten der Kunstwelt zugewandt hätten. Alina Sucker-Kastl, Underwriting Manager Art & Private Clients Hiscox Deutschland, ist nicht unbedingt ein Fan von Social Media-Käufen: „In Zeiten hoher Inflation spielt die Vermögensanlage in Kunst eine weiterhin wichtige Rolle und gewinnt aufgrund der unsicheren Lage

am Immobilienmarkt an Attraktivität. Führende Contemporary-Art Künstler und Künstlerinnen konnten in den vergangenen Jahren eine höhere Rendite als der DAX erzielen. Wichtig ist, dass man in der Anlage gut beraten wird. Welche Künstler haben das Potenzial für eine hohe Wertsteigerung? Wie erkenne ich eine herausragende Arbeit aus dem Gesamtrepertoire?“ Gerade der Kauf beim Künstler direkt möge attraktiv scheinen, dennoch lohne es sich oft – vor allem wenn man in der

Kunstszene nicht tiefer bewandert sei – mehr in die Hand zu nehmen und bei etablierten Galerien Kunstwerke zu erwerben. Die Erfahrung und der Name der Galerie gäben dem Werk die Substanz, die es brauche, um später auch am Secondary Market erfolgreich verkauft werden zu können. Stephan Schwarzl, Leiter Kunstversicherung bei Helvetia, sieht Kunst als Diversifizierung des Portfolios: „Neue Rekordpreise auf Auktionen sind ein sichtbares Zeichen für einen kontinuierlich wachsenden Markt. Auch in Hinsicht auf eine zu erwartende Rendite. Eine Vielzahl der Vermögensverwalter sehen daher Kunst als Bestandteil eines diversifizierten Portfolios.“ Und der Kunstsammler könne neben dem guten Gefühl einer soliden Geldanlage auch noch die schönen Seiten der Kunst genießen. Mit seinem emotionalen und kulturellen Wert habe Kunst als Anlageklasse nahezu allen anderen Assets etwas voraus.

NFT in aller Munde

Ein durchaus wichtiger Aspekt sind Veränderungen am Kunstmarkt in den vergangenen Jahren. So erläutert Schwarzl: „Die Verschiebung der Marktverteilung hin zu moderner und zeitgenössischer Kunst hält an. Alte Meister nehmen laut einiger Studien nur noch ca. 10 % des weltweiten Marktes ein. Hinzu kommt ein rasant wachsender Online-Kunstmarkt.“ Alles Zeichen für eine Verjüngung der Sammlergemeinde und für die Tatsache, dass Kunst als Vermögenswert, aber auch als wichtiger Teil des LifeStyle gesehen werde. Sucker-Kastl sieht das ähnlich: „Der Kunstmarkt ist seit jeher ein Markt im stetigen Wandel. In den letzten Jahren ist neben dem Onlinehandel, der sich gerade in den Coronajahren fest etabliert hat, das Thema NFT in aller Munde.“ Mit der Zeit werde sich zeigen, in welcher Form sich rein digitale Kunstwerke zu welchem Kurs durchsetzen würden. Was man in den vergangenen Jahren

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am Markt diesbezüglich gesehen habe, habe viel mit „Ausprobieren“ zu tun. Spannend sei jedoch für alle Beteiligten des Kunstmarkts, dass dieser neue Trend ganz neue Käufer auf das Tableau bringe. Wenn das Thema der IT-Sicherheit, insbesondere von Social Engineering Fällen, umfassend beantwortet sei, werde das Thema NFT sicher zukünftig eine große Rolle spielen bezüglich des Echtheitsnachweises von existierenden Kunstwerken. Schwarz: „Gerade Contemporary Künstler und Künstlerinnen haben hier eine große Chance, ihre Kunst zu schützen und am zukünftigen Erfolg des Werkes neben dem Artist Resale Right (ARR) zu partizipieren.“ Auch Dopplinger setzt auf den Online-Trend: „Der Markt hat sich durchaus verändert. Dies bezieht sich sowohl auf die Käuferschaft als auch auf den Ort des Geschehens. Aufgrund der zunehmenden Möglichkeiten im Zusammenhang mit der Digitalisierung und nicht zuletzt durch die pandemiebedingten Reise- und Kontaktbeschränkungen nimmt die Zahl der Online-Ausstellungen und -Auktionen stetig zu.“ Um als Sammler oder Investor Kunst besichtigen und kaufen zu können, müsse man heute nicht mehr unbedingt zu den Insidern gehören, die von Händlern, Galerien und Auktionshäusern persönlich eingeladen würden.

Makler nicht allein gelassen

Klar ist, dass Makler für ihre Kundenberatung und die Versicherung von Kunst fachkundige Unterstützung benötigen. Und die bekommen sie auch, so Dopplinger: „Als Spezialversicherer im Segment Kunst für private Sammler, Firmensammlungen, Galerien und Museen liegt uns die spürbare Zufriedenheit des Kunden sehr am Herzen. Daher ist es für uns selbstverständlich, unser spezialisiertes Wissen mit Maklern zu teilen, die für Kunden die bestmögliche Beratung sicherstellen wollen.“ Die Kunstexpertinnen und -experten der AXA hätten langjährige Erfahrung im Riskmanagement, Un-

derwriting, Vertragsgestaltung, Schadenabwicklung sowie bei sämtlichen Beratungsleistungen wie etwa Versicherungswertermittlungen von Kunstobjekten, von denen Makler profitieren könnten. Für alle Kunstwerke seien insbesondere der Transport und die Lagerung von extremer Wichtigkeit.

Auch Schwarzl sagt: „Kunstsammler sind so unterschiedlich wie die Kunst, die sie sammeln. Und haben daher auch besondere Bedürfnisse, wenn es um den richtigen Versicherungsschutz geht. Unsere Kunden dürfen eine optimale und individuelle Gestaltung der Policen und einen umfassenden Service erwarten“. Aus einem wachsenden Kunstmarkt ließen sich auch veränderte Ansprüche an eine Versicherung ableiten. Mitunter seien hohe Kapazitäten notwendig. Weiterhin sei eine regelmäßige Überprüfung von Kunstwerten in bestehenden Verträgen notwendig. Diese Aktualisierung reagiere auf Entwicklungen auf dem Kunstmarkt und garantiere in einem Schadenfall die richtige Entschädigung. Helvetia Deutschland arbeite mit eigenen Kunstsachverständigen, die Vertriebspartner auch in Sachen Wertermittlung unterstützten. SuckerKastl ergänzt: „Wir bei Hiscox verfügen aufgrund unserer internationalen langjährigen Expertise als Kunstversicherer über ein weitreichendes Netzwerk an renommierten Restauratoren sowie ein internes und externes Netzwerk an Gutachtern und Kunsthistorikern. Jedem Hiscox-Makler steht ein lokal zuständiger Sales Underwriter zur Seite, der auch gerne die Makler beim Kundenbesuch begleitet.“ Für die Erstellung von Listungen und Bewertungen von Kunstsammlungen und Schmuckgegenständen greife man auf langjährige Partner zurück, die die Sammlungen der Kunden objektiv einschätzten. Die Kosten der Bewertung vor Ort übernehme man nach Absprache mit dem jeweiligen Underwriter und sei darüber hinaus auch gerne behilflich bei der Auswahl der richtigen Sicherungen und Transportunternehmen. (hdm)

finanzwelt 05 | 2022 40 VERSICHERUNGEN | KUNSTVERSICHERUNG
Christina Dopplinger Underwriting Manager Fine Art & Private Clients Germany AXA XL Stephan Schwarzl Leiter Kunstversicherung Helvetia Versicherungen Alina Sucker-Kastl Underwriting Manager Art & Private Clients Hiscox Deutschland

Geld in großem Stil anlegen, um den Götzen des puren Kapitalismus zu frönen, ist mega out. Die Zauberformel der Neuzeit lautet stattdessen Impact Investing. Nahezu weltweit wird institutionelles Kapital – und damit auch das Vermögen der Kunden – in eine nachhaltige Zukunft investiert. Wer Greenwashing betreibt, gehört schnell zu den bösen Buben.

über ETFs und Mandate dem Impact Investing zum Durchbruch an den öffentlichen Märkten verhelfen. Diese These wird durch die Studie bestätig: 58 % der Umfrage-Teilnehmer glauben, dass sich das steigende Interesse an thematischen Fonds im Laufe der Zeit in Impact Investing weiterentwickeln wird. 64 % sind der Meinung, dass das Netto-NullZiel Impact Investing begünstigen wird,

Zukunft ist jetzt

Ulrich Ostholt, Chief Investment Officer der Generali Deutschland AG, ist sich sicher: „Impact Investments sind der Treibstoff des 21. Jahrhunderts. Denn für die Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Wirtschaftssystems ist entscheidend, wie wir das vorhandene Kapital ökologisch effizient einsetzen. Herausforderungen wie der Klimawandel oder die Ressourcenknappheit können wir nur meistern, wenn wir gemeinsam agieren und unsere Investitionen nach ökologischen Maßstäben ausrichten.“ Er liegt mit seiner Einschätzung offensichtlich richtig. Eine Studie von DWS und CREATE-Research zeigt steigendes Interesse von Pensionsfonds an Impact Investing. Wie weit diese Entwicklung vorangeschritten ist, ergab eine Umfrage unter 50 der größten Pensionsfonds in Nordamerika, Europa, Asien und Australien, die zusammen ein Vermögen von 3,3 Bio. Euro verwalten. Demnach haben bereits 22 % der Pensionsfonds Impact Investing als Teil ihrer passiven Anlagen implementiert oder implementieren es derzeit. „Pensionsfonds sehen es zunehmend als ihre Pflicht an, stellvertretend für ihre Pensionäre dazu beizutragen, die negativen Effekte der bisherigen wirtschaftlichen Entwicklung auf Umwelt, Klima und Biodiversität einzudämmen – hier ist noch ein langer Weg zu gehen, aber der wichtige erste Schritt ist gemacht“, sagte Amin Rajan, CEO von CREATE-Research. Da die beiden Ziele Netto-Null und SDG durch regelbasierte Indizes zu erreichen sind, können thematische passive Engagements

und 54 % gehen davon aus, dass die SDGs neue Chancen bieten werden. Jeweils 28 % der Pensionsfonds erwarten, dass sie in den kommenden drei Jahren SDG-, EU Paris-Aligned und EU Climate Transition-Indizes nutzen werden. Für Dr. Anton Buchhart, Hauptabteilungsleiter Kapitalanlagen bei der Barmenia, gibt es ohnehin keine Diskussion bei diesem Thema: „Wir sind nachhaltig aus Überzeugung. ESGKriterien sind schon seit langem fester Bestandteil unserer Anlagestrategie. Da ist es nur selbstverständlich, dass wir – wo möglich – auch Auswirkungen beziehungsweise Einflüsse unserer Investitionen messen wollen. So haben wir uns Anfang des Jahres ganz bewusst zusätzlich für ein eigenes Mandat in diesem Bereich entschieden und das Thema damit verstärkt in den Fokus gerückt.“ Das Thema sei dabei insgesamt sehr präsent. Investitionen in erneuerbare Energien hätten daran einen großen Anteil. Einfach aus dem Grund, dass die Messung des Impacts deutlich einfacher sei als in anderen Bereichen. Aber auch der Healthcare Bereich biete interessante Möglichkeiten. Und welche Auswirkung hat dieses Thema auf unsere Gesellschaft? Dr. Buchhart: „Als institutioneller Investor haben wir mit der Art, wie wir investieren, einen erheblichen Einfluss auf unser zukünftiges Zusammenleben in der Gesellschaft. Diesen wollen wir maximal positiv nutzen und auch messen.“ Das entspreche auch der Erwartungshaltung der Kunden und Vertriebe. (hdm)

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Thomas Heß, Marketingchef und Organisationsdirektor bei der WWK:

„Die Basis-Rente ermöglicht vielen Kunden einen attraktiven Steuer-Spar-Effekt. In Kombination mit einer leistungsstarken Fondspolice ergibt sich eine hochattraktive Form der Altersvorsorge. Unsere Highlights sind die Top 100-Fonds, der im Marktvergleich sehr hohe garantierte Rentenfaktor mit Besserstellungsoption und die innovative Rentenphase Invest.“

Die neue WWK BasisRente invest 2.0

Geförderte Altersvorsorge mit Börsenpower

Finanzielle Unabhängigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung, um im Ruhestand selbstbestimmt leben zu können. Die WWK BasisRente invest 2.0 unterstützt Kundinnen und Kunden dabei. Das neue Produkt wurde von Franke & Bornberg mit der Bestnote FFF+ bewertet und ist ab sofort verfügbar.

Bei der neuen BasisRente invest 2.0 (FV22 Basis) handelt es sich um eine fondsgebundene Rentenversicherung mit

Konventionelle Anlage min. 50 % des Rentenkapitals

lukrativer steuerlicher Förderung. Im Vordergrund steht die Erwirtschaftung von möglichst hohen Renditen durch maximale Partizipation an den weltweiten Aktienmärkten. Dafür wird auf Kapitalgarantien während der Ansparzeit verzichtet.

Bei der WWK BasisRente invest 2.0 können Kundinnen und Kunden ihre Anlagestrategie selbst bestimmen und frei aus 100 qualitätsgeprüften Fonds vieler namhafter Investmentgesellschaften wählen. Diese können beliebig kombiniert

Rentenzahlungen

Verrentung des vorhandenen Kapitals

Konventionelle Anlage inkl. jährliche Beteiligung an den Überschüssen der Versichertengemeinschaft

Individuelle Aufteilung des Rentenkapitals zum Rentenbeginn

Fondsanlage max. 50 % des Rentenkapitals

Erhöhung der Rente

Jährliche intervall-, performance- oder betragsabhängige Umschichtung

Automatische, sukzessive Umschichtung des gesamten Fondsguthabens bis zum Alter 90 Jahre Manuelle Umschichtung des Fondsvermögens nach Ihren Wünschen

Fondsauswahl

Gesamtes Anlageuniversum der WWK Premium FondsRente 2.0 verfügbar

finanzwelt 05 | 2022 42 ADVERTORIAL

und jederzeit ganz einfach umgeschichtet werden. Wer nachhaltig investieren will, kann ebenfalls aus einem breiten Sortiment wählen: Bereits 75 der 100 Fonds wurden von den Fondsgesellschaften als Artikel 8-Fonds oder Artikel 9-Fonds der SFDR (Offenlegungs-Verordnung), also als nachhaltig, klassifiziert. Ein digitaler Fondsfinder erleichtert die Fondsauswahl und unterstützt bei der Beratung. Er bietet umfassende Selektionsmöglichkeiten und ist mit dem ESG-Rating der Rating-Agentur Scope, dem FNG-Siegel als der Qualitätsstandard für nachhaltige Investmentfonds im deutschsprachigen Raum sowie verständliche „ESG-Factsheets“ für jeden Fonds versehen.

Mit der Basis-Rente Steuern sparen

Die Basis-Rente ist eine private Altersvorsorge mit staatlicher Förderung. Durch den Sonderausgabenabzug und die nachgelagerte Besteuerung bietet sie außerdem attraktive Steuervorteile. Sie ist in erster Linie für Selbstständige gedacht, eignet sich aber auch für besserverdienende Angestellte. Für

das Jahr 2022 können Sparer bis zu 25.639 Euro steuerlich geltend machen, wovon 94 % als Sonderausgaben anerkannt werden. Der konkrete Höchstbetrag in Euro ist an die knappschaftliche Rentenversicherung gekoppelt und wird jährlich neu festgelegt. Der spätere Besteuerungsanteil richtet sich nach dem Jahr des erstmaligen Rentenbezugs. Aktuell plant die Regierung weitere steuerliche Erleichterungen einzuführen, die bereits für das Jahr 2023 gelten sollen.

Renditepower für alle Schichten der Altersvorsorge

Mit der Basis-Rente komplettiert der Münchener Versicherer seine Produktreihe WWK PremiumFonds Rente 2.0. Diese war zum Jahresbeginn als Privatrente in der 3. Schicht (FV22) gestartet und wurde im Juli durch eine Direktversicherung in der bAV (FV22 als DV) und als spezielle Vorsorge für Kinder und Jugendliche (FV22 Kids) ergänzt.

Alle Informationen zur neuen Basis-Rente befinden sich auf dem WWK-eigenem Wissenspool:

www.wwk-premiumfondsrente.de

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Philip Wenzel von der BSC GmbH ist Fachautor, Fachwirt für Versicherungen und Finanzen (IHK) und absoluter Biometrie-Experte. Er erläutert, ob und wie COVID-19 die Berufsunfähigkeits-Versicherung beeinflusst.

Stephan Kaiser kann man mit den schlauen Worten zitieren, dass die Berufsunfähigkeits-Versicherung die einzige sei, die die beruflichen Tätigkeiten mit einer Krankheit verknüpfe. Damit ist an sich schon alles gesagt, um zu verstehen, wie COVID-19 die Berufsunfähigkeits-Versicherung beeinflusst. Ich hole aber trotzdem mal etwas aus.

Die BU-Versicherung leistet dann, wenn ich wegen Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall meine beruflichen Tätigkeiten für mindestens sechs Monate nur noch zur Hälfte ausüben kann oder bereits konnte. „Die Hälfte“ ließe sich über die Zeit, aber vor allem über das Arbeitsergebnis definieren. Bevor ich auf das Offensichtliche komme, nämlich dass die Corona-Erkrankung eine Krankheit ist, möchte ich mal den Einfluss der Pandemie auf die beruflichen Tätigkeiten beleuchten. Um hier möglichst viele Aspekte gleichzeitig zu erfassen und auch anschaulich darzustellen, würde ich mal ein Beispiel erfinden.

Mal angenommen, wir haben einen Maklerbetreuer, dessen Aufgabe es vor der Pandemie war, auf Messen sich am Stand die Beine in den Bauch zu stehen oder durch das ganze Land zu reisen, um Kontakte mit Vermittlern zu pflegen. Seit Corona passiert all das online. Mal angenommen, er

finanzwelt 05 | 2022 44 VERSICHERUNGEN | COVID-19 Foto: © jijomathaistock.adobe.com

Genauso clever, genauso krass!

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Handeln statt reden. Das ist das Motto von Selbständigen, Freiberuflern und vielen Besserverdienenden. Auch in der Altersvorsorge. Diesen Macherinnen und Machern bietet HDI mit der CleverInvest Basisrente eine revolutionäre FLV – mit herausragender Flexibilität, attraktivem Wachstum sowie überzeugender Sicherheit. Das Besondere: Die Basisrente garantiert ungeahnte Steuervorteile plus eine absetzbare BUZ. Durch den HDI FondsGuide, unser einzigartiges Auswahl-Tool, finden Sie für jeden den passenden Fondsmix. Wie krass einfach das geht, sehen Sie unter: www.hdi-fondsguide.de

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hat eine Krankheit, die Medikamente erfordert, bei deren Einnahme er nicht mehr Autofahren darf. Dann wäre er in seinen alten Tätigkeiten berufsunfähig. So, wie sein Beruf jetzt ausgestaltet ist, spielt das aber keine Rolle. Also ist er nicht BU. Es ließe sich mal diskutieren, ob sein jetziger Beruf auch der ist, den er zuletzt in gesunden Tagen ausgeübt hat. Auch wenn er nicht selbst krank war und sich deshalb umstrukturieren musste, war ja eine Krankheit der Grund dafür. Diese Argumentation steht aber tatsächlich auf tönernen Füßen. Aber dennoch ist die Tätigkeit in der jetzigen Ausprägung nicht der versicherte Beruf. Zumindest in meinen Augen.

Denn der versicherte Beruf muss mindestens drei Kriterien erfüllen:

• Er muss den Lebensstandard prägen.

• Er muss auf Dauer angelegt sein.

• Er muss freiwillig gewählt sein.

In unserem erfundenen Fall trifft maximal das Kriterium mit dem Lebensstandard zu. Aber die anderen beiden auf keinen Fall. Trotzdem gibt es sicherlich auch einige Maklerbetreuer und auch andere Berufe, die gefallen an Homeoffice und Videokonferenzen gefunden haben und das auch jetzt weiter so fortführen. Dann kommt die Freiwilligkeit dazu und es ist auch auf Dauer angelegt. In dem Fall hätte die Pandemie dazu geführt, dass eine Berufsunfähigkeit in vielen Fällen erst später eintritt als vorher. Wenn wir die Krankheit als solche betrachten, dann lässt sich dazu nicht so viel sagen. Da kursiert gerade viel Halbwissen. Aber Tatsache ist, dass in der BU-Versicherung jede Krankheit versichert ist. Und deshalb ist auch COVID-19 und die Folgen versichert. So wie jede andere Krankheit auch. Darum muss Corona an sich nicht speziell bei den Gesundheitsfragen aufgeführt werden. Es gibt gut 12.000 Krankheiten und davon sind tatsächlich nicht alle einzeln im Antrag aufgeführt. Und ich verrate euch auch, warum:

Hinzu kommt selbstverständlich noch, dass der Akademiker am Schreibtisch hier wieder eher versichert werden kann als der Perlentaucher. Auch das ist bei jeder anderen Krankheit auch so. Eine reine Infektion muss also nicht zwingend zur Ablehnung führen. Es kommt auf die Schwere und Dauer des Verlaufs an, den zeitlichen Abstand und den Beruf. Mittlerweile gibt es die ersten Leistungsfälle, die mit Corona im Zusammenhang stehen oder tatsächlich durch COVID-19 ausgelöst wurden. Das ist nicht weiter verwunderlich und es hält sich auch noch in Grenzen. Auch hier wird genauso geprüft, wie bei jeder anderen Erkrankung auch. Es kommt auf die Einschränkung im beruflichen Alltag an, die durch die Krankheit bedingt sind. Ich habe dazu zwar keine Daten, aber ich kann mir durchaus auch feststellen, dass die teilweise noch unerforschten Post- und Long-COVID-Fälle dann vielleicht eher mehr als altersentsprechender Kräfteverfall zu werten sind. Aber auch das macht keinen Unterschied. Denn sowohl Krankheit als auch Kräfteverfall können eine Leistung auslösen.

Eine Häufung an Leistungsfällen, die die Kalkulation gefährden würde, ist bisher noch nicht zu sehen. Belegen lässt sich diese Aussage dadurch, dass kein einziger BU-Versicherer seine Brutto-Prämie über den § 163 VVG angepasst hat. Und man kann durchaus sagen, dass auch ein gewissenhafter Aktuar die Pandemie nicht hätte voraussehen können. Hier hätten Versicherer durchaus auch ohne Imageschaden Kalkulationsfehler aus der Vergangenheit vertuschen können. Haben sie aber nicht. Vielleicht gibt es auch keine Kalkulationsfehler. Aber Fakt ist, dass Corona es bisher nicht notwendig machte. Vielleicht liegt das teilweise auch daran, dass wir in den letzten zwei Jahren in vielen beruflichen Bereichen zu mehr Flexibilität gezwungen wurden, so dass wir jetzt auch schneller auf gesundheitliche Einschränkungen reagieren können, bevor wir zu 50 % berufsunfähig werden.

Unterm Strich lässt sich sagen, dass Corona für die BU-Versicherung eine Krankheit wie jede andere auch ist, die keine besondere Aufmerksamkeit in den Prozessen der Risikoprüfung oder Leistungsfallprüfung erfordert. Ob Post- oder Long-COVID noch zu einer Häufung von Leistungsfällen führen wird, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, aber bisher scheinen die Kalkulationen der Versicherer auszureichen.

Auch gibt es das Gerücht, eine Corona-Erkrankung führe zu einer Ablehnung. Das stimmt pauschal nicht. Es ist wie mit jeder Erkrankung. Solange diese nicht ausgeheilt ist, ist Versicherungsschutz nicht immer möglich. Ich selbst arbeite nicht besonders körperlich, aber als ich mir das Syndesmose-Band gerissen hatte, hätte ich mich auch nicht versichern können, bis es wieder beschwerdefrei ist. So ist das mit Corona auch. Weil, und ich wiederhole mich hier absichtlich und sehr gern, es für die BU-Versicherung eine Krankheit wie jede andere auch ist. Wenn ich erst kürzlich COVID-19 hatte und immer noch kurzatmig bin, dann werden die Versicherer eher Abstand nehmen.

„Es ist JEDE Krankheit mitversichert.“
VERSICHERUNGEN | COVID-19 finanzwelt 05 | 2022 46

comfort+ – der grüne Autopilot in der bAV

comfort+ heißt das neuste bAV-Angebot der Stuttgarter, das Entscheidungen rund um die Kapitalanlage vereinfacht und attraktive Renditechancen bietet. Als GrüneRente verbindet es Nachhaltigkeit mit der Balance aus Sicherheit und Ertrag.

Vermittler können mit dem neuen Anlagekonzept der Stuttgarter ihre bAV-Beratung vereinfachen und den Aufwand für Arbeitgeber spürbar reduzieren. Mit der DirektRente comfort+ profitieren Kunden von der Kapitalanlage in einem chancenreichen Portfolio, das automatisch überwacht und für sie angepasst wird. Damit setzen sie auf die Renditechancen der Kapitalmärkte – ohne dabei zeitaufwendige Kapitalmarktentscheidungen treffen zu müssen. Als nachhaltige Variante „GrüneRente“ erfüllt comfort+ zudem das wachsende Kundenbedürfnis nach einem verantwortungsvollen und nachhaltigen Investment. Auch viele Unternehmen sind offen für Nachhaltigkeit und nachhaltige Betriebsrenten. Nahezu alle Unternehmen und Branchen sind damit beschäftigt, ihr eigenes wirtschaftliches Handeln auf Aspekte der Nachhaltigkeit zu prüfen und das auch zu zeigen. Die GrüneRente comfort+ greift diesen

Wandel auf – dank nachhaltiger Anlagen im Sicherungsvermögen der Stuttgarter sowie im grünen, weltweit anlegenden ESG-Portfolio. So lässt sich die gesamte betriebliche Altersversorgung nachhaltig gestalten. Das gemanagte ESG-Portfolio besteht aus nachhaltigen Investmentfonds, größtenteils aus kostengünstigen ETF, die ökologische, soziale oder ethische Grundsätze berücksichtigen.

Gemanagtes Portfolio entlastet Vermittler

Altersvorsorge braucht Rendite, und Rendite braucht Chancen. Das gilt mit Blick auf die aktuellen Inflationsraten mehr denn je. Gleichzeitig erfordern Fondsauswahl und die laufende Betreuung viel Zeit und Markt-Know-how. comfort+ löst diese Herausforderung. Ein Teil der Beiträge fließt in ein gemanagtes Portfolio, wodurch die gesamte Anlage in renditestarke Fonds automatisiert wird. „Wer Fonds selbst auswählt, muss Zeit investieren und ausreichend Marktkenntnisse mitbringen. Das kann oder möchte nicht jeder leisten. Wir entlasten Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei komplexen Anlageentscheidungen und vereinfachen Be-

ratung und Verwaltung, indem wir das Portfolio kontinuierlich überwachen und kostenfrei anpassen“, sagt Jens Göhner, Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing Vorsorge und Investment der Stuttgarter.

Sicherheitsbedürfnis wird befriedigt

Neben der Renditeorientierung berücksichtigt comfort+ die Sicherheitsbedürfnisse der Kunden. Während ein Teil des Guthabens im Portfolio investiert wird, fließen die restlichen Sparbeiträge ins Sicherungsvermögen der Stuttgarter. comfort+ bietet damit eine Beitragsgarantie von 80 %. Zusätzlich sichert das Auto-Lock-in-System erreichte Wertsteigerungen ab und erhöht so das garantierte Kapital. Dank des gemanagten Ansatzes können Vermittler sich ganz auf die Beratung zur bAV konzentrieren. Die gemanagten Portfolios reagieren auf Entwicklungen am Kapitalmarkt und passen die Aufteilung des Vertragsguthabens flexibel an.

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Alle Informationen und
Vertriebsunterstützung unter www.vermittler.stuttgarter.de/comfort
weitere
finanzwelt 05 | 2022 Stand: 08/2022
Jens Göhner

PERSONALITY & EVENTS

DKM 2022 steht vor der Tür

Vom 25. bis 27. Oktober 2022 lädt die DKM wieder zum größten Branchentreff in Dortmund ein. Nach coronabedingter digitaler und hybrider Messe 2020 und 2021 legt die DKM 2022 ihren Fokus wieder auf den persönlichen Austausch vor Ort. Unter dem Motto: „Auf Augenhöhe – Macher treffen Entscheider“ geht es zwei Tage lang um Vernetzung und direkte Kommunikation. Dabei kombinieren die Veranstalter bewährte Formate und Innovationen aus den letzten beiden Jahren. Ein volles Programm mit 14 Kongressen, vier Themenparks, einer besondere DKM Night, Warm-up, Speaker’s Corner und digitale Workshops im Vorfeld erwarten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Weitere Highlights sind zudem promintente Diskussionsteilnehmer und Vortragsredner wie u. a. Peter Altmaier, CDU, oder Schlagersängerin Beatrice Egli. Das vollständige Programm und die Anmeldung finden Sie unter www.die-leitmesse.de.

Insurance Today and Tomorrow Kongress 2022

Am 13. und 14. Oktober findet der Versicherungskongress in diesem Jahr unter dem Motto: „Die Assekuranz in unsicheren Zeiten: Quo vadis?“ in München statt. Besucherinnen und Besucher können dort neue Strategien und Lösungen von verschiedenen Versicherern kennenlernen und sich mit Expertinnen und Experten der Branche über aktuelle Rahmenbedingungen und Richtlinien austauschen. An den zwei Kongresstagen bietet ein spannendes Programm zudem umfangreiche Updates über Marktentwicklungen, Trends und Meinungen sowie Chancen zum Austausch und Netzwerken. Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie unter www.insurancetodayandtomorrow.de.

VersicherungsVertrieb der Zukunft

Am 15. und 16. September lud MCC erneut zum VersicherungsVertrieb der Zukunft nach Köln ein. Vorstände, Unternehmer, Versicherer und andere Entscheider kamen dabei zusammen, um sich über die Zukunft des Versicherungsvertriebs auszutauschen. Entscheidende Themen waren dabei das Kundenempfinden heute und in der Zukunft, Versicherungen angesichts einer immer digitaleren Welt oder steigenden Preisen oder einer allgemein schwierigeren wirtschaftlichen Situation. Demnach wird auch das Jahr 2023 eine Herausforderung für den Vertrieb. Doch verschiedene Branchenvertreter werden auch im nächsten Jahr auf dem 21. MCC-Kongress „VersicherungsVertrieb der Zukunft“ wertvolle Informationen, aktuelle Trends und Lösungen präsentieren und diskutieren. Weitere Informationen sowie die Anmeldung zu dieser und weiteren Veranstaltungsreihen finden Sie auf www.mcc-seminare.de.

R+V-Chef Rollinger ist neuer GDV-Präsident

Norbert Rollinger ist neuer Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Das Präsidium wählte den Vorstandsvorsitzenden der R+V Versicherung AG im vergangenen September an die Spitze des Verbandes.

48 BRANCHENNEWS
finanzwelt 05 | 2022
Norbert Rollinger, neuer GDV-Präsident
Foto: © GDV

Neuer Vorstandssprecher für SDK

Zum 01. Januar 2023 wird Dr. Ulrich Mitzlaff Sprecher des Vorstands der Süddeutschen Krankenversicherung a. G. (SDK). Vorbehaltlich der Zustimmung durch die BaFin folgt Mitzlaff auf Dr. Ralf Kantak und übernimmt die Zuständigkeiten für das Ressort Zentralbereiche. Damit wird er für die Bereiche Personal, Unternehmenssteuerung und Rechnungswesen, Recht, Revision und Compliance sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich sein.

Online-Check zur DIN-konformen Nachhaltigkeitsabfrage gelauncht

Im vergangenen Sommer wurde das Norm-Modul für die Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen verabschiedet. Rechtzeitig zum 02. August haben fünf renommierte Marktteilnehmer dann ein leicht handhabbares Tool für einen haftungssicheren Umgang mit dem Thema entwickelt. Der „ESG-Profiler“ von DEFINO Institut für Finanznorm AG, iS2 Intelligent Solution Services AG, Morgen & Morgen GmbH, Zielke Research Consult GmbH und der Going Public! Akademie unterstützt Beratende bei der Präferenzabfrage.

Deutsche wünschen sich mehr digitale Angebote im Gesundheitswesen

Eine Studie von CLARK in Zusammenarbeit mit YouGov zeigt auf, dass sich rund ein Drittel (30 %) der deutschen Bevölkerung mehr digitale Angebote im Bereich Gesundheitswesen und Apotheken wünschen. Nur von Behören und Ämtern wünschen sich mit 48 % noch mehr der Befragten Veränderung. Gleichzeitig misstrauen die Menschen in Deutschland digitalen Angeboten. Fast zwei von fünf Befragten gaben an, Apps und Technologien in den Bereichen Finanzen, Gesundheitswesen und Versicherungen nicht oder eher nicht zu vertrauen (39 %).

Gemeinsam mit der BILD-Zeitung hat ServiceValue im Sommer verschiedene Angebote aus unterschiedlichen Branchen auf ihren Kundennutzen untersucht. Durch eine unabhängige Kundenbefragung erhielt die simplr-App der Kategorie „Finanzmanager“ zum zweiten Mal in Folge die Auszeichnung „Hoher Kundennutzen“ und gehört damit zu den „Kundenkönigen“.

Volles Haus in Berlin:

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Erfolgreiche Fonds Finanz Hauptstadtmesse

Die Hauptstadtmesse 2022 der Fonds Finanz war ein voller Erfolg. Es war die erste Präsenzmesse in Berlin seit Beginn der Corona-Pandemie. 3.200 Fachbesucher nutzten am 13. September im Estrel Hotel Berlin bei einem der wichtigsten Branchentreffen das umfassende Informations- und Weiterbildungsprogramm. Besonders gefragt waren die 45 IDD-konformen Fachvorträge sowie die drei Star-Redner Philipp Vorndran, Top-Politiker Dr. Gregor Gysi und Virologe Prof. Dr. Hendrik Streeck. Als weiteres Highlight verloste die Fonds Finanz sechs Reisegutscheine von FF & Meer an Messebesucher.

Fonds Finanz Hauptstadtmesse in Berlin

© Sabrina Henkel

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Foto: © KZVK / Silvia Kriens Photography
Dr. Ulrich Mitzlaff, neuer Vorstandssprecher der SDK
simplr-App von blau direkt gehört zu „Kundenkönigen“

Wechsel im Krankenvorstand bei SIGNAL IDUNA

Daniela Rode wird zum 01. Januar 2023 das Vorstandsressort Krankenversicherung bei SIGNAL IDUNA übernehmen. Rode folgt auf Dr. Karl-Josef Bierth, der sich zur Jahresmitte 2023 in den Ruhestand verabschiedet. Rode bringt mehr als 25 Jahre Erfahrung aus dem deutschen sowie weiteren europäischen Versicherungsmärkten mit.

Neuer Vorstand für S.L.P. Vertriebsservice

Sven Schleicher hat zum 01. September als neues Mitglied im Vorstand die Ressorts Marketing und Vertrieb bei der S.L.P. Vertriebsservice AG (SLP) übernommen. Mit dem neu geschaffenen Vorstandsbereich unterstützt er zentral die einzelnen Vertriebseinheiten der SLP sowie deren Führungskräfte. Schleicher wechselte nach 22 Jahren vom Volkswohl Bund zur SLP.

Ankündigung: Sustainable Performance Award 2022 – die besten der besten ESG-Performer

Nach der erfolgreichen 1. Auflage des Sustainable Performance Awards im vergangenen Jahr, steht die finanzwelt nun in den Startlöchern, um in einer Sonderausgabe im Dezember wieder über den größten ESG-Fonds-Vergleich Deutschlands zu berichten. Deutschlands nachhaltiger Finanzdienstleister, die ProVita GmbH aus Stuttgart, wird uns dazu wieder ihre umfangreiche Datenbank öffnen und uns einen Überblick über den ESG-Fondsmarkt bieten. Als Ergänzung und zusätzliche Orientierungshilfe wurden die Fondsgesellschaften aufgefordert, die wichtigsten 5 der 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen zu benennen. Somit erhält der Leser noch schneller einen Überblick, welchen Fokus das Fondsmanagement verfolgt und welcher Anlageschwerpunkt im Vordergrund steht. Wir sind schon jetzt gespannt auf die Auswertung, wie sich Ratings und Performanceergebnisse verändert haben und wer diesmal die besten der besten ESG-Performer in den insgesamt 47 Kategorien sein werden.

Barmenia unterzeichnet Charta der Vielfalt

Der Versicherer hat die Charta der Vielfalt unterzeichnet und sich damit dem größten Netzwerk für Diversity Management in Deutschland angeschlossen. Damit verpflichtet sich die Barmenia, Vielfalt zum festen Bestandteil ihrer Organisation zu machen und sich sichtbar für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld einzusetzen.

Deutsche Familienversicherung auf Wachstumskurs

Die DFV Deutsche Familienversicherung AG präsentierte auf dem Capital Markets Day am 07. September 2022 die zuvor bereits veröffentlichten Ergebnisse aus H1 2022. Insgesamt war für 2022 ein leicht positives Konzernergebnis geplant. Mit einem Vorsteuer-Konzernergebnis von 1,9 Mio. Euro in H1 hat die DFV dieses Ziel bereits übertroffen. Der Versicherer möchte seinen Wachstumskurs fortführen und setzt dafür weiter auf Digitalisierung und technische Innovationen.

BRANCHENNEWS finanzwelt 05 | 2022 50
Daniela Rode, neue Krankenvorständin SIGNAL IDUNA
Foto: © S.L.P. Foto: © SIGNAL IDUNA
Sven Schleicher, neuer Vorstand Marketing und Vertrieb bei der S.L.P. Vertriebsservice AG

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Generali Deutschland AG: Veränderungen in Aufsichtsrat und Vorstandsteam

Innerhalb der internationalen Generali Group startete am 01. September eine neu geschaffene Einheit für den DACH-Raum. Die Führung dieser Einheit hat Giovanni Liverani, vorheriger CEO der Generali Deutschland, übernommen. Auf ihn folgte Stefan Lehmann als neuer Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG. Liverani gehört nun außerdem als Vorsitzender zum Aufsichtsrat von Generali Deutschland. Beide Top-Manager sind damit Mitglieder des Generali Group Management Committee. Zudem ergänzt Benedikt Kalteier seit 01. September den Vorstand der Generali Deutschland AG als Chief Distribution Officer.

Neue Leiterin Group Communications bei Swiss Life-Group

Eveline Kobler übernimmt zum 01. Februar 2023 die Leitung der Group Communications bei der Swiss Life-Gruppe. Kobler ist aktuell Leiterin des Wirtschaftsressorts von Radio SRF und bringt durch ihre Schwerpunktthemen Finanzmärkte, Geldpolitik und der Schweizer Finanzplatz eine große Expertise mit. Sie folgt auf Christian Pfister, der sich neuen beruflichen Herausforderungen widmen möchte.

Eveline Kobler, neue Leiterin Group Communications Swiss Life Group

DIVA stellt sich breiter auf

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) hat seinen Trägerkreis erweitert. Neben dem Bundesverband Deutscher Vermögensberater BDV sind nun auch der AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e. V., der Bundesverband der Assekuranzführungskräfte e. V. (VGA) und der VOTUM Verband e. V. Mitgesellschafter des Instituts.

20 Jahre Akkurat financial service GmbH

Der Maklerverbund feierte Ende August sein 20-jähriges Jubiläum mit einer eintägigen Hausmesse. Dabei stellte Akkurat auch seine neuen, modernen Räumlichkeiten in der ehemaligen Oberpostdirektion in Münster vor. Rund 250 Gäste feierten gemeinsam mit dem Unternehmen.

Viele Veränderungen bei der Versicherungsgruppe die Bayerische

Im Sommer hat die Bayerische gleich mehrere neue Personalien verkündet. So sind Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß und Christine Peschel in den Aufsichtsrat der Konzernmutter die Bayerische Beamten Lebensversicherung a. G. berufen worden. Prof. Dr. Alexander Hemmelrath wurde als Aufsichtsratsvorsitzender wiedergewählt und damit bestätigt. Sein Stellvertreter sowie Leiter des Prüfungs- und Strategieausschusses ist Dr. Wilhelm Schneemeier. Im Zuge einer stärkeren Marktfokussierung im Bereich Leben wurden gleich zwei neue Stellen geschaffen. Ute Thoma übernahm die Leitung des neuen Geschäftsfeldes Unternehmensvorsorgewelt. Karol Musialik ist zudem Generalbevollmächtigter der BL die Bayerische Lebensversicherung AG berufen worden.

BRANCHENNEWS finanzwelt 05 | 2022 52
Foto: © Swiss Life Group

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Gothaer beruft Leiterin Vertriebsund Marktinnovation

Um die strategische Weiterentwicklung voranzutreiben, hat die Gothaer den Bereich Vertriebs- und Marktinnovation (VMI) geschaffen. Frauke Feess übernahm als neue Leiterin diesen Bereich. Sie ist damit für die Begleitung von Strategieprojekten im Vertrieb sowie das Innovationsmanagement des Versicherers zuständig.

ELEMENT übernimmt Bestand des Gewerbeversicherers mailo

Seit dem 15. August agiert das Berliner InsurTech als Risikoträger für das Neugeschäft der mailo Versicherung AG. Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft gewann ELEMENT den mailo-Bestand sowie drei Sparten innerhalb seiner Schaden- und Unfallversicherungs-Lizenz hinzu. Zudem erhält mailo nun Unterstützung beim Ausbau seines Produktangebots für Makler. So sollen weitere Underwriting-Möglichkeiten in der Gewerbeversicherung entstehen.

Weiterer DEUTSCHE FINANCE Club Deal in Platzierung

Im August startete die DEUTSCHE FINANCE GROUP die Platzierung ihres „DF Deutsche Finance Investment Fund 21 – Club Deal Boston IV“. Privatanleger können damit neben institutionellen Investoren in zwei Projektentwicklungen für Labor- und Bürogebäude in Boston investieren. Der neue AIF des Unternehmens ist der Nachfolger des „DF Deutsche Finance Investment Fund 20 – Club Deal Boston III“.

Wechsel in der Longial Geschäftsführung

Seit Juli gehört Mario Oberle zur Geschäftsführung des ERGO Pensionsberaters Longial GmbH. Bis Ende September wurde das Unternehmen damit von der Dreierspitze Ulrike Taube, Michael Hoppstädter und Mario Oberle geleitet. Hoppstädter widmet sich seit dem 01. Oktober jedoch einer neuen beruflichen Aufgabe. Oberle leitet den Bereich Kunden, Partner und Vertriebe und ist damit für den Strategieausbau für die bAV zuständig. Er wechselte von der Zurich Gruppe Deutschland zu Longial.

Studie zeigt: So wichtig ist digitaler Kundenservice

Die Studie „Strategien für digitalen Kundenservice“ von Sirius Campus verdeutlicht, dass digitaler Kundenservice die Markenbindung von Kunden zu Versicherern stärkt und auch Vermittler unterstützt. Besonders beliebt bei den Versicherten sind Online-Kundenportale, 44 % der Befragten nutzen mind. eines. Portale, die Kunden ein Gefühl von Sicherheit und Autonomie geben, werden dabei häufiger frequentiert. Entscheidend ist zudem, dass Versicherte ihren Berater direkt über das Portal kontaktieren können, so werden Markenbindung und Beziehung zum Vermittler gestärkt.

BRANCHENNEWS
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Frauke Feess, Neue Leiterin Vertriebs- und Marktinnovation bei Gothaer / Foto © Gothaer Mario Oberle / Foto: © Longial GmbH

Porsche vollzieht Börsengang noch 2022

Mitte September hatte die Porsche AG ihr geplantes IPO-Datum verkündet. Am 29. September sollten 113.875.000 Vorzugsaktien inklusive Mehrteilungsoptionen ausgegeben werden. Die Vergabe der Vorzüge war mit einer Preisspanne zwischen 76,50 und 82,50 Euro vorgesehen. Da der Redaktionsschluss dieser Ausgabe vor dem geplanten Porsche-IPO liegt, können Sie online auf unserer Webseite finanzwelt.de nachlesen, ob und wie dieser geglückt ist.

HIH Invest gewinnt neuen Geschäftsleiter Debt

Mit Real Estate Debt hat die HIH Invest Real Estate ein neues Geschäftsfeld erschlossen, um ihr Produktportfolio zu erweitern. Dafür hat sich das Unternehmen im September Unterstützung an Bord geholt: Dr. Heino Betz hat die Leitung des Geschäftsfelds Debt übernommen.

BCA AG erweitert Vertriebsmannschaft

Um ihre Vertriebsaktivitäten insbesondere regional weiter zu intensivieren, hat der Maklerpool sein Vertriebsteam aufgestockt. Seit September sorgen Mike Oliver Hahnemann Luz, Andreas Bahr und Ingo Ternes für eine weiterhin bestmögliche Betreuung der BCA-Maklerpartner.

VHV Gruppe: Ehrig folgt auf Westholt

Kathrin Ehrig hat im August die Leitung der Unternehmenskommunikation der VHV Gruppe übernommen. Zudem ist sie nun die Konzernsprecherin des Versicherers. Ehrig berichtet direkt an den VHV-Vorstandsvorsitzenden Thomas Voigt. Sie folgte auf Martina Westholt, die nun die Weiterentwicklung des Employer Brandings der VHV Gruppe verantwortet.

PKV-Verband initiiert neuen Experten-Rat „Pflegefinanzen“

Der Verband der Privaten Krankenversicherung hat einen interdisziplinären Experten-Rat ins Leben gerufen, der Lösungsvorschläge für die notwendige Reform der Pflegefinanzierung erarbeiten soll. Den Vorsitz hat der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen übernommen.

Fidelity International startet Themen-ETF-Reihe

Fidelity erweiterte Anfang September sein ETF-Angebot und legte gleich fünf neue Themen-ETFs auf. Im Fokus der Investments stehen dabei die Themen saubere Energie, digitale Gesundheit, Metaversum, Cloud Computing sowie Elektrofahrzeuge und Verkehr der Zukunft. Damit umfasst die FidelityProduktpalette 17 aktive ETFs.

Junge Menschen investieren bevorzugt in ETFs und Aktienfonds

Das zeigt eine Studie des Center for Research in Financial Communication der Universität Leipzig im Auftrag des Deutschen Investor Relations Verbands (DIRK). 82 % der unter 35-Jährigen bevorzugen demnach ETFs und Fonds bei ihren Anlagen. Einzelaktien sind bei 65 % beliebt. Weitere 32 % investieren in Kryptowährungen und 34 % sparen mit Fest- und Tagesgeldkonten. 70 % der Befragten sparen regelmäßig mit Sparplänen. Ziel ist bei 77 % der langfristige Vermögensaufbau.

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Foto: © VHV Gruppe
Kathrin Ehrig, neue Konzernsprecherin VHV Gruppe

Weniger ist mehr

Inflation, Zinserhöhungen, Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiekrise – eine lange Liste an Herausforderungen, die an den Kapitalmärkten und auch bei alternativen Investments für eine hohe Volatilität sorgen. Gelten Sachwerte grundsätzlich als inflationssichere Krisengewinner, stehen sogar sie aktuell vor einigen Unsicherheiten. Dennoch lautet die Devise: Besser jetzt investieren, bevor das eigene Vermögen dahinschmilzt – und zwar auch oder gerade in Sachwerte.

Trotz der anhaltenden Schwierigkeiten zeigen Sachwertinvestitionen ihre Resilienz. Das zeigt zumindest die Analyse von SCOPE. Ab dem 2. Quartal 2021 ist das vorher rückläufige Emissionsvolumen für geschlossene Publikums-AIF sowie für Vermögensanlagen wieder gestiegen. Dieser Trend hielt den Rest des Jahres an, was für ein Gesamtvolumen von 764 Mio. Euro in 2021 sorgte. Insgesamt legten Anleger im vergangenen Jahr 1,29 Mrd. Euro in geschlossene Publikums-AIF an. Auffällig war dabei, dass trotz wachsendem Volumen die Anzahl der Neuzulassungen rückläufig war. Während es 2020 noch 32 zugelassene AIF gab, waren es 2021 insgesamt nur 24 AIF. Diese Entwicklungen haben sich in H1 2022 fortgesetzt. Zwölf neu zugelassene, geschlossene Publikums-AIF erreichten hier ein Emissionsvolumen von rund 600 Mio. Euro. SCOPE rechnet bis zum Ende des Jahres mit einem Emissionsvolumen von 1 Mrd. Euro. Bei einer geringeren Anzahl von Emissionen steigt dieses aktuell also doch wieder auf Vor-Corona-Niveau. Wie gewöhnlich dominieren Investitionen in Immobilien den Markt. Laut SCOPE belastet die Zinswende aber vor allem offene Immobilienfonds. Risiken von Immobilienportfolios sind seit 2021 leicht gestiegen, die Vermietungsquote ist auf 94 % gesunken, was sich negativ auf die Renditen auswirkt. Kein Wunder also, dass die Nettomittelzuflüsse hier rückläufig sind. 2021 lagen diese bei 4,7 Mrd. Euro (2020: 6,5 Mrd. Euro). Dennoch waren die Investitionen der OIF nur leicht rückläufig, von 8 Mrd. Euro in 2020 auf 7,2 Mrd. Euro in 2021.

Weitere Auswirkungen sind schwierig abzusehen, der Trend bleibt bei weniger Emissionen, mehr Volumen. In unserem Sachwertekompass 2022 finden Sie einen aktuellen Überblick über Sachwert-Investitionsmöglichkeiten von einigen der wichtigsten Anbieter der Branche. (lb)

Alternative Investmentfonds (AIF)

Energie und Infrastruktur, Private Equity, Multi Asset

Investitionsvorhaben Entwicklung Wohnimmobilien USA, Dachfonds-Portfolien

Immobilien-Portfoliofonds/ Immobilien

2 Portfoliofonds global diversifiziert, 1 Club Deal - Life Science Immobilien USA

Mindestinvestition ab 10.000 Euro je 5.000 Euro (Portfoliofonds)/25.000 US-Dollar (Club Deal)

AIF geschlossener Publikumsfonds, AIF offener Spezialfonds

Wohnimmobilien, Gewerbeimmobilien/ Wohnimmobilien in Deutschland

Euro (PublikumsAIF), 8.000 Euro (offener Spezialfonds)

Geschlossener Publikums-AIF

Publikums-AIF, Spezial-AIF, Wertpapiere AIF, OIF

Wohnimmobilien Deutschland, Bestandsentwicklung Gewerbeimmobilien Nahversorgungsimmobilien

finanzwelt 05 | 2022 56 Unternehmen BVT Deutsche Finance Solution GmbH DFI Deutsche Fondsimmobilien Holding AG d.i.i. Investment GmbH Dr. Peters Group Habona Invest GmbH Geschäftsleitung Jens Freudenberg Peter Lahr Mark Münzing Frank Wojtalewicz Nils Hübener Johannes Palla Ansprechpartner Jens Freudenberg Martin Krause Christopher Kremser Vertriebsservice Deutsche Finance Solution GmbH Mark Münzing Michael Husung Sebastian Podwojewski (Pressesprecher) Ludwig zu Ysenburg Telefon 089 / 381 652 06 089 / 649 563 0 030 / 314 922 90 0611 / 950 168 718 0231 / 557 173 580 069 / 450 015 80 E-Mail interesse@bvt.de vertriebsservice@ deutsche-finance.de mark.muenzing@ dfi-gruppe.com husung@dii.de kommunikation@dr-peters.de info@habona.de Anzahl Produkte im Vertrieb 4 Publikums-AIF 3 Spezial-AIF 3 insgesamt 2 1 3 1 und 1 in Vorbereitung Produktspektrum AIF
Deutschland,
Immobilien USA/
10.000
10.000 Euro (AIF), 1 Anteil (OIF)
je 35
insgesamt ca. 100 Mio. Euro Eigenkapital ca. 40 Mio. Euro 30 bis 40 Mio. Euro ca. 50 Mio. Euro
25.000
Euro ab 5.000 Euro bei Publikums-AIF
geplantes Geschäftsvolumen k. A.
Mio. Euro (Portfoliofonds)/200 Mio. US-Dollar (Club Deal)
SACHWERTE & IMMOBILIEN | SACHWERTEKOMPASS 2022

Geschäftsleitung

EK-Vertrieb-gesamt@ hannover-leasing.de info@heh.fonds.de info@hmw.ag s.litterscheidt@ htb-group.de

geschlossene P-AIF und SAIF sowie Sondervermögen AIF, Direktinvestment Storageimmobilien, Flugzeuge

Investitionsvorhaben Gewerbeimmobilien, Wohnimmobilien (Publikums-AIF HL Augsburg Office GmbH & Co. geschlossene Investment KG)

Storageimmobilien (in Vorbereitung)

AIF (Venture Capital für Privatanleger: MIG Fonds 17 seit April 2022 in Platzierung)

Unternehmensbeteiligungen

Immobilien-Zweitmarktfonds

Betreiberimmobilien Pflegeheime und Hotels, für 2023 ist ein ganzjährig verfügbarer Dachfonds mit 10.000 Euro Mindestbeteiligung in Vorbereitung

Produktspektrum Publikums AIF Spezial AIF

Wohnimmobilien, Gewerbeimmobilien, neues Produkt im Value Add Bereich für Q4 2022 geplant

Spezial-AIF, Private Placement (Namensschuldverschreibung), Inhaberschuldverschreibung

Bestand und Projektentwicklungen

Geschl. inländischer Publikums-AIF mit nachhaltigkeitsbezogenem Anlageziel, Artikel-9-Fonds

Anl. z. Stromerzeugung an Land (Wind/Photovoltaik)

Publikums- und Spezial-AIF

Publikums-AIF AIF

Gewerbeimmobilien, Rail, Private Equity Wohnimmobilien, Gewerbeimmobilien Wohn- und Gewerbeimmobilien

57 Unternehmen HANNOVER LEASING Investment GmbH HEH Hamburger EmissionsHaus AG HMW Emissionshaus AG HTB Fondshaus GmbH IMMAC Group KGAL GmbH & Co. KG
Ansprechpartner Alexander Bamdad Gunnar Dittmann Marco Hässler - Florian M. Bormann Matthias Weber Telefon 069 / 999 996 452 040 / 300 846 100 089 / 122 281 200 0421 / 792 839 0 040 / 349 940 0 089 / 641 436 41 E-Mail
vertrieb@immac.de matthias.weber@kgal.de Anzahl Produkte im Vertrieb 1 1 in Vorbereitung 1 1 5 und 1 in Vorbereitung 1
Sebastian Hartrott Gunnar Dittmann Dr. Matthias Hallweger Stefan Litterscheidt Thomas F. Roth Gert Waltenbauer
Produktspektrum
AIF P-AIF und S-AIF OIF
Gewerbeimmobilien Mindestinvestition 10.000 Euro - 5.000 Euro 5.000 Euro 20.000 Euro/200.000 Euro k. A. geplantes Geschäftsvolumen ca. 50 Mio. Euro - 160 Mio. Euro ca. 20,0 Mio. Euro ca. 50 Mio. Euro 50 Mio. Euro Eigenkapital Unternehmen PATRIZIA GrundInvest KVG mbH One Group GmbH ÖKORENTA FINANZ GmbH Paribus Invest GmbH Primus Valor AG PROJECT Vermittlungs GmbH Geschäftsleitung Andreas Heibrock Malte Thies Christian Rose Christian Drake Gordon Grundler Christian Grall Ansprechpartner Samantha Scherer Sebastian Kopelsky Vertriebsteam Gerrit Helgenberger Tim Marquet Christian Grall Telefon 0821 / 509 102 58 040 / 696 666 9941 04941 / 604 972 85 040 / 888 800 6137 0621 / 490 966 0 0951 / 917 903 30 E-Mail samantha.scherer@ patrizia.ag s.kopelsky@onegroup.de marketing@oekorenta.de gerrit.helgenberger@ paribus.de info@primusvalor.de info@project-vermittlung.de Anzahl Produkte im Vertrieb 3 und 1 in Vorbereitung 3 1 1 in Vorbereitung 1 2
Investitionsvorhaben
Mindestinvestition 5.000, 10.000 oder 200.000 Euro je nach Produktkategorie 10.000 Euro, bzw. 200.000 Euro 10.000 Euro 20.000 Euro 10.000 Euro 10.000 Euro (PM22) 10.010 Euro (PM21) geplantes Geschäftsvolumen ca. 500 Mio. Euro ca. 92 Mio. Euro 40 Mio. Euro, Erhöhung auf bis zu 100 Mio. Euro möglich ca. 20 Mio. Euro ca. 100 Mio. Euro Eigenkaptial, Gesamtinvestitionsvolu-
nicht bestimmt Mindestkapital PM21 (10 Mio. Euro), Zielkapital PM21 (35 Mio. Euro), Mindestkapital PM22 (15 Mio. Euro), Zielkapital PM22 (50 Mio. Euro) Unternehmen Quadoro Investment GmbH RWB PrivateCapital Emissionshaus AG Solvium Capital Vertriebs GmbH TSO US Treuhand Wealthcap Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH Geschäftsleitung Michael Denk Norman Lemke Jürgen Kestler Christian Kunz Volker Arndt Frank Clemens Ansprechpartner Michael Denk Nico Auel, Geschäftsführer RWB Partners GmbH Jürgen Kestler Christian Kunz (Leiter Vertrieb) Thilo Borggreve Nils Reuter Telefon 069 / 247 559 915 089 / 666 694 200 040 / 527 347 975 069 / 870 006 560 069 / 638 093 90 089 / 678 205 197 E-Mail michael.denk@doric.com rm@rwb-partners.de info@solvium-capital.de info@tso-europe.de thilo.borggreve@ ustreuhand.de nils.reuter@wealthcap.com Anzahl Produkte im Vertrieb 1 Produkt für Privatanleger 1 2 www.tso-europe.de 1 5 P-AIF/4 S-AIF Produktspektrum Offene und geschlossene Fonds Private-Equity-Dachfonds (Publikums-AIF) AIF, Vermögensanlage Vermögensanlagen AIF P-AIF, S-AIF, Club Deals, Mandate Investitionsvorhaben Gewerbeimmobilien, offener Immobilien-AIF nach Artikel 8 Investition in Private-EquityFonds, Schließung von RWB Direct Return 4 vor Plan erwartet Logistikequipment Gewerbeimmobilien im Südosten der USA US-Class-A-Büroimmobilien Direktinvestments, Zielfonds Mindestinvestition 1.000 Euro 5.000 Euro einmalig oder 50 Euro monatl. Ratensparplan 5.000 Euro AIF; 10.000 Euro Vermögensanlage 15.000 USD 20.000 USD 10.000 Euro/1 Mio. Euro/ 10 Mio. Euro geplantes Geschäftsvolumen 1 Mrd. Euro k. A. ca. 120 Mio. Euro ca. 150 Mio. USD ca. 56 Mio. USD k. A.
men noch

Bei sonstigen Vermögensanlagen entsprachen die Entwicklungen 2021 SCOPE zufolge dem Trend der AIF: weniger Angebote, mehr Volumen. Wie auch im letzten Jahr ist unser Sachwertekompass in die Kategorien „Alternative Investmentfonds (AIF)“ und „Sonstige Investments“ aufgeteilt. Hier finden Sie nun weitere Vermögensanlagen, Direktinvestments, Anleihen und weitere Produkte des Sachwert-Spektrums. (lb)

Sonstige Investments

finanzwelt 05 | 2022 58 SACHWERTE & IMMOBILIEN | SACHWERTEKOMPASS 2022 Unternehmen asuco Fonds GmbH AS UNTERNEHMENSGRUPPE Blue Energy Group CH2 Contorhaus Hansestadt Hamburg AG Geschäftsleitung Robert List Andreas Schrobback Jochen Sautter Romy Gödeke Ansprechpartner Robert List Martin Röser Jochen Sautter Romy Gödeke Telefon 089 / 490 268 710 030 / 814 042 200 0731 / 146 614 70 040 / 881 414 900 E-Mail rlist@asuco.de info@unternehmensgruppe-as.de js@blue-energy-group.de info@ch2-ag.de Anzahl Produkte im Vertrieb 2 882 Bestandswohneinheiten, 169 Denkmalwohneinheiten 2 2 Produktspektrum Vermögensanlage Direktinvestments Aktien/Anleihen Kapitalanlagen Investitionsvorhaben Zweitmarkt geschlossene Immobilienfonds Kapitalanlageimmobilien Wohnen Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien Ferienimmobilien Mindestinvestition 200.000 Euro ab ca. 100.000 Euro ab jeweils 5.000 Euro 150.000 Euro geplantes Geschäftsvolumen ca. 45 Mio. Euro 190 Mio. Euro insgesamt ca. 16 Mio. Euro 2 Mio. Euro Unternehmen Luana AG Prinz-Eugen-Energiepark GmbH reconcept GmbH Solvium Capital Vertriebs GmbH Geschäftsleitung Marcus Florek Jochen Sautter Karsten Reetz Jürgen Kestler Ansprechpartner Mathias Feld Jochen Sautter Sven Jessen Jürgen Kestler Telefon 040 / 257 674 732 0731 / 146 614 70 040 / 325 216 566 040 / 527 347 975 E-Mail feld@luana-group.com js@prinz-eugen-energiepark.de kundenservice@reconcept.de info@solvium-capital.de Anzahl Produkte im Vertrieb 1 1 1 2 Produktspektrum Digitales Wertpapier (Token) Nachrangdarlehen Private Placement börsennotierte festverzinste Anleihe, Vollplatzierung in Kürze erwartet AIF, Vermögensanlage Investitionsvorhaben Wachstumsfinanzierung Luana AG Anlagen zur Erzeugung von ökologischen Holzpellets Windpark in Deutschland (Mittelbar) Logistikequipment Mindestinvestition 5.000 Euro 25.000 Euro 1.000 Euro 5.000 Euro AIF, 10.000 Euro Vermögensanlage geplantes Geschäftsvolumen ca. 1 Mio. Euro ca. 1 Mio. Euro 9 Mio. Euro ca. 120 Mio. Euro

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In Kooperation mit

Das Thema Nachhaltigkeit ist mittlerweile für Unternehmen immer mehr zum Wettbewerbsfaktor gereift. Investoren erwarten heute, dass Firmen nachhaltig agieren. In diesem Kontext spielen die sogenannten ESG-Kriterien eine zentrale Rolle. Auch die Immobilienwirtschaft kann sich diesem Megathema nicht entziehen. Nachhaltiges (grünes) Bauen ist das Schlagwort. Welchen Stellenwert der Nachhaltigkeit in der Carestone Group GmbH beigemessen wird, dazu stand Sandro Pawils, Chief Sales Officer, Rede und Antwort.

finanzwelt: Die Zinsen steigen für Immobilien. Ist das ein Problem für Ihr Geschäftsmodell?

Sandro Pawils» Natürlich spüren auch wir die Auswirkungen höherer Zinsen, aber die grundlegende Nachfrage nach Pflegeimmobilien bleibt hoch. Ein Engagement bei seniorengerechtem Wohnraum ist nach wie vor attraktiv – zumal weiterhin deutlich weniger davon gebaut wird als benötigt. Das haben Privatanleger erkannt, die nicht nur aufgrund von Niedrigzins und staatlichen Förderprogrammen in Immobilien investiert haben. Und selbstverständlich auch institutionelle Anleger, die Vermögen mithilfe von Sachwerten vor der Teuerung schützen möchten und ihr Portfolio zudem möglichst in Richtung ESG (Environment, Social, Governance) weiterentwickeln wollen.

finanzwelt: Nachhaltigkeit liegt im Trend. Wie nachhaltig ist die Carestone-Gruppe?

Pawils» Nachhaltigkeit im sozialen Sinne ist tief in unsere Firmen-DNA eingeschrieben, denn wir schaffen Wohnraum für die Pflegeplätze, die die Menschen so dringend benötigen. Diese Komponente ergänzen wir jetzt durch eine verstärkte ökologische Nachhaltigkeit. Insgesamt orientiert sich unsere Nachhaltigkeitsstrategie systematisch an gesellschaftlichen Megatrends: am demografischen Wandel durch die rasante Alterung der Bevölkerung, an Gesundheit und Sicherheit in einem immer urbaner werdenden Umfeld – und natürlich

am Klimaschutz. Damit ist Carestone der erste offensiv auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Pflegeimmobilienentwickler in Deutschland.

finanzwelt: Ist das auch ein Vertriebsthema?

Pawils» Wir sind überzeugt, dass nur nachhaltige Immobilien markt- und zukunftsfähig sind. Immobilieninvestments müssen daher viel stärker in langfristigen ökologischen und sozialen Mehrwerten gedacht werden. Das ist nicht nur für die künftigen Nutzer entscheidend, wie unsere Trendstudie ‚Urbanes Leben im Alter‘ belegt. Auch für institutionelle Investoren werden ESG und Impact Investing immer wichtiger. Letzteres ist inzwischen für fast die Hälfte aller Großanleger der bevorzugte Ansatz zur Umsetzung von Nachhaltigkeit in ihren Portfolios, wie eine aktuelle Umfrage des britischen Vermögensverwalters Schroders ergeben hat. Demnach hat das Thema im Vergleich zu 2021 noch einmal erheblich an Bedeutung gewonnen.

finanzwelt: Interessieren sich Anleger derzeit nicht nur für die ausufernde Inflation?

Pawils» In solchen Krisenzeiten suchen Anleger vor allen eins: Stabilität. Und dafür steht ‚Betongold‘ seit jeher. Kombiniert mit dem riesigen Marktpotenzial durch den demografischen Wandel ist bei Pflegeimmobilien richtig, wer Vermögen schützen oder auch fürs Alter vorsorgen will. Zudem haben Pflegeimmobilien von Carestone nicht nur lange Mietlaufzeiten von über 20 Jahre und länger, sondern auch eine sogenannte Wertsicherungsklausel, die die Mieten automatisch den Verbraucherpreisen anpasst und somit einen automatischen Inflationsschutz bietet. Wir bieten damit nicht nur eine nachhaltige und sinnstiftende Geldanlage, sondern auch die Aussicht auf robuste Renditen und hervorragende Beratung durch geschulte Experten. Für diese Servicequalität sind wir als Marktführer mehrfach ausgezeichnet worden, zum Beispiel durch FOCUS-MONEY.

finanzwelt 05 | 2022 60 SACHWERTE & IMMOBILIEN | INTERVIEW
„Nachhaltigkeit im sozialen Sinne ist tief in unsere Firmen-DNA eingeschrieben“
» Wir sind überzeugt, dass nur nachhaltige Immobilien markt- und zukunftsfähig sind. «

finanzwelt: Wie kann das Carestone sicherstellen?

Pawils» Durch Projektentwicklung, Umsetzung und Vermarktung aus einer Hand. Unsere hohen Qualitätsstandards lassen wir regelmäßig von der DEKRA überprüfen und setzen darüber hinaus ausschließlich auf exzellente Betreiber an passenden Standorten. Damit stellt Carestone das größte bundesweit verfügbare Angebot an Pflegeimmobilien bereit, aus dem jeder Anleger nach seinen individuellen Bedürfnissen auswählen kann.

finanzwelt: Ist nachhaltiges Bauen denn auch ein Thema für Carestone?

Pawils» Absolut. In der EU sind Immobilien über ihren gesamten Lebenszyklus für rund 40 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Dieser Verantwortung stellen wir uns und richten unser Geschäft konsequent auf Nachhaltigkeit aus. Dazu ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, denn die Herausforderungen reichen vom Beton am Bau, bei dessen Herstellung viel CO2 ausgestoßen wird, bis hin zu einem energie- und wassereffizienten Betrieb. Eine Lösung demonstrieren wir aktuell mit unserem nachhaltigen Pilotprojekt im hessischen Kalbach. Dort errichten wir erstmals

ein Seniorenwohngebäude in klimaschonender Holz-Modulbauweise. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) wird das gesamte Projekt zertifizieren und es wird von der KfW aus dem NH-40-Programm gefördert. In Zukunft wollen wir weitere Neubauprojekte so gestalten.

finanzwelt: Macht Carestone Nachhaltigkeit transparent? Pawils» In jedem Fall. Wir haben unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt und einen ESG-Beauftragten ernannt. Denn Nachhaltigkeit braucht Daten, Indikatoren und Öffentlichkeit – sonst scheitert sie unter den Bedingungen eines kompetitiven Marktes. Wir machen die entscheidenden Indikatoren messbar und transparent. Damit beweisen wir unsere Vorreiterrolle bei Planung, Realisierung und Vermarktung von nachhaltigem Wohnraum für das Alter oder die Pflege. Carestone erreicht schon heute einen der weltweit besten Plätze unter Immobilien-Projektentwicklern im Ranking der renommierten ESG-Ratingagentur Sustainalytics. Ein weiterer Beleg für unser Engagement in diesem Bereich ist unser Beitritt zur Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. Dort fördern wir die Entwicklung nachhaltiger Standards im stark wachsenden Segment der Pflegeimmobilien. (lvs)

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Die Inflation hat auch den Bereich Baufinanzierung fest im Griff. Die Bauzinsen haben infolge der Teuerung und entsprechenden Leitzinsanpassungen seit Jahresbeginn eine regelrechte Berg- und Talfahrt hinter sich. Während sie im Januar noch bei 1 % lagen, sind sie mittlerweile durchschnittlich auf 3,03 bis 3,25 % geklettert (Stand: 01. September 2022, Quelle: Sparkasse). Obwohl im August eine kurze Erholung in Sicht war, nähern sie sich jetzt wieder Höchstständen – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Märkte.

Neben der Leitzinsanpassung der EZB auf 1,25 % als Reaktion auf die Inflation sieht Baufinanzierungsexperte

Tomas Peeters, CEO von Bilthouse und Baufi24, im sogenannten „antizyklischen Kapitalpuffer für Wohnimmobilienkredite“ einen weiteren wichtigen Faktor für die aktuellen Entwicklungen. „Dieser sichert die Bank gegen den Fall einer Immobilienblase und damit verbundene Kreditausfälle ab. Die BaFin verlangt von baufinanzierenden Kreditinstituten, diesen Puffer bis Februar 2023 von 0 auf 0,75 % der risikogewichteten Aktiva anzuheben. Als Folge verteuert sich der Kreditzins um etwa 0,1 %,“ erklärt Peeters. Zudem merke man bereits seit Januar, dass Banken die Kriterien bei der Kreditvergabe anziehen würden. Persönliche Situation, Haushaltsrechnung und Immobilienbewertung würden

strenger begutachtet werden. Damit platzt für viele Menschen in Deutschland der Traum vom Eigenheim. Denn grundsätzlich ist es im aktuellen Umfeld insgesamt schwieriger, überhaupt eine entsprechende Finanzierung zu erhalten, hohe Zinsen und Tilgungsraten tun ihr Übriges. So ist es für viele unmöglich geworden, einen Immobilienkredit zu stemmen. Diese Entwicklung hat auch Peeters beobachtet. Der Baufi24-CEO sieht aber auch Trends, die auf eine Entspannung der Lage hindeuten: „Die Baukosten stabilisieren sich langsam, während der Fachkräftemangel seinen Höhepunkt überschritten zu haben scheint – auch Handwerker sind wieder eher verfügbar“, so Peeters.

finanzwelt 05 | 2022 62
SACHWERTE & IMMOBILIEN | BAUFINANZIERUNG
Thomas Hein Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung ING Deutschland Tomas Peeters CEO & Vorstandsvorsitzender Baufi24 Baufinanzierung AG Robert Annabrunner Leiter Drittvertrieb Deutschland Private Bank Germany DSL Bank

Stabilität trotz Unsicherheit

Robert Annabrunner, Leiter Drittvertrieb Deutschland Private Bank Germany bei der DSL Bank, sieht eine große Unsicherheit in der Gesellschaft in Bezug auf kommende Wirtschaftsentwicklungen. Angesichts der teureren Baufinanzierungen sei es nicht verwunderlich, dass sich private Haushalte beim Kauf von Immobilien zurückhielten. „Fakt ist aber auch, dass Wohnraum in Deutschland knapp ist und vielerorts ein deutlicher Nachfrageüberhang besteht. Angesichts viel zu niedriger Fertigstellungszahlen wird sich daran in absehbarer Zukunft auch nichts ändern. Darum rechnen wir damit, dass die derzeitige Situation am Wohnimmobilienmarkt nicht von Dauer sein wird, sondern nur eine temporäre leichte ‚Preisdelle‘ darstellt“, so Annabrunner. Thomas Hein, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING, sieht zudem positive Entwicklungen: „Bezogen auf die ING Deutschland betrug das Bestandsvolumen in der Baufinanzierung zum Ende des 2. Quartals 2022 rund 85,9 Mrd. Euro (Q2 2021: 82,3 Mrd. Euro). Das Netto-Wachstum zeigte sich dank einer hohen Anzahl an Prolongationen und Anschlussfinanzierungen mit 1,8 Mrd. Euro im 2. Quartal stabil (Q2 2021: 1,1 Mrd. Euro.).“ Dennoch wagt Hein kaum eine Prognose für die kommenden Monate. Viele unsichere Rahmenbedingungen sorgten für Volatilität. „Wir gehen von weiteren Zinserhöhungen bis zum Jahresende aus, allerdings nicht mehr in der Größenordnung wie wir sie im 3. Quartal gesehen haben.“

Richtige Unterstützung für Kunden

Wie können nun aber Beraterinnen und Berater ihre Kunden am besten beim Thema Baufinanzierung unterstützen?

„Wir sehen seitens der Banken derzeit eine geringere Bereitschaft, das Risiko einer Baufinanzierung mit einem Beleihungsauslauf von 100 % zu tragen.

Wer zusätzliches Eigenkapital über die Erwerbsnebenkosten hinaus in Höhe von 5 bis 10 % des Kaufpreises mitbringt, hat bessere Chancen auf eine Finanzierungszusage“, rät Peeters. „Durch das veränderte Marktumfeld geraten auch Finanzprodukte wie der Bausparvertrag wieder in den Fokus der Baufinanzierenden: Er war in den vergangenen zwölf Jahren aufgrund des Niedrigzinsumfelds selten vorteilhaft für Kunden.“ Durch die neue Zinssituation sei eine Garantie auf ein zinsgünstiges Darlehen nun aber wieder reizvoller. Beim Auslaufen der Festzinsbindung der Baufinanzierung nach fünf bis zehn Jahren stellten Bausparkassen oft grundbuchliche Nachrangdarlehen. Das bedeute für Kunden wesentlich günstigere Konditionen bei der Anschlussfinanzierung. Hein setzt vor allem auf eine Beratung zu Energiesparmöglichkeiten. Aktuell gewinne dieses Thema deutlich an Relevanz. „Energetische Sanierungen oder Modernisierungen helfen einerseits, die Nebenkosten zu reduzieren und sichern andererseits die Wertstabilität einer Immobilie“, so Hein.

Laut Annabrunner hätten sich die Beratungsinhalte in der aktuellen Lage insgesamt nicht geändert. Auch er hält den Bausparvertrag für einen attraktiven zusätzlichen Finanzierungsbaustein. Zwei weitere wichtige Themen seien seiner Meinung nach ebenfalls nachhaltiges Bauen sowie energetische Sanierungen und Modernisierungen. Ein Blick auf die Energiebilanz sei schon länger ein wichtiger Punkt in der Beratung. „Dazu gehört natürlich auch immer die umfassende Information über alle Fördermöglichkeiten“, findet Annabrunner. Zudem sei Zinssicherung ein weiterer wichtiger Bestandteil der Beratung. Im Neugeschäft sollten Beratende auf lange Zinsbindungen setzen, zügige Umschuldungen oder Forward-Darlehen seien die Lösung bei Anschlussfinanzierungen. „Klar ist, dass die Bedeutung von qualifizierter fachlicher Beratung wächst und in Zukunft wichtiger sein wird denn je.“ (lb) Anzeige

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Dies ist eine Marketing-Anzeige. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt des AIF und die wesentlichen Anlegerinformationen, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen. Diese Dokumente finden Sie in deutscher Sprache auf der Website www.project-investment.de/private-investoren/ produkte/einmalzahlungsangebot-metropolen-22. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache finden Sie auf der Website www.project-investment.de/meta/anlegerrechte.

*Die frühere Wertentwicklung lässt nicht auf künftige Renditen schließen.

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Krise, Krise, Krise:

Warum Gold und Edelmetalle als Gewinner hervorgehen

Schuldenkrise hier, Eurokrise dort, eine sich anbahnende Rezession und die Zinswende als beschwichtigendes Signal für Sparer: Es gab durchaus schon angenehmere Zeiten für Wirtschaft und Finanzpolitik.

Die wirtschaftlichen Ereignisse dürfen als warnendes Indiz für Privatanleger und die, die es noch werden wollen, verstanden werden. Eines ist aktuell schon der Fall: Das Geld verliert an Wert! Egal ob auf dem Bankkonto oder unter dem Kopfkissen. Die hohe Inflation raubt dem Erspartem schlichtweg die Kaufkraft. Wir gehen auf die einzelnen Krisenereignisse und deren Konsequenzen ein und erläutern, warum Gold und Edelmetalle weiterhin die Anlageklasse Nummer 1 unter Anlegern sein muss.

Eurokrise und Inflation: Mündet alles in einer Rezession?

Finanzpolitisch kriselt es in der Eurozone an allen Ecken: Die Inflation hält nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa

in Schach, der Euro ist schwächer geworden und im Juli auf Parität (Gleichstand) mit dem US-Dollar gefallen. Währenddessen ist Italien so hoch verschuldet (Negativrekord 2,7 Bio. Euro), dass von einer Rückkehr der Eurokrise geredet wird. In der Kritik steht die Europäische Zentralbank (EZB), deren Handeln, die Leitzinserhöhung am 21. Juli, als zu zögerlich, zu inkonsequent, zu zurückhaltend betrachtet wird. Die Kernaufgabe – Inflationskontrolle – wurde zumindest in der ersten Jahreshälfte eher „bescheiden“ angegangen. Die stetig hohe Inflation im Jahr 2022 schränkt das Konsumverhalten der Deutschen tatsächlich nicht stark ein – durch zwei Jahre Pandemie wuchsen die Spareinlagen. Allerdings darf mittlerweile gern angezweifelt werden, wie lange die angesparten Geldreserven noch halten, insbesondere wenn im Winter die Energiepreise zur Belastung werden. Sollten die Ausgaben der Deutschen sinken, wird sich dies auf die Konjunktur auswirken und die Wirtschaft nicht weiterwachsen. Zudem wird das Wirtschaftswachstum zusätzlich durch hohe Energiepreise und Lieferkettenprobleme erschwert. „Deutschland droht

finanzwelt 05 | 2022 64
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schnelle und harte Rezession“ und „Deutschland befindet sich am Rande einer Rezession“, so schätzen welt.de und IfoChef Clemens Fuest die Situation im August 2022 ein. Ist von Rezession die Rede, ist eine wirtschaftliche Abschwungphase gemeint, die wirtschaftliche Leistung eines Landes und dessen Bruttoinlandsprodukt sinken. Diese wird für das Winterhalbjahr 22/23 prognostiziert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es schon angenehmere Zeiten als auch Zukunftsaussichten für die deutsche und europäische Wirtschaft gab. Aber auch für die Finanzen der Deutschen. Die Geldentwertung schreitet stetig voran und raubt dem Ersparten die Kaufkraft. Daran ändert wohl auch die Leitzinserhöhung der EZB nichts, oder doch?

Golden Gates Gedanken zur Zinswende und dem Wegfall der Negativzinsen:

Wie ist die Faktenlage? Welche Entwicklungen sehen wir? Die Leitzinserhöhung der EZB ist die Grundlage zur Zinswende und der Startschuss für die Verabschiedung der Verwahrentgelte. Dies hat zur Folge, dass sich Zinsen wieder (geringfügig) ins Positive verschieben. Doch ist dadurch alles bestens, wie in alten Zeiten, als verzinsliche Sparanlagen noch Ertrag/ Rendite/Gewinn erzielten? Oder ist der Wegfall des Verwahrentgelts und die regelmäßige meist unter 1 % angebotene Verzinsung ein eher zu vernachlässigender Effekt? Mildern diese Maßnahmen nicht lediglich die heftigen Konsequenzen von Inflation auf derart angelegtes Geld? Was bringt also eine Geldanlage mit einer Verzinsung unterhalb der 7 %-Inflationsrate? Gemäß der 72er-Regel (72/Zinssatz = Laufzeit bis zur Kapitalverdopplung) und einem beispielhaften Zinssatz von 0,5 % verdoppelt sich die Anlagesumme in 144 Jahren! Spricht Sie das an? Aus unserer Sicht hört sich das nicht so berauschend an.

Merken Sie sich hierzu folgendes: Erst wenn der Realzins (Verzinsung nach Abzug der Inflationsrate) im positiven Bereich liegt, sind Sparmöglichkeiten wie Tagesoder Festgeldkonto wieder sinnvoll.

Warum sind Gold und Edelmetalle ein guter Schutz?

Ein Blick auf die diesjährige Goldperformance dürfte Zweifler an dieser Geldanlage verstummen lassen. Im bisherigen Jahresverlauf liegt die Wertsteigerung bei über 8 %. Die Performancequote seit 2010 liegt bei über 120 %. Wie klingt das für Sie?

Diese Wertsteigerung ist nicht Jahr für Jahr in Stein gemeißelt und keinesfalls garantiert, beweist aber, dass Gold eine stabile, risikoarme aber auch längerfristige Geldanlage mit Inflationsschutz und Wertsteigerungspotenzial ist. Weiterhin gehören erworbenes Gold und andere Edelmetalle von Beginn

an zweifelsfrei dem Anleger, stellen real existierende, greifbare Sachwerte dar, welche sich seit ewiger Zeit erfreulich, sozusagen in ruhigem Fahrwasser entwickelt haben. Sofern Ihre Kunden das Spielfeld der verzinslichen Sparanlagen verlassen und ihr Geld in Gold und Edelmetalle, als tragfähiges Fundament einer gelungenen Vermögensarchitektur, anlegen möchten, freuen wir uns über Ihr Interesse und Ihre Bereitschaft, als Vertriebspartner an der Golden Gates Edelmetalle AG mitzuwirken. Eine risikoarme und stabile Wertanlage kombiniert mit einem innovativen Sparplankonzept, welches den Kauf von Gold, Edelmetallen und Technologiemetallen jedem interessierten Anleger zugänglich macht.

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Dank unserer großen Auswahl an Sparplänen und deren individuell anpassbaren Modalitäten finden unsere Vertriebspartner immer ein passendes Produkt für Ihre Kunden. Dadurch können Sie eine starke, vertrauensvolle Beziehung zu Ihren Kunden aufbauen und von den attraktiven GOLDEN GATES Prämien profitieren.

Kontakt

GOLDEN GATES AG

Demianplatz 21/22

02826 Görlitz

Tel. 03581 / 89 996 - 00

Fax 03581 / 89 996 - 19

a.mendelowski@goldengates.de www.goldengates.sale/

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Herbert Behr Vorstand GOLDEN GATES AG

Forschungsfeld für neue Impfstoffe

DEUTSCHE FINANCE finanziert mit Publikums-AIF Lab-Offices in Boston

Die zügige Zulassung der Corona-Impfstoffe hat den Blick der Immobilien-Investoren auf ein relativ junges Segment gelenkt: Das der Lab-Offices, also kombinierte Labor- und Bürogebäude. AIF-Anbieter DEUTSCHE FINANCE hat mit dieser Nische offenbar den Nerv privater Kapitalanleger getroffen. Zum vierten Mal bietet das Unternehmen einen Publikumsfonds an, der den Bau von Labor-Immobilien in der Nähe von Boston finanziert. Anleger beteiligen sich ab 25.000 Dollar plus 5 % Agio am „DEUTSCHE FINANCE Invest Fund 21 –Club Deal Boston IV“.

Konzept: Warum Club Deal? So etwas ist doch eigentlich Merkmal ausgewählter vermögender Anleger, die sich für eine konkrete Immobilieninvestition zusammenfinden. Ähnlich ist es auch bei den DEUTSCHE FINANCE-Fonds: Über den AIF beteiligen sich die privaten Anleger gemeinsam mit professionellen Investoren an der Projektentwicklung in den USA, denn der Anbieter sammelt gleichzeitig Kapital von Institutionellen ein.

Objekte: Der Fonds will 200 Mio. Dollar akquirieren und sich damit an der Finanzierung von zwei Immobilien und

SACHWERTE & IMMOBILIEN | FONDS-CHECK-CHECK finanzwelt 05 | 2022 66
Foto: © Deutsche Finance Holding AG
Boston Lab-Office Projektentwicklung Boynton Yards

RAUS AUS DEM EURO RAUS AUS DEM EURO

weiteren Grundstücken in Somerville nahe Boston beteiligen. Der Baubeginn ist für Ende 2022 bzw. Ende 2023 geplant, die Fertigstellung Mitte 2025 bzw. Anfang 2026. Anschließend will der Fonds seine Anteile an den Immobilien verkaufen und den Erlös unter den Anlegern aufteilen. Ein typischer Projektentwicklungsfonds also mit allen damit verbundenen Chancen und Risiken.

Markt: Spätestens seit der zügigen Entwicklung von Impfstoffen gegen Corona sind kombinierte Labor-Büro-Immobilien, kurz und international Lab-Offices, in die öffentliche Wahrnehmung geraten. DEUTSCHE FINANCE definiert Lab-Offices als eine Spezialform von Büroimmobilien, die es Unternehmen aus dem Biowissenschaftssektor ermöglicht, Medikamente und Behandlungen für das Gesundheitswesen zu entwickeln. Da die Nachfrage nach medizinischen Leistungen kontinuierlich steige, sei künftig sowohl mit wachsenden als auch neuen Unternehmen zu rechnen, die nach Gewerbeflächen über klassische Labore zu Forschungszwecken hinaus Ausschau halten, so die Einschätzung des Anbieters. Die Mieten für Laborflächen sind grundsätzlich höher als in den traditionellen ClassA-Bürogebäuden. Dies liegt daran, dass der Umbau vorhandener Büros in leistungsfähige Labore einen erheblichen strukturellen, technischen und somit kostspieligen Aufwand erfordert. Daher sind die meisten Bürogebäude nicht dafür geeignet, was das Angebot begrenzt.

Standort: In Lab-Offices wird entwickelt und geforscht. Entscheidend ist daher die Anbindung von Life Science Unternehmen zu öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen. In den USA hat das zu Clustern in den Metropolen wie Boston, San Francisco und San Diego geführt.

DEUTSCHE FINANCE konzentriert sich auf Boston. Die Argumente sind nachvollziehbar: Die Stadt gilt mit knapp 5.000 Start-ups als globaler Vorreiter für Innovation und Unternehmertum und ist somit auch in den Fokus von Venture-Capital-Finanzierungen geraten. Besonders davon profitieren dürfte die Biowissenschaftsbranche, da die Pandemie Veränderungen in der Gesundheitsbranche beschleunigt hat. Die Zahl der Beschäftigten in Boston ist zudem kontinuierlich gestiegen – auch und vor allem im Bereich der Life-Science-Branche. In den vergangenen zehn Jahren hat die Biowissenschaft mehr als 22.000 Arbeitsplätze geschaffen, was Boston zum Spitzenplatz für Technologie- und Wissenschaftsressourcen macht. Während der Bostoner Büromarkt bis 2021 instabil blieb, wird der Standort bei der Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungen für COVID-19 und eine große Anzahl anderer bedeutender Krankheiten die Nachfrage nach Laboren auf absehbare Zeit weiter vorantreiben, so die Prognose. Die hohen Vorvermietungsquoten neuer Projekte der nächsten Jahre ließen zudem nicht auf eine Verlangsamung der Vermietungsaktivitäten schließen.

Kalkulation: Wie bei den Vorgängerfonds rechnet der Anbieter bis zur geplanten Liquidation des AIF nach rund vier Jahren mit einem Gesamtrückfluss von 140 %, nach Abzug des Einsatzes inklusive Agio ein Plus von 35 % vor Steuern. Jährliche Ausschüttungen gibt es bei diesem Modell nicht, sondern eine Rückzahlung am Ende der Laufzeit auf einen Schlag.

Kosten: Die Initialkosten hauptsächlich für Konzeption und Vertrieb kommen auf 17,2 % des Kommanditkapitals inklusive Agio.

Anbieter: DEUTSCHE FINANCE kombiniert institutionelle Vehikel mit Eigenkapital privater Anleger. Sie beteiligen sich somit gemeinsam mit den Profis. Aktuell zählt das Unternehmen zu den umsatzstärksten Anbietern am Markt. Im vergangenen Jahr konnte DEUTSCHE FINANCE rund 150 Mio. Euro im Privatkundengeschäft platzieren. Im 1. Halbjahr 2022 emittierte das Unternehmen nach Zahlen von Scope mehr als die Hälfte des Volumens aller angebotenen Publikums-AIFs.

Meiner Meinung nach...

Projektentwicklungsfonds, mit dem Anleger über einen Publikums-AIF gemeinsam mit institutionellen Investoren den Bau von Lab-Offices in der Nähe von Boston finanzieren. Anbieter DEUTSCHE FINANCE ist erfahren in diesem Geschäft und hat Vorgängerfonds bereits mit guten Ergebnissen für die Anleger aufgelöst. Ein Angebot mit den typischen Chancen und Risiken einer Immobilienprojektentwicklung. Anleger vertrauen darauf, dass DEUTSCHE FINANCE die Entwicklung der Inflation in den USA und damit verbunden steigende Baukosten realistisch einschätzt. Entscheidend ist außerdem, in welche Richtung die Preise auf den Immobilienmärkten zielen. Dass die Nachfrage nach kombinierten Büround Laborgebäuden anhält, erscheint nachvollziehbar. Der Vertriebserfolg der Vorgänger mit ebenfalls rund vier Jahren Laufzeit belegt den Wunsch der Anleger nach kurzfristigen Sachwertebeteiligungen.

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Reihenhäuser liegen im Trend! Und das nicht ohne Grund, schließlich stimmt hier nicht nur das PreisLeistungsverhältnis. So können sich Eigentümer beispielsweise auch auf geringere Baukosten freuen, die unter anderem durch die mehrfachen Architektenplanungen sowie die kleineren Grundstücksflächen zu erklären sind – ohne dabei Abstriche in puncto Design oder Individualität machen zu müssen. Ebenso zeichnet sich ein Reihenhaus durch seine niedrigeren Energiekosten dank dichter Bauweise aus – ein Fakt, der nicht nur dem eigenen Haushaltsbudget, sondern auch der Umwelt zugutekommt!

Und auch das gesellschaftliche Wohnen in einer lebendigen Reihenhaussiedlung ist für Bauherren jeder Altersgruppe ein entscheidender Vorteil – nicht selten zeichnen sich die Umgebungen durch eine hervorragende Infrastruktur aus, bei der Geschäfte und Dienstleister gut erreichbar sind.

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Schokolade, Taschenmesser, Banken, Berge, Uhren – Klischees, die mit der Schweiz in Verbindung gebracht werden können, sind schnell gefunden. Doch die wichtigsten Exportgüter sind Produkte der chemischen und pharmazeutischen Industrie (52 %), Maschinen (13 %), Uhren (8 %), und Präzisionsinstrumente (7 %). Ganz nebenbei ist die Schweiz die größte Goldprägeanstalt der Welt. 70 % des Goldes der Welt werden hier geschmolzen. Das Ergebnis ist eine prosperierende Wirtschaft, Vollbeschäftigung, eine niedrige Inflation. Was heißt das für den Schweizer Immobilienmarkt?

So langsam können sie nicht sein, die 8,7 Millionen Schweizer. Denn sie erwirtschaften ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 749 Mrd. US-Dollar. In Deutschland leben rund zehn Mal so

viele Menschen (83,2 Millionen). Dennoch fällt das hochgerechnete BIP mit 3,806 Bio. US-Dollar – bezogen auf die Einwohnerzahl – nur etwa halb so hoch aus. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Schweizer Nationalbank. Sie investierte in den letzten drei Jahren Hunderte von Milliarden in internationale Anleihen, um den Kurs des Schweizer Franken niedrig zu halten und konnte damit einen Gewinn von 26,3 Mrd. (2021) bzw. 20,9 Mrd. (2020) Schweizer Franken einfahren. In den gleichen Jahren wies die Deutsche Bundesbank keinen Gewinn aus. Die Steuerung der Geldmärkte wirkt sich auch auf die Inflationsrate aus: Während Dr. Joachim Nagel, der Präsident der Deutschen Bundebank gegenüber der Rheinischen Post vor kurzem äußerte, dass er eine Inflationsrate im Herbst von 10 % für möglich hält, geht das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft von

einer durchschnittlichen Preiserhöhung für die Schweiz von 2,5 % über das gesamte Jahr 2022 aus. Dabei hat der Schweizer Franken inzwischen den Euro, was die Werthaltigkeit anbelangt, abgelöst. Seit Aufhebung des Pflichtwechselkurses 2015 (1,2 Franken auf einen Euro), hat der Euro 30 % an Kaufkraft eingebüßt. Vielleicht erst der Anfang? Die Neue Zürcher Zeitung schrieb hierzu im Juli: „Die Euro-Franken-Parität ist erst der Anfang: Die Schweizer Währung wird noch stärker werden.“

Nachfrage übersteigt Angebot deutlich

Dass in der Schweiz generell alles teuer ist, ist ein weiteres Klischee. Zunächst einmal ist das Durchschnittseinkommen etwa doppelt so hoch wie beispielsweise in Deutschland und der Einkommensteuersatz liegt nur grob bei der Hälfte. Dies führt dazu, dass der Immobilienerwerb laut einer Raiffeisenbank-Studie in der Schweiz durchaus erschwinglich ist. 8,4 Jahre muss ein Eidgenosse arbeiten, um den Preis einer Eigentumswohnung zu bezahlen. In Deutschland sind es 9,1 Jahre, in Frankreich schon 13,5. Raiffeisen Economic Research ist dabei überzeugt, dass die Preise im Wohneigentumsbereich in der Schweiz weiter steigen dürften. Ein Zinsanstieg, der auch an der Schweiz nicht vorbei ging, habe dabei bislang nur wenig Einfluss gehabt. Zu dünn sei das Angebot bei weiterhin hoher Nachfrage.

Preise weiterhin im Aufwärtstrend

Wohneigentum bleibt weiterhin hoch“.

(Francis Schwartz, Raiffeisen Economic Research).

Interessanterweise führt dabei eine rein inländische Nachfrage zu jährlich steigenden Preisen. Denn um Wohnimmobilien in der Schweiz erwerben zu können, muss man Inländer sein (einen Schweizer Wohnsitz haben). Die Schweiz profitiert allerdings auch von einem jährlich steigenden Zuzug einer oft kapitalkräftigen Klientel. Im

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SACHWERTE & IMMOBILIEN | SCHWEIZER IMMOBILIENMARKT
„Die Nachfrage nach Wohneigentum übersteigt das äußerst knappe Angebot bei weitem. Die Preisdynamik am Markt für selbstgenutztes

Lockruf aus den Bergen

2. Quartal 2022 stiegen die Preise für Einfamilienhäuser um 1,3 %, für Eigentumswohnungen wurden sogar fast 3,5 % höhere Preise gezahlt. Innerhalb der Jahresfrist sind sowohl die Einfamilienhauspreise mit 8,7 % als auch die Preise für Eigentumswohnungen mit 7,7 % äußerst dynamisch gestiegen. Der seit mehr als 20 Jahren anhaltende Preisboom setzt sich damit auf bereits hohem Niveau mit einem Tempo nahe an Rekordwerten unvermindert fort. Die Preise stiegen dabei in sämtlichen Regionen der Schweiz, sowohl in Städten, den Speckgürteln (Agglomeration), als auch auf dem Land und in den Tourismusregionen. Dies bestätigt auch der Raiffeisen Transaktionspreisindex.

Perspektiven für Investoren

Für deutsche Anleger, die von dieser Entwicklung profitieren möchten, eröffnen sich dabei nicht gar zu viele Möglichkeiten. Zum einen gibt es Immobilienfonds wie die HSC Fonds von Helvetica, die in den letzten Jahren gut performten. Sie investieren allerdings in gewerbliche Immobilien, die nicht

dem Erwerbsverbot für Ausländer unterliegen. Auch die Beteiligung an Immobilienaktiengesellschaften ist denkbar. In der Schweiz werden die Aktien von rund 60 verschiedenen Immobiliengesellschaften an den zwei Börsen SIX und BX Swiss sowie außerbörslich gehandelt. Diese stehen teilweise auch deutschen Investoren zur Verfügung. Die Entwicklung von Schweizer Immobilienaktien lässt sich an verschiedenen spezialisierten Indizes ablesen. Dazu gehört der SXI Real Estate All Shares Index (RESALX), der alle an der SIX Swiss Exchange primärkotierten Immobilienaktien umfasst. Einen ersten Alternative Investment Fonds (AIF) am deutschen Kapitalmarkt bietet die Münchner Gallus Immobilien Gruppe mit der Gallus Immobilien Wohnbau 1 GmbH & Co. geschlossene InvKG. Investiert wird direkt in Schweizer Franken. Die Ertragserwartung stammt aus dem Erfolg Schweizer Bauträgergesellschaften. Das Unternehmen ist bereits seit 2014 in der benachbarten Alpenrepublik mit nachweisbarer Performance tätig. Für deutsche Investoren bietet Gallus die Chance einer Währungsstreuung in Schweizer Franken. (fw)

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Königswinter, eine mittelgroße Stadt zu Füßen des Siebengebirges, ist Treffpunkt eines Interviews der besonderen Art. Ende August habe ich mich hier in einem hippen Café mit Gunter Schäfer von der ÖKOWORLD AG verabredet. Er lebt hier am Rhein. Die Idee zu diesem Gespräch stammt aus dem Frühjahr 2022. Damals führte ich ein Interview mit den beiden Protagonisten Hermann Schrögenauer und Alfred Platow in München zur gerade aus der Taufe gehobenen Klimarente, einer Kooperation zwischen LV1871 und dem Hildener Unternehmen. Mit am Tisch saß Gunter Schäfer, der in Sachen Presse und Marketing für die ÖKOWORLD AG verantwortlich zeich-

net und zudem die Bereichsleitung Bankenvertrieb innehat. Bereits seit 14 Jahren ist er für den Pionier ethischsozialer, ökologischer Investments tätig. Gründe genug, einen Blick „hinter die Fassade“ zu werfen.

Um verstehen zu können, weshalb ein Mensch sich so verhält, wie er es macht und was ihn letztlich antreibt/motiviert, ist ein Blick in den Rückspiegel oftmals lohnenswert. Denn die Familie stellt in der Regel das erste soziale System dar, welches wir kennenlernen und das uns prägt. Damit gestaltet die Herkunft oftmals unsere Realität, in der bestimmte Werte gelebt und Sichtweisen an die nachkommenden Generatio-

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INVESTMENTFONDS | INTERVIEW
„Es gibt keinen Aufzug zum Erfolg, man muss die Stufen nehmen!“

nen weitergegeben werden. Im Gespräch mit Gunter Schäfer wird schnell deutlich, dass auch ihn die Herkunft in seinem Denken und Tun maßgeblich geformt hat.

finanzwelt: Eltern sind Vorbilder und Kinder ahmen ihnen oftmals nach. Wurde Ihnen insofern der Bezug zum nachhaltigen Gedanken schon früh mitgegeben?

Gunter Schäfer» Meine Eltern sind Kriegskinder, 1938 bzw. 1940 geboren. Menschen, die in dieser Zeit aufwuchsen, wurden zwangsläufig anders sozialisiert. Bescheidenheit und Sparsamkeit prägten; nicht im dogmatischen Sinn, aber von der Richtung. Und ich kann rückblickend sagen, dass mein heutiges ökologisches Bewusstsein seine Anfänge im familiären Umfeld von damals hatte. „Wir fahren in die Natur“, hieß es an den Wochenenden immer wieder. Spazierengehen oder Wandern, etwas besichtigen, mit offenen Augen durchs Leben gehen. So wurde der Kontakt zur Fauna, Flora und zum

ökologischen Gleichgewicht bereits in meiner Kindheit hergestellt. Umwelt und Natur zu achten war selbstverständlich. Ökologisches Verhalten hatte oftmals aber auch damit zu tun, dass damit gespart wurde. Weniger Heizung, nicht ewig heiß duschen, nicht die Jeans nach einmal tragen in die Wäsche, Lebensmittel verzehren, nicht wegschmeißen. Auch die Toleranz gegenüber Andersdenkenden wurde uns Kindern früh beigebracht. Ein liberales und aufgeklärtes Umfeld.

finanzwelt: Interessant – schon damals gab es diesen Bezug und dieses Band des „ökologischen Bewusstseins“. Prägend für den Werdegang? Schäfer» Viele Faktoren beeinflussen den Lebensweg. Aber es gibt noch eine Parallele. Mein Onkel, zu dem ich bis zum heutigen Tag ein enges Verhältnis habe, bewegte sich in der alternativen Szene, bezog schon früh politisch Position im Protest gegen Atomenergie, der in den 70er Jahren immer

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Fotos: © Sabrina Henkel
Alexander Heftrich (li.), leitender Redakteur Investmentfonds und Gunter Schäfer (re.)

wieder Tausende auf die Straße brachte. Uns beide eint zudem die Liebe zum Rock ‚n‘ Roll – auch hier die Verbindung zur ÖKOWORLD rund um Pioniergeist Alfred Platow. In der Wohngemeinschaft meines Onkels, in der ich als Kind oft zu Besuch war, hingen sowohl die Rolling Stones Zunge als auch ein Anti Atomkraft-Logo an den Zimmertüren.

finanzwelt: Und heute, welchen Stellenwert nimmt „Nachhaltigkeit“ bzw. die Verbindung von Ökologie und Ökonomie in Ihrem Leben ein?

Schäfer» Sich selbst auf den Prüfstand zu stellen, ist wichtig. Auch und gerade als Familienvater. So ist es doch relativ einfach, die eigenen Bedürfnisse zu hinterfragen, ohne dogmatisch zu werden und mit dem erhobenen Zeigefinger zu drohen. Beispielsweise regional einkaufen statt ausschließlich im Internet bestellen, den Fleischkonsum kritisch hinterfragen. In unserer satten Gesellschaft dürfte es vielen doch eigentlich nicht so schwerfallen, etwas Verzicht zu üben. Übrigens war die Billig-billig-billig-Philosophie in der Vergangenheit echt schädlich. Qualität, gerade bei Lebensmitteln, muss ihren Preis haben. Aber ein Moralapostel bin ich auch nicht. Ich bin kein ‚Vorzeige-Ur-Öko‘, eher ein bewusster Öko 2.0.

Mittlerweile haben wir das Café verlassen und fahren mit der dienstältesten Zahnradbahn Deutschlands auf den Drachenfels. Der Blick schweift über den Naturpark Siebengebirge und man sieht von oben, wie der Rhein unter dem Niedrigwasser im Sommer 2022 leidet.

Schäfer» Von hier oben ist der Klimawandel und die daraus resultierende dramatische Dürre im Panoramablick nicht zu übersehen. Die Wasserstraße Rhein ist kaum noch befahrbar.

Auf halber Höhe liegt das herrschaftliche Gründerzeit-Gebäude Schloss Drachenburg, das in den 70er/80er Jahren des letzten Jahrhunderts vom exzentrischen Unternehmer Paul Spinat bewohnt wurde.

finanzwelt: Wie sind Sie eigentlich zur heutigen ÖKOWORLD gekommen? War es eher ein Zufall? Schäfer» Wie so oft im Leben, ist wenig planbar. Zufälle und Begegnungen eröffnen neue Wege. Doch es gab auch Konstanten; beispielsweise wurde meine Leidenschaft für Kommunikation früh entfacht. Bereits während meines Studiums der Neueren Deutschen Literatur und Medienwissenschaft habe ich schon in der Werbung und später für einige Agenturen gearbeitet. 2004 bin ich in die Marketingabteilung von Standard Life gewechselt und kam dort mit der Finanzindustrie in Berührung. 2008 erfolgte dann der Wechsel zur ÖKOWORLD, die damals noch versiko hieß. Interessant dabei, dass Alfred Platows Gründerfreund, Klaus Odenthal, auf mich zukam und ein Jobangebot unterbreitete. Recht schnell

war klar, dass die Chemie mit den Verantwortlichen passt, es einen gemeinsamen Wertekanon gibt und wir zusammen etwas bewegen können.

finanzwelt: „Liebe auf den ersten Blick“? Schäfer» Natürlich gab es zu Beginn eine Bewährungsprobe. Ich wurde damals von Klaus Odenthal für sein Ressort eingestellt und musste später Alfred Platow von meiner Person und meinen Fähigkeiten überzeugen. Das gelang, wir sind ein erfolgreiches Team. Er gab und gibt mir bis heute Raum für Entfaltung und Entwicklung, so dass der Beruf zur Berufung werden konnte. Es gibt keine roten Linien im konventionellen Sinne, das beflügelt. Trotzdem auch immer wieder eine besondere Herausforderung.

finanzwelt: Heute kann man wohl mit Fug und Recht sagen, dass das Team um Alfred Platow das Thema des ethisch-sozialen, ökologischen Investierens gesellschaftsfähig gemacht hat. Schäfer» Absolut. Eine Erfolgsgeschichte. Es gibt keinen Aufzug zum Erfolg, man muss die Stufen nehmen! Jahrelang wurden wir eher belächelt als die „grünen Spinner“. Zu Unrecht. Heute wollen mehr und mehr Fondsanbieter auf den Zug aufspringen, weil es dem Zeitgeist entspricht. Ob das Bekenntnis bei dem einen oder anderen immer aus vollster Überzeugung herrührt, sei dahingestellt. Unsere Assets under Management belaufen sich mittlerweile auf rund 4 Mrd. Euro. Diese Größe wäre noch vor einigen Jahren unvorstellbar gewesen – gute visionäre Arbeit kombiniert mit einer attraktiven Fondspalette zahlen sich eben aus.

finanzwelt: …dabei ist die ÖKOWORLD ein Verfechter klarer Worte.

Schäfer» Das Rumgeeiere trifft man leider zu oft. Auch in der Politik. Wir beziehen Stellung, haben eine klare Meinung zu strittigen Themen und zeigen Rückgrat. Klare Kante ist so wichtig. Auch in der Finanzindustrie. Unsere Kundinnen und Kunden mögen diese Art. Wir sind und bleiben politisch und gerne auch provokativ.

finanzwelt: Klima- und Wasserfonds, Rock ‚n‘ Roll-Fonds. Da fließen immer Stories neben den harten Fakten ein, oder?

Schäfer» Menschliches Verhalten wird maßgeblich von Emotionen gesteuert. Wir liefern Geschichten zu den Fonds, bauen somit eine Ebene des Vertrauens und Erlebniswelten auf, der Schlüssel für Akzeptanz. Und die Begeisterung schwappt irgendwann über. Auch hinter der Fassade des eher konservativen Bankers steckt ein Mensch mit Bedürfnissen und wir erleben oft, dass diese Menschen nach einem Vortrag begeistert auf uns zukommen und unsere Geschichten dann in der Beratung selber nutzen, um ihre Bankkunden zu begeistern.

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» Wir haben Marketing und Vertrieb miteinander verheiratet. Als „Marketingvertrieb“. Und die führen eine glückliche Ehe. «

finanzwelt: Nun haben Sie bei der ÖKOWORLD verschiedene Positionen inne. Presse, Marketing und im Bankenvertrieb. Es ist doch bestimmt nicht immer einfach, die einzelnen Rollen unter einen Hut zu bekommen?

Schäfer» Ja, aber wenn die Passion stark ist, lässt es sich managen. Ich bin mir darüber im Klaren, welche Erwartungen an mich in der jeweiligen Rolle gestellt werden und weiß, welche Kräfte und Ansprüche mich im Innern antreiben und wichtig sind. Diese verschiedenen Rollen einzunehmen, hat auch Vorteile – ich muss mich nicht endlos mit anderen Kollegen abstimmen. Und ich bin nicht alleine – mit meiner innovativen, zielstrebigen Marketing-Kollegin Tanja Dillenberger haben wir einen echten Glücksgriff getan. Mein Vertriebskollege Marcus Langer ist voll auf Zack. Verena Kienel und Mathias Pianowski, die stellvertretende Leitung unseres Nachhaltigkeitsresearchs, und unsere Fondsmanager Alexander Funk und Nedim Kaplan plus deren Teams sorgen dafür, dass unsere Geschichten auf stabilen Beinen stehen. Alle Mitarbeitenden von ÖKOWORLD ziehen an einem Strang. Alfred Platow schaut uns über die Schulter und lässt uns machen.

Nach dem Ausflug zum Drachenfels beenden wir das Interview bei einem gemeinsamen Mittagessen. Es gibt Flammkuchen. Ab und an schaut Gunter Schäfer auf sein Handy – so ganz ohne geht es in seiner Position nicht.

finanzwelt: Zum Abschluss einige persönliche Fragen. Zum Abschalten gehören Hobbies. Was zählt bei Ihnen dazu? Schäfer» Reiten, Kajakfahren, mit unseren Islandpferden und unserem Labrador in der Natur sein und natürlich auch mal meiner musikalischen Leidenschaft, dem Rock ‚n‘ Roll, insbesondere den Rolling Stones, nachgehen. Quality-Time mit meiner Familie zu verbringen, steht an erster Stelle, denn Zeit ist ein kostbares Gut.

finanzwelt: …was regt Sie auf?

Schäfer» Ein weites Feld. Zum einen sind viele Leute heutzutage schlicht zu egoistisch, es fehlt an Rücksichtnahme. Und es gibt generell zu viele Leute, die reden, ohne etwas zu sagen. Mitreden ohne Ahnung zu haben, finde ich schlimm. Frische Ideen zu fordern, ohne selber welche zu haben. Die Verrohung der Gesellschaft belastet zunehmend.

finanzwelt: Last but not least – 2022 ist ein schwieriges Jahr. Der wirtschaftliche Abschwung steht vor der Tür, überlagert wird alles vom nicht enden wollenden Krieg in der Ukraine. Wie nehmen Sie die Situation wahr?

Schäfer» Ich bin überzeugter Pazifist, ich habe den Kriegsdienst verweigert und 20 Monate bei der Arbeiterwohlfahrt in meiner Heimatstadt Gießen Zivildienst geleistet. Der kriegerische Beschuss des besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja macht mir Sorgen. Die Sicherheit ist in Gefahr, Radioaktivität könnte austreten. Anhand dieser Situation wird uns nochmal unangenehm vor Augen geführt, dass Atomkraft doppelt gefährlich ist. In diesem Krieg dient diese Energiequelle nun auch als Waffe. Ist das nicht fürchterlich? (ah)

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Was kostet die Welt?!

Bei anhaltend hohen Inflationsraten leidet der Konsum. Viele Menschen reduzieren ihren Bedarf an entsprechenden Gütern. Es muss nicht der neueste Schrei der Mode sein. Im Luxussegment sieht das hingegen anders aus. Dort ist das Potenzial für ein starkes zukünftiges Wachstum weiterhin gegeben. Mit entsprechenden Einzelwerten und/oder Fonds lässt sich Rendite einfahren. Die Gründe sind vielfältig.

In der Luxusbranche ticken die Uhren anders. Viele Marken dieses Segments erscheinen ziemlich resistent gegen Krisen zu sein. Offenbar ist die Lust auf teuren Luxus ungebrochen. So legte der

Branchenprimus LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE, trotz der gesamtwirtschaftlichen Schwäche, im 1. Halbjahr dieses Jahres zu. Die Erlöse stiegen um 28 % auf 36,7 Mrd. Euro; der Gewinn steigerte sich um 23 % auf rund 6,5 Mrd. Euro. Auch beim operativen Ergebnis gab es ein sattes Plus.

Margen trotzen Krisen

Woran mag es liegen, dass der Luxussektor Stürme übersteht und sogar gestärkt daraus hervorgeht? Es gibt tatsächlich einige Gründe, die die Lust auf Feines und Teures antreiben und die Branche resilienter macht. „Erstens als Absicherung gegen die Inflation. Zwei-

tens wegen der langfristigen Wachstumschancen, die der Sektor bietet, und drittens aufgrund der robusten Margen und Erträge. Unser positiver Ausblick auf den Sektor wird durch die unserer Meinung nach überragende Preissetzungsmacht und die begrenzte Nachfrageelastizität vor einem inflationären Hintergrund untermauert“, sagt Swetha Ramachandran, Investment Director Luxury Equities bei GAM Investments. Keine Einzelmeinung. Rebecca Irwin, Portfoliomanagerin bei Jennison Associates, unterstreicht den positiven Ausblick. „So hat sich das Marktwachstum für Luxusmarken vor allem in den wichtigsten Regionen für Luxusartikel beschleunigt, also in den USA, in Asien

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und Europa. Gleichzeitig meldeten viele der Big Player höhere operative Margen als jemals zuvor. Dies zeigt die enorme Kraft der Unternehmen und ihrer Marken, von denen einige auch Kultstatus genießen“, so die Portfoliomanagerin. Diejenigen, die denken, Corona hätte diesem Segment die Spitze genommen und für nachhaltige Umsatzeinbrüche gesorgt, irren. Zwar konnte sich der Markt Anfang 2020 dem allgemeinen Trend der Abschwächung nicht vollends entziehen – auch, weil Touristen aus Asien fernblieben. Doch schon Ende 2020 lief das Geschäft wieder auf Hochtouren. Dafür sorgte auch der OnlineHandel, ein wichtiges Standbein der Luxuslabels.

Erfolgsfaktor Online-Handel

Die Jennison Associates-Expertin gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass der Online-Handel bei Luxusgütern keine so hohe Marktdurchdringung erreichen könne wie bei anderen Konsumgütern. „Immerhin sind einige dieser Güter online gar nicht erwerblich. So bleibt das Erlebnis in den Läden wichtig. Dennoch ist auch der Online-Handel ein wichtiger Wachstumsmotor für den Sektor. Er verschafft den Unternehmen neue Kundengruppen, die nicht in die Läden kommen würden; auf diese Weise

gibt es keine Kannibalisierung der verschiedenen Vertriebskanäle“, so Irwin. Damit nicht genug. Ein weiteres Argument wird ins Feld geführt, das auch den Inflationsaspekt aussticht – die Verknappung der Güter. Viele Labels tragen dafür Sorge, dass es nur eine begrenzte Anzahl begehrter Modelle gibt. Das wiederum führt dazu, dass diese im Preis steigen. Der Gebrauchtmarkt für Luxusprodukte boomt und Käufer zahlen mitunter ein Vielfaches des normalen Preises für „ihren Liebling“. Auch neue Zielgruppen werden von den Labels erschlossen. Es sind nicht mehr ausschließlich gut betuchte, in die Jahre gekommene Damen und Herren, sondern zunehmend auch jüngere. Insbesondere in Asien. Verknüpft ist dieser Trend mit dem Aufkommen des sogenannten K-Pops. Junge Bands, die weltweit Erfolge feiern und zu Markenbotschaftern werden. „In gewisser Weise profitiert der Luxussektor heute von ei-

nem breiteren Nachfragepool, der das Wachstum auch außerhalb Chinas antreibt, obwohl dieser Markt längerfristig angesichts der erwarteten Verdopplung der Mittelschicht in China auf 800 Millionen zum weltweit größten Markt für Luxusgüter werden wird“, wirft Investment Director Ramachandran ein.

Mit entsprechenden Aktienfonds oder ETFs, die gezielt dieses Segment abbilden, lässt sich am „Luxushunger“ partizipieren. Parallel dazu geht die Investition auch über die Anlage in entsprechende Einzelwerte. Trotzdem sollten Anleger auch Risiken wie Geopolitik, drohende Rezession in Europa, steigende Zinsen und Preise sowie die weiter andauernde Pandemie nicht ganz aus dem Auge verlieren. Hinzu kommt die Volatilität der Aktienmärkte. In der Summe überwiegen jedoch zum jetzigen Zeitpunkt die genannten Argumente für ein entsprechendes Investment. (ah)

79 Quelle: finanzen.net, Abruf am 05.09.2022
Rebecca Irwin Portfoliomanagerin Jennison Associates
Ausgewählte Luxusmarken Unternehmen Marktkapitalisierung 52-Wochen Hoch Dividende je Aktie Aktueller Kurs LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton 319,16 Mrd. Euro 757,80 Euro 10,00 Euro 644,20 Euro Richemont 61,03 Mrd. CHF 138,80 CHF 3,25 CHF 106,97 CHF Hermès 132,90 Mrd. Euro 1.662,40 Euro 8,00 Euro 1.273,00 Euro Christian Dior 114,92 Mrd. Euro 751,50 Euro 10,00 Euro 620,00 Euro
Swetha Ramachandran Investment Director Luxury Equities GAM Investments

Die Null-COVID-Strategie hat weiterhin Auswirkungen auf die chinesische Konjunktur. Dazu kommt 2022 noch eine extreme Trockenheit. Mitte August kündigte die Regierung an, weitere finanzielle Hilfen in die eigene Wirtschaft zu stecken. Andranik Safaryan ist Lead-Portfoliomanager des Emerging Markets Teams bei MainFirst. Mit ihm sprachen wir über die Zukunft Chinas.

finanzwelt: Die chinesische Wirtschaft schwächelt. Die Notenbank senkt erneut die Zinsen; die Regierung stellt weitere Mittel für den Ausbau der Infrastruktur in Aussicht. Wie schätzen Sie die Lage ein?

Andranik Safaryan» Es ist unstrittig, dass sich die Verantwortlichen in Peking Sorgen über die Lage machen. Sie han-

China die Null-COVID-Politik gänzlich aufgibt. Mit Blick auf den bevorstehenden Parteitag wird Präsident Xi Jinping alles Erdenkliche tun, um die Sterberate durch COVID-Infektionen nicht ansteigen zu lassen. Bis zum Kongress sollte sich die Zahl der geimpften Personen deutlich erhöhen, da die Impfungen der gefährdeten Personen fortgesetzt werden. Dies dürfte auch dazu beitragen, dass die Null-ToleranzStrategie möglicherweise im Nachgang angepasst wird.

finanzwelt: Entschlossenheit zeigten die Pekinger Machthaber auch gegenüber der Krise im Immobiliensektor.

Safaryan» Es stimmt, dass die Regierung kürzlich eine klarere Haltung gegenüber der Krise im Immobiliensektor eingenommen hat. Indes zeigt sich, dass dieser Krisenherd noch nicht gelöscht ist. In Reaktion darauf, dass ihre Wohnungen vielfach nicht fertiggestellt werden, haben Käufer ihre Ratenzahlungen teilweise eingestellt, was die Schwierigkeiten der Bauträger verschärft. Es gilt, verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen und ein Überschwappen der Krise auf andere Bereiche zu verhindern.

DAS

finanzwelt: Sie sprachen gerade den kommenden Parteitag der Kommunistischen Partei an. Ein wichtiges, mit Spannung erwartetes Event.

deln, senken die Zinsen und stützen somit die Wirtschaft. Die chinesische Zentralbank hat das Mittel der Zinssenkung im Gegensatz zu den USA oder der Eurozone, wo die Leitzinsen derzeit angehoben werden, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. In China lag die Teuerungsrate zuletzt bei 2,7 %, wenngleich auch das die höchste Inflationsrate seit Sommer 2020 war. Die Regierung wird alles in ihrer Macht Stehende tun, um die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten und China als führende Wirtschaftsmacht zu etablieren.

finanzwelt: Die Regierung behält auch ihren harten Kurs beim Thema Null-COVID bei. Ist zu erwarten, dass sie hier einlenkt angesichts möglicher wirtschaftlicher Schäden?

Safaryan» Nein, sehr kurzfristig ist nicht zu erwarten, dass

Safaryan» Absolut. Präsident Xi Jinping hat klar gemacht, dass der 20. Nationale Parteitag ein sehr wichtiges Ereignis ist. In seinen Worten begibt sich China auf eine neue Reise zum vollständigen Aufbau eines modernen sozialistischen Landes. Da die chinesische Führung langfristig denkt, wird sie diesem Leitgedanken alles unterordnen und bei Bedarf weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft einleiten.

finanzwelt: Zum Schluss – wie zuversichtlich sind Sie, dass dies China gelingt?

Safaryan» Die Volksrepublik hat schon einen beeindruckenden Weg hinter sich, bedenkt man die jüngste Geschichte. Die Stabilität der Regierung war dabei immer schon der zentrale Treiber und Anker. Daher und aus den zuvor genannten Gründen sind wir zuversichtlich für die Volksrepublik gestimmt. Es finden sich somit auch einige chinesische Titel in den Portfolios. (ah)

finanzwelt 05 | 2022 80 INVESTMENTFONDS | INTERVIEW
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Der (erfolgreiche) Kampf gegen Krisenherde?

China war für lange Zeit das Maß der Dinge. In der Volksrepublik ging es wirtschaftlich nur nach oben. Doch spätestens mit Ausbruch von Corona haben sich diese Vorzeichen verändert. Es ist zunehmend Sand im Getriebe. Die entscheidende Frage lautet, wann und mit welcher Kraft die Erholung stattfindet. Ein Zwischenfazit kurz vor dem bevorstehenden 20. Parteitag.

„Mehrere große chinesische Städte haben ihre Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie verschärft und damit Sorgen vor erneuten wirtschaftlichen Schäden geschürt“, titelte die Deutsche Welle (DW) Ende August 2022. Das mag im globalen Kontext skurril erscheinen. Die Pandemie und ihre Konsequenzen sind global gesehen etwas in den Hintergrund gerückt, aber

im Reich der Mitte hat die Corona-Bekämpfung nach wie vor oberste Priorität. Zero-COVID ist das Schlagwort. Und die Folgen dieser rigorosen Politik sind ablesbar. In den Vor-Coronajahren waren es nach offizieller Lesart immer noch um die 7 % Wachstum p. a. Die Pekinger Führung hatte die Zügel stets im Griff. 2022 liegt das ehrgeizige Wirtschaftswachstumsziel bei 5,5 %. Und auch das ist mittlerweile in weite Ferne gerückt.

Kampf an mehreren Fronten

Der wirtschaftliche Rückgang ist aber nicht monokausal begründet. Auch das Sorgenkind des heimischen Immobilienmarkts drückt Stimmung und Aussichten. „Chinas Wirtschaftsrückgang im 2. Quartal spiegelte die Auswirkungen der strengen Corona-Politik wider, die

Lieferketten und Wirtschaftstätigkeit ins Straucheln brachte. Seitdem sind jedoch einige Lichtblicke zu erkennen, da die Beschränkungen gelockert wurden und die Großstädte ihre vorübergehenden Schließungen aufhoben. Aus unserer Sicht ist es noch zu früh für deutliche Anzeichen einer Erholung der chinesischen Wirtschaft. Aber wir bleiben optimistisch, was die wirtschaftlichen Aussichten angeht“, sagt Nicholas Yeo, Director and Head of Equities China, bei abrdn. Warren Hyland, Portfolio Manager, Muzinich & Co. sieht die aktuelle Lage ähnlich und verweist mit Blick auf 2023 auf eine Wachstumsrate von 4,5 %.

Mittel der Zinssenkung

Zweifellos, ganz abgesehen von der aktuellen Krise, ist das Wirtschaftswachstum strukturell niedriger als im letzten

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INVESTMENTFONDS | CHINA
Lin Jing Leong Nicholas

Kennzahlen zu China

• Einwohnerzahl China 2021: 1,4 Mrd. Menschen

• Chinas Exporte 2021: 3,36 Bio. US-Dollar

• Chinas Handelsbilanzüberschuss 2021: 676,43 Mrd. US-Dollar

• Chinas Staatsquote 2021: 33,00 %

• Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (2021): 12.358,80 US-Dollar

Jahrzehnt. Nicht die reine Quantität, sondern die Qualität der Wachstumsdynamik steht im Vordergrund. Im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern hat Peking aber die Möglichkeit der Zinssenkung und macht davon auch Gebrauch. „Die People‘s Bank of China ist eindeutig darauf bedacht, die Wirtschaft zu stützen, wie die jüngste, überraschende Zinssenkung zeigt, wirft Portfoliomanager Hyland ein. Erst Ende August griff die chinesische Zentralbank mit einer erneuten Zinssenkung der von der Immobilien- und Corona-Krise geschwächten Wirtschaft sprichwörtlich unter die Arme. Der Schlüsselsatz für einjährige Kredite (LPR) wurde auf 3,65 % gesenkt, derjenige für fünfjährige Kredite fiel auf 4,30 %. Die Frage wird sein, inwieweit die bereits vorgenommenen Zinssenkungen wirken (können). Geht es bei gesenktem Niveau automatisch wieder aufwärts mit der Wirtschaftsleistung? Jin Xu, Portfoliomanager Asian Equities, und Lin Jing Leong, Research Analyst bei Columbia Threadneedle Investments kommentieren in diesem Zusammenhang: „Weitere Zinssenkungen werden die Nachfrage am Rande unterstützen, aber sie reichen nicht aus. Das mangelnde Vertrauen in die Zukunftsaussichten dämpft die Kreditnachfrage, nicht die Fi-

nanzierungskosten. Die Regierung muss mehr Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Immobiliensektor ergreifen, um das Vertrauen der Hauskäufer (in die tatsächliche Übergabe ihrer neuen Häuser) wiederherzustellen und kurzfristige soziale und systemische Risiken zu vermeiden”.

Die Probleme auf dem chinesischen Immobilienmarkt sind keineswegs trivial. Zwischenzeitlich verweigerten viele Bürger die Hypothekenzahlungen für nicht fertiggestellte Wohnungen. Ihr Zorn richtet sich in erster Linie gegen die Bauträger, die in Schieflage geraten sind. Nachdem Präsident Xi Jinping in der Vergangenheit gegen große Technologieunternehmen vorgegangen ist und hierfür deren Marktstellung zum Anlass nahm, ist nunmehr die Politik gefordert, an dieser Stelle Klartext zu reden. Will Peking sämtliche taumelnde Bauträger finanziell helfen oder lässt man einige in die Pleite gehen. Das ist die zentrale Herausforderung.

ESG nimmt weiter an Fahrt auf

Zukunft hätten. Morningstar berichtete im Frühjahr 2022, dass durch Zuflüsse und die Auflegung neuer Fonds die Vermögenswerte der in China gelisteten Klimafonds ein Rekordhoch von knapp 47 Mrd. US-Dollar erreichten, was einem Anstieg von 150 % gegenüber den Zahlen von 2020 entspricht. Im Vergleich dazu wuchs das Vermögen der US-Klimafonds im Jahr 2021 um 45 % auf 31 Mrd. US-Dollar, so die Ratingagentur. Berücksichtigen sollte man aber in diesem Zusammenhang, dass das Reich der Mitte einen Anteil von 28 % an den globalen CO2-Emissionen hat und erst im Jahre 2060 kohlenstoffneutral sein möchte. (ah)

Fazit

Forciert wird indes seitens der Regierung die Bewegung hin zu einer „grünen“ Revolution. „COVID-19 erinnert uns daran, dass die Menschheit eine grüne Revolution in Gang setzt und sich schneller eine umweltfreundliche Lebensweise aneignen sollte“, sagte Staatspräsident Xi Jinping vor zwei Jahren. abrdn-Experte Yeo bemerkt, dass China ein Vorreiter bei Erneuerbaren Energien, Batterien, Elektrofahrzeugen, der dazugehörigen Infrastruktur und dem Umweltmanagement sei, die allesamt eine glänzende

Zero-COVID, Lieferengpässe, Straucheln am Immobilienmarkt und schwindendes Vertrauen. Peking und Machthaber Xi Jinping sehen sich im Herbst 2022 gewaltigen Herausforderungen gegenüber. Die Möglichkeit, notwendige geld- und fiskalpolitische Impulse zu setzen, um auf Spur zu bleiben, besitzt die Regierung. Die politischen Machthaber wissen um ihre Einflussmöglichkeit und werden am Ziel, die weltweit größte Volkswirtschaft zu werden, festhalten. Das ist auch die Botschaft, die vom bevorstehenden 20. Parteitag ausgehen sollte. Der Aktienmarkt bleibt spannend; Konsumtitel könnten neben grünen Transformationswerten profitieren.

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Quelle: Statista 2022

„Alternative Investments rücken in den Fokus“

finanzwelt: Welche Vertriebstrends beobachten Sie im Jahr 2022?

Nareike» Wie in den Jahren zuvor ist auch dieses Jahr das Interesse an nachhaltigen Investmentlösungen weiter am Wachsen. Ebenso rücken Alternative Investments in den Fokus. Immer mehr Retailanleger interessieren sich für solche Anlagen und möchten ihre Portfolios dahingehend ergänzen. Bislang ist diese Assetklasse vor allem institutionellen Investoren vorbehalten. Es zeichnet sich also eine Demokratisierung von Private Assets ab, was auch in unserer diesjährigen Schroders Global Investor Study bestätigt wurde. Zudem werden Themenfonds beliebter und auch die Nachfrage nach Immobilieninvestments reißt nicht ab. Letzteres veranlasste uns vergangenes Jahr dazu, den ‚Schroders Immobilienwerte Deutschland‘, unseren ersten offenen Immobilienfonds, aufzulegen.

finanzwelt: Zinswende, Inflation und geopolitische Unsicherheiten. Wie reagieren die Retailanleger?

Verrückte Zeiten am Finanzmarkt. Die wirtschaftliche Abkühlung ist greifbar nahe; wesentliche Indikatoren weisen darauf hin. Und doch bleiben, allen Unkenrufen zum Trotz, Aktieninvestments weiter gefragt. Zwischenzeitlich ging es mit dem DAX wieder nach oben. Ist das nur ein kurzes Intermezzo? Joachim Nareike, Leiter Publikumsfonds bei Schroders, kennt das Investmentgeschäft aus dem Effeff. Die Redaktion sprach mit ihm über die Stellschrauben im Fondsvertrieb, den Reaktionen der privaten Investoren auf die schwierige Gemengelage an den Märkten und die Pläne seines Hauses.

finanzwelt: Herr Nareike, was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Faktoren für einen erfolgreichen Fondsvertrieb?

Joachim Nareike» Ein erfolgreicher Vertrieb ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Da wären zum einen Zuverlässigkeit, ein ausgezeichnetes Back- und Middle-Office sowie ein gutes Netzwerk zu nennen. Zum anderen ist es auch wichtig, sich anpassen zu können. Schließlich ändern sich die regulatorischen und regionalen Anforderungen an Produkte laufend. Man muss jedes Mal aufs Neue sein Bestes geben und stets auf dem neuesten Stand sein, um diesen Anforderungen und den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.

Nareike» Erfreulicherweise stellen wir fest, dass die Retailanleger weder panisch noch stark verunsichert sind. Hier macht sich ein Unterschied zu vergleichbaren Marktsituationen in den vergangenen Jahrzehnten bemerkbar. Das lässt die vorsichtige Vermutung zu, dass Retailanleger nun noch besser verstehen, warum es sinnvoll ist, das eigene Portfolio langfristig auszurichten.

finanzwelt: Wie unterstützen Sie Ihre Vertriebspartner und Vermittler in diesen herausfordernden Zeiten?

Nareike» Wir lassen Transparenz walten, stellen aktuelle Informationen bereit und ermöglichen den Zugang zum Portfoliomanagement, etwa über Webinare. Zudem sind wir stets präsent und erreichbar – sowohl persönlich als auch via Telefon und E-Mail.

finanzwelt: Mit Blick auf die kommenden Monate – was dürfen wir von Ihrem Hause Spannendes erwarten?

Nareike» Es wird einige Neuigkeiten in Bezug auf unsere Produktpalette geben. Diese erweitern wir einmal mehr, so dass wir zukünftig die bereits erläuterten Trends rund um Nachhaltigkeit, Alternatives und Themenfonds noch stärker durch die Auflage weiterer Fonds aus diesem Spektrum berücksichtigen. Außerdem arbeiten wir an einem neuen Internetauftritt und bauen unsere Aktivität in den sozialen Medien weiter aus, um noch enger als ohnehin schon mit unseren Kunden und Partnern in Kontakt zu bleiben. (ah)

finanzwelt 05 | 2022 84 INVESTMENTFONDS | INTERVIEW

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“Wohlfühlen und Vertrauen sind die Basis für eine erfolgreiche Behandlung. Für Ihr neues Lebensgefühl.”

Die Natur zeigt uns die Grenzen. Das erleben wir 2022 sehr deutlich. Die Dürreperiode im auslaufenden Sommer wird etliche Preisanstiege zur Folge haben. Insofern kann es nur erfreuen, dass sich der Trend zu nachhaltigem, sprich verantwortungsvollem Investieren beschleunigt. Insbesondere bei jüngeren weiblichen Anlegerinnen stößt ESG auf breites Interesse. Eine Standortanalyse.

Keine Frage, bei der Transformation der globalen Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit kommt der Finanzindustrie eine Schlüsselrolle zu. Immer mehr Anbieter haben das Motto „Net Zero“ auf der Agenda und wollen damit ihren Beitrag zu nachhaltigem Investieren leisten. Hinzu kommt, dass die „grüne Pipeline“ an entsprechenden Fondsprodukten immer größer wird. Artikel 8 ist quasi schon der Standard, 8+ oder Artikel 9-Fonds sozusagen die Gipfelstürmer. Damit sollen die Anleger gezielt in Unternehmen investieren, die sich zu den UNO-Nachhaltigkeitszielen beziehungsweise einer grünen Wirtschaft verpflichtet haben. So weit, so gut. Und wie verhalten sich die Bürger? Nehmen diese das vergrößerte Spektrum nachhaltiger Produkte auch in Anspruch?

Stärkere Präferenz bei Frauen

Das Thema Geldanlagen ist sperrig und tröge. Oftmals wenig emotionsbeladen und zahlenüberfrachtet. Zudem dominieren Männer das Business. Infolge-

kommt zu dem Ergebnis, wenn Frauen das Thema „nachhaltige Geldanlagen“ geläufig ist, dann sind es vor allem sie, die sich persönlich näher damit befassen. Studien von J.P. Morgan Asset Management und BNY Mellon betätigen das. Viele Frauen verbinden nachhaltiges Investieren mit positiven Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt. Übrigens schätzt J.P. Morgan Asset Management das weltweite Anlagepotenzial bei Frauen zwischen 30 und 60 Jahren auf annähernd 180 Mrd. Euro.

…und die Jugend sticht das Alter aus

Interessant ist auch, dass das Thema Nachhaltigkeit eher die jüngere Generation anspricht. Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Opinium unter mehr als 2.000 Deutschen im Auftrag von Fidelity International folgert, dass die Jüngeren (zwischen 18 und 34 Jahre) ESG deutlich stärker mit dem

Wunsch nach der positiven Veränderung der Welt verbinden. Auch das Wissen rund um nachhaltige Investments ist bei den Altersgruppen unterschiedlich ausgeprägt. Nur jeder Sechste (16 %) der über 55-Jährigen hat schon einmal den Begriff ESG-Investing gehört. Die Jüngeren zeigen sich besser informiert: 37 % können mit ESG etwas in Verbindung bringen. „Das Interesse jüngerer Generationen am Nachhaltigen Investieren ist bemerkenswert und wichtig. Insbesondere die Betrachtung von ESG-Kriterien als ausschlaggebend für den langfristigen Unternehmenserfolg und so für die Wertentwicklung ihrer Anlage, macht eine Gedankenwende deutlich“, sagt Jan Schepanek, Head of Personal Investing & Advisory bei Fidelity International in Deutschland. „Trotzdem ist das Thema kein Selbstläufer. Es braucht finanzielle Bildung über alle Altersklassen hinweg – bestenfalls mit Nachhaltigkeit als einem der zentralen Aspekte. Zusätzlich sind die regulatorischen Instanzen gefordert. Denn klare und einheitliche Richtlinien können das Vertrauen in die Integrität von ESG-Anlagen weiter stärken. Diese These hat unsere Umfrage klar untermauert.”

Gesamttrend intakt, Neugeschäft schwächelt

Wie läuft nun das Geschäft mit entsprechenden Fondsprodukten im Krisenjahr 2022? Stößt man Investments angesichts der verändernden Rahmenbedingungen ab? Nein, zumindest legen das die Zahlen des Deutschen Fondsverbands (BVI) nahe. Trotz des unruhigen

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INVESTMENTFONDS

1. Halbjahrs an den Finanzmärkten sei das verwaltete Vermögen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 50 % auf 718 Mrd. Euro gestiegen, meldete jüngst der Branchenverband. Auf Publikumsfonds entfielen davon 575 Mrd. Euro.

Denn die Fonds weisen noch nicht die entsprechenden ESG-Daten aus, zumal die EU-Taxonomie bis zum heutigen Tag noch nicht finalisiert worden ist. Daten könnten insofern zum „neuen Gold“ mutieren. Letztlich zeigt der grü-

mit der Themen wie Klima, Wasser oder Biodiversität dem Kunden nähergebracht werden kann, wird in Verbindung mit dem Impact (Wirkung des Investments) den Trend auf Jahre hin weiter befeuern. Die Fondspalette wird

Das Investmentgeschäft nimmt bei vielen Pools mittlerweile eine herausgehobene Stellung ein. Umso wichtiger ist es, den Vermittlern Tools an die Hand zu geben und exzellenten Support zu bieten. Die Fonds Finanz Maklerservice GmbH glänzte jüngst mit einem deutlichen Wachstum ihrer Investmentsparte. Gründe für ein Gespräch mit Tim Bröning, Mitglied der Geschäftsleitung der Fonds Finanz, der zudem auf die allgemeine Marktlage und die Bedeutung von ESG-konformen Produkten einging.

finanzwelt: Herr Bröning, Ihre Investmentsparte wartete zuletzt mit einem hohen prozentualen Wachstum auf. Auf welche Faktoren führen Sie das zurück?

Tim Bröning» Finanzanlagenvermittlern Mehrwerte zu bieten, mit denen wir uns von anderen Pools abgrenzen, spielte eine entscheidende Rolle. Dafür haben wir ein ansprechendes, umfangreiches Gesamtpaket geschnürt, das aus fein abgestimmten Detaillösungen besteht. Mit diesem Ansatz gewinnen wir stetig neue Vermittler und helfen be-

finanzwelt 05 | 2022 88 INVESTMENTFONDS | INTERVIEW
„Eine langfristige Anlagestrategie wegen einer vorübergehenden Durststrecke zu verwerfen, wäre falsch“

stehenden Partnern erfolgreiche Investmentstrategien für ihre Kunden zu entwickeln. Zu unseren Leistungen gehört unser hauseigenes Investment-Research-Team, das produktgeberunabhängige Fondsempfehlungen, Analysen, Kapitalmarktberichte und vieles mehr liefert. Dieses Expertenwissen bildet ein perfektes Zusammenspiel mit Advisor’s Studio, unserer eigenen Analyse- und Beratungsplattform, und der persönlichen Betreuung der Vermittler durch unser Investment-Team. Natürlich hat auch die weitestgehend positive Marktentwicklung im Jahr 2021 zu unserem Wachstum beigetragen, das allein erklärt aber nicht den Rekordwert von 66 %. Hier sehe ich ganz klar unser Leistungspaket und unseren individuellen Vermittlersupport durch motivierte und geschulte Kollegen im Fokus.

finanzwelt: 2022 ist kein einfaches Jahr an den Märkten. Wie schätzen Sie die aktuelle Lage angesichts hoher Inflation, drohender Rezession und dem andauernden Krieg ein?

Bröning» Aus wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht ist die Lage durchaus prekär: Viele Arbeitsplätze sind in Deutschland von einer guten Weltkonjunktur oder noch besseren Beziehungen zu China abhängig. Beides steht bekanntlich auf wackeligen Beinen. Hinzu kommen akute Probleme wie die lückenhafte Energieversorgung mit explodierenden Preisen. Ein kompletter Gasstopp aus Russland hätte mit Sicherheit einen deutlichen Abschwung zur Folge. Doch Rezessionen waren historisch oft kurzer Natur. So dauerten diese laut einer niederländischen Bank in der EU im Schnitt 12 Monate. Anlegern raten wir deshalb, sich nicht verunsichern zulassen. Eine langfristige Anlagestrategie wegen einer vorübergehenden Durststrecke zu verwerfen, wäre falsch. Das heißt, Anlageentscheidungen sollte man nicht aufschieben, höchstens über mehrere Monate aufteilen. Wenn möglich, sollten Kunden eher weiter über Sparpläne investieren. Denn wer mit der Geldanlage zu lange wartet, ärgert sich vielleicht später, wenn er Kursanstiege verpasst. Langfristig sind die wirklichen Gefahren für Sparer aber die Inflation und die negativen Realrenditen, denn sie entwerten das Ersparte stetig. Wer seine Kaufkraft erhalten will, muss sein Geld investieren.

finanzwelt: Welche Erwartungen hegen Sie für die Entwicklung der internationalen Aktienmärkte in den kommenden Monaten?

Bröning» Wir befinden uns derzeit in einem vorübergehenden Abwärtstrend, einem sogenannten Bärenmarkt, der uns auch die nächsten Monate begleiten wird. Unsere Musterportfolios und auch die Portfolios unserer Vermögensverwaltung ComfortInvest haben sich in den vergangenen Monaten trotz der schwierigen Marktlage gut geschlagen, was unsere langfristige Strategie bestätigt. Wir haben die Portfolios daher in letzter Zeit bewusst nur punktuell angepasst. Falls die Märkte weiter nachgeben, planen wir, die fallenden Kurse zum Nachkaufen zu nutzen. Denn langfristig sind wir für die Aktienmärkte weiterhin positiv gestimmt.

finanzwelt: Bleiben europäische Märkte weiter in ihrer Performance hinter den US-Pendants zurück?

Bröning» Davon ist auszugehen. Es gibt strukturelle Schwächen in Europa, die durch den Krieg gegen die Ukraine offengelegt wurden. Hier in Deutschland sind die Unternehmensgewinne z. B. stark von einer guten globalen Konjunktur und günstigen Energiepreisen abhängig, da Industriefirmen weiterhin eine entscheidende Rolle für die Wirtschaft spielen. Zum anderen haben viele deutsche Firmen enge Handelsbeziehungen mit China. Der Ukraine-Krieg und das jüngste außenpolitische Gebaren Chinas stellt einen Teil dieses Geschäftsmodells in Frage. All das bedeutet, dass sich Firmen hierzulande rasch anpassen müssen. Das verursacht zunächst hohe Kosten und Unsicherheit. Insgesamt sind US-Unternehmen in diesen Belangen unabhängiger als die in Europa. Insbesondere Firmen, die mit innovativen Ansätzen Probleme lösen, könnten auch in Krisen erfolgreich sein, egal wo der Firmensitz ist.

finanzwelt: Welche Investmentlösungen sind derzeit sehr nachgefragt?

Bröning» Bei unseren Partnern sind derzeit Fonds beliebt, die auf regelmäßige Dividendenerträge setzen. In diesen Produkten stecken häufig Aktien von Unternehmen, die eine hohe Preissetzungsmacht besitzen und deshalb stabile Ausschüttungen an die Anleger zahlen können. Auch die Nachfrage nach Mischfonds sowie Edelmetallinvestments, mit denen sich Anleger gegen die hohen Inflationsraten absichern möchten, ist derzeit hoch. Auffällig ist außerdem die Nachfrage nach Value-Aktienfonds, die sich aufgrund ihrer geringeren Zinssensitivität und dem höheren Rohstoffanteil behaupten konnten.

finanzwelt: Spüren Sie ein gestiegenes Interesse an ESGkonformen Produkten?

Bröning» Absolut, ja. Auch deshalb setzen wir schon seit längerem bei unseren eigenen Produkten wie z. B. ComfortInvest und unseren Musterportfolios auf nachhaltige Varianten. Das Fondsangebot und die ESG-Datenlage kann derzeit aber nicht ganz mit der Nachfrage schritthalten. Insbesondere würden wir uns von den Produktgebern mehr Auswahl an Fonds wünschen, die der EU-Taxonomie-Verordnung entsprechen.

finanzwelt: Welche Tools bieten Sie angebundenen Vertriebspartnern und Vermittlern an?

Bröning» Unser Angebot ist groß, daher hier nur ein kurzer Auszug: Im Investmentgeschäft mit Fonds bildet die Beratungsplattform Advisor’s Studio das Herzstück. Die Software enthält viele weitere nützliche Tools und Module, z. B. zur Depotanalyse, zur automatischen Portfoliozusammenstellung, zur Nachhaltigkeitsabfrage, zur einfachen Dokumentation und Wirtschaftsprüfung – und vieles mehr. Darüber hinaus bieten wir ein Werkzeug zur reibungslosen Bestandsübertragung an und natürlich unseren Robo Advisor easyInvesto, die Online-Vermögensverwaltung ComfortInvest und den digital abschließbaren Edelmetalltarif easyGoSi. (ah)

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Die wichtigsten Gewerbeversicherungen

Klarer Fall: Wer ein Gewerbe gründet oder ein Geschäft eröffnet, muss auch für den passenden Versicherungsschutz sorgen. Makler geben hierfür die fachkundige Beratung. finanzwelt sagt, wo die größten Gefahren für Gründer lauern und was der Versicherungsmarkt dagegen auf Lager hat.

Megatrends

Kurzfristige Hypes sind eine Sache, das Erkennen langfristiger Megatrends eine andere. Diese wirken über viele Jahre und verändern die Gesellschaft. Automatisierung, Demografie und nachhaltiges Investieren sind beispielhaft zu nennen. Mit Themenfonds lässt sich als Anleger davon profitieren, auch in Zeiten der Unsicherheit. finanzwelt bietet einen Überblick.

US-Wohnimmobilienmarkt

Die USA als führende Weltwirtschaft ist den Entwicklungen in Europa voraus. Mit den bisherigen Zinsschritten der US-Notenbank verändern sich auch die Rahmenbedingungen auf dem heimischen Wohnimmobilienmarkt. Wie sind die Aussichten für 2023? Auf welche regionalen Zentren sollten Investoren ihren Blick werfen? Ein Abriss über die Gemengelage zur Jahreswende 2022/2023.

CHEFREDAKTION

Lenard von Stockhausen (lvs) stockhausen@finanzwelt.de

ART DIRECTOR wirkungswerk Werbeagentur

Jan Risch

Jonas Reggelin

Yannick Reggelin kontakt@wirkungswerk.com

BILDREDAKTION

Sabrina Henkel s.henkel@finanzwelt.de

ANZEIGENLEITUNG

Uschi Meinert meinert@finanzwelt.de

LEKTORAT/LESERSERVICE

Angela Schnell schnell@finanzwelt.de

REDAKTION

Lisa Brunner (lb) brunner@finanzwelt.de

Alexander Heftrich (ah) a.heftrich@finanzwelt.de

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AUTOREN DIESER AUSGABE

Markus Gotzi

Dirk Henkies

Christian Herrmann

Nicolaus Thiele-Dohrmann

Philip Wenzel

VERKAUFSPREIS

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DRUCK

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EXPERTENBEIRAT

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IMPRESSUM

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GESCHÄFTSFÜHRUNG

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finanzwelt 05 | 2022 90 VORSCHAU
In der nächsten Ausgabe erwarten Sie unter anderem diese Themen:
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Die AS UNTERNEHMENSGRUPPE Holding ist ein Immobilieninvestor, Investmentmanager und Projektentwickler mit Hauptsitz in Berlin und Tochtergesellschaften in Frankfurt am Main, Köln, Leipzig und Magdeburg. Das Unternehmen steht für die Entwicklung und den Verkauf von Wohnimmobilien und Portfolios zur Kapitalanlage. Mit einer aktuellen Leistungsbilanz von 700 Millionen Euro Vertriebsvolumen aus der Vermarktung von über 3.800 Wohneinheiten gehört das Unternehmen zu den etablierten Marktteilnehmern in Deutschland.

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