finanzwelt Ausgabe 02/2018

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28 | IMMOBILIEN | Büroimmobilien

Chancen in zweiter Reihe Die Entwicklung bei Büroimmobilien läuft ähnlich wie bei Wohnimmobilien: Weil in den A-Städten die Renditen sinken, rücken vermehrt Standorte außerhalb der großen Metropolen in den Fokus von Investoren. Manche halten sich aktuell sogar komplett aus dem Markt heraus.

der Top-7-Standorte Deutschlands für Anleger sehr interessante Investitionsmöglichkeiten mit ausgewogenem Chance-Risiko-Verhältnis bestehen“, erläutert Michael Guggenberger, Leiter Fonds- und Assetmanagement Immobilien Europa bei der BVT Holding. Das Münchener Unternehmen setzt mit dem „BVT-Ertragswertfonds Nr. 6“ auf B-Standorte in Nordrhein-Westfalen. Dabei legt man eine sehr weite Definition des Begriffs „B-Stadt“ zugrunde: So investiert der Fonds in ein Büro- und Laborgebäude in Langenfeld. Die Stadt südöstlich von Düsseldorf fällt mit ihren ca. 60.000 Einwohnern bei weitem nicht in die gängigen Definitionen von „B-Städten“. „Mit Objekten wie dem Bürogebäude in Langenfeld setzen wir bewusst auf B-Standorte innerhalb dy-

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namischer Wirtschaftsregionen. Neben meist geringeren Kaufpreisen und damit einem attraktiven Renditepotenzial für unsere Anleger bieten solche Objekte einen langfristig stabilen Cash-Flow“, begründet Michael Guggenberger den Ankauf.

Gefragter Südwesten Baden-Württemberg verdankt seine Existenz vor allem der ungünstigen Aufteilung des deutschen Südwestens nach dem zweiten Weltkrieg: Bei der Gründung der drei Länder Württemberg-Baden, Baden und WürttembergHohenzollern wurde keine Rücksicht auf historische Gebiete genommen. Da sich die Bevölkerung mit der neuen

Foto: © kalafoto stock.adobe.com

Laut einer Studie von Catella sinken die Renditen für Büroimmobilien in den A-Städten. So erzielten Investoren im vergangenen Jahr in den sieben größten deutschen Städten bei Büroinvestments eine durchschnittliche Spitzenrendite von 3,3 %, ein Rückgang von 37 Basispunkten gegenüber dem Vorjahr. Besonders in München und Berlin sind die Renditen für Büroimmobilien inzwischen weit von der 4 %-Marke entfernt und liegen nur noch bei jeweils 3 %. Ganz anders die Situation beispielsweise in Solingen und Wilhelmshaven, wo Spitzenrenditen von 8,5 % bzw. 8 % zu erreichen sind. „Das bedeutet keineswegs, dass Investments in A-Städten nicht auch attraktive Möglichkeiten für Anleger bieten. Zahlreiche Studien belegen jedoch, dass gerade außerhalb


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