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Teil III zu unserer Finanzserie

Vom Sparbuch zum Bitcoin – Teil III

MIT ZWEI ETF-SPARPLÄNEN DIE FINANZWELT ABBILDEN

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Teil II der 0831Finanzserie zum Nachlesen Als aufmerksame Leser:innen des 0831 wisst ihr seit der letzten Ausgabe, was ein ETF ist. Falls nicht, kein Problem, hier könnt ihr den letzten Teil aus unserer Finanzserie entspannt nachlesen. Nachdem nun alle auf dem aktuellen Stand sind, erfahrt ihr in Teil III, wie ihr mit lediglich zwei ETF-Sparplänen breit gestreut sowie zeit- und kostensparend in alle relevanten Märkte und Branchen der Finanzwelt investieren könnt. Achtung, Spoiler: Es gibt auch eine nachhaltige Alternative! Los geht’s!

Euer erstes Weltportfolio

Wie euch wahrscheinlich schon aufgefallen ist, fällt das Wort „Diversifikation“ im Zusammenhang mit der Finanzanlage recht häufig. Das bedeutet nichts anderes als eine breite Risikostreuung des Kapitals – gerade bei einer Investition in Aktien ein Muss für Einsteiger:innen. Wer nur auf ein Pferd setzt – die Einzelaktie eines bestimmten Unternehmens – riskiert, das falsche zu wählen. Wie sich eine Aktie künftig entwickeln wird, kann keine:r vorhersagen, auch kein:e Expert:in. Also lieber die Finger davon lassen.

Klassiker unter den ETFs sind deshalb diejenigen, die den MSCI World Index nachbilden. Da dieser Index über 1.600 Unternehmen aus über 20 verschiedenen Industriestaaten abbildet, kann das Geld somit viel diversifizierter angelegt werden. Schwächeln hier einzelne Unternehmen oder ist gar eine ganze Branche betroffen, kann dies mit höherer Wahrscheinlichkeit durch die restlichen Unternehmen anderer Branchen ausgeglichen werden.

Machen wir beispielhaft einen sparplanfähigen ETF, der den Weltaktienindex MSCI World nachbildet (ja, es gibt verschiedene), etwas greifbarer. Im so genannten Factsheet erfahrt ihr mehr über den ETF eurer Wahl, zum Beispiel welche Kosten anfallen, ob Gewinne ausgeschüttet werden und welche Rendite der ETF über einen bestimmten Zeitraum erwirtschaftet hat. Aber bleiben wir bei der Diversifikation, denn auch diese ist im Factsheet ersichtlich. Hier seht ihr zwei Grafiken (1, 2)*, die die prozentuale Verteilung nach Branchen und Regionen abbilden.

1, 2: fiktive Darstellung eines MSCI World ETF

Die Schwellenländer nicht vergessen

Falls ihr euch jetzt denkt, dass die Vereinigten Staaten trotzdem verhältnismäßig stark vertreten sind und das einer Risikostreuung abträglich ist, habt ihr absolut Recht. Denn was euch bei genauerer Betrachtung noch auffällt, ist die Tatsache, dass unser fiktiver MSCI World-ETF ausschließlich Industriestaaten abbildet. Entwicklungsstarke Schwellenländer wie China, Indien oder Südafrika werden hingegen nicht berücksichtigt – sollten sie in eurem Portfolio aber sein! Deshalb gibt es ein Pendant zum MSCI World, das genau jene Länder abbildet: den MSCI Emerging Markets (EM). Auch diese Grafik (3) zeigt eine realitätsnahe prozentuale Aufteilung nach Regionen.

Mit solchen ETFs können rund 85 Prozent des globalen Aktienmarktes abgedeckt werden. Empfohlen wird eine klassische Aufteilung von 70 zu 30 Prozent zugunsten des MSCI World. Das heißt, wollt ihr beispielsweise 100 Euro pro Monat investieren, legt ihr zwei Sparpläne in eurem Depot an. 70 Euro lasst ihr in den MSCI World fließen und 30 in den MSCI Emerging Markets. Wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Maßstab herangezogen, läge die Gewichtung sogar bei einem Verhältnis von 60 zu 40.

Die „grüne“ Alternative

Alle, die bei dieser Art von ETF Bauchschmerzen bekommen, weil dort Aktien von Unternehmen aufgeführt sind, die nicht eurem moralischen Kompass entsprechen (die TOP-Unternehmenspositionen stehen ebenfalls im Factsheet), können beruhigt sein. Ihr müsst eure Grundsätze für die höchstmögliche Rendite eurer Geldanlage nicht über Bord werfen!

Achtet hierzu bei eurer ETF-Auswahl auf die Zusätze „ESG“ oder „SRI“ – diese weisen auf bestimmte Ausschlusskriterien hin. Bei diesen ETFs kommen nur solche Unternehmen rein, die bestimmte Voraussetzungen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung nachweisen können. Während ESG-ETFs keine Unternehmen beinhalten, die beispielsweise Waffen oder Tabak produzieren, schließen die SRI-Kriterien weitere Unternehmen aus, mitunter aus den Bereichen Erwachsenenunterhaltung und Alkohol. Je nachdem, welche Investmentgesellschaft hinter dem ETF eurer Wahl steckt, sind die Nachhaltigkeitskriterien transparent einsehbar.

Natürlich bedeuten diese Einschränkungen, dass ihr euer Risiko nicht ganz so breit streuen könnt – schließlich schafft es nicht jedes der über 1.600 Unternehmen des MSCI World in euer nachhaltiges Portfolio, sondern beispielsweise nur noch zwischen 300 bis 400. Dennoch werdet ihr beim Durchlesen der Factsheets feststellen, dass auch hier eine ähnliche Streuung hinsichtlich Branchen und Regionen gewährleistet ist, wie dies bei den weniger grünen Alternativen zuvor beobachtet werden konnte. Da viele Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit neue Wege gehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die ESG- und SRI-ETFs in den kommenden Jahren deutlich mehr Unternehmen aufnehmen werden, was wiederum zu einer höheren Diversifikation führt. Übrigens: Wird ein MSCI-ETF mit seinem nachhaltigen Pendant verglichen, verhält sich die Rendite meist ähnlich.

Nun steht eurem ersten ETF-Sparplan mit – nachhaltigem – Weltportfolio grundsätzlich nichts mehr im Wege. Wie bereits angedeutet, gibt es jedoch unterschiedliche ETFs, die mitunter den MSCI World nachbilden. Auf welche Kriterien ihr deshalb bei der ETF-Auswahl achten solltet und welche Kriterien wiederum euer Depot erfüllen sollte (das braucht ihr, um einen Sparplan anlegen zu können), erfahrt ihr in Teil IV unserer Serie „Vom Sparbuch zum Bitcoin“ – also freut euch auf die nächste Ausgabe!

von Dominik Baum

3: fiktive Darstellung eines MSCI EM ETF *Da wir die in den Factsheets dargestellten Grafiken aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlichen dürfen, handelt es sich bei allen Abbildungen um realitätsnahe, aber fiktive Darstellungen, die dem besseren Verständnis dienen sollen.

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