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Radexperte Tobias Heilig über das

Radexperte Tobias Heilig:

Fotos: Tobias Heilig

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Im Allgäu gibt es für jedes Fitnesslevel die richtige Tour

Tobias Heilig ist leidenschaftlicher Alltagsradler, Rennradler und Mountainbiker. Auf dem Sattel legt er jedes Jahr rund 6.000 Kilometer zurück. Seit über 20 Jahren engagiert sich der Kemptener außerdem beim ADFC Kempten-Oberallgäu (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) und ist seit drei Jahren Kreisvorsitzender des Fahrradclubs. Im Interview haben wir mit dem Radprofi über seine Leidenschaft, den Fahrradhype durch Corona und den E-Bike-Trend, den es schon vor der Pandemie gab, gesprochen.

Herr Heilig, woher rührt Ihre Begeisterung fürs Radfahren?

Ich fühle mich viel wohler, wenn ich beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit und vor allem wieder nach Hause das Rad nehme. Ich lasse den Arbeitsstress auf der Strecke zurück, darüber freut sich dann auch meine Familie.

Haben Sie eine Lieblingsradtour im Allgäu?

Im Allgäu ist es eigentlich überall schön zu radeln. Es gibt so viele kleine Sträßchen, auf denen man über die Dörfer bei wenig Verkehr fahren kann. Auch ist für jedes Fitnesslevel etwas dabei, von der Familie mit Kleinkind bis hin zum Sportradler auf dem Rennrad oder Mountainbike.

Gefühlt überall ist vom Radfahrboom durch Corona zu lesen und zu hören. Nehmen Sie diesen Trend auch bei uns in der Region wahr?

Ja, definitiv. Am deutlichsten zeigt sich diese Entwicklung bei den Fahrradhändlern. Im letzten Jahr mussten sich Kaufinteressenten schon zu Beginn des Sommers auf lange Wartezeiten von mehreren Wochen oder gar Monaten einstellen. Das hat es zuvor so noch nie gegeben.

Rechnen Sie nach der Pandemie mit einer Trendwende?

Ich vermute, dass der Trend anhalten wird. Viele haben das Fahrrad als Fortbewegungsmittel neu oder wieder neu für sich entdeckt und stellen fest, dass es mehr Spaß macht, mit dem Fahrrad an der frischen Luft unterwegs zu sein als mit dem Auto oder dem Bus im Stau zu stehen.

Auch E-Bikes erfreuen sich großer Beliebtheit. Wie stehen Sie zu den motorisierten Fahrrädern?

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und Fahrradfahrer in ihrer Gesamtheit mehr wahrgenommen werden, ganz gleich, ob mit oder ohne E-Antrieb. Außerdem tut man beim Radfahren immer etwas für die Gesundheit, auch ein Pedelec fährt nicht von allein. Nicht optimal ist die Entwicklung im Mountainbike-Bereich. Hier gibt es sowieso nicht so viele Strecken und durch die E-Variante fangen viele mit dem Mountainbiken an, denen es vorher zu anstrengend war. Dadurch wird es zusammen mit Wanderern, die die gleichen Strecken nutzen, teilweise sehr voll.

Trotz all der Begeisterung fürs Radfahren: Ärgern Sie sich auch mal über andere Radler, wenn Sie mit dem Auto oder als Fußgänger unterwegs sind?

Wie in jeder Gruppe gibt es auch unter den Radfahrern schwarze Schafe, die sich rücksichtslos gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern verhalten. Dennoch finde ich, dass die Medien manchmal überdramatisieren. Was mich als Autofahrer am meisten ärgert, sind Fahrradfahrer, die in der Dämmerung ohne Licht fahren. Oft sind es Schüler, die die Perspektive als Autofahrer nicht kennen und deshalb nicht einschätzen können, wie schlecht und spät sie in solchen Situationen auf dem Rad erkannt werden.

Abschließend für alle, die aufs Rad umsteigen wollen: Haben Sie einen Fahrradladen, den Sie gerne weiterempfehlen möchten?

Alle Fahrradläden sind empfehlenswert. Ob im kleinen Eckladen oder einer riesigen Halle – hier bekommen Kunden fachkundige Beratung und haben bei Problemen immer einen Ansprechpartner. Daher ist der Kauf im Fachhandel meistens die beste Idee.

von Dominik Baum

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LESETIPP: Ab Seite 52 erfahrt ihr im zweiten Teil des Interviews mit Tobias Heilig, wie Kempten beim ADFC Fahrradklima-Test 2020 abgeschnitten hat, in welchen Bereichen der Radexperte dringenden Handlungsbedarf sieht und welche Oberallgäuer Stadt er als Vorbild sieht.