WdK Union Berlin

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Werte Zebras, Ein Thema dominiert seit Wochen die Medien aller Fanszenen, die Gespräche unter den Fans und auch die letzten Ausgaben unseres kleinen Heftchens. Und auch in dieser Ausgabe gibt es einiges neues zum Thema DFL-Papier zu berichten. So rückt der Spielbericht aus Hamburg im Gegensatz zu den ganzen aktuellen Themen etwas in den Hintergrund, verzichten müsst ihr aber natürlich nicht auf ihn. Ihr könnt heute zusätzlich einiges vom Bündnis der Zebras gegen das DFL-Papier lesen, die großflächige Fanaktion „12:12 – Ohne Stimme keine Stimmung“ wird vorgestellt und natürlich wird die Ausgabe durch einen kleinen Ausblick auf unsere Angebote und Freizeitaktivitäten wie auch durch einen kleinen Überblick über unser Standsortiment abgerundet. Natürlich darf auch erwähnt werden, dass es zuletzt den ersten Heimsieg in Duisburg zu feiern gab. Dies veranlasste einen ganzen Teil der Nordkurve dazu, eine Humba zu fordern, welche wir als Gruppe nicht mittragen wollten. Auch wir haben uns über den Sieg gefreut und wünschen uns heute einen weiteren, doch ist die Situation noch deutlich zu prekär, um in Jubelstürme auszubrechen. Dies hat Felix Wiedwald übrigens auch uns gegenüber so geäußert, als ihm erklärt wurde, wieso sowohl wir als auch die PGDU ihm kein Megafon zur Verfügung stellen wollten. Auch sonst muss man sagen, dass die Nordkurve gegen Aue absolut einschläfernd war. Klar, es gab die letzten fünf Minuten, wo alle mitzogen, aber die gesamte Zeit zuvor mühte der Stimmungsblock sich alleine ab. Auch hier war deutlich Luft nach oben, so dass ein Großteil der Personen durch ein bisschen Gepoge erst mal wach gerüttelt werden musste. Wir hoffen, dass das heute nicht nötig sein wird. Ihr habt schließlich ganze 12 Minuten und 12 Sekunden Zeit, eure Stimme zu schonen, um dann nach dem Boykott völlig auszuticken. Und darauf freuen wir uns schon! Nach dem Spiel seid ihr übrigens herzlich eingeladen, gemeinsam mit uns vom Fanprojekt-Container aus zu unseren Räumlichkeiten zu kommen, um dort den Spieltag mit einem gemütlichen Spieleabend ausklingen zu lassen. In diesem Sinne IMMER ALLES GEBEN!


1. FC Sankt Pauli – Meidericher Spielverein: 4:1 Hamburg ist ohne Frage eine schöne Stadt. Das führt dann dazu, dass jedes Jahr aufs Neue massenhaft Zebras das gesamte Wochenende dort verbringen. Wir als Gruppe haben dies wie jedes Jahr nicht getan, sondern ganz entspannt in den heimischen Gefilden den Ablauf des Spieltages geplant. Die Planungen konnten wir auch bestens umsetzen, was den Tag aber nicht sonderlich retten konnte. Erster Punkt: Frühe Abfahrt, um früh am Stadion zu sein. 5 Uhr morgens war also Abfahrt angesagt, was für den ein oder anderen zwar etwas sehr früh anmutete, trotzdem niemanden daran hinderte, sich zu den Abfahrtsorten zu begeben. Der Doppeldecker war also prall gefüllt. Die Fahrt lief dann auch recht entspannt ab, zumindest konnte ich komplett durchschlafen. Dabei habe ich dann auch den kleinen Ausflug zum Volksparkstadion verpasst, den der Busfahrer fälschlicherweise einlegte, weil er sich wohl nicht ganz sicher war, gegen wen der MSV hier spielt. Naja, es sei ihm verziehen, auch wenn es wohl kaum ersichtlich ist, wann wir mal wieder beim HSV spielen dürfen… im Pokal vielleicht, aber dafür müssten wir da auch mal ein paar Runden mehr überstehen. Der Busfahrer war allerdings eh ein äußerst komischer Vogel. Geschichten von nackten Frauen auf der Arbeitsplatte im Bus oder die Empfehlung, einfach an sein Gefährt zu pinkeln, wenn sonst kein passendes Örtchen zu finden ist, würde er schließlich auch immer so machen, sprechen da schon Bände. Er war halt äußerst mitteilungsbedürftig, anders hätte er wohl kaum erklärt, dass er jetzt eine Pause von 45 Minuten machen muss weil ist Gesetz! Naja, wieder mal am Millerntor, etwas zu früh, der Haufen marschierte los Richtung Blockeingang. Der einzelne Ordner war plötzlich völlig überfordert, stammelte ein „Aber hier ist doch noch gar kein Einlass“ und machte uns dann platz, was die Bullen dazu veranlasste, panisch an uns vorbei zu sprinten, um eine Toröffnung zu blockieren. Irgendwann kamen sie auf den Trichter, dass man diese Öffnung auch mit den dazugehörigen Zäunen schließen könnte. Immer wieder eine Freude, diese übereifrigen und doch völlig konfusen Staatsdiener im Einsatz zu beobachten. Zweiter und Dritter Punkt: Eine geeignete Position im Block belegen und Flyer für den Boykott gegen das DFL-Papier verteilen. Im rechten, größeren Teil des Blockes hingen wir unsere Fahne in der Nähe des Trennzauns auf, um zum einen unter den Sitzplätzen für MSV-Fans und zum anderen recht mittig im Block zu stehen. Das klappte auch wunderbar und die Flyer wurden wie geplant am Blockeingang verteilt. Über den auf den Flyern für heute gegen Union und die nächsten beiden Spiele angekündigten Boykott könnt ihr übrigens auch noch in dieser Ausgabe lesen, sollte dieses Thema immer noch an euch vorbei gegangen sein. Ungemütlich war es trotzdem im Block, stand nahezu jeder einfach nur in feinster Matsche, so dass sich jeder von Beginn an auf völlig eingesaute Schuhe einstellen konnte. Das Spiel war dann wie gewohnt in dieser Saison kein Augenschmaus. Glücklich schafften die Zebras in der ersten Hälfte den Ausgleich, in der zweiten Hälfte brach dann aber vor allem nach einer gelb-roten Karte alles zusammen und die Braun-Weißen konnten munter Tore schießen. Verdiente Niederlage, vielleicht etwas zu hoch, aber an Einsatz hat es sicherlich nicht gemangelt. Wir haben einfach einen Kader, bei dem eher selten alles so gut klappt, dass auch auswärts ein stärkerer Gegner locker in die Tasche gesteckt werden kann. Auf Grund dieser Tatsache war es verdammt enttäuschend, was der Gästeblock hier wieder abriss. Gründe könnte es viele geben: Unzufriedenheit mit dem Spiel, zu viele Hamburgtouristen im Block, verkaterte Zebras vom vorherigen Abend auf dem Hamburger Kiez und auch unsere Busbesatzung überzeugte streckenweise überhaupt nicht. Wir dürfen uns in solch einer Situation nicht von einem demotivierenden Gästeblock runterziehen lassen, haben wir doch schließlich auch an


uns Ansprüche, die erfüllt werden müssen! Wer nicht verschwitzt das Stadion verlässt, hat definitiv was falsch gemacht! Einzig der Beginn der ersten Halbzeit wusste bis zum erneuten Rückstand zu gefallen, ansonsten war aber wirklich tote Hose im Gästeblock und die Tour war ein weiteres Kreuzchen auf der Liste der eher schlechten Gästeauftritte am Millerntor. Immerhin spendete der Gästeblock aufmunternden Applaus nach dem Spiel und zeigte der Mannschaft, dass sie im Abstiegskampf nicht alleine dasteht. Wenn das auch mal über 90 Minuten während der Spiele klappt, dann kann man auch davon sprechen, dass wir allesamt den Abstiegskampf angenommen haben. Die Heimseite rund um die Ultras Sankt Pauli konnten wir auch schon stärker erleben. Bis zum 3:1 kam dieses Mal recht wenig aus der Heimkurve. Danach wusste die Beteiligung wie auch das Liedgut zu gefallen. Mehr Aufmerksamkeit erregten eher die Sticheleien in Richtung Chosen Few, deren Zaunfahne zwei Tage zuvor in Düsseldorf in Flammen aufgegangen war. Die neue Gegengerade als große Stehtribüne wusste allerdings baulich zu überzeugen. Die Wechselgesänge, welche dort aufgegriffen wurden, waren auch äußerst laut. Mal schauen, wie sich das dort so entwickelt. Zumindest, wenn wir demnächst nochmal in Hamburg spielen sollten, aber da sind wir einfach mal optimistisch!

Ultra Aktiv Zebras gegen das DFL-Papier Die DFL hat das Konzept Sicheres Stadionerlebnis überarbeitet um die großen Proteste der Fanszenen verstummen zu lassen oder wenigstens abzuschwächen. Aus diesem Grund gab es ein erneutes Gespräch zwischen Vereinsvertretern und dem Bündnis, um über diese neue Version zu diskutieren. Die DFL hat einige Punkte gestrichen wie zum Beispiel die zwanghafte Einführung eines Fankodexes und einige Punkte diplomatischer ausgedrückt wie zum Beispiel die Vollkontrollen in Containern oder ein Verbot der Stehplätze. Diese diplomatische Ausdrucksweise beinhaltet allerdings die gleiche Gefahr mit den gleichen zuvor stark kritisierten Inhalten. Dementsprechend hat sich das Bündnis erneut klar gegen das DFL-papier positioniert und dies auch so dem Verein mitgeteilt: Stellungnahme der Vertreter der Fans des MSV Duisburg zum „Sicherheitspapier Version 2“ Am 20.11.2012 wurden Vertreter der Fans des MSV Duisburg durch den Fanbeauftragten Herrn Christian Ellmann und den Sicherheitsbeauftragten Herrn Michael Meier zu einer Stellungnahme zur überarbeiteten Version des Papieres „sicheres Stadionerlebnis“ gebeten. Zunächst einmal möchten wir weiterhin festhalten, dass der Stadionbesuch im deutschen Profifußball sicher ist und die Vereine juristisch und strukturell alle Möglichkeiten an der Hand haben, Optimierungen vorzunehmen, wenn sie notwendig erscheinen. Die Verabschiedung des Papiers ist – auch in seiner überarbeiteten Version – unnötig und daher sowohl in seiner Gesamtheit als auch in seinen einzelnen Punkten abzulehnen. Der Sinn dieses Papieres ist es offensichtlich, sich des Drucks, der durch die Innenminister gemacht wird, zu entledigen. Wir fordern die Vereine und Verbände dazu auf, sich offensiv für den Fußball in seiner Gesamtheit stark zu machen. Es ist erschreckend dass man sich von Verbandsseite nicht einmal mehr traut, die eigenen Fortschritte (Dialog, Fanprojekte, Deeskalationsstrategien) zu


verteidigen und stattdessen in Duckmäusertum verfällt. Nach oben (Politik) wird gebuckelt, nach unten (Fans) getreten. Auch der Zeitrahmen, in dem Entscheidungen gefällt und Stellungnahmen aller Parteien eingefordert werden, zeugt von unglaublicher Unsachlichkeit in der Aufarbeitung des bisherigen Prozesses. Wie trotz der Reaktionen der Fans und zahlreicher Vereine am Datum 12. Dezember festgehalten werden kann ist ein Rätsel. Des Weiteren sehen wir es als äußerst kritisch, wenn einerseits nach außen hin ein Dialog vorgegaukelt wird, während in München Zelte für Vollkontrollen auf die Frankfurter Fans warten und die mühsame Reformation der Stadionverbotsrichtlinien (von 5 auf 3 Jahre) wieder ohne weitere Diskussion gekippt wird/werden soll. Dass Fanvertreter nicht an der Erstellung der überarbeiteten Version mitgearbeitet haben und ihre Mitarbeit auch in Zukunft nicht erwünscht ist (Seite 27 des Papiers) spiegelt die Offenheit und Ehrlichkeit des Dialogs wohl adäquat wider. Wir wollen daher nur kurz auf die Inhalte des Papiers eingehen: -Ein Teil der Änderungen dient offenbar nur dazu, Formulierungen des ersten Papieres zu verschleiern. Wenn aus „Vollkontrollen“ „lageabhängige Kontrollen“ werden, ist damit der menschenunwürdigen und wenige zielführenden, weil ineffektiven, Maßnahme der Ganzkörperkontrollen weiterhin Tür und Tor geöffnet (§22). -Auch das Abändern der Kartenbegrenzung bei „Spielen mit erhöhtem Risiko“ hin zu einer Begrenzung der „Steh- und Sitzplätze“ (statt nur der Stehplätze) kann wohl nur als Makulatur durchgehen (§32). -Auch die Abschaffung der Stehplätze hält man sich offen, versteckt die Formulierung nun nur.“Zum Erhalt der Stehplätze müssen […] auch die Fans ihren Beitrag leisten (S.21). -Zahlreiche „Änderungen“ und Vorschläge sind nichts weiter als gelebte Praxis des bundesdeutschen Profifußballs oder die Einhaltung bestehender Gesetze. Darunter fallen unter anderem Kamerasystem zur Überwachung (§10), die Anwesenheit des Sicherheitsbeauftragten bei jedem Spiel (§18), Sicherheitsbesprechungen vor jedem Spiel (§18), das Mitbringen eigener Ordner (§17) oder des Stadionsprechers (§29) zum Auswärtsspiel, Trennung von Gast- und Heimfans (§32), die Begleitung von Gästefans durch Sicherheitskräfte (§17) oder das Verbot Gegenstände, die der Vermummung dienen, mitzuführen (§22). -Das Festhalten daran, dass über Pyrotechnik nicht diskutiert werden kann (§ 5 Lizenzordnung) torpediert weiterhin die durch ein Gutachten juristisch bestätigten Ausnahmemöglichkeiten, die den Einsatz von Pyrotechnik in Ansprache mit Verein, Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt möglich machen. -Das Ausschließen von Gästefans nach Störungen der betreffenden Szene ist ebenso wie die „Durchführung von verstärkten Personenkontrollen in Problembereichen“ (§ 32) Sippenhaft und zur Gefahrenabwehr ungeeignet, da Gästefans auf neutrale Plätze ausweichen werden. Dies geschah bereits in der Vergangenheit. Dass diese Problematik auch der DFL „bekannt“ ist (S. 32) ist schön und gut, Vorschläge zur Umsetzung gibt es aber offenbar keine. Abschließend wollen wir auch die möglichen – wenn nicht sehr wahrscheinlichen – langfristigen Folgen der Verabschiedung eines solches Papieres skizzieren. Zum einen das Konzept der „self-fulfilling prophecy “, das Ihnen jeder Erstsemester der Soziologie hätte darlegen können. Die gebetsmühlenartige Wiederholung der Formulierung, es gäbe im Fußball eine neue Dimension der Gewalt wird „friedliche“ Gruppen – zum Beispiel Familien – aus den Stadien vertreiben, da diese Angst vor - real nicht stattfindender – Gewalt haben. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass gewaltorientierte Jugendliche sich der Fußballfanszene zuwenden, um sich dort „auszutoben“. Dann hätten die Verbände wirklich


ein Gewaltproblem dem sie begegnen müssten – allerdings ein hausgemachtes. Würde man soziale Faktoren angemessen berücksichtigen anstatt nur den sicherheitspolitischen Hardlinern nach dem Mund zu reden, wäre einem diese Idee vielleicht selber gekommen. Des Weiteren möchten wir die Verbände an die Folgen des Abbruches der Gespräche mit der Kampagne „Pyrotechnik legalisieren“ erinnern, bei denen das Einnehmen einer harten Position seitens der Verbände keineswegs zu einer Beruhigung der Situation führte. Ganz im Gegenteil zeigten die Fans schon damals, dass sie bereit sind in den Stadien „Fakten zu schaffen“. Eine Umsetzung des Papieres „sicheres Stadionerlebnis“ würde mit Sicherheit ebenso zu einer Verschärfung der Situation führen und der Grundidee des Papieres damit entgegenlaufen. Wir fordern einen Abbruch der Arbeiten an diesem Papier, einen ehrlichen und offenen Dialog sowie eine langfristige und vor allem umfassende und wissenschaftliche Aufarbeitung des „status quo“ der Sicherheitslage im deutschen Fußball. Erst nach Evaluation dieser Ergebnisse kann und darf überhaupt über Maßnahmen zur Veränderung der Sicherheitsmechanismen debattiert werden.

12:12 – Ohne Stimme keine Stimmung Heute gegen Union Berlin sowie gegen Paderborn und den VfR Aalen sind die letzten Möglichkeiten, um auf die Abstimmung über das Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ aufmerksam zu machen sowie unsere Position als Fans zu verdeutlichen. Dafür ist eine aufmerksame Medienwelt unabdingbar, weswegen sich nahezu alle größeren Ultragruppen von Bundes- bis Regionalligen zusammen gesetzt und entschieden haben, die drei Spieltage vor dem 12.12.2012 in den Boykott zu gehen. Jedes Spiel wird es von Anpfiff an 12 Minuten und 12 Sekunden still in den Heimkurven und Gästeblöcken bleiben, um zu verdeutlichen, was das Konzept anrichten kann. Um zu verdeutlichen, dass diese Aktion flächendeckend in Deutschland getragen wird, könnt ihr euch nun auch im Internet schlau machen und auf www.12doppelpunkt12. de alle nötigen Informationen durchlesen sowie bereits gelaufene Aktionen deutscher Fanszenen gegen das DFL-Papier anschauen. Es wird sicher in ganz Deutschland noch einiges zu diesem Thema zu sehen geben und diese Seite ist die optimale Gelegenheit, selber auf dem Laufenden zu bleiben und vor allem zu sehen, wie eng die Fanszene, welche ja angeblich ein so hohes Sicherheitsrisiko darstellt, gemeinsam für eine Sache einsteht und damit alle Aussagen bezüglich eines riesigen Gewaltpotentials unter Ultragruppen Lügen straft. Wir bitten euch also auch inständig, den Boykott mitzutragen und erst nach 12 Minuten und 12 Sekunden lautstark die Mannschaft im Abstiegskampf zu unterstützen. Tut ihr das nicht, könntet ihr nämlich nicht nur einzelnen Gruppen in Duisburg schaden, sondern einer ganzen Aktion und im Endeffekt vielleicht sogar dem ganzen Fußball!


Demo am 08.12.2012 Ein weiteres Mittel des Protests wird eine Demonstration am 08.12.2012 durch die Duisburger Innenstadt sein. Auch hier bitten wir euch natürlich um zahlreiches Erscheinen. Der 08.12. wurde von Fanvertretern als bundesweiter Aktionsspieltag ausgerufen, um so bei jedem Verein am gleichen Spieltag eine große Aktion vorzuweisen. Die Fanszenen haben sich bei diesem Thema zusammengeschlossen und ziehen an einem Strang, was der Boykott und eben dieser Aktionsspieltag verdeutlichen sollen. Einen Tag zuvor spielen wir in Aalen, wo unsere Möglichkeiten für eine gescheite Aktion natürlich gering sind, daher die Demonstration einen Tag später in Duisburg. Um 14:30 geht die Demo auf der Bahnhofsvorplatte los und ihr solltet ca. 2-3 Stunden Zeit einplanen. Natürlich steht es euch frei, Fahnen mitzubringen oder kreative Plakate zu gestalten, die eure Meinung zum DFL-Papier verdeutlicht. Es wäre natürlich schön, wenn der MSV sich auf dieser Demo zu uns gesellen würde, in der aktuellen vereinsinternen Situation sollten wir allesamt aber nicht damit rechnen. Wichtig ist vor allem, dass wir genug Fußballfreunde auf die Straße kriegen. Also rührt anständig die Werbetrommel, weitere Informationen werdet ihr aber natürlich auch auf unserem Blog, in der nächsten WdK oder auf der Seite des Aktionsbündnisses lesen können.

Petition „Ich fühl mich sicher“ Ein kleiner Aufruf an dieser Stelle: Auf der Internetseite www. ich-fuehl-mich-sicher.de findet ihr eine Online-Petition, die es definitiv zu unterstützen lohnt. Entgegen den Behauptungen, dass sich heutzutage niemand mehr in deutsche Stadien trauen kann, soll diese Petition zeigen, dass es genügend Menschen gibt, die das anders sehen und sich absolut sicher im Stadion fühlen. Zwar wird diese Petition alleine nicht die übertriebene und polemische Debatte rund um Gefahren und Gewalt im Stadion beenden, kann aber eine Grundlage für Gegenargumente bieten und das Zünglein an der Waage kurz vorm 12.12.2012 darstellen. Daher tragt euch ein und unterstützt diese gute Aktion!

Kohorte Kino Am 30.11. laden wir wieder zum gemeinsamen Filmabend in unsere Räumlichkeiten ein. Geschaut wird dieses Mal die Dokumentation „Rebellen am Ball“. Fünf Fußballer werden hier begleitet, die neben ihrem Leben als Fußballprofi ihre Position dafür genutzt haben, aktiv gegen die politischen Umstände ihrer Heimat vorzugehen, um etwas zum Besseren zu verändern. Nur wenige Fußballer nutzen ihren Erfolg, ihren Idolstatus, um etwas mehr zu bewegen als den Ball auf dem Platz. Daher ist es hier absolut interessant zu sehen, was für Möglichkeiten Fußballer haben und dass es durchaus Fußballer gibt, denen es nicht nur einzig um das große Geld geht. Wir freuen uns über jeden von euch, der gemeinsam mit uns diese Dokumentation schaut. Ab 19:00 könnt ihr in unseren Räumlichkeiten aufschlagen, ab 19:30 startet dann der Film. In der nächsten Ausgabe gibt es dann für alle die, die es nicht zu uns schaffen, einen kleinen Rückblick wie auch eine Rezension, mit der ihr euch überlegen könnt, den Film vielleicht auf eigene Faust anzuschauen.


Neues vom Infostand Ein Besuch an unserem Stand lohnt sich auch wieder für euch. So könnt ihr weiterhin einen Retro-Schal für 12€ ergattern. Pro verkauftem Schal spenden wir hierbei 5€ an die Jugendabteilungen des MSV Duisburg e.V. Des Weiteren gibt es neben der neuen Blickfang Ultra, den Aufklebern und Aufnähern auch etwas für die Lesefreunde unter euch. Il Teppista – Der Rowdy (30 verfluchte Jahre in Mailand) erzählt die Geschichte eines Capos aus Mailand. Ein Roman eines weit von den Gemeinplätzen entfernten Mailands und Italiens, auch von denen zur Kriminalität, erzählt anhand der unglaublichen Lebensgeschichte von Nino Ciccarelli. Reale Persönlichkeit mit tausend Facetten, von denen ihm einige zwölf Jahre in Haft eingebracht haben. Ein kaum bekanntes Mailand und Italien, wo scheinbar weit voneinander entfernte Milieus in Wirklichkeit eng miteinander verflochten sind. Finanzwelt, Politik, Showbusiness, Fußball, mehr oder minder organisierte Kriminalität, Kulturbetrieb: eine Parallelwelt, die es aus einer Reihe von Umständen einem Jungen aus Quarto Oggiaro erlaubt hat, weltbekannte Persönlichkeiten zu duzen. Der Protagonist ist ein bekannter Ultrà von Inter, aber der Fußball und was um ihn herum kreist, sind nur ein Ausschnitt einer Geschichte, die drei Jahrzehnte ohne Sinn erzählt. Wer in der zweiten Hälfte der Sechziger oder der ersten der Siebziger geboren ist, kann sich vielleicht mit der einen oder anderen Figur identifizieren, mancher wird dieses Buch als Generationenroman bezeichnen. Aber über eine Generation, die keine Lebensweisheiten anzubieten hat. Und die auch keine hören will. „Zwölf auf meinen linken Arm tätowierte Efeublätter, eines für jedes in Haft abgesessene Jahr. Wäre ich nicht in die Kurve gegangen, wären es vielleicht noch mehr gewesen... Ich bin in Quarto Oggiaro aufgebrochen, um werweißwo anzukommen und habe auf dem Weg mehrfach mein Leben riskiert. Ich bin kein Opfer des Systems, ich bin kein Held, ich suche nach keiner ideologischen Absolution. Aber ich kann mich ohne Scham im Spiegel ansehen.“

Graffitis für eure Wände! Im Duisburger Stadtbild gibt es viele kahle Wände, graue Garagen, nackte Flächen. Diese Flächen würden mit hübschen Bildern sicherlich einiges mehr hermachen und damit das gesamte Stadtbild verbessern. Wenn ihr solche nackten Wände oder Garagentore habt, wollen wir euch daher an dieser Stelle anbieten, diese Wände zu bemalen. Wollt ihr ein Zebra, etwas anderes vereins- oder etwas stadtbezogenes? Schreibt einfach eine Mail mit eurem Wunsch an kohorte.ultras@ gmail.com oder meldet euch bei einem bekannten Gruppenmitglied. Dann können alle Details geklärt werden. Das einzige, was wir dafür gerne von euch hätten, wäre eine Erstattung der Materialkosten und eine kleine Spende für die Choreokasse, wodurch euer Geld in die nächste Choreo, Stoff für Schwenker oder anderes Material, welches im Stadion genutzt wird, fließt. Wir freuen uns auf eure Mails für ein schöneres Duisburg!


Worte der Kohorte verpasst? Die aktuelle Ausgabe war schon vergriffen, als ihr ins Stadion gekommen seid? Oder ihr hattet generell keine Zeit, ins Stadion zu kommen, wollt die aktuelle Ausgabe der WdK aber trotzdem lesen? In dieser Saison wollen wir euch von dieser Problematik befreien und die jeweiligen Ausgaben wieder hochladen. Schaut einfach einige Tage nach dem Spieltag auf www.issuu.com/ultrasliberi vorbei. Dort werden dann die Ausgaben unseres kleinen Heftchens zu finden und zu lesen sein.


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