Gemeindebrief WIR Dez 2020 bis Mär 2021

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Dez 2020 bis März 2021

Seite 10 und 16

Seite 8-9

Seite 6 und 13


Weihnacht und Corona - wie das zusammen gehen soll, zusammen gehen wird, stand zum Redaktionsschluss noch weit in den Sternen. Am besten, wir sagen es ab!

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Nein, keine Angst, soweit wird es nicht kommen. Weihnacht kann man nicht absagen. Weihnachten ist ein fester Bestandteil unserer Religion, unseres Kalenders und unserer Kultur. Nur die Art wie und in welchem Umfang wir Weihnachten feiern werden - feiern können, wird sicherlich eine Herausforderung werden. Einiges wird anders sein als sonst und einiges bleibt gleich. Oder wird sogar intensiver. Wenn ich also dieses Jahr z.B. keine Weihnachtmärkte besuchen kann, dann hätte ich doch eigentlich mehr Zeit, um zuhause in aller Ruhe mit Plätzchen, einer Tasse Tee, ein paar Kerzen und mit meinen Lieben die Adventszeit zu genießen. Und vielleicht bekomme ich ja auch das eine oder andere Weihnachtsgeschenk diesmal ohne Zeitdruck fertig. So gesehen freue ich mich richtig schon auf diese ruhige Zeit. Und damit das mit dem Gottesdienstbesuch an Heilig Abend klappen kann, planen wir von der Kirchengemeinde gleiche mehrere Gottesdienste vor und in unseren beiden Kirchen, die Anzahl der Plätze ist allerdings aus Sicherheitsgründen begrenzt und müssen vorher reserviert werden. Das können Sie ab

dem 6. Dezember bei uns tun. Bitte denken Sie daran, sonst gibt es vor der Kirchentür Chaos und Enttäuschungen, wenn wir Besucher ohne Anmeldungen abweisen müssen. Darum werden wir wegen Corona ergänzend zu den Gottesdiensten dieses Jahr in Töging etwas ganz Besonderes anbieten: „Der Weg nach Betlehem!" Das ist ein Weg am Hangwald unterhalb vom Rathaus, der mit Kerzen illuminiert von der Werkstraße bis zur Hubmühle mit einigen Stationen rund um die Weihnachtsgeschichte zu einem besinnlichen Spaziergang einlädt. Organisiert und geplant wird dieses Projekt ökumenisch mit der evangelischen, den katholischen und der neuapostolischen Gemeinden. Ja, das nenne ich den Geist von Weihnachten, ob uns das auch ohne Corona eingefallen wäre? Ich freue mich jedenfalls schon auf einen Spaziergang nach Betlehem. Und auf Weihnachten! Ich wünsche Ihnen eine friedliche und gesunde Weihnachtszeit Uwe Reuter und das wir-Team Karin Kolbinger, Andreas Hartmann, Susanne Mai, Sonja Schmidt, sowie Pfarrerin Anke Sänger und Pfarrer Johann-Albrecht Klüter

Impressum: Herausgeber des Gemeindebriefes WIR ist das Evangelisch-Lutherische Pfarramt Töging - Neumarkt-St.Veit, Kirchstr. 16, 84513 Töging und erscheint vier Mal jährlich in einer Auflage von je 2000 Stück, gedruckt von “Die Gemeindebriefdruckerei.de”. Layout: Uwe Reuter, Töging. Für den Inhalt der Artikel ist der jeweilig genannte Autor verantwortlich. eMail: redaktion@toeging-evangelisch.de


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Erntedank in der Friedenskirche: Reich geschmückt mit vielen Gaben hat sich die Friedenkirche wieder präsentiert zum Erntedank-Fest. Trotz oder gerade wegen Corona: "Wir sind dankbar für das, was wir haben, und machen uns bewusst, was wir alles im Überfluss haben" - und dazu gehören nicht nur die farbenprächtigen Gaben am Altar, sondern auch die Feier des Abendmahls und die Gemeinschaft. Ganz neu war die Form des Abendmahls: am Taufbecken, direkt am Altar neben Hostie und Kelch, konnte sich jeder bei der Abendmahlsfeier seine "Tüte" holen: Brot und Traubensaft Brot des Lebens, und der "Kelch“ des Heils - und an seinem Platz verzehren, oder mit den Lieben aus seinem eigenen "Hausstand", die mit im Gottesdienst waren, teilen. Eine sehr innige, ungewohnte Form, bei der man die "Mahlgemeinschaft überraschend neu spürt. Das traditionelle gemeinsame Essen vom Erntedankbrot und Eintopf wurde corona-bedingt nach draußen verlegt, wo es sich die Gemeinde an Stehtischen und im Sonnenschein gut gehen ließ. Gemeinschaft tut gut, gemeinsam essen und feiern auch - auch mit Abstand.

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Erntedank in der Auferstehungskirche: Eine reich geschmückte Erntedank-Kirche verzauberte die Gottesdienstbesucher. Gaben aus dem Garten und der Natur wurden zu einem schönen Bild zusammengestellt. Pfarrer Klüter erinnerte sich in seiner Predigt über die Speisung der Viertausend aus dem Markusevangelium an den Beginn der Pandemie: Die unverständliche Angst einiger Menschen vor Engpässen bei Artikeln des täglichen Bedarfs einerseits und an die große Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander auf der anderen Seite. „Es ist genug für alle da“ meinte der Geistliche und rief zur Dankbarkeit auf für die Gaben, die uns geschenkt worden sind. Zusätzlich wurde dieser Gottesdienst vorher aufgezeichnet und kann auf dem Videokanal der Gemeinde jederzeit online angesehen werden (youtube.com/toegingevangelisch).


"Lasst euer Licht leuchten!“ unter diesem Motto, das dem Matthäusevangelium (Kapitel 5, Verse 14-15) entlehnt ist, gestalteten evangelische und katholische Frauen aus Töging und Erhating einen ökumenischen Gottesdienst in der kath. Pfarrkirche St. Josef. Viele Kerzen erleuchten die große Kirche am Wittelsbacher Platz. Wie immer gab das FrauenVokalEnsemble unter der Leitung von Cornelia Klüter dem Abend einen festlichen Rahmen. Fast 200 € wurden von den Gottesdienstbesuchern für das Projekt des Diakonischen Werkes "Gegen Gewalt an Frauen" gesammelt.

Reformationstag: Traditionell wurde dem 31. Oktober, am Reformationstag an den Beginn der Reformation gedacht. Cornelia Klüter und Elisabeth Bauer umrahmten mit Flöte, Orgel und Gesang den Festgottesdienst in der Auferstehungskirche. Pfarrer Klüter zitierte ein altes Kinderlied aus dem Kindergottesdienst: „Gott hat alle Kinder lieb!“ Als Kind hätten er und viele andere Kinder das gern und voller Inbrunst gesungen. Als Erwachsene gelte es, die Botschaft wieder neu zu lernen, dass wir von Gott geliebt sind. Auch dieser Gottesdienst wurde vorher aufgezeichnet und ist online verfügbar (youtube.com/toeging-evangelisch)

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In der Friedenskirche zum Reformationsfest wurde wieder Abendmahl in besonderer Form gefeiert: Brot und "Wein" (in Form einer Saftflasche) standen am Taufbecken hygienisch in Tüten verpackt bereit, und in der großen Gemeinschaft, jeder an seinem Platz, war Zeit und Ruhe, sich an den Gaben Gottes zu stärken. Und im Anschluss an den Gottesdienst gab es wie jedes Jahr auf die Hand süße Lutherbrötchen, die an die Lutherrose erinnern sollen."

Liebe Gemeinde! Die Planungen für die Veranstaltungen und Gottesdienste zu Weihnachten laufen bereits Ende Oktober auf Hochtouren – wie jedes Jahr! Was können wir anbieten? Haben wir genügend Mitarbeiter? Ist für die Musik gesorgt?

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Gerade im Advent und an Heilig Abend, wenn viele in die Kirche kommen, möchten wir schöne Gottesdienste feiern! In diesem Jahr kommt noch Corona dazu. Zu Redaktionsschluß des Gemeindebriefes (Ende Oktober) erreichen uns Meldungen von hohen Ansteckungszahlen. Mit einem Lockdown „light“ wurden öffentlichen Veranstaltungen heruntergefahren, die Gottesdienste sind aber noch ausgenommen. Den ganzen November soll der Lockdown vorläufig dauern. Vielleicht aber auch länger. Auch wir haben unsere kulturellen Angebote absagen müssen und die Chöre dürfen nicht mehr auftreten! a stellt sich bei uns im Kirchenvorstand die Frage: Wieviel können wir, wieviel dürfen wir als D Kirche noch anbieten – ohne Menschen zu gefährden? Pfarrerin Sänger und ich planen, verwerfen und planen neu in unseren Besprechungen. Der Kirchenvorstand debattiert engagiert in den Videokonferenzen zu diesem Thema. Bisher beschlossen haben wir im Kirchenvorstand:

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- Der „Lebendige Adventskalender“ vor Weihnachten wird dieses Jahr ausfallen. - An Heilig Abend gibt es Gottesdienste nur für Besucher mit Voranmeldung (ab 6. Dez) Für Töging melden Sie sich bitte im Pfarramt an: Tel. 08631 – 91413 Für Neumarkt-St.Veit bei Kirchenvorsteherin Susanne Mai: Tel.: 0177-7138019 - Die Neumarkter Gottesdienste am 24.12. finden im Kulturbahnhof statt! - Der Familiengottesdienst wird in Töging im Freien stattfinden. (siehe auch Gottesdienstkalender Seite 13)

Darüber hinaus planen wir vor den Feiertagen und neben den üblichen SonntagvormittagGottesdiensten: - 4. Advent (20.12.) um 17 Uhr Adventsnachmittag (mit Andacht und „Lichterzauber“) in der Friedenskirche (Neumarkt-St. Veit). - 4. Advent (20.12.) um 17 Uhr vorweihnachtlicher Gottesdienst im Wald vor der Kirche in Hampersberg. - Zusammen mit dem katholischen Pfarreien und der Neuapostolischen Kirche planen wir in Töging vom 23. - 27. Dezember einen ökumenischen „Weg nach Bethlehem“ auf dem Naturpfad unterhalb des Rathauses. Dort können Familien und Einzelpersonen Weihnachtsstationen „nachgehen“.

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Auf unserer Homepage (www.toeging-evangelisch.de), in facebook, sowie in den Tageszeitungen und Schaukästen wollen wir Sie zeitnah informieren. Die Auferstehungskirche wird tagsüber weiterhin zum persönlichen Gebet offenstehen. Das Abendgebet beschließt um 19 Uhr den Tag in der offenen Kirche. Beim Gebetläuten können Sie gern das Vaterunser von zu Hause aus mitbeten. Die Online-Angebote auf unserer Homepage werden auch bei allen möglichen Einschränkungen weiterlaufen: Gottesdienste und Andachten aus der leeren Auferstehungskirche – jede Woche neu! Auch interessante Artikel finden Sie auf den Internetseiten zum Nachlesen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben in dieser aufregenden Zeit trotz allem einen besinnlichen Advent und ein gesegnetes Weihnachtsfest! Vielleicht wird uns dieses Jahr der Sinn des Christfestes neu erschlossen und wir feiern wieder bewußter! Bleiben Sie gesund. Bleiben Sie von Gott behütet! Herzlichst, Ihr

Pfarrer Johann-Albrecht Klüter

"Herzlich willkommen zu den Gottesdiensten bei jedem Wetter - in der Friedenskirche liegen Decken aus, damit Ihnen im gut gelüfteten Kirchenraum warm bleibt und keiner frieren muss (wir lüften ja während des Gottesdienstes, und das wird schnell recht frisch).

"Advent to go" lautet das Motto an der Friedenskirche: jeden Adventssonntag und jeweils am Mittwoch dazwischen können Sie sich Ihre Adventsandacht "to go" abholen: in einer beschaulichen Ecke vor der Kirche werden Sie - gerahmt von besinnlicher Adventsmusik und Kerzen - Gebete in Papierform, besinnliche Texte und Andachten zum Mitnehmen finden. Das Angebot werden Sie auch an den Weihnachtstagen vorfinden. Lassen Sie sich überraschen von der Weihnachtsbotschaft "to go" an den beiden Weihnachtsfeiertagen 25. und 26. Dezember! Pfarrerin Anke Sänger

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Ich kann mich noch genau an Weihnachten in meiner Kindheit erinnern, an das Lied: "Vom Himmel hoch, da komm´ ich her...". Damals hatte ich jedes Jahr die gleiche bildhafte Vorstellung: vom dunkelblauen Himmel, an dem plötzlich in einer goldgerahmten Tür ein Engel erschien und auf unsere Erde herunter schwebte. Ach, und der Engel, immer noch eine strahlende Gestalt, unbeschreibbar! Heute darf zu Weihnachten dieses Lied nicht fehlen und ist auch Anlass für diese nachfolgenden Ausführungen. Martin Luther ist der Verfasser der fünfzehn Strophen, eigentlich zunächst für seine Kinder gedacht, als ein Krippenspiel. Die Melodie entnahm er zunächst einem alten Spielmannslied („ich kumm auß fremden Landen her und bring Euch viel der newen mär“) Endlich, 1534 sollte nicht, wie der bisherige Brauch, am 6. Dezember (katholischer Nikolaustag) die weihnachtliche Bescherung stattfinden, sondern: Das Christkind bringt die Geschenke zu Weihnachten und dabei sollte auch das Krippenspiel aufgeführt werden, mit dem Lied „Vom Himmel hoch da komm´ ich her...“

ben ebenfalls diese Melodie in ihren Werken verarbeitet. Wenn man die einzelnen Liedverse betrachtet, glaube ich, dass die ersten fünf oder sechs Strophen als Botschaft gedacht waren, und die nächsten mit unserer Freude und Bereitschaft, „nach Betlehem zu gehen“ das Kindlein zu begrüßen. Wir machen uns Sorgen, ob er es auch warm hat, in Heu und Stroh statt in „Sammet und Seiden“. Wir begreifen, dass uns der Heiland geschenkt wird mit diesem abschließenden Vers : Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron, der uns schenkt seinen ein ´gen Sohn. Des freuet sich der Engel Schar und singet uns solch neues Jahr. Noch eine Anmerkung: Nachdem dieses eindrucksvolle Weihnachtslied bekannt wurde, hat 1555 ein schlesischer Pfarrer, der Kirchenlieder sammelte und auch selbst verfasste, eine „Vorstrophe“ zu Luthers Lied gedichtet: Es kam ein Engel hell und klar von Got aufs Feldt zun Hirten dar. der war gar seer von Hertzen froh Und sprach frölich zu ja also:

Luthers ältester Sohn Johannes war acht Jahre alt, er war sicher der Verkündigungsengel, Magdalena war fünf, Martin drei Jahre traten wohl als die Hirten auf, und das jüngste Kind, Tochter Margarete, gerade geboren, ein paar Tage alt, in Mutters Schoß. Die Szene kann man sich gut vorstellen: Der Vater mit der Laute, die Mutter mit dem Neugeborenen im Schoß, und die Kinder, die ganze Familie miteinander und freut sich über die Geburt Jesu, und nebenbei auch über die Geschenke!

Und nun würde „Vom Himmel hoch“ beginnen. Soweit ich weiß, haben wir diese Zeilen nie vorangestellt ? Sonja Schmidt

Später komponierte Luther eine eigene Melodie, die 1539 veröffentlicht wurde und bis heute gesungen wird. Diese Melodie wurde später von anderen Komponisten aufgegriffen und zum Beispiel von Johann Sebastian Bach im Weihnachtsoratorium verwendet. Felix Mendelssohn Bartholdy, Max Reger ha-

15,00 Euro, Evang. Verlagsanstalt Leipzig

Passend dazu habe ich noch eine Buchempfehlung: Thomas Begrich „Vom Himmel hoch, Geschichten und Lieder zu Advent und Weihnachten“ mit Illustrationen.

Vielleicht passt es in diese Corona-Zeit zu Hoffnung Zuversicht ! Sonja Schmidt

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Auch wenn wir es oft nicht sehen, geschehen immer wieder Wunder auf dieser Welt. Das kleine Wunder, dem ich begegnet bin, konnte man jedoch nicht übersehen. Vor ein paar Wochen ist meine Enkelin auf die Welt gekommen.

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Schon in der Schwangerschaft konnte man dieses Wunder ahnen. Immer deutlicher war auf den Ultraschallbildern das kleine Menschlein zu erkennen. Als meine Enkelin dann am 22. September geboren wurde und ich die ersten Bilder bekam, war ich überglücklich. Leider durfte ich sie, bedingt durch Corona, nicht im Krankenhaus besuchen, bekam jedoch jeden Tag neue Bilder und konnte mich nicht satt sehen.

Und wie schnell dieses kleine Persönchen Fortschritte macht. Immer öfter ist sie wach und schaut sich ihre Umgebung an. Wunderschön ist es anzusehen mit welchem Vertrauen sie auf Mamas oder auch Papas Arm schläft.

Als dann Mutter und Kind nach einer Woche heim kamen und meine Tochter sie mir das erste Mal in den Arm legte, konnte ich nur staunen. So ein kleines Geschöpf, nur 48 cm lang und alles ist dran. Wunderschöne dunkelbraune Äuglein, die schon ganz neugierig in die Welt schauen. So ein niedliches Näslein, formvollendete Miniaturohren. Zentimeterlange dunkle Haare hat unsere Maus. Eine kleine Stirn die sie schon in tiefe Falten legen kann, wenn’s im kleinen Bäuchlein zwickt. Dann die kleinen Händchen mit den wunderschönen kleinen Fingern. Sie können schon gut zulangen. Ganz fest hat sie meinen Finger umfasst — ein wunderbares Gefühl.

Wenn Träume Hand und Fuß bekommen und aus Wünschen Leben wird, dann spricht man wohl von einem Wunder.

Ich bin sehr gespannt wie sie sich entwickelt, welche Fähigkeiten und Talente in ihr schlummern.

Karin Kolbinger


In unserer Kirche ist er Tradition, seit Jahrzehnten: der Herrnhuter Stern. Wenn er hängt, dann ist es Advent und wird es Weihnachten. Er leuchtet in der Advents- und Weihnachtszeit. Tag und Nacht. Ein Licht nicht nur in der Dunkelheit.

In unsere Auferstehungskirche kam er durch Familie Hügel, die einen roten Herrnhuter Stern aus ihrer Heimat mitbrachten. Später ersetzte Familie Kunze ihn durch einen weißen, beleuchteten Stern, der über der Weihnachtskrippe aufgehängt wurde. Benannt ist der Stern nach der Herrnhuter Brüdergemeine, die ihren Stammsitz in Herrnhut in der Oberlausitz hat, einem von den Nachfahren der Evangelischen Brüderunität in Mähren 1722 gegründeten Ort. Dort hatten Glaubensflüchtlinge aus Böhmen und Mähren Zuflucht gefunden. Vor 200 Jahren ließ ein Mathematiklehrer der christlichen Gemeinschaft seine Schüler einen solchen Stern basteln, damit sie ein besseres Verständnis für Geometrie bekämen. Er bestand aus einem stabilen Blechkörper. Auf ihn konnten 17

viereckige und acht dreieckige Zacken aufgeschoben werden. Ein offen gebliebenes Viereck diente dazu, den Stern mittels einer Petroleumlampe oder mit Hilfe von elektrischem Licht zu beleuchten. 1821 hing er zum ersten Mal im Hof der Knabenschule – natürlich erst am Dreikönigstag. Denn in der Bibel kommt der Stern nur in der Geschichte von den Heiligen Drei Königen vor – die, und das muss auch an dieser Stelle noch einmal gesagt werden, in der Bibel weder heilig, noch drei, noch Könige waren. Vielleicht ist es diese Verbindung von Mathematik und Glaube, Vernunft und Gefühl, Licht und Hoffnung, die diesem Stern seine Kraft und Schönheit gibt. Johann-Albrecht Klüter

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Veranstaltungen und Gottesdienste Aufgrund der Corona-Pandemie können wir nicht voraussagen, welche der geplanten Veranstaltungen stattfinden dürfen. Auch der Veranstaltungsort könnte verlegt werden! Bitte beachten Sie die örtliche Presse, unsere Homepage (www.toeging-evangelisch.de) und unsere Schaukästen ...

Im fünften Jahr - GOTTESDIENSTanders Ein Gottesdienst: irgendwie anders ? Zu einer anderen Zeit, als am Sonntagmorgen? Mit anderer Musik? Mit einem anderen Stil? Mit anderen Leuten? Seit 2017 wagen wir in Töging mit der Reihe „GOTTESDIENSTanders“ (1x im Monat am Sonntag Abend) einen ganz neuen Zugang in den Gottesdienst. Stets mit einem spannendem Thema. Ganz unterschiedliche Musik - von Klassik über Jazz, Gospel bis hin zur Volksmusik – umrahmen die Abende. Die nächsten Termine in der Auferstehungskirche: Geplant! 24. Jan. 17 Uhr: Ein fröhlicher Start ins Jahr mit der Band InTime 14. Jan. 17 Uhr: Segensgottesdienst zum Valentinstag, mit Instrumental- und Vokalensemble 21. Mär. 17 Uhr: Literaturgottesdienst

So, 29.11. 1. Advent

10 Uhr 10:30 Uhr

12 So, 6.12. 2. Advent

So, 13.12. 3. Advent

9 Uhr 10:30 Uhr 9 Uhr 10:30 Uhr 9 Uhr

Auferstehungskirche Töging Familiengottesdienst Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Familiengottesdienst

Pfarrer Klüter Pfarrerin Sänger

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst

Pfarrer Klüter

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Pfarrer Klüter

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst

Prädikant Engleder

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Prädikant Engleder

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst zum 4. Advent

Prädikant Engleder

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Adventsnachmittag: "Lichterglanz und Sternenzauber“ 17:00 Uhr So, 20.12. 4. Advent

17 Uhr

Diese Jahr feiern wir im Freien vor der Friedenskirche: Eine adventliche Besinnung mit offenem Adventsliedersingen, begleitet vom Akkordeonensemble von Erwin Altmayer.

Kapelle Hampersberg/Erharting Vorweihnachtlicher Gottesdienst in Hampersberg. Eine ganz besondere Einstimmung auf dem Weg zu Weihnachten feiern wir mit der Waldweihnacht vor der kleinen Kapelle im Freien in Hampersberg bei Erharting. Bitte Laternen mitnehmen und dem Wetter entsprechend warm anziehen. Musik: Hirtenmusik der Flöten und Gesang

Pfarrerin Sänger

Pfarrer Klüter


Platzreservierung

für Heilig Abend erforderlich!! Um das Hygienekonzept in der Coronakrise einhalten zu können, sind die Plätze in den Kirchen limitiert, darum hat der Kirchenvorstand eine Anmeldepflicht für Heilig Abend eingeführt. Ähnlich wie das Schutzkonzept in den Restaurants werden die Kontaktdaten des Besuchers, der Besucherin aufgenommen. Mit der Anmeldung gibt es reservierte Plätze in der Kirche bzw. im Freien.

(Diese Kontaktdaten dienen dem Gesundheitsamt zur Nachverfolgung von Ansteckungsverläufen. Die Listen werden ein Monat lang unter Verschluss gehalten und nur auf Anfrage des Gesundheitsamtes an dieses weitergegeben. Nach der Frist werden die Listen vernichtet.)

Anmeldungen (ab 6. Dezember):

Online unter www.toeging-evangelisch.de via Telefon: Töging: 0 86 31 - 9 14 13 Neumarkt/St.-Veit: 0177 - 71 380 19 Neumarkt/St-Veit: 15 Uhr 16 Uhr Do, 24.12. Heilig Abend Platzreservierung erforderlich: (sieh oben)

17 Uhr 18 Uhr

18 Uhr 19:30 Uhr

1. Weihnachtstag

10 Uhr

Sa, 26.12.

Auferstehungskirche Familiengottesdienst zu Heilig Abend im Freien vor der Kirche. Bitte auf geeignete Kleidung achten Auferstehungskirche Christvesper mit Ensemble

Pfarrerin Sänger Pfarrerin Sänger Pfarrerin Sänger

So, 27.12. 10:30 Uhr

Pfarrer Klüter Pfarrer Klüter

Auferstehungskirche Töging Gemeinsamer Gottesdienst

Pfarrer Klüter

Keine Gottesdienste

10 Uhr

Pfarrer Klüter

Auferstehungskirche Christvesper mit Ensemble

2. Weihnachtstag

Di, 31.12. Altjahresabend

Pfarrerin Sänger

Töging am Inn: 15:30 Uhr

Fr, 25.12.

Kulturbahnhof Familiengottesdienst zu Heilig Abend Kulturbahnhof Christvesper Kulturbahnhof Christvesper Kulturbahnhof Christvesper

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

17 Uhr

Auferstehungskirche Töging Besinnlicher Gottesdienst mit Jahresrückblick

17 Uhr

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Pfarrer Klüter Pfarrer Klüter Pfarrerin Sänger Pfarrer Klüter Pfarrerin Sänger

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Fr, 1.1. Neujahr

17 Uhr

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst

Pfarrer Klüter

9 Uhr

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst

Pfarrer Klüter

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Pfarrer Klüter

So, 3.1. 10:30 Uhr 9 Uhr So, 10.1. 10:30 Uhr

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst

Pfarrerin Sänger

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Pfarrerin Sänger

Kath. Pfarrkirche St. Josef Sa, 16.1.

18 Uhr

Gebetswoche zur Einheit der Christen

Pastoralreferentin Marianne Kaltner, Pfarrer Klüter und Horst Haslinger

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst

Pfarrer Klüter

10:30 Uhr

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Pfarrer Klüter

10:30 Uhr

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Pfarrerin Sänger

9 Uhr So, 17.1.

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Ökumenischer Gottesdienst

Auferstehungskirche Töging

So, 24.1. 17 Uhr

Gottesdienst anders

9 Uhr

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst

Pfarrer Klüter

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Pfarrer Klüter

So, 31.1. 10:30 Uhr

Ein fröhlicher Start ins Jahr mit der Band "InTime"

10:30 Uhr

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

10:30 Uhr

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

10 Uhr So, 7.2.

Pfarrer Klüter

Pfarrerin Sänger Pfarrerin Sänger Prädikant Engleder

Auferstehungskirche Töging

So, 14.2. 17 Uhr

Gottensdienst anders

9 Uhr

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst

Pfarrerin Sänger

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Pfarrerin Sänger

So, 21.2. 10:30 Uhr

Valentienstag Musikalischer Segensgottesdienst

Pfarrer Klüter


9 Uhr So, 28.2. 10:30 Uhr

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst

Pfarrer Klüter

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Pfarrer Klüter

Weltgebetstag: aus der Südsee vom Inselstaat Vanuatu Der Weltgebetstag ist die größte weltweite Bewegung christlicher Frauen. Er wird in Deutschland und in über 100 Ländern von Christinnen verschiedener Konfessionen organisiert und gestaltet – jedes Jahr am ersten Freitag im März. Mit ihrem Engagement setzen sie ein deutliches Zeichen von Solidarität: in der gemeinsamen Feier des Gottesdienstes, aber auch durch die umfassende Vorbereitung, in der Frauen theologische, gesellschaftspolitische, historische und ökologische Bildung erfahren und weitergeben. Mit den Kollekten aus den Gottesdiensten werden weltweit Projekte, die Frauen undMädchen in ihrer Selbständigkeit fördern, unterstützt. Fr, 5.3. Weltgebetstag (Wegen der Corona-Pandemie informieren Sie sich bitte kurzfristig, ob und wo die Gottesdienste stattfinden!)

Der Weltgebetstag (WGT) 2021 ist von Frauen aus Vanuatu– einem Inselstaat im Südpazifik – vorbereitet worden. Die reiche Flora und Fauna sowie das Leben der Menschen sind bedroht – nicht nur von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Zyklonen, sondern vor allem von der Verschmutzung des Meeres und dem steigenden Meeresspiegel aufgrund der Klimaveränderung. Inspiriert vom Gleichnis vom Hausbau (Matthäus 7,2427) stellen die Frauen aus Vanuatu sich und unsdie Frage: „Worauf bauen wir?“ Kath. Pfarrheim Neumarkt/St.-Veit 19 Uhr Ökumenisches Katholische Pfarrkirche St. Josef Töging Frauenteam 19 Uhr Musik: FrauenVokalEnsemble 9 Uhr

So, 7.3. 10:30 Uhr

So, 14.3. Kleines Osterfest

9 Uhr 10:30 Uhr 10:30 Uhr

So, 21.3.

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst

Pfarrerin Sänger

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Pfarrerin Sänger

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Pfarrer Klüter Pfarrer Klüter Prädikant Engleder

Auferstehungskirche Töging 17 Uhr

Gottensdienst anders

Pfarrer Klüter

Literaturgottesdienst

So, 28.3. Pamsonntag

9 Uhr 10:30 Uhr

Auferstehungskirche Töging Gottesdienst

Pfarrerin Sänger

Friedenskirche Neumarkt/St.-Veit Gottesdienst

Pfarrerin Sänger

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Dezember 1944. Die junge Frau schleppt sich müde über das schneebedeckte Feld. Sie ist vor den fremden Soldaten aus ihrer Heimat geflohen. Anfangs waren sie zu fünft. Aber das alte Ehepaar konnte bald nicht mehr und wollte trotz allem Zureden nicht mehr weiter gehen. Was wohl aus ihnen geworden ist?

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Als dann der kleine Junge krank wurde, hat sie gemeinsam mit seiner Mutter alles dafür getan, dass er wieder gesund würde. Aber vergeblich — sie hatten ja auch keine Medikamente, noch nicht einmal genug zu essen und auch keine warme Stube. Als der kleine Peter dann einfach aufhörte zu atmen, hörte auch seine Mutter auf zu leben. Ihr Mann war im Krieg gefallen, der kleine Peter war das einzige was sie noch hatte, Sie war nicht mehr dazu zu bewegen weiter mitzukommen. Aber sie selber musste weiter. Das war sie ihrem eigenen Kind schuldig. Weit ist sie schon gegangen. Der Rücken schmerzt, die Füße tun weh und sie weiß nicht wohin. Jetzt muss es bald soweit sein. Ihr Kind will auf diese Welt. Es weiß ja nicht wie kalt und ungastlich diese ist. Was soll sie nur machen? Sie hatte schon bei einigen Höfen an die Tür geklopft und um ein warmes Plätzchen gebeten, aber alle haben sie weiter gescheucht. Sie kann sie ja verstehen. Der Krieg hat die Menschen verändert. Jeder kämpft für seine eigene Familie. Aber was soll werden? Sie kann ihr Kind doch nicht ohne Dach im eisigen Wind bekommen. Es ist bitterkalt und das bisschen Kleidung das sie hat wärmt eher schlecht als recht. Ja, anfangs hatte sie mehr dabei, aber

immer wieder hat sie Teile ihrer Habe gegen Essen eingetauscht. Inzwischen besitzt sie nur noch das, was sie auf dem Leib trägt. Mutlos klopft sie wieder an eine Tür und wieder schnauzt die Bäuerin barsch, dass sie "sich schleichen" solle. Doch da huscht ein Mädchen aus der Tür und macht ihr ein Zeichen, dass sie ihr folgen solle. Die Kleine führt sie zu einem Stall. Sie sagt, dass sie hier gerne ein paar Tage bleiben könne. Sie selbst füttere die Tiere und sonst kommt die nächste Zeit hier niemand vorbei. Sie verspricht ihr auch Essen zu bringen. Dann verschwindet das Mädchen. Die junge Frau ist zufrieden und dankbar. Sie hat ein Dach über dem Kopf und die Tiere wärmen sie. In dieser Nacht geschieht es. Ihr kleiner Christoph wird geboren. Als sie den Kleinen erschöpft aber glücklich im Arm hält und in die sternenklare Nacht schaut, weiß sie, dass alles gut wird. Sie weiß, dass Gott sie und ihren Sohn weiter beschützen wird, dass sie liebe Menschen finden wird, die ihr helfen und dass ihr Mann zu ihr und ihrem gemeinsamen Sohn heim kommen wird . Es wird der Frieden kommen. Das war Gottes Weihnachtsbotschaft für sie. Karin Kolbinger


Zur Zeit gibt es deftige Debatten über den Mohren in der Krippendarstellung; manche Gemeinde will die Heiligen Drei Könige nicht mehr in der Krippe aufstellen – zu sehr beschäftigen Gewalt und Ausschreitungen gegenüber Farbigen in den Medien. Ja, die Diskussion über Rassismus macht auch vor der Krippe nicht Halt: Black Lives Matter. Und warum diese Ausschreitungen, warum diese Wut? Weil die Farbigen nicht gesehen werden, übergangen werden, weil man sie in manchen Gegenden förmlich aus dem Blick haben möchte. Aber an der Krippe kommen sie alle zusammen. Im Lauf der Jahrhunderte – seit die Erzählung vom Evangelisten Matthäus über die weisen Männer mit ihren drei Geschenken aufgeschrieben wurde – hat sich die Szene stark gewandelt: anhand der drei Geschenke Gold, Weihrauch und Myrre „wusste“ man später, dass es drei Könige sein müssen; sie bekamen sogar nachträglich Namen, und man erzählte sich, dass sie für die verschiedenen Lebensalter stehen, die sich auf den Weg zum Jesuskind gemacht haben; und dass sie aus den drei zur damaligen Zeit im Christentum bekannten Kontinente Europa, Asien und Afrika kamen. Zahlreich wurden Bücher und ausgeschmückte Geschichten über die Legende der Heiligen Drei Könige geschrieben. Mein Lieblingsbuch in diesem Zusammenhang: „Drei Kinder und ein Stern“ von Luise Rinser: Es erzählt sehr lebendig und völlig ohne Kitsch, wie sich drei Kinder, geleitet von einem Stern, auf den Weg durch Wüsten und Ungemach machen, um den neugeborenen König zu finden. Sie folgen ihren Vätern, allesamt von Rang und Namen. Die Kinder kommen aus unterschiedlichen Ländern, sprechen verschiedene Sprachen – und es ist sogar ein Mädchen dabei. Was sie am Ende finden? Ein Kind, dessen Mutter sagt: „Dieses Kind wird nicht König von Israel. Es will kein

Land und keine Königskrone und keine Macht und kein Reichtum, es will nichts als Frieden und Gerechtigkeit… Es hat Macht über die Herzen.“ Bei Jesus kommen sie alle zusammen. Und der Mohr? Darf, soll er nicht mehr zur Krippe kommen, zu Jesus? Nur noch weiße Männer, die sich auf den Weg zur Krippe machen? Soll er ausgeschlossen werden als der „andere“, als der „unzumutbare“, soll er unsichtbar gemacht werden? Denn das hieße es für mich, wenn wir diese Figur rausnehmen aus der Krippendarstellung, oder gar auf alle „drei Heiligen Könige“ verzichten würden. Für mich gehört er in unseren Zeiten erst Recht zur Krippe: Denn… …ob farbig oder weiß, ob Mann oder Frau, ob jung oder lebenserfahren oder lebenssatt, ob als Weiser aus dem Morgenland oder als Christ im Abendland, ob gesund oder gesundheitlich angeschlagen, ob klug oder naiv, ob als Plakatschönheit oder „durchschnittlich“ anzusehen – alle sind eingeladen, zu Jesus zu kommen, an die Krippe, zum Friedensfürsten und Wunderrat. Der Mohr gehört dazu - über den Geschmack der Darstellung können wir streiten, über das Verständnis gegenüber dem Fremden aus vergangenen Tagen können wir diskutieren, über die Bezeichnung sollten wir uns Gedanken machen – aber als Mensch gehört er dazu: der Mohr auf dem Weg zur Krippe. So wie Du und ich. Anke Sänger, Pfarrerin

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Jedes Jahr gibt es in unseren beiden Kirchen in der Faschingszeit eine gereimte Predigt. Auch für das kommende Jahr sind sie wieder geplant, die Termine standen noch nicht fest und werden später bekannt gegeben. Allerdings sei die Frage hier erlaubt:

Was hat Fastnacht, Fasching oder Karneval mit der Kirche zu tun?

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In manchen Gegenden wird die Fastnacht auf uralte Bräuche und Fruchtbarkeitsriten zurückgeführt. Die Wurzeln des Faschingsfestes liegen jedoch im Christentum, was die Bedeutung der Namen auch klar macht: Fast-Nacht: die Nacht bzw. letzten Nächte vor der Fastenzeit Karne-Val: stammt von lateinisch Carnem levare – Fleischwegnehmen Fasching (m.) Mhd. vaschanc, vaschang wird teils aus *vastganc ‘schwärmerisches Treiben zu Fastnacht’, teils aus *vastschanc ‘Fastschank’, d. h. ‘Ausschank des Fastentrunkes’ (vor Beginn der Fastenzeit) gedeutet. In Analogie zu anderen Bildungen mit der Endung -ing setzt sich etwa im 17. Jh. Fasching durch. Das ursprünglich bayr.-österr. Wort dehnt seinen Geltungsbereich auch auf andere Gebiete aus. Die vierzigtägige Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und die Kirche begleitet Jesus in dieser Zeit auf seinem Weg durch Leid und Tod bis zur Auferstehung an Ostern. Genau genommen ist die Fastenzeit sogar länger, da die Sonntage in die-

sem Zeitraum nicht berücksichtigt werden (2020 waren es 46 Tage). Ursprünglich sollte sich der Mensch in dieser durch Enthaltsamkeit neu besinnen, Buße tun und die Nähe zu Gott suchen. In jeder Religionen findet man Personen, die den Verzicht erfahren haben: * Jesus zog sich vor seinem öffentlichen Wirken 40 Tage zum Fasten in die Wüste zurück * Mohammed fastete, bevor ihm der Koran offenbart wurde * Moses stieg auf den Berg Sinai und fastete 40 Tage, bevor er Gottes Wort empfing. Auch heute noch wird in den großen Weltregionen die Fastenzeit zelebriert. Allerdings sind die Regeln nicht mehr so streng. Jeder kann für sich selbst die Fastenzeit gestalten, z. B. wird heutzutage oftmals auf Genussmittel (Zigaretten, Alkohol, Schokolade) verzichtet. Andreas Hartmann


Rita Süssmuth fordert:

Rita Süssmuth ist uns bekannt als eine der angesehensten Politikerin unserer Zeit. Sie war Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (1985 - 1988) und Präsidentin des Deutschen Bundestages (1988 - 1998).

In ihrem kürzlich im Buchhandel erschienenem Buch mit dem eindringlichen Titel „Überlasst die Welt nicht den Wahnsinnigen“ hat sie ein Anliegen an die Jugend, in Sorge um die zu gestaltende Zukunft, damit diese nicht in unkontrollierte Bahnen gerät. Nicht nur Mahnungen, wie zum Beispiel: Seid nicht nur „trendy“, sondern bleibt authentisch! Oder Vorsicht beim Einfluss der sozialen Medien, wenn diese nur Mittel zum Zweck sind und Missbrauch betrieben wird; das Kommunizieren über Internet (leider heute nötig) beunruhigt und irritiert die Autorin. Aber in einigen Kapiteln „wagt sie zu hoffen“, dass die junge Generation Mut hat zu Neuem und die Themen aufgreift, die die Zukunft sichert, denn Nichtstun und nur

Zuschauen und Abwarten gibt Anderen Raum: „die Gesellschaft braucht Eure Stimme, sie braucht Euch“ Das Buch hat den Untertitel „Ein Brief an die Enkel“ und war zunächst ein langer Brief an ihre fünf Enkel, aber er ist ebenso ein Aufruf an alle jüngeren Menschen unserer Gesellschaft. Bene-Verlag (102 Seiten) im Buchhandel für 12,00 Euro erhältlich Sonja Schmidt

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Schon immer haben Epidemien Menschen bedroht. Als die Pest 1527 in Wittenberg wütet, setzt sich Martin Luther in der Schrift „Ob man vor dem Sterben fliehen möge“ mit der Frage auseinander, ob man vor der grassierenden Krankheit fliehen oder bleiben und helfen solle?

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Die Antwort passt verblüffend auch in unsere Corona-Zeit, auch wenn wir heute Corona sicher nicht als Strafe Gottes und Prüfung eines guten Christen verstehen. Luther vergleicht die Situation mit einem „brennenden Haus“. Und da hilft man und löscht, so gut man kann! Und wer Angst hat und kein Amt vertreten muss, der könne fliehen... Luther schreibt: ... Gebrauche die Arznei, nimm zu dir, was dir helfen kann, räuchere Haus, Hof und Gasse, meide auch Personen und Stätten, wo dein Nächster dich nicht braucht oder wieder gesund ist, und verhalte dich wie einer, der ein allgemeines Feuer dämpfen helfen wollte. Denn was ist die Pest anderes als ein Feuer, das nicht Holz und Stroh, sondern Leib und Leben auffrißt? Und denke so: Wohlan, der Feind hat uns durch Gottes Zulassen Gift und tödliche Ansteckung hereingeschickt. So will ich zu Gott bitten, daß er uns gnädig sei und es abweh-

re. Danach will ich auch räuchern, die Luftreinigen helfen, Arznei geben und nehmen, Orte und Personen meiden, wenn man mich nicht braucht, damit ich mich selbst nicht vernachlässige und dazu durch mich vielleicht viele andere vergiftet und angesteckt werden und ihnen so durch meine Nachlässigkeit eine Ursache des Todes entsteht. Will mich allerdings mein Gott haben, so wird er mich wohl finden; so habe ich doch getan, was er mir zu tun gegeben hat, und bin weder an meinem eigenen noch an anderer Leute Tod schuldig. Wenn aber mein Nächster mich braucht, will ich weder Orte noch Personen meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen, wie oben gesagt ist. Sieh, das ist ein rechter, gottfürchtiger Glaube, der nicht tollkühn oder frech ist und auch Gott nicht versucht. Martin Luther, Ob man vor dem Sterben fliehen möge (Martin Luther, Ausgewählte Schriften, Inselausgabe 1982, Bd.II, S.241f ; WA 23,338ff) Anke Sänger


Das war die Frage, die Pfarrerin Anke Sänger in der Schule gefragt und als Aufgabe gestellt hat. Heraus gekommen sind ein paar beeindruckende Ergebnisse, die zeigen, wieviel Hoffnung in den Kindern stecken. Emma (9 J.) schaut nach dem Stern von Betlehem und findet dort ihre Hoffnung Fßr Sabrina (9 J.) gibt die Zeit zusammen mit der Familie Hoffnung

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Ja, auch jede Kirchengemeinde hat einen Haushalt, den sie selbst verwaltet. Für diese Aufgabe haben Sie unter anderem auch den Kirchenvorstand gewählt. Und dieser Kirchenvorstand muss einmal im Jahr festlegen, wie viel Geld wofür ausgegeben werden soll oder sogar muss. Das ist nötig, um z.B. den reibungslosen Betrieb aufrecht halten, regelmäßig Veranstaltungen durchführen und die Gebäude erhalten zu können. Damit diese Kalkulation auch Hand und Fuß hat, müssen neben den Ausgaben auch die Einnahmen "geplant" werden. Das hatte ich in jungen Jahren nie so richtig verstanden: "Wie kann ich denn vorher festlegen, was ich im kommenden Jahr einnehmen werde?" Nun, wir im Kirchenvorstand haben ja die Abrechnungen der letzten Jahrzehnte, an denen wir uns orientieren können. Und tatsächlich, meist stimmen diese vorhergesagten Einnahmen so ungefähr. Aber was ist, wenn mal irgendetwas Unvorhergesehenes eintritt und die Einnahmen nicht wie gedacht kommen? So etwas wie die Corona-Krise zum Beispiel. Ja, auch uns, die Kirchengemeinde hat es getroffen, wir mussten viele Konzerte absagen, die Gottesdienste fanden eine zeitlang nicht statt und auch geheiratet wird dieses Jahr viel weniger. Alles "geplante" Einnahmen mit Kollekten, Spenden etc. die nun fehlen. Und nun wackelt der Haushalt. Aber es gibt Hoff-

nung: Das Kirchgeld! Das ist als ein Teil der Kirchensteuer auch ein Teil der geplanten Einnahmen, denn das Kirchgeld fließt nicht zur Landeskirche, sondern bleibt direkt hier in Ihrer Gemeinde. Darum nun meine Bitte und mein Aufruf: Haben Sie Ihr Kirchgeld schon bezahlt? Auch wenn es für den einzelnen nicht viel ist, wir brauchen jeden Euro. Einen herzlichen Dank schon mal an alle, die bereits Ihr Kirchgeld bezahlt haben und oder es demnächst tun werden. Wie Sie im Frühjahr im Kirchgeldbrief lesen konnten, macht uns in Töging gerade die Orgel große Sorgen. Sie funktioniert nicht mehr richtig, auch wenn es nicht jedem im Gottesdienst gleich auffallen mag. Der Blasebalg, der für den Wind in den Pfeifen sorgt, ist löchrig und manche Töne kommen nicht mehr oder falsch heraus. Die Orgel muss komplett gereinigt und einige Teile ersetzt oder repariert werden. Und glauben Sie mir: Das kostet! Neben den vielen kleinen laufenden Kosten, sind es auch diese größeren Maßnahmen, die dafür sorgen, dass das Gemeindeleben funktionieren kann und lebendig bleibt. Und ich bin überzeugt, dass - auch dank Ihrer Hilfe bald wieder alle Veranstaltungen und Angebote in gewohntem Umfang stattfinden und genutzt werden können. Uwe Reuter, Kirchenvorstand


Wo finde ich Kirchstr. 14 84513 Töging Friedenstr. 2 84494 Neumarkt-St.Veit

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Bianca Gehringer Bürozeit: freitags 9.00-12.00 Uhr

23 Pfarrer Johann-Albrecht Klüter 84513 Töging, Kirchstraße 16 Tel.: 08631 - 91413 E-mail: pfarramt.toeging@elkb.de Pfarrerin Anke Sänger 84494 Neumarkt-St. Veit, Wredestr. 11 Tel.: 08639 - 986923, Fax: 08639 - 986924 E-mail: anke.saenger@elkb.de für Sie im

(alphabetisch)

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