Gemeindebrief WIR Mai/Juni 2020

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Ausgabe Mai/Juni 2020

Nachrichten der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Töging - Neumarkt-St. Veit

Gottesdienste mit Gemeinde finden unter strengen Auflagen wieder in den Kirchen statt

und für die eigene Kirche „zu hause“

www.toeging-evangelisch.de


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Liebe Gemeinde, endlich wieder Gottesdienst feiern, endlich wieder in den alten Rhythmus zurückkehren. Viele sehnen sich zurück nach kirchlicher Normalität. Aber ist dies wirklich erstrebenswert? Die Sehnsucht nach Normalität steigt. Wir wollen zurück ins alte Leben. Endlich soll alles wieder sein wie vor der CoronaPandemie mit diesen vielen Einschränkungen. Ich spüre die Ungeduld. Ein Stück weit öffnet sich diese Normalität für uns: Wir dürfen wieder Gottesdienste feiern – wenn auch mit Auflagen: Mit Abstand und Masken vor Mund und Nase, mit kurzen Gottesdiensten und wenig Gesang. Und wir spüren, dass uns diese unheimlich Krankheit immer noch unsichtbar bedroht. Heftig wird darüber diskutiert, ob die Abstandsregel sinnvoll oder sich der Virus sehr stark über den „Atem-Nebel“ verbreitet. Denn obwohl Gottesdienste erlaubt, sind uns doch große Feste untersagt. So sind die gemeinsame Konfirmation und unsere Gemeindefeste erst einmal abgesagt. Hochzeiten und Taufen werden verschoben. Beerdigungen finden nur im kleinen Kreis statt. Alle Gruppen und Kreise sind auf Eis gelegt. Wenn wir die derzeitige Situation ehrlich betrachten, ahnen wir, dass es ein einfaches Zurück in die alte Normalität ohnehin nicht geben wird. So frage ich mich:

In den vergangenen Wochen haben wir mit viel Phantasie Wege zu den Menschen gefunden. Angefangen von „GartenzaunGesprächen“, die manchmal auch zu Seelsorgegesprächen wurden, über Kindergottesdienst per Email bis zu den OnlineGottesdiensten aus der Auferstehungskirche, sowie den „Gottesdienst-to-go“ auf kleinen Papierröllchen an der Friedenkirche. Menschen konnten mit diesen Aktionen erreicht werden. Viele haben auch einen ganz neuen Zugang zu ihrer Kirche, ihrer Gemeinde gefunden.

3 Die Krise hat uns einen starken Schub gegeben: Angesichts einer vielseitigen, individuellen Gesellschaft erkennen wir, Kirche muß dieser veränderten Gesellschaft vielfältiger begegnen – und zwar nicht nur links und rechts neben dem Hauptgottesdienst am Sonntag. Wir müssen vielseitiger in unserer Gemeindearbeit werden, wenn wir Menschen für ein Leben mit Jesus begeistern wollen.

Frohgemut und mit Neugier in die Zukunft zu gehen: Das wünsche ich mir für meine Kirche! Herzlichst Ihr Pfarrer Johann-Albrecht Klüter


Seit einigen Wochen dürfen wir in der Auferstehungskirche und in der Friedenskirche wieder Gottesdienste feiern. Allerdings gelten zum Schutz aller Besucher strenge Hygienevorschriften, auf deren Einhaltung wir bestehen werden (die Regelungen siehe unten). Zusätzlich können Sie unseren Online-Gottesdient im Internet besuchen. Dieser wird vorher aufgezeichnet und ist bis auf Weiteres jeden Sonntagmorgen als Video auf unserer Webseite zu finden. Die

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Gottesdienste in der Kirche beginnen sonntags vorläufig: Auferstehungskirche um 10 Uhr und in der Friedenskirche um 10.30 Uhr.

Es empfangen Sie Mitarbeiter der Gemeinde. Der Gottesdienst ist gegenüber dem gewohnten, etwas kürzer. Wir verzichten vorläufig auf die Feier des Abendmahls. Für die Dauer des Gottesdienstes (beim Betreten bis zum Verlassen der Kirche) besteht die ! Immer mindestens halten Es gibt gekennzeichnete Plätze, die garantieren. Bitte einzeln Platz nehmen. Hausgemeinschaften dürfen zusammensitzen. Jedoch muß der Abstand zu den anderen Menschen gewahrt bleiben! Bitte folgen Sie den Anweisungen des Sicherheitsteams! Bitte „Reduzierter Gemeindegesang“ mit Maske ist möglich. Die Liedblätter sind nur zum einmaligen Gebrauch. Bitte beim Hinausgehen in den Papierkorb am Ausgang werfen. Kein Klingelbeutel. Ihre Spende können Sie

. Danke!

Sie dürfen keinen Gottesdienst besuchen, wenn Sie aktuell positiv auf COVID-19 getestet wurden, unter Quarantäne gestellt sind oder sich generell krank fühlen (Fieber, Atemwegsprobleme, Erkältungssymptome). Gleiches gilt für den Fall, dass Sie in den vergangenen vierzehn Tagen Kontakt zu einer Person hatten, die an dem Virus erkrankt ist oder Sie sich im selben Raum mit einer am Coronavirus erkrankten Person befunden haben.


Abschied von

Anna Schröttle Gesangbuch aufgewachsen war und fast alle Lieder auswendig beherrschte, konnte sie ihrem Mann beim Einüben der Lieder vorsingen. Die kleine Frau beobachtet das Geschehen mit wachen Augen. Energisch meldet sie sich zu Wort. Anna Schröttle konnte auf eine lange Zeit in der evangelischen Gemeinde zurückblicken. Auf ihr Wort wurde gehört. Viele Töginger kennen sie noch als langjährige Mesnerin der Auferstehungskirche. Geboren wurde Anna Schröttle 1934 im unterfränkischen Kraisdorf bei Pfarrweisach. Sie wurde ganz in der traditionellen pietistischen Frömmigkeit aufgezogen: fleißig und bescheiden. Ganz klassisch erlernte sie 1956-1959 den Beruf der Krankenschwester bei evangelischen Klosterschwestern, den Diakonissen in Neuendettelsau. Doch keine 10 Jahre später entschied Anna Schröttle sich für einen anderen Lebensweg: Über ein Zeitungsinserat lernte sie den Witwer Josef Schröttle aus Töging kennen, den sie – wie sie immer wieder stolz erzählte – mit ihren Kochkünsten beeindruckte. Beide heirateten am 20. November 1964. Da ihr Mann blind war, umsorgte sie ihn nicht nur im Haushalt. Sie war ihm auch Assistentin und Chaufeurin. Zusammen mit ihm engagierten sie sich in der evangelischen Gemeinde. Er wurde Organist. Frau Schröttle Mesnerin. Während des Gottesdienstes verrichtete sie sowohl ihre Aufgaben als Mesnerin am Altar, aber gleichzeitig stand sie auch ihrem blinden Mann an der Orgel bei und gab ihm die Einsätze. Da sie in ihrer fränkischen Heimat mit dem evangelischen

Bei den evangelischen Frauen und im Seniorenkreis engagierte sie sich ebenfalls. Sie wurde Gründungsmitglied des Töginger Evangelischen Frauenbundes. Mit ihrem Mann entwickelte sie eine besondere Leidenschaft für die klassische Musik und besuchte mit ihm viele klassische Konzerte und Opern. Beide bereiteten sich akribisch auf die Konzerte vor. Genauso sorgfältig informierte sie sich in der Fachliteratur, wenn sie mit ihrem Mann auf Reisen in die ganze Welt ging. Frau Schröttle beschrieb ihrem Mann die optischen Eindrücke. Für ihn und nach seinen Anweisungen fotografierte sie auf den Reisen. Danach konnte ihr blinder Mann Diavorträge mit ihrer Assistenz halten. 2013 mußte sie von ihrem Ehemann Abschied nehmen. Vor einigen Jahren zog sie gesundheitsbedingt ins Seniorenwohnheim Toerringhof um. In den letzten Wochen baute sie gesundheitlich immer mehr ab. Nach einer OP konnte sie sich nicht mehr erholen. Sie schlief im Toerringhof am 14. März für immer ein. Aufgrund der Pandemie und den damit verbundenen Beschränkungen wurde Anna Schröttle im engsten Familienkreis auf dem Töginger Friedhof beigesetzt. Johann-Albrecht Klüter

Bestattet wurden außerdem: Herta Kraus, geb. Hoppe 93 Jahre Susanna Walter, geb. Binder 93 Jahre Friedrich Petri 94 Jahre Ralf Gloria 84 Jahre

Impressum: Herausgeber des Gemeindebriefes WIR ist das Evangelisch-Lutherische Pfarramt Töging - Neumarkt-St.Veit, Kirchstr. 16, 84513 Töging und erscheint vier Mal jährlich in einer Auflage von je 2000 Stück, gedruckt von “Die Gemeindebriefdruckerei.de”. Layout: Uwe Reuter, Töging. Für den Inhalt der Artikel ist der jeweilig genannte Autor verantwortlich. eMail: redaktion@toeging-evangelisch.de

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Als ob sie es geahnt hätten, gab der Frauenbund kurz vor der Coronakrise einen Fortbildung im Umgang mit Tablet und I-Phone. Dazu führte die Medienbeauftragte Frau Luitgard Herrmann aus Rothenburg ob der Tauber die Seniorinnen und einen Herrn in die Geheimnisse der modernen Kommunikation ein.  Auch vor den Kontaktbeschränkungen besuchten die Konfirmanden noch für eine Wochenende das mittelfränkische Neuendettelsau und lernten dort die Diakonie und Mission Eine Welt kennen. 

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Der Shut-Down und die Kontaktbeschränkungen bedeuteten zwar Einschnitte im routinemäßigen Ablauf des kirchlichen Altag, aber keinesfalls Stillstand. Im Gegenteil, es förderte die Kreativität: Die Gottesdienste aus der leeren Auferstehungskirche wurden (und werden) nun im Internet angeboten mit zum Teil beachtlichen Zuschauerzahlen.  In der Osterzeit standen auf der Hompage auch eine Anleitung für eine Andacht am Küchentisch bereit und einen Kindergottesdienst verschickt Herr Pfarrer Klüter auf Wunsch via eMail an Interessierte. In Neumarkt heftete Pfarrerin Sänger die Predigt zum Nachlesen einfach an die Kirchentür  und gab eine Predigt „to go“, zum Mitnehmen heraus. Karfreitag wurde vor der Friedenskirche mit einem "stummen Kreuzweg" gedacht: mit Kreuzwegstationen von Sieger Köder und meditativen Bilder . In der Auferstehungskirche legten Jugendliche Kreuze zu den sieben Worten Jesu am Kreuz auf die Altarstufen. Ostern läuteten in ganz Deutschland um 12:00 Uhr die Kirchenglocken. Das lockte auch einige Gemeindemitglieder an, die sich nicht nur über einen vor der Friedenskirche laut vorgelesenen "Gottesdienst to go" freuten, sondern auch über die Orgelmusik, die aus der Kirche klang. Über die Lautsprecheranlage des Töginger Friedhofs hielt Pfarrer Klüter mit seinem katholischen Kollegen und dem Trompeter Gottfried Grail dort spontane eine ökumenisch Osterfeier, die auf dem ganzen Friedhof von den Besuchern gehört werden konnte . Und täglich spricht Pfarrer Klüter in der Auferstehungskirche um 19 Uhr das Abendgebet. Die Frohe Botschaft lässt sich eben auch auf ungewöhnliche und ungewohnte Weise ganz sinnlich erfahren.


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Wo finde ich

Kirchstr. 14, 84513 Töging Friedenstr. 2 ,84494 Neumarkt-St.Veit

Tel.: 08631 - 91413 Fax: 08631 - 99344 E-mail: pfarramt.toeging@elkb.de Homepage: www.toeging-evangelisch.de Pfarrer Johann-Albrecht Klüter: Tel.: 08631 - 91413, E-mail: pfarramt.toeging@elkb.de Pfarrerin Anke Sänger: Tel.: 08639 - 986923, E-mail: anke.saenger@elkb.de Konto: 5006163 - Raiffeisenbank eG Altötting-Mühldorf - (BLZ 710 610 09) IBAN: DE56 7106 1009 0005 0061 63 - BIC: GENODEF1AOE


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