GallusBote

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GallusBOTE Katholischer Pfarrbrief Gallneukirchen

Firmung Heiliger Geist: durchwehe mich, dass ich aufstehe, wo Unrecht ist, dass ich handle, wo man wegschaut, dass ich bekenne, wo man kuscht, dass ich schweige, wo man schw채tzt, dass ich denke, wo man funktioniert, dass ich tanze, wo man im Gleichschritt marschiert, dass ich echt bin, in allem, was ich tue, dass ich lebe, was ich glaube. (Stephanie Hoffmann)

Nr. 208 Juni 2011


G’sichter Wort des Pfarrers Liebe Leserinnen und Leser! „Wie soll das gehen – ab Herbst kein Kaplan mehr für die größte Pfarre in OÖ? Früher waren sogar zwei Kapläne in Gallneukirchen!“ Diese Frage beschäftigt derzeit viele Menschen und sie verbindet uns in ­Zeiten eklatanten Priestermangels mit den Pfarren, deren Pfarrer für ­weitere ein, zwei, drei andere Pfarren (in Deutschland habe ich sogar schon von neun gehört!!!) zuständig ist. „Wie soll das gehen?“ ist die eine Frage – noch spürbarer wird die belastende Situation, wenn wir fragen: Wie geht es den Pfarren und wie geht es den Seel­ sorgerInnen, die mit dieser veränderten Situation zurecht kommen und den Spagat zwischen heutigen Erwartungen und tatsächlichen Möglichkeiten aus­ halten müssen? Die Studie von Prof. Zulehner, 2010 veröffentlicht im Buch „Wie geht’s Herr Pfarrer?“ zeigt deutlich auf, dass Österreichs Pfarrer hoch motiviert sind, aber um das Ausbluten ihrer Pfarrerrolle fürchten. Sie möchten die hoffnungs­ volle Botschaft des Evangeliums als Weg zu einem geglückten Leben verkünden und Menschen in ihren Lebenssituationen begleiten. Sie wollen Seelsorger an der Seite der Menschen sein. Und es sind nach wie vor viele Menschen, die die Übergänge ihres Lebens (Firmung, Hochzeit, Taufe, … Begräbnis) weitgehend mit einer schö­ nen, individuell gestalteten liturgischen Feier verbinden wollen und die in schwierigen Lebenssituationen oder in Verzweiflung nach wie vor das Gespräch mit einem Priester suchen. Und genau das ist (auch in unserer Pfarre) immer schwieriger erfüllbar. Ab Herbst ist mit Altpfarrer Johann Altendorfer auch der ehemalige Krankenhausseelsorger Norbert Wolkerstorfer bereit, in Gall­ neukirchen in der Liturgie mitzuhelfen, die weiteren Aufgaben des Kaplans wird eine Pastoralassistentin übernehmen. Wie es uns allen mit dieser neuen Situa­tion gehen wird? Wir werden sehen – und uns jedenfalls gravierend umstel­ len müssen …

WIR GRATULIEREN ...

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... zur Eisernen Hochzeit :

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... zur Diamantenen Hochzeit:

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... zur Goldenen Hochzeit:

Johannes und Rosina Freller, Schulfeld 16/1, Gallneukirchen

Josef und Theresia Gaisbauer, Grasbach 3, Gallneukirchen

Hubert und Cäcilia Huemer, Starhembergstraße 17/11, Gnk. Josef und Elfriede Mayr, Kirschenweg11, Unterweitersdorf Karl und Friederike Pawlovsky, Falterweg 8, Engerwitzdorf Werner und Anna Peterka, Dr.-Renner-Straße 18/4, Gnk.

... zum Goldenen Priesterjubiläum: unserem Altpfarrer Johann Altendorfer

In der Pfarre wird am 26. Juni gefeiert.

Pater Johannes Hoffmann Marianhiller Missionar in Riedegg

... zur Goldenen Profess: Sr. Adelheid Schöndorfer

Schwester der Hl. Elisabeth, die außerdem heuer 75 Jahre alt wird.

WIR DANKEN . ..

… allen, die die Sternsingergewänder gewaschen und gebügelt haben, sodass ein Trupp fleißiger HelferInnen sie nur aufzuhängen brauchte.

Ihr

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… Helmut Dürrschmid und seinen ­HelferInnen für den Genussabend im Pfarrsaal, der einen Erlös von E 850,– für die Pfarre brachte.


und G’schichten Aus der Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser!

WIR DANKEN ...

… dem Team der Kinderliturgie für die tolle Gestaltung der Gottesdienste und des „Ostergartens“, der am Ostersonntag als Altarschmuck diente.

… allen Pfarrmitgliedern, die die ­MinistrantInnen mit den Hammerln ­empfangen und mit einer Spende für ihre Arbeit unterstützt haben.

Für unser Redaktionsteam, vor allem aber für unseren Setzer Johann Weis­ böck, bedeutet es immer eine Herausfor­ derung, wenn die Seiten des Gallusboten – so wie diesmal – zu wenig werden, um all die vielen Hinweise, Rückblicke, Feierlichkeiten, Termine usw. unterzu­ bringen. Für die Pfarre hingegen ist es ein schönes Zeichen, wenn der „Stoff“, mit dem der Gallusbote gefüllt wird, zu viel ist: es passiert etwas, Menschen engagieren sich, kommen zusammen um miteinander zu arbeiten, auszutauschen, zu feiern … Inhaltlich steht in der vorliegenden Ausgabe wieder ein Sakrament – die Firmung – im Vordergrund. Schwerpunkt ist dabei die Darstellung der Gallneu­ kirchner Firmvorbereitung. Besonders freut uns, dass Pfarrer Wagner das evan­ gelische Pendant – die Konfirmation – vorstellt. Als Beilage finden Sie diesmal wieder einen Zahlschein – verbunden mit der Bitte um einen Beitrag für die Druck­ kosten des Gallusboten. Sie helfen uns damit, unser Pfarrblatt weiterhin ­ansprechend gestalten zu können. Mit dem Gallusbären wünschen wir Ihnen eine schöne und erholsame Urlaubs- und Ferienzeit. Ihr Redaktionsteam

… den MusikerInnen und Besucher­ Innen des Benefizkonzertes am 25. März. Das begeisterte Publikum ­spendete E 700,– (E 350,– für die Pfarrhofsanierung und E 350,– für Japan).

Dr. Markus Schlagnitweit hielt am 24. März auf Einladung des KBW einen sehr interessanten Vortrag über „bedingungsloses Grundeinkommen“.

Mit der heurigen Faschingssitzung „Galli sucht den Superstar“ entsprach die KFB wieder mit ­vielen kreativen Beiträgen den Erwartungen.

Neben dem Blumenschmuck und der Musik trugen vor allem die zahlreich erschienen MinistrantInnen und Gläubigen zur Festlichkeit der Kar- und Osterliturgie bei.

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Inhalt Das Sakrament der Firmung 5 – 8 Aus dem Pfarrgemeinderat / Gallusbär 5 Das ist los in der KJ 8 9 Text zum Thema / Konfirmation Kath. Jungschar 9 Anders sein: Ein Bericht von Elisabeth Zeinhofer 10 –11 Pfarrhofrenovierung / Glosse 12 –13 Die Bibel / Standesfälle / Druckkostenbeitrag / Rückblick 14 –15 Termine / Pfarrfest / Flohmarkt 16 Die Nummer 209 des Gallusboten mit dem Thema „Katholische Aktion“ erscheint im Herbst. Redaktionsschluss: So, 28. August. Erscheinungsdatum: Fr, 23. September. pfarre.gallneukirchen@dioezese-linz.at www.pfarre-gallneukirchen.at Pfarrkanzlei: 07235  /  62 309

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„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist!“

Das Sakrament der Firmung

Entwicklung:

Firmung heute:

Ursprünglich, als nur Erwachsene in die Kirche aufgenommen wurden, war die Firmung noch fester Bestandteil eines einzigen Aufnahmeritus. Drei Zeichenhandlungen standen im Zentrum dieses Ritus: Eintauchen in das Wasser („Taufe“), Handauflegung durch den Bischof („Firmung“) und eucharistisches Mahl („Kommunion“). Diese liturgische Einheit fiel im vierten Jahrhundert auseinander als Kinder in die Kirche aufgenommen wurden. Mit dem Auseinanderfallen der einen Aufnahmefeier in „drei Stationen der Aufnahme“ veränderte sich die Bedeutung der einzelnen Stationen. Die Firmung wurde immer mehr als Sakrament der religiösen Reife verstanden.

Weil in der Kindertaufe die Eltern nur stellvertretend für das Kind den Glauben bekennen, wurde die Firmung zur Taufbestätigung. Je älter der Mensch wird, umso mehr muss er eigene Glaubensschritte tun. Das „Mit-glauben“ mit den Eltern wird mehr und mehr frag-würdig (im besten Sinne des Wortes!). Er muss selbst entscheiden, welchen Weg er einschlägt, welches Lebensprogramm er wählt, welches Ziel er sich setzt.

Nach: Walter Hütten, Bistum Aachen

Die Jugendlichen befinden sich an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Der Übergang in eine neue Verantwortung ereignet sich auch in der Firmung. Die Firmung wird zum „Sakrament der Mündigkeit“. Mit seiner Entscheidung bestätigt der Firmling nachträglich das Taufversprechen, das seine Eltern bei der Taufe abgegeben haben. Wenn die Jugendlichen bei der Firmung vor dem Firmspender stehen, dann drückt ihre Körperhaltung schon das aus, was der Heilige

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Geist in ihnen bewirken will: Er will ihnen Stehvermögen schenken, will ihnen helfen, zu sich selbst zu stehen, einen Standpunkt zu haben, standhaft zu sein, wenn Schwierigkeiten in ihrem Leben auftreten. Firmung ist heute somit das Sakrament der vollen Eingliederung in die Kirche. Der Christ ist nun berechtigt und befähigt, seine Charismen, die durch den Geist verliehenen Gnadengaben, in die Gemeinschaft der Gläubigen einzubringen.

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Impressum: Herausgeber: Röm. Kath. Pfarre Gallneu kirchen, Pfarrgasse 5, 4210 Gallneukirchen Grundsätzliche Richtung: Christliche Informationen und Termine aus der Pfarre und Umgebung Für den Inhalt verantwortlich: MMag. Klaus Dopler Redaktionsteam: Mag. Jürgen Ehling (Leitung), Bettina Eigner, Josef Forstner, Mag. Ludwig Puchinger, Agnes Weiß-Krejza, Johann Weisböck Titelbild: Johann Weisböck Fotos: MMag. Klaus Dopler, Privat Layout und Satz: Satz&Grafik [Johann Weisböck] Druck: Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.B.H., Linz

CP IKS-Nr.: 128-53401-0511-1166


Kaplan Michael Münzner hat bei Gesprächen mit den Firmlingen nach deren Motivation für die Firmung gefragt. Hier einige Aussagen:

Aus dem ­Pfarrgemeinderat

„Ich möchte gefirmt werden, weil… ... es für mich eine Auffrischung meines Glaubens ist. Ich habe nicht viel Kontakt mit dem Glauben gehabt, das soll jetzt mehr werden.“

... ich Christ sein will. Es gefällt mir, Christ zu sein. Ich möchte Unterstützung, weil ich manchmal gehänselt werde wegen dem Glauben.“ ­

... ich einen neuen Lebensabschnitt mit der Firmung beginnen möchte. Ich muss jetzt meine Kindheit hinter mir lassen. Das ist für mich schon auch traurig, weil es sehr schön war.“

... das mit Gott zu tun hat und ich zeige damit, dass ich an Gott glaube.“ ... ich getauft bin und bei der Erstkommunion war. Ich gehe in Reli. Da lernen wir viel über Gott. Glaubst du an Gott?“ „Ich glaube an Gott und Jesus. Das hat sich bestimmt niemand ausgedacht.“ „In der Schule haben wir über die Religionen gesprochen. Das Christentum war für mich am ehesten das, was mir gefallen hat.“ ... ich nicht vorhab, aus der Kirche auszutreten. Man wird begleitet auf seinem Weg (Pate).“

.. ich zur Kirche gehören will und Gemeinschaft erleben möchte. Ich gehe regelmäßig in den Gottesdienst. Das fehlt mir, wenn ich mal nicht gehe.“

Gallusbär Gemeinsam mit dem Redaktionsteam wünsche ich einen ­schönen Sommer und erfüllte Ferien ! Vielleicht könnt Ihr mich einmal in Schönbrunn besuchen!

Eine Frage im letzten PGR, der wir uns stellten, lautete: wie gut gelingt die Umsetzung der Leitlinien „Schöp­ fungsverantwortung“ in der Pfarre? Die Aktualität und Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit dieser Thema­ tik wird uns ja täglich – im Kleinen wie im Großen – vor Augen geführt. Es geht um Bewusstseinsbildung und um prak­ tische Konsequenzen im Verhalten jeder einzelnen Person, oft genug in kleinen Schritten. In unserer Pfarre wurden solche ­Schritte schon gemacht: Achten beim ­Einkauf von Lebensmittel für pfarrliche Veranstal­tungen auf regionale bzw. fair gehandelte Produkte; ein Fachaus­ schuss, der sich mit diesem Anliegen engagiert auseinandersetzt; die vielen „kleinen“ Aktivitäten und Handlungen, die aus einer schöpfungsverantwort­ lichen Haltung heraus gesetzt werden, die aber nicht in einer Bilanz aufschei­ nen; Teilnahme beim Projekt „Natur FindetStadt“ (mit der evangelischen Pfarre, der Stadtgemeinde Gallneukir­ chen u.a.). Die zu Ende gehende Periode des PGR wird vor allem in der Herbstklausur des PGR (28./29. Oktober 2011) inhalt­ licher Schwerpunkt: was ist gelungen und umgesetzt worden, was ist zu kurz gekommen, was geben wir dem neuen PGR mit ...? Für die kommende PGR-Wahl am 18. 3. 2012 gilt es, Menschen aus unserer Pfarre zu gewinnen, die bereit sind, diese Form des Ehrenamtes und Engagements für die Pfarrgemeinde zu übernehmen. Berufliche, familiäre Anforderungen und vielleicht auch eine stärker werdende Tendenz für einen Rückzug ins Private machen es schwie­ riger, dass Menschen für diese Form der pfarrlichen Mitarbeit bereit sind. Die Lebendigkeit unserer Pfarre, über die wir uns zurecht freuen können, lebt von der Bereitschaft jeder/s einzelnen, dazu mit ihren/seinen Möglichkeiten in ver­ schiedenster Form beizutragen. Zum Schluss noch ein Danke allen, die mitgearbeitet haben an der Ergänzung der Liedermappen und die dadurch diesen wichtigen „Behelf“ für die litur­ gischen Feiern aktualisiert haben! Nächster PGR: 7. Juni 2011

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Hans Mayr

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Der Geist Gottes führt zur 150 FirmkandidatInnen haben sich in diesem Arbeitsjahr in unserer Pfarre auf das Sakrament der Firmung vorbereitet. Startschuss zur Firmvorbereitung war wie jedes Jahr ein Informationsabend im Herbst, zu dem alle Jugendlichen eingeladen wurden, die im laufenden Schuljahr das 14. Lebensjahr vollenden.

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n diesem Abend wird den Jugendlichen vorgestellt, wie sie sich in unserer Pfarre auf die Firmung vorbereiten können. Seit dem Arbeitsjahr 2007/2008 passiert das nicht mehr in Firmgruppen, sondern durch den Besuch von Veranstaltungen aus drei Säulen. Dabei erscheint es uns wichtig, dass die Firmkandidat Innen in der Firmvorbereitung mit Menschen in Kontakt kommen, die Teil der Gemeinschaft unserer Pfarre und der Kirche sind.

1. Säule

In besonderer Weise sind das die PatInnen, die sich die FirmkandidatInnen selber aussuchen. Ihre Aufgabe ist es, die Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten, ihnen Ratgeber, Stütze und wenn nötig auch Mahner zu sein. Als ChristInnen zeigen sie ihren Patenkindern aber auch, wie sie persönlich den christlichen Glauben leben. Das kann dem Patenkind Hilfe sein, seinen eigenen Platz in der Gemeinschaft der Kirche zu finden. Das Patenamt kann deshalb nur jemand übernehmen, der dazu einerseits persönlich bereit und andererseits auch geeignet ist. Als Kriterien für diese Eignung gibt das Kirchenrecht ein Mindestalter von 16 Jahren, die volle Initiation in die Kirche (getauft, gefirmt, Erstkommunion) und eine Lebensführung, die dem Glauben und der zu übernehmenden Aufgabe entspricht, an. Da Eltern ohnedies die Bereitschaft zur religi-

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ösen Erziehung ihrer Kinder bei der Taufe übernommen haben, können sie nicht zugleich auch das Patenamt übernehmen. Weil eine gute, vertrauensvolle Beziehung zum Patenkind eine wichtige Grundlage ist, begleiten die PatInnen ihre Patenkinder zu zwei Veranstaltungen der 1. Säule der Firmvorbereitung. Zur Auswahl stehen ein „Abend für Paten und FirmkandidatInnen“, ein „Versöhnungsgottesdienst mit Begegnungsabend“ oder eine „Fußwallfahrt nach Altenberg“. Erwähnt sei, dass es zwar sehr sinnvoll, aber nicht notwendig ist, einen Paten/eine Patin zu haben. Deshalb ist es auch möglich, sich im Rahmen einer Firmgruppe ohne Paten/Patin auf die Firmung vorzubereiten.

im Ausmaß von mindestens vier Stunden in den Dienst bedürftiger Menschen.

3. Säule

Die 3. Säule der Firmvorbereitung bietet die Möglichkeit, aus einer Reihe sehr unterschiedlicher Angebote eines auszuwählen. Die Bandbreite reicht von einem Nachmittag mit den evangelischen Konfirmanden über eine Kirchenführung hin zu Firmwochenenden. Diese Angebote werden von Leuten und Gruppierungen unserer Pfarre organisiert. Dabei begegnen die FirmkandidatInnen konkreten Gläubigen, die ihnen zeigen, wie sie die christliche Botschaft in ihrem Leben verwirklichen.

2. Säule

Unsere christliche Identität ist wesentlich durch die Bereitschaft zum Dienen bzw. durch die Nächstenliebe geprägt. Unter dem Motto „Meine Fähigkeiten anderen schenken“ sollen die Firmkandidat Innen in der 2. Säule der Firmvorbereitung deshalb bewusst auf die Nöte, Bedürfnisse und Probleme der Mitmenschen in ihrer Umgebung achten. Durch ihre Mithilfe bei Veranstaltungen unserer Pfarre, die einen sozialen Hintergrund haben (Suppensonntag, Sternsingen, ...) oder im persönlichen Einsatz stellen die FirmkandidatInnen dann ihre Begabungen und/oder ihre Freizeit

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Die Firmung bestärkt die Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Sie führt aber auch zur Gemeinschaft der Glaubenden und motiviert zu einem Leben aus dem Geist Gottes. Es ist herausfordernd aber zugleich schön, Jugendliche dabei ein Stück ihres Lebensweges begleiten zu dürfen. Kaplan Michael Münzner


Gemeinschaft [ Die Firmung

bestärkt die Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsenwerden.

]

Firmung

Die drei Säulen der Firmung: Aus dem Heft zur Firmvorbereitung der Pfarre Gallneukirchen.

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Das ist los in der

Firmung ist in vielen Pfarren ein oft diskutiertes Thema. Auch in Gallneukirchen lässt sich dies an der sich stets erneuernden Form der Firmvorbereitung ablesen. Dahinter stecken vielfältige Spannungsfelder.

Ein paar erfolgreiche Veranstaltun­ gen sind bei der KJ über die Bühne gegangen: Allen voran der Jugendkreuzweg auf den Pöstlingberg. Bei wunderschönem frühlingshaftem Wetter haben wir uns mit der Frage „Was glaubst du?“ beschäftigt. Die Thematik des Leides und wie man damit umgehen kann, waren dabei die Begleiter auf unserem (Kreuz)Weg. Eine weitere Spiri-Night hat am Kar­ freitag unter dem Motto „Vertrauen“ stattgefunden. Eine Gruppe von Jugendlichen hat sich für eine Nacht im Pfarrhof eingefunden um sich dort mit diesem Thema intensiv ausein­ anderzusetzen. Dass der Spaß natürlich nicht zu kurz kommt, wenn ein paar Jugendliche eine Zeit lang aufeinander kleben, ist wohl klar. Ebenso stehen ein paar weitere Highlights auf dem Programm: Oberstaatsanwalt Harald Winkler wird uns am 18. Juni einen Workshop über Rechtliches in der Jugendarbeit anbieten. Als Verantwortliche für viele Jugendliche ist es uns wichtig, über die wichtigsten rechtlichen Belange Bescheid zu wissen. Am Tag darauf, den 19. Juni findet wieder das legendäre Beachvolleyballturnier statt.

Auch heuer werden wieder einige Mannschaften versuchen, den begehr­ ten Wanderpokal nach Gallneukirchen zu holen. Mit Ende des Arbeitsjahres werden wir in unserem Jugendleitungskreis ein paar hervorragende Mitglieder verab­ schieden. Allen voran unseren Kaplan Michael Münzner, unseren ehemaligen Kassier Thomas Schwarz und einen ehemaligen Gruppenleiter Philipp Leonfellner. Ihnen allen ein großes Dankeschön für ihre jahrelange Tätig­ keit in der Katholischen Jugend.

Firmung K

irchlich-theologisch wird die Firmung als persönliche, reife Entscheidung zum Glauben und damit als Vollendung der Taufe gedeutet. Dennoch findet die Firmung schon mit vierzehn, mancherorts schon mit zwölf Jahren statt. Eine Anhebung des Firmalters scheitert oftmals an der Sorge um die Zahl der Firmlinge. Dieser Sorge wird entgegengehalten, dass es eben nicht um Zahlen gehe, sondern um die innere Motivation der Firmlinge sowie um die Wertschätzung des Sakraments der Firmung und der Jugendlichen selber. Auch eine Entscheidung gegen die Firmung sollte respektiert werden. – Firmung ist kein Muss. Dass es den Jugendlichen eigentlich bloß um das Firmgeschenk ginge, oder darum, später einmal kirchlich heiraten zu können – was im übrigen nicht stimmt – widerlegen die von Kaplan Münzner bei den persönlichen Gesprächen mit den FirmkandidatInnen gesammelten Aussagen. Aus entwicklungspsychologischer Sicht ist man mit 14 Jahren in einer Umbruchsphase. Die in der Kindheit übernommenen Vorstellungen wollen überprüft und eine unabhängige Haltung eingenommen werden. Auch religiöse Prägungen werden in diesem Alter kritisch hinterfragt oder überhaupt beiseite gelegt. Für die Firmvorbereitung eine große

Bettina Eigner

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Herausforderung, zugleich aber auch eine enorme Chance. Diese Chance sollte im Blick bleiben. Im Glauben der Kirche sind die Sakramente „bewirkende Zeichen“. Im punktuellen Ereignis der Firmung wird der Anstoß gegeben im Glauben und im Leben „firm“, (stark) zu werden – verbunden mit der Zusage, dass Gott diesen lebenslangen Prozess begleitet. Jürgen Ehling


Konfirmation

Lass Dich spüren Geist Gottes,

manchmal spüre ich dich in den Menschen, die mir begegnen – manchmal spüre ich dich nicht.

Geist Gottes,

manchmal spüre ich dich in der Arbeit, die ich verrichte – manchmal spüre ich dich nicht.

Geist Gottes,

manchmal spüre ich dich an Plätzen und Häusern, die ich besuche – manchmal spüre ich dich nicht.

Geist Gottes,

manchmal spüre ich dich in meinem Herzen, tief drin in mir – manchmal spüre ich dich nicht.

Geist Gottes, lass dich spüren. Amen.

Wenn Menschen sich in ihrer Würde ernstgenommen erfahren sollen, brauchen sie auf ihrem Weg immer wieder Augenblicke, in denen sie Zuspruch erleben. Dass solche Momente – besonders an entwicklungspsychologisch markanten Übergängen – bedeutsam sind, ist fester Bestandteil biblischen Glaubens. Die christlichen Kirchen haben dazu eine Vielfalt an Festen und Symbolen entwickelt. Auffallend: Auch Menschen, die bestimmten kirchlichen Inhalten und Strukturen distanziert gegenüberstehen, gestalten Feste wie Taufen oder Hochzeiten gerne mit, so als ob sie genau spürten: „Da feiern wir eine tiefe Wahrheit unseres Menschseins!“ Die Konfirmation (lat. confirmare = festmachen) ist so sein Fest. Evangelische Christinnen und Christen feiern sie als Segenshandlung im Gottesdienst der Gemeinde. An der Schwelle von der Kindheit zum jugendlichen Erwachsenen vergewissern sich Menschen im Vertrauen zu Gott, auf dessen Namen sie getauft wurden und der uns als Vater (Schöpfer), Sohn (Mitmensch) und Geist (der Liebe, der Kraft und Besonnenheit, vgl. 2. Tim. 1,7) begegnet. Zugleich bekennen sie sich zur Gemeinschaft aller, die ihr Leben miteinander und für andere im Glauben an diesen Gott gestalten. Sie hören die Zusage: „Über deinem Leben steht ein Ja!“ und bekommen auf einem Schmuckblatt den Konfirmationsspruch überreicht: ein Bibelwort zur Stärkung. Unter dem alten Ritual der Handauflegung bittet schließlich der Pfarrer/die Pfarrerin stellvertretend für die Gemeinde Gott um seinen Segen für die Konfirmandinnen und Konfirmanden. In geschwisterlicher Verbundenheit grüßt Sie Mag. Günter Wagner, evang. Pfarrer

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Jungscharaufnahme 2011 „Mein liebes Kind, ich liebe Dich und ich werde Dich nie alleine ­lassen, erst recht nicht in Nöten und ­Schwierigkeiten. Dort, wo Du nur eine Spur gesehen hast, habe ich Dich getragen.“ Am 8. Mai 2011 wurde in unserer Pfarre wieder die J­ ungscharaufnahme ­gefeiert. Insgesamt 32 Kinder, auf­ geteilt auf die Gruppe von Philipp Pree und Klaus Barnreiter aus Unter­ weitersdorf sowie Magda­lena Buch­ geher, Barbara und Anna Pointner aus Gallneukirchen wurden offiziell in die katholische Jungschar aufgenommen. Wie in den Jahren zuvor haben die neuen JS-Kinder den Gottesdienst aktiv mitgestaltet. Nachdem die Kin­ der namentlich aufgerufen wurden, erhielten sie ein gesegnetes Kreuz als Zeichen der Gemeinschaft und des Glaubens. Auch wir LeiterInnen wurden durch die Begeisterung der Kinder in unse­ rer Auf­gabe bestärkt. Wir sind schon seit einem Jahr gemeinsam mit den Kindern auf dem Weg, haben gese­ hen, wie sie sich angefreundet haben und erleben, dass sich unsere Gruppe immer noch vergrößert. Weil wir sicher sind, dass wir schon wechselseitig Spuren hinterlassen haben, haben wir uns bewusst für das Thema „Spuren“ entschieden. Auch in Zukunft werden wir miteinander auf dem Weg sein und auch lernen – lernen, jemanden zu tragen, aber auch getragen zu werden. Nach der Aktion zum Thema „Schöpfungs­verantwortung“ rund um die Kirche, bei der man schätzen, sich informieren, Neues erfahren oder einfach nur Liedern lauschen konnte, steht nun bald das Lager bevor. Wir freuen uns auf diesen Höhepunkt des Jungscharjahres und sind gespannt, was uns heuer von 7. bis 13. August in Schwanenstadt erwarten wird! Anna Pointner

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Anders sein

Immer wieder gibt es junge Menschen aus unserer Pfarre, die ein freiwilliges Sozialjahr („Volontariat“) in einem Entwicklungsland absolvieren. Noch bis Ende Juli ist Elisabeth ­Zeinhofer über die Organisation „Jugend eine Welt“ in Swasiland. Sie hat uns den folgenden Beitrag für den Gallusboten gesandt.

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Die Ehepaare Kuri und Zeinhofer besuchten Elisabeth Zeinhofer zu Ostern bei ihrem Einsatz. Die Erträge beim Benefizkonzert des Kirchenchores ­werden für die Anschaffung neuer Trommeln verwendet.

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u Anfang war es mir in ­Swasiland sehr wichtig, allen Kindern/­ Jugendlichen, den erwachsenen Swasis und auch mir selbst in Gesprächen und Handlungen meinen Standpunkt „ich bin nicht anders – wir sind alle gleich“ immer wieder zu verdeutlichen. Als Antwort bekam ich meist ein kommentarloses

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Lächeln, das ich nie ganz einzuordnen wusste und ich spürte eine innere Unzufriedenheit, weil niemand diesen Standpunkt kommentierte. Ich dachte mir, dass sie mich wohl erst kennen lernen müssten, bis sie wissen, dass ich es ernst meine, dass ich es ehrlich meine. Da habe ich mich wohl geirrt!


• Wenn ich als Weiße in die Reinigung gehe und der Besitzerin erkläre, dass Kleiderspenden für die Kinder und Jugendlichen dringend gewaschen werden müssten – und sie bietet uns an, eine ganze Wagenladung voll gratis zu waschen. • Wenn ich als Weiße mit dem Supermarktmanager spreche und ihm sage, dass die Kinder und Jugendlichen 7 Tage die Woche 2 x am Tag Maisbrei mit Bohnen zu essen bekommen, und er uns anbietet, das nicht verkaufte Fleisch täglich abholen zu können. • Wenn ich als Weiße bei einer Polizeikontrolle keinen Strafzettel bekomme, obwohl ich das Auto mit Kindern überfüllt habe, die sonst nicht zur Schule gekommen wären.

Ich musste lernen, dass ich anders bin, und das zu akzeptieren fiel mir nicht leicht. Ich bin hier anders, weil ich weiß bin. Ich falle auf mit meiner weißen Hautfarbe, auch nach 8 Monaten und einer intensiven Sonnenbräune. Genauso wie es mir auffällt, wenn ich auf der Straße einen Weißen sehe. Ich möchte hin und wieder vergessen, dass ich auffalle. Untertauchen können in der Masse wäre manchmal gut!

• Ich bin anders, weil ich die Armut wieder verlassen kann, weil Ich bin anders, weil Weiße ich nach Hause fliegen kann zu Elin Swasiland noch immer mehr tern die noch leben, zu einer großen Möglichkeiten haben als Schwar- Familie, die mich liebt, zu Freunden, ze. Ich bin privilegiert mit meiner die mich vermissen, zu einem Beruf, Hautfarbe hier, auch wenn es mir den ich mit großer Freude ausführen nicht gefällt. Und ich ­ habe ge- kann. lernt, dieses Privileg zu Gunsten Ich bin anders hier, aber ich kann unserer Kinder auszunutzen: zurück in ein Leben, in dem ich nicht anders bin. Wie muss es wohl Menschen gehen, die anders sind und dieses Privileg nicht haben? Elisabeth Zeinhofer

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Pfarrhofrenovierung Ein Bericht von Pfarrer MMag. Klaus Dopler

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er ein altes Haus besitzt der weiß, irgendwann kommt die Zeit, da genügt Ausmalen und Oberflächenkosmetik nicht mehr – so ist es auch mit unserem altehrwürdigen Pfarrhof. Dass das gesamte Gebäude unter Denkmalschutz steht und in seiner Grundsubstanz erhalten bleiben muss, habe ich in der letzten Nummer ausführlich erwähnt. Etliche Bereiche müssen grundlegend saniert werden: Die Feuchtigkeit im Keller z. T. mit Schimmelbildung (v. a. an der Nordseite) wird nur durch aufwändige Maßnahmen im gesamten Untergeschoß zu beseitigen sein. Die Trockenlegung ist für die langfristige Erhaltung der Gebäudesubstanz daher unabdingbar.

Einige Rohrbrüche in den letzten Jahren machten deutlich, dass Wasser- und Heizungsrohre dringend ausgetauscht werden müssen, und das wiederholte Fallen des Schutz-

schalters zeigt auf, dass auch die Elektrik mit den alten Sicherungen und vier Verteilern mit den heutigen Erfordernissen überfordert ist. Adäquate zeitgemäße Veranstaltungstechnik fehlt gänzlich – das wissen alle, die Theater oder sonstige Veranstaltungen organisieren. Wer im Winter im großen Saal sitzt und den kalten Luftzug spürt weiß, die Temperierung ist mit dieser Heizungsanlage nicht in Griff zu bekommen, die undichten und mittlerweile vom Zerfallen bedrohten Fenster ohne jegliche Wärmedämmung tragen im kleinen Saal und im Konferenzraum das Ihre zum Frieren bei. Das Dach sollte langsam aber sicher gewechselt und mit einem ­ Unterdach versehen werden, um Flugschnee und damit Feuchtigkeit für die Balkendecke zu vermeiden. Der Dachstuhl wie auch die Deckenbalken müssen noch genau ­ unter die Lupe genommen und auf

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Fäulnis untersucht werden, ob nicht auch hier mittlerweile verborgene Schäden zutage treten. Bei ca. 2.000 m2 Nutzfläche und einem Bruttorauminhalt von ca. 10.000 m3 ergibt sich eine durchaus realistische Kostenschätzung, die über drei Millionen Euro liegt. Eine erste Vorsprache beim Land wie auch die Entscheidung des Bautenkomitees der Diözese stimmen (noch) nicht besonders zuversichtlich, die Auflagen und zugesagten Subventionen bleiben weit hinter den Erwartungen zurück (Land OÖ E ca. 200.000,– [vom Land wird ausschließlich der Pfarrheimbereich gefördert], Diözese E 500.000,– mit der Auflage, das Projekt auf zwei Mio zu ­reduzieren). Die bisher in der Diö­zese übliche Förderung von 50 % wurde Sparmaßnahmen um aufgrund der ­ die Hälfte reduziert. Wie sich die Auflagen des Bundesdenkmalamtes und die dringend notwendigen Sanierungen mit den


Zusagen und Auflagen erfüllen lassen, ist nach jetzigem Stand der Planungen und Untersuchungen noch völlig offen. Um das Projekt auf zwei Mio. zu reduzieren, müsste nämlich ein erheblicher Teil abgebrochen werden – ein Widerspruch nicht nur zum Bundesdenkmalamt, sondern auch zur Größe und Lebendigkeit der Pfarre und der damit verbundenen erfreulichen Auslastung des Gebäudes! Wie bei der Kirche gehe ich von einer soliden und für Jahrzehnte

nachhaltigen Sanierung und Umgestaltung nach heutigen Standards aus. Ich möchte mir von meinem Nachfolger nicht den Vorwurf machen lassen, warum 2013/2014 nicht umfassend saniert wurde und schon nach kurzer Zeit neuerlich in die Bausubstanz investiert werden muss! Weitere Gespräche und Verhandlungen auf Basis konkreter Kostenaufstellungen für alle dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen stehen also vorerst an. Pfarrer Klaus Dopler

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Ich war obdachlos – und ihr ...??? Wohnen ist für die meisten von uns eine Selbstverständlichkeit. Dabei geht es um mehr als ein Dach über dem Kopf, es geht um einen Ort zum Leben, zum Entfalten, zum Regenerieren und Sich­ Zurückziehen. Wie schaut es mit dem Grundrecht Wohnen in Gallneukirchen aus? – Gibt es auch bei uns Obdachlosigkeit? – Wer bei uns nichts zum Wohnen hat, der taucht wohl in der Großstadt unter. Linzer Beratungseinrichtungen wissen davon zu berichten. Wohnen ist teuer in unserer Pfarre, und für viele nicht oder schwer leistbar. Zum Beispiel: Herbert, 21 Jahre alt, Facharbeiter, lebt mit seinen Eltern und 2 jüngeren Geschwistern in einer kleinen Wohnung. Er möchte so bald wie möglich aus­ ziehen, aber wo findet er eine Wohnung, die er sich mit seinem Nettoverdienst von 1.300 Euro/Monat leisten kann? Unter 500 Euro ist nix zu finden. Sabine, 36 Jahre alt, hat 2 Kinder im Hauptschulalter, ist alleinerziehend und Kassierin. Mit ihrer Teilzeitarbeit verdient sie knapp 800 Euro, dazu kommt ca. 500 Euro Unterhaltsvorschuss. Für Miete und Betriebskosten braucht sie mindes­ tens 550 Euro monatlich. Vom Rest lebt die Familie mehr schlecht als recht. Wenn mehr als ein Drittel des Einkom­ mens allein für das Wohnen aufgeht, dann bleibt für das Leben zu wenig. Gerade Menschen mit niedrigem Ein­ kommen leiden unter den steigenden Wohnungskosten und müssen auf vieles, was für andere selbstverständlich ist, ver­ zichten – Reisen, Urlaub, Theater, Kino, andere zu sich einladen, … ist nicht drin. Und wenn jemand dann arbeitslos oder länger krank wird, steht das Gespenst der Obdachlosigkeit tatsächlich vor der Tür ... Wohnen ist ein Grundrecht, und Arbeit muss genug Einkommen erbringen, damit sich’s alle leisten können. Darauf würde uns Jesus wohl heute aufmerksam machen.

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FA Glaube und Arbeitswelt

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Die Bibel

„Und als Jesus zwölf Jahre alt war …“ (Lk 2,42) Die genannte Stelle im Evangelium scheint nahe zu legen, dass es in der Bibel einen Zeitpunkt im Leben eines jungen Menschen gibt, der den Über­ tritt in das Alter eines Erwachsenen mit allen Rechten und Pflichten bedeutet. Denn wenn der zwölfjährige Jesus mit seinen Eltern erstmals zum Paschafest nach Jerusalem reist, dann erfüllt er mit ihnen ein ausdrückliches Gebot der Tora (vgl. Ex 23,17; Dtn 16,16). Die Bibel selbst gibt aber noch kein bestimmtes Alter an, ab dem man zur Erfüllung des Gesetzes verpflichtet ist, sondern erst die mündliche Lehre, die Mischna; dort wird im Traktat „Sprüche der Väter“ von Rabbi Jehuda ben Tema folgende Aussage überliefert: „Mit fünf Jahren ist man geeignet, um Tora zu lernen, mit zehn die Mischna, mit dreizehn Jahren kann man die Gebote erfüllen, mit fünfzehn den Talmud studieren, mit achtzehn Jahren heira­ ten …“ (Av 5,21) – das Evangelium kennt offenbar eine solche Tradition, dass ein Junge mit diesem Alter für sein Tun selbst verantwortlich und zur Einhaltung der Gebote angehalten ist, wenn es berichtet, dass Jesus zum Fest nach Jerusalem reist. Eine besondere Feier (Bar Mizwah) zum Eintritt in dieses Alter ist im Judentum erst seit dem 13. Jahrhun­ dert üblich. Für diese entwickelten sich im Laufe der Zeit verschiedene Bräuche: Der Junge legt an diesem Tag zum ersten Mal die Gebetsriemen an und wird beim Gottesdienst a­ ufgerufen, aus der Tora zu lesen und – wenn möglich – zu dem gelesenen Abschnitt auch eine kurze Auslegung vorzutragen. Mit dieser ‚Predigt‘ soll er zeigen, dass er den Inhalt verstanden hat und auf das Leben anzuwenden weiß. Eine eigenständige Feier für Mädchen (Bat Mizwah) im Alter von zwölf Jahren ist erst im 20. Jahrhundert in liberalen Gemeinden üblich geworden und heut­ zutage in vielen Ländern verbreitet. Da im Judentum die Einhaltung der Gebote das Alltagsleben eines gläubi­ gen Menschen ungleich mehr bestimmt als im Christentum, ist diese Feier ein viel stärkerer Einschnitt als die Firmung.

Taufen Ylvie Sophie Gierlinger, Riedegg 53, Gallneukirchen Pia Sophie Leonhartsberger, Lederergasse 28/7, Gallneukirchen Alicja Helena Porebska, Reichenauer Str. 38, Gallneukirchen David Leopoldseder, Niederreitern 23a, Engerwitzdorf Tobias Mayr, Veitsdorf 7, Gallneukirchen Michael Brandl, Flurgasse 2, Gallneukirchen Magdalena Pühringer, Klammstr. 50, Engerwitzdorf Matheo Walchshofer, Weikersdorf 10, Alberndorf Tobias Pleiner, Lindach 23, Gallneukirchen Emely Sophie Kastl, Hattmannsdorf 11, Unterweitersdorf Mario Zeindlinger, Getreideweg 3, Engerwitzdorf Victoria Bichler, Sonnleitenweg 5, Unterweitersdorf Noah Gabriel Wahl, Sportfeld 15, Engerwitzdorf Sara Schimpf, Roseggerstraße 5/5, Engerwitzdorf Miriam Spinka, Loschkeweg 12, Gallneukirchen Matheo Löfler, Auwiese 16, Unterweitersdorf Corinna Müllner, Raiffeisenstraße 19, Gallneukirchen David Gschwandtner, Unterweitrag 12b, Altenberg Elisabeth Aichinger, Knierübl 9, Luftenberg Theo Schwarzbauer, Schnopfhagenstraße 11, Gallneukirchen Samuel Preinfalk, Am Teich 18, Wartberg/Aist Leon Palmetshofer, Riedegg 45, Alberndorf Emily Plöchl, Kleinfeld 7, Gallneukirchen Selina Bachl, Falkenweg 110, Engerwitzdorf Elina Pleiner, Falkenweg 7, Engerwitzdorf Sarah Pleiner, Bergweg 3, Gallneukirchen Johannes Peter Pommermayr, Mannheimstraße 3/1, Linz Hanna Holzmann, Statzing-Dorf 54, Luftenberg Alexander Glocker, Schmiedgassen 20, Engerwitzdorf Marlene Falkner, Moserweg 6, Engerwitzdorf Nico Nußbaumer, Spattendorf 110, Gallneukirchen Julian Mair, Burnerweg 11, Engerwitzdorf Paul Mühringer, Hammerleitenweg 3, Alberndorf Ella Aichberger, Waldweg 28, Altenberg Kathrin Auzinger, Almesberg 77, Gallneukirchen

Trauungen Doris Praher und David Gstöttenmayr, Am Anger 5, Unterweitersdorf Rebecca Dorninger und Thomas Brandl, Alte Straße 15a, Gallneukirchen Sabrina Johanna Hackl und Jürgen Habringer, Pürach 37, Luftenberg

Um einen Teil der Druckkosten für den Gallusboten abdecken zu können, möchten wir Sie auch heuer wieder um einen

Druckkostenbeitrag in einer Ihnen entsprechenden Höhe bitten. Wir hoffen, dass Sie uns bei der ­Erhaltung der gewohnten Qualität des Gallusboten unterstützen werden und danken Ihnen im Voraus für Ihren ­Beitrag. Das Redaktionsteam

Franz Hubmann

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Gallus BOTE

Nummer 208 · Juni 2011


Begräbnisse Alfred Baumann, Schulfeld 4, Gallneukirchen, im 81. Lj. Anton Ruthner, Gaisbacherstraße 15, Gallneukirchen, im 76. Lj. Franz Radinger, Weiglmühlweg 2, Unterweitersdorf, im 84. Lj. Daniel Leitner, Hauptstraße 13/12, Gallneukirchen, im 27. Lj. Willibald Eimer, Trefflinger Allee 8, Engerwitzdorf, im 76. Lj. Aloisia Göweil, Klammstraße 1, Engerwitzdorf, im 87. Lj. Gottfried Diewald, Haidweg 22, Engerwitzdorf, im 83. Lj. Paula Aigelsreiter, Kapellenweg 17, Gallneukirchen, im 72. Lj. Romana Grünböck, Gallusberg 15, Engerwitzdorf, im 44. Lj. Aloisia Hager, Kalchgruberstraße 13, Gallneukirchen, im 68. Lj. Anna Kapeller, Gaisbacherstraße 11, Gallneukirchen, im 79. Lj. Anna Plank, Sonnleitenweg 13, Unterweitersdorf, im 73. Lj. Adolf Kopatsch, Aich 1, Alberndorf, im 72. Lj. Franz Kastenhofer, Spattendorf 54, Alberndorf, im 70. Lj. Thomas Pühringer, Alte Straße 27, Gallneukirchen, im 41. Lj. Alfred Huemer, Grasbach 8, Alberndorf, im 79. Lj. Hedwig Fürst, Engerwitzberg 11, Engerwitzdorf, im 84. Lj. Maria Pötscher, Freistädter Straße 56, Engerwitzdorf, im 85. Lj. Franz Günther, Klendorfweg 9, Engerwitzdorf, im 84. Lj. Maria Mühlberger, Haselweide 9, Engerwitzdorf, im 97. Lj. Elsa Nußbaumer, Freistädter Straße 13, Engerwitzdorf, im 85. Lj. Eduard John, Hertzstraße 41, Linz, im 80. Lj. Pater Wolfgang Ramsauer, Riedegg 1, Gallneukirchen, im 92. Lj. Alois Ehrenmüller, Franz-Jäger-Zeile 15, Gallneukirchen, im 81. Lj. Johann Kerschbaummayer, Aich 9, Alberndorf, im 79. Lj. Margarete Putz, Raiffeisenstraße 6/4, Gallneukirchen, im 85. Lj. Alois Burghofer, Niederkulm 3, Engerwitzdorf, im 70. Lj. Adolf Franz Kiemeyer, Auwiese 14, Unterweitersdorf, im 70. Lj. Johann Halmdienst, Sandbach 11, Engerwitzdorf, im 80. Lj. Christine Kepplinger, Gaisbacherstraße 11, Gallneukirchen, im 78. Lj.

RÜCKBLICK

Danke, den Frauen und Männern, die am 20. März Suppe verkauften und jenen, die sie aßen und damit die ­Anliegen des Familienfasttages ­unterstützten.

Zwei alte Birnbäume des Pfarr­gartens wurden von fleißigen Männern gefällt, in Scheite zerlegt und um einen Baum aufgestapelt.

Danke, allen Frauen und Männern, die auch heuer wieder viel Zeit investiert, zahlreiche Palmbuschen gebunden und verkauft haben.

Wunder wirken.

Unter diesem Motto stand die ­diesjährige Haussammlung der Caritas der D ­ iözese Linz. Damit unsere SammlerInnen auch gut vorbereitet von Tür zu Tür

marschieren konnten, wurde Frau Mag. Marion Huber (Bild oben), Leiterin der Caritas-Flüchtlings­ hilfe eingeladen. Sie referierte über die Flüchtlingshilfe und über die Probleme, die die langen Asylverfahren nach sich ziehen. Ein kleiner Baustein, damit die Sammlerinnen die Vielfalt der Caritas-Aufgaben kennenlernen konnten. 

Gallus BOTE

Nummer 208 · Juni 2011

Ein Angebot der heurigen Firmvorbereitung vereinte katholische und evangelische Jugendliche zum gegenseitigen Kennenlernen des Glaubens.

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FLO H M ARKT

TERMINE Sonntag, 12. Juni

Pfingsten 8.00 Uhr: Messfeier 10.00 Uhr: Messfeier Musikalische Gestaltung durch den Kirchenchor

Sonntag, 3. Juli

Montag, 13. Juni

Pfarrfest (Programm siehe unten) 8.00 Uhr: Messfeier 10.00 Uhr: Messfeier im Pfarrhofgarten

Pfingstmontag 8.00 Uhr: Messfeier 10.00 Uhr: Messfeier

Sonntag, 14. August

Samstag, 18. Juni 8.30 Uhr: Firmung mit Herrn

10.00 Uhr: Jungschar-Gottesdienst

11.00 Uhr: Firmung mit Herrn

Mariä Aufnahme in den Himmel, Segnung der Kräuter 8.00 Uhr: Messfeier 10.00 Uhr: Feier der Goldenen, Diamantenen und Eisernen Hochzeiten in der Pfarrkirche

Regens Dr. Johann Hintermaier Regens Dr. Johann Hintermaier

Donnerstag, 23. Juni

Fronleichnam 8.30 Uhr: Messfeier, anschließend Prozession

Montag, 15. August

Sonntag, 28. August

Sonntag, 26. Juni

10.00 Uhr: Bergmesse Hagerberg

10.00 Uhr: Messfeier

Sonntag, 26. September

Goldenes Priesterjubiläum KsR Johann Altendorfer

Erntedankfest

Unser nächstes großes Projekt wird die dringend notwendige Sanierung des Pfarrhofes sein. Im Zuge der Erneuerung von Heizung, Installationen und der Sanierung von Räumen im Keller wird es auch eine Umgestaltung der Räumlichkeiten geben, sodass Räume parallel genutzt werden können. Auch sollen der Eingangsbereich, die Küche und die Sanitäranlagen den Bedürfnissen angepasst werden. Dazu wird Geld benötigt. Mit unserem nächsten Flohmarkt am

10. und 11. September

wollen wir wieder einen beachtlichen finanziellen Beitrag leisten. Unser Ziel ist, dass wir das Ergebnis vom letzten Flohmarkt von Euro 30.000,– Reingewinn nochmals übertreffen. Wir sammeln allerhand Nützliches und Brauchbares, das Sie nicht mehr benötigen. Also – nichts wegwerfen, sondern Anfang September in den Pfarrhof bringen.

AM 3 . JU L I 2 0 1 1 Das Pfarrfest beginnt wieder mit dem gemeinsamen Gottesdienst im Pfarrhofgarten. Die Stadtkapelle wird den Gottesdienst musikalisch gestalten und zum Frühschoppen von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr unterhalten. Kulinarisch wollen wir euch mit Speisen und Getränken von regionalen Anbietern verwöhnen. Neben Bratwürsteln und Kistensau gibt es gebackene Knödel und die vegetarische Reispfanne. Für die Kinder wird es um 13.30 Uhr spannend, wenn der Kasperl kommt – zu sehen im Pfarrhof, 1. Stock. Auch die Hüpfburg und das Luftballonmodellieren stehen wieder am Kinderprogramm. Ab 17.00 Uhr bieten wir Qualitätsweine aus Österreich an. Wie gewohnt gibt es auch das Gulasch vom Beef Natur und dazu ein kühles Bier von der Freistädter Brauerei. Das „Stadtkapellchen“ wird uns den Abend musikalisch eröffnen und ab 18.30 Uhr gibt die Musikkapelle Unterweitersdorf den Ton an. Terminübersicht: 10.00 Uhr anschließend 13.30 Uhr 17.00 Uhr ca. 17.30 Uhr 18.30 Uhr

Gottesdienst Frühschoppen mit der Stadtkapelle Gallneukirchen Essen und Trinken + Kaffeestube Mundartkasperl, Spiele, Hüpfburg, Luftballonmodellieren Weinausschank der KAB Gulaschessen

„Stadtkapellchen“ Musikkapelle Unterweitersdorf

Wir freuen uns über Ihren Besuch !

ÖFFNUNGSZEITEN DER PFARRKANZLEI IN DEN FERIEN:

Dienstag bis Donnerstag von 8.30 bis 11.00 Uhr

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Unsere Sammeltage: Donnerstag, 1. 9., Freitag 2. 9. und Montag 5. 9. jeweils von 16 Uhr bis 19 Uhr, Samstag, 3. 9. von 8 Uhr bis 12 Uhr. Verkauf: Samstag, 10. 9. von 7 Uhr bis 17 Uhr und am Sonntag 11. 9. von 8 Uhr bis 12 Uhr. Wenn Sie das Erlebnis Flohmarkt hautnah miterleben wollen, freuen wir uns über Ihre Mithilfe. Wir treffen uns zur Flohmarktbesprechung am Montag, 20. Juni um 20 Uhr

im Pfarrhof, 1. Stock.


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