risControl 11 2020

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risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Nr. 11 - 2020 | Heft 495 | 42. Jahrgang

Gut gerüstet für die Zukunft Interview mit Franz Lehner, Leiter des UNIQA Österreich Makler- und Partnervertriebes

Gutes Arbeitsklima Den Familien in Österreich geht es im Vergleich zu Familien in anderen europäischen Ländern sehr gut. Soziales Engagement gibt es nicht nur seitens des Staates und der Bundesländer, sondern auch zahlreiche Unternehmen fördern die Familien ihrer Mitarbeitenden.

Klare Worte: Kryptisches Wortgefecht von Mag. Christian Sec

Eine gefährdete Art Kinder sind durch Sportund Freizeitaktivitäten so unfallgefährdet, wie keine andere Bevölkerungsgruppe außer den hochbetagten Senioren.


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DIE TRÖSTENDE HAND

Was vermissen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, in dieser herausfordernden Zeit am meisten? Das Händeschütteln, die freundschaftliche Umarmung oder stört Sie das Social Distancing vielleicht überhaupt nicht? Vermissen Sie die „Bussi -Gesellschaft“ oder waren Sie nie daran interessiert? Ich finde, es kommt nicht darauf an, wie häufig wir soziale Kontakte pflegen oder knüpfen, sondern in welcher Qualität wir das tun. Wie viele Menschen sind Ihnen in Ihrem Leben schon begegnet, die es nicht wert waren, länger als einen Augenaufschlag über sie nachzudenken, und wie viele Menschen haben bei Ihnen einen tiefen Eindruck hinterlassen? Oft waren und sind es Menschen, die man nicht näher kennt, die aber in wichtigen Momenten einfach da sind. Wie aus dem Nichts sind Sie da. Sie hinterlassen Spuren im Herzen und in der Seele, können trösten, helfen und reichen zur richtigen Zeit die Hand. Ich bin überzeugt, dass es nicht davon abhängt, wie alt man ist oder wie weit man gereist ist, diese Menschen können einem immer begegnen. Manchmal merkt man es zu spät und die tröstende oder helfende Hand ist wieder ver-

rC 11/2020 | 03 | EDITORIAL

schwunden. Sollte Ihnen in dieser herausfordernden Zeit jemand zur Seite stehen, der Ihnen dieses Gefühl bietet, dann halten Sie den Moment fest. Und wenn es sich um einen unbekannten Menschen handelt und der Moment nur ein kurzer ist, halten Sie ihn in Erinnerung. Erfreuen Sie sich daran, dass Ihnen das angeboten wird, und nutzen Sie den Moment. Halten Sie ein und genießen Sie die Zeit, die uns hier auf Erden gegeben ist, denn sie kann sehr kurz sein. Abgesehen von der wirtschaftlichen Krise geht es den meisten doch gut, oder? Wenn einen nicht eine Krankheit heimsucht, jammern wir doch auf einem hohen Niveau. Sollte sich nicht jeder Einzelne einmal darauf besinnen, was im Leben wirklich wichtig ist? Der grüne Lamborghini in der Garage, der überdachte Swimmingpool im Garten, die kostbare Weinflasche im Regal? Machen diese Dinge glücklicher? Vielleicht oder manche wahrscheinlich. Aber meiner Meinung nach gibt es Wichtigeres. Denken Sie doch einmal darüber nach, Ihre Doris Wrumen


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44 50

26

Coverstory

Editorial 03

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Die tröstende Hand

News 06 06 06 07 07 08 08 08 09 10 10

Interview 38

Zusammenarbeit KOBAN SÜDVERS/Lloyd´s Broker Integral

Fintech Germany Award 2020

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Getsafe Digital GmbH

Neuer Regionalleiter Helvetia Versicherungen AG

Wahl des Fachverbandsobmanns WKO/Die Versicherungsmakler

Obmann wiedergewählt

50

Österreichische Pensionskassen

Elektronischer Antragsprozess Onlinehandel Handelsverband

Förderung Partnerschulprogramm Wiederaufforstung Zurich

Auszeichnung Merkur Lifestyle

Georg Eisenzopf, akad. Versicherungskaufmann und Geschäftsführer der SIVAG GmbH

Investments aus der Sicht von PrivateEquity-Beteiligungsgesellschaften

Dr. Rudolf Kinsky, Präsident (geschäftsführend) der AVCO – Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation von Michael Kordovsky

Gut gerüstet für die Zukunft

Kolumne

Wirtschaftskriminalität in der Finanzbranche DONAU Versicherung AG

Geschäftsführerhaftung in Covid-19-Zeiten

Franz Lehner, Leiter des UNIQA Österreich Makler- und Partnervertrieb

Dialog Lebensversicherung AG

Strategie- und Managementberatung zeb

Gutes Arbeitsklima Homeoffice

11 18 34

EIOPA erstellt Richtlinien gegen Cyber-Crime von Mag. Christian Sec

Der Preis der Freiheit von Mag. Christian Sec

Klare Worte: Kryptisches Wortgefecht von Mag. Christian Sec

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18 30 Markt 12 12 13 14 14 14 15 15 16 16 17 17 20 20 20 21 21 22 23 39 46 48

Gesundheitsbarometer 2020 Allianz Versicherung AG

Großrisiken der Gegenwart Munich Re

Produktneuheiten Kärntner Landesversicherung

Kreditgesetze

Fachverband der Finanzdienstleister

Verschnaufpause bei Betriebsübergabe

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Wirtschaftskammer Österreich

Auszeichnung

Continentale Assekuranz Service GmbH

Umfrage Klimaverantwortung PwC Österreich

Kooperation Allianz Partners

Verhärtung der Märkte Munich RE

Top-Produkte-Roadshow

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ARISECUR

Präsenzverstärkung in Italien Talanx Gruppe

Digitaler Unfallbericht Schaden-Manager.com

Leben

Weiterbildungsverpflichtung Wirtschaftskammer Österreich

Gewerbeversicherung

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wefox

Taschengeld-Studie durchblicker.at

Finanzen

Zwergerlschutz Merkur Versicherung

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Garantieverlust Allianz (D)

ERGO für Makler: individuell & innovativ EUROPA Ablebensversicherung: Ausgezeichneter Schutz mit Top-Preisen Mein Kunde braucht dringend Garantien! Was ist ein Unfall? von Mag. Christian Sec

Eine gefährdete Art von Mag. Christian Sec

Weihnachtsgeschenke: Ideen für die Liebsten

Startup-Beteiligungen oder Private Equity Dachfonds? von Michael Kordovsky

Studie 54

Kundentreue in der KfzHaftpflichtversicherung: Faktoren für den Verbleib beim aktuellen Anbieter

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Zusammenarbeit

KOBAN SÜDVERS/Lloyd´s Broker Integral Koban Südvers und Lloyd´s Broker Integral starten eine strategische Zusammenarbeit. „Unsere Kunden profitieren nun von einer flächendeckenden persönlichen Betreuung an acht Standorten in Österreich und darüber hinaus auch in Deutschland“, so Mag. Christian Pedak, der als Gesellschafter-Geschäftsführer von Integral Insurance Broker die Vorteile der gemeinsamen Strategie betont, die den Fokus auf ein nachhaltiges Wachstum durch erstklassige Beratung ihrer Kunden legt. „Als inhabergeführtes Unternehmen ist unser oberstes Ziel die Ex-

zellenz in Service und Beratung für unsere Kunden“, ergänzt Dr. Klaus Koban, geschäftsführender Gesellschafter der K ­ OBAN S ­ ÜDVERS Gruppe. „Durch den strategischen Zusammenschluss mit Integral Insurance Broker bieten wir den Kunden nun einen exklusiven Zugang zum weltweit führenden Versicherungsmarkt Lloyd’s of London. Unsere bisherige Beratungsstärke wird dank dem exklusiven Zugang zu hochmodernen Versicherungslösungen nochmals deutlich gestärkt“, bringt Dr. Klaus Ko-

Fintech Germany Award 2020 Getsafe Digital GmbH

Der Finanzplatz Frankfurt zeichnet mit den FinTech Germany Awards die erfolgversprechendsten Unternehmen aus den Bereichen Fintech, Insurtech, Blockchain und künstliche Intelligenz aus. Das Unternehmen hat sich dabei als einer von

acht Gewinnern unter über 220 Bewerbern durchgesetzt. „Wir sind angetreten, um mobiles Versichern europaweit zum Standard zu machen. Es freut uns sehr, dass unser Vorhaben die Jury überzeugt hat“, so

Dr. Klaus Koban

ban die Vorteile des Zusammenschlusses auf den Punkt.

Gründer und CEO Christian Wiens. Der Digitalversicherer bietet Versicherungsprodukte per App an: Mit wenigen Klicks können Kunden eine Versicherung per Handy abschließen, einen Schaden melden und ihren Versicherungsschutz verwalten. In den vergangenen drei Jahren entwickelte sich das Insurtech vom digitalen Makler zum Versicherungsanbieter und expandierte zu Jahresbeginn nach Großbritannien.

Neuer Regionalleiter Helvetia Versicherungen AG Die Vertriebspartner der Region Ost haben seit August mit Markus Fischer einen neuen Ansprechpartner. Der zweifache Familienvater war zehn Jahre lang bei der Skandia Versicherung in der Maklerbetreuung und als Sales Manager tätig, bevor er 2013 zur Standard Life Assurance wechselte. In seiner neuen Funktion ist er für die Betreuung und Zielplanung der knapp 500 Vertriebspartner im Gebiet Wien, Niederösterreich und dem Burgenland sowie für die Einführung und Entwicklung neuer Produkte in

Zusammenarbeit mit dem Produktmanagement und der Gewinnung neuer Maklerverbindungen zuständig. Außerdem ist er für 20 Mitarbeiter und für einen Prämienbestand von 54 Millionen Euro verantwortlich. „Wir freuen uns sehr, dass Markus Fischer die Leitung der Region Ost übernimmt – mit seinem Engagement wird er unser Versicherungsgeschäft im Osten Österreichs erfolgreich und gemäß unserer Strategie helvetia 20.25 weiter ausbauen“, freut sich rC 11/2020 | 06 | NEWS

Markus Fischer

der Leiter des Partnervertriebs Alexander Neubauer.


Wahl des Fachverbandsobmanns WKO/Die Versicherungsmakler Die konstituierende Sitzung des Fachverbandsausschusses der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten fand unter Einhaltung aller Corona-Maßnahmen am 3. November 2020 statt. Es wurden 16 gewählte Funktionäre von den Bundesländern bzw. den wahlwerbenden Gruppen entsendet. Unter der Wahlleitung von Dipl.-Ing. Helmut Ogulin, MBA wurde dabei der Bundesobmann des Fachverbandes der Versicherungsmakler für die kommende 5-jährige Funktionsperiode gewählt. Einstimmig von allen wahlwerbenden Gruppen (Wirtschaftsbund, Sozialdemokratischer Wirtschaftsbund, Freiheitliche Wirtschaft und Unabhängiges Wirtschaftsforum) wurde KommR Christoph Berghammer, MAS als Fachverbandsobmann vorgeschlagen und für die nächsten fünf Jahre in seiner Funktion bestätigt. Ebenso einstimmig wurden Akad. Vkfm. Gunther Riedlsperger und KommR Rudolf Mittendorfer als seine Stellvertreter bestellt. Berghammer nennt als die wich-

tigsten Aufgaben für die kommenden Jahre: „Die qualitativ hochwertige und an europäischen Bildungsstandards orientierte Ausbildung der zukünftigen Versicherungsmakler sowie das Thema Digitalisierung des Vertriebs werden die primären Themen sein, um diese wichtige

Berufsgruppe optimal für die komplexen Anforderungen der Gegenwart zu rüsten. Ein detailliertes Arbeitsprogramm wird dazu in den nächsten Wochen erarbeitet werden.“ Nach derzeitigem Stand werden bei der Strategieklausur im Dezember und, soweit es die Covid-19-Situation zulässt, die notwendigen Themen definiert werden. Entsprechend der daraus resultierenden Schwerpunkte werden dann die Arbeitskreise eingerichtet und deren Leiter bekannt gegeben.

KommR Rudolf Mittendorfer, KommR Christoph Berghammer, MAS und Akad. Vkfm. Gunther Riedlsperger

Obmann wiedergewählt Österreichische Pensionskassen Bei der jüngsten Sitzung des Fachverband-Ausschusses der Österreichischen Pensionskassen wurde Andreas Zakostelsky erneut zum Obmann gewählt. Für seine dritte Funktionsperiode sieht der neue alte Obmann die steigende Notwendigkeit, den Ausbau des Pensionskassensystems in Österreich zu forcieren. So wird ein Schwerpunkt auf dem im Regierungsprogramm bereits genannten Generalpensionskassenvertrag liegen. „Ich freue mich sehr über dieses eindeutige Votum für meine dritte Periode als Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen. Aufgrund der aktu-

ellen Wirtschaftskrise und der damit einhergehenden massiven zusätzlichen Staatsverschuldung wird der Druck auch auf das staatliche Pensionssystem weiter steigen. Daher wird die Ergänzung der staatlichen Pension durch eine betriebliche Zusatzpension in den nächsten Jahren ganz entscheidend, um im Alter ein sorgenfreies Leben führen zu können“, erklärt Andreas Zakostelsky. Gerade für Geringverdiener und Teilzeitbeschäftigte ist eine zusätzliche Altersvorsorge besonders wichtig. Schon eine kleine Zusatzpension trägt zu einem rC 11/2020 | 07 | NEWS

Andreas Zakostelsky

besseren Auskommen in der Pension und einer merklichen Verbesserung der Lebensqualität im Ruhestand bei.


Elektronischer Antragsprozess der Ablebensversicherung. Die Grundlage für den elektronischen Antragsprozess ist der Online-Tarifrechner, der ohne Login im Vertriebsportal integriert ist. Das Informationsblatt „Nicht anzugebende Erkrankungen und Diagnosen in der Risikolebensversicherung“ nennt zudem die Vorerkrankungen, die für die

Risikoprüfung nicht relevant sind. Direkt im Tarifrechner wird geprüft, wie sich eine konkrete Erkrankung auf Versicherbarkeit und Prämie auswirkt. Ist der Antrag vollständig ausgefüllt, erfolgt die medizinische Risikoprüfung. Vertriebspartner und Kunde erhalten direkt die Information, ob der Antrag so angenommen und polizziert werden kann. Sind alle Voraussetzungen des vorläufigen Versicherungsschutzes erfüllt, tritt dieser bereits durch den Abschluss des e-Unterschrift-Prozesses in Kraft.

Bekleidung mit 1,95 Milliarden, Elektrogeräte mit 1,2 Milliarden und Bücher mit 0,6 Milliarden Euro Umsatz. Die stärksten Zuwächse haben 2020 coronabedingt die Sektoren Computer/Hardware mit 18 Prozent, Kosmetik mit 17 Prozent sowie Sportartikel mit 11 Prozent verzeichnet", erklärt Studienautor Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria. „Die Transformation vom klassischen Katalog- zum Onlinehandel scheint damit fast vollständig abgeschlossen", sagt Harald Gutschi, UNITO-Geschäftsführer sowie Vizepräsident des Handelsverbandes und Leiter der Plattform „Versandhandel, eCommerce & Marktplätze“. Im Bereich Handyshopping haben sich

die Umsätze seit 2014 verfünffacht. Handyshopping bleibt aber nach wie vor eine Altersfrage. Bei den unter 29-jährigen Konsumenten kaufen mittlerweile 7 von 10 via Smartphone, bei den über 60-Jährigen liegt die Quote bei 9 Prozent hier ist aber eine Steigerung bereits bemerkbar. Unter den Erwartungen liegt der Bereich Voice Commerce, im letzten Jahr haben 30.000 Konsumenten über Alexa & Co. Produkte bestellt, heuer liegt man bereits bei 38.000. Die „eCommerce Studie Österreich - Konsumentenverhalten im Distanzhandel“ wird jährlich von der Plattform „Versandhandel, eCommerce & Marktplätze“ des Handelsverbands bei der KMU Forschung Austria in Auftrag gegeben. Im Mittelpunkt der Studie stehen Fragestellungen zu Ausgaben im österreichischen eCommerce, Verteilung nach Bestellkanälen, Warengruppen, Bezahlformen, Retouren etc.

Dialog Lebensversicherung AG Seit Anfang Oktober erfolgt der Antragsprozess der Dialog Lebensversicherung vollständig digital, ohne Medienbruch. Die Risikoprüfung und die elektronische Unterschrift sind die letzten noch fehlenden Meilensteine für einen komplett elektronischen Antragsprozess in

Onlinehandel Handelsverband

Die Ausgaben im Onlinehandel werden heuer 8,7 Milliarden Euro betragen. Von 8 Milliarden Euro Onlineumsatz fallen bereits 1,2 Milliarden Euro auf den Mobile Commerce – ein massiver Zuwachs von 50 Prozent, kommentiert Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, die Ergebnisse der Studie eCommerce. „Smartphone-Shopping ist damit beliebt wie nie zuvor, Brandbeschleuniger ist eindeutig die Covid-19-Krise. Die rund 13.000 heimischen Webshops profitieren vom wachsenden Markt allerdings nur begrenzt, da mehr als jeder Zweite im Ausland bestellt und so den Kaufkraftabfluss verschärft", so Will. „Die Top-Warengruppen im Distanzhandel sind heuer

Wirtschaftskriminalität in der Finanzbranche Strategie- und Managementberatung zeb Jährlich entstehen Unternehmen Schäden in Millionenhöhe aufgrund von Veruntreuung und anderer krimineller Handlungen von Mitarbeitern. Ein Viertel aller Betriebe ist von Wirtschaftskriminalität betroffen, vor fünf Jahren waren

es nur halb so viele. Zu den am häufigsten betroffenen Unternehmen gehören Banken und Versicherungen. „Es geht nicht immer nur um Gier und das große Geld, sondern um ein strukturelles Handlungsparadoxon in rC 11/2020 | 08 | NEWS

der Finanzindustrie“, fasst Prof. Joachim Hasebrook, Steinbeis-Hochschule Berlin, aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema „Wirtschaftskriminalität und Führung“ zusammen. Die Ergebnisse zeigen, dass in Krisen wertschätzende Führung wie ein Schutzschild gegen Krisenbelastung und Verschlechterung der Arbeitsleistung wirkt. „Es gibt in den meisten Unternehmen zwar Compliance-Regeln und Schulungen. Aber oft fehlen institutionalisierte Sicherheits- und Kontrollmechanismen


sowie Szenarien für den Umgang mit internen Risiken“, ortet Günter Blaha, Senior-Berater der Strategie- und Managementberatung, ein Manko in österreichischen Unternehmen. Sicherheit entsteht durch hohe persönliche Integrität, permanente Aufmerksamkeit und Übernahme von Verantwortung, durch ermutigende statt autoritärer Führung und dadurch, dass die persönlichen Konsequenzen aus der Meldung eines Fehlverhaltens gesenkt

werden. Untersuchungen in Sicherheitsorganisationen zeigen, dass nur eine systematische und transparente Sammlung von Sicherheitsproblemen die Grundlage für dauerhaft hohe Aufmerksamkeit und gezielte Trainings bildet. „Drehund Angelpunkt bleibt aber unterstützende Führungsarbeit“, meint Hasebrook, „statt Erfolg um jeden Preis zur sozialen Norm zu machen, muss Führung die Übernahme von Verantwortung ermöglichen und einfordern.“

Förderung Partnerschulprogramm

Präzise durchdacht von A bis Z Der e-Antrag in der Risikoleben

DONAU Versicherung AG

Den Nationalpark Donau-Auen und die DONAU Versicherung verbindet nicht nur der Name, sondern auch eine langjährige Partnerschaft. Das Unternehmen setzt nun einen Schwerpunkt im Bereich Umweltbildung, denn es fördert das regionale Partnerschulprojekt des Nationalparks. Im Schuljahr 2020/21 wird eine neue Kooperation mit der Volksschule Hainburg ermöglicht. Heuer steht der Biber als charakteristische Tierart des Nationalparks im Zentrum. „Gemeinsam mit dem Pädagogenteam werden fächerübergreifende

Inhalte über die Lebensräume und die Artenvielfalt der Flusslandschaft ausgearbeitet. Ziel ist es, bei den Schülern ein Bewusstsein für ‚ihren‘ Nationalpark vor der Haustür zu schaffen. Für diese Unterstützung danke ich sehr herzlich“, so Nationalparkdirektorin Edit Klauser. Judit Havasi, Vorstandsvorsitzende, zu den Gründen des Engagements: „Der Nationalpark Donau-Auen ist ein einzigartiges Juwel in Mitteleuropa. Ich bin sehr glücklich, dass wir auf diesem Weg einen Beitrag zum Schutz dieser einzigartigen Naturlandschaft leisten können.“

Mehr erfahren Sie unter: www.dialog-leben.at

Direkt Medizinische Risikoprüfung und Ergebnis im Tarifrechner

Sicher

e-Unterschrift mit dem etablierten Verfahren „inSign“

Vollständig digital

Antragsprozess ohne Medienbruch

Judit Havasi (Vorstandsvorsitzende DONAU Versicherung) und Edith Klauser (Direktorin des Nationalpark Donau-Auen)

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Wiederaufforstung jekt werden auf 700 Hektar Land (das entspricht über 850 Fussballfeldern) 80 bis 120 verschiedene Baumarten angepflanzt, um die biologische Vielfalt des

Waldes zu erhöhen und Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu binden. Die Initiative für den Atlantischen Wald Brasiliens ergänzt Zurichs langjährige Zusammenarbeit mit dem Naturschutzprojekt Rimba Raya in Indonesien und stärkt Zurichs Engagement für die ökologische Erhaltung einiger der Gebiete, die weltweit am stärksten von Abholzung betroffen sind.

des Jahr im Rahmen einer Galaveranstaltung präsentiert. Die Bewertung erfolgte durch eine Fachjury und Mysterytester in einem zweistufigen Verfahren, darunter fanden sich Experten aus Wirtschaft und Medien. Bei der heurigen Verleihung freut sich die Merkur Versicherung

mit ihrer Tochterfirma Merkur Lifestyle über zwei Awards! 1. Platz in der Kategorie „Best SpaManagerin“: Petra Herz, Standortleiterin des Merkur Lifestyle Spa in Bad Tatzmannsdorf. 2. Platz in der Kategorie „Best Medical Spa“: Merkur Lifestyle Spa in Bad Tatzmannsdorf Die Auszeichnungen stehen für die hochwertige und innovative Gesundheitsvorsorge der Merkur Lifestyle GmbH.

Zurich

Die Zurich Insurance Group hat entschieden, die Wiederaufforstung im Atlantischen Regenwald Brasiliens in Zusammenarbeit mit dem Instituto Terra zu unterstützen. Das Projekt hat eine Laufzeit von acht Jahren und umfasst eine Million Bäume, darunter einen für jeden Mitarbeitenden und für Kunden, die beim Abschluss einer Versicherungspolizze die Möglichkeit haben einen Baum pflanzen zu lassen. Die Bäume werden in den kommenden acht Jahren gepflanzt, um in einem Gebiet der Region Minas Gerais, das im 20. Jahrhundert für die Viehzucht gerodet wurde, einen sich selbst tragenden subtropischen Wald wiederherzustellen. In Brasilien sind nur sieben Prozent des ursprünglichen Atlantischen Waldes erhalten geblieben. Durch Zurichs Beitrag zu diesem Wiederaufforstungspro-

Auszeichnung Merkur Lifestyle

Wie der Oscar für die Filmbranche ist der European HEALTH & SPA AWARD ebenfalls einzigartig und die höchste Auszeichnung für Wellness-Unternehmen und -Innovationen in Europa. Die begehrten Auszeichnungen der Wellnessbranche wurden im Oktober 2020 zum zwölften Mal vergeben. Die sogenannten „Oscars der Branche“ sind die einzigen unabhängigen Awards im Gesundheitsund Wellnesssektor und zeichnen Europas beste Betriebe für ihre herausragenden Leistungen aus. Die Auszeichnungen werden in elf Kategorien prämiert und je-

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EIOPA erstellt Richtlinien gegen Cyber-Crime Die verstärkte Frequenz von Cyberattacken aufgrund der digitalen Transformation ist ein Vorbote für die akkumulierende Gefahr, die in Zukunft noch viel mehr Schaden für die Wirtschaft fordern wird. Die europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen (EIOPA) versucht mit neuen Richtlinien den Versicherungssektor für die Gefahren zu wappnen. von Mag. Christian Sec Die EIOPA hat im Oktober neue Richtlinien für IT- und Kommunikationssicherheit erstellt, die ab Juli 2021 europaweit in Kraft treten sollen. Dabei legt die EU vor allem Standards für das Security Risk-Management fest, wobei der Regulator in Betracht zieht, dass es hier bei Finanzunternehmen nicht nur um die Sicherheit der großen Konzerne geht, sondern diese auch bei den vernetzten kleineren Drittunternehmen, gewährleistet sein muss. Nach dem Prinzip des „Schwächsten Gliedes“, müssen alle vernetzten Unternehmen diesen Richtlinien unterworfen werden, um große systemische Attacken zu vermeiden. Hacker könnten durch Schwachstellen bei Drittunternehmen auch in die Systeme von Finanzinstitute Eintritt finden, daher soll das gesamte Ökosystem der Finanzbranche einem strengeren Regulativ unterliegen. Die Versicherungsindustrie sieht den Vorstoß der EIOPA positiv. „In einem extrem dynamischen Umfeld wie diesem Bereich, stehen auch wir vor der Herausforderung einer permanenten Weiterentwicklung und Verbesserung unserer Maßnahmen im IT-Sicherheitsbereich, unabhängig etwaiger Vorgaben. Richtlinien wie diese, aber auch

andere Normen und Standards (ISO, ITIL, ETSI…) werden hier von uns als wertvolle Orientierungshilfe herangezogen“, erklärt dazu Roland Gröll, Vorstandsdirektor der Wiener Städtischen. Er erklärt, dass bereits jetzt Mindeststandards bei der Auswahl etwaiger externer IT-Dienstleister eine mitentscheidende Rolle spielt. Eine weitere Reduzierung von Cyber-Risiken erzielt die Wiener Städtische durch den Abschluss entsprechender Verträge und einem engen IT-Providermanagement. „Hierfür gibt es eigene spezialisierte Units in unserer Organisation“, so Gröll. Umfangreiche Vorsorge, um der Gefahr von Cyberattacken über Drittunternehmen zu begegnen gibt es auch bei der UNIQA. „Einem möglichen Risiko ausgelöst durch vernetzte Dritt-Unternehmen begegnen wir durch klare Vorgaben (wie z.B. Anforderungen an Cloud Provider), die bei Aufnahme der Geschäftsbeziehung nachweislich zu erfüllen sind und im Betrieb regelmäßig kontrolliert werden“, erklärt Paul Buchner, UNIQA Head of Risk Management. Die UNIQA hat bereits jetzt für ihre IT-Sicherheit ein sogenanntes 3-lines of Defense Modell erarbeitet und implementiert. „Verantwortungen sind klar rC 11/2020 | 11 | KOLUMNE

zugewiesen und unabhängige Kontrollfunktionen gewährleistet. Damit setzen wir die entsprechenden Vorgaben der EIOPA-Guideline uneingeschränkt um“, so Buchner.

Nachholbedarf in Europa IT-Sicherheit wurde von der Industrie in Europa lange Zeit wie ein Stiefkind der IT-Branche behandelt. Während die digitale Vernetzung stetig vorangetrieben wurde, nahm das Bewusstsein für IT-Sicherheitsaspekte in Wissenschaft und Industrie nicht im gleichen Maße zu. So fehlt es an IT-Experten in diesem Bereich in Europa, wie Professor Rudolf Hackenberg von der Technischen Hochschule in Regensburg, anlässlich eines Expertengesprächs beim Allianz-Autotag erklärt. „Universitäten und die Industrie müssen zusammenarbeiten, um diesen Rückstand aufzuholen“, so Hackenberg. Auch innovative Projekte an den Universitäten sollen helfen, die „böse Seite“ der Technik zu verstehen. So können seine Studenten auf einer Plattform Komponentenschwachstellen hacken „und lernen was dann passiert“, so Hackenberg.


Gesundheitsbarometer 2020 Allianz Versicherung AG

„Die Österreicher betrachten ihr Leben auch in der Corona-Krise als sehr lebenswert. Gleichauf mit der Familie ist Gesundheit zum wichtigsten Faktor des Lebens geworden“, so der Vorstand Mag. Christoph Marek im Zuge des neu erschienenen Gesundheitsbarometers. Verglichen mit dem Jahre 2014 ist der Lebenswertindex von 7,84 auf 8,26 Prozent gestiegen, dennoch sind 68 Prozent der Befragten von psychischen oder mentalen Problemen betroffen. Den Arztbesuch scheut immer noch jeder Vierte, um Ansteckungsgefahren zu vermeiden. 63 Prozent der Bevölkerung achten mehr als bisher auf die Einhaltung von Hygienemaßnahmen. „Wir merken, dass das Gesundheitsbewusstsein in den letzten Monaten gestiegen und eine neue Sensibilität für das Thema Gesundheit entstanden ist“, berichtet Mag. Marek. „Zugenommen hat in dieser Zeit auch der Stellenwert von Familie, Freunden und sozialen Kontakten, der noch vor Karriere, Partnerschaft und Freizeit liegt“. In erstaunliche Höhen ist während der Krise aber das allgemeine Lebenswertgefühl gestiegen, nicht zuletzt durch die teilweise entstandene Entschleunigung: 8,26 auf einer zehnstufigen Skala. Quer durch die Bevölkerung achten 28 Prozent jetzt mehr darauf, sich mit regionalen Lebensmitteln zu versorgen. 63 Prozent der Befragten sind mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden. Mehr als die Hälfte der

Menschen glaubt auch, dass sie gesund lebt. Die wichtigsten Faktoren dabei sind, nicht zu rauchen, wenig Alkohol und ausreichend Schlaf. Auf die Frage, ob der persönliche Lebensstil gesundheitsbewusst sei, sind 59 Prozent der Frauen der Meinung, dass das so sei, und 48 Prozent der Männer. Auch über die Informationsquelle bei Gesundheitsfragen informiert das Ergebnis des Gesundheitsbarometers. Drei von vier Personen informieren sich beim Arzt (74 %), zwei von vier Personen informieren sich via Internet (51 %). Bücher und Ratgeber nutzen 22 Prozent, die Familie und Eltern werden von 25 Prozent zurate gezogen. Das Gesundheitsbarometer zeigt auch die Kehrseite der Medaille: Gerade die 14- bis 29-Jährigen fühlen sich oft einsam und mit ihren Problemen allein gelassen. Besonders Frauen und jüngere Menschen klagen mehr als bisher über Antriebs- und Energielosigkeit, Müdigkeit und Schlafstörungen. Zehn Prozent der Umfrageteilnehmer haben wiederkehrende Angststörungen und Panikattacken. Es ist davon auszugehen, dass die Krise in den vergangenen Monaten diesen Negativtrend stark befeuert hat. Sorgen macht vielen Menschen in dieser Zeit nicht nur die eigene Gesundheit, sondern oft noch mehr die Gesundheit

Großrisiken der Gegenwart Munich Re

„Die Corona-Pandemie muss uns eine Lehre sein: Wir müssen schneller und konsequenter handeln, damit uns Risiken wie Cyber-Angriffe oder der Klimawandel nicht ähnlich unvorbereitet treffen wie Covid-19. Die finanziellen Folgen lassen

sich zum Nutzen der Menschen besser absichern. Dabei muss klar sein, dass systemische Risiken wie eine Pandemie auch systematische Gegenmaßnahmen erfordern, etwa durch Risiko-Pools mit Unterstützung der Staaten, um nicht versirC 11/2020 | 12 | MARKT

Mag. Christoph Marek

von Familie und Freunden (26 %). Besonders aber der Freizeitstress beeinflusst das Privatleben, denn 28 Prozent fühlen sich dadurch belastet. Die eigenen Gesundheitsprobleme führen bei 23 Prozent zu Stressbelastung. 11 Prozent der Österreicher über 14 Jahren, also rund 800.000 Personen, fühlen sich akut Burnout-gefährdet. Den Männern machen dabei oft zu viele Überstunden Probleme, den Frauen eher ein schlechtes Betriebsklima. Annähernd jeder Sechste empfindet auch seinen Vorgesetzten als Stressfaktor. Auffällig: Ab 50 Jahren nimmt die Burnout-Gefahr deutlich ab, nachdem sie in den Jahren unmittelbar davor offenbar am höchsten gewesen ist. Als „Stresskiller“ Nummer eins gilt für rund die Hälfte aller Befragten das Spazierengehen und Wandern in der Natur. Auch das längere Schlafen als wirksames Mittel gegen Stress wurde heuer von vielen wiederentdeckt.

cherbare Risiken tragbar zu machen,“ so Torsten Jeworrek, Mitglied des Vorstandes der Munich Re. Der systemische Charakter von Größtrisiken hat durch Globalisierung und Digitalisierung zugenommen. Von 1990 bis 2008 wuchs der Welthandel doppelt so stark wie die Wirtschaft insgesamt. Auch seitdem nahm der Handel schneller als die Wirtschaftsleistung zu. Mit der stärkeren Vernetzung wuchsen


auch die Abhängigkeiten. Für zwei Großrisiken unserer Zeit – Pandemien und Cyber – lassen sich laut Munich Re unterschiedliche Lösungsansätze ableiten.

Pandemien Die Aufwendungen für Covid-19-Schäden belasten Versicherer erheblich. Bereits jetzt kommen sie den Schäden der teuersten Naturkatastrophen nahe. In der Lebens- und Krankenversicherung sind Pandemierisiken abgedeckt; zudem entstanden hohe Schäden durch die Absage zahlreicher Großveranstaltungen. Auch in der Haftpflicht-, der Reiseversicherung sowie im Kreditgeschäft fallen Schäden an. Die größten ökonomischen Schäden entstehen jedoch durch Betriebsunterbrechungen bei angeordneten Lockdowns. Da diese weltweit fast zeitgleich quer über Wirtschaftssektoren anfallen, sind sie privatwirtschaftlich kaum versicherbar. Nach Schätzungen des Verbands der US-Schaden- und Unfallversicherer APCIA wäre das Risikokapital der Versicherer in den USA binnen weniger Wochen aufgezehrt, wenn Betriebsun-

terbrechungsschäden durch Corona versichert gewesen wären. „Wir brauchen neue verlässliche Mechanismen, um solche Risiken abzudecken. Das geht nur mit staatlich gestützten Risikopools, an denen sich Versicherer mit begrenzter Kapazität beteiligen können. Versicherer können zudem die korrekte Risikobewertung unterstützen sowie Vertrieb und Schadenregulierung organisieren“, sagte Stefan Golling, Chief Underwriter von Munich Re.

Cyber-Segment Durch die Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung von Corona wurden viele Geschäftsprozesse von Unternehmen nahezu komplett und unmittelbar in das Internet verlagert, was unter normalen Umständen womöglich Jahre dauern würde. In der Folge nahmen die Risiken für Cyber-Angriffe zu, da die Sicherheit von Daten oder Prozessen außerhalb des eigenen Firmennetzwerkes schwieriger zu gewährleisten ist. Gleichzeitig stieg das Bewusstsein für die digitale Abhängig-

Produktneuheiten

Kärntner Landesversicherung Seit Corona Einzug in unser Leben gehalten hat – mit Homeoffice und Homeschooling – gewinnen die eigenen vier Wände weiter an Bedeutung. Die Analyse zeigt, dass die durchschnittliche Wohnfläche in Österreich sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Das Ranking führen die Burgenländer mit einer Wohnfläche von durchschnittlich 124 m² an, gefolgt von den Niederösterreichern mit 115,9 m², den Oberösterreichern mit 109,2 m², den Kärntnern mit 107,8 m² und den Steirern mit 105,6 m². Im breiten Mittelfeld verfügen die Vorarlberger, die Tiroler und die Salzburger über eine Wohnfläche von knapp unter dem Österreich-Schnitt von 100 m². Schlusslicht sind die Wiener mit durchschnittlich 73,7 m². „Inte-

ressant ist, dass sich in den vergangenen 15 Jahren die durchschnittliche Wohnungsgröße in Österreich kaum verändert hat, aber die Wohnfläche pro Person – ausgenommen in Wien – gestiegen ist. Das zeigt auch, dass Single-Haushalte boomen“, sagt Vorstandsdirektorin Doris Wendler. Betrachtet man die Haushaltsgröße, also wie viele Personen an einem der in Summe rund 3,95 Millionen Hauptwohnsitze gemeldet sind, dann führt hier laut Untersuchung ganz klar der Einpersonenhaushalt mit rund 1,5 Millionen (37,5 %), gefolgt vom Zweipersonenhaushalt mit rund 1,2 Millionen (30,3 %). In den vergangenen Jahren hat sich die Ausstattung der Wohnung wesentlich geändert – mehr High-Tech und rC 11/2020 | 13 | MARKT

Torsten Jeworrek

keit, sodass mehr Investitionen in die ITSicherheit notwendig und wahrscheinlich sind. Die Absicherung von Cyberrisiken bleibt für Munich Re eines der wichtigsten strategischen Wachstums- und Handlungsfelder. Der Cyber-Versicherungsmarkt wird sich ausgehend von 2020 bis 2025 auf etwa 20 Milliarden US-Dollar verdreifachen. Munich Re gehört mit einem Marktanteil von rund 10 Prozent zu den führenden Versicherern.

vernetzte Geräte haben in das Heim der Österreicher Einzug gehalten. Dementsprechend wurden die Versicherungslösungen an diese modernen Kundenbedürfnisse angepasst. Neben den deutlich verbesserten Leistungen bei klassischen Schadensfällen bietet die neue Produktgeneration „Mit Sicherheit Wohnen“ höhere Leistungen aus der privaten Haftpflichtversicherung (bis 6 Mio. Euro) und versichert alle im Haushalt lebenden Personen automatisch mit. Darüber hinaus zahlt die Versicherung auch bei grober Fahrlässigkeit oder nach Cyberschäden (Stichwort Bankomat- bzw. Kreditkartenmissbrauch oder Phishing beim Onlinebanking). Schutz gibt es aber auch bei Einbruchsdiebstählen mittels „moderner Kriminalitätsmethoden“ – also nach Einbrüchen ohne nachweisliche mechanische Einbruchspuren bei elektronischen Schließsystemen wie z. B. Codekarten, Fingerprintsystemen oder Funköffnern.


Kreditgesetze

Fachverband der Finanzdienstleister Vor fast einem Jahr hat der EuGH im sogenannten „Lexitor-Urteil“ entschieden, dass bei vorzeitiger Rückzahlung eines Verbraucherkredits sämtliche Kosten – egal ob laufzeitabhängig oder nicht – anteilig an den Kreditnehmer refundiert werden müssen. Deshalb hat der österreichische Gesetzgeber einen Entwurf für eine Novelle

des Verbraucherkreditgesetzes sowie des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetzes erarbeitet. Bereits vor der öffentlichen Begutachtung haben Gespräche mit dem Fachverband Folgendes bewirkt: Vermittlungsprovisionen sind nicht betroffen sowie keine Rückwirkung (die neue Rechtslage gilt nur für Verträge, die nach dem

Verschnaufpause bei Betriebsübergabe Wirtschaftskammer Österreich Betriebsübergaben werden für Österreichs Wirtschaft ein immer wichtigeres Thema: Allein 2019 wurden laut Daten der Wirtschaftskammer Österreich rund 6.770 Unternehmen an einen Nachfolger übergeben. Solche Übergangsphasen und Generationenwechsel sind Schlüsselmomente und zukunftsweisend dafür, ob ein Unternehmen weiterhin Erfolg und Bestand hat. Bürokratische Erleichterungen sind somit in diesem heiklen und entscheidenden Moment besonders willkommen.

Der Ministerrat hat heute, Mittwoch, festgelegt, dass es bei Betriebsübergaben künftig eine sogenannte „Grace Period“ geben wird, die bis zu zwei Jahre dauert. Diese aus dem Regierungsprogramm übernommene Maßnahme sorgt dafür, dass überbordende gesetzliche Bestimmungen in der ersten Zeit nach der Übergabe reduziert werden und die Beratung durch öffentliche Stellen ausgebaut wird. WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf: „Dies ist besonders für Familienbetriebe und KMU eine wichtige Erleich-

Auszeichnung

Continentale Assekuranz Service GmbH Das deutsche Magazin Focus Money zeichnet den Premium-Tarif der EUROPA Ablebensversicherung in seiner Ausgabe 41/2020 mit der Höchstnote „Hervorragend“ aus. Das besondere Highlight des Tarifes: Wenn der Kunde bei Abschluss Nichtraucher oder seit mindestens zehn Jahren rauchfrei ist, verringert sich seine Prämie noch einmal

deutlich. Zudem sind die Angebote für Kunden und Vermittler jetzt noch flexibler gestaltet. Neu ist zudem die Möglichkeit, die Versicherungssumme bis zum 40. Lebensjahr um maximal 50.000 Euro ereignisunabhängig aufzustocken. Im Standard-Tarif ist dies in den ersten drei Jahren inklusive, im Premium-Tarif sogar in den ersten fünf Jahren. Bei der ereigrC 11/2020 | 14 | MARKT

Inkrafttreten der Novelle abgeschlossen werden). Im Rahmen der Gesetzesbegutachtung hat der Fachverband Finanzdienstleister gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich zusätzlich kritisch eingebracht, dass das Hypothekar- und Immobilienkreditgesetz nicht geändert werden solle, weil sich das Lexitor-Urteil ausschließlich auf Verbraucherkredite beziehe. Der Fachverband sieht die Ausweitung auf Hypothekarkredite als nicht notwendiges „Gold-Plating“ und lehnt dies ab.

terung. Die ‚Grace Period‘ verschafft jenen, die sich dazu entschließen, einen Betrieb zu übernehmen, eine bürokratische Verschnaufpause. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, dass das Arbeitsinspektorat gerade in der ersten Zeit nach der Übernahme verstärkt auf das Prinzip ‚beraten statt strafen‘ setzen soll.“ Künftig beraten Arbeitsinspektoren auch auf Nachfrage der Unternehmer – das kann hilfreich sein, wenn bei einer Betriebsübernahme zum Beispiel beim Schutz von Arbeitnehmern Fragen entstehen. Erleichterungen soll es unter anderem auch bei den sonst üblichen Verpflichtungen wie dem verbindlichen Vorlegen von Firmenbuchauszügen geben. Die Meldung neubestellter Sicherheitsvertrauenspersonen an das Arbeitsinspektorat kann ebenfalls unterbleiben.

nisabhängigen Nachversicherung wurde die Höchstgrenze von 30.000 Euro auf 50.000 Euro je Ereignis angehoben. „Solche Auszeichnungen bestätigen uns darin, dass wir unseren Kunden erneut das beste Preis-Leistungs-Paket geschnürt haben“, sagt Dr. Helmut Hofmeier, Vorstand der EUROPA Lebensversicherung. Insbesondere, da es sich dabei nicht um eine zeitlich befristete Aktion handelt. „Seit jeher setzt die EUROPA auf nachhaltig kalkulierte Tarife. Eingangs kalkulierte Nettobeiträge wurden noch nie erhöht“, betont Dr. Helmut Hofmeier.


Umfrage Klimaverantwortung PwC Österreich

Politik und Gesellschaft sind sich einig, dass die Covid-19-Krise den von der EUKommission vergangenes Jahr präsentierten European Green Deal nicht ausbremsen dürfe. Eine aktuelle Umfrage von PwC Österreich zeigt nun, dass auch heimische Manager die Notwendigkeit von klimawirksamen Maßnahmen klar erkennen, Impulse und Handlungsanreize dazu aber vor allem in der Verantwortung des Gesetzgebers sehen. Nur elf Prozent gaben an, künftig verstärkt auf regionale Lieferanten setzen zu wollen, lediglich sieben Prozent möchten sich mehr auf lokale Absatzmärkte konzentrieren. Ähnliches Zögern lässt die Befragung hinsichtlich unmittelbar klimawirksamer Maßnahmen erkennen. Während immerhin rund ein Viertel der befragten Führungskräfte Klima-Investitionen in Sachen Fuhrpark planen, wollen nur 13 Prozent in die Energieeffizienz von Gebäuden investieren und nur elf Prozent veraltete

CO2-intensive Anlagen abstoßen bzw. verbessern. „Überraschend kam das Ergebnis bezüglich geplanter Maßnahmen zu einer früheren Erkennung und besseren Steuerung von ESG-Risiken (Environmental, Social and Governance – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Denn obwohl 58 Prozent der Teilnehmer angaben, dass sie die Herausforderungen der Klimakrise größer oder viel größer als jene von Covid-19 einschätzen, kündigten nur elf bzw. 16 Prozent eine stärkere Integration von ESG-Aspekten in das Risikomanagementsystem bzw. Lieferkettenmanagement an“, so Nachhaltigkeits-Expertin Birgit Haberl-Arkhurst. 89 Prozent der befragten Führungskräfte waren der Meinung, dass die Investitionen der öffentlichen Hand zur Unterstützung der Unternehmen auch gleichzeitig der Klimakrise begegnen

Birgit Haberl-Arkhurst

bzw. den Green Deal der EU unterstützen sollten. Je rund zwei Drittel der Manager sprach sich zudem unterstützend für Maßnahmen zur Gebäudesanierung und Reduktion von Emissionen im Verkehr aus. Große Einigkeit ließ sich hinsichtlich staatlicher Hilfen erkennen: 78 Prozent der Manager fänden es begrüßenswert, wenn klimafreundliche Unternehmen bzw. solche, die effektiv THG(Treibhausgas)-Emissionen reduzieren, stärker gefördert werden.

Kooperation Allianz Partners

In enger Zusammenarbeit mit Energie Klagenfurt GmbH, einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke Klagenfurt AG, und GrECo International AG hat Allianz Partners das EnergieSORGLOSPaket ins Leben gerufen. Im Rahmen der EnergieSORGLOSPakete für Strom und Gas sichert Allianz Partners durch eine integrierte Assistance- und Versicherungsleistung die Bezahlung der Energieversorgung. Tritt ein Arbeitsplatzverlust infolge eines Unfalls, einer Krankheit oder der Insolvenz des Arbeitgebers ein, so übernimmt der Versicherer die Teilzahlungsbeträge für Strom und Gas. Außerdem werden Re-

habilitationskosten infolge eines Unfalls oder schwerer Krankheit übernommen. Je nach gewählter Variante beträgt die Entschädigungsleistung 300 bzw. 600 Euro. Zusätzlich zur finanziellen Entschädigungsleistung erhalten Kunden, die von einem Arbeitsplatzverlust betroffen sind, Unterstützung bei der Bewältigung möglicher psychischer Probleme und Prävention von Stress in Form eines OnlineTrainings von HelloBetter, einem Anbieter für Online-Trainings zur Behandlung psychischer Beschwerden. „Wir freuen uns, mit diesen beiden starken Partnern

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Dominic Gantner

eine am österreichischen Energiesektor richtungsweisende Lösung entwickelt zu haben“, betont Chief Sales Officer ­Dominic Gantner.


Verhärtung der Märkte Munich RE

Nach jahrelangem Ratenabrieb infolge von Überkapazitäten und geringer Großschadenbelastung insbesondere in europäischen Märkten belaste das mit der Corona-Pandemie dauerhaft verschärfte Niedrigzinsumfeld die Profitabilität der Rückversicherer, so der weltweite Rückversicherer Munich Re. Besonders für langfristige Risiken, etwa im Haftpflichtbereich, dürften daher Deckungen teurer werden. „Sich auf Zinserträge oder das Ausbleiben statistisch zu erwartender Schäden zu verlassen, ist keine geeignete Grundlage für eine nachhaltige Übernahme großer Risiken. Wir achten daher in besonderem Maße auf solides Underwriting sowie angemessene Preise und Bedingungen“, so Vorstandsmitglied Dr. jur. Doris Höpke. Die aktuellen Erfahrungen nach dem Lockdown des öffentlichen und geschäftlichen Lebens in zahlreichen Ländern schärfen das Bewusstsein für das enorme Schadenpotenzial systemischer Risiken, das sich in zahlreichen Dimensionen realisieren

kann. Risiken, für die das der Versicherung zugrundeliegende Prinzip der regionalen und zeitlichen Diversifikation nicht gilt, sind jedoch ihrer Natur nach nicht versicherbar. Auch im schnell wachsenden Versicherungssegment für Cyberrisiken hat die Pandemie indirekt Spuren hinterlassen: Durch sprunghaft gestiegene Cyber-Attacken, nachdem durch die Lockdowns viele Firmen ihre Bürotätigkeit plötzlich und nahezu komplett ins Homeoffice und zahlreiche Geschäftsprozesse in die digitale Welt verlegen mussten. Die zusätzliche Dynamik der Digitalisierung sowie ein steigendes Risikobewusstsein der Unternehmen können dem ohnehin stark wachsenden Markt einen weiteren Impuls verleihen. Der Cyberrisikomarkt bleibt für die Munich Re eines der wichtigsten strategischen Wachstumsfelder. Das bisher angenommene Wachstum von gut sieben Milliarden US-Dollar im heurigen Jahr könnte auf etwa 20 Milliarden US-Dollar bis ins Jahr 2025 ansteigen.

Quartalsergebnis Die Munich Re hat ihr Ergebnis für das 3. Quartal bekanntgegeben. Im dritten Quartal verzeichnete Munich Re ­Covid-19-bedingte Schäden in der Rückversicherung von insgesamt rund 800 Millionen Euro. Diese entfallen auf unterschiedliche Geschäftssparten, u. a. auf die Versicherung von Großereignissen, andere Bereiche der Schaden- und Unfallversicherung sowie die Lebens- und Gesundheitsversicherung. Infolge hoher Schäden aus Naturkatastrophen (insbesondere einer Reihe schwerer Wirbelstürme und Waldbrände in den USA) und menschengemachter Schäden (wie vor allem der Explosion im Hafen von Beirut) verzeichnete Munich Re zudem eine Belastung durch „Nicht-­Covid-19Großschäden“ über der durchschnittlichen Erwartung für ein einzelnes Quartal. Auch wenn die Arbeiten am Quartalsabschluss noch andauern, rechnet Munich Re – bei einem erneut guten Abschneiden von ERGO – für das dritte Quartal 2020 mit einem Gewinn von rund 200 Millionen Euro (Q3 2019: 865 Mio. €).

Top-Produkte-Roadshow ARISECUR

Unter Einhaltung aller gesetzlichen Schutzmaßnahmen und nach Genehmigung der eingereichten Covid-19-Hygienepläne tourte die ARISECUR Roadshow im Oktober durch Österreich. Seit Jahren ist die Veranstaltungsreihe ein fester Bestandteil für alle interessierten Kooperationspartner und Versicherungsgesellschaften. Auf sechs Stationen mit elf Produktpartnergesellschaften gelang es auch in schwierigen Zeiten, den über 500 Teilnehmenden eine hervorragende Veranstaltungsreihe zu bieten. Die Highlights der Präsenzveranstaltung waren die Präsentation der Abwicklungs-

plattform und des Vergleichrechners. Den interessierten Vertriebspartnern und deren Mitarbeitern, aber auch den interessierten „Neu-Partnern“ wurden weiters die Leistungsfähigkeit und die Möglichkeiten des Arisecur-Netzwerkes nähergebracht. Andreas Büttner: „Unsere Roadshow ist nicht nur eine Produktshow, sondern ein wichtiger Schritt, um den Vermittlern die Vorteile der Digitalisierung näherzubringen. Der besonders hohe Zulauf an Teilnehmern zeigt mehr denn je, dass Vermittler auf digitale Prozesse umstellen“. rC 11/2020 | 16 | MARKT

Andreas Büttner


Präsenzverstärkung in Italien Talanx Gruppe

Die Talanx Gruppe stärkt mit einem Zukauf ihre Präsenz in Italien. Die HDI Assicurazioni, eine Tochter der HDI International AG beziehungsweise des Geschäftsbereichs Privat- und Firmenversicherung International der Talanx

Gruppe, kauft 100 Prozent der Anteile des italienischen Sachversicherers Amissima Assicurazioni von Amissima Holdings. Mit dem Zukauf erhöht die HDI strategiekonform ihre Diversifizierung hin zum Sachversicherungsgeschäft und

Digitaler Unfallbericht Schaden-Manager.com

Skizze wird wie gewohnt angefertigt und der Unfallbericht am Ende von den Beteiligten unterschrieben. Aus den angegebenen Daten wird eine fertige PDF-Datei erstellt und automatisch an die Beteiligten und alle Versicherungen verschickt. Unfallfotos können hochgeladen und dem

Schaden-Manager.com lanciert den digitalen Unfallbericht. Die App kann aufs Handy geladen werden und ist somit immer dabei. Sie leitet den Benutzer einfach erklärt durch alle notwendigen Schritte: Es können bis zu drei Unfallgegner gleichzeitig angegeben werden, eine

weitet ihr Prämienvolumen in Italien um rund 300 Millionen auf ca. 2 Milliarden Euro aus. Der Anteil des lokalen Sachversicherungsgeschäfts steigt auf rund 30 Prozent. Die Transaktion soll ab 2022 zu einer Verbesserung des Gewinns je Aktie sowie der Eigenkapitalrendite der Gruppe führen. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2021 abgeschlossen werden, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden.

Unfallbericht angehängt werden. Johannes Kainz, Eigentümer und Geschäftsführer: „Wir sind im digitalen Zeitalter angekommen. Die Zettel mit dem Unfallbericht sind inzwischen veraltet und die wenigsten Autofahrer haben diese noch mit dabei. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, das Prozedere zu vereinfachen und kann nun eine digitale und vollautomatisierte Lösung anbieten, welche in Zukunft den europäischen Unfallbericht ersetzen kann.“

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Der Preis der Freiheit Selten zuvor wurde uns der Preis für unsere Freiheit so deutlich, wie in diesem Jahr. Denn der Preis dafür ist unbezahlbar, das Leben. Und trotzdem sollten wir nicht danach trachten, die Freiheit einzutauschen. von Mag. Christian Sec

Während es so scheint, dass uns in Europa und den USA der Virus im Griff hat und nicht wir den Virus, sieht dies vor allem in den sozialistisch regierten Ländern genau umgekehrt aus. Wenn man sich die Zahlen zur Corona-Pandemie genauer ansieht, dann erweisen sich vor allem die Länder mit einem Einparteiensystem kommunistischer Prägung allesamt als Musterschüler. Vietnam, Laos, Kuba und nicht zuletzt China als Ausgangspunkt der Pandemie sind Vorzeigestaaten, wenn es darum geht der Pandemie Herr zu werden. In Laos wurden seit Beginn der Pandemie 24 Infizierte gezählt und noch überhaupt kein Corona-Todesfall gemeldet. In ­Vietnam einem fast 100-MillionenStaat wurden bislang nur rund 1.200 Corona-Fälle diagnostiziert. Die kommunistisch regierten Staaten konnten dabei von Start weg auf eine herausragend entwickelte Überwachsungsinfrastruktur zurückgreifen, die sie unter normalen Umständen dazu verwenden, um politische Gefährder dingfest zu machen. In China bediente sich die Kommunistische Partei in Zeiten der AusgangsrC 11/2020 | 18 | KOLUMNE

sperre, der sogenannten Nachbarschaftskomitees, die seit Jahrzehnten ein Teil der engmaschigen sozialen Kontrolle darstellen. Wann immer die Menschen während der Ausgangssperre etwas brauchten, mussten sie ihre Nachbarschaftskomitees um Hilfe bitten. Sie überwachten die Quarantäneregeln, stellten die Versorgung der Haushalte sicher und entschieden darüber, wer dringend in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Damit war die Ausgangssperre in China gleichzusetzen mit einem Hausarrest. Ähnliches gilt auch für die automatische Einspeisung digitaler Daten, die lückenlose digitale Nachverfolgung von Fällen möglich macht. So erlaubte die bestehende digitale Überwachung in China, ohne großen Extraaufwand den Behörden, ob in einem Verkehrsmittel, das man benützt, später infizierte Mitreisende gemeldet wurden. Auch bei der Einführung rigoroser Strafen tun sich autokratische Systeme einfacher als demokratisch gewählte Regierungen. Strafen wie in Vietnam, wo Personen, die keine Maske tragen und jemanden mit dem Virus anstecken, bis


zu zwölf Jahren Haft drohen, sind hierzulande unvorstellbar. Die individuelle Freiheit steht in Zeiten, wo die Gesamtbevölkerung durch ein Ereignis in Gefahr geraten ist, immer zur Disposition, weil sie die größte Gefährdung des Schutzes der Allgemeinheit darstellt. Während diesbezüglich die Volksrepubliken ohne Rücksicht die Freiheit auf Basis ihrer uneingeschränkten Macht zurückfahren können, sind Demokratien in einem stetigen Diskurs, um die Verhältnismäßigkeit zwischen dem Schutz der Allgemeinheit und Schutz der individuellen Freiheit auszuloten. Der Philosoph Markus Gabriel meint dazu: „Der Gedanke, dass es uns gelingen könnte, in einem demokratischen Rechtsstaat Corona mit den Methoden einer kommunistischen Diktatur auszumerzen, ist illusorisch“. Die Conclusio daraus: Wir müssen also mit dem Tatbestand leben lernen, dass wir für unsere Freiheit ein paar Todesopfer in Kauf

nehmen. Dies gilt leider nicht nur im Falle von Corona, wie wir erst vor Kurzem beim Anschlag in Wien leidvoll erleben mussten.

Der Ruf nach Einschränkung Der Ruf nach härteren Präventivmaßnahmen wird nach Anlassfällen wie dem Anschlag in Wien für gewöhnlich sehr laut. Es stimmt wir könnten mit extremen Präventivmaßnahmen, wie Präventivhaft bis hin zur Einschränkung der Privatsphäre auch hier im besten Fall jede Terrorgefahr beseitigen und damit Leben schützen. Und wir könnten mit lebenslangem Hausarrest auch dem Virus Herr werden. Wir müssten heute vielleicht nicht vier Seelen betrauern, die mitten aus dem Leben gerissen wurden, mit all ihren Träumen und Hoffnungen, wenn wir in einem Staat lebten, der uns durch Freiheitseinschränkungen vor solchen Taten bewahrt

hätte. Wir trauern um Menschen, die in einer Gesellschaft lebten, die es ihnen ermöglichte, ihre individuelle Persönlichkeit mit dem was sie sagten, mit dem was sie taten und durch die Wahl ihres Lebensweges, auszudrücken. Wir trauern um diese unschuldigen Menschen, weil wir spüren, dass jedes dieser Leben, vor allem aufgrund dieser Freiheiten, so unendlich wertvoll war und wir daher in einer Art ohnmächtigen Reflex dem Staat gerne einen Teil unserer Freiheitsrechte abtreten würden, sodass so etwas niemals mehr passieren kann. Aber, würden die Opfer all dieser Anschläge in Frankreich und Wien lieber hundert Jahre in Sicherheit gelebt haben, ohne die Chance ihren ganz eigenen Weg gegangen zu sein, ohne die Möglichkeit gehabt zu haben ihren Fußabdruck in dieser Welt zu hinterlassen, der so einzigartig war, wie jeder von uns einzigartig ist? Es ist kein Trost, aber ich glaube sie würden es nicht gewollt haben.

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Weiterbildungsverpflichtung Wirtschaftskammer Österreich Auf Initiative des Fachverbandes der Versicherungsmakler hat die Wirtschaftskammer Österreich, Abteilung für Rechtspolitik, ein Forderungspapier an das Wirtschaftsministerium mit dem Ersuchen gestellt, ob im heurigen Jahr ausnahmsweise von dem Erfordernis nach

einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Schulungen vereinfachten Lernens und Präsenzveranstaltungen abgegangen werden könne. Damit sollen im Jahr 2020 Schulungen bis zu 100 Prozent in WebinarForm als rechtskonform anerkannt wer-

den. Diesem Ersuchen wurde seitens des Bundesministeriums per 29. September 2020 stattgegeben, jedoch mit der Maßgabe, dass es im Einzelfall der weiterbildungsverpflichtenden Person obliegt, nachzuweisen, dass die Absolvierung von Präsenzveranstaltungen aufgrund der angebotenen Möglichkeiten tatsächlich nicht möglich war, auch unter Berücksichtigung etwa des Alters und des Gesundheitszustandes des jeweiligen Gewerbetreibenden.

Gewerbeversicherung wefox

wefox lanciert die erste volldigitale Gewerbeversicherungslösung Österreichs. In der Webapplikation werden alle Schritte von der IDD-konformen, digitalen Bedarfserhebung des Gewerbekunden über Spartenempfehlungen und der Produktberatung bis hin zum Tarifvergleich und dem Vertragsabschluss abgedeckt. „Wir bieten Maklern die Möglichkeit der digitalen 360-Grad-Beratung nun nicht nur für Privatkunden, sondern auch für Gewerbekunden. Das ist eine echte Innovation, die es bisher in dieser Form nicht am heimischen Markt gab“, so Matthias Lindenhofer, wefoxGeschäftsführer und Head of Sales und betont weiter: „Unser Dank gilt an dieser Stelle auch unserem Entwicklungspartner riskine, einem Unternehmen, dessen Name einerseits für extrem innovative, digitale Lösungen im Versicherungs- und Bankenbereich steht und andererseits für ebenso hohe Qualitätsstandards.“

In der Startversion ist mit der Zurich Versicherung der erste Gewerbeversicherer mit automatisiertem Angebot und Antrag voll in der Anwendung integriert. Künftig sollen auch weitere Versicherer eingebunden und im Deckungsvergleich in Echtzeit gegenübergestellt werden. Selbstverständlich gibt es von Beginn an dennoch bereits die IDDkonforme Möglichkeit, Angebote weiterer Produktanbieter durch manuelle Eingabe darzustellen. Diese Vergleichsangebote müssen vorerst noch auf herkömmlichem Weg angefordert werden. Weiters werden dank eines OMDSDatenabgleiches alle bereits einmal erfassten Informationen und Vertragsdaten zur Gänze in die Risikoanalyse der neuen Lösung übernommen und laufend am aktuellen Stand gehalten. „Ebenfalls von größter Relevanz für den Makler ist die Rechtssicherheit, die

Taschengeld-Studie durchblicker.at

Der Weltspartag am 31. Oktober ist ein traditioneller Tag, an dem Kinder in Österreich ihr Erspartes zur Bank brin-

gen. Viele Fragen rund um das Thema Taschengeld und das Sparverhalten von Eltern für ihre Kinder beantworrC 11/2020 | 20 | MARKT

Matthias Lindenhofer

wir ihm bieten“, so Matthias Lindenhofer. „Denn jeder einzelne Schritt der Beratung ist sehr detailliert ausgearbeitet, jede Frage und jede Antwort werden mitdokumentiert und am Ende des Beratungsprozesses folgt eine perfekte Protokollierung, die der Kunde auch unterzeichnen kann. Das heißt: Der Makler kann sich darauf verlassen, dass er gesetzeskonform agiert und völlig sicher ist, was die Haftung betrifft.“

tet durchblicker in einer repräsentativen Umfrage. Jedes zweite Kind in Österreich bekommt Taschengeld. Dieses wird monatlich ausbezahlt und beträgt durchschnittlich 33 Euro. Bei jeder vierten Familie ist die Auszahlung an bestimmte Bedingungen, wie z. B. Hilfe im Haushalt, geknüpft. Laut Studie gibt es


bei 18 Prozent der Kinder klare Regeln, wofür das Geld nicht verwendet werden darf. Shopping steht mit 72 Prozent ganz klar an erster Stelle, wofür das Geld ausgegeben wird. Auf Platz zwei liegen Ausgaben für Freizeitaktivitäten wie Kino oder Indoor-Spielplatz. Laut Angaben sparen acht von zehn Kindern (78 %) zumindest einen Teil ihres Taschengeldes. „Doch auch im Finanzverhalten der Jüngsten dürfte die Corona-Krise ihre

Spuren hinterlassen haben. So geben 30 Prozent der Eltern an, ihre Kinder würden aktuell mehr als vor der Krise sparen. Hintergründe könnten hier sowohl das veränderte Sicherheitsgefühl als auch die Tatsache sein, dass es aktuell weniger Freizeitangebote gibt“, so der Geschäftsführer Reinhold Baudisch. Sieben Prozent der Befragten gaben an, das Taschengeld aufgrund der Corona-Krise reduziert zu haben, und drei Prozent se-

hen sich aktuell nicht in der Lage, eines auszubezahlen. Im Rahmen des Weltspartages fand das Tarifvergleichsportal heraus, dass neun von zehn Eltern (86 %) Geld für den Nachwuchs beiseitelegen. Bei den Sparformen ist immer noch das Sparbuch die Nummer eins (54 %), dicht gefolgt vom Bausparer (49 %). Bei 90 Prozent der Eltern hat sich das Sparvolumen seit Krisenbeginn nicht verkleinert.

200 Euro für pränatale Untersuchungen und Geburtsvorbereitung in Anspruch genommen werden. Der Zwergerlschutz kann von Vater, Mutter bzw. Partnerin abgeschlossen werden und die zuvor beschriebenen Leistungen gelten auch für eine nicht versicherte

schwangere Partnerin (Voraussetzung ist der gemeinsame Hauptwohnsitz).

men zuwenden müssen. Als erste Versicherung wird die Allianz Versicherung in Deutschland im Lebensversicherungsgeschäft keine hundertprozentige Garantie für einbezahlte Beträge gewähren. Die Allianz (D) verlautet wörtlich: „Wir sind weiterhin sicher, da wir eine extrem breite Diversifikation der Kapitalanlage und eine sehr breite Ausrichtung bieten. Durch die Streuung der Kundengelder bieten wir weiterhin attraktive und schwankungsarme Rendi-

ten.“ Die Allianz Österreich wird die laufende Entwicklung genau beobachten und gegebenenfalls im kommenden Jahr reagieren. „Um auch im aktuellen Marktumfeld und in Zukunft besonders attraktive Renditechancen ermöglichen zu können, haben wir im letzten Jahr unsere fondsgebundene Lebensversicherung („Meine Zukunft“) auf komplett neue Beine gestellt. Damit bieten wir im Bereich des langfristigen Vermögensaufbaus eine gute Alternative. Die weiteren (Markt-)Entwicklungen werden wir als Allianz Österreich jedenfalls im Sinne unserer Kundinnen und Kunden weiterhin wachsam im Auge behalten.“

Zwergerlschutz Merkur Versicherung

Die Merkur Versicherung hat ihr Gesundheitsangebot um einen Ergänzungstarif erweitert. In Kombination mit den Tarifen Merkur Novum Krankenversicherung oder den Merkur Stationär Klassik gibt es den Zusatzbaustein „Zwergerlschutz“. Das Produkt muss vor Eintritt der Schwangerschaft abgeschlossen werden. Das Neugeborene ist ab der Geburt ohne Gesundheitsprüfung, ohne Wartezeit und ohne Leistungsausschluss im maximalen Ausmaß des versicherten Elternteiles abgesichert. Das erste Lebensjahr ist prämienfrei. Pro Schwangerschaft können rund

Garantieverlust Allianz (D)

Niedrige Zinsen auf Staatsanleihen und auf andere sogenannte sichere Anlageformen machen es derzeit auch den Versicherern schwer, die veranlagten Prämien zu mehren. Nachdem vorauszusehen ist, dass die Null-Zins-Politik der Zentralbank noch sehr lange anhalten wird, ist es über einen längeren Zeitraum nicht mehr absehbar, Gewinne zu lukrieren. Die Versicherer werden sich daher, so der Tenor in der Branche, riskanteren Anlagefor-

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ERGO für Makler: individuell & innovativ Wir haben Ihnen zugehört und verstanden, was Makler und Agenturen für ihren Erfolg brauchen. Unser Versprechen an Sie: persönliche Betreuung auf höchstem Niveau mit ausgezeichneter Produkt- und Servicequalität. Ausbau des ERGO Maklerund Agenturbereichs „Wir haben für unsere Makler und Agenturen Tools entwickelt, um Prozesse kürzer, effizienter und vor allem schneller zu gestalten. Denn eine gute Vernetzung ist das A und O einer zeitgemäßen Servicierung. Deshalb haben wir Webanbindungen an Maklerportale und die automatisierte Polizzierung realisiert und die Anbindung an unsere Systeme für unsere Partner einfacher und auch schneller gemacht. Wir arbeiten ständig weiter daran – für unsere Partner und Ihre Kunden. Unser strategisches Ziel in den nächsten Jahren ist es, im Bereich Schaden/ Unfall deutlich über dem Markt zu wachsen und das Geschäft im Bereich der Lebensversicherung durch innovative Produkte zu stabilisieren“, so ERGO Vorstand Mag. Christian Noisternig zu den Entwicklungen und Zielen im ERGO Maklervertrieb. Patrick Ortner, ERGO Leiter Makler- und Agenturvertrieb, merkt dazu an: „Besonders freut uns dabei, dass die Umsetzung der Maßnahmen unserer Maklerstrategie von den unabhängigen Maklern und Agenten nicht nur angenommen, sondern auch bestätigt

wurde. Dies wurde in einer Wissma Umfrage ganz klar gezeigt: ERGO ist in der Sachversicherung einer der Versicherer mit dem stärksten Wachstumspotential im Maklervertrieb. Auch der Vertriebsweg Makler- und Agenturvertrieb an sich wurde ausgebaut, wie zum Beispiel die persönliche Betreuung durch Maklerbetreuer - sogar in den letzten Monaten.“

Ausgezeichnete Produkt- und Servicequalität ERGO hat in Österreich bereits zum sechsten Mal in Folge beim Service-Champion-Ranking den 1. Platz in

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der Versicherungsbranche erreicht. Auch unsere Unfall- und Kfz-Versicherungen konnten im Bereich Kunden-Service den 1. Platz belegen. Die Kfz-Versicherung wurde für ihr Top-Preis-LeistungsVerhältnis prämiert. Für die ERGO Haushalt- und Eigenheimversicherung, gab es ein „Sehr gut“ beim Versicherungs Award Austria. ERGO behält die Qualität seines Produktangebots im Fokus und sorgt für zufriedene Kunden. Demnächst dürfen wir uns nach der Einführung des Versicherungssparplans ERGO fürs Sparen (ohne Gesundheitsfragen) auf eine ganz neue Sparte - die Krankenversicherung - freuen. Die neue Sparte bringt unsere Kunden zum Lächeln und versichert dieses auch gleich. ERGO bleibt innovativ und gibt Ihren Kunden das Go für ein individuell abgesichertes Leben! Weitere Informationen finden Sie auf: ergoversicherung.at/makler


EUROPA Ablebensversicherung: Ausgezeichneter Schutz mit Top-Preisen Die Neuerungen in der Ablebensversicherung der EUROPA überzeugen Kunden und Vermittler ebenso wie Fachleute. Besonders attraktiv sind die Angebote für Nichtraucher und Familien. Auch preislich sind die Tarife top positioniert. Mit ihren neuen Tarifen setzt die ­EUROPA Maßstäbe in der Ablebensversicherung. Ihr Premium-Schutz gilt auch in den Augen unabhängiger Experten als erstklassig. Aktuell zeichnete das deutsche Magazin Focus Money in seiner Ausgabe 41/2020 diesen Tarif mit der Höchstnote „Hervorragend“ aus. Der Clou der neuen Tarife: Nichtraucher profitieren von nochmals deutlich verringerten Beiträgen. Darüber hinaus kann der Kunde zusätzlich zu 13 ereignisabhängigen Garantien zur Nachversicherung seinen Schutz in den ersten fünf Jahren ohne Begründung aufstocken.

Ersparnisse um rund 20 Prozent möglich Die Auszeichnung bestätigt, dass die ­EUROPA mit ihren neuen Tarifen der Konkurrenz voraus ist. Denn bei den ohnehin bereits sehr guten Prämien der Ablebensversicherung sind Ersparnisse um rund 20 Prozent möglich, wenn der Kunde bei Abschluss des Vertrages Nichtraucher oder bereits seit mindestens zehn Jahren rauchfrei ist.

Nachhaltig kalkulierte Tarife „Dabei handelt es sich nicht nur um eine zeitlich befristete Aktion“, betont Mag. Gerfried Karner, Geschäftsführer der Continentale Assekuranz Service GmbH, die in Österreich die Produkte der EUROPA vertreibt. Seit jeher setzt die EUROPA auf nachhaltig kalkulierte

Tarife. Eingangs kalkulierte Nettoprämien wurden noch nie erhöht. „Das heißt, unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass sie nicht plötzlich mehr zahlen müssen.“

Nachversicherung auch ohne Ereignis möglich Als starker Lebensversicherer bietet die EUROPA mehr als nur TopBeiträge. Ganz neu in den Tarifen der Ablebensversicherung ist etwa die Möglichkeit, die Versicherungssumme bis zum 40. Lebensjahr um maximal 50.000 Euro ereignisunabhängig aufzustocken. Im StandardTarif ist dies in den ersten drei Jahren inklusive, im Premium-Tarif sogar in den ersten fünf Jahren. Auch die ereignisabhängige Nachversicherung wurde verbessert. Bei 13 bestimmten Ereignissen, wie etwa Heirat, Kindsgeburt oder Immobilienkauf, wurde die Versicherungssumme der Nachversicherung je Ereignis von 30.000 Euro auf 50.000 Euro angehoben. „Durch diese Flexibilität ist die Ablebensversicherung der E ­ UROPA perfekt geeignet, um die Familie abzusichern“, sagt Mag. Gerfried Karner.

Partner-Bonus für Paare Paare können bis Ende des Jahres mit der „Nur die Liebe spart“-Aktion noch weiter sparen. Schließen zwei Partner jeweils eine Ablebensversicherung bei der EUROPA mit einer Mindestlaufzeit von rC 11/2020 | 23 | MARKT

Mag. Gerfried Karner

fünf Jahren ab, so erhält der Vertrag, der als zweites policiert wird, ein Prämienguthaben in Höhe von 50 Euro. Nutzen können den Partner-Bonus Ehepaare, unverheiratete Paare und Lebenspartner, die im gleichen Haushalt leben.

Einfacher mehr Schutz bei der Baufinanzierung „Aufgrund der stark angestiegenen Immobilienpreise haben wir kürzlich zudem die Versicherungssumme für den Baufinanzierung-Schutz-Kurzantrag erhöht“, ergänzt Mag. Gerfried Karner. Für bis zu 800.000 Euro Versicherungssumme müssen nunmehr nur noch zwei Gesundheitsfragen beantwortet werden. Das macht den Abschluss sowohl für die Kunden als auch die Vermittler komfortabel und schnell.


Weihnachtsgeschenke: Ideen für die Liebsten In wenigen Wochen ist Weihnachten! Wenn Sie zu den Leuten gehören, die gerne fluchend am 23.12. oder Heiligabend selbst panisch umherlaufen, um durchgeschwitzt in der Daunenjacke in überfüllten Geschäften noch irgendwelche Weihnachtsgeschenke für die Liebsten zu suchen, der kann diese Seiten überblättern... Für alle anderen haben wir hier ein paar Vorschläge...

Porzellanfigur Santa Diese 15 Zentimeter große, Hand gefertigte Figur der Marke Räder bevorzugt schneeweiße Tischdecken oder sonnige Fensterbänke. Gesehen bei Tausendschön, Graz (www.tausendschoen.co.at) um 16,95 Euro.

bordbar Flugzeugtrolley Massgefertigt, im mobilen bordbar Trolley von byThom, können sie ab sofort kühle Drinks überall genießen. Ganz wie in der First Class. Perfekt für Terrasse, den Wohnbereich oder im Besprechungszimmer. Gesehen bei byThom, Wien (bythom.at) ab 1.396 Euro.

Bücherlampe Geschlossen sieht es aus wie ein hochwertig gebundenes Buch, aber wenn Sie es öffnen, verwandelt es sich in eine dekorative Lichtskulptur. Das Buch im Format A6 ist kabellos und funktioniert mittels eines integrierten Akkus. Gesehen bei Herzilein, Wien (herzilein-wien.at) um 49 Euro.

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Mistelzweig Besonders in der Weihnachtszeit finden Mistelzweige große Beachtung. Früher wollte man auf diese Weise Geister, böse Hexen und Unheil abwenden. Heute ist vor allem der Glück verheißende Kuss unter dem Mistelzweig zu einem gängigen Brauch geworden. Mit diesem goldfarbenen Mistelzweig aus Metall kann man das ganze Jahr über diesem Brauch nachgehen. Gesehen bei raumkomplett, Wien (www.raumkomplett.at) um 14,90 Euro.

Bastel-Adventskalender Dieser Adventskalender der Marke Noch lässt die Herzen von Modellbauern höher schlagen. Der Inhalt besteht aus Bastelmaterial, Laser-Cut Bausätze, Figuren, Modell-Tannen, Zubehör und einer ausführliche Anleitung. Gesehen bei Tina’s Modelleisenbahn, Wien (www.tinas-modelleisenbahn.at) um 99 Euro.

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Gutes Arbeitsklima Den Familien in Österreich geht es im Vergleich zu Familien in anderen europäischen Ländern sehr gut. Soziales Engagement gibt es nicht nur seitens des Staates und der Bundesländer, sondern auch zahlreiche Unternehmen fördern die Familien ihrer Mitarbeitenden. Den österreichischen Familien stehen zahlreiche Institutionen, Organisationen zur Seite und bieten verschiedenste Hilfestellungen an. Selbstverständlich werden auch Kinder, Jugendliche, Familien und Erwachsene unterstützt. Wir widmen uns in dieser Ausgabe schwerpunktmäßig den Familien, abseits von Corona-Prämie oder anderen mit der Pandemie zusammenhängenden Hilfeleistungen. Österreich ist bei den finanziellen Beihilfen für Familien im internationalen Vergleich führend. Im Jahre 2019 lebten insgesamt 2,5 Millionen Familien in Österreich, darunter 1.747.000 Ehepaare und 403.000 Lebensgemeinschaften sowie rund 257.000 Mütter und 42.000 Väter in Ein-Eltern-Familien. Von 1985 bis 2019 nahm die Zahl der Familien um 19,4 Prozent zu. Laut Statistik Austria stellen Eltern mit Kindern zwar nach wie vor die häufigste Familienform dar, nicht traditionelle Familienformen gewinnen jedoch

immer mehr an Bedeutung. In gut der Hälfte aller Familien mit Kindern lebt nur ein Kind. In 35,5 Prozent der Familien leben zwei Kinder und in 9,4 Prozent drei Kinder aller Altersstufen. Insgesamt gibt es in Österreich nur etwa 37.800 Familien mit vier oder mehr Kindern, was einen Anteil von circa 2,6 Prozent an allen Familien entspricht. Bis ins Jahr 2060 prognostiziert die Familienprognose der Statistik Austria lediglich einen Zuwachs von 11.352 Familien. Ausschließlich in Wien und Niederösterreich werden die Zahlen steigen.

Staatliche Förderung

Das bedeutendste Instrument der Familienförderung in Österreich sind die Leistungen des Familienlastenausgleichfonds. Im Jahre 2019 gab es in Österreich rund 1,7 Millionen Kinder. Diese erhielten über diesen Fonds Familienbeihilfen in der Höhe von 3,5 Milliarden Euro. Nach der Umstellung des Karenzgeldes in das Kinderbetreuungsgeld mit Was ist eine Familie? März 2017, gibt es Nach dem Kernfamilien-Konzept der Vereinten Nationen nur mehr das indibilden Ehepaare oder Lebensgemeinschaften mit oder viduell gestaltbare ohne Kinder bzw. Elternteile mit Kindern eine Familie. KinderbetreuungsWer wird als Jugendlicher bezeichnet? konto und das einMenschen zwischen ihrem 15. und 24. Lebensjahr kommensabhängige werden als „Jugendliche“ bezeichnet, das sind mehr Kinderbetreuungsals 18 Prozent oder 1,2 Milliarden Menschen der geld. Im Jahre 2019 Weltbevölkerung. wurden für das KinrC 11/2020 | 26 | COVERSTORY

derbetreuungsgeld 1,2 Milliarden Euro aufgewendet. Außerdem gab es weitere Geld- und Sachleistungen wie Unterhaltsvorschüsse, Familienberatung, Familienhärteausgleich, Familienhospiz-Härteausgleich (im Jahre 2019 erhielten 232 Familien Geldleistungen aus dem Hospiz-Härteausgleich), Fahrtenbeihilfen und Freifahrten für Schüler sowie Lehrlinge. Auch die Schulbuchaktion fällt unter den Familienausgleichsfond. Weiters können Familien in Österreich Unterstützung bei unerfülltem Kinderwunsch erhalten. Bei Erfüllung der Voraussetzungen gibt es seit 1. Jänner 2020 aus den Mitteln des Familienlastenausgleiches und der Sozialversicherung 70 Prozent der Kosten einer In-Vitro-Fertilisation rückerstattet.

Länder In den österreichischen Bundesländern bestehen im Bereich Familienförderung eigene Landesgesetze über die Unterstützungsmaßnahmen für Familien aus Landesmitteln. Eine Gemeinsamkeit gibt es: Der Familienpass bietet zahlreiche Vergünstigungen und interessante Angebote, erhältlich in den Bundesländern Niederösterreich, Tirol, Oberösterreich, Burgenland, Steiermark, Vorarlberg und Salzburg und Wien, in Kärnten gibt es die Kärntner Familienkarte. Auch Zugang zu vergünstigten Versicherungsprodukten werden im Zuge des Familienpasses angeboten. In Niederösterreich zum Beispiel können Fa-


milienpassinhaber bei drei verschiedenen Deckungshöhen verschiedene Versicherungspakete für biometrische Risiken kaufen. Eine Unfallversicherung für Familienpassinhaber und dessen Partner. Für Kinder gelten alle Unfälle im Schulund Freizeitbereich, auch in den Ferien, mit weltweitem Versicherungsschutz gedeckt. Es besteht auch die Möglichkeit einer AkitvPlus Einzelunfallversicherung und einer Spitalgeldversicherung. Die Familienpässe der einzelnen Bundesländer sind miteinander vernetzt und so können einige Attraktionen auch in anderen Bun-

desländern in Anspruch genommen werden. In Niederösterreich gibt es bei 700 Vorteilsgebern und Veranstaltungen Ermäßigungen beim Einsatz eines Familienpasses.

Spezial-Angebote In Vorarlberg können Jugendliche, die sich freiwillig engagieren, aha-PlusPunkte erhalten. aha Plus ist ein Anerkennungssystem und in einer Kooperation gemeinsam mit Jugendlichen, Gemeinden, Vereinen und Unternehmen entwickelt worden. rC 11/2020 | 27 | COVERSTORY

Es funktioniert über eine App, die den Jugendlichen zeigt, bei welchem Engagement (Quest-)Points erhalten werden können: etwa bei der Mithilfe in einer Bücherei oder bei „Schüala Healfand Schüala“ – eine Hilfestellung von Schülern für jüngere Schüler – aufgrund von Corona nur digital, mittels Telefon, EMail oder App. Aber auch bei „Spieleinsatz“ bei Senioren, mit „Mensch ärgere dich nicht“ oder Kartenspielen können Points „erspielt“ werden. 12- bis 24-Jährige mit Wohnsitz in Vorarlberg, die sich über die normale Mitgliedschaft hinaus in einem Verein, einer Organisation,


I­nitiative oder Gemeinde einbringen, können sich mit den erreichten Punkten (Points) wertvolle Anerkennung erwirtschaften und sie gegen verschiedenste Produkte, Ermäßigungen tauschen, aber auch soziale Einrichtungen unterstützen. Einen Aha-Coffee-to-go-Becher bekommt man für 700 Points.

Unternehmen Die österreichischen Familien werden aber nicht nur seitens des Staates und der Länder unterstützt, es gibt auch zahlreiche Unternehmen, welche die Familien ihrer Mitarbeitenden unterstützen. Das Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend zeichnet jedes Jahr Unternehmen mit dem Staatspreis „Familie & Beruf“ aus. Dabei haben heuer 76 Unternehmen und Institutionen aus sieben Bundesländern beim Staatspreis eingereicht. Insgesamt wurden die 15 familienfreundlichsten Unternehmen ausgezeichnet. Der Staatspreis basiert auf dem Landeswettbewerb, die jeweils drei Bestplatzierten konnten in weiterer Folge zum Staatspreis einreichen. Ausgezeichnet wurden in insgesamt fünf Kategorien von Klein,Mittel- bis Großbetrieben, öffentlichrechtliche und Non-Profit-Unternehmen und Institutionen. In der Kategorie „Private Wirtschaftsunternehmen bis 20 Mitarbeiter“ wurde popup communications gmbH aus Vorarlberg auf den ersten Platz gewählt. Der erste Platz in der Kategorie „Private Wirtschaftsunternehmen 21 bis 100 Mitarbeiter“ ging ebenfalls nach Vorarlberg zu S.I.E. Solutions. In der Kategorie „Private Wirtschaftsunternehmen ab 101 Mitarbeiter“ wurde der erste Platz an das Unternehmen TGW Logistics Group GmbH aus Oberösterreich verliehen. Das Audit berufundfamilie ist ein Zertifizierungsprozess für Unternehmen aller Branchen für Betriebsgrößen ab fünf Mitarbeiter und Rechts- und Unternehmensformen. Die Finanzbranche beheimatet zahlreiche Unternehmen, die mit dem Audit berufundfamilie ausgezeichnet sind: Allianz Elementar Versicherungs AG, Donau Versicherung AG

VIG, Generali Versicherung Ag, Niederösterreichische Versicherung AG, NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich, Österreichische Beamtenversicherung VVaG, VBV Vorsorge AG, Wiener Städtische Versicherung AG und Wüstenrot Gruppe. Die Generali Versicherung ist seit 2012 als familienfreundliche Arbeitgeberin ausgezeichnet: „Mit der Teilnahme am ‚Audit berufundfamilie‘ setzt das Unternehmen seine familienbewusste Personalpolitik konsequent fort. Als drittgrößte Versicherung auf dem österreichischen Markt hat die Generali die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fest in ihren Führungsgrundsätzen verankert und bietet familiengerechte Arbeitsbedingungen.“ Das Unternehmen bietet auch eine umfangreiche „berufundfamilie“-Datenbank mit Schwerpunkt auf den bestehenden Regelungen rund um das Thema, die Mitarbeiter können ihre familienspezifischen Fragen an eine eigene E-Mail-Adresse im Unternehmen stellen. Auch bei der NÜRNBERGER Versicherung, die mit dem Audit ausgezeichnet ist, stehen die Bemühungen um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Vordergrund, das Unternehmen trägt das Gütezeichen seit 2009.

Familienförderung Neben den bereits beschriebenen Familienförderungen bieten Unternehmen den Familien ihrer Mitarbeitenden ebenfalls die unterschiedlichsten Unterstützungen an. Wir haben uns in der Branche umgehört, selbstverständlich finden bestimmte Aktivitäten nur dann statt, wenn es die Corona-Maßnahmen zulassen. Benefits für Mitarbeiter sind wichtig, es werden attraktive Angebote und Nachlässe angeboten, denn nur motivierte Mitarbeiter sind zufrieden. In Zeiten von Homeoffice sind die Anforderungen an die Mitarbeitenden besonders herausfordernd, auch das wird von den Unternehmen berücksichtigt. Eine Studie von Deloitte, der Universität Wien und der Universität Graz rC 11/2020 | 28 | COVERSTORY

belegt, dass flexibles Arbeiten aus den heimischen Unternehmen nicht mehr wegzudenken sind. (siehe Seite 28) Gleitzeit als Arbeitsmodell ist bei der HDI Versicherung etabliert, die Mitarbeitenden können auf diese Weise ihre Arbeitszeit flexibel im gegebenen Rahmen einteilen, mobiles Arbeiten nennt es die UNIQA Versicherung, auch bei der muki Versicherung und bei den anderen Versicherungsunternehmen ist Homeoffice nicht erst seit der Corona-Krise Bestandteil des Arbeitsprozesses. Die Wiener Städtische bietet ihren Mitarbeitenden ebenso flexible Arbeitszeitmodelle an, damit auch der Einstieg nach der Karenz leichter wird. Für Väter gibt es nach der Geburt die Papa-Woche, eine zusätzliche Urlaubswoche. Auch die Möglichkeit eines Papa-Teilzeit-Montas im ersten Lebensjahr können Mitarbeiter der Wiener Städtischen in Anspruch nehmen. Bei der Generali Versicherung gibt es seit 1. Oktober eine eigene Betriebsvereinbarung zum Thema „Remote Arbeiten“. Das flexible Arbeitszeitmodell bietet im mobilen Working Gleitzeit ohne Kernzeit. Die Mitarbeitenden haben auch die Möglichkeit eines Sabbaticals. Möglich ist dabei die Gestaltung des Sabbaticals durch Gehaltsverzicht oder durch Verwendung von Zeitguthaben mit oder ohne Arbeitszeitreduktion. Ergänzend zu dieser Betriebsvereinbarung wurde als Zusatz für alle Konzerngesellschaften auch eine Vereinbarung über das „Papamonat“ abgeschlossen: Väter können längstens bis zum Ende des Beschäftigungsverbots der Mutter ein Sabbatical für die Dauer eines Monats in Anspruch nehmen. Die NÜRNBERGER-Mitarbeitenden und deren Lebens- oder Ehepartner können attraktive Sonderkonditionen für Versicherungsprodukte erhalten, was auch bei den anderen auf unsere Nachfrage antwortenden Versicherungsunternehmen möglich ist. Die Niederösterreichische Versicherung gewährt Mitarbeitern sowie den im gemeinsamen Haushalt lebenden Lebensgefährten und Ehepartnern einen Angestellten-Rabatt bei Versicherungsprodukten


und überdurchschnittliche Sozialleistungen. Bei der muki in Bad Ischl gibt es großzügige Unterstützung bei der Weiterbildung und man ist stolz auf den fast familiären Umgang im Unternehmen. Die von der Nürnberger Versicherung veranstalteten Ausflüge sind für die Mitarbeitenden selbstverständlich kostenfrei ist. Gesundheit ist ein wichtiges Anliegen, bei der Helvetia Versicherung gibt es ein umfassendes Gesundheitsmanagement. Die UNIQA Versicherung bietet ihren Mitarbeitern einen Online-Zugang zu Health-Einheiten für mentale und physische Gesundheit. Bei Kooperationspartnern gibt es spezielle Konditionen und es gibt Essenzuschüsse, auch bei der Generali wird die Hälfte der Kosten des Mittagstisches übernommen. Heiratszuschuss, zinsfreier Vorschuss für Möbel, Zuschüsse für Kindererholung und gute Konditionen in Partnerhotels bietet die Merkur Versicherung ihren Mitarbeitern. Eine psychologische Telefon-Hotline steht den Mitarbeitern der UNIQA Versicherung zur Verfügung.

Kinder Die Wiener Städtische Versicherung hat seit 1974 einen Betriebskindergarten und über dieses Engagement hinaus gibt es unter anderem auch die Eltern-Kind-Jause, um Mitarbeitern auch während der Karenz Kontakt mit dem Unternehmen zu ermöglichen. Einen Familientag, hier können Kinder einmal im Jahr den Arbeitsplatz ihrer Eltern kennenlernen und am Töchtertag können Mädchen einen Tag lang den Beruf „Versicherungskauffrau“ schnuppern. Bei der Generali Versicherung haben sich Initiativen wie der eigene Betriebskindergarten, temporäre Kinderbetreuung für Sechs- bis Zehnjährige an schulfreien Tagen oder das regelmäßige Karenz-Frühstück, das erstmals im Oktober per Skype abgehalten wurde, bereits gut etabliert und werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerne genutzt. Bei der D.A.S. Rechtsschutz AG erhält jedes Elternteil im Unternehmen eine monatliche Kinderzulage. Auch bei der Merkur Versicherung gibt es Geburtengeld und in Zukunft wird an einem Kinderbetreuungsangebot für die Ferien gearbeitet. Die UNIQA Versicherung bietet den Kindern ihrer Mitarbeiter zwei Wochen Zirkus-Camp in Drosendorf in den Sommerferien, für die Herbstferien war ebenfalls Betreuung geplant, musste aber aufgrund von Corona abgesagt werden. Am Töchtertag nimmt auch die UNIQA Versicherung teil und Väterkarenz wird ebenfalls angeboten. Ein Resümee: Die österreichischen Versicherungsunternehmen bieten ihren Mitarbeitern ein vertrauensvolles Arbeitsklima. rC 11/2020 | 29 | COVERSTORY

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Homeoffice Eine neue Studie von Deloitte, der Universität Wien und der Universität Graz belegt: Flexibles Arbeiten ist nicht mehr aus den heimischen Unternehmen wegzudenken.

Mit der Flexible-Working-Studie analysiert Deloitte Österreich in Kooperation mit der Universität Wien und der Universität Graz regelmäßig den aktuellen Stand der Verbreitung flexibler Arbeitsmodelle in heimischen Unternehmen. Eine aktuelle Befragung hat bestätigt, dass durch die Covid-19-Krise das mobile Arbeiten in den letzten Monaten einen starken Aufschwung erlebt.

Rasanter Anstieg bei Homeoffice Bislang wurde Homeoffice in 75 Prozent der österreichischen Unternehmen nur von wenigen Einzelpersonen oder sehr eingeschränkten Zielgruppen genutzt. Das hat sich jetzt schlagartig geändert: Insgesamt geben 90 Prozent der Befragten an, dass während der Shutdown-Phase zumindest die Hälfte der Belegschaft von zu Hause gearbeitet hat. In knapp 60 Prozent der Unternehmen arbeiteten sogar nahezu alle Mitarbeiter aus dem Homeoffice. „Homeoffice hat durch die Covid-19-Pandemie einen Boom erlebt. 96 Prozent der befragten Unternehmen haben Homeoffice während des Lockdowns intensiv genutzt. Im Hinblick auf den kommenden Herbst und die immer höheren Ansteckungszahlen hat die Bundesregierung eine weirC 11/2020 | 30 | COVERSTORY

tere Empfehlung hinsichtlich Homeoffice ausgesprochen. Betriebe sollen, wenn möglich, das Homeoffice fortsetzen und ausbauen. Es benötigt meist viel Zeit und Energie, um neue Arbeitsweisen in Unternehmen langfristig zu integrieren, 82 Prozent der Unternehmen haben innerhalb weniger Tage die technischen Voraussetzungen für nahezu flächendeckendes Homeoffice geschaffen. Mitarbeiter eigneten sich neue Tools wie MS Teams, Zoom oder Skype schnell und durchwegs gut an – obwohl laut Befragung nur in der Hälfte der Unternehmen klare Qualifizierungsmaßnahmen gesetzt wurden. „Führungskräfte und Teams mussten rasch ihre Arbeitsweise umstellen und neue Tools anwenden. 84 Prozent der Befragten nutzen nun mehr digitale Kommunikationskanäle als zuvor. Virtuelle Meetings richtig einzusetzen und sie effektiv sowie effizient zu gestalten, will aber gelernt sein – hier besteht häufig noch Unterstützungsbedarf“, erklärt Barbara Kellner, Managerin bei Deloitte Österreich. Unterstützungsbedarf besteht aber auch hinsichtlich der Ausgestaltung des Homeoffice-Arbeitsplatzes. Mittels Merkblatt, so das Arbeitsinspektorat, sollten Mitarbeiter informiert werden, wie der Arbeitsplatz gestaltet sein soll und dass im Homeoffice auch nicht


auf Pausen vergessen werden sollte. Laut AUVA wurde für die Dauer von Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von Covid-19 der Unfallversicherungsschutz auf Homeoffice ausgeweitet. Der Ort, an dem Homeoffice ausgeübt wird, gilt nunmehr als Arbeitsstätte im Sinne des § 175 Abs. 2 Z 1, 2, 5 bis 8 und 10 ASVG. Dies führt unter Einhaltung der sonstigen gesetzlichen Voraussetzungen dazu, dass beispielsweise Arztwege, Wege zur Befriedigung lebensnotwendiger Bedürfnisse oder auch Wege zu einer Kinderbetreuungseinrichtung unter den Unfallversicherungsschutz stehen.

Erreichbarkeit Die ursprünglich hohe Bedeutung der physischen Anwesenheit im Büro wurde in Zeiten des Lockdowns durch Erwartungen an die virtuelle Verfügbarkeit abgelöst. Knapp 70 Prozent geben an, dass diese bei ihnen im Unternehmen sehr wichtig geworden ist. „Ein star-

ker Fokus auf Erreichbarkeit führt bei den Mitarbeitern oft zu großem Druck. Viel wichtiger ist es, die Leistung in den Vordergrund zu rücken und klare Rahmenbedingungen als Orientierung zu vereinbaren“, rät Bettina Kubicek, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Graz. Damit mobiles Arbeiten sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber reibungslos funktioniert, braucht es daher Spielregeln: Erwartungen an Erreichbarkeit, ein Verständnis über geeignete Tätigkeiten oder Einschränkungen für bestimmte Zielgruppen – wie beispielsweise Neueintritte – müssen klar kommuniziert werden.

Neuer Blickwinkel Durch die Covid-19-Pandemie wurde Homeoffice in vielen Unternehmen im Eiltempo ausgerollt. Laut über 80 Prozent der Befragten werden zukünftig sowohl die Anzahl der regelmäßig mobil

arbeitenden Personen als auch das durchschnittliche Ausmaß von Homeoffice höher sein. 83 Prozent sind überzeugt, dass sogar jene Mitarbeiter verstärkt von zu Hause aus arbeiten werden, bei denen das aufgrund ihrer Aufgaben bislang undenkbar war. Das Grundverständnis darüber, ob Besprechungen tatsächlich physisch stattfinden müssen, hat sich seit der Krise ebenfalls verändert. Rund 86 Prozent der Unternehmen wägen nun kritisch ab, welche Meetings physisch oder virtuell abgehalten werden. Unternehmen müssen laut Christian Korunka, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Wien, ihre Lehren aus der Krise ziehen und sich mit den veränderten Ansprüchen an die Arbeit auseinandersetzen: „Um die neuen Herausforderungen erfolgreich zu meistern, sollte verstärkt auf Vertrauen und Ergebnisorientierung gesetzt werden. Wenn diese Punkte berücksichtigt werden, kann sich mobiles Arbeiten auch langfristig erfolgreich etablieren.“

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Cyber Security – Homeoffice Eine KPMG-Studie zeigt, dass seit dem Lockdown in Österreich eine rasant steigende Cyberkriminalität zu verzeichnen ist. Daher ist es wichtig, das Bewusstsein der Homeoffice-Mitarbeiter hinsichtlich Cyber-Risiken zu schärfen. Kompetente Ansprechpartner sollten jederzeit per Mail oder über eine Helpline erreichbar sein. Bei den meisten großen Unternehmen wurden Mitarbeiter mit Laptops und Hardware für die Heimarbeit ausgestattet, jedoch nicht überall. Daher ist es auch oft so, dass Mitarbeiter ihre eigene Hardware fürs Arbeiten von zu Hause verwenden. Hier ist ein besonderes Augenmerk auf Sicherheit zu legen, denn der private Laptop wird unter Umständen auch von Familienmitgliedern verwendet, was zu einem weiteren Sicherheitsrisiko führen könnte. Malwarebytes hat in einer aktuellen Studie unter 200 IT- und Cybersicherheits-Entscheidungsträgern von kleinen Unternehmen bis hin zu Großkonzernen erarbeitet, dass 61 Prozent der befragten Unternehmen ihre Mitarbeiter nicht dazu auffordern, Sicherheitslösungen auf ihren privaten persönlichen Geräten zu verwenden, was natürlich die Möglichkeit von Cyberangriffen erhöht. Cyberkriminelle haben sich in den letzten Monaten darauf spezialisiert, unsachgemäß gesicherte Firmen-VPNS, cloudbasierte Dienste und geschäftliche E-Mails auszunutzen. Laut Malwarebytes wurde eine Steigerung von 1.219 Prozent alleine durch den Trojaner AveMaria von Jänner bis April 2020 verzeichnet. Umso wichtiger ist es, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen und sich auch mit dem Thema Cyberversicherung auseinanderzusetzen.

Cyberversicherung Mag. Natascha Jäger, CEO Austria COGITANDA Dataprotect AG, zum Thema Cybersicherheit und Homeoffice: Sie betreuen Großkonzerne bis zu mittelständischen und auch kleinen

Unternehmen, was empfehlen Sie Ihren Kunden? Jäger: Der geschäftliche Alltag

läuft heute weitestgehend digital und somit online ab, was bedeutet, dass jeder Marktteilnehmer vermehrt Cyberangriffen ausgesetzt ist. Dabei ist es unerheblich, ob es nur um die Kundenkorrespondenz via E-Mail geht, eine Homepage oder sogar ein Online-Shop betrieben wird. Die Folgen eines Cyberangriffs können für Unternehmen existenzbedrohend sein. Daher sollte es selbstverständlich sein, sich mit Natascha Jäger diesem Thema zu befassen und die eigenen Cyber Security Risiken systematisch zu ermitteln. Diese gilt Wie kann man sich im Homeoffice es gezielt zu analysieren und mit geeig- bestmöglich absichern? neten Maßnahmen zu minimieren. Das verbleibende Risiko lässt sich individuell Jäger: Am eigenen Standort hat das Unmit einer Cyber-Versicherung abdecken, ternehmen die größten Chancen prävenwobei diese Möglichkeit laut einer Stu- tiv gegen Cyberangriffe vorzugehen, das die der KPMG zum Thema „Cyber Secu- ist bei Home-Office ganz anders. Hier ist rity in Österreich“ aus Mai 2020 derzeit es davon abhängig, dass der Mitarbeiter nur 25% aller befragten Unternehmen alle erforderlichen Sicherheitsstandards nützen. selbst bereitstellt, was schlichtweg unmöglich zu verlangen und zu kontrollieWas verstehen Sie unter Cyber-Ri- ren ist. Dennoch kann Vorsorge getroffen siko-Prävention beziehungsweise werden: Zurverfügungstellen geeigneter Arbeitsgeräte, welche nach einheitlichen was bieten Sie Unternehmen an? Sicherheitsstandards aufgesetzt und reJäger: Unter Risiko-Prävention versteht gelmäßig aktualisiert werden, VerbindunCOGITANDA alle Maßnahmen, die gen zu Firmendaten auf Servern nur mitdazu beitragen das Sicherheitsniveau im tels VPN-Tunnel erlauben, Einführung Unternehmen zu erhöhen und somit die von Zwei-Faktoren-Authentifizierung Risiken zu minimieren. Eine der wich- und Hilfestellung bei der Einrichtung tigsten Stellschrauben ist dabei das Thema eines neuen Passworts beim eigenen InAwareness, also die Schulung und Aus- ternet-Router zu Hause, denn sehr viele bildung von Mitarbeitern und Führungs- Menschen benutzen noch das Passwort kräften in relevanten Sicherheitsthemen. vom Hersteller. Ebenso ist die Schulung Hier bieten wir unseren Kunden ein brei- der Awareness der Mitarbeiter ein betes Spektrum an Möglichkeiten an. Dar- sonders wichtiger Punkt wie zum Beiüber hinaus unterstützen wir im Rahmen spiel das kann man nicht oft genug betovon Audits und technischen Sicherheits- nen kann, keine Links in E-Mails öffnen, prüfungen bei der gezielten Identifizie- die man nicht erbeten hat. Angesichts rung der Risiken und beraten bei der Um- steigender krimineller Cyber-Aktivitäten setzung angemessener Maßnahmen, um sollte man hier besonders vorsichtig sein, die identifizierten Schwachstellen zu be- denn gegen Unachtsamkeit hilft leider seitigen bzw. zu kompensieren. die beste technische Ausrüstung wenig.

Quellen: Deloitte, KPMG, AUVA, Arbeitsinspektorat, Malewarebyte

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Denk Zuversicht

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ZEITEN.


Seit es den Bitcoin gibt sorgt er für Kontroverse. Die einen sehen in Kryptowährungen die Zukunft des Geldes, die anderen höchstens eine neue Tulpenblase. risControl bat zwei Vermögensberater an den Tisch, die ganz gegensätzliche Standpunkte zu diesem Thema einnehmen. Es entbrannte eine hitzige Debatte. Auf der einen Seite Alfred Salzmann, der mit seinem Unternehmen CBNK in Kryptowährungen berät und auf der anderen Seite Nicholas Schwarz, Schweizer Vermögensberater, der mit seinem Unternehmen Fileado wohlhabende Privatkunden in Finanzfragen abseits von Krypto unterstützt.

einbettet. Aber der Staat muss die Kontrolle über die Währung behalten, um auf Volkswirtschaft, Zinspolitik und den Fremdwährungsverschiebungen Einfluss nehmen zu können. Der Staat muss auch in der Lage sein, kurzfristig Geld drucken zu können, um schlimmeres zu verhindern. Das sehen wir nicht zuletzt in der derzeitigen Krise. Salzmann: Sie hätten also gerne, dass wenn sie heute mit

dem Bitcoin bezahlen, dieser am nächsten Tag gleich viel wert ist. Sie vergessen aber, dass auch der Euro gegenüber dem Dollar täglich schwankt. Wenn sie heute in Euro gerechnet auf den US-Markt etwas kaufen, dann zahlen sie heute etwas mehr oder weniger als morgen. Dieses Argument läuft daher ins Leere. Wenn man z.B. den Yen mit dem Euro vergleicht, so gab es Zeiten, wo es Marktschwankungen von nahezu 50 Prozent gegeben hat. Selbstverständlich sind die Marktschwankungen momentan in den KrypDer US-Finanzdienstleistowährungen extrem. Aber ter Square hat bekanntgenicht deswegen, weil der Bitvon Mag. Christian Sec coin schlecht ist, sondern weil geben, Bitcoins im Wert von 50 Mio. US-Dollar zu erwerben, mit diesem Instrument spekuliert und begründet das damit, dass der wird. Die Marktkapitalisierung alBitcoin in Zukunft eine omnipräsente ler Kryptowährungen ist derzeit so groß, Währung sein wird. Teilen Sie diese Einschätwie die des zwölftgrößten Unternehmens zung? der Welt. Also wir reden derzeit von einer absoluten Micky Maus-Börse. Daher kann der Kurs auch mit wenig Kapital einSalzmann: Kryptowährungen werden die nächste Leitwähfach manipuliert werden. Mit dem US-Tether rung sein. Es wird nicht ein Bitcoin oder ein Ethereum sein, gibt es seit zwei Jahren eine Kryptowährung, die einen fessondern ein Stable Coin, der sich an eine Korbwährung anten Wechselkurs zum US-Dollar hat. Wenn man also heute schließt und der vom IWF kontrolliert wird. Eine dezenmit dem Tether kauft, dann ist er heute und auch morgen trale Kryptowährung wie der Bitcoin wird mit Sicherheit mit Sicherheit einen Dollar wert. keine Leitwährung werden. Der Ripple hätte von den derzeitigen Kryptowährungen am ehesten das Zeug dazu, weil dieser zentraler gesteuert ist als die anderen KryptowährunSchwarz: Sie haben die Marktmanipulation angesprochen. gen. Die dezentralisierten Systeme werden aussterben, weil Der Währungsmarkt ist im Gegensatz zum Kryptomarkt sehr effizient. Ein Arbitrageur, der eine Marktmanipulation das die Regierungen der Staaten verlangen. Jedoch muss man auf den Yen oder US-Dollar versucht, braucht unvorstellbar sagen, dass Kryptowährungen noch immer in den Kinderschuhen stecken, und noch nicht einmal laufen gelernt haben. viel Geld. Das gleicht die Währungsschwankungen aus. Das macht es auch möglich, dass wir diesen Währungen als ZahSchwarz: Ich sehe das gleich wie sie, der Bitcoin als Zahlungsmittel vertrauen. Bitcoin ist neben dem Zahlungsmittel auch ein Spekulationsmittel. Der Markt ist nicht effizilungssystem steckt in den Kinderschuhen. Zweifellos hat die dahinterstehende Technologie zu einem Innovationsent, weil er schlichtweg zu klein ist. Der Bitcoin ist dabei wie schub bei Banken und beim SWIFT-System geführt. Als eine Aktie, die sehr selten gehandelt wird. Diese Möglichkeit Zahlungsmittel sehe ich den Vorteil jedoch nicht unbedingt, den Markt zu manipulieren, macht es für mich unmöglich die Kryptowährung als Zahlungsmittel zu gebrauchen, weil schon aufgrund der nichtvorhandenen Stabilität. Wenn ich heute einen Kaffee mit Bitcoins kaufe, dann muss ich mir sicher sein, dass dieser morgen gleich viel wert ist und nicht vielleicht 20 Prozent mehr oder weniger. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man in zehn oder zwanzig Jahren von staatlicher Seite die heutigen Währungen in diese Technologie

Klare Worte: Kryptisches Wortgefecht

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eben das Zahlungsmittel auch mitmanipuliert wird. Wenn wir sagen wir haben einen Bitcoin-Stable-Coin, der an einen US-Dollar gebunden ist, dann ist das wiederum ein Bruch mit der Bitcoin-Philosophie, die ja proklamiert, nicht von einer Stelle abhängig zu sein, die die Währung steuert. Damit fällt aber gleichzeitig der Grund weg, warum wir diese Kryptowährung erfunden haben. Salzmann: Sie fühlen sich also sicherer in einer Währung,

die von Zentralbanken gesteuert ist. Ihnen ist aber schon bewusst, sofern sie ihr Kapital nicht in einer systemrelevanten Bank aufbewahren, dass diese Bank unter Umständen von heute auf morgen in Konkurs gehen kann und sie ihre gesamten Ersparnisse mehr oder weniger in den Wind schreiben können und dass auf Knopfdruck 15 bis 20 Prozent des gesamten Veranlagungskapital enteignet werden kann, wie zwischen deutscher Regierung und dem IWF ausgehandelt wurde, oder dass wir in Österreich in den letzten hundert Jahren acht Enteignungen erlebt haben. Von was also sprechen wir? Also ich fühle mich in so einer Währung wie dem

Euro jedenfalls nicht sicherer als in einer Kryptowährung. Mir ist bewusst die Kryptowährung kann verboten werden, mit sämtlichen Auswirkungen. Wenn ich mir aber heute die Zentralbanken anschaue, die Milliarden von Fiatgeld drucken, um systemrelevante Banken zu stützen, so habe ich Angst vor diesem System. Ich habe aber keine Angst vor Kryptowährungen. Denn zu einem Totalverlust kann es dabei nur dann kommen, wenn keiner mehr an Kryptowährungen glaubt. Schwarz: Banken gehen pleite, das stimmt. Bei Banken gibt

es jedoch eine Einlagensicherung. Bei Bitcoin haben wir, soweit ich weiß, so eine Einlagensicherung nicht. Und es gibt genügend Fälle, die belegen, dass die Sicherheit auch bei Bitcoin nicht gewährleistet ist, wie z.B. beim Fall der BitcoinBörse Mount Gox, mit einem Schaden in Milliardenhöhe für Anleger. Welche von den zwei Währungen ist sicherer, Krypto oder Euro? Also ich setze auf den Euro. Es tut dem IWF und auch der Volkswirtschaft weniger weh, den Krypto abzuschalten als den Euro. Politisch würde das nie gehen?

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Nicholas Schwarz, Mag. Christian Sec und Alfred Salzmann

Salzmann: Das haben meine Großeltern auch immer ge-

sagt und in festverzinsliche Wertpapiere und Bankanleihen investiert, was sie später bereuten. Bei festverzinslichen Wertpapieren war es durch die Geldpresse mehrfach zu einer Geldentwertung gekommen. Ich habe mir hundert Jahre Geldentwicklung in Österreich angesehen und wenn man sich damit beschäftigt dann bekommt man Angst. Daher bin ich froh, dass es Kryptowährungen als Alternative gibt. Ich sage nicht, dass es ein Allheilmittel ist. In fünf Jahren, vielleicht schon in drei Jahren, bin ich überzeugt, dass es das E-Money gibt. Das passt auch zu den Philosophien unserer Regierungen, die Bargeld abschaffen wollen, um eine höhere Kontrolle zu gewährleisten. Wenn man weiß, welche Zentralbanken sich damit beschäftigen, so glaube ich, dass Kryptowährungen nicht in weiter, sondern sogar in naher Zukunft eine Leitwährung darstellen. Schwarz: Als Anlageklasse ist es jedenfalls nicht ratsam sein

ganzes Vermögen in Krypto zu investieren. Die Volatilitäten sind zu hoch, und senken den Spielraum für solche Investments. Es würde nur ein verschwindend kleiner Teil übrigbleiben, um in dieses Produkt investieren zu können. Bei meinen Kunden ist dies daher kein Thema. Aber auch unter

den Vermögensberatern, wo manche mit Kryptowährungsinvestments in kurzer Zeit viel Geld verdient haben, gibt es einen Konsens darüber, dass dies eher mit Glück zu tun hat und sie stiegen daher relativ schnell aus dem Markt aus. Es kann ja auch in die andere Richtung gehen. Und das muss man dann seiner Ehefrau auch irgendwie erklären. Salzmann: Volatilitäten sind Fluch und Segen. Bei Investi-

tionen mit längerem Zeithorizont stören mich Volatilitäten weniger, insbesondere dann nicht, wenn ich durch die Volatilität einen Cost-Average-Effekt erzielen kann. Daher kann ein intelligenter Investor, ohne weiteres zehn bis 20 Prozent in Kryptowährungen investieren. Es gibt in jedem Markt Volatilität. Schauen wir uns z.B. die Tesla-Aktie an. Für die Kursexplosion fehlen mir Argumente, weiterhin in so eine Aktie zu investieren. Wenn eine Aktie ab einer bestimmten Größe in den S&P-500 aufgenommen werden muss, dann muss man wissen, dass sämtliche Investmentfonds, die in den S&P 500 investiert sind, auch die Tesla-Aktie kaufen müssen. Ob die nun überteuert ist oder nicht. Schwarz: Aber bei Tesla kann ich eine Fundamentalana-

lyse machen. Ich kann mir die Bilanzen ansehen, ich kann

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Schwarz: Der Vergleich mit Gold hinkt ein bisschen. Gold

mir überlegen wie groß ist der Markt in den USA. Was sind die Strategien. Welche Konkurrenten gibt es. Wie groß ist der Vorsprung den Tesla gegenüber den Mitbewerbern hat. Aus all diesen Informationen kann ich der Tesla-Aktie einen Wert geben. Aber eine Fundamentalanalyse beim Bitcoin? Salzmann: Wie weit kommen Sie mit einer Fundamental-

analyse bei Tesla, wenn Tesla nach Marktkapitalisierung nun um einiges wertvoller ist als Daimler, BMW und Audi zusammen, obwohl Tesla in diesem Jahr zum ersten Mal in drei Quartalen positive Ergebnisse erzielt hat. Da stimmt etwas mit dieser gesamten Analyse nicht. Der innere Wert des Bitcoins wird einfach dadurch bestimmt, wieviel Energie ein Miner benötigt, um einen Bitcoin zu minen. Derzeit liegen die Kosten, zwischen 8 und 10.000 Dollar. Unter diese Produktionskosten wird der Bitcoin vielleicht kurzfristig, aber mittelfristig mit Sicherheit nicht fallen. Damit weiß ich, die untere Range ist 8.000 US-Dollar. Jetzt gibt es den inneren Wert der zwischen 8 und 10.000 US-Dollar und dann haben wir auch noch Angebote und Nachfrage. Das Schöne dabei ist: Es lässt sich grundsätzlich seit Bestehen von Bitcoin jede einzelne Transaktion nachvollziehen. Es gibt daher mittlerweile sehr viele Privatinvestoren, die an Bitcoin glauben. Einer der größten davon meint sogar, dass der Bitcoin bis zum Jahr 2023 auf über 250.000 Dollar ansteigen wird. Also ich würde mich freuen.

wird in der Industrie gebraucht, wie z.B. Halbleiterindustrie etc. Gold ist bei vielen Vermögensverwaltern noch im Kopf, als Anlageklasse und auch viele Kunden verstehen Gold als Anlageklasse zur Absicherung gegen Inflation und im Notfall. Wenn man ein Doomsday-Bild zeichnet und ein Meteorit schlägt ein und der Strom ist weg, wird es wohl schwer z.B. mit Krypto-Currencys zu handeln. Und zum Nutzen von Kryptocurrency: Wenn ich ins Ausland gehe, dann zahle ich mit der Kreditkarte, wenn ich Cash brauche dann kann ich mit der Maestro Karte vom Bankomaten das Geld abheben, ähnlich wie es mit Bitcoin möglich ist. Da sehe ich jetzt nicht einen riesigen Vorteil. Schlussendlich versucht man auch die Kryptowährung so bequem zu gestalten, wie beim Einsatz der Maestro-Karte, z.B. bei einem Supermarkt-Einkauf. Die Krypto-Karte wäre da nicht schneller. Der einzige Vorteil, den ich sehe, ist dass ich außerhalb des Zentralbankensystems agiere, und dieses Vertrauensverhältnis in eine zentralisierte Steuerung nicht brauche. Salzmann: Eine Währung hängt immer stark vom Glauben und Vertrauen ab, egal ob Krypto oder Landeswährung. Das sieht man z.B. anhand von Venezuela, wo der Wert der Währung Richtung Null geht, oder die Argentinien-Anleihe, die vom Triple A zum Junk-Bond verfallen ist. Wenn niemand mehr an Kryptowährung glaubt, dann wäre auch der Krypto am Ende. Schwarz: Ich vertraue der normalen Währung. Mein Vertrauen in die Kryptowährungen ist nicht sehr hoch, aber das kann sicher noch besser werden.

Schwarz: Ich kann mich dann aber nicht mehr auf 2023

freuen, wenn die Stromrechnung so teuer wird.

Was sagen Sie einem Kunden, der zu ihnen kommt, und in Kryptowährungen investieren will?

Salzmann: Mit was fährt eigentlich Tesla?

Salzmann: Ich als Vermögensberater darf diesbezüglich nicht

Was ist wirklich der Nutzen von Kryptowährungen für die Volkswirtschaft? Salzmann: Der Nutzen für die Volkswirtschaft ist in erster Linie, die Unabhängigkeit von Regierungen. Ich kann mein Geld schnell über alle Grenzen hinweg transferieren, bezahlen und mitnehmen und meine Bitcoins in die jeweilige Landeswährung umtauschen. Ich kann z.B. meine Bitcoins nach Afrika transferieren. Ein riesiger Vorteil, denn dort gibt es fast keine Banken, aber fast jeder Afrikaner besitzt ein Smartphone, mit dem er die Bitcoins ausgeben und umtauschen kann. Ich habe also sehr viele Vorteile. Ich kann die Bitcoins aufbewahren, ohne Angst zu haben, dass mir die Regierung dieses Geld wegnimmt. Wenn man dann den Bitcoin mit ähnlichen Assetklassen vergleicht, dann würde ich gerne wissen, wo liegt im Vergleich dazu der Innere Wert und volkswirtschaftliche Nutzen von Gold außer, dass man es gerne hat?

beraten. Für den Kunden gibt es daher keine Möglichkeit sich neutral über Kryptowährungen zu informieren, was sehr gefährlich ist. Weil die Privatinvestoren vielfach Opfer von Fehlinformationen werden und sich für falsche Kryptowährungen entscheiden. Der Kunde macht aber keinen großen Fehler, wenn er einen Betrag in die zehn größten Kryptowährungen, mit einigen Abstrichen, wie US-Tether oder Ripple, investiert. Schwarz: Wenn ein Kunde zu mir kommt und in Krypto-

währungen anlegen will, dann muss ich ihm sagen, gehen sie zu Herrn Salzmann, das ist nicht mein Ding.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Geschäftsführerhaftung in Covid-19-Zeiten Auch eine D&O-Versicherung ist existentiell wichtig für die Absicherung des persönlichen Umfeldes, insbesondere in Zeiten wie diesen, welche von Covid-19 geprägt sind. Wir haben mit Georg Eisenzopf, akad. Versicherungskaufmann und Geschäftsführer der SIVAG GmbH, über das Thema gesprochen. Diese herausfordernden Zeiten lassen Risiken und langfristige Folgen bei der beruflichen Tätigkeit kaum einschätzen. Was empfehlen Sie? Eisenzopf: Besonders Geschäftsführer,

Prokuristen, Bürgermeister, Gemeinderäte, leitende Angestellte und Sicherheitsbeauftragte sind von einer etwaigen Haftungsthematik betroffen. Dieser Personenkreis kann sich gegen Forderungen des eigenen Unternehmens, aber auch gegen Forderungen von Dritten absichern und sollte das auch unbedingt machen. Aufgrund der Entwicklungen werden Versicherungsunternehmen die Prämien in der Managerhaftpflichtversicherung sowie der GeschäftsführerD&O und Gemeinde-D&O drastisch erhöhen. Wir empfehlen daher dem angesprochenen Personenkreis dringend, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und auch zusätzlich einen Blick in den eigenen Dienst- oder Geschäftsführervertrag zu werfen. Denn auch der beste Geschäftsführervertrag schützt nicht vor einer persönlichen Haftung. Welche Themenbereiche können betroffen sein? Eisenzopf: Größtenteils sind die Aus-

wirkungen von persönlichen Haftungen aufgrund der Umsetzungen der Covid19-Gesetze und -Verordnungen nicht wirklich konkret abschätzbar. Die rechtliche Situation ist ebenfalls im Moment eine sehr herausfordernde, denn tatsächliche Entscheidungsgrundlagen und de-

ren Folgen können persönliche Haftungen von Organen verursachen. Es gibt gerade auch keine fundierte Einschätzung über die wirtschaftliche Zukunft der Geschäftspartner, Kunden oder Märkte. Auch die Folgehaftungen aufgrund Umsetzung der ständig wechselnden Verordnungen müssen beachtet werden. Eine Liquiditätseinschätzung mancher Geschäftspartner ist kaum möglich, kann aber zu einer rechtlichen Folgehaftung führen. Die Umstellung der Geschäftsprozesse ins Homeoffice darf ebenso nicht unberücksichtigt bleiben, denn hier könnte es zu weiteren Haftungsproblemen der Führungskräfte kommen. Wie kann man die Sensibilisierung hinsichtlich einer Managerhaftpflichtversicherung, einer D&O, fördern? Eisenzopf: Das ist schwer zu sagen, es

ist sicherlich wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass ohne Absicherung die persönliche Haftung schlagend rC 11/2020 | 38 | INTERVIEW

werden könnte. Das betrifft dann meistens auch das persönliche Umfeld. Aber ebenso können die Fehleinschätzung von der Bonität der Kunden oder die Einhaltung von Schutzgesetzen im Arbeitnehmerbereich zum Problem werden. Aufgrund unserer Verantwortung als Berater gegenüber unseren Gewerbekunden sollten wir sie in diesen Zeiten speziell zu diesem Risiko beraten und auf die besondere Risikosituation in Covid-19-Zeiten hinweisen. Wir danken für das Gespräch.


Mein Kunde braucht dringend Garantien! Diesen Satz hört das R+V-Team derzeit häufig. Mit Hilfe von R+V-Garantien können Unternehmen Liquidität sichern, ohne die Kreditlinie bei der Bank zu belasten – mit Blick auf die aktuelle Wirtschaftslage - ein wichtiger Rettungsanker für KMU aller Branchen. Je nach Bedarf bietet R+V zwei unterschiedliche Tarifvarianten ohne Zusatzkosten für Sondertexte an. R+V-Garantieversicherung einfach erklärt Wenn ein Haftrücklass bei der Bank mit einer Laufzeit von 3 Jahren beantragt wird, ist die Banklinie in dieser Zeit belastet und damit blockiert. Diese Bindung kann gerade für KMUs in Hinblick auf wirtschaftlich fordernde Zeiten eine Gefahr darstellen. Abhilfe schafft die Auslagerung der Garantien von der Bank zu R+V, denn dadurch werden finanzielle Spielräum für Neuinvestitionen oder die Finanzierung des laufenden Geschäftes geschaffen und KMU bleiben weiterhin wettbewerbsfähig. Die R+V-Garantieversicherung (KTV) bietet somit eine sinnvolle Alternative zur Bankgarantie.

Welcher Tarif ist passend? Die R+V-Garantieversicherung kann trotz Krise weiterhin angefragt und beantragt werden und zwar je nach Bedarf zu zwei unterschiedlichen Tarif-Varianten. Gewählt werden kann zwischen Pauschalprämie und Tarifsatz. Mit der Pauschalprämie wird einmal im Jahr ein fixer Betrag bezahlt, unabhängig davon, wie viele Garantien über das laufende Jahr beantragt werden. Das ist ideal für KMU, die in der Regel mehrmals kleinere Garantien abrufen möchten. Beim Tarifsatz hingegen, wird ein vereinbarter fixer Prozentsatz auf die beantragte Garantiesumme fällig, und zwar nur dann, wenn eine Garantie

benötigt wird. Diese Variante ist vor allem bei größeren Unternehmen vorteilhaft, da hier die Tarifsatz-Abrechnung nach Ausnutzung erfolgt.

Keine Zusatzgebühren für Sondertexte! R+V verrechnet keine Gebühren für die Ausfertigung oder Bereitstellung einer Garantie. Auch Sondertexte, die in der Regel Mehrkosten verursachen, werden auf Kundenwunsch durch das R+VTeam individuell geprüft und gebührenfrei übernommen.

R+V-Service digital & persönlich Mit dem praktischen R+V-Online-Tarifrechner können bequem vom HomeOffice aus oder direkt im Kundengespräch Garantierahmen bis 1 Mio. Euro online beantragt werden: www.tarifrechner-ruv.at. Haben Sie schon vom R+V-Podcast gehört? Die aktuelle Folge beschäftigt sich mit dem Thema Garantieversicherung von einer praktischen Seite. Hören Sie rein unter https://www.ruv.at/ makler/podcast-2/ oder auf Spotify! Das R+V-Team berät Sie gerne persönlich via Skype und geht auf die Fragen und Wünsche Ihres Kunden ein. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme: Kredit@ruv.at oder +43 810 5333-501. www.ruv.at

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Startup-Beteiligungen oder Private Equity Dachfonds? Startup-Beteiligungen haben schon eine Reihe Millionäre hervorgebracht, wie beispielsweise die Fitness-App „Runtastic“, doch das Totalverlustrisiko ist nicht zu unterschätzen. Hingegen bei minimalen Risiken solide kontinuierliche Wertzuwächse sind mit Private-Equity Dachfonds möglich. risControl befragte Experten zu Chancen, Risiken und der richtigen Vorgangsweise bei Startup-Beteiligungen sowie den Perspektiven bei Private-Equity Investments. von Michael Kordovsky Inspiriert von der Sendung „Die Höhle der Löwen“ gründen immer mehr junge Teams auf den ersten Blick vielversprechende Startups. Alleine in den Jahren 2018 und 2019 gab es in Österreich jeweils über 39.000 Firmengründungen verglichen mit ca. 35.000 in den Jahren 2011 und 2012. Viele davon sind den Bereichen Gastronomie und Handwerk zuzuordnen und sind aufgrund eines gewissen „Selbstläufercharakters“ nicht für Beteiligungen offen. Auf der anderen Seite gibt es die Startups mit guter Idee aber wenig Kapital und stets auf der Suche nach Investoren. Häufig handelt es sich dabei um Hightec-Firmen, die ihre Innovation noch technisch entwickeln müssen und dies über Förderungen und Business Angels in der SeedPhase finanzieren. Als Business Angel bringt man neben Kapital noch gewisses Know How und ein breites Kontaktnetzwerk mit ein und kann somit die Erfolgsaussichten erhöhen. Doch diese Investments sind nicht mit Aktien vergleichbar. Während die Pleiten börsennotierter Firmen wie Skandale durch die Medien gehen, gelten diese in der Startupszene fast als alltägliches Ereignis. Ein Venture-Capital Fonds mit Fokus auf frühe Entwick-

lungsphasen generiert die Performance mit einigen wenigen Durchbrüchen im Portfolio, während der Rest pleitegeht oder dahinvegetiert. Um aber die kritische Anzahl an Positionen im Portfolio zu haben erfordert die Anlageklasse „Startups“ ein Mindestbudget von mehreren Millionen Euro und selbst dann sollte deren Anteil am Gesamtvermögen laut Meinung des Autors nicht größer als 25 Prozent sein.

25.000 Euro als absolute Untergrenze Zu den erforderlichen Beträgen äußerte sich Business Angel und Impact Investor, Michael Altrichter, (bekannt aus: „Die Höhle der Löwen“) gegenüber risControl wie folgt: „Investments, die zu Beteiligungen an Unternehmen führen, sind unter einem mittleren fünfstelligen Betrag nicht sinnvoll. Dazu kommt, dass man sicherlich die gleiche Summe noch einmal für “Follow on Investments” reservieren sollte. Berücksichtigt man dann noch eine gewisse Diversifizierung, ist unter einer halben Million Euro kein sinnvolles Investieren als Business Angel möglich. Crowdinvesting-Plattformen wie Conda bieten hier Alternativen, rC 11/2020 | 40 | FINANZEN

hier ist man bereits ab ein paar hundert Euro dabei“. Und Viktor Pasquali, Leiter des Startup Investor Matching Service, i2 Business Angels und des aws Business Angel Fonds, nennt ähnliche Größenordnungen: „Die absolute Untergrenze beträgt 25.000 Euro pro Unternehmen (bei einem Kapitalbedarf von 100.000 Euro), unterschreitet man diese, sollte man eher als Crowdinvestor agieren. Richtig mitmischen kann man ab Ticketgrößen von 50.000 Euro aufwärts. Die Startups suchen über i2 Business Angels Investments zwischen 100.000 Euro bis einer Million Euro“.

Viele Startups verschwinden binnen weniger Jahre wieder von der Bildfläche Eine Statistik über Neugründungen in der Schweiz (Quelle: Bundesamt für Statistik) zeigt im Gründungsjahr 2013 nach einem Jahr eine durchschnittliche Überlebensquote von 83 Prozent und nach drei Jahren von 61,7 Prozent. Nach drei Jahren am höchsten war mit 72,3 Prozent die Überlebensquote im Gesundheits- und Sozialwesen, am niedrigsten mit 49,6 Prozent im Bereich Gastronomie u. Beherbergung, gefolgt


von Handel u. Reparaturen mit 55,2 Prozent während im beliebten Bereich Information und Kommunikation noch 61 Prozent der Firmen die ersten drei Jahre überlebt haben. Und wie sieht es hier in Deutschland aus? Laut Erhebung des Statistischen Bundesamtes waren von den ca. 334.000 Unternehmen, die 2005 gegründet wurden, 2010 noch 137.000 am Markt. Und bei den klassischen Startups kann davon ausgegangen werden, dass gut zwei Drittel die ersten fünf Jahre nicht überleben. Doch durch ihre Investments und ihr Know How können Business Angels die Pleitenrisiken drastisch senken. „Aus dem langjährigen Schnitt können wir sagen, dass ca. 90 Prozent jener Startups, die ein Investment bekommen, die ersten drei Jahre überleben. Circa 70 Prozent sind nach fünf Jahren noch aktiv“, so Pasquali. Und Altrichter hat ein entspanntes Verhältnis zum sogenannten „Scheitern“: „Grundsätzlich gehört das Scheitern zum Startup-Gründen wie das Amen im Gebet.

Funktioniert ein Unternehmen nicht, ist das ja per se keine Niederlage, sondern eine Lernkurve, die bessere Gründer hervorbringt. Wenn Startups gut ausgewählt und die Gründer gut betreut sind, dann wird aus dem Großteil der Startups auch etwas“.

Wo findet man die Möglichkeit mit Startups in Kontakt zu treten? Auf diese Frage des risControl antwortete Altrichter: „Es gibt eine Vielzahl an Gelegenheiten, bei denen sich Gründer und Business Angels treffen können. Empfehlenswert ist, dass beide Seiten auf möglichst professionelle Rahmenbedingungen achten. Bekannte Player am Markt wie startup300 mit den SubMarken zero21 oder der Crowdinvesting-Plattform Conda oder die Austrian Angel Investors Association (AAIA) sind hier zu nennen. Wer am ernsthaften Investieren in Startups interessiert

ist, sollte sich auch überlegen, bei einer dieser Plattformen mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen“. Eventuell Investmentgelegenheiten findet man laut Meinung des Autors auch bei Erfindermessen und unter solidem Rahmen bietet das aws i2 Business Angels, die Möglichkeit, sich bereits an vorselektierten Startups zu beteiligen. Dazu Pasquali: „aws i2 Business Angels ist das unabhängige Startup-Investoren Matching Service der aws und wird bereits von mehr als 400 Investorinnen und Investoren in Anspruch genommen. Dabei werden Start-ups ganz gezielt interessierten Business Angels vorgeschlagen. Konkret bedeutet das: Über das ganze Jahr verteilt werden in etwa 60 anonymisierte Investment Summaries an die Investorinnen und Investoren versendet. Diese Zusammenfassungen sind zweiseitige neutrale Stellungnahmen zum Status Quo des Unternehmens. Bei Interessensbekundung der InvestorInnen wird der Kontakt zu dem kapitalsuchenden

Wir setzen Ruhestandards – mit B SMART Invest und dem Kundenbonus „Flex“ Ihre Kund*innen möchten effizient und passend zu Ihren finanziellen Möglichkeiten vorsorgen? Unsere fondsgebundene Rentenversicherung B-SMART Invest ist dafür bestens geeignet. Und belohnt die Treue unserer Anleger*innen mit dem Kundenbonus „Flex“. Mehr unter: www.standardlife.at/produkte/b-smart-invest

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Startup hergestellt. Ergänzend gibt es ca. sechs Veranstaltungen (u.a. der Business Angel Summit in Kitzbühel), bei denen Startups die Möglichkeit haben sich live zu präsentieren. Aufgrund von Covid-19 werden diese Events momentan digital abgehalten“.

So selektiert aws i2 Business Angels die Angebote Ein großer Vorteil der Startup-Kontakte er aws liegt in einer gezielten Vorselektion des Angebots, die Pasquali wie folgt kommentiert: „Um einen großen Nutzen sowohl für die Startups als auch die Investoren sicherzustellen, werden im Vorfeld Startups sehr genau ausgewählt. Vor allem geht es darum, ein effizientes und qualitativ hochwertiges Netzwerk anbieten zu können. Dies ist vor allem für die Business Angels wichtig, die sehr schnell einen Überblick über die besten Unternehmen bekommen möchten. Gleichzeitig bekommen die vorgestellten Startups damit mehr Aufmerksamkeit von Investoren“. Startups, die aws i2 Business Angels an Investoren vorstellt, werden insbesondere auf folgende Kriterien geprüft: • Ist das Produkt / Service bereits „am Markt“ (zumindest erste Testkunden)? • Gibt es einen Wettbewerbsvorteil durch Technologiesprung bzw. hohen Innovationsgrad? • Liegt ein klar erkennbares Alleinstellungsmerkmal vor? • Ist das Produkt / Service skalierbar? • Adressiert das Produkt / Service einen großen und/oder neuen Markt? Doch Achtung: Das Motiv der Vorselektion liegt nicht im Risikomanagement, sondern mehr in der Angebotsoptimierung: „Die Vorselektion dient nicht der Reduktion der Ausfallsquote. Jeder Investor entscheidet individuell und völlig unabhängig von uns, ob er ein Investment tätig. Die Vorselektion dient dazu den Investoren nur jene Projekte vorzustellen, die deren (sehr selektiven) Auswahlkriterien gerecht werden. Damit stellen wir eine qualitativ hochwertige Vernetzung sicher“, erklärt Pas-

quali, der sich auch zu aws Connect (www.awsconnect.at), der digitalen Plattform zur Abwicklung aller Vernetzungsservices der aws, äußert: „Die Plattform ist bereits seit rund 14 Monaten online. aws i2Business Angels ist dabei eines der angebotenen Services, besteht aber bereits seit 1997 und vermittelt jährlich ca. 15-20 Startups mit einem Finanzierungsvolumen von rund fünf Millionen Euro. Dabei gibt es eine Vielzahl an Erfolgsbeispielen – zu einzelnen Unternehmen können wir aber aufgrund unserer Verschwiegenheitsverpflichtung keine Angaben machen“.

Erfolgsfaktoren bei Startups Michael Altrichter

Zu den Erfolgsfaktoren äußerte sich Altrichter wie folgt: „Ein gutes Gründerteam steht für 70 Prozent des Erfolges, 20 Prozent macht ein perfektes Timing aus - die restlichen zehn Prozent verteilen sich auf die restlichen Faktoren. Dazu gehören dann auch gute Gesellschafter, die auch mal in schwierigen Zeiten Zwischenrunden finanzieren können und mit Netzwerk und auch operativem Support das Startup wirklich weiterbringen“. Vorsicht hingegen ist geboten, wenn es im Gründerteam Spannungen gibt. Streit und Unstimmigkeiten im Gründerteam sind mit Abstand die häufigste Ursache, dass Startups nicht funktionieren. Auf die Frage von risControl nach der Beschreibung des idealen Muster-Startup antwortete aws-Experte Pasquali: „Das „ideale“ Startup existiert leider nicht. Es gibt so viele Einflussfaktoren, die sich noch dazu ständig ändern, dass es unmöglich ist, diese alle gegenüberzustellen, um dann ex ante feststellen zu können, welches Startup erfolgreich sein wird. Nichtdestotrotz gibt es Methoden, um das Risiko zu minimieren. Der Aufbau eines Portfolios an Unternehmen ist meiner Meinung nach unumgänglich, um sich nicht komplett der Fortuna auszuliefern. Speziell in der sehr frühen rC 11/2020 | 42 | FINANZEN

Unternehmensphase wird auf das Team ein hohes Augenmerk gelegt. Investiert man also in 12 exzellente Teams, ist die Wahrscheinlichkeit einen oder mehrere High Flyer erwischt zu haben jedenfalls vorhanden“. Doch wie sehen Erfolge und Misserfolge in der Praxis aus? risControl fragte Business Angel Altrichter nach seinen größten Investmenterfolgen und Flops. Seine Antwort: „Das ist sehr schwierig zu beantworten. Ist ein Flop, wenn das Investment weg ist? Hat man dabei nicht so viel gelernt, dass es eigentlich nur eine bezahlte Erfahrung war, die sich dann wiederum bei einem anderen Investment doppelt und dreifach auszahlt? Aber natürlich gibt es enttäuschende Entwicklungen. Ich habe beispielsweise stark an den Erfolg von Rublys bis zuletzt geglaubt und habe mich hier nicht nur finanziell, sondern auch mit meinem zeitlichen Commitment stark exponiert. Jeder Exit, als erfolgreicher Verkauf eines Investments, ist immer ein Erfolg, so zum Beispiel heuer beim türkischen Payment-Startup iyzico. Wie immer gilt: wenn man ein Portfolio aufbaut, kann man die Misserfolge besser hedgen mit erfolgreichen Beteiligungen“.


Auch in schwierigen Zeiten immer für Sie da. KR Gerhard Heine Leiter Partnervertrieb Österreich

wienerstaedtische.at/vertriebspartner

IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN


Investments aus der Sicht von PrivateEquity-Beteiligungsgesellschaften Private Equity Fonds, vor allem jene die größere Firmen übernehmen, optimieren und wieder verkaufen, haben tiefe Einblicke darin, wie man potenzielle Highfligher identifiziert und worauf bei den einzelnen Beteiligungen zu achten ist. Deshalb führte risControl ein Interview mit Dr. Rudolf Kinsky, Präsident (geschäftsführend) der AVCO – Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation. von Michael Kordovsky Welchen Fonds managen Sie persönlich bzw. mit welchen PE-Gesellschaften haben Sie schon zusammengearbeitet? Kinsky: Zurzeit manage ich keinen

Fonds. Ich bin ich bei DPE Deutsche Private Equity, einem der größten PEFonds des DACH-Raums für den österreichischen Markt zuständig. Zusätzlich bin Mitglied des Advisory Boards von APEX Ventures, einem Venture Capi-

tal Fonds, der auf sog. Deeptech Investments fokussiert ist. Von 2000 bis 2006 war ich Geschäftsführer von 3i Deutschland, zuständig für Large Buyouts in der DACH Region. In einem persönlichen Gespräch in Wien hatten Sie erzählt, dass der Industrial-Bereich wesentlich attraktiver ist als die Geschäfte mit den Endverbrauchern? Wie erklären Sie sich die höhere Attraktivi-

tät von B2B-Produkten in der Industrie bzw. vereinfacht ausgedrückt Produkten von Ingenieuren für Ingenieure? Kinsky: Das B2B Geschäft (Produkte und Dienstleistungen) basiert meistens auf Langzeit-Kundenbeziehungen und oft auf längerfristigen Verträgen. B2B ist natürlich auch dem Wettbewerb unter den Anbietern ausgesetzt, lässt sich aber grundsätzlich besser planen. Man

Vor- und Nachteile von Startup-Beteiligungen Vorteile

Nachteile

• Als Business-Angel kann man auf das Geschehen Einfluss nehmen und Erfolgschancen verbessern • Enorme Gewinnchancen • Lerneffekte

• Enorme Verlustrisiken • Profundes Know How erforderlich • Bei Beträgen unter 500.000 Euro zu wenig Risikostreuung • Keine kalkulierbaren Geldflüsse und Laufzeiten • Kein liquider Handel mit Anteilen

Vor- und Nachteile von Private Equity-Dachfonds Vorteile

Nachteile

• Niedrigerer Kapitaleinsatz erforderlich • Breite Diversifikation – oft mehrere hundert Firmen im Portfolio • Überschaubare Verlustrisiken • Klare Laufzeiten • Solide langfristige Renditen

• Viel Geduld erforderlich, da Laufzeiten von über 10 Jahren völlig normal sind • In Österreich gesetzliche Rahmenbedingungen, die Kleinanlegern den Zugang zu dieser Geldanlage verwehren • Kein liquider Handel mit Fondsanteilen

rC 11/2020 | 44 | INTERVIEW


muss sicherlich zusehen, dass man innovativ bleibt. Im B2C Bereich gibt es viele Risiken, z.B. sehr hohe und oft schwer einschätzbare Marketingkosten und Unsicherheiten, die mit sich rasch ändernden Mode, Geschmäckern und anderen Trends zusammenhängen. Produktzyklen können daher oft sehr kurz sein. Was waren die größten Investmenterfolge, die Sie je erlebt haben? Kinsky: Breite Bandbreite von Transaktionen bzw. Investments, auch privat. Ein paar Beispiele: Kauf von Charterhouse, einer UK Merchantbank, und Entwicklung einer pan-europäischen Strategie; Kauf von SR Technics, der Wartungsgesellschaft der Swiss Air aus der Konkursmasse mit nachfolgendem buy & build Programm; Turnaround von Knürr durch rasch einsetzendes Krisenmanagement und Neuorientierung. Auch Nichtinvestieren gehört dazu: Während der Finanzkrise 2007-2009 hatten ein Partner und ich ein Investment-Pouvoir von € 30 Mio. Nach Analyse vieler Investitionsmöglichkeiten, die alle zu teuer erschienen, haben wir alle Investmentideen abgelehnt und Verluste vermieden. Worin liegen Ihrer Meinung nach die wichtigsten Erfolgsfaktoren von Beteiligungen? Kinsky: Klare, gut entwickelte Invest-

mentstrategie und -kriterien, exzellentes und erfahrenes Team, Entwicklung von best pactice für alle Elemente der Wertschöpfungskette (Dealsourcing, Execution, Portfolio Management, Exit), end-to-end Verantwortung des DealPartners. Wichtig ist, schon vor einem Dealabschluss ein Konzept und eine „Story“ für die Wertsteigerung des Zielunternehmens zu entwickeln. Was ist von der heutigen StartupSzene im deutschsprachigen Raum

zu halten? Besteht hier nicht verstärkt die Gefahr, dass junge Hipster inspiriert von „Die Höhle der Löwen“ immer mehr nur noch vom schnellen Geld träumen und dadurch (meist unbewusst) zur Abzocke von Investoren neigen? Kinsky: Nein. Mit der Einstellung be-

kommt man keine finanzielle Unterstützung von professionellen Anlegern. Der Finanzierungsmarkt bzw. die Investoren sind in der Regel ausgefuchst und vorsichtig. Sie lassen sich nicht von Abzockern hinter das Licht führen. rC 11/2020 | 45 | INTERVIEW

Wie sehen Sie Private Equity Fonds als Geldanlage für Stiftungen und Pensionsfonds? Kinsky: Eigentlich kommt man als in-

stitutioneller Anleger nicht mehr an PE als Assetklasse vorbei. Die Statistik zeigt die Attraktivität auf. Eine Beimischung von zehn Prozent ist anzuraten. International, auch in Europa, machen Pensionsfonds 30 Prozent des Investitionsvolumens in PE/VC aus. In Österreich leider Null Prozent! Vielen Dank für das Interview.


Was ist ein Unfall? Die Versicherungsbestimmungen sowie der OGH definieren einen Unfall grundsätzlich als ein durch ein plötzlich von außen auf den Körper wirkendes Ereignis, welches unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung verursacht. von Mag. Christian Sec

Das Ereignis muss plötzlich eintreten, unvorhergesehen und demnach nicht abwendbar sein. Ein Unfall liegt laut dem AUVB auch dann vor, wenn durch erhöhte Kraftanstrengung an Gliedmaßen oder Wirbelsäule ein Gelenk verrenkt wird oder Muskeln, Sehnen, Bänder oder Kapseln gezerrt oder zerrissen werden (erweiterter Unfallbegriff ). Dabei sind „übliche“ und typische Abläufe bei der Ausübung einer Sportart vom erweiterten Unfallbegriff umfasst, die gemessen an der Sportart nicht in erhöhtem Maße kraftvoll ausgeübt werden, wie z.B. ein Aufschlag beim Tennis. Ein interessantes Urteil sprach der OGH im Falle eines Kletterers aus. Dieser war mit den Frontalzacken seiner Steigeisen auf einem Stein gestanden, der plötzlich ausbrach und daher der Kletterer ins Seil stürzte. Durch diesen Sturz erlitt der Kläger keine Verletzungen, allerdings traten in den Kniebereichen seiner Hose zwei bis vier Zentimeter lange Risse auf. Der Kläger und sein Kletterpartner setzten die Tour bis zum Gipfel fort. Infolge Durchnässung der Hose und dem Feuchtigkeitseintritt erlitt der rC 11/2020 | 46 | MARKT

Kläger Erfrierungen an beiden Vorfüßen, die eine Amputation notwendig machten. Der OGH schloss einen Anspruch aus der Unfallversicherung aus und begründete dies dadurch, da der Vorfall unmittelbar keine Verletzung des Versicherten – auch keine geringe – verursachte. Ausnahmsweise, so der OGH, könnte eine Annahme eines Unfalls vorliegen, wenn durch ein plötzlich von außen auf den Körper einwirkendes Ereignis – ohne eine Verletzung am Körper – der Versicherte in einer wesentlichen körperlichen Funktionalität (z.B. Fortbewegungsmöglichkeit) so beeinträchtigt wird, dass er dadurch in eine hilflose Lage gerät, die dann zumindest mitursächlich für einen relevanten Gesundheitsschaden ist.

Grobe Benachteiligung der Versicherten aufgehoben Durch eine Erkenntnis des OGHs ist auch ein kategorischer Ausschluss von Herzinfarkt als Unfallfolge nicht mehr möglich. Nach den damaligen Versicherungsbedingungen waren zwar Unfälle vom Versicherungsschutz erfasst,


die durch Herzinfarkt oder Schlaganfall herbeigeführt wurden, jedoch war umgekehrt Herzinfarkt oder Schlaganfall in keinem Fall als Unfallfolge anerkannt gewesen. Bei der Klägerin kam es beim Sturz zur Dissektion der arteria carolis interna und dadurch bedingt zu einem Schlaganfall. Aufgrund des Unfalls erlitt die Klägerin eine dauernde Invalidität von 51,5 Prozent. Der OGH gab dem Klagebegehren statt und betonte, dass der sehr weite Ausschluss, nämlich Herzinfarkt und Schlaganfall, selbst bei einem versicherten Unfallereignis, nicht unter Versicherungsschutz zu stellen, gröblich benachteiligend ist. Anders sieht es aus bei sogenannten leicht erkennbaren Gefahren, wie dem Sprung von einer 180 m hohen Begrenzungsmauer eines Biergar-

tens mit Unfallfolgen oder den Versuch ein Haus über ein Fenster mit provisorisch angelegter Leiter zu betreten. Diese Aktivitäten, so romantisch sie auch sind, werden von den Versicherern und dem OGH nicht als versicherungsfähige Unfälle definiert. Und zu guter Letzt soll gesagt sein, dass Unfälle, die versicherte Personen infolge einer wesentlichen Beeinträchtigung der psychischen und physischen Leistungsfähigkeit durch Alkohol erleiden, von der Deckung durch die sog. Alkoholklausel ausgeschlossen sind. Diese komme auch dann zu tragen, so der OGH, wenn eine starke Alkoholisierung für anlasslose Aggression des Versicherten zumindest mitursächlich war und sich daraus das Unfallgeschehen entwickelt. Wie im Fall eines durch Alko-

holeinfluss wildgewordenen Versicherten der einen Lokalbesucher in den Würgegriff genommen und nach weiteren Tätlichkeiten die Flucht ergriffen hat, bei der er nach einem Stoß in den Rücken durch einen Verfolger zu Sturz kam und verletzt wurde. Ob der Alkoholkonsum auch unmittelbar für den Sturz selbst ursächlich war, muss dabei gar nicht nachgewiesen werden, so der OGH.

Was ist ein Unfall bei Versicherungen Die Versicherer weisen in ihren Versicherungsbedingungen auf den allgemeinen Begriff des Unfalls hin (s.o.), der jedenfalls Deckung gewährt. Neben diesem, formulieren die Versicherer Unfallereignisse, die zusätzlich Deckung erlangen.

Erweiterte Unfalldeckung bei Versicherern Generali

muki

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Wiener Städtische

Ersticken

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Ertrinken

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Erfrieren

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Verbrennungen, Verbrühungen

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Verhungern, Verdursten

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Lebensmittelvergiftung

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Verschlucken von Kleinteilen bei Kindern

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Einatmen von Gasen

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Zeckenbiss

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Rettungseinsatz für Mensch und/oder Tier

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Unfall durch Blitzschlag/ elektrischen Strom

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Impffolgeschäden

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Schlangenbisse/Insektenbisse

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Meniskusverletzungen

Der gesamte Versicherungsprozess neu gedacht rC 11/2020 | 47 | MARKT


Eine gefährdete Art Kinder sind durch Sportund Freizeitaktivitäten so unfallgefährdet, wie keine andere Bevölkerungsgruppe außer den hochbetagten Senioren. Noch dazu fehlt oft ein adäquater staatlicher Schutz. von Mag. Christian Sec

Der kleine Jakob fällt am Spielplatz so unglücklich von einem Klettergerüst, dass er eine Wirbelsäulen- und Kopfverletzung davonträgt, die ihm für den Rest seines Lebens beeinträchtigt. Der kleine Jakob geht noch nicht zur Schule und ist auch noch kein Vorschulkind, was bedeutet, dass er keine Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung erwarten kann. Aber auch wenn der Unfall in der Schule passiert wäre, wäre der Schutz aus der gesetzlichen Unfallversicherung gering. So würde Jakob bei einer angenommenen Erwerbsminderung von 50 Prozent ein einmaliges Versehrtengeld von 3.630,70 Euro. Ab dem voraussichtlichen Ende der Schulausbildung erhält Jakob eine monatliche Versehrtenrente (ca. 600 Euro, abhängig vom Alter des Unfallopfers), viel zu wenig, um das Leben zu bestreiten. Das Beispiel zeigt, dass die finanzielle Lücke aufgrund eines Unglücks meist nur mit privater Vorsorge zu schließen ist. Noch mehr, wenn man weiß, dass rund 85 Prozent aller Unfälle in Österreich nicht von der gesetzlichen Unfallversicherung erfasst sind, weil sie in der Freizeit, bei der Sportausübung oder im Haushalt passieren. „Leider ist den meisten Österreichern nicht bewusst, dass sie bei einem Großteil der Unfälle nicht finanziell abrC 11/2020 | 48 | MARKT

gesichert sind“ erklärt Elisabeth Stadler, Vorstandsvorsitzende Vienna Insurance Group. Für Kinder und Jugendliche ergibt sich daraus eine doppelte Gefahr. Erstens, sind gerade die Jüngsten (neben den Pensionisten) am stärksten vom Unfallrisiko betroffen. 2019 verunfallten, laut der Unfalldatenbank des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, 122.800 Kinder unter 14 Jahren. Täglich müssen demnach im Durchschnitt 340 Kinder unfallbedingt medizinisch behandelt werden. Gerade die Zunahme bei Heim- und Freizeitunfällen beunruhigt, da diese nicht von der gesetzlichen Unfallversicherung gedeckt sind. Zweitens sind Kinder gesetzlich nur unzureichend bei Unfällen abgesichert. Kinder bis zum Vorschulalter sind gar nicht gesetzlich unfallversichert. Ab dem Vorschulalter gibt es nur einen eingeschränkten Unfallversicherungsschutz am Schulweg und während des Schulbetriebes – darunter fallen auch Schulschikurse. Bei Unfällen auf dem Schulweg oder am Schikurs werden neben den Behandlungskosten auch Versehrtengeld und -rente bezahlt. Jedoch besteht der Anspruch auf eine solche Rente von staatlicher Seite erst ab einer Erwerbsminderung von 50 Prozent ab dem 16. Lebensjahr, wie die Muki Versicherung erklärt.


Gefahren in Freizeit und Sport Die Unfälle von Kindern in der Freizeit lassen sich in drei Bereiche kategorisieren. Haushaltsunfälle, Verkehrsunfälle und Sportunfälle. Bei den Haushaltsunfällen sind vor allem Kleinkinder besonders gefährdet. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit fordert daher, Wohnungen kindergerecht zu gestalten. Ökonomische Anreize für vulnerable Gruppen, um diese Maßnahmen umsetzen zu können sind das Gebot der Stunde, schreibt das KFV. Im Verkehr sind es wiederum sogenannte „Ablenkungsunfälle“ z.B. beim Überqueren der Straße mit Kopfhörer oder mit dem Blick auf das Handy die deutlich zunehmen gerade eben auch bei Kindern und Jugendlichen. Auch die zunehmende körperliche Ungeschicklichkeit trägt dazu bei, dass Kinder zur größten Gefahrengruppe zählen. Denn viele Kinder schaffen heute einfache Dinge nicht mehr, wie das Balancieren auf einem Bein, da sie ihre Freizeit liegend oder sitzend vor diversen Bildschirmen verbringen, erklärt Dr. Othmar Thann vom KFV. Im Sportbereich sind es vor allem die männlichen Jugendlichen im Alter von zehn bis 19 Jahren, die besonders betroffen sind. Dabei tragen Selbstüberschätzung oder fehlendes Risikobewusstsein zu einem erhöhten Unfallrisiko bei. Nach Fußball ist hierzulande

der alpine Skilauf mit 25.900 Verletzten pro Jahr die Sportart mit den meisten Sportunfällen, wobei der Schweregrad der Verletzungen deutlich höher liegt als bei der Jagd nach dem runden Leder. Insgesamt sind die Folgekosten und Kosten je Unfall beim Skifahren doppelt so hoch wie beim Fußballspielen, wie eine Studie des KFV zeigt. Neben der hohen Bergungskosten, wie z.B. Hubschrauberbergekosten (4 bis 10.000 Euro), die nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung gedeckt sind, bis hin zu den Rehab-Maßnahmen bei schweren Knochen- oder Wirbelsäulenverletzungen. Noch größeren Schaden als Schiunfälle richten im Sportbereich nur noch Unfälle beim Wassersport und dem Schwimmen an, wie die Studie belegt. Hier liegen die durchschnittlichen Unfall- und Folgekosten bei 33.000 Euro. Ein Grund liegt dabei darin, dass „beinahe“ ertrinken zu bleibenden Gehirnschäden führen kann und damit auch zu durchschnittlich hohen Unfallfolgekosten, wie hohen Rehabilitationskosten, sowie Umstellung der Lebensplanung (Umbaumaßnahmen etc.) führen. Auch hierbei sind vor allem Kinder und Jugendliche stark betroffen, wie der KFV mitteilt.

Private Unfallvorsorge Immerhin tragen mehr als ein Prozent der Unfallopfer eine bleibende Invalidi-

tät davon. Nur die private Unfallversicherung kann die entstandene Erwerbslücke durch eine vereinbarte Rentenzahlung schließen (meist ab 35% Invalidität möglich – ab 50% Invalidität zahlen die meisten Versicherungen die volle vereinbarte Rente aus) sowie die zusätzlichen Kosten, die nach einem Unfall außerhalb des Arbeitsumfeldes entstehen (Umbaukosten für eine behindertengerechte Wohnumgebung, Umrüstungen beim Auto oder auch kosmetische Operationen), durch eine Einmalzahlung abgelten. Die Versicherer bieten für Kinder und Familien neben dem Basisprodukt attraktive Zusatzleistungen an. So inkludiert der Versicherungsschutz bei der ERGO Familien-Unfallversicherung für Kinder die Übernahme der Kosten für Nachhilfestunden, Hilfe im Haushalt und bei Alltagserledigungen usw. Produkte, die nicht die Folgekosten einer Invalidität absichern, sondern die reine Abdeckung der Unfallkosten betreffen bieten die Versicherer auch an. Wie z.B. der muki Family Plus-Tarif. Damit ist nicht nur für Kinder, sondern für die ganze Familie EUweit die Sonderklasse-Heilbehandlung wegen Unfallfolgen, inklusive Betreuungskosen, abgedeckt. Außerdem gibt es dabei Ersatz für die Selbstbehaltskosten, den Krankentransport, eine Betreuungshilfe für zu Hause, sowie ein Besuchskostenersatz.

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Gut gerüstet für die Zukunft Franz Lehner, Leiter des UNIQA Österreich Makler- und Partnervertrieb, im Gespräch über Digitalisierung, Kommunikation in Krisenzeiten und über seine Überzeugung, dass in jeder Krise auch eine Chance steckt. Das Jahr 2020 hatte einige Herausforderungen parat, sowohl im Vertrieb aber auch im Backoffice. Wie hat der Makler- und Partnervertrieb der UNIQA das heurige Jahr bisher bewältigt? Lehner: Der Lockdown im März mit der sofortigen Umstellung auf Homeoffice war schon eine große Herausforderung. Innerhalb einer Woche arbeitete das gesamte Maklerservice österreichweit von zu Hause aus, und es ist gelungen, auch in dieser Phase mit unseren Vertriebspartnern intensiv Kontakt zu halten. Diese lückenlose Präsenz hat viel positives Feedback gebracht, und das freut uns selbstverständlich sehr. Diese Zeit ist nun zum Glück vorbei, und wir dürfen uns wieder, natürlich unter Einhaltung der gesetzlichen Covid19-Schutzmaßnahmen, mit unseren Geschäftspartnern persönlich treffen. Bis hierhin sind wir gut durch die Krise gekommen und bereiten uns auf ein spannendes nächstes Jahr vor. Welche spannenden Projekte können die Vertriebspartner erwarten? Lehner: Im Bereich Digitalisierung

sind wir im heurigen Jahr einen weiteren wichtigen Schritt vorangekommen. Wir können unseren Vertriebspartnern für die Zusammenarbeit mit UNIQA die digitalen Kanäle OMDS 3.0, das UNIQA Kundenmanagementsystem (U.KMS) und TOGETHER CCA als langjährigen Partner anbieten. Im Bereich Kfz läuft OMDS 3.0 bereits im Echtbetrieb, Haushalt/Eigenheim wird im ers-

ten Quartal 2021 live gehen. Dann folgt die Krankenversicherung und im übernächsten Jahr die Rechtsschutzversicherung. Darüber hinaus haben wir auch eine API-Schnittstelle eingerichtet, die ab November für alle Maklersoftwarelösungen eine Dunkelverarbeitung im Bereich KFZ technisch ermöglicht. Auch da ist Haushalt/Eigenheim mit Verarbeitung über die API-Schnittstelle als nächstes dran. Bis Mitte dieses Jahres konnten wir bereits über 500 Vertriebspartner im hauseigenen System freischalten, in das wir ebenfalls viel investiert haben. Aktuell wickeln wir 30 Prozent unserer Geschäftsfälle über Dunkelverarbeitung ab, das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, über die wir uns sehr freuen. Aber wir sind natürlich noch nicht dort wo wir hinwollen: Da ist noch viel Luft nach oben. Ist BiPRO auch ein Thema für UNIQA? Lehner: Je breiter wir mit unseren Ver-

triebspartnern auf digitaler Basis zusammenarbeiten, desto besser. Daher hat sich UNIQA im Versicherungsverband zur Österreichischen Norm bekannt und arbeitet in Richtung OMDS 3.0.

Ein Versicherungsmakler, der seine Prozesse nicht an die digitalen Erfordernisse anpasst, wird schon im Hinblick auf die Regularien langfristig nicht überleben können.

seine Prozesse nicht an die digitalen Erfordernisse anpasst, wird schon im Hinblick auf die Regularien langfristig nicht überleben können. Wir beobachten schon länger, wie sich der Markt dahingehend verändert. Versicherungsmakler suchen die Anbindung an Pools, Vereinigungen usw., da sie auf diesem Weg an vorhandenen Software- und IDD- konformen Lösungen partizipieren können.

Ist es noch eine Welt für „analoge“ Vertriebspartner?

Die Corona-Krise hat uns gezeigt, wie schnell man bereits vorhandene technische Möglichkeiten einsetzen kann. Wie hat sich die Kommunikation bei UNIQA zwischen den Mitarbeitenden gestaltet?

Lehner: Wenn damit ausschließlich ana-

Lehner: Verstärkt durch die Corona-

log gemeint ist, dann ist diese Zeit definitiv vorbei. Mit der Digitalisierung mitzugehen, ist entscheidend für die Zukunft. Ein Versicherungsmakler, der rC 11/2020 | 50 | INTERVIEW

Krise bemerken wir eine Veränderung in der Kommunikation. Die hauseigene digitale Plattform der Versicherungsunternehmen wird zunehmend an Gewicht


rC 11/2020 | 51 | INTERVIEW


verlieren, während offene Softwarelösungen den Markt erobern. Die Kommunikation mit unseren Vertriebspartnern und Mitarbeitern hat auch während der Krise unter Nutzung aller technischen Möglichkeiten immer funktioniert. Auch in Richtung unserer Endkunden gab es eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Verbindung aufrechtzuerhalten. Die myUNIQA App für unsere Kunden beispielsweise bietet eine Reihe von Kommunikationsbereichen, von der Einsicht in die eigenen Versicherungsverträge bis hin zur Schadensabwicklung. Die positiven Rückmeldungen haben uns gezeigt, dass wir mit unseren Kunden auch in dieser Situation sehr gut in Kontakt sind. Neu eingeführt haben wir eine wöchentliche Messung der Kundenzufriedenheit mit dem Ziel, uns anhand einer sehr hohen Benchmark laufend zu verbessern. Steht eine Kunden-App wie die ­myUNIQA App in Konkurrenz mit dem unabhängigen Vertrieb? Lehner: Es ist eine sinnvolle Ergän-

zung und entlastet sogar unsere Vertriebspartner bei den täglichen administrativen Tätigkeiten. Kunden können zum Beispiel kleinere KFZ-Schäden rasch und unbürokratisch über die myUNIQA App abwickeln oder Arzthonorare einreichen. Das myUNIQA Webportal bietet darüber hinaus Einsicht in Polizzen, Nachträge und die dazugehörige Korrespondenz. Der Berater erhält diese Dokumente ebenfalls über sein UNIQA Kundenmanagementsystem, und wir verständigen ihn vom Vor-

Was für Kunden täglich bei ihren Online-Einkäufen, bei Bankgeschäften, etc. selbstverständlich ist, erwarten sie auch von ihrem Versicherer.

handensein eines neuen Dokumentes per Pushmail. Wie hat UNIQA auf die zahlreichen Schäden durch den Lockdown reagiert? Lehner: Sie sprechen die Betriebs-

unterbrechungsversicherung an. Die große Herausforderung in der Branche war, Kunden und Versicherungsmaklern erklären zu müssen, dass mitunter keine Deckungen bestehen. Wir müssen als Versicherungsunternehmen alle rechtlichen Rahmenbedingungen einhalten und nach bestem Wissen und Gewissen die Gelder, für die wir unseren Kunden gegenüber verantwortlich zeichnen, verwalten. Damit diese trotzdem durch diese schwere Phase kommen, haben alle österreichischen Versicherungen gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium ein Hilfspaket aufgelegt. Versicherungen zahlen 15 Prozent der Versicherungssumme. Zusammen mit den staatlichen Hilfen ergibt das ein umfangreiches Hilfspaket für Unternehmen. Haben Sie in der letzten Zeit eine Veränderung des Interesses der Kunden an Versicherungsprodukten bemerkt? Lehner: Das Konsumverhalten hat sich

seit Entwicklung der Internetriesen massiv geändert. Was für Kunden täglich bei ihren Online-Einkäufen, bei Bankgeschäften, etc. selbstverständlich ist, erwarten sie auch von ihrem Versicherer. Da setzen wir an und wollen Kunden exakt in ihrer Bedürfniswelt abholen und unsere Transformation vom reinen Produktanbieter zum Serviceprovider vorantreiben. Ein gutes Beispiel dafür ist unser Service Akut-Versorgt, den wir inzwischen in fünf medizinischen Zentren in Österreich anbieten. Ärztliche Hilfe auch in den Abendstunden, am Wochenende oder Feiertag und seit März auch Telemedizin stehen Kunden, die diesen Baustein gewählt haben, zur VerrC 11/2020 | 52 | INTERVIEW

Die rasante Entwicklung der Digitalisierung fordert alle in der Branche auf, die Weichen für die Zukunft zu stellen.

fügung. Für Kunden, die in Österreich nicht sozialversichert, aber zu 100 Prozent bei uns krankenversichert sind, gibt es schon seit zwei Jahren die praktische Direktverrechnung beim Arztbesuch im LARA Netzwerk. Dieses Service garantiert unter anderem schnelle Terminvergabe, kurze Wartezeiten und einfache Verrechnung. Sowohl Akut-Versorgt als auch LARA bergen für uns noch weiteres Ausbaupotenzial. Was würden Sie den Vertriebspartnern in dieser Zeit wünschen bzw. empfehlen? Lehner: Eine Krise ist auch immer als

Chance zu sehen. Zeigen wir unseren gemeinsamen Kunden, wie wichtig es ist, einen starken Versicherungspartner an der Seite zu haben, einen Versicherungsmakler, Vertriebspartner und Berater, der sich für seine Bedürfnisse einsetzt. Jetzt steht an oberster Stelle, die digitale und analoge Welt zu verbinden. Die rasante Entwicklung der Digitalisierung fordert alle in der Branche auf, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Ich empfehle, die digitalen Kommunikationswege bzw. Schnittstellen OMDS 3.0, ­TOGETHER CCA und U.KMS zu nutzen. Sie erleichtern die Zusammenarbeit zwischen UNIQA und unseren Vertriebspartnern, und das hilft, den administrativen Aufwand zu optimieren. So bleibt wieder mehr Zeit für die persönliche und hochqualitative Beratung der Kunden. Wir danken für das Gespräch.


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Kundentreue in der KfzHaftpflichtversicherung: Faktoren für den Verbleib beim aktuellen Anbieter Ergebnisse einer empirischen Studie (152 Probanden/-innen) ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler und Febin Joseph BSc (WU) WU Wirtschaftsuniversität Wien, Institute for Finance, Banking and Insurance

Der Kfz-Haftpflichtversicherungsmarkt ist durch hohe Wettbewerbsintensität gekennzeichnet. Daher ist es hier für Versicherer von besonderer Bedeutung zu wissen, was für Kunden/-innen ausschlaggebend ist, nicht zum Konkurrenzanbieter zu wechseln, sondern zu bleiben. Eine Studie an der Wirtschaftsuniversität Wien hat hierzu ausgewählte Faktoren untersucht. Wesentliche Ergebnisse dieser Studie1 zu ausgewählten Faktoren für den Verbleib2 beim aktuellen Versicherer werden im Folgenden vorgestellt.3 Eine ausführliche Darstellung (233 Seiten) mit zahlreichen weiteren Auswertungen und Abbildungen ist auf der Publikationsplattform der WU unter https://epub. wu.ac.at/7486/ verfügbar.

Methodik, Datenerhebung und Struktur der Stichprobe Mittels des Umfragetools „Lime Survey“ wurde als Erhebungsinstrument ein Fragebogen für eine Onlinebefragung erstellt und der Link auf einem sozialen Medium geteilt bzw. an das persönliche Umfeld des Studienautors versandt (Ergebnis: rC 11/2020 | 54 | STUDIE

107 auswertbare Fragebögen). Zusätzlich kamen im Zuge von persönlichen Befragungen an öffentlichen Orten in Wien bzw. aufgrund von ausgeteilten Fragebögen und eines Telephoninterviews 45 weitere auswertbare gleichlautende Fragebögen zustande. Insgesamt konnten so (mit aufgrund mangelnder Teilnahmebereitschaft vergleichsweise großen Schwierigkeiten) im Zeitraum vom 05.08.2019 bis zum 22.08.2019 152 auswertbare Fragebögen erhalten werden. 77 Personen (50,66 %) gaben an, männlich zu sein, 74 Personen (48,68 %), weiblich, und eine Person (0,66 %) Sonstiges. Das Durchschnittsalter der Probanden/-innen beträgt 39,80 Jahre.

Bereitschaft, beim aktuellen Kfz-Haftpflichtversicherer zu bleiben Auf die grundlegende Frage: „Wie hoch ist Ihre Bereitschaft, bei Ihrem aktuellen Kfz-Haftpflichtversicherer zu bleiben?“ waren Antworten von 0 % „sehr gering (ich möchte wechseln/kündigen)“ bis 100 % „sehr hoch (ich möchte auf jeden Fall bleiben)“ möglich. Der Mittelwert der


ist Ihre jeweilige Bereitschaft bei Ihrem Kfz89,14% Prämienhöhe Haftpflichtversicherer zu bleiben?“ und wurden je90,80% Preis-Leistungs-Verhältnis weils im Hinblick auf 10-, Service 85,49% 20- und 30-prozentige 89,42% Schadensabwicklung Prämienerhöhungen bzw. Image des Versicherers 52,43% –senkungen gestellt. Ant60,62% Beziehung zum Versicherungsberater worten konnten von 0 % „sehr niedrig (ich möchte 46,68% Mögliche Schwierigkeiten beim Wechsel wechseln/kündigen)“ bis Erfahrung von Freunden u. Bekannten 58,38% 100 % „sehr hoch (ich 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% möchte auf jeden Fall bleiAbbildung 1: Wichtigkeit ausgewählter Aspekte für den Verbleib beim aktuellen Kfzben)“ gegeben werden. Die Haftpflichtversicherer/ Mittelwerte (n = 152) Mittelwerte der Antworten sind in Abb. 2 wiedergegeben. Am Rande sei erwähnt, dass auch die Die Bereitschaft, beim aktuellen KfzAntworten (n=152) beträgt 80,89 % und die Standardabweichung 20,34. Der Me- Zufriedenheit der Probanden/innen mit Versicherer zu bleiben, halbiert sich undian liegt bei 86,5 % und 75 % der Werte den angeführten acht Aspekten erhoben gefähr nach jeder Prämienerhöhungsstufe liegen zwischen 70 % und 100 %. Die wurde (0 % „sehr unzufrieden“ bis 100 % des eigenen Kfz-Versicherers, während befragten Personen weisen also insge- „sehr zufrieden“) und dass die Mittel- sie bei einer Prämiensenkung eines Konsamt eine hohe Bereitschaft zu bleiben werte für alle acht Aspekte sehr nah bei- kurrenzunternehmens im selben Ausmaß auf, wobei bei den männlichen Proban- einander und recht hoch lagen, nämlich um je ungefähr 15 Prozentpunkte geden (n=77) der Mittelwert 84,01 % und zwischen 71,39 % (Image des Versiche- sunken ist. Im Vergleich fällt auf, dass der Median 90 % betragen, während der rers) und 73,90 % (Prämienhöhe). bei einer 10-prozentigen PrämienerhöMittelwert bei den weiblichen Probanhung des eigenen Versicherers bzw. eidinnen (n=74) bei 77,80 % und der Me- Prämienerhöhungen des ner Prämiensenkung eines Konkurrenzunternehmens sich die Mittelwerte nur dian bei 80 % - also jeweils deutlich nied- aktuellen Versicherers und riger - liegen. um 6 Prozentpunkte unterscheiden. Beim Prämiensenkungen der Vergleich nach einer 20-prozentigen PräKonkurrenz Wichtigkeit ausgewählter mienänderung liegen 16 Prozentpunkte Die Fragen lauteten hier „Die Prämie zwischen den beiden Werten. Bei einer Aspekte für den Verbleib Ihrer aktuellen Kfz-Haftpflichtversiche- 30-prozentigen Prämienänderung liegen beim aktuellen Kfzrung wird um folgende Werte erhöht. die Unterschiede schon bei 21 ProzentHaftpflichtversicherer Wie hoch ist Ihre jeweilige Bereitschaft punkten. Bei der Frage „Für wie wichtig halten Sie bei Ihrem Kfz-Haftpflichtversicherer zu Die Probanden/-innen zeigten sich folgende Aspekte für Ihre Bereitschaft, bleiben?“ bzw. „Die Prämie einer Kon- also insgesamt durch eine Prämienerbei einem Kfz-Haftpflichtversicherer zu kurrenzversicherung wird um folgende höhung des aktuellen Versicherers stärbleiben?“ konnten die Probanden/-innen Werte, im Vergleich zu ihrer Kfz-Haft- ker in ihrer Bereitschaft zu bleiben bejeweils mit Werten von 0 % „sehr unwich- pflichtversicherung, gesenkt. Wie hoch einflusst als durch eine Prämiensenkung tig“ bis 100 % „sehr wichtig“ ihre Einstellung zu acht ausgewählten Aspekten angeben. Diese sowie die jeweiligen MitAktueller Versicherer Konkurrenzversicherer telwerte der Antworten (n = 152) sind in Mittelwerte Mittelwerte Abb. 1 eingetragen. Es zeigten sich klar Prämienerhöhung (Bereitschaft zum (Bereitschaft zum Prämiensenkung zwei Gruppen von Faktoren: Während Verbleib) Verbleib) Prämienhöhe, Preis-Leistungs-Verhält+10 % 60,71 % 66,66 % -10 % nis, Service und Schadenabwicklung mit +20 % 33,07 % 49,64 % -20 % Werten zwischen 85,49 % und 90,80 % +30 % 13,38 % 34,59 % -30 % sehr hoch bewertet wurden, wurden die anderen Aspekte mit Werten zwischen Abbildung 2: Prämienerhöhungen des aktuellen Versicherers und Prämiensenkungen 46,68 % und 60,62 % relativ niedrig bedes Konkurrenzversicherers / Mittelwerte der Bereitschaft zum Verbleib beim wertet. aktuellen Versicherer in Prozent (n=152)

Wichtigkeit der jeweiligen Aspekte für den Verbleib

rC 11/2020 | 55 | STUDIE


der Konkurrenz im selben Ausmaß. Dies lässt sich auch anschaulich in einer speziellen Art der Darstellung wie in Abb. 3 beispielsweise für die Gegenüberstellung „+30 % / -30 %“ (simultane Darstellung der jeweiligen Bereitschaften, beim aktuellen Versicherer zu bleiben) zeigen: Die Anzahl der Punkte oberhalb der blauen Linie ist deutlich geringer als die Anzahl der Punkte unterhalb der blauen Linie.4

Sport- und Kultursponsoring Hinsichtlich dieses Faktors wurde die Frage gestellt: „Ihr Versicherer sponsert ihren Lieblingssport- bzw. Kulturverein. Wie stark beeinflusst das Ihre Bereitschaft, bei Ihrem Kfz-Haftpflichtversicherer zu bleiben?“; Antworten von 0 % („beeinflusst mich gar nicht“)“ bis 100 % („beeinflusst mich sehr“)“. Der Mittelwert der Antworten lag hier bei 21,19 %, der Median beträgt 1 % und der am häufigsten angegebene Wert (Modalwert) liegt bei 0 % (75 Nennungen), nur sechs Personen gaben an, dass es sie sehr beeinflussen würde (100 %). Sport- und Kultursponsoring stellte also

insgesamt für die Probanden/-innen keinen wichtigen Faktor für den Verbleib beim aktuellen Kfz-Haftpflichtversicherer dar.

Wechsel des Versicherungsberaters Die Frage „Ihr Versicherungsberater wechselt zur Konkurrenz bzw. wechselt in eine andere Branche. Wie stark beeinflusst das ihre Bereitschaft, bei Ihrem Kfz-Haftpflichtversicherer zu bleiben?“ - Antworten von 0 % („beeinflusst mich gar nicht, ich bleibe“) bis 100 % („beeinflusst mich sehr, ich wechsle“) - umfasste zwei Aspekte: Die Beeinflussung durch den Wechsel des Versicherungsberaters zur Konkurrenz5 bewerteten die Probanden im Durchschnitt mit 31,10 %. Die meisten der Befragten (60) antworteten auch hier mit 0 %, somit hätte für diese der Wechsel ihres Versicherungsberaters zur Konkurrenz gar keinen Einfluss auf ihre Entscheidung, bei ihrem Kfz-Versicherer zu bleiben. Ein Viertel der Probanden gab eine Beeinflussung von 57,50 %

Prämie 30% teurer vs. Prämie einer Konkurrenzversicherung 30% günstiger 100 90 80

Prämie 30% teurer

70 60 50 40 30 20

oder höher an, 12 Probanden/-innen eine 90-prozentige oder höhere Beeinflussung. Beim Aspekt der Beeinflussung durch den Wechsel des Versicherungsberaters in eine andere Branche lag der Mittelwert der Antworten bei 17,74 %, also noch niedriger. Nur 25 % der Befragten gaben einen Wert von 30 % oder höher an. Durch einen Branchenwechsel des Versicherungsberaters sehen sich die Versicherungsnehmer also kaum beeinflusst. Diese Ergebnisse sind erstaunlich angesichts der Tatsache, dass – siehe oben die Wichtigkeit der Beziehung zum Versicherungsberater für den Verbleib beim aktuellen Versicherer mit dem sehr viel höheren Mittelwert von 60,62 % bewertet wurde.

Erfahrungen und Verhalten von Freunden und Bekannten Bei der Frage „Freunde bzw. Bekannte, die beim selben Kfz-Haftpflichtversicherer wie Sie sind, machen schlechte Erfahrungen mit dem Versicherer und entscheiden sich, zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Wie stark beeinflusst das ihre Bereitschaft bei Ihrem Kfz-Haftpflichtversicherer zu bleiben?“ - Antworten von 0 % („beeinflusst mich gar nicht, ich bleibe“) bis 100 % („beeinflusst mich sehr, ich wechsle“) – ergab sich ein Mittelwert von 40,21 %. Der Median liegt bei 48,50 %, der Modalwert bei 0 % mit 35 Nennungen. Rund ein Viertel aller Befragten gab einen Wert von 10 % oder weniger an. Die Häufigkeitsverteilung weist eine große Streuung der Antworten auf.

Medienberichte

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Prämie einer Konkurrenzversicherung 30% günstiger

Abbildung 3:Simultane Darstellung der Bereitschaften der einzelnen Probanden/-innen, beim aktuellen Versicherer zu bleiben, wenn die Prämie des aktuellen Versicherers um 30 % erhöht wird bzw. die Prämie der Konkurrenz um 30 % gesenkt wird (n=152)

rC 11/2020 | 56 | STUDIE

Bei der Frage „In den Nachrichten bzw. Zeitungen tauchen häufig Berichte über schlechte Erfahrungen mit ihrem Versicherer auf. Wie stark beeinflusst das, ihre Bereitschaft, bei Ihrem Kfz-Haftpflichtversicherer zu


bleiben?“ - Antworten von 0 % („beeinflusst mich gar nicht, ich bleibe“) bis 100 % („beeinflusst mich sehr, ich wechsle“) – lag der Mittelwert der Antworten bei 43,57 % und somit etwas höher als bei der Frage nach dem Einfluss durch Erfahrungen und Verhalten von Freunden und Bekannten.

Unter- bzw. überdurchschnittliche Bezahlung von Versicherungsangestellten

der Frage nach einem überdurchschnittlichen Gehalt bei 0 %, allerdings haben hier nun mehr als doppelt so viele Personen (76) angegeben, dass es sie überhaupt nicht beeinflusst. Wie können nun diese Ergebnisse gedeutet werden? Eine unterdurchschnittliche Bezahlung der Mitarbeiter/-innen könnte zum einen bedeuten, dass das Versicherungsunternehmen als nicht sozial wahrgenommen wird, andererseits bedeuten niedrige Löhne auch niedrigere Kosten für das Unternehmen. Dadurch wäre der Versicherer in der Lage, die Versicherungsprämie niedriger zu halten, wodurch der Kunde/die Kundin profitieren könnte. Obwohl eine überdurchschnittliche Bezahlung von Mitarbeitern/-innen höhere Versicherungsprämien für den Kunden/die Kundin bedeutet, haben sich die Probanden/-innen dadurch weniger beeinflusst gezeigt. Das legt den Gedanken nahe, dass der soziale Aspekt den Probanden/-in-

nen wichtiger zu sein scheint als der eigene wirtschaftliche Vorteil.

Vergleichende Zusammenfassung In Abb. 4 werden die Mittelwerte der Antworten zu den oben dargestellten Faktoren anschaulich gegenübergestellt.

Weitere Auswertungen Für eine Vielzahl genauerer bzw. weiterer Analysen (nach Merkmalen der Probanden wie Geschlecht, Alter, Anzahl der Kfz-Haftpflicht-Versicherer-Wechsel ohne Abmeldung des Kfz, Anzahl der Jahre beim aktuellen Kfz-HaftpflichtVersicherer, Anzahl der Gesamtjahre mit einer Kfz-Haftpflichtversicherung, Anzahl der Jahre beim aktuellen Kfz-Versicherungsberater) und über 240 weitere graphische und tabellarische Darstellungen sei nochmals auf die in der Einleitung angeführte elektronische Publikation verwiesen.

Bei der Frage „Sie erfahren, dass Ihr Versicherer seine Mitarbeiter unterdurchschnittlich / überdurchschnittlich bezahlt. Wie stark beeinflusst das ihre Bereitschaft, bei Ihrem Kfz-Haftpflichtversicherer zu bleiben?“ - Antworten von 0 % („beeinflusst mich gar nicht, ich bleibe“) bis 100 % („beeinflusst mich sehr, ich wechsle“) – ergab sich für „unterdurchschnittliche Bezahlung“ ein Mittelwert von 40,79 %. Der Median liegt bei 50 %, der Modalwert bei 0 % (34 Nennungen), der zweit- bzw. dritthäufigste Wert finden sich bei 50 % (21 Nennungen) und Beeinflussung durch, ... 70 % (15 Nennungen). 21,19% Sponsoring Ein Viertel der Perso31,10% Versicherungsberater wechselt zur Konkurrenz nen gab einen Wert von 66,75 % oder höher an. 17,74% Versicherungsberater wechselt die Branche Bei „überdurch40,21% Freunde u. Bekannte wechseln schnittlicher Bezahlung“ der Mitarbeiter/ 43,57% Negative Berichterstattung innen des Versicherers 40,79% Mitarbeiter unterbezahlt liegt der Mittelwert mit 23,09 % deutlich 23,09% Mitarbeiter überbezahlt niedriger. Der Median 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% liegt bei 1 %. Der Modalwert liegt auch bei Abbildung 4: Mittelwerte der Beeinflussung der Bereitschaft zu bleiben nach Faktoren

80%

90%

100%

1 Die Studie wurde im Rahmen der Bachelor-Arbeit von Febin Joseph „Ausgewählte Faktoren zum Verbleib bei einem Kfz-Haftpflichtversicherer in Österreich – Eine empirische Studie (152 Probanden)“ (Bachelorarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, Februar 2020; 204 Seiten) unter Anleitung und Betreuung von Erwin Eszler durchgeführt. 2 Bereits eine andere Studie an der Wirtschaftsuniversität Wien hatte sich mit - großteils anderen - ausgewählten Faktoren für den Wechsel von Versicherungsnehmern/-innen in der Kfz-Haftpflichtversicherung befasst: Kos, Elvira / Wild, Christina: Die Bereitschaft der Versicherungsnehmer zu einem Wechsel des Versicherungsunternehmens: eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung ausgewählter Parameter des Qualitäts- und Beschwerdemanagements und mit einer empirischen Studie im Bereich der Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung (215 Probanden/-innen), Diplomarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, 2007, 225 Seiten zuzügl. Verzeichnissen und Anhängen (Betreuer: Erwin Eszler). - Vgl. hierzu auch Kos, Elvira / Wild, Christina / Eszler, Erwin: Bereitschaft von Versicherungsnehmern zum Wechsel des Versicherers / Ergebnisse einer empirischen Studie in Wien und Niederösterreich unter besonderer Berücksichtigung ausgewählter Parameter des Qualitäts- und Beschwerdemanagements und der Kfz-Versicherung, in: risControl 09/2007, S. 34-36. 3 Die Erstellung des Textes für die vorliegende Veröffentlichung, die Auswahl, Strukturierung und formale Gestaltung hat Erwin Eszler besorgt (unter Verwendung von Daten, Abbildungen und Textteilen aus der Bachelorarbeit). Für die Richtigkeit der zugrundeliegenden Daten und Datenauswertungen ist ausschließlich Febin Joseph verantwortlich. 4 Da sich hinter manchen der einzelnen Punkte eine Mehrzahl gleichlautender Antwortkombinationen verbirgt, würde aber ein bloßes Abzählen von Punkten zu einem unrichtigen Ergebnis hinsichtlich der jeweiligen Antwortzahlen führen. 5 Mögliche Restriktionen in der Praxis durch Konkurrenzklauseln wurden hierbei im Fragebogen nicht angesprochen.

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Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für

Versicherung- und Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Wrumen, Chefredakteur; Isabella Schachinger, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Ilse Mantler; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec. Fotos: Adobe Stock, ­risControl/Christoph Schönfellner, Nationalpark Donau-Auen/Franz Josef Kovacs, Munich Re/Andreas Pohlmann, UNIQA Österreich, Katharina Schiffl, Ingo Folie, Renée Del Missier - photography/ PWC, Allianz Partners, Ernst Kainerstorfer, Kaufmann Alex, Rupert Warren,

­IVAG, Georg Bodenstein, Gerhard S Wasserbauer, Martina Draper. Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung rC 11/2020 | 58 | SCHLUSS

oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen Bezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2020 / (ca)


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