Arbeitsbericht 2013/2014

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Arbeitsbericht 2013/2014 Jugendbildungsstätte LidiceHaus ServiceBureau Jugendinformation

Darf’s ein bisschen mehr sein? Jugendbildung und Tagungshaus

LidiceHaus ServiceBureau Jugendinformation



LidiceHaus

Ein paar Worte vorweg Es ist gute Tradition, dass die Jugendbildungsstätte LidiceHaus alle zwei Jahre einen Arbeitsbericht vorstellt, der beispielhaft die Ereignisse und Ergebnisse der beiden vorangegangenen Jahre dokumentiert. Sowohl das LidiceHaus als auch das ebenfalls zur gGmbH gehörige ServiceBureau Jugendinformation bieten Jugendlichen und Multiplikator_innen der Jugendarbeit ganzjährig ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Bildungsprogramm. Unser Tagungshaus wird darüber hinaus Gästen und Teilnehmer_innen für eigene Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Finanziell getragen wird das Haus durch die in den letzten Jahren gleichbleibende institutionelle Förderung der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, des Amtes für Soziale Dienste und nicht zuletzt auch durch Bundesmittel, Stiftungsgelder sowie europäische Förderprogramme. Gleichwohl bleiben Risiken. Wenn politisch beschlossene Förderprogramme auslaufen, heißt es, darauf zu reagieren und neue Ressourcen zu erschließen. Wenn die Zahl der Nutzer_innen des Hauses sich fast verdoppelt, ist noch mehr Engagement gefragt, um die Qualität in allen Bereichen auf einem gleichbleibend hohen Stand zu halten. Kostensteigerungen auf der einen Seite sowie der Wegfall von Beschäftigungsmaßnahmen im Tagungshaus andererseits hatten Umschichtungen zur Folge; in einigen Bereichen mussten Stundenreduzierungen vorgenommen werden. Nur durch einen einen gemeinsamen Kraftakt der gGmbH als Ganzes konnten im ServiceBureau Jugendinformation im Jahr 2014 Stundenreduzierungen für das gesamte festangestellte Team verhindert werden. Die ausbleibende Anpassung der institutionellen Förderung an steigende Kosten lässt das finanzielle Loch von Jahr zu Jahr größer werden. Der Anteil an zusätzlich eingeworbenen Geldern am Gesamtbudget wächst: Damit verbunden sind zahlreiche Projektanträge und -abrechnungen sowie auch die Abwicklung der Projekte an sich. Dies bedeutet eine immense Arbeitsverdichtung für die

Kolleg_innen. Trotz des großen Engagements der Mitarbeiter_innen ist es 2014 zum ersten Mal nicht gelungen, die fianzielle Lücke zu schließen. Ein pädagogischer Mitarbeiter konnte nicht gehalten werden und ist nun nur noch über einen kleinen Werkvertrag im Team eingebunden. Unter der Voraussetzung, dass sich die finanziellen Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren nicht weiter verschlechtern, bieten sich der Jugendbildungsstätte durchaus positive Perspektiven. Das Haus hat sich mit seiner modernen Einrichtung und seinen inhaltlichen Schwerpunktthemen bundes- und landesweit einen guten Ruf erworben und wird auch als Tagungsstätte intensiv genutzt. Die geltende Fördervereinbarung mit der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen bietet zwar eine gewisse Planungssicherheit, aber die dünne Personaldecke in der Bildungsabteilung erfordert ganz besonders neue Anstrengungen. Des Weiteren gilt es in der Zukunft darüber nachzudenken, ob das Haus sich räumlich noch ausdehnen kann. Aber neben der Klärung von bau- und planungsrechtlichen Fragen gilt es, wirtschaftliche und finanzielle Fragen zu diskutieren. Aufgrund der nach wie vor bestehenden hohen Nachfrage nach Tagungsmöglichkeiten könnte sich eine Erweiterung des Hauses ggf. sogar als wirtschaftlich positiv darstellen. Was im Bereich der Erwachsenenbildung mittlerweile zum Standard gehört, ist in den letzten beiden Jahren auch im LidiceHaus gelungen: wir wurden nach LQW zertifiziert! Dies war ein langer, schwieriger aber notwendiger Prozess. Die Qualitätsentwicklung und der gute Service sind Kernanliegen der Einrichtung. Abschließend: ein herzlicher Dank geht an alle Gesellschafter und Kooperationspartner, die in den beiden letzten Jahren das Haus gestützt und die Arbeit inhaltlich und finanziell unterstützt haben und, so hoffen wir, es auch in der Zukunft tun werden. 1


Mehr Qualität! Wir wollen immer besser werden, daher wird die Qualität unserer Angebote und Dienstleistungen permanent überprüft und weiter entwickelt. Als Jugendbildungsstätte haben wir uns nach dem Qualitätssiegel Lernorientierte Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung (LQW) zertifizieren lassen. Am 8. November 2013 wurden uns von einer Gutachterin offiziell das Testat sowie eine von einem Künstler gestaltete Fliese überreicht. Natürlich gab es diese Anerkennung nicht einfach nur so: Vorangegangen war ein langer und intensiver Qualitätsprozess, in den sich alle Mitarbeiter_innen des LidiceHauses eingebracht haben. Sie engagierten sich in zahlreichen Arbeitskreisen und Qualitätszirkeln, dokumentierten, diskutierten, beschrieben Verfahren und entwickelten weiter. Ergebnis ist ein 94 Seiten starkes Qualitätshandbuch, das uns als Grundlage für den weiteren Qualitätsprozess dient. Denn natürlich ruhen wir uns nicht auf dem Erreichten aus, es darf gerne noch ein bisschen mehr sein: Auch in Zukunft stecken wir unsere Köpfe regelmäßig in Qualitätszirkeln zusammen und entwickeln die Qualität all unserer Angebote, Dienstleistungen und Arbeitsprozesse weiter.

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Für die Qualitätsentwicklung sind besonders die Rückmeldungen unserer Gäste und Kund_innen wichtig, denn der Erfolg unserer Arbeit misst sich an deren Zufriedenheit. Wir holen mit unterschiedlichen Instrumenten Bewertungen und Anregungen ein, werten diese aus und ziehen bei Bedarf und nach Möglichkeit Konsequenzen.


Schwerpunkt Flucht und Migration Politisch waren die letzten beiden Jahre vom Diskurs um die richtige Flüchtlingsund Einwanderungspolitik gekennzeichnet: ebenso wie unser Dachverband Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB) hat sich auch das LidiceHaus dieser Thematik mit neuen Angeboten gewidmet. In der aktuellen Stellungnahme des AdB heißt es: „Flucht und Migration stellen globale Herausforderungen dar, die vor allem international und durch überstaatliche Organisationen wie die Vereinten Nationen oder die Europäische Union gelöst werden können.“ Die Ursachen von Flucht, die schwierige Situation und die prekäre Lage von Flüchtlingen erschließen sich nicht für alle Bürger_innen, da es im Alltag nur wenige Begegnungsmöglichkeiten gibt. Eine zentrale Aufgabe der politischen Bildung in einer Einwanderungsgesellschaft muss es also sein, Flucht und Migration in Bildungsangeboten zu thematisieren. Ein gesellschaftlicher Konsens zur Migrationspolitik kann nur über eine demokratische Auseinandersetzung der Bürger_innen und der Politik erfolgen. Der AdB fordert seine Mitgliedsorganisationen und die Träger der politischen Bildung auf, in geeigneten Formaten die Urteilsfähigkeit der Bürger_innen über die Probleme von Flüchtlingen und Migrant_innen zu verbessern sowie Menschenwürde und Menschenrechte stärker in den Blick zu nehmen, um die Bemühungen zur Entwicklung einer Gesellschaft der Vielfalt und der Solidarität zu intensivieren. Zielgruppe der Angebote sollen nicht nur die Mitglieder der Aufnahmegesellschaft sein, sondern auch die Flüchtlinge, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus, selbst. Anzustreben sind gemeinsame Veranstaltungen, an deren Gestaltung alle beteiligt werden. Für diese bildungspolitische Aufgabe braucht es entsprechende Rahmenbedingungen und Förderung. Das LidiceHaus wird sich auch weiterhin in diesem Feld engagieren.

Der Wert außerschulischer Jugendbildung Außerschulische Jugendbildung ermöglicht Jugendlichen ein selbstbestimmtes Lernen. Sie ist partizipativ und an der Lebenswelt der Jugendlichen orientiert. Mit vielfältigen Übungen und Methoden stärken wir in unseren Seminaren das Selbstbewusstsein der jungen Menschen und das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten sowie ihre Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit. Unsere Angebote unterstützen Jugendliche beim Erwerb der Schlüsselkompetenzen, die sie für ihr persönliches Leben und das Gelingen einer demokratischen Gesellschaft benötigen. Dafür bieten wir Jugendlichen einen geschützten Rahmen, sich vertrauensvoll und kritisch mit sich selbst und ihrem sozialen und persönlichen Umfeld auseinanderzusetzen. Wir stoßen Reflektionsprozesse an und ermutigen junge Menschen mit unserer Bildungsarbeit, neue Perspektiven einzunehmen. Ziel unserer Bildungsarbeit ist auch das Sichtbarmachen und Besprechen sensibler Themen wie z.B. Gewalt, Ausgrenzung und Diskriminierung und eine Reflexion der sie bedingenden Strukturen. Jugendliche haben auch ein großes Interesse an der Auseinandersetzung mit aktuellen Themen, die sie bewegen: Im Rahmen von formaler Bildung bietet sich meist aufgrund straffer Lehrpläne keine Gelegenheit, auf die besonderen Interessenslagen der jungen Menschen einzugehen. Außerschulische Bildung dagegen kann Jugendlichen den Raum für die Beschäftigung mit und den Austausch über ihre Themen geben. Gemeinsam mit Jugendlichen gestalten wir Lernräume nach ihren Bedürfnissen und Vorstellungen. Lernräume, die auf einer Kultur der Anerkennung, des Vertrauens und der Mitbestimmung basieren. Jugendliche können sich im Rahmen außerschulische Bildung ausprobieren, denn anders als im Rahmen formaler Bildung muss kein festgelegtes Lernziel erreicht werden und keine Beurteilung der erbrachten Leistung erfolgen.

Die außerschulische Jugendbildung braucht Anerkennung und Förderung Außerschulische Jugendarbeit/-bildung ist eine unerlässliche Ergänzung zum Bereich der formalen Bildung, denn sie leistet einen Beitrag zu einer demokratischen, gerechten und solidarischen Gesellschaft: Wir fördern soziale Kompetenzen und setzen uns ein für ein friedliches und soziales Zusammenleben. Wir ermöglichen eigenverantwortliches Lernen, stärken Jugendliche in ihrem Recht auf Partizipation und fördern gesellschaftliches Engagement.

Es darf ein bisschen mehr sein Diese Aufgaben brauchen Anerkennung und Förderung: Nur eine finanziell und personell abgesicherte Jugendarbeit und -bildung kann Jugendliche auf ihrem Weg zu eigenverantwortlichen, demokratisch handelnden Persönlichkeiten stärken. Eine substanziell verbesserte Ausstattung der Jugendarbeit in Bremen ist daher vonnöten. Dafür setzen wir uns ein, denn Jugend ist unsere Zukunft.

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Wem gehört die Stadt? Jugendbeteiligung in Bremen

Kinder und Jugendliche sind fast immer von politischen Entscheidungen betroffen, haben aber nur selten Gelegenheit, diese Entscheidungen zu beeinflussen. Dabei haben sie ein Recht darauf, gehört zu werden und das Gemeinwesen aktiv mitzugestalten.

So heißt es beispielsweise im Bremischen Kinder-, Jugend- und Familienförderungsgesetz (BremKJFFÖG) § 3: „Kinder und Jugendliche haben ein eigenständiges Recht auf Wahrnehmung ihrer Interessen und Bedürfnisse.“ Rechte solcher Art bereichern Politik und Gesellschaft. Eine stärkere Beteiligung von Kindern und Jugendlichen qualifiziert Planungs- und Entscheidungsprozesse und schafft gleichzeitig Lernorte für Demokratie und bürgerschaftliches Engagement.

Um Jugendbeteiligung im Stadtteil zu fördern, entwickelt und moderiert das LidiceHaus derzeit Beteiligungsprojekte in den Stadtteilen Gröpelingen, Walle, Findorff, Vahr, Hemelingen, Obervieland und Mitte/östliche Vorstadt. Um die unterschiedlichen Aktivitäten in den Stadtteilen zu bündeln, arbeiten wir in einem bremenweiten Netzwerk mit den jeweiligen Stadtteil-Verantwortlichen für Jugendbeteiligung zusammen.

In diesem Netzwerk entwickeln wir Leitfäden und Arbeitshilfen zur Umsetzung von Jugendbeteiligung im Stadtteil sowie zur Begleitung von Jugendbeiräten. Parallel qualifizieren wir die Bremer Jugendbeiräte, -parlamente und -jurys in den Bereichen Teambuilding und Selbstorganisation, Moderation von Gruppen sowie Öffentlichkeitsarbeit. Zudem erarbeiten wir gemeinsam mit ihnen Leitfäden, Satzungen und Materialien für die Arbeit der Jugendgremien.

Die Stadtteile haben dabei eine zentrale Rolle: Sie sind das Lebensumfeld, in dem frühzeitig und unmittelbar die Chancen, Veränderungsmöglichkeiten und Spielregeln der Demokratie erfahren werden können. Sie sind ein geeigneter Ort für das Mitwirken von Kindern und Jugendlichen an Planungen und Entscheidungen ihre Lebenswelt betreffend. Bremen ist eine Stadt mit vielen Projekten und Ansätzen zur Beteiligung junger Menschen. Die Projekte sind oft mit tatsächlichen Ressourcen verbunden, die von Politik oder Verwaltung in die Verantwortung von jungen Menschen gegeben werden. Einen Überblick über die vielfältigen Ansätze von Jugendbeteiligung in den Stadtteilen Bremens gibt es auf der JuBiS-Webseite (www.jubis-bremen.de). Dort findet man ebenfalls eine „Beteiligungskiste“ mit diversen Materialien, Texten und Handreichungen, die vom LidiceHaus gemeinsam mit JuBiS für die Arbeit vor Ort entwickelt wurde. 4

Im Rahmen der Kooperation mit JuBis führen wir gemeinsam mit der Senatskanzlei jährlich die Veranstaltungsreihe „Wem gehört die Stadt?“ im Bremer Rathaus durch. Auf den Veranstaltungen werden Beteiligungsprojekte vorgestellt, Tipps zur Beteiligung von Jugendlichen gesammelt und der Austausch von Jugendlichen, Jugendhilfe, Schule und Politik gefördert.


Mehr Jugendbeteiligung im Stadtteil wagen! Bremen hat sich auf den Weg gemacht, Jugendliche zur Mitbestimmung im Stadtteil einzuladen. Jugendbeteiligung in Bremer Stadtteilen soll ernsthaft, vertrauens- und respektvoll sein. Sie ist keine Alibiveranstaltung. Diskussionen mit Jugendlichen geschehen auf Augenhöhe, ihre Meinungen werden ernstgenommen. Jugendliche erhalten Antworten und Diskussionsangebote. Stadtteilbeiräte und Ortsämter arbeiten auf der Grundlage eines überparteilichen Konsenses. Jugendbeteiligung ist ein gemeinsames demokratiepolitisches Interesse aller demokratischen Parteien. Jugendliche und ihr Engagement werden nicht instrumentalisiert. Jugendliche bringen die Interessen und Wünsche ihrer Altersgruppe im Stadtteil ein. Sie haben Erfahrungen und Kenntnisse in den eigenen Angelegenheiten, damit tragen sie dazu bei, Stadtteile und ihre Angebote jugendgerechter zu gestalten. Jugendliche entscheiden über den Weg und die Art der Jugendbeteiligung mit. Bei weitergehenden Vorschlägen, bemühen sich Stadtteilbeiräte, Unterstützung und Mittel für die Umsetzung von Jugendbeteiligungsprojekten zu organisieren. Die Stadtteilbeiräte reservieren Mittel oder übertragen ihnen die Verantwortung für Ressourcen. Es gibt in den Stadtteilbeiräten und Ortsämtern feste Ansprechpartner/_ innen für Jugendliche. Jugendliche werden in ihrem Engagement für den Stadtteil wahrgenommen, respektiert und unterstützt. Ihr Engagement erfährt öffentliche Wertschätzung. Bewährt haben sich bei Jugendbeteiligungsprojekten folgende Bedingungen: -

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Die Kommunalpolitik zeigt ihr Interesse, geht auf Jugendliche zu und bemüht sich um eine verständliche Sprache. Dabei wird z.B. angeboten, in den Beiratssitzungen die Anliegen von Jugendlichen zu Beginn zu verhandeln. Es gibt ein verlässliches und kontinuierliches Angebot zur Jugendbeteiligung im Stadtteil. Jugendliche haben Entscheidungsmacht und entscheiden selbstständig über die Umsetzung von Projekten. Sie verfügen dazu über ein eigenes Budget. Es gibt klare Rahmenbedingungen und Regeln, die den Jugendlichen transparent gemacht oder mit ihnen verhandelt werden. Beiräte und Ortsämter machen die Grenzen ihrer Handlungsmöglichkeiten klar. Rechtliche, zeitliche und finanzielle Möglichkeiten und eventuelle Planungsstände werden transparent gemacht. Die Anforderungen an Jugendliche in den Beteiligungsprojekten sind jugendgerecht. Die Projekte selbst sind jugendgerecht und motivierend gestaltet. Jugendbeteiligungsprojekte berücksichtigen Spaß und sind trotzdem auf Umsetzung und Erfolgserlebnisse orientiert. Vorschläge werden zeitnah umgesetzt. Verzögerungen werden rückgemeldet und erklärt. Das Ortsamt hilft bei der Abrechnung von Mitteln, diese ist so unkompliziert wie möglich. Formale Anforderungen sind auf das Nötigste beschränkt. Bürokratische Hemmnisse werden aus dem Weg geräumt.

Gemeinsam mit 15 Jugendlichen und 35 Erwachsenen haben wir den Entwurf einer „Bremer Erklärung für Jugendbeteiligung“ erarbeitet. Ihren Appell „Mehr Jugendbeteiligung im Stadtteil wagen!“ haben die Jugendlichen 2014 der Bremer Politik präsentiert. Bürgermeister Jens Böhrnsen hat die Erklärung als Erster unterschrieben. Rahmenkonzept für die offene Jugendarbeit Das neue Rahmenkonzept für die offene Jugendarbeit in Bremen beschreibt die Zielorientierung für die weitere Entwicklung der Jugendarbeit unserer Stadtgemeinde. Um Kinder und Jugendliche an der Entwicklung der Inhalte dieses Konzeptes zu beteiligen, hat das LidiceHaus 2014 in Kooperation mit der senatorischen Behörde für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen einen bremenweiten Fachtag für Jugendliche im Jugendfreizeitheim Findorff durchgeführt. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Rahmenkonzeptes fanden einhellige Unterstützung der Jugendlichen, alle Punkte wurden als wichtig erachtet. Allerdings gab es Ergänzungswünsche: Die Jugendlichen sahen die Bereiche musisch-kulturelle Bildung, Bewegung und Sport sowie Garten und Tier nicht ausreichend berücksichtigt. Die Vorschläge der Jugendlichen wurden daraufhin in das Rahmenkonzept integriert. Wir qualifizieren Multiplikator_ innen und Jugendliche Auch in den vergangenen beiden Jahren hat das LidiceHaus Multiplikator_innen bei der Umsetzung von Partizipation in Jugendeinrichtungen, Schulen und im Stadtteil unterstützt und auch entsprechende Qualifizierungsangebote durchgeführt. In Kooperation mit verschiedenen Bremer Jugendeinrichtungen und Jugendbeiräten haben wir die Qualifizierungsreihe „Wir können es auch selbst!“ durchgeführt: Jugendliche werden hier befähigt, eigenständig Jugendeinrichtungen zu öffnen, Projekte durchzuführen und Gruppen zu moderieren. 5


Stadtteilchecker_innen In Obervieland waren im Februar 2013 „Stadtteilchecker_innen“ unterwegs: Kinder und Jugendliche haben im Rahmen einer Projektwoche als Expert_innen ihres eigenen Sozial- und Lebensraums ihren Stadtteil erkundet, bewertet und Verbesserungsvorschläge formuliert. Das LidiceHaus hat diesen Prozess begleitet.

Die Stadtteilchecker_innen arbeiteten sowohl mit digitalen als auch mit traditionellen Methoden: so haben sie z.B. ihren Stadtteil mit Hilfe von googleMaps und GPS-Geräten erkundet, aber auch - ganz klassisch - Ideen Vorschläge auf Moderationskarten festgehalten. Am Ende der Woche präsentierten sie die Ergebnisse der Stadtteilöffentlichkeit, dem Beirat (Stadtteilparlament in Bremen), den Lehrkräften, Eltern und ihren Mitschüler_innen.

Im Rahmen des Wettbewerbs „JumP - Jugend mit Plan“ standen in Obervieland Mittel in Höhe von 10.000 Euro für die Umsetzung von Jugendprojekten zur Verfügung. Die Stadtteilchecker_innen konnten ihre erarbeiteten Ideen bei JumP einreichen. Auch wenn nicht alle Ideen bei dem Wettbewerb Berücksichtigung fanden, war die Arbeit der Stadtteilchecker_innen dennoch nicht wirkungslos: Den Jugendlichen wurde zugesagt, dass ihre Vorschläge und Empfehlungen relevant für künftige politische Entscheidungen im Stadtteil sein werden.

Das Projekt „Stadtteilchecker_in“ fand im Rahmen des bundesweiten Projekts „Blended Learning Democracy“ vom Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten statt, mit dem die Beteiligungschancen von Kindern und Jugendlichen durch die Entwicklung und Erprobung geeigneter eDemocracy-Verfahren verbessert werden und in politische Bildungsprozesse integriert werden sollen. Die Handreichung zum Projekt gibt es hier: http://issuu.com/lidicehaus/docs/stadtteilchecker

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ePartizipation -

Zauberformel oder Mogelpackung? Kinder und Jugendliche politisch stärker zu beteiligen, ist Thema in vielen Kommunen. Das Internet mit seinen Sozialen Anwendungen bietet zahlreiche Möglichkeiten, gemeinsam zu arbeiten, zu diskutieren, Stimmungsbilder zu entwerfen, sich abzustimmen, Räume zu gestalten oder sogar Entscheidungen zu treffen. Dazu kommt, dass vernetzte Medien ein selbstverständlicher Teil der Lebenswelt junger Menschen sind. Was liegt also näher, als beides - Partizipation und Internet - miteinander zu verknüpfen? Das Projekt YOUTHPART der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. (IJAB) hat sich in den vergangenen 3 Jahren den Chancen demokratischer Weiterentwicklung unserer digitalen Gesellschaft gewidmet. Parallel zu diesem vom Bundesfamilienmisterium geförderten Projekt, schlossen sich 2012 mehrere Fachkräfte der Jugendarbeit in Bremen zusammen mit dem Ziel, Online-Beteiligungsverfahren in einem Bremer Stadtteil auszuprobieren. Voller Elan wurden potentielle Kooperationspartner_innen angesprochen - wir waren fast sicher, offene Türen einzurennen, denn mehr Jugendbeteiligung wollen in Bremen doch alle. Tatsächlich sahen wir uns aber mit vielen Vorbehalten konfrontiert: „Wie können wir ausschließen, dass sich auch Jugendliche aus anderen Stadtteilen bei einem Internetprojekt beteiligen? Was machen wir, wenn Jugendliche Dinge fordern, die sich nicht umsetzten lassen oder zu teuer sind?“ Vereinzelt gab es sogar ganz generelle Bedenken das Internet betreffend: das Projekt wurde von einem potentiellen Geldgeber abgelehnt, weil die jugendliche Begeisterung für dieses Medium, mit dem sie ohnehin schon so viel Zeit verbrächten, nicht gefördert werden sollte. Nach viel Überzeugungsarbeit und diversen Anpassungen des Konzepts konnte das Projekt mit erheblichem Zeitverzug dennoch im Stadtteil Mitte/östliche Vorstadt starten. Bedingt durch die Hemmnisse war der Zeitplan dann leider eher suboptimal: Mitte Dezember 2014 haben 50 Jugendliche an zwei Workshoptagen in der Friedensgemeinde Verbesserungsvorschläge für ihren Stadtteil erarbeitet. Die anschließende Onlinephase, in der die vorgeschlagenen Ideen auf https://jubis.ypart.eu diskutiert und bewertet werden konnten, lief über den Jahreswechsel 2014/2015. Der Entscheidungstag vor den Halbjahres-Zeugnissen im Januar 2015 bildete den Abschluss des Projekts. Prinzipiell gefiel den Jugendlichen das digital gestützte Beteiligungsprojekt, jedoch wies die Umsetzung aus ihrer Sicht ein paar Mängel auf: Negativ bewertet wurde unter anderem, dass die Teilnahme am Projekt nur nach vorheriger Registrierung auf der Plattform möglich war. Dies stellte aus ihrer Sicht eine Hemmschwelle für Beteiligung dar. Ein weiterer Kritikpunkt war der schleppende Verlauf der Diskussion. Die Möglichkeit, sich einbringen und der eigenen Meinung Verhör schaffen zu können, wurde dagegen von allen wertgeschätzt. Bei einem waren sich alle einig: Das Beste an diesem Projekt waren die Projekttage im Dezember. Wir wissen nun, ePartizipation ist nicht die Zauberformel für mehr Jugendbeteiligung. Allerdings können digitale Werkzeuge in Beteiligungsprozessen durchaus gewinnbringend eingesetzt werden. Für digitale Beteiligung gelten im Prinzip dieselben Bedingungen wie auch für Projekte ohne digitale Unterstützung: Sie finden im idealen Fall im Sozialraum der Jugendlichen statt, müssen an den Jahreszyklus von Schule angepasst sein, brauchen neben Zeit auch Geld und müssen getragen sein von der echten Bereitschaft Erwachsener, Macht abzugeben. Das Projekt wurde gefördert von der Bremer Bürgerstiftung und der “Ich kann was!”-Initiative der Deutschen Telekom AG 7


Mehr Informationen zu diesem Arbeitsbereich bietet die Webseite

www.rechtejugendliche-ratloseeltern.de

LidiceHaus

Rechte Jungs, rechte Mädchen - ratlose Eltern Beratung von Eltern und Angehörigen rechtsextremer Jugendlicher

Das LidiceHaus bietet Angehörigen von rechtsextremen Jugendlichen und Fachkräften ein kontinuierliches Beratungsangebot. Im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“ führte das LidiceHaus im Zeitraum 2011-2014 ein Modellprojekt zur Qualifizierung von Ansprechpartner_innen und Berater_innen durch. Teil des Modellprojekts war eine dreiteilige Qualifizierung mit Inhalten und Zielen aus folgenden Bereichen: • Rechtsextremismus, menschenfeindliche Ideologien und Jugendkultur: das Spannungsfeld von jugendlichen Subkulturen, Lifestyles und „rechtsextremer, autoritärer“ Identitätsentwicklung • Beziehungsgeflecht Familie: Eltern-Kind-Beziehungen und ihr Zusammenhang für den Einstieg und Ausstieg in extreme Denk- und Verhaltensmuster. • Grundlagen von Beratung und Gesprächsführung: Erlernen, Einüben und Weiterentwickeln von Beratungs- und Gesprächsführungskompetenz. Unser Projekt richtet sich hauptsächlich an zwei Zielgruppen, nämlich an die Angehörigen selbst und auch an Fachkräfte, die Unterstützung für ihre alltägliche Arbeit suchen. Diese Fachkräfte kommen aus den Bereichen Jugendhilfe und Jugendarbeit, aus der Familienund Erziehungsberatung, aus Ausstiegsprogrammen und Mobilen Beratungsteams, schulpsychologischen und freien Diensten sowie aus zivilgesellschaftlichen Initiativen. Seit Mai 2011 wurden insgesamt rund 90 Berater_innen aus oben genannten Bereichen aus-

und weitergebildet. Zusätzlich haben wir auch Gemeinden in anderen Bundesländern, nämlich Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Berlin, bei der Institutionalisierung von Beratungsangeboten unterstützt. Beim LidiceHaus ist auch das bundesweite Netzwerk „Elternberatung“ angesiedelt. Zweimal jährlich treffen sich in unser Bildungsstätte Fachkräfte und Multiplikator_innen aus ganz Deutschland zu konzeptionellen Tagungen. Der Informations- und Beratungsbedarf rund um die Thematik „Rechtsextremismus und Familie“ ist bundesweit sehr hoch: Nicht nur Angehörige sind auf der Suche nach kompetenten Ansprechpartner_innen in ihrer Region. Auch Kindertageseinrichtungen, Schulen und die Polizei haben sich in den vergangenen Jahren vermehrt mit der Bitte um Unterstützung an uns gewandt. Hier sind Vorträge und Fortbildungen gefragt, die sich mit neonazistischer Erziehung und Fragen von Kindeswohlgefährdung auseinandersetzen und den Teilnehmer_innen das Handwerkszeug für ihre alltägliche Arbeit liefern. Als Konsequenz aus diesem gestiegenen Bedarf ist im letzten Halbjahr die Fachstelle „RuF - Rechtsextremismus und Familie“ entstanden, die im Zuge des neuen Bundesprogramms „Demokratie leben. Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ in den kommenden 5 Jahren gefördert wird und bundesweite Angebote zu diesem Themenbereich erarbeitet. Wir freuen uns auf diese Aufgabe.

Eine Auswahl Enger Kooperationspartner des LidiceHauses im Arbeitsbereich Rechtsextremismus: Vaja Bremen, ProAktiv Bremen, Hochschule Bremen (Soziale Arbeit), IBS Bremen (Ausbildung für Erzieher_innen), Polizeihochschule Bremen, Landespräventionsrat Niedersachsen, Niedersächsische Jugendfeuerwehr, Beratungsnetzwerk Hamburg, Landeszentrale für politische Bildung MecklenburgVorpommern, Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin, evangelische und katholische Landeskirchen in Niedersachsen, Aus- und Weiterbildungslehrgang im Justizvollzug Niedersachsen, Hochschule Esslingen (Prof. Dr. Kurt Möller), Institut für Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld, Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt in Braunschweig, Fachstelle Gender und Rechtsextremismus (AmadeuAntonio-Stiftung), Die Landesberatungsnetzwerke in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, SchleswigHolstein, Niedersachsen, Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Bayern, drudel elf e.V. Thüringen, Elterninitiative Lichtblicke Berlin, Rote Linie, Elternberatungsprojekt Hessen, Projekt Jump/ Waren-Müritz

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Stand up gegen Diskriminierung Rassismus und andere Formen der Diskriminierung finden sich tagtäglich auf verschiedenen Ebenen und äußern sich dabei nicht nur durch physische Gewalt gegen Menschen, sondern schlagen sich auch nieder in alltäglichen Handlungen und Verhaltensweisen und auch im Sprachgebrauch. Diskriminierung zeigt sich auch in der Gesetzgebung der Asylpolitik sowie in den Medien und im Bildungssystem. Nicht zuletzt die Entwicklungen rund um die Pegida-Demonstrationen mit tausenden Teilnehmer_innen, die Wahlerfolge der AfD und der Umgang mit Flüchtlingen zeigt, dass der rassistische Normalzustand in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Die Diskriminierungsbereitschaft in der Mitte der Gesellschaft ist seit geraumer Zeit auch Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Im Zuge der im LidiceHaus entwickelten Seminarreihe: „Stand up gegen Diskriminierung“ werden die bislang lediglich wissenschaftlich genutzten Erkenntnisse in die außerschulische Praxis transferiert und Konzepte für die außerschulische Jugendarbeit entwickelt und erprobt. Die ständige Rückkoppelung wissenschaftlicher Erkenntnisse erlaubt die Entwicklung flexibler Konzepte, die der gesellschaftlichen Realität mit ihrer aktuellen Phänomenlagen gerecht werden. Die Peer-Moderator_innen-Ausbildung „Stand up gegen Diskriminierung“ qualifiziert und sensibilisiert junge Menschen im Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Ziel der zweimal jährlich angebotenen Grundausbildung ist es, Jugendliche in die Lage zu versetzen, eigene Workshopangebote zu Diskriminierungsformen durchzuführen. Im Seminar werden rassistische Strukturen und diskriminierende Haltungen und Handlungen thematisiert und Handlungsstrategien gegen diskriminierende Übergriffe in ihrem unmittelbaren Umfeld entwickelt. Wir wollen kritisches Denken über gesellschaftliche Verhältnisse fördern und zu einem sensiblen Umgang mit verschiedenen Diskriminierungsformen anregen. Seit 2012 bietet das LidiceHaus die Grundausbildung für Peer-Moderator_innen zweimal jährlich an. Darauf aufbauend finden in regelmäßigen Abständen Vertiefungsseminare zu einzelnen Diskriminierungsformen statt: In diesen Veranstaltungen beschäftigen sich die Jugendlichen eingehender mit einem Themenschwerpunkt wie z.B. Sexismus, Fremdenfeindlichkeit oder Homophobie. Im Herbst 2014 fand eine Vertiefungsveranstaltung zum Thema Antisemitismus statt.

Durch die Förderung der Robert-Bosch-Stiftung und der Bundeszentrale für politische Bildung ist das Angebot für Jugendliche kostenlos. Die Veranstaltungsreihe findet im Rahmen des Projektes „Rückgrat! Eine Wissenschaft-Praxis-Kooperation gegen Rechtsextremismus und gruppierungsbezogene Ablehnungen“ statt. Bundesweit arbeiten verschiedene Träger gemeinsam mit der Hochschule Esslingen in diesem Projekt. Ziel ist es, empirische Befunde aus der Rechtsextremismus-Forschung für die Arbeit mit Jugendlichen fruchtbar zu machen.

Angebote für Jugendliche In den letzten 2 Jahren haben wir rund 70 Jugendliche aus Bremen und Bremerhaven zu Moderator_innen im Umgang mit Diskriminierungsformen ausgebildet. Darüber hinaus wurden viele Workshops und Seminare für Jugendliche zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im LidiceHaus, aber auch an Schulen und in Jugendeinrichtungen durchgeführt.

Vom Konzept bis hin zu Durchführung Auch in den Jahren 2013/2014 hat das LidiceHaus zahlreiche Projekte und Aktionen gegen Diskriminierung und Rassismus unterstützt: Wir haben Anti-Rassismus-Tage und andere Maßnahmen zum Umgang mit Diskriminierungen an vielen Schulen in Bremen und Niedersachsen begleitet - von der Konzeption bis hin zur Durchführung. Ebenso haben wir das Projekt “Gröpelingen gegen Diskriminierung” begleitet und für Werder Bremen ein Konzept für die Ordnerschulung im Themenfeld Rechtsextremismus erstellt.

Bundesweit aktiv Zum Thema Rechtsextremismus ist unsere Expertise bundesweit gefragt. Fachliche Beiträge wurden auf zahlreichen Veranstaltungen geleistet, z.B. auf dem Deutschen Präventionstag in Karlsruhe oder auf der Veranstaltung „Frauen im Rechtsextremismus“ vom Referat für Frauen und Gleichstellung der Landeshauptstadt Hannover. Das LidiceHaus hat zudem seine Expertise im Qualitätszirkel Beratung des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eingebracht. Vorträge zum Thema “Umgang mit Rechtsextremismus” wurden unter anderem gebucht von der Stadt Lüneburg, dem Landeskriminalamt Niedersachsen, dem Landespräventionsrat Hannover der Landessportakademie Niedersachsen, der Jugendhilfe in Northeim und der Jugend- und Erziehungshilfe Rostock.

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Das LidiceHaus unterstützt Menschen und Bündnisse, die sich für ein weltoffenes Bremen und für eine demokratische Gesellschaft ohne Rassismus einsetzen!

Crossing Borders

Aktionstag am 11. Juni 2014 im LidiceHaus und Seminare mit jungen Flüchtlingen Die Zahl der auch in Bremen ankommenden Flüchtlinge steigt angesichts der Kriege und der Armut in Ländern Afrikas und des Nahen Ostens erheblich. Die Welt ist nicht sicherer und friedlicher geworden um uns herum. Die Kinder, die Jugendlichen und ihre Eltern verlassen ihre Heimat meistens aus der Not heraus und suchen einen Ort, der ihnen Sicherheit und ein menschwürdiges Leben bietet. Zahllose Menschen verdursten zudem auf dem Weg nach Europa in den vorgelagerten Wüsten, ertrinken in Flüssen oder werden Gewaltopfer von verbrecherischen und korrupten Netzwerken. „Wenn Flüchtlinge und Migrant_innen an den äußeren europäischen Grenzen stehen, werden die humanistischen Werte, auf die sich das gemeinsame Europa beruft, schnell zu Makulatur. Obwohl die Menschenrechte in Europa gleichsam unantastbar und universell über die Verbesserung einer Willkommenskultur in Bremen gültig sind, werden sie an Grenzen jener Staaten, die zur Europäischen Union gehören oder eng mit ihr assoziiert sind, systematisch missachtet und insbesondere Schutzsuchenden vielfach verweigert.“ So beschrieb Martin Glasenapp von Medico International in seinem Vortrag am 11. Juni 2014 das Dilemma der aktuellen Flüchtlingspolitik. Martin Glasenapp appellierte an Politik und Zivilgesellschaft, Humanität und Menschenrechte zu wahren und dafür zu sorgen, dass Flüchtlinge nicht nur „Brot und Wasser“, sondern auch menschenwürdige Lebensbedingungen erhalten. Anliegen des Aktionstages im LidiceHaus war es, mit ehren- und hauptamtlichen Menschen aus der sozialen Arbeit über eine Verbesserung der Willkommenskultur in Bremen nachzudenken und in verschiedenen Workshops den Austausch und die Vernetzung voranzubringen.

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Der Aktionstag war mit über 80 Teilnehmer_innen sehr gut besucht: Vertreter_innen vieler Initiativen, aus Wohlfahrtsverbänden und Jugendeinrichtungen kamen, um die Vorträge zu hören, sich anschließend in den angebotenen Workshops auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Im Rahmen des Aktionstages fand auch die Netzwerktagung des Lokalen Aktionsplans statt, so konnten weitere Synergieeffekte geschaffen werden. Am Nachmittag ging es dann bunt und lebendig zu im LidiceHaus: die Circusschule Jokes, das Welttheater mit Abiud Chinelo sowie das LidiceHaus selbst luden Jugendliche zum Mitmachen ein. Wichtige Kooperationspartner waren und sind in diesem Kontext neben den Flüchtlingsinitiativen wie z.B. „Help a refugee“, „Jugendliche ohne Grenzen“ und der „Bremer Flüchtlingsrat“ auch die Multiplikator_innen aus den Wohnheimen und Unterkünften. Dank dieser (neuen) Kooperationen haben mittlerweile zwei Seminare mit unterschiedlichen Gruppen von jungen Flüchtlingen stattgefunden: eine Jugendbegegnung zwischen Jugendlichen aus verschiedenen afrikanischen Ländern und der Circusschule Jokes sowie ein Seminar mit jungen Erwachsenen aus verschiedenen arabischen Ländern. Das LidiceHaus versteht sich hier als Netzwerkerin und bietet professionelle Unterstützung bei Vorbereitung und Durchführung von Workshops und Seminaren an. Dank der Unterstützung durch den Lokalen Aktionsplan sowohl für den Aktionstag selbst als auch für die Durchführung des Seminars mit Flüchtlingen aus den arabischen Ländern konnte das LidiceHaus hier neue Akzente setzen und einen Beitrag zum Abbau von Diskriminierung und Ausgrenzung leisten.


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Von Angesicht zu Angesicht Living together diversity!? Deutsch-israelisch-palästinensische Seminare in Bremen und Haifa 2013 / 2014

In den vergangenen Jahren hat das LidiceHaus eine Reihe von Jugendbegegnungen und Dialogseminaren mit Jugendlichen aus Bremen, Israel und den palästinensischen Gebieten - der Westbank - durchgeführt. Dialogseminare mit palästinensischen Jugendlichen aus der Westbank und jüdischen Israelis lassen sich zunehmend schwieriger realisieren, daher haben an den Seminaren der letzten beiden Jahre jüdische und palästinensische Jugendliche aus Israel teilgenommen.

Einige Statements der Jugendlichen:

„Es war einerseits eine entspannte Atmosphäre, aber es ist traurig, dass der Kontakt zwischen den jüdischen und arabischen Israelis unserer Gruppe so nicht mehr besteht.“ (Nach dem Besuch in Tamra)

Das mehrjährige Projekt „Make a difference – living together diversity“ verfolgte das Ziel, sich der komplizierten deutsch-israelisch-palästinensischen Dreiecksbeziehung durch persönliche Begegnungen angstfrei anzunähern, Dialoge zu ermöglichen und Vorurteile abzubauen. Im Zeitraum von 2012 bis 2014 haben wir mit jungen Menschen im Alter zwischen 17 und 20 Jahren eine Reihe von Seminaren und Workshops im LidiceHaus sowie in Israel und den palästinensischen Gebieten durchgeführt. Die 10-tägige Jugendbegegnung im Juni 2013 im LidiceHaus hatte die Jugendlichen zunächst einander näher gebracht und auch schwierige und kontroverse Fragen nicht ausgeklammert. Fast alle der jüdischen Teilnehmer_innen mussten unmittelbar nach der Begegnung 2013 in die Armee; diese Tatsache schwebte wie ein ‚Damoklesschwert’ über der Gesamtgruppe. Würde es überhaupt möglich sein, sich wie geplant mit allen 2014 wiederzusehen? Die anfänglich regen Kontakte über Facebook - insbesondere mit den jüdischen Jugendlichen - wurden nach ihrem Eintritt in die Armee nach und nach weniger und kamen schließlich zum Erliegen. Vor unserem letzten Seminar im Juni 2014 fand der Austausch dann überwiegend zwischen den Jugendlichen aus Bremen und Tamra statt. Das im Juni 2014 durchgeführte Seminar mit Jugendlichen des SZ Leibnizplatz in Israel war der Abschluss des Projekts.

„Die Ausstellung über die Kinder berührte mich sehr.“ (Zum Besuch im Getto Fighters Museum)

„Eine der informativsten Führungen, die ich jemals hatte.“ (Zum Besuch im Kibbuz)

„Diese Tour mit Lydia hat mir mit Abstand am besten gefallen. Wie sie uns alles erklärt hat: das war perfekt. Eine Eins mit Sternchen!“ (Zur Exkursion mit Lydia im Wadi Ara)

„Es war gut, Informationen aus erster Hand einer israelischen Menschenrechtsorganisation zu bekommen.“ (Zum Gespräch mit Adalah)

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zwei Kapitel aufteilen: zum einen war da der touAlles in allem lässt sich unsere Reise und unser Seminar in rschön, sonnig und entspannt“ zusammenfassen. ristische Aspekt, unter diesem lässt sich die Reise als „wunde m sowie Essen waren gut, der Basar bunt, die Leute Das Molada Gästehaus in Haifa und das Hotel in Jerusale freundlich und immer zum Scherzen und Handeln bereit. (bis auf die Situation im Flüchtlingslager) und konnWir wurden ‚kleidungstechnisch’ nicht großartig beachtet immer wir die Touristengebiete verließen (es musste ten herum laufen und schauen wie wir wollten. Doch wann oder gedanklich um uns blickten – konnten wir nicht einmal unbedingt räumlich sein) und mit offenen Augen An fast jeder Straßenecke wurden Araber bzw. paläsden Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern spüren. - und Fußverkehr zu einer „allgemeinen Kontrolle“ tinensische Israelis von Soldaten oder Polizei aus dem Straßen waren allgegenwärtig - bevor man ein größeres Gerausgeholt und kontrolliert. Militär und Security-Menschen sorgsam kontrolliert. Am strengsten sind die Sicherschäft oder eine Mall betreten kann, werden die Taschen , wohl aber wenn man Israel wieder verlassen heitskontrollen am Flughafen, nicht unbedingt auf dem Hinweg auf und wurde extra unter die Lupe genommen. Es möchte. Ich fiel sofort wegen meines iranischen Nachnamens , dass man ganz sicher keine Bomben im Gepäck hat. ist sehr unangenehm, immer wieder erläutern zu müssen Ansonsten lief aber alles glatt in unserer Gruppe.

Begegnung in Bremen, besuchten mehrere OrganisatiWir trafen uns mit den Seminarteilnehmern der letzten in Bezug auf die Geschichte als auch in Bezug auf onen und ließen uns verschiedene Aspekte des Konflikts sowohl 2012, wo wir auch in Yad Vaschem waren (die größte die aktuelle Situation erläutern. Nach unserem Seminar ghter Museum in Akko, welches im KindermuseGedenkstätte des Holocausts), erkundeten wir nun das Gettofi An sich war das Museum echt interessant, nur leium besonders die Geschichte der überlebenden Kinder zeigt. gehalten und waren für uns daher nicht immer ganz der sind im Kindermuseum viele Erklärungen in Hebräisch verständlich.

wo wir einen Einblick in das Leben einer völlig anSehr interessant fand ich unseren Tag im Kibbuz mit Lydia, n und anschließend eine sehr lange, einprägsame Tour ders strukturierten, kommunistischen Gesellschaft bekame en Checkpoints der Mauer machten wir halt, sahen entlang der Grenzmauer mit Lydia machten. An mehrer en) erzählt und waren den skeptischen und missuns um, bekamen aktuelle Fakten (auch über getötete Mensch ert waren, ausgesetzt. Ein sehr bedrückendes Getrauischen Blicken der israelischen Soldaten, die dort stationi und parallel zu hören, dass gerade zuvor an dem fühl, Menschen mit Maschinengewehren gegenüber zu stehen sie Steine und Flaschen geworfen hatten. Checkpoint zwei junge Palästinenser ums Leben kamen, weil ung 2012, denn wir waren viel öfter „vor Ort“. Ich fand dieses Seminar fast noch interessanter als die Begegn Unterschied z.B. nur von den Aktionen jüdisch-israeDies ist für mich persönlich ganz wichtig, denn es ist ein wie ein orthodoxer Siedler gerade aus einem dieser lischer Siedler zu hören oder mit eigenen Augen zu sehen, jedem solch ein Seminar, trotz eventueller Strapazen besetzten Häuser herauskommt (Ostjerusalem). Ich würde „Es betrifft mich nicht, der Nahe Osten ist so weit und ‚Hitzewallungen’ sehr empfehlen. Es ist einfach zu sagen: es in unserem Zuhause einmal aussehen könnte: weg, darum interessiert es mich nicht“. Aber wer weiß wie jedenfalls nicht! möchte man dann von Anderen hören „ist mir egal“? Ich Michelle

Bericht einer Bremer Teilnehmerin vom Seminar in Haifa 2014

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Moving histories

Erinnerungspädagogik in multiethnischen Gesellschaften und in der Internationalen Arbeit „I have made friends with wonderful muslims!“ “Wonderful people – wonderful experience” Statements von Teilnehmer_innen der Tagung im November 2013

35 in der Menschenrechts- und Friedenspädagogik engagierte Personen aus Deutschland, Tschechien, Israel, Palästina, Kroatien und Bosnien haben sich im Rahmen einer bewegenden Tagung im November 2013 im LidiceHaus über den Umgang mit Geschichte und Erinnerungen in multi-ethnischen Gesellschaften ausgetauscht. Unter den Teilnehmer_innen waren auch einige vertraute Kooperationspartner des LidiceHauses: junge Multiplikator_innen des Willy Brandt Centers in Jerusalem und von Al Tariq aus der Westbank. Die Initiative Sonosfera aus Prag mit ihren jungen Medienpädagog_innen waren ebenso eine große Bereicherung wie auch die engagierten Friedenskräfte aus Bosnien und Kroatien, die wir durch die Stiftung Schwelle gewinnen konnten. Schon nach sehr kurzer Zeit war innerhalb der Gruppe eine sehr vertraute, fast schon intime Kommunikation über die durchaus schwierigen Themen möglich: Verlusterfahrungen, Traumata und gewalttätige Ereignisse in der Geschichte aller beteiligter Ländergruppen. Sehr bewegend waren die Gespräche und Workshops über Identitäten, kollektive und individuelle Narrative, über das Verhältnis von Staat und Religion und über Erfahrungen mit neuen und alten Methoden der Erinnerungspädagogik.

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lichen Sichtweisen machen deutlich, wie emotional aufgeladen der Umgang mit Erinnerung in Post-Kriegszeiten ist, besonders wenn die nachfolgende junge Generation neue Formen des Erinnerns und Gedenkens präsentiert. Im Mai 2014 reiste eine kleine Gruppe Bremer Fachkräfte aus der Sozial- und Jugendbildungsarbeit nach Bosnien, um die Friedensarbeit des Center for Peacebuilding in Sanski Most kennen zu lernen. Auch wenn das Seminar in Sanski Most im wahrsten Sinne des Wortes „ins Wasser fiel“ (wir kamen mit der einsetzenden Hochwasserkatastrophe dort an), war die Konfrontation und Auseinandersetzung mit den Traumata der jüngsten Geschichte Bosniens - Krieg und Massaker in den 90er-Jahren - für alle Seminarteilnehmer_innen eine intensive Erfahrung. Trotz der Nothilfeeinsätze (Lebensmittel- und Kleiderverteilung) haben uns die Partner vor Ort in ihre Arbeit der gewaltfreien Konfliktbearbeitung Einblicke gewährt. Im Oktober 2014 haben wir wieder Kolleg_innen aus Prag im LidiceHaus begrüßt: in einem Fachkräfteseminar arbeiteten Kolleg_innen der Kids Company Prag und Erzieher_innen aus Bremen gemeinsam an Ansätzen und Konzepten vorurteilsbewusster Erziehung und Bildung. Die Kooperation wird 2015 fortgeführt.

Die Erfahrungen der Kolleg_innen von Sonosfera aus Prag haben uns sehr nachdenklich gestimmt: dem grausamen Massaker 1942 im kleinen Dorf Lidice wird jedes Jahr am 10. Juni in der großen Gedenkstätte und dem Museum gedacht und gemahnt. Anlässlich des 70. Gedenktages im Jahr 2012 produzierte die Initiative ein audio-visuelles Feature für Jugendliche, das Geschichten von damals und auch die Kinder und Erwachsenen, die Opfer des Massakers wurden, wieder lebendig werden ließen.

Ebenfalls 2014 hat das LidiceHaus gemeinsam mit der Stiftung Schwelle und der Universität Bremen das Modellprojekt „Aus den Akten in die Jugendbildungsarbeit“ vereinbart: Geschichten und Fallstudien aus den Bremer Zeiten des Ersten Weltkrieges, des Kolonialismus, des Faschismus sowie der Nachkriegszeit werden mit zeitgemäßen Methoden und Medien für die Jugendbildungsarbeit aufbereitet und können dann in Workshops und Seminaren mit Jugendlichen eingesetzt werden.

Die Teilnehmer_innen des Seminars waren sehr angetan und berührt von diesem Projekt. In Lidice und Prag wurden die Kolleg_innen jedoch für dieses lebendige und animierende Feature kritisiert: Die Kritiker vertraten die Meinung, man dürfe ermordete oder deportierte Menschen nicht in einer solchen Weise „auferstehen“ und Geschichten erzählen lassen. Diese unterschied-

Und in Zukunft? Wir werden uns weiterhin gegen das Vergessen engagieren, um junge Menschen zu ermutigen, gegen Rassismus und Ausgrenzung und für ein demokratisches Zusammenleben einzustehen. Dafür brauchen wir eine erfahrungs- und erlebnisorientierte Erinnerungspädagogik in Verbindung mit Menschenrechts- und Friedensbildung.


Andrea Müller mit seiner Nachfolgerin Lisa Hempel

Leitlinien Mädchen*arbeit Personalwechsel im Arbeitsbereich Rechtsextremismus Andrea Müller verlässt das LidiceHaus Andrea Müller war im LidiceHaus Bildungsreferent „der ersten Stunde“. Er hat die inhaltliche Arbeit des Hauses aufgebaut und 27 Jahre lang maßgeblich mitgestaltet und geprägt. Insbesondere der Arbeitsbereich Rechtsextremismus, der seit Gründung des LidiceHauses einer der inhaltlichen Schwerpunkte unserer Arbeit darstellt, ist eng mit dem Namen Andrea Müller verbunden. Ende September 2014 hat Andrea Müller nun nach 320 Monaten seine Festanstellung im LidiceHaus beendet. Er verlässt unser Team nicht in den Ruhestand, sondern startet noch einmal durch in die Selbstständigkeit. Mit einer großen Feier wurde Andrea Müller am 30.9.2014 von Weggefährt_ innen und dem Team des Hauses für seine langjährige engagierte Bildungsarbeit geehrt. Im Laufe der Feier hat Andrea symbolisch die Zuständigkeit für das Arbeitsfeld Rechtsextremismus an Lisa Hempel übergeben, die im Rahmen eines bundesweiten Modellprojektes über 3 Jahre gemeinsam mit ihm in diesem Themenbereich gearbeitet hat. Lisa bleibt somit auch nach dem Auslaufen der Modellförderung als fest angestellte Mitarbeiterin Teil des LidiceHaus-Teams. Danke, lieber Andrea, für Dein großes Engagement, Deine unzähligen Ideen, die vielen Projekte, Deine Haltung. Wir wünschen Dir alles Gute und Dir, liebe Lisa, viel Erfolg!

Die Rote-Bunte-Karte ist nur eines der unzähligen Projekte, die Andrea Müller während seiner Tätigkeit im LidiceHaus angestoßen hat: Angefangen von der Organisation von Jugendkulturfestivals und seiner Video-Arbeit in den 90ern, über sein Engagement in der Akzeptierenden Jugendarbeit und im Bereich Streetwork bis hin zum Aufbau und der Entwicklung des Arbeitsbereiches Rechtsextremismus... Die Auflistung ließe sich noch weiter führen, Andrea hat viel bewegt!

Zwei Jahre lang haben Kolleg_innen aus dem AK Mädchenpolitik Theorie und Praxis der Mädchen*arbeit diskutiert, ihre unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen eingebracht und vorliegende Leitlinien erarbeitet. “Es hat viele Versionen bis zur vorliegenden Broschüre Mädchen*arbeit Bremen gebraucht. Die darin enthaltenen Leitlinien Mädchen*arbeit sind Ausdruck unseres Engagements für gute gesellschaftliche Bedingungen für junge Menschen, Mädchen* und Jungen*. Mit den Leitlinien positionieren wir uns in der Geschlechterdebatte, nehmen Entwicklungen auf und achten die bislang getane Arbeit”, heißt es im Vorwort. Das LidiceHaus war aktiv beteiligt an der Erstellung der Leitlinien Mädchen*arbeit in Bremen. Ebenso engagieren wir uns bei der Vorbereitung und Durchführung von Fachtagen zur Mädchen*arbeit und der geschlechtergerechten Jugendarbeit. *Identitäten sind vielfältig. Auch Geschlecht ist kein in sich abgeschlossenes und unveränderbares Identitätsmodell. Herkunft, Klassenzugehörigkeit, körperliche Ausgangslage oder sexuelle Identität sind ebenso bedeutsam. 15


Jugendprojekte: Geld & Coaching

YouTube, E-Learning (3 Seiten)

Das ServiceBureau Jugendinformation ist in Bremen lokaler Partner des Projekts o2 Think Big: Jugendliche werden unterstützt, eigene Projekte zur Verbesserung ihrer Lebenswelt umzusetzen. Nach einer Bewerbung auf der Plattform www.o2thinkbig.de können für die Umsetzung der kreativen Ideen 400 Euro zur Verfügung gestellt werden und die jungen Projektmacher werden im ServiceBureau professionell bei der Umsetzung ihres Projekts gecoacht. In den Jahren 2013/2014 wurden insgesamt 27 Projekte unterstützt und begleitet. Alle Projekte verdienen Anerkennung, denn die Jugendlichen haben sich engagiert für die Umsetzung ihrer eigenen Ideen eingesetzt. Besonders bemerkenswert fanden wir jedoch das Projekt von Mariyam und Kadri, die als Flüchtlinge nach Bremen gekommen sind und in ihrem Projekt einen Wegweiser für Asylsuchende erstellt haben. Auf 143 Seiten haben Mariyam und Kadri alle wichtigen Informationen und Anlaufstellen für Asylsuchende in Bremen gesammelt: Was macht man nach seiner Ankunft in Deutschland? Wie kann man Asyl beantragen? Und wo findet man ein Dach über dem Kopf oder einen Arzt? Den Wegweiser sowie eine Übersicht über alle geförderten Projekte gibt es auf www.servicebureau.de/o2-think-big/

Eurodesk Bremen Das ServiceBureau ist Teil des europäischen Jugendinformationsnetzwerks Eurodesk. Als Eurodesk-Stelle in Bremen beraten wir junge Menschen zu Auslandsaufenthalten und bieten für Multiplikator_innen Beratung zu Förderprogrammen und Unterstützung bei der Planung und Durchführung eigener Mobilitätsmaßnahmen.

6289 16

Anzahl der Beratungskontakte zu Jugendmobilität und Förderprogrammen 2013/2014

11%

9%

22%

32%

26%

per Telefon

persönlich

auf Messen

Vorträge

per Mail


Coach International

ServiceBureau Jugendinformation

Jugendliche werden zu Peer-Mobilitätsbotschaftern Laufzeit: Mai 2013 - November 2014 | Projektvolumen: 44.000 Euro

Im Rahmen der Jive-Initiative “Kommune goes international” hat sich Bremen zum Ziel gesetzt, mehr (zugangsbenachteiligten) Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, internationale Erfahrungen zu sammeln. Diese Zielgruppe ist in internationalen Jugendmobilitätsprogrammen unterrepräsentiert und profitiert somit nicht von den positiven Effekten internationaler Erfahrungen: Nachweislich steigern diese das Selbstvertrauen, erweitern soziale und interkulturelle Kompetenzen, bewirken Offenheit für neue Erfahrungen und verbessern Fremdsprachenkenntnisse, um nur einige der positiven Auswirkungen zu benennen. Doch wie motiviert man diese Zielgruppe, eine Auslandserfahrung zu machen? Das ServiceBureau hat ein Pilot-Konzept entwickelt: Unserem Projekt Coach International liegt die Annahme zugrunde, dass die besten Botschafter_innen für Mobilitätsprogramme die Jugendlichen selbst sind: Jugendliche, die mit Begeisterung von ihren eigenen positiven internationalen Erfahrungen berichten und anderen Jugendlichen ihre Ängste und Vorbehalte nehmen. Ein angemessenes und jugendgerechtes Medium, um die Auslandserfahrung lebendig zu transportieren und Spaß zu vermitteln, sind Videos. Für das Projekt Coach International wurden ungefähr 20 Jugendliche gesucht, die zeitnah an einer Jugendbegegnung teilnehmen. Als diese gefunden waren, lernten die Jungen und Mädchen an einem Wochenende alles über Kameraführung, Ton, Film-Design, Interview- und Moderationstechniken. Ausgestattet mit technischem Equipment starteten die Jugendlichen in ihre Mobilitätsmaßnahmen, wo sie Unmengen an Bild- und Tonmaterial sammelten. Im Rahmen eines 2. Wochenend-Workshops wurde das Material unter professioneller Anleitung geschnitten. Herausgekommen sind fantastische Filme, auf die die Jugendlichen zu Recht stolz sein können. Ein 3. Wochenend-Seminar komplettierte die Ausbildung zum Peer-Mobilitätscoach: Hier ging es um die Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit sowie um Mobilitätsformate. Die Jugendlichen lernten, ihren Film vor einem Publikum zu präsentieren, beschäftigten sich mit Fragen rund um Veröffentlichungen in Sozialen Netzwerken und machten sich mit verschiedenen Möglichkeiten von Auslandsaufenthalten vertraut. Die gesamte Coach-Ausbildung wurde mit zwei Gruppen von Jugendlichen durchgeführt (1. Durchlauf 2013, 2. Durchlauf 2014). Das Projekt Coach International wurde detailliert evaluiert, die Ergebnisse wurden in einem Handbuch online veröffentlicht. Alle Filme und das Handbuch: http://servicebureau.de/coach-international/

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Mehr Geld für Mobilität: Fördermöglichkeiten für internationale Projekte

Begegnung von deutschen & türkischen Fachkräften Das ServiceBureau hat in Kooperation mit dem Mädchentreff Gewitterziegen Fachkräftebegegnungen mit Izmir und Diyarbakir durchgeführt, so dass internationale Partnerkontakte aufgebaut werden konnten.

Im September 2014 haben das ServiceBureau und das LidiceHaus gemeinsam mit verschiedenen bilateralen Jugendwerken einen Informations- und Vernetzungstag veranstaltet. Rund 80 Interessierte haben sich an diesem Tag über die Fördermöglichkeiten des Deutsch-Polnischen Jugendwerks, der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke, des Koordinierungszentrums Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch “Tandem” und des Koordinierungszentrums Deutsch-Israelischer Jugendaustausch “ConAct” informiert. Zuvor hat das ServiceBureau, gemeinsam mit der Nationalagentur “Jugend für Europa”, einen Informationstag zu den Fördermöglichkeiten des Programms Erasmus+ JUGEND IN AKTION angeboten. Auch diese Veranstaltung war mit mehr als 70 Personen sehr gut besucht.

Mehr Beratung zu Auslandsaufenthalten: Mobilitätslotsen-Ausbildung

Zu den teilnehmenden Einrichtungen aus Bremen gehörten beispielsweise das Jugendhaus Buchte, das Jugendhaus Tenever, der Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit VAJA e.V., die Kompetenzagentur Bremen-Ost PickUp und MoB - Mobile Betreuung Bremen. Im Fokus der Fachkräftebegegnungen stand die Einbeziehung benachteiligter Jugendlicher in internationale Mobilitätsmaßnahmen.

Beratung und Begleitung internationaler Projekte Auch in der Projektbegleitung waren wir aktiv und haben Bremer Vereine und Träger bei der Organisation, Antragstellung und Durchführung ihrer internationalen Maßnahmen unterstützt. Insgesamt 34 Einrichtungen haben wir in den Jahren 2013/2014 bezüglich konkreter Vorhaben beraten. Entstanden sind daraus viele internationale Projekte. Besonders gefreut hat uns, dass unsere Fachkräftebegegnungen Früchte trugen und gleich mehrere Jugendbegegnungen mit der Türkei realisiert wurden. Andere Projekte fanden statt in Israel, Kenia, Spanien, Polen, Italien und in einigen weiteren Ländern. Zum Teil wurden die Begegnungen von unseren jugendlichen “Coaches” (siehe Seite 17) dokumentiert. Reinschauen lohnt sich!

Seit 2014 bildet das ServiceBureau im Auftrag von Eurodesk Deutschland Mobilitätslotsen aus: Multiplikator_innen erhalten in der 2-tägigen Fortbildung einen umfassenden Überblick über Mobilitätsformate für junge Menschen zwischen 13 und 30 Jahren. Ausgebildete Mobilitätslotsen sollen Jugendlichen einen einfachen Zugang zu neutralen und qualitativ hochwertigen Informationen ermöglichen. Sie unterstützen Jugendliche in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung und schärfen das internationale Profil von Organisationen, Schulen und freien Trägern. 18

Coach International: Eine Jugendbegegnung in Marokko


Mobilität für Familien mit geringem Einkommen Beim ServiceBureau Jugendinformation ist die Verwaltung der Bremer Daniel-SchnakenbergStiftung beheimatet. Hier stellen Familien aus Bremen Anträge auf Bezuschussung einer Ferienfreizeit - entweder für sich und ihre Familie oder für ihre Kinder, die an einer Freizeitmaßnahme eines gemeinnützigen Anbieters teilnehmen. In den Jahren 2013/2014 hat die Daniel-Schnakenberg-Stiftung 191 Familien mit insgesamt 446 Kindern durch ihre finanzielle Unterstützung eine Urlaubsreise ermöglicht. Vor allem allein erziehende Mütter und auch Väter profitierten von der Förderung: Insgesamt 125 Familien mit einem allein erziehenden Elternteil wurden gefördert. Für Familienerholung hat die Daniel-Schnakenberg-Stiftung in 2013/2014 insgesamt über 83.000 Euro zur Verfügung gestellt. Zusätzlich haben Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringem Einkommen Zuschüsse in Höhe von fast 177.000 Euro erhalten, die ihnen die Teilnahme an einer Ferienfreizeit ermöglicht haben. Im jährlich vom ServiceBureau herausgegebenen Kinder- und Jugendreisenkatalog erfahren Sie alles über die Förderbedingungen der DanielSchnakenberg-Stiftung und erhalten einen Überblick über eine Auswahl förderfähiger Kinder- und Jugenderholungsfahrten.

Unsere Broschüre zum Thema Cyber-Mobbing ist seit Jahren sehr gefragt. 2014 haben wir sie überarbeitet und neu aufgelegt. Außerdem haben wir Plakate gestaltet, die für Einrichtungen aus Bremen und Bremerhaven kostenlos im ServiceBureau erhältlich sind.

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Expedition ins “Neuland” Jugendliche im Sozialraum Netz

Blended-Learning für Multiplikator_innen der Jugendarbeit. In Kooperation mit der Bremischen Landesmedienanstalt.

Ein paar Rückmeldungen der Kursteilnehmer_innen in unserem Abschlussforum: “Zunächst einmal vielen Dank - ich fand die Zusammenstellung der Themen und Materialien sehr aufschlussreich und interessant. Von der Auftaktveranstaltung bis jetzt war es eine interessante Reise - mit dem Medienland der Jugendlichen habe ich mich vorher noch nicht so intensiv beschäftigt (...) Für mich noch offen ist die Balance zwischen Empowerment und Grenzen ziehen im Umgang mit den digitalen Medien, sowie der wachsenden digitalen Kluft in der Nutzung digitaler Medien. Aber diese Fragen werden uns sicher noch länger begleiten.” “Der Kurs hat mich ein Stück weitergebracht, mir in Bezug auf digitale Medien einen Standpunkt zu erarbeiten. Obwohl ich mich schon länger damit auseinandersetze, habe ich auf einige Fragen noch keine abschließenden Antworten gefunden (...) Hier werde ich weiter dran bleiben...”

Das Internet ist nicht nur einfach ein Medium, sondern ein wichtiger Sozialraum für Jugendliche: Sie flanieren dort von Ort zu Ort, schauen sich um und lassen sich eben mal sehen. Fast 3 Stunden dauert dieser tägliche Ausflug der 12-19-Jährigen laut aktueller JIM-Studie. Erziehende sehen das Internet meist mit anderen Augen - deshalb haben wir 20 Multiplikator_innen der Jugendarbeit aus Bremen, Niedersachsen, Hessen und Bayern auf eine Entdeckungsreise eingeladen, um ihren Blickwinkel auf den digitalen Teil der jugendlichen Lebenswelt zu erweitern. Vor dem Start der gemeinsamen Reise durchs Netz, hat sich die Lerngruppe im Rahmen einer Auftaktveranstaltung persönlich kennen gelernt. Dies war nicht der erste E-Learning-Kurs des ServiceBureaus und wir wissen, wie hilfreich der gegenseitige persönliche Eindruck für die spätere Kommunikation im Netz ist. Danach begann die Reise durchs Netz, gemeinsames „Basislager“ war unser geschlossener Lernraum auf moodle.jugendinfo.de, dort wurde folgend 5 Wochen lang jeden Freitag ein neues Modul - bestehend aus verschiedenen Materialien und Aufgaben - freigeschaltet. Die Teilnehmer_innen begaben sich selbstständig und jeder in seinem Tempo auf die Reise. Sie erkundeten unter anderem den Sozialraum YouTube, verglichen ihre eigene Medienkindheit mit der heutigen, beschäftigten sich mit Phänomenen wie Selfies und Sexting und lernten hilfreiche digitale Werkzeuge für ihre praktische pädagogische Tätigkeit kennen. Natürlich war auch Interaktion gewünscht, neben Foren, die einen regelmäßigen Austausch ermöglichten, gab es die eine oder andere Aufgabe gemeinsam zu erledigen. Wir können versichern: Niemand ist während des Kurses allein vor dem Rechner versauert. Die Methode E-Learning ermöglicht erst eine solch umfangreiche Fortbildung, im Rahmen einer Präsenzveranstaltung wäre eine intensive Auseinandersetzung mit diesem breiten Themenfeld nicht möglich gewesen. Die Teilnehmer_innen waren gefordert, sich selbst in der jugendlichen Medienwelt zu bewegen und konnten so Eindrücke aus erster Hand sammeln. Beeindruckt hat uns, dass während der Online-Beschäftigung mit dem Thema auch offline Gesprächsbedarf entstanden ist: Die Teilnehmenden haben parallel zu ihren Kursaktivitäten Diskussionen im Kolleg_innenkreis und mit Jugendlichen geführt. Damit haben wir ein wesentliches Ziel erreicht, nämlich Multiplikator_innen und junge Menschen über Medien ins Gespräch zu bringen. 20

“Für mich war der Kurs sehr gut. Interessante Webanwendungen, Texte und Videos haben mir gut gefallen. Die fehlende persönlich Präsenz hat natürlich Nachteile aber auch Vorteile. So hatte ich überhaupt die Möglichkeit an diesem Kurs teilzunehmen - sonst hätte ich es zeitlich nicht geschafft.” “Ich fand den Kurs unheimlich spannend und bereichernd. Ich hätte gerne noch ein paar Wochen weitergemacht. Man kann neben dem Beruf sicherlich nicht jede Woche Zeit für einen Blended-Learning- Kurs abzweigen. Aber eine extra Woche z.B. nur über Spiele wäre nicht schlecht gewesen. Vielleicht gibt es eine Folgeveranstaltung, quasi als 2. Expedition ins Neuland?” “Ich fand den Kurs sehr spannend. Die Portionierung in wöchentliche Aufgaben war motivierend und bereichernd.” “Die Tatsache, dass es den Kurs virtuell gab und unzeitgleich bearbeitet werden konnte, machte es mir überhaupt möglich daran teilzunehmen. Die knapp 600 km einfach hätten mich dann doch etwas abgeschreckt :-) Schon mit Motivation und Eigeninteresse musste ich mich immer wieder selbst disziplinieren (...) Aber es hat sich gelohnt. Danke nochmal an dieser Stelle. An Neuland reloaded hätte ich dann auch Interesse. An Themen mangelt es ja sicher nicht. Ich fand es auch toll, dass ihr Themen ausgewählt habt, die ich nicht auf dem Schirm hatte (z.B. Youtube). So wird die eigene Medienlandkarte immer größer und genauer :-)” “Ich fand den Kurs auch klasse. Gerade weil man sich die Zeit flexibel einteilen konnte, hat es viel Spaß gemacht. Die Zeit ging meines Erachtens sehr schnell rum und ich kann mir durchaus vorstellen bei einem zweiten Teil wieder dabei zu sein.”


Jugendkulturraum YouTube Ein vorgefertigtes Fernsehprogramm zu starren Sen-

dezeiten ist bei Jugendlichen längst passé - YouTube ist das “Fernsehen der Jugend”. Hier stellen sie sich nach ihren Interessen und wann es ihnen am besten passt ein eigenes Programm zusammen, hier haben sie ihre Stars. Sie lassen sich auf der Plattform unterhalten, informieren sich, lassen sich von den Filmen inspirieren und nutzen sie darüber hinaus zur eigenen Meinungsbildung. Im Gegensatz zum klassischen Fernsehen bietet YouTube dem jugendlichen Publikum Beteiligungsmöglichkeiten: Mit einem Klick können sie ihrer Zustimmung oder Abneigung Ausdruck verleihen, sie können die Beiträge kommentieren und teilen oder sogar selbst eigene Videos beisteuern. YouTube ist also viel mehr als eine Videoplattform, YouTube ist ein Jugendkulturraum.

einem Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung. Im YouTube-Bereich unserer Seite haben wir weitere Informationen und Materialien für Sie zusammen gestellt: Angefangen von einer umfangreichen Playlist jugendrelevanter Videos, die einen guten Überblick über die deutsche YouTuber-Szene verschafft bis hin zu einer Webschau, die eine Vielzahl relevanter Artikel rund um YouTube bietet. Zur Unterstützung eines niedrigschwelligen Einstiegs in das Thema YouTube finden Sie dort auch einige Arbeitsblätter für die Arbeit mit Jugendlichen.

Das ServiceBureau qualifiziert Multiplikator_innen für die pädagogische Arbeit mit der Generation YouTube und gewährt auf vielfältige Weise einen Einblick in die Onlinewelt der Bewegtbilder: 2014 haben wir mit “Ich zeig’s Dir” bereits den 2. Fachtag zum Thema YouTube veranstaltet. Dieser Fachtag wurde - ebenso wie der vorangegangene - live dokumentiert. Auf http://servicebureau.de/medienpaedagogik/youtube finden Sie diese Dokumentationen, ebenso wie einen Link zu Interviews mit unseren Referent_innen auf der Webseite von #pb21,

Eine Auswahl der Fachtage des ServiceBureaus im Schwerpunkt Medien 2013/2014

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Als Übernachtungsgast im LidiceHaus Übernachten im LidiceHaus

Entwicklung der Bettenanzahl von 2013 bis heute 2013

4 24 5 1

2015 + 2 Einzelzimmer - 11 Doppelzimmer + 8 Dreibettzimmer + 3 Vierbettzimmer

6 13 13 4

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Gesamtanzahl der Betten:

72 2013

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Um unseren Übernachtungsgästen einen zeitgemäßen Komfort zu bieten, wurde unser zum Teil 25 Jahre altes Mobiliar mit Charme eines Schullandheims aus den 80er Jahren ausgetauscht. Nun erstrahlen die Zimmer in neuem Glanz und versprechen beste Voraussetzungen für einen angenehmen Aufenthalt und ganzheitliches Lernen. Ermöglicht wurde diese Maßnahme durch eine Sonderzuwendung der Senatorischen Behörde für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen.

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Unsere Gäste scheinen sich bei uns wohl zu fühlen, denn viele von ihnen kommen immer wieder. 82% der Gäste unseres Tagungshauses sind nicht zum ersten Mal bei uns und werden von uns als Stammbeleger definiert. Ein weltweit engagierter neuer Stammbeleger ist das Goethe-Institut: für jeweils 3 Wochen waren im Sommer 2013 und 2014 mehr als 60 Kursteilnehmer_innen aus 18 Ländern plus Team zu Gast im LidiceHaus.

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Stammb ele g er

Im Zuge der Modernisierung wurden die Räumlichkeiten neu organisiert, so dass wir die Anzahl der Betten um 15 auf nun 87 erhöhen konnten. Insgesamt stehen den Übernachtungsgästen des LidiceHauses 36 Zimmer zur Verfügung. Die Aufstockung erlaubt uns, noch besser auf individuelle Belegungswünsche unserer erwachsenen Gäste einzugehen, da sich alle Zimmer auch als bequeme Einzelzimmer nutzen lassen. Bei unseren jüngeren Gästen liegen dagegen Mehrbettzimmer voll im Trend, darauf haben wir reagiert und die Anzahl der Drei- und Vierbettzimmer erhöht. In diesen jugendgerechten Räumen laden Sofas und Loungetische in der seminarfreien Zeit zum Entspannen ein.

Deutlich über 50% unserer Übernachtungsgäste kommen nicht aus Bremen, sondern aus allen Teilen Deutschlands und dem Ausland. Dies spiegelt den überregionalen Bekanntheitsgrad unseres Hauses wider. Als Trend haben wir in den letzten beiden Jahren eine steigende Anzahl von Seminaren in den verschiedenen Freiwilligendiensten (Bundesfreiwilligendienst und FSJ) ausgemacht.

82% Gäste haben 2013/2014 im LidiceHaus übernachtet.


Der Billardraum in neuem Gewand Im Sommer 2014 wurde unser Freizeitraum komplett saniert und modernisiert: Decke und Wände wurden entkernt, da die in den 70er-Jahren verbaute mineralische Isolierungsschicht beschädigt war und somit ein Gesundheitsrisiko nicht mehr ausgeschlossen werden konnte. Zudem wurden alle Fenster ausgetauscht. Eine große zweiflügelige Terrassentür sorgt nun für mehr Licht im Raum und ermöglicht den direkten Zugang zu unserem Außengelände. Die ehemalige Fernseh-Ecke mit Sofas wanderte auf den Sperrmüll und machte Platz für eine Bühne, die unsere Gäste nun nach eigenem Geschmack nutzen dürfen: ob Theater, Karaoke, eine eigene Show... hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Auch Kinoabende sind möglich, denn zur Ausstattung gehört auch eine 3 Meter breite Leinwand. Wem eher nach feiern und tanzen zumute ist, freut sich bestimmt über die professionelle Disco-Beleuchtung und das Soundsystem. Der Billardtisch ist auch erhalten geblieben und kann nun - dank der Ausrüstung mit Schwerlastrollen - flexibel im Raum hin und her geschoben werden, so ist der Raum tatsächlich multifunktional nutzbar. Natürlich kann man in unserem Freizeitraum auch einfach gemütlich abhängen, unsere Upcycling-Sitzmöbel aus Europaletten laden geradezu zum Chillen ein.

2014 hat der Eigentümer unserer Gebäude, Immobilien Bremen (IB), nicht nur unseren Billardraum, sondern das gesamte Gästehaus, das in der ehemaligen Sportschule aus den 60er Jahren entstanden ist, saniert. Auch hier wurden die maroden Fenster und Türen ausgetauscht. Ebenso erhielt das Haus eine bessere Wärmedämmung. Ein herzlicher Dank für die engagierte Betreuung gebührt dem Bauleiter von IB, Herrn Fuhrmann.

Umweltbewusst Kooperation mit der Jugendwerkstatt „TuWat“ Im Jahr 2013 hat die Jugendwerkstatt TuWat in Bad Fallingbostel für die Außenanlage des LidiceHauses 10 Bänke entworfen und gebaut. Einen herzlichen Dank den Jugendlichen und den Kolleg_innen von TuWat für die gute Kooperation.

Schon seit einigen Jahren beziehen wir Ökostrom über den regionalen Stromanbieter. Seit Herbst 2013 wird nun über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der benachbarten Sporthalle zusätzlich grüner Strom bezogen. In 2014 wurde unser Stromverbrauch zu 31,04% (entspricht 40.459 kWh) über diese Anlage abgedeckt. 23


Personelle Situation in Küche, Hauswirtschaft und Hausmeisterei Während im pädagogischen Bereich in den vergangenen 2 Jahren Stunden eingespart wurden, sind für die Bewirtschaftung des Tagungshauses insgesamt 8 Mitarbeiter_innen fest eingestellt worden. Teilweise waren die Kolleg_innen schon zuvor im Rahmen einer geförderten Maßnahme bei uns beschäftigt und haben nun auf dem so genannten 1. Arbeitsmarkt Fuß gefasst. In unserer Küche sind die personellen Veränderungen insofern gravierend, als dass hier erstmals seit Bestehen des LidiceHauses eine feste Gruppe von Mitarbeiter_innen für das leibliche Wohl der Gäste zuständig ist. Hier wurden 2 Kolleg_innen aus ihrer Bürgerarbeit in feste Angestelltenverhältnisse übernommen. Zudem verstärkt nun die gelernte Köchin Silke Hennings das Team.

Kooperation mit “ibs - Institut für Berufs- und Sozialpädagogik e.V.” Eine neue Kooperation mit gegenseitigem Gewinn besteht zwischen dem LidiceHaus und „ibs Institut für Berufs- und Sozialpädagogik e.V.“: Teilnehmer_innen außerbetrieblicher Qualifizierungsmaßnahmen bei ibs haben im LidiceHaus Gelegenheit, praktische Erfahrungen zu sammeln. Im Rahmen ihrer Praxisphase sind die Mitarbeiter_innen über ibs in der Regel 2-6 Monate in der Küche des LidiceHauses beschäftigt. 2014 haben uns außerdem Teilnehmende aus der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme - Gewerk Raum/Farbe - tatkräftig bei der Renovierung und farblichen Neugestaltung unserer Zimmer unterstützt. Einen herzlichen Dank an das gesamte Team um die Ausbilder Raimund Diener und Jürgen Bortz. Kooperation ist etwas Gegenseitiges: Nachdem die Jugendlichen unsere Räume neu gestaltet haben, wurden sie im LidiceHaus im Umgang mit Diskriminierungsformen geschult. Für die Teilnehmer_innen war es ein tolles Gefühl, während des Seminars in den von ihnen selbst renovierten Räumen zu übernachten und sich darüber hinaus mit dem Thema Diskriminierung zu befassen: Neben der Beschäftigung mit eigenen Diskriminierungserfahrung, empfanden die Jugendlichen besonders das Erkennen und Hinterfragen eigener Denkmuster und Handlungsweisen als hilfreich. Durch dieses erfolgreiche Seminar ist eine längerfristige Kooperation mit der ibs geplant, um auch anderen Klassen die Teilnahme an Bildungsangeboten des LidiceHauses zu ermöglichen.

76.643 Nämlich: 25.476 Frühstück, 30.716 Mittagessen und 20.451 Abendessen. Nicht in dieser Zahl enthalten ist die Verpflegung in den Seminarräumen mit Kaffee und Kuchen, die unsere Mitarbeiter_innen zusätzlich zubereitet und serviert haben. 24

Mahlzeiten wurden 2013/2014 in unserem Speisesaal eingenommen.


Unser Essen: lecker und gesundheitsbewusst Ein voller Bauch studiert zwar angeblich nicht gerne, dennoch bieten wir unseren Gästen eine vielseitige und leckere Verpflegung. Die gemeinsame Zeit am Tisch während der Seminarpausen bietet Raum für Austausch und uns ist wichtig, dass dafür der beste Rahmen geboten wird. Wir achten auf eine hohe Qualität unserer Lebensmittel, kaufen nach Möglichkeit Produkte aus der Region ein und legen insgesamt Wert auf eine gesundheitsbewusste Verpflegung, die gleichzeitig gut schmeckt.

Veganes Hackepeter à la Silke Hennings

Vegetarisches Essen gehört zu unserem täglichen Standard. Auch bei sehr hoher Belegung ist es uns - zwei Kombidämpfern sei Dank - möglich, unseren Gästen die Wahl zwischen einem fleischhaltigen und einem vegetarischen Essen zu bieten. Einmal in der Woche verzichten wir beim Mittagessen komplett auf Fleisch. Das schmeckt nicht nur unseren Gästen, sondern auch dem Klima. Auf weitere individuelle Verpflegungswünsche unserer Gäste gehen wir gerne ein. Sprechen Sie uns einfach an: Wir können auch vegan, glutenfrei und noch einiges mehr.

Wirtschaftlich und gut

Unser Kaffee ist nicht nur bio, sondern auch fair gehandelt

Seit Anfang 2014 kaufen wir dank „eko: Die Einkaufskooperation“ sowohl Lebensmittel als auch „Non-Food“-Artikel zu besseren Konditionen ein. Die so eingesparten Mittel haben wir wiederum in die Ausweitung von Qualität und Vielfalt unserer angebotenen Hauptmahlzeiten investiert.

1 Packung Reiswaffeln zerbröseln und mit 1 feingewürfelten Zwiebel sowie 300 ml warmem Wasser gut vermischen. 20 Minuten ziehen lassen und nochmals mischen. Danach wird die Masse abgeschmeckt mit 35 g Tomatenmark, 3 EL Pflanzenöl, 1 TL scharfem Senf, 1 TL Paprika edelsüß, etwas Rauchsalz, Knoblauchsalz sowie normalem Salz und Pfeffer. Fertig ist ein leckerer Brotaufstrich! 25


LidiceHaus Jugendbildungsstätte LidiceHaus gGmbH Auszüge aus der Bilanz 2013 sowie vor Bilanz 2014 der (ohne ServiceBureau Jugendinformation)

Einnahmen

SfSKJuF: Zuwendung Betriebskosten LidiceHaus SfSKJuF: Bildungsmittel (Stadt und Land) SfSKJuF: Ersatzbeschaffung von Inventar

SfSKJuF: Mietkostenzuschuss and) SfSKJuF: Internat. Maßnahmen Incoming/Outgoing (KJP/L stiftung Bremische Kinder- und Jugend

Erasmus+/Jugend in Aktion “ Bundesprogramm „Toleranz fördern - Kompetenz stärken ) Zuschüsse aus Beschäftigungsprogrammen (Bund, ESF, Bremen Sonstige Zuschüsse (Beiratsmittel etc.) AdB - Bundesmittel Bildungsreferent_innenprogramm Außerordentliche und Periodenfremde Erträge n Umsatzerlöse aus Übernachtung, Verpflegung, Tagesseminare sonstige Einnahmen Spenden

Anlagekonten

k Investitionen Betriebs-/Geschäftsausstattung einschl. Fuhrpar

Ausgaben Personal

Honorarkosten (freie Mitarbeiter im päd. Bereich) Seminarkosten (Incoming/Outgoing) Raumkosten (Miete, Energie, Reinigung) Wareneinkauf (Lebensmittel, Getränke) Versicherungen/Beiträge/betriebliche Steuern KfZ

Werbe-/Reisekosten Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten Abschreibungen

Laufende Reparatur/Instandhaltung lage) Außerordentl. Instandhaltung (Reparatur Fußboden, Austausch Schließan sonstige Kosten

2013

2014*

312.000 €

319.000 €

180.738 €

191.182 €

52.320 €

32.620 €

4.650 €

44.568 €

30.000 €

44.499 € 28.415 €

33.833 €

11.277 €

8.650 €

17.000 €

52.132 €

42.599 €

9.187 €

60.712 €

37.219 €

31.603 €

578.964 €

543.336 €

980 €

1.190 €

44.227 €

1.352.900 €

2013

28.132 €

28.132 €

2013

33.406 €

1.393.407 €

2014

33.196 €

33.196 €

2014*

656.774 €

712.754 €

36.697 €

81.746 €

46.746 €

52.955 €

301.109 €

308.842 €

12.733 €

12.189 €

6.815 €

6.017 €

45.994 €

9.123 €

105.421 €

2.740 €

8.436 €

17.343 €

99.450 €

2.328 €

1.897 €

11.916 €

343 €

26.082 €

1.315.978 €

1.401.686 €

74.827 €

76.387 €

* vor Bilanz

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Dankeschön Die vielfältigen Seminare und Bildungsangebote sind ohne den engagierten Einsatz unserer freien Mitarbeiter_innen nicht denkbar. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bedanken. Ellinor Balbach Angela Claassen Rene Eichhorn Yann Fingerhut Oliver Guth Arne Jahns Andrea Müller Samuel Njiki Njiki Claudia Ripken Michael Schmidt Jana Saemann Chris Strohmeyer Eiko Theermann

In den Jahren 2013 und 2014 sind einige Mitarbeiter_innen aus unserem fest angestellten Team ausgeschieden. Danke für Euer Engagement. Andrea Müller Frank Salewski Eiko Theermann Julia Rehbein Wilson Curtis Frankton Bastianpillai Ankica Ortmann Gabriela Rothe Ole Meyer Finn Schale Fatma Yagmur Andreas Heitkamp Juliane Blohm Luka Dschaak Angelika Haas

Wir bedanken uns außerdem bei unseren Gesellschaftern, die gemeinsam mit der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen und dem Amt für soziale Dienste im Kooperationsausschuss, dem Leitungsgremium des Hauses, zusammen arbeiten. Landessportbund Bremen Bremer Jugendring Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Bremen Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Bremen Aktion Sühnezeichen, Soziale Friedensdienste Berlin

Ein besonderer Dank gilt außerdem Christiane von der Weyden, die unsere Bildungsabteilung im Zeitraum von September 2013 bis Dezember 2014 ehrenamtlich sehr engagiert unterstützt hat.

Unsere Gesellschafter unterstützen uns nicht nur im Kooperationsausschuss:

Evakuierung des LidiceHauses Das LidiceHaus liegt in unmittelbarer Nähe zum Werdersee und leider auch außerhalb des Winterdeiches und somit im Überschwemmungsgebiet. Den Extra-Deich, der das Haus umgibt, haben wir bis zur Sturmflut am 5.12.2013 nur als gestalterisches Element im Außenbereich wahrgenommen. Aber dann wurde es ernst, das erste Mal in der Geschichte des Hauses: Das Wasser wurde durch den Wind in die Weser gedrückt und die Pegelstände stiegen und stiegen. Um ca. 21:00 Uhr kam die Anordnung des Krisenstabs: das Haus muss evakuiert werden. Im strömenden Regen wurden unsere Gäste ausquartiert und dann die Schotten im hauseigenen Deich dichtgemacht. Doch wir hatten Glück! Das Wasser stieg nur bis zur Krone des Sommerdeiches, so dass unser Haus keine Insellage erhielt – hier musste es definitiv nicht etwas mehr sein. Am nächsten Morgen wurden unsere Gäste wieder abgeholt und sie konnten ihr Seminar wie geplant fortführen. Leider handelte es sich bei der betroffenen Gruppe nicht um Jugendliche (für die wäre dies sicher ein Abenteuer geworden), sondern um Erwachsene, die eine wenig komfortable Nacht auf Feldbetten in einer Turnhalle verbringen mussten. An dieser Stelle noch einmal ein dickes Danke an die Kolleg_innen des DRK, die uns bei der Evakuierung unterstützt und die Gäste in der Notunterkunft gut betreut haben.

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LidiceHaus Jugendbildungsstätte LidiceHaus gGmbH Weg zum Krähenberg 33a 28201 Bremen (0421) 69 272-0 lidice@lidicehaus.de www.lidicehaus.de Unser Imgagefilm verschafft Ihnen einen ersten Eindruck von unserem Haus www.mysoz.de/lhfilm

Wir halten Sie auf dem Laufenden Über unsere aktuellen Fortbildungen und Veranstaltungen informieren wir in der Bremer Fortbildungsdatenbank der Kinder- und Jugenhilfe

fobi.jugendinfo.de sowie in unserem gedruckten Bildungsplan, der auch online gelesen werden kann auf www.issuu.com/lidicehaus/docs/bildungsplan2015 Wenn Sie alle 2 Monate über Neuigkeiten der Internationalen Jugendarbeit informiert werden möchten, bestellen Sie den Newsletter MOBIL des ServiceBureaus unter http://mysoz.de/mobil Das ServiceBureau informiert auf dem Bremischen Jugendserver http://jugendinfo.de über jugendrelevante Nachrichten und Inhalte.

Unsere Auftritte in den Sozialen Medien Nicht nur unseren Bildungsplan, auch weitere unserer Publikationen finden Sie auf www.issuu.com/lidicehaus Auch auf Facebook sind wir präsent: www.facebook.com/LidiceHausBremen www.facebook.com/ServiceBureau.Jugendinformation Oder folgen Sie dem ServiceBureau Jugendinformation auf Twitter: www.twitter.com/jugendinformant Im YouTube-Channel des ServiceBureaus finden Sie Dokumentationen unserer Arbeit und Filme aus unseren Projekten: www.youtube.com/user/JugendinformantHB

Das LidiceHaus ist Mitglied im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB) Das ServiceBureau ist regionaler Partner im europäischen Jugendinformationsnetzwerk Eurodesk

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ServiceBureau Jugendinformation (SB) Grünenstr. 7 28199 Bremen (0421) 33 00 89-11 serviceb@jugendinfo.de www.servicebureau.de Geschäftsführerin Christine Helmken Leitung des Tagungshauses Frank Hubel Verwaltung Gaby Benckert (SB) Martina Hoburg Frank Hubel Katharina Sojka Bildungsreferent_innen Anne Dwertmann Markus Gerstmann (SB) Sabine Heimann (SB) Lisa Hempel Anette Klasing Lena Lorenz (SB) Hauswirtschaft Anke Furche Anita Günther Münewer Güvercin Martina Lenz Felix Niemann Angela Özgen Martina Weitling Cigdem Yildrim Küche Doris Elmas Nimet Günaydin Elena Heckmann Silke Hennings Johannes Kraft Pedro Murr Galina Nagel Harald Schu Hausmeisterei Harald Baake Jens Brockmann



Arbeitsbericht 2013/2014

Seminarraum Olof Palme 2


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