2 minute read

BLANKENESER MARKTPLATZ

Der Marktplatz an einem schönen April-Tag. Hier wäre viel mehr möglich als nur der Wochenmarkt.

Debatte Wer darf auf den Markt?

Der Blankeneser Marktplatz sollte nach der Umgestaltung nicht nur dem Absatz von Kartoffeln und Koteletts dienen, sondern das Viertel beleben. Die Erfahrungen der letzten Monate zeigen: Es bleibt schwierig.

Meine grauen Haare werden mehr und es ist ein hohes Maß an Contenance nötig“, schrieb Oliver Diezmann, Vorsitzender der Blankeneser Interessen-Gemeinschaft in einer E-Mail.

Was war passiert? Vandalismus in der Bahnhofstraße? Nein, Planung der Matjestage im Juni auf dem Blankeneser Marktplatz. Seit dessen Umgestaltung gibt es Gerangel um Platz, Zeiten, Nutzungskon zepte.

Theoretisch ist der Fall klar: Der Markt soll an vier Tagen in der Woche durch Händler genutzt werden und darüber hinaus so viele Veranstaltungen wie möglich erlauben. So wurde extra eine Bühne für Konzerte eingerichtet.

Was bedeutet nun aber möglich? Matjes essen an einem Samstag, parallel zum Wochenmarkt? Wer die Fläche besucht, wird feststellen: Könnte passen wenn die Markthändler ein wenig zusammenrücken und das Parken ihrer Autos auf ein Minimum beschränken. Könnte dann sogar sehr gut passen.

Die Bereitschaft der Händler hält sich jedoch in Grenzen. Die haben ihr eigenes Geschäft im Auge und naturgemäß nicht den ganzen Platz. Hier und da ist zu hören, die Kunden würden den Stand nach dem Verschieben um ein paar Meter nicht mehr finden. Ein Argument, das auf dem Isemarkt durchaus plausibel erscheint ...

Es fehlt also eine Art Manager, der auch mal ein Machtwort spricht. Der derzeitige Marktmeister sieht sich hierzu jedoch nicht befugt. Bleibt das Bezirksamt Altona, das Genehmigungen ausspricht bzw. verweigert und die Nutzungsgebühren festlegt.

Die hätten im Fall des kleinen Oldtimerclubs „Blankeneser Benzingespräche“ rund 1.500 Euro betragen (KLÖNSCHNACK berichtete). Der Verein sei nicht gemeinnützig, so die Argumentation des Amts. Buchstabengetreu gesehen sicher richtig, aber dann müsste jeder Flohmarkt entsprechend bepreist werden, selbst wenn er von einem gemeinnützigen Verein beantragt wurde. Dem Viertel geht es letztlich auch nicht um korrekte Juristerei, sondern um einen be„ lebten Samstag oder Sonntag, an dem sich Groß und Klein amüsieren können. Augenmaß von Seiten der Behörde wäre schön. Auch Oliver Diezmann betont, dass er sich mit dem Bezirksamt nicht herumstreiten möchte, sondern ein konstruktives Verhältnis anstrebt. Die behördlichen Mühlen mahlen indessen langsam. Da ist jemand krank, hier jemand in Urlaub, dort jemand nicht zuständig ... Der lokale Optimismus bleibt jedoch ungebrochen. Der Matjes ist in Anmarsch und auch die Benzingespräche lassen nicht locker.

„Mit ein wenig gutem

Willen wäre mehr als ausreichend

Platz für unsere Veranstaltung“, findet Oliver

Diezmann.

Ein ganz normaler Markttag. Müssen da wirklich so viele Autos zwischen den Ständen parken?

Autor: tim.holzhaeuser@kloenschnack.de

ZUR SACHE: Blankeneser Matjestage

Der Fischklassiker soll im Juni eine würdige Bühne bekommen. Geplant ist geselliges Matjesessen und mehrere Konzerte. So spielen die „Klönschnack Allstars“ am Samstag ab 19 Uhr. Am Sonntag ist ein Jazz-Frühschoppen mit der „Trad. Old Merry Tale“ Jazzband vorgesehen. Die Matjestage sollen auch bei Regen stattfinden. Vorgesehen sind daher Zelte. Genauere Informationen werden sich unter anderem in der KLÖNSCHNACKJuni-Ausgabe finden.

Sa./So., 18. und 19. Juni