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RAUS AUS MÜNCHEN

Umsteigen bitte!

Ein neuer Kurs ist gefragt, Alternativen zu Energiefressern, kreative Ziele

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Die große Lust auf das „Raus“ macht sich breit. Die Coronamaßnahmen auf dem Rückzug und die Vegetation in Feierlaune. Doch es gibt derzeit auch genügend emotionalen Widerstand und on top fressen die drastischen Preiserhöhungen sichtbare Löcher ins Urlaubsbudget. Der Drang in die Ferne hält sich also aus mehreren Gründen in Grenzen und Benzinpreise auf Kaviarniveau lassen sogar fanatische Automobilfans auf Alternativen schielen.

Das „9 für 90-Bahnticket“: Es zählt zu den Entlastungsmaßnahmen unserer Regierung, als Trostpflaster für die gestiegenen Lebenshaltungskosten und soll letztendlich auch eine Art Initialzündung für einen sukzessiven Umstieg weg von der Straße auf die Schiene einläuten. Seit Mitte März geistern Gerüchte zu den Konditionen durch die Republik. Stand (22.4.): Gültig überregional in allen Nahverkehrsverbünden pro Monat neun Euro, erhältlich für maximal drei Monate. Derzeit gehen unsere Anbieter von einem Geltungszeitraum von erstem Juni bis 31. August aus. Buchbar pro Monat, vorrangig online, aber auch analoge Verkaufsstellen wie z.B. Kundencenter sollen bereitgestellt werden. An sinnvollen Lösungen für Abonnenten u.ä. wird gearbeitet. Am 27.4. gehen die Entwürfe des kompletten Entlastungspaketes in die Sitzung des Kabinetts und müssten bei Erfolg dann noch vom Bundesrat am 30.5. bestätigt werden. Sanfter Umstieg im Mai: Wie auch immer die Entscheidung ausfällt, die Alternative Bahn erscheint angesichts der momentanen Spritpreise hochattraktiv. Bis Juni gilt es ohnehin, eine Vierwochen-Lücke zu schließen. Bahninsider überbrücken sie sicher gerne mit ihren gewohnten, günstigen Tagestickets, Schienenneulingen bietet sich immerhin die Chance auf einen sanften Umstieg. www.bahnland-bayern.de Tagestickets der Regionalbahnen: Seit Einführung des Bayerntickets ist das Prinzip bekannt. Ein Basispreis für die erste Person und überschaubare Preise pro weitere Mitfahrer bei maximal fünf Reisenden. Übereinstimmend gelten sie (so auch dann das 9-Euro-Ticket) ausschließlich in Regionalzügen, also nicht in den schnelleren ECs oder gar ICEs u.ä. Der Basispreis liegt derzeit bei allen bei 23, der Mitfahrerpreis bei acht Euro, Ausnahmen bilden nur das Bayernticket mit 26 und das Südostbayernticket mit 21 Euro Basispreis. Heißt Tagespreise bei fünf Reisenden von 10.60 bis 11.60 Euro pro Person. www.suedostbayernbahn.de www.bahn.de

Achtung, derzeit ist davon auszugehen, dass bisherige Kombi- bzw. Partnerangebote wie z.B. die Fünf-Prozent-Ermäßigung auf Schiffstickets bei Vorlage eines MVV- oder Guten Tag Tickets dann ab Juni in Verbindung mit dem 9-Euro- Ticket nicht in der jetzigen Form bzw. gar nicht gelten. Bitte tagesaktuell informieren. Drehkreuz München: Sternderlmäßig lassen sich 50-150 Kilometertrips rund um München mit den Regionalbahnen plus passendem Tagesticket (oder universellem Bayernticket) günstig und bequem „erfahren“ – hin und zurück, Aus- und Umsteigen überall im Streckengebiet möglich: z.B. mit der Isar-DonauVariante via Landshut und Dingolfing letztendlich bis Passau, mit dem Südostbayernticket durch die Inn-Salzach-Region nach Mühldorf und Altötting oder mit dem Regio Ticket Werdenfels Richtung Südwesten nach Murnau, durch das Blaue Land nach Garmisch und Mittenwald. Die Strecken Richtung Süden und Südosten bedienen die privaten Züge der BRB mit ihrem Guten Tag Ticket durch das Chiemgau über Rosenheim, Prien, Bernau bis Salzburg bzw. nach Kufstein. Oder via Holzkirchen durchs Oberland nach Tölz-Lenggries bzw. Tegernsee-Bayrischzell. Und neu: Mit Umstieg in Freilassing auch ins Berchtesgadener Land. www.brb.de www.bahn.de

Am und auf dem Wasser – mit dem Schiff auf den schönsten Seen Oberbayerns (Tegernsee)

Zügig angereist

Wirtshaussterben? Wirtshausleben! – Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg: Der Bayer und sein Wirtshaus – eine untrennbare Symbiose! Bayerische Wirtshauskultur ist weltweit begehrt und wird vielfach imitiert. In Bayern selbst sterben allerdings seit den 60ern die Wirtshäuser – also nicht nur aufgrund der Pandemie. Die vielfältigen Ursachen dafür, die Geschichte des allseits so beliebten, typisch weißblauen

Phänomens aber auch innovative Erfolgsrezepte für wieder mehr Wirtshausleben zeigt das Haus der Bayerischen Geschichte vom 30.4. bis zum 11.12. in seinem Museum in Regensburg. Die Ausstellung erkundet die Entwicklung von der römischen Taverne über das griabige Wirtshaus bis hin zum pompösen Bierpalast. Beleuchtet wird aber auch der harte Alltag von Wirten und Kellnerinnen, die Armut der Kleinhändler, Raufereien, politische Gewalt und Alkoholismus. Viele aussagestarke Originalexponate, Mitmachstationen und Medien – plus deftige Kost, dazu Bier oder Frankenwein, Theateraufführungen, gemeinsames Wirtshaussingen u.v.m. Geöffnet Dienstag bis Sonntag/ Feiertag 9 bis 18.00, Eintritt sieben Euro. Vorabinfos und Trailer mit z.B. Gehard Polt und Luise Kinseher. www.hdbg.de/wirtshausleben

Großes Auftaktfest zur Ausstellung

vom 29.4. bis 1.5. mit freiem Eintritt, verlängerten Öffnungszeiten am Samstag und Sonntag (9 bis 21.00) und opulentem Rahmenprogramm: Auf dem Donaumarkt am Flussufer direkt vor dem Museum dreht sich alles um das Thema Bier, es gibt Verkostungen, launige Vorträge, ein Sensorium zum Riechen, Schmecken, Tasten, Spielstationen für Kinder u.v.m. München-Regensburg ca. 130km, mit Regionalbahnen Direktverbindung ca. 1.30 Stunden.

Industriegeschichte auf Weltniveau in

Dingolfing: Untergebracht in einem historischen dreiteiligen Gebäudekomplex aus dem 15. Jahrhundert vermittelt das Museum Dingolfing mit seinen vielen Original-Ausstellungsstücken sehr plastisch die außergewöhnliche Industriegeschichte der heutigen BMW-Stadt an der Isar. Alleine der ehemalige Getreidekasten dokumentiert hier auf rund 1.000qm die Entwicklung von der Sämaschine bis zum Hightech-Automobil. Erzählt wird natürlich auch die niederbayerische Erfolgsstory der Firma Glas, die hier 1905 ihre erste Niederlassung gründete und mit dem Bau des legendären Goggomobils ab 1955 das Städtchen unvermittelt in einen bedeutenden Industriestandort verwandelte. Nach Übernahme durch die BMW AG entstand in den 70ern hier eine der modernsten Automobilfabriken der Welt. Heute ist Dingolfing zweitgrößter Produktionsstandort der BMW Group. Geöffnet Dienstag bis Donnerstag 13 bis 17.00, Freitag, Samstag, sonn- und feiertags 10 bis 17.00. Außerdem: Museumsshop und Restaurant Al Monte. München-Dingolfing ca. 100km, mit Regionalzügen Direktverbindung ca. 1.15 Stunden. www.museum-dingolfing.de www.almonte.de

Cumbia in Mühldorf: Am 3.6. bietet die als „pure Partymaschine“ bekannte Cumbia-Band „Bazurto All Stars“ im Mühldorfer Haberkasten eine explosive Bühnenshow. Gegründet 2009 im kolumbianischen Cartagena, gelang der Sieben-Mann-Band bereits 2015 mit 4,8 Millionen Youtube-Aufrufen für „El Bololó“ der Durchbruch. Gefolgt von „La Pupileta“ mit 16 Millionen Aufrufen, der Hit, der 2016 sogar als offizieller Titel für den Karneval von Barranquilla (weltweite Karnevalshochburg, ebenfalls in Kolumbien) ausgewählt wurde. Obwohl sie mittlerweile große Vertreter von Champeta sind, fanden die einzelnen Musiker ihre musikalische Inspiration in ganz unterschiedlichen Genres – vom amerikanischen Hip-Hop bis zum kolumbianischen Vallenato und Cumbia hin zu Reggae und Rock. Beginn 20.00, VVK 18, Abendkasse 20 Euro, teilbestuhlt. München-Mühldorf ca. 70km, Direktverbindung per Bahn ca. 1.10 Stunden. www.muehldorf.de Günstig mit der Bahn aufs Wasser Heftige Seensucht treibt uns regelmäßig im Frühjahr wieder ans und aufs Wasser und unsere oberbayerischen Seen zählen ja seit jeher zu den beliebtesten Ausflugsdestinationen. Auf vier unserer (manchmal) blitzblau glitzernden Vorzeigeobjekten ist die Bayerische Seenschifffahrt mit ihrer Flotte unterwegs: Ammer-, Starnberger-, Tegern- und Königssee, die auch mit den Zügen der BRB und den S-Bahnen gut und günstig erreichbar sind. Bei Vorlage des Bahntickets (GTT oder MVV) kann man on top fünf Prozent Rabatt auf die Schiffskarte für sich verbuchen. Für Kulturinteressierte bietet das Kombiticket „MuseumsSchiff“ ein besonders attraktives Angebot: Die beliebige Nutzung aller Linienschiffe am Starnberger See für einen Tag inkl. Eintritt ins Buchheim Museum, komplett für 27 Euro. www.seenschifffahrt.de www.buchheimmuseum.de

Üppige Vorboten des Frühlings bei Gartenevents in Bayern

Neu: Mit der Westbahn nach Wien für 24 Euro

Die österreichische Westbahn bedient jetzt seit 8.4. die Strecke München-Wien vier Mal täglich in Rekordzeit. Nur drei Stunden 49 Minuten ohne Umsteigen von München (Ost) nach Wien Westbahnhof. Bei uns starten die neuen,

hochwertigen Doppelstockgarnituren am Holzkirchner Flügel des Hauptbahnhofs (Gleise 5-8) und ab Ostbahnhof geht´s dann ohne weiteren Halt Richtung Salzburg – Fahrtzeit 1 Stunde 23. In Österreich halten die Züge an allen Bahnhöfen, die von der Westbahn schon bisher bedient wurden, also u.a. in Vöcklabruck, Attnang-Puchheim, Wels, Linz, Amstetten und St. Pölten.

Kampfpreise: Der private Anbieter ist seit 10 Jahren erfolgreich auf der Strecke Wien – Salzburg unterwegs und will sich jetzt mit gleich drei Ausstattungsklassen – First, Comfort, Standard – und ambitionierten Kampfpreisen dem bayerischen Schienenmarkt stellen. Knapp 24 Euro von München nach Wien sind natürlich ein Aufreger. Möglich sind solche Hingucker über den WESTsuperpreis: Kontingentiert, ab 90 Tage vorher bis eine Minute vor Abfahrt buchbar. Ausschließlich online zu haben, stornierbar bis ein Tag vorher gegen Gebühr. Die Preise (nach Wien ab 23.99 Euro) variieren stark und klar, je früher gebucht wird, desto besser stehen die Chancen. Der Fahrpreisfinder des Portals ist recht nutzerfreundlich, die Sucherei also zumutbar. Für ab 60jährige lohnt sich der WESTaktivpreis: Buchbar von Montag bis Donnerstag, das Ticket ist taggebunden und bis ein Tag vor der Reise kostenlos stornierbar. Erhältlich online und im Westshop am Hauptbahnhof, z.B. München-Wien 39.99, nach Salzburg 14.99 Euro, inklusive Sitzplatzreservierung. Inhaber einer deutschen Bahncard (25, 50, 100) profitieren vom WESTvorteilspreis: Nach Wien z.B. für 54.90, nach Salzburg 22.90 Euro, inkl. Sitzplatzreservierung, gültig am gewählten Tag oder Folgetag für jeden beliebigen Zug der Westbahn, bis ein Tag vorher kostenfrei stornierbar. Und auch mit dem WESTstandardpreis sind die Österreicher noch konkurrenzfähig – ganz sicher jedenfalls im Vergleich mit dem dicken SUV auf 400 Kilometern Autobahn. So geht´s nach Wien z.B. für 79.90 Euro oder nach Salzburg für 29.90 Euro inkl. Sitzplatzreservierung. Auch im Zug erhältlich, gültig in jedem Westbahnzug am gebuchten und am Folgetag, stornierbar bis ein Tag vorher. Selbstverständlich werden deutsche Ermäßigungskarten- bzw. Preise (z.B. Bayernticket, Guten Tag Ticket) nicht anerkannt bzw. angerechnet. www.westbahn.at Blüten- und Pflanzenträume Gartentage Fürstenfeldbruck: An Pfingsten vom 3. bis 6.6. trifft auf dem Areal des ehemaligen Zisterzienserklosters wieder barocke Lebensfreude auf inspirierende und – diesmal auch zukunftsweisende – Gartenarchitektur. Rund 200 internationale Aussteller präsentieren auf der größten Gartenmesse Deutschlands ihre Ideen. Sie verwandeln die weitläufigen Gärten, Höfe und Plätze des Geländes in ein blühendes Mekka für Gartenfreunde. Die 19. Ausgabe des Events widmet sich heuer dem brisanten Thema „Garten der Zukunft“ mit Vorträgen und Workshops zu den Herausforderungen von morgen, zu neuen Pflanzen mit größerer Hitzeverträglichkeit, zu nachhaltigen Bewässerungskonzepten, Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten u.v.m. www.fuerstenfelder-gartentage.de Vermeidung von Plastik: Auch die Nutzung von Einweg-Plastiktüten ist inzwischen nur noch den Gärtnereien für die Ausgabe von nassen Topfpflanzen gestattet und neben dem Gartentage-Sackerl aus Biobaumwolle gibt es erstmals die Gartentage-Mehrwegtasche aus 100% Recyclingkunststoff. Noch besser – eigene Taschen und Körbe mitbringen. Und wieder dabei natürlich auch die vielseitigen Biergärten, Bars, Gartenkonzerte, die kostenlosen Pflanzengarderoben sowie der Rikscha-Shuttle vom S-Bahnhof. Geöffnet: Freitag, 3.6., 10.00 bis 19.00, Samstag, 4.6., Pfingstsonntag und -montag, je 9.30 bis 19.00, Eintritt 10 Euro, Kinder bis 14 Jahre frei. Anfahrt z.B. mit der S4, Gruppen-Tagesticket 17.90 Euro für zwei bis fünf Personen, ab 3.58 Euro pro Person/Tag. www.mvv-muenchen.de

Blütenzauber – Gartentage Schloss Kal-

tenberg: Leben, Lieben, Genießen – nicht immer klirren vor Schloss Kaltenberg die Waffen wie bei den jährlichen Ritterturnieren. Während der Gartentage – heuer zum zehnten Mal – präsentieren vom 6. bis 8.5. wieder regionale und internationale Aussteller unter dem Motto „Exquisit & Exklusiv“ blühende Inspirationen rund um Garten, Wohnambiente und Lichtgestaltung. Eine Verkaufsausstellung, die eine bunte Vielfalt aus den verschiedensten Bereichen wie Gartenaccessoires, Gärtnerei, Gartenbau, Baumschulen, gehobener Kunst und Grill-Trends bietet. Bereits beim Eintreten durch das große Schlosstor spürt man den einzigartigen Zauber des Areals. Rund 45 Kilometer von München entfernt umgibt die Location auch jetzt noch der prickelnde Hauch royaler Präsenz. Das ambitionierte Event präsentiert zudem viel Kulinarik, ein hochkarätiges Rahmenprogramm mit Showgrillen, Workshops, Feuershow, extra Kinderschminken, u.v.m. Freitag und Samstag 10 bis 18.00, Sonntag 9.30 bis 18.00, Eintritt acht Euro, Kinder bis 14 Jahre frei, Parkplätze kostenlos. Radler können für Teilstrecken auch die SBahn nutzen S4 z.B. an/ab Geltendorf. www.gartentage-schloss-kaltenberg.de

Neu: München- Wien in Rekordzeit mit der Westbahn

Das etwas andere Versteckerl bei Bayrischzell

Biohotel Tannerhof: Es könnte eigentlich beginnen mit „Es war einmal ...“ so lauschig schaut’s aus rund um den Tannerhof und auch die Macher der TV-Serie „Frühling“ wussten, warum sie ihre Dorfhelferin hier in der Gegend um Bayrischzell von einem Prachtbauernhof zum nächsten jagen. Und wieder „eigentlich“ ist der Tannerhof ein kleines Dorf, ein Weiler in den Bergen. Das Herzstück „die Alte Tann“, ein ehrwürdiges Bauernhaus flankiert von einem Gebäudeensemble aus den verschiedensten Epochen – von 1905 bis zu den Hüttentürmen – fast schon im Bauhausstil – aus 2011. Und das so außergewöhnliche Versteckerl gar nicht so weit von München offenbart erst beim zweiten Blick seine eigentlichen Werte: Kultur und Natur, Hotel und Gesundheit, Gourmetküche und Heilfasten. Ganz schnell wird klar – das hier passt in keine Schublade, darf aber genossen werden ohne Angst vor Risiken und Nebenwirkungen. Einlassen sollte man sich auch vorbehaltlos auf das Restaurant „pool“. Achtung, nur 12 Plätze, exzellente Menüs und exklusive Designer-Ausstattung. Gäste sind hier auch ohne Hotelaufenthalt willkommen. Die Nacht inkl. 3/4 Pension ab 155 Euro, Lufthütte ab 140 Euro. Auch Camps, Kurse, Kuren und Veranstaltungen. www.natur-hotel-tannerhof.de laura amadi